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Glühwürmchen in the sky

von

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Das erste Mal (Oder: Fuck, ich sterbe!)

„Wirklich. Es tut mir Leid. Ich sag’s nicht mehr. Nie mehr. Ich lass ihn in Ruhe. Ehrlich.“

Timon sieht aus, als wenn er gleich weint. Nur gut so. Soll er ruhig!

Obwohl er doch gar keinen Grund dazu hat. Immerhin haben wir uns nur freundlich unterhalten.

Ich verprügel ja aus Prinzip keine Leute. Ist unter meine Würde. Bisher habe ich nur Leuten eine aufs Maul gehauen, die mich eben da angekratzt haben. Ergo, wenn man mich wegen meines Emoseins oder meiner sexuellen Ausrichtung fertig machen wollte.

Für alles andere hab eich mir ein paar Sprüche einfallen lassen, um zu kontern. Seitdem habe ich eigentlich den Respekt, den ich verdiene.

Und seitdem bin ich verdammt gut darin, andere einzuschüchtern.

„Ich denke, er hats verstand. Er heult ja schon,“ unterbricht mich Matze. ER wollte mich unbedingt begleiten. Zum einen, weil er auch nicht will, dass wer Dyllan mobbt, zum anderen, weil er mein bester Freund ist.

Außerdem mag er Timon nicht. Der ist nämlich im gleichen Jahrgang wie seine Schwester Linda und ärgert immer die Mädels.

„Hast du wirklich genug?“, frage ich gefährlich leise in Timons Ohr und er nickt nur.

„Dann haben wir uns ja verstanden,“ meine ich zufrieden. „Wenn du ihn auch nur noch einmal schief anschaust, bring ich dich um.“

„Adrian…“, murrt Matze und ich lasse den kleinen Scheißer los. Würde mich wundern, wenn er Dyllan morgen nicht die Schultasche tragen würde.
 

„Hat Timon mal wieder was gesagt?“, frage ich ein paar Tage später und versuche, beiläufig zu klingen.

Ich sehe Dyllan an. Heute ist Dienstag und am Donnerstag hatte ich das Gespräch mit Timon. Das Wochenende habe ich in stiller Einsamkeit in meinem Zimmer verbracht, beschäftigt damit, Dyllan zu vermissen. Und gestern war Matze da, zusammen mit Katrin. Deswegen habe ich auch erst jetzt wieder Gelegenheit, ihn in einer stillen Minute zu fragen.

„Bisher nicht,“ meint er und zuckt mit den Schultern. „Seltsam, oder?“, fragt er.

„Total,“ schnaube ich und grinse zufrieden vor mich hin.

„Adrian…“ Er steht auf – er saß auf dem Schreibtischstuhl – und kommt zu mir, der ich auf seinem Bett herumgammle. Die Arme um meinen Hals gelegt, sieht er mich streng an: „Hast du was damit zu tun?“

„Wie kommst du da drauf?“, frage ich gespielt unschuldig und er grinst. „Mein Retter in Not,“ lächelt er und küsst mich.

„Mein Häschen,“ schnurre ich.

Gequält verzieht er das Gesicht. „Häschen?“

Ich lache auf. „Du bist so wundervoll, Dyllan.“

„Und du bist süß,“ murmelt er.

Ich frage mich, wie er da drauf kommt. Ich und die Bezeichnung ‚süß’ in seinem Atemzug… Unmöglich.

„Gar nicht. Du bist süß.“

„Bin ich nicht,“ hält er dagegen.

„Nein? Hast du dich mal angesehen?“, lache ich und er küsst mich wieder. Ich ziehe ihn eng an mich. Herrlich. Einfach herrlich.
 

„Adrian? Magst du gucken, ob ich die Aufgabe richtig gemacht habe?“, fragt Dyllan und ich ziehe überrascht die Brauen hoch.

„Dyllan, du kannst ja Deutsch sprechen,“ necke ich ihn, aber eigentlich ist es ein Lob für einen grammatikalisch richtigen Satz.

Ehe Dyllan etwas erwidern kann, geht meine Mum schon dazwischen, in dem sie warnend meinen Namen zischt.

