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Sailor Moon - Glanz der Sterne

von

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Kapitel 4 - Dunkle Gezeiten Teil 2

Schwitzend, die Zähne fest aufeinander gebissen und um das letzte bisschen ihrer Beherrschung bemüht, starrte Eris auf die geisterhaften Umrisse alter Magie, welche langsam ein längst vergessenes Artefakt zum Leben erweckten. Sie registrierte neben der flackernden Verschiebung des Raum Zeit Kontinuums, auch den Willen der mittlerweile toten Besitzerin. Die alte Hexe konnte anscheinend nicht einmal im Tod ihren Frieden finden und versuchte immer noch das verzogene Balg – die lachhafte Karikatur der Neo Königin – zu schützen.
 

Dass sowohl ihre eigenen Kriegerinnen, als auch die Senshis dieses Planeten verwundert die Luft anhielten, interessierte die Dunkelhaarige nicht im Geringsten. Dafür beobachtete sie geradezu akribisch, wie die Blonde zu begreifen schien. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Serenity oder besser gesagt - Sailor Moon –den Schlüssel richtig einsetzen würde. Doch dieses Mal war der gebogene Gegenstand nicht ihr Problem.
 

Aus diesem Grund steckte Eris mit einer fahrigen Drehung ihres Armes, ihr Schwert zurück in die Scheide. Ohne einen weiteren Blick an die blutbesudelte Serenity zu verschwenden. Zwar schwor sie sich im Stillen wieder zu kommen aber für den Moment erschien ihr der Rückzug klüger, als ein weiteres Scharmützel. Vor allem, da der Schlüssel bereit für die nächste Runde war …
 

Wie Recht Eris mit ihren Entscheidung hatte, zeigte sich bereits wenige Augenblicke später, denn innerhalb von Sekunden brach das Chaos aus.
 

Bebende Finger schlossen sich fester um das kühle Metall. Die Macht von Raum und Zeit ging auf ihre neue Besitzerin über. Bunnys Körper wurde von einem unglaublichen Schmerz durchzuckt. Die Welt drehte sich vor ihren Augen und bunte Lichter blitzten auf. Verwirrten der ehemaligen Kriegerin für Liebe und Gerechtigkeit die Sinne und ließen alles andere zur Nebensächlichkeit werden. Sie – ihr Dasein - schien nur noch aus Schmerz zu bestehen. Hitzespiralen türmten sich in ihr und schienen sie von innen heraus zu versengen, während sich gleichzeitig eine abartige Kälte in ihr ausdehnte, alles andere verschlang, nur um in einer gewaltigen Explosion aus purem Schmerz durch ihre Eingeweide zu jagen. Diese Qual – die Unendlichkeit dieser schrecklichen Pein, schien alles andere einfach auszulöschen.
 

>Viel Glück, mein Engelchen!<, hallte es dabei in ihren Gedanken wider.
 

Ein grelles Licht blendete Bunny und gleich darauf wurde sie in einen Wirbel aus Farben gezogen. Mit weit aufgerissenen Augen schrie sie auf, während sich zeitgleich ihre Fingernägel so fest in ihre Handballen vergruben, dass sie fühlte, wie ihre Haut aufriss.
 

Zum zweiten Mal an diesem Abend erstrahlte das Licht des Silbermondes. Hell und rein erfüllte es einst die Herzen mit Liebe und Güte. Doch diese Zeiten gehörten längst der Vergangenheit an. So erstrahlte zwar die komplette Umgebung in einem weißen Licht, jedoch berührte es die Seelen der Umstehenden nicht mehr. Stattdessen bestätigte es nur Eris Vermutung.
 

Nichts hatte sich geändert.
 

Das Licht war zu einer Waffe geworden. Nicht mehr und nicht weniger. Nur dazu da, um die eigenen Dämonen zu vernichten …
 

Während Eris aus der Schusslinie sprang, wurde nun die volle Macht auf die kniende Serenity zurück geschleudert.
 

Sekunden, die sich wie Minuten anfüllten verstrichen. Wurden von einem herzzerreisenden Schrei untermalt. Drohten die ohnehin schon labile Königin ins Dunkel zu ziehen.
 

Schmerz … unvorstellbare Pein pulsierte durch ihre Adern … dann … versank alles im Nichts …
 

***
 

Bereits vierzehn Jahre waren ins Land gestrichen, seit im Hause Tsukino ein kleines Mädchen namens Usagi geboren wurde. Doch die Brünette, momentan fröhlich vor sich hin summende Mutter hatte sich kaum verändert. Stattdessen schlug in ihrer Brust immer noch das Herz eines ebenfalls kleinen Mädchens, welches an die große Liebe und ihren Prinzen glaubte. Sie hatte ihren Geliebten zwar schon gefunden, doch wollte sie dies alles auch für ihre Tochter. Allerdings schien sich die Erziehung manchmal nicht auszuzahlen. Ihr Kind war kein vornehmes Fräulein, sondern ein Schusselchen, welches sie jeden Morgen aufs Neue bewies.
 

Deswegen war es auch nicht weiter verwunderlich, dass die glockenhelle Stimme von Ikuko, wie jeden Morgen um diese Zeit durch das ganze Haus schallte: „Bunny! Es ist schon acht Uhr vorbei!“
 

Oben im zweiten Stock, tief vergraben unter einer mit Häschen bedruckten Bettdecke stöhnte die Angesprochene auf: „Noch fünf Minuten?“
 

In diesem Augenblick läutete es an der Tür und plötzlich saß Bunny kerzengerade im Bett. Die Decke rutschte unbeachtet zu Boden und gab den Blick auf das ebenfalls mit Hasen verzierte Nachthemd frei.
 

„AAAH!“
 

Sie presste sich ihre eigene warme, feuchte Handfläche gegen den Mund. Jeden weiteren Laut unterdrückend. Und obwohl sie dieses Zimmer mehr als alles andere vermisst hatte, wusste sie, dass sie noch vor wenigen Minuten verletzt im Schlamm gesessen hatte. Beinahe panisch wanderten ihre Augen in dem kindlich eingerichteten Raum umher. Immer auf der Suche nach einem Anhaltspunkt, was überhaupt geschehen war.
 

„BUNNY! Du musst los! Dein Freundin warten schon!“
 

Ein weiteres Keuchen löste sich aus Bunnys Kehle, als ihr Blick auf ihr Nachtkästchen fiel. Normalerweise hatten sich darauf immer ein paar bunte Spangen und sowohl ein Bild ihrer Familie, als auch eine gerahmte Fotografie von Naru, Umino und ihr befunden. Nun jedoch lachten ihr neben ihren Eltern und Shingo, zwei völlig unbekannte Jugendliche entgegen. Doch so absurd das Ganze auch war, verstörte sie der kleine goldene Schlüssel, welcher völlig unschuldig danebenlag mehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-09-16T16:33:19+00:00 16.09.2012 18:33
Ah, das Ende dieses Kapitels überrascht mich jetzt doch etwas. Ich bin weiterhin gespannt wie es weitergeht. ^_^


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