„Hör auf, ihn immer aufzuziehen,“ tadelt sie mich.

Es war der größte Fehler, nach dem Essen in der Küche zu bleiben und unter ihrer Aufsicht – Herrschaft – Hausaufgaben zu machen.

„Ich ziehe ihn nicht auf. Ich bin nur stolz auf ihn,“ verkünde ich und winsche mir eine imaginäre Träne des Stolzes weg. Sie verdreht die Augen und Dyllan murrt ungeduldig: „Magst du nun gucken, oder nicht?“

„Da schimpfen immer alle über das Schulsysten, aber Dyllan hat in den paar Wochen, in denen er nun schon hier ist, viel gelernt.“

„Als wenn daran die Schule beteiligt wäre,“ maule ich. Wer war es denn, der bis in die Nacht hinein die deutsche Grammatik mit ihm durchgegangen ist. Ich oder die Schule?

Mittlerweile haben wir Ende November und er hat es geschnackelt.

„Adrian?“, fragt Dyllan erneut und ich seufze und tue so, als wäre es eine pure Zumutung, mich aufzuscheuchen. Dann aber blicke ich mit ernster Miene seine Deutschhausaufgaben an, an denen er so fleißig gearbeitet hat.

„Der erste Satz ist falsch,“ meine ich dann.

„Ohr,“ entfährt es ihm.

Dabei sieht er dann tatsächlich so enttäuscht aus, dass ich ihn am liebsten getröstet hätte. Auf eine ganz gewisse Art und Weise…

„Der Rest ist korrekt,“ sage ich stattdessen nur.

Nun wieder glücklich, macht er sich daran, den ersten Satz zu verbessern.

Ich seufze und denke, dass wir jetzt Sex haben sollten. Sofort.

Gerade bin ich versucht, ihm zu sagen, dass ich wahnsinnig geil auf ihn bin, als mir meine Eltern wieder in den Sinn kommen, die garantiert einen Herzinfarkt kriegen würden – bei meinem Glück wahrscheinlich Dyllan gleich noch mit dazu.

Trotzdem muss ich es ihm irgendwie verklicken, was ich tue, in dem ich ihn anstarre, bis er es merkt.

„Was guckst du mich so an?“, fragt er und ich grinse zweideutig. „Du siehst heißt aus, in deinem Sweathsirt. Steht dir wahnsinnig gut.“

„Das ist nur ein altes Shirt,“ wehrt er ab, aber ich bemerke, wie sich seine knuffigen Bäckchen rosa färben.

„Dann muss es an dir liegen, nicht an dem Shirt,“ setze ich noch einen drauf und nun ist er knallrot.

Er hasst es, wenn ich ihn derartig aus dem Konzept bringe. Aber ich liebe es.

„Adrian,“ warnt mich meine Mutter schon wieder, „Sag solche Sache nicht zu deinem Bruder.“

„Er ist mein Tauschbruder,“ korrigiere ich sie. Wenn sie nur nicht immer so tun würde, als würde ich Inzest betreiben, wenn ich ihm ein Kompliment mache.

„Wenn er doch gut aussieht, kann ich es ihm doch sagen,“ füge ich hinzu.

„Was soll er denn von dir denken?“, fragt mein Vater.

„Nichts, was er nicht eh schon von mir weiß,“ entgegne ich.

„Kannst du noch mal gucken?“, fragt Dyllan und schiebt mir sein Heft zu. Ich überfliege die Aufgabe und nicke. Passt alles.

„Ich finde, du solltest dich zurücknehmen.“ Wieder meine Mutter. Daraufhin habe ich nur noch ein Schnauben für sie übrig.

„Ihr tut, als hätten wir Sex,“ gehe ich dann in die vollen.

Mein Vater sieht mich genervt an.

„Du solltest jetzt hoch gehen, Adrian.“

Wie man mich immer abschiebt, wenn es ihnen zu blöd wird… Ich zucke mit den Schultern und sehe Dyllan auffordernd an. Natürlich war es nicht Sinn der Sache, dass Dyllan mitgeht, sondern, dass man uns räumlich trennt. Aber das werde ich nicht zulassen und auch Dyllan macht nicht den Eindruck, als ob er das möchte. Zumindest sagt er: „Ja, lass uns hochgehen, Adrian. Wir sind ja fertig.“

Belustigt grinse ich meinen Dad an und folge Dyllan dann mit Freuden nach oben.

Ich bin so wahnsinnig geil auf ihn…
 

Kaum haben wir die obere Treppenstufe erreicht, schlinge ich meine Arme um seinen Körper und presse ihn an mich.

„Wenn sie wüssten,“ meine ich und lasse den Satz unvollendet, wende mich lieber seinem wundervoll geformten Hals zu. Wie kann ein einzelner Junge nur so verdammt heiß sein?

Er dreht sich in der Umarmung und antwortet auf meine Frage, die ich fast schon wieder vergessen habe.

„Sie wären überfordert.“

„Wären sie wohl,“ stimme ich zu und küsse ihn. Fordernd. Verlangend. Notgeil…

Langsam schiebe ich ihn in mein Zimmer.

„Trotzdem sollten wir es ihnen bald mal sagen,“ wirft er in den Raum.

„Hm… hm…“, mach ich und packe seine Hüften. Er hat so herrliche Hüften.

„Auch, damit sie aufhören, dich ständig zu schimpfen.“

Mit dem Daumen streiche ich über seinen Beckenknochen und schiebe dabei sein Shirt ein paar Millimeter nach oben.

Mein Blick fällt auf den schmalen Spalt freier Haut, während ich beginne, seinen Kehlkopf zu küssen und bis zu seiner Halsbeuge zu wandern.

„Klaaar,“ antworte ich nur abwesend.

„Vielleicht könnte ich auch mit Matt Sex haben.“

Ich schiebe das Shirt ganz noch oben und ziehe es ihm über den Kopf, was er mit einem verdutzen Blick quittiert.

Oh Goooott… habe ich schon mal erwähnt, wie wunderschön er ist?

Ich umschlinge ihn und streiche über seinen Rücken, seine Wirbelsäule entlang.

„Wie du meinst,“ erwidere ich lahm.

Daraufhin verdreht er die Augen und schiebt mich weg. „Du hörst mir gar nicht zu!“

Jetzt steht er da. Ohne T-Shirt und mit beleidigter Miene. Ich starre ihn an. Dann starte ich den Angriff und meine Lippen pressen sich auf seine.

Ich ziehe ihn wieder zu mir und er seufzt genervt, aber letztlich bricht sein Widerstand.

Er schlingt die Arme um meinen Hals.

Sein ganzer Körper ist einfach nur anbetungswürdig. Anders kann ich es kaum beschreiben. Meine Hände streifen über seine Seiten und er erschaudert. Ich spüre es.

„Adrian,“ murmelt er nahe meinem Ohr und ich bekomme eine Gänsehaut. „Ja, Honey?“, erwidere ich und streichle noch einmal über seine Seiten, sehe zu, wie er erzittert.

Sanft küsse ich seinen Hals.

„Ich finde, wir sollten das hier nicht weiter ausbauen,“ murmelt er und keucht dabei allerdings sehr verräterisch auf, was mir sagt, dass er das eigentlich gar nicht so meint, wie er es sagt.

Meine Hände streifen über seinen Bauch und ich fühle, wie ich seine Muskeln anspannen.

„Dyllan…“

„Ja?“

„Wenn ich dich jetzt nicht ficke, dann sterbe ich.“

Ich suche seine Lippen und verschließe sie mit meinen, spüre, wie er in den Kuss grinst. Dann löst er sich.

„Aber…“

Ich lasse ihn nicht aussprechen, sondern schnappe erneut nach seinen Lippen. Meine Hände schieben sich weiter hoch, über seine Brust, nach hinten, zu seinen Schulterblättern.

Ich drücke gegen diese und schiebe seinen Oberkörper so näher zu mir. Langsam lasse ich meinen Mund auf sein Schlüsselbein sinken und setzte einen einzelnen Kuss darauf.

Ein Beben wandert durch seinen Körper und ich küsse grinsend noch einmal dieselbe Stelle.

Er krallt sich in meine Haare.

Davon angespornt, gleite ich mit meiner Zunge über sein schön geformtes Schlüsselbein und hauche ihm meinen heißen Atem gegen seine Brust.

„Adrian,“ keucht er leise auf.

Ich grinse und gehe dazu über, an meiner neuen Lieblingsstelle zu knabbern, was ihn erschaudern lässt.

„Bitte… Adrian…“

Ich weiß, dass ich ihn wahnsinnig mache. Ich spüre es. Aber ich spüre auch, dass da noch etwas anderes ist.

Er hat Angst.

Und deshalb seufze ich und küsse mich wieder nach oben. Über seinen Hals, seine Wange, zu seinen weichen Lippen.

Diese liebkose ich lange und innig und flüstere dann in sein Ohr: „Du quälst mich, weißt du das?“

„Tut mir Leid,“ lächelt er schach.

Ich küsse ihn nochmals.

„Und ich kann dir nicht mal böse sein,“ nuschle ich in den Kuss.

Er lächelt und meine Knie werden dabei so weich, als wäre ich erst Vierzehn.

„Ach Dyllan,“ seufze ich, „Was machst du nur mit mir?“
 

Eine Woche später stehe ich wild entschlossen in der Küche.

„Mum. Ich muss dir was sagen.“

Ich sehe sie prüfend an, will wissen, ob sie sozusagen bereit ist, etwas sehr wichtiges von mir zu erfahren. Wenn sie nämlich in Gedanken bei etwas beruflichen ist, oder das Kunstmuseum durchstreift, hat es nur wenig Sinn.

Tatsächlich sieht sie aber zu mir. Vielleicht, weil ich so ernst klinge oder weil ich ihr sonst nie etwas zu sagen habe.

Sie mustert mich dann, haut sie heraus: „Du kannst die Schule nicht abbrechen. Das Thema hatten wir schon mal.“

Ich bereue diese eine Diskussion noch immer. Damals wollte ich die Schule ja nur abbrechen, weil mein Mathelehrer mir gedroht hat, mich absichtlich sitzen bleiben zu lassen, in dem er mir eine Sechs reinwürgt.

Sie versteht einfach nicht, dass ich mich gemobbt gefühlt habe.

„Nein, diesmal geht es um etwas wirklich Wichtiges,“ versichere ich ihr, aber sie schaut mich nur tadeln an. Da habe ich glatt vergessen, dass die Schule für sie etwas wirklich Wichtiges ist.

„Was persönliches halt,“ füge ich kläglich hinzu.

Sie gibt auf.

„Was ist so wichtig, dass du so einen Wirbel darum machst?“, fragt sie und ich zucke mit den Schultern.

„Ich hab mich verliebt.“

Silvia schaut mich an. Eine Sekunde. Zwei Sekunden. Drei Sekunden. Dann lacht sie los. Einfach so. Und ich stehe da und starre sie… nun ja… bedröppelt an.

„Verliebt? Du?“, lacht sie. Reizend. Ich verziehe missbilligend den Mund.

„Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt.“

Sie beruhigt sich langsam und sieht mich dann fast sanft an. Ich weiß nicht, was mir suspekter ist. Ihr Gelächter oder dieser Blick.

„Adrian,“ meint sie dann ganz langsam und ruhig, als wäre ich geistig zurückgeblieben, oder so, „seit du mit Zwölf in die Pubertät kamst, denkst du nur an Sex. Erst mit Mädchen, dann irgendwann mit Jungs…“

Ich schnaube. Mir ist der zögerliche Tonfall schon aufgefallen.

„Mit Jungs ist es ja auch besser,“ meine ich deswegen trotzig.

„Das musst du mir nicht sagen. Ich ziehe Jungs auch Mädchen vor.“ Sie zwinkert mir zu und ich falle fast vom Hocker – zumindest würde ich das, wenn ich auf einem säße.

Ich beschließe, darauf nicht weiter einzugehen. Die Vorstellung, wie meine Mutter Sex mit einer Frau haben könnte… widerlich. Überhaupt… die Vorstellung, dass meine Mutter überhaupt Sex haben könnte… mehr als nur widerlich.

„Magst du dann mal ernst bleiben?“, zicke ich.

„Das ich das mal von dir zu hören bekomme…“ Sie sieht dankbar gen Himmel und ich bereue dieses Gespräch endgültig. Zugegeben, man muss nicht viel auf mich halten. Ich bin meistens ziemlich pubertär – um nicht schwierig zu sagen. Und ich weiß es auch. Und unter uns: Ich genieße es.

„Wie auch immer,“ gehe ich nicht weiter darauf ein, „Ich hab mich jedenfalls verliebt. So mit allem drum und dran. Weiche Knie, Schmetterlinge im Bauch – der ganze Scheiß halt.“

Sie mustert mich erneut, dann lächelt sie plötzlich so überdimensional strahlend, dass sie mir ernsthaft Angst macht.

„Das ist doch wunderbar! Endlich wirst du mal erwachsen!“, ruft sie dann begeistert.

„Ja… kann sein. Wie auch immer. Das geht jetzt schon eine ganze Weile,“ setzte ich an, aber sie unterbricht mich: „Tatäschlich?“

Kurz denkt sie nach, dann schnippt sie mit dem Finger, „Ich hab deinem Vater schon neulich gesagt, dass dein ständiges Grinsen einen Grund haben muss!“

Sagt mir nicht, meine Mutter hat einmal von ihrem mütterlichen Spürsinn Besitz ergriffen und etwas erahnt!

„Ja,“ setze ich wieder an, „Und es ist alles so toll. Wir hatten noch nicht mal Sex, weil mir das nicht mehr am allerwichtigsten ist.“ Oder eher, weil er immer so grausam ist und abblockt und ich ihn das gewähren lasse, weil ich ihn so wundervoll finde. Aber das sage ich ihr nicht. Schon gar nicht, weil sie sich immer noch so dermaßen freut.

„Und weil es alles so ernst ist zwischen uns, dachte ich, es ist an der Zeit, euch das auch zu sagen.“

„Das ist schön,“ nickt sie, „Und? Wer ist es?“

Und schon wird mein Mund trocken. Für den Bruchteil einer Sekunde bin ich geneigt, einen falschen Namen zu sagen oder zu behaupten, es wäre nur ein Scherz gewesen – oder gleich wegzulaufen. Vor allem, weil mir auch mit einem mal so schlecht ist.

Dann aber würge ich es doch hervor: „Dyllan.“

Ich kann wirklich ernsthaft mitverfolgen, wie ihr Lächeln langsam erstirbt und sämtliche Hoffnungen, einen vernünftigen Sohn zu bekommen, zerplatzen, wie eine Seifenblase.

„Dyllan,“ echot sie mit brüchiger Stimme, „Dyllan?“

„Ja, Dyllan,“ stimme ich zu.

Dann wiederholt sie seinen Namen wie irgendein Mantra und ich beschließe, dass ihr sie lieber erst Mal mit dieser Nachricht in Ruhe lasse.

Also sage ich: „Dann geh ich jetzt mal wieder.“

Und das schnell, ehe sie doch noch ausflippt und mich mit einem Küchenmesser attackiert, wie ich es erwartet habe. (Was unter uns gesagt irgendwie realistischer gewesen wäre, als dieses paralytische Stadium, in dem sie sich nun befindet.)

Sie sieht mich an und ich mache, dass ich davon komme.
 

„Wie hat sie reagiert?“, fragt Dyllan, kaum bin ich die Treppen nachoben gestampft. Er steht im Flur, offenbar mit der Absicht, mich sofort abzufangen.

„Sie ist in einen tranceähnlichen Zustand verfallen und nicht mehr zurechnugnsfähig,“ kläre ich ihn auf.

„Ist das jetzt gut oder…?“

Ich zucke mit den Schultern. „Keine Ahnung.“

Er nickt, dann sieht er mich fragend und meint: „Wo du es ihnen gesagt hast… sind wir dann jetzt eigentlich so richtig zusammen?“

Ich kann nicht anders, als ihn verwirrt anzustrahlen. Wie kommt er darauf, dass wir das bisher nicht waren?

„Sind wir das nicht eh schon?“, stelle ich eine Gegenfrage, weil ich diese Frage bereits für geklärt angesehen habe.

„Irgendwie… fühlt es sich erst jetzt so an,“ stammelt er und ich blinzle ungläubig.

Hatte er etwa die ganze Zeit das Gefühl, wir wären gar nicht richtig zusammen?

„Dummerchen,“ meine ich fassungslos und ziehe ihn an seinem Gürtel zu mir.

„Natürlich sind wir das. Schon die ganze Zeit.“

„Dann gut,“ meint er und schlingt die Arme um meinen Hals. :Ich küsse ihn kurz.

„Dann du bist offiziell meines jetzt.“

„Du eher meines,“ zwinkere ich ihm zu und blicke in seine hübschen Augen. Meins. Er gehört jetzt tatsächlich mir.

„Hoffentlich bereuen ich das nicht,“ neckt er zurück und ich muss lachen und versichere ihm: „Ich werde dich auf Händen tragen, Schatz.“

Er blinzelt. „Wieso willst du mich tragen?“

Wahnsinnig süß, nicht?

„Ich meine, ich vergöttere dich, Häschen,“ kläre ich ihn auf und packe ihn dann, hebe ihn hoch. Tragen ist immerhin gar keine so schlechte Idee.

Er quiekt überrascht auf, lässt es dann aber geschehen, dass ich ihn in mein Zimmer trage.

„Schau. Jetzt hab ich dich über die Schwelle getragen. Jetzt sind wir verheiratet,“ grinse ich.

Ich kichert, dann wird er plötzlich ganz ernst und sieht mich an: „Dann können wir ja jetzt unsere Hochzeitsnacht haben.“

Fast lasse ich ihn fallen – vor Schreck. Vor… Begeisterung!!! Meint er das ernst? Auf meinen fragenden Blick reagiert er jedenfalls mit einem ganz ernsten und damit habe ich meine Antwort.

Ich strahle und werfe ihn aufs Bett. Wenn ich gewusst hätte, wie er mich dafür belohnt, es meiner Mum zu sagen, dann hätte ich das bereits am Flughafen getan.

Vorsichtig krabble ich über ihn und küsse seine weichen Lippen. Im dem Moment wird mir erst richtig klar, was jetzt passiert und ich glaube, vor Freude gleich zu explodieren.

Er zieht mich näher, neigt seinen Kopf, so dass ich seinen Hals küssen kann. Am liebsten würde ich über ihn herfallen, aber ich reiße mich zusammen. Vor allem, weil mir wieder bewusst wird, dass dies sein erstes Mal ist. Ich will ja, dass es für ihn wunderschön wird. Da kann ich nicht über ihn herfallen wie ein Raubtier. Also liebkose ich seinen Hals und meine Hände schieben sich langsam unter sein Shirt.

Seine Finger streifen über meinen Rücken. Ich spüre, dass er ein wenig Angst hat und unsicher ist. Aber wenn ich in seine Augen blicke, weiß ich, dass er mir vertraut.

Ich ziehe ihm sein Shirt aus und ertaste dann langsam seinen hübschen Körper, beuge mich hinunter und küsse sein Schlüsselbein. Ich weiß ja noch vom letzten Mal, wie sehr ihm das gefällt. Als ich sanft an dieser Stelle sauge, stöhnt er lieblich auf.

Mein Mund wandert weiter, über seine Brust, zu seinem Buchnabel. Ich platziere ein paar Küsse darauf, ehe ich weiter zu seinen Hüftknochen wandere. Daraufhin keucht er auf, was mich dazu veranlasst, probeweise darüber zu lecken.

Seine Finger streifen erneut über meinen Rücken und ich grinse und fahre mit der Zunge nach oben, bis ich bei einer seiner Brustwarze ankomme und mir gestatte, diese näher zu erforschen.

„Adrian,“ flüstert er leise und seine Finger halten angespannt an. Das bleibt mir natürlich nicht verborgen, aber ich weiß, dass er das nur tut, weil es alles so neu für ihn ist. Sicher ist er auch überrascht, wie sehr ihn all das erregt.

Ich hoffe, dass es für ihn nicht zu viel wird und er aufhören möchte, deshalb nuschle ich leise gegen seine Haut: „Entspann dich.“

Meine Hände streichen langsam an seinen Seiten entlang, bis zu seinem Hosenbund. Vorsichtig öffne ich seinen Gürtel und ziehe ihm die Jeans aus.

Irgendwas tut sich in ihm, denn plötzlich bewegen sich seine Hände wieder schwer und langsam über meinen Rücken, nach unten, bis sie mein Shirt ergreifen und mir ausziehen.

Während ich noch mit diesem kämpfe, um ihn zu helfen, sind seine Finger schon an meiner Hose und öffnen sie. Ich werfe das Shirt weg und ergreife seine Hände, pinne sie auf die Matratze und halte sie dort, weil es sonst mit meiner Beherrschung vorbei ist, wenn er mich weiter berührt.

Er sieht mich fragend an. „Mach langsam,“ flüstere ich nur und beginne dann wieder, seinen Körper zu huldigen.

Ich halte ihn weiterhin fest, während mein Mund an seinen Shorts entlang wandert. Weiter bin ich bisher nie gekommen, aber heute werde ich es. Eine freudige Erregung durchzuckt meinen Körper, als wäre der nicht schon erregt genug.

Letztlich lasse ich ihn doch los, ziehe ihm die Shorts dann herunter und habe ihn nun nackt und schutzlos unter mir. Wahnsinn…

Er spannt sich an. So richtig. Wahrscheinlich kriegt er jetzt doch Panik. Fast wehmütig krabble ich wieder nach oben und küsse ihn sanft. „Du brauchst keine Angst haben. Ich tue dir nicht weh,“ versichere ich ihm. Vorsichtig streiche mit dem Daumen über seine Wange.

„Ich weiß,“ murmelt er.

„Ich werde nichts tun, was du nicht willst, Dyllan,“ füge ich hinzu.

„Ich weiß,“ antwortet er erneut.

Lächelnd küsse ich seine zitternden Lippen, bis er sich beruhigt hat. Bis er sich bereit fühlt. Fast ist es, als würde ich seine Angst wegküssen. Und als dies geschehen ist, fahre ich fort.

„Sag mir, wenn ich aufhören soll,“ bitte ich ihn, aber er sagt nichts mehr. Auch nicht, als ich meine Hand in seinen Schritt lege und diesen sanft massiere.

Was danach geschieht, kriege ich kaum noch mit. Irgendwann bin ich auch nackt und weite ihn. Und dann bin ich endlich in ihn und verbrenne fast.

Er stöhnt auf – das Schönste, was ich je gehört habe. Seine Finger krallen sich in meine Schultern.

Das ganze ist wie ein Geschenk und… Fuck! Ich glaube ich sterbe vor Glück!

Vor allem, als ich ihn ansehe und kaum glauben kann, wie schön er ist. So viel schöner, als eh schon, wenn er sich mit lustverzerrtem Gesicht unter mir windet, die Wangen vor Anstrengung gerötet.

Ich nehme einen ganz langsamen Rhythmus auf, an den er sich gewöhnen kann und den ich nur wenig steigere. Das kostet mich zwar meine ganze Überwindung, aber ich werde dennoch nicht schneller. Immerhin will ich ihm nicht wehtun. Sicher ist es beim ersten Mal nicht gerade angenehm.

So dauert es etwas, aber letztlich kommt er zum Höhepunkt und ich mit ihm.

„Dyllan,“ keuche ich letztlich leise in sein Ohr, „Dyllan… I… love you. I love you.“

Er biegt seinen Rücken durch, bllickt mich an. „I love you too,“ nuschelt er leise.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  MaiRaike
2012-05-10T21:38:03+00:00 10.05.2012 23:38
Ach, eigentlich mag sie Dyllan doch, könnte doch der perfekte Schwiegersohn werden ;)

Eine tolle Geschichte, ich bin gespannt auf den weiteren Verlauf...
Von: abgemeldet
2012-05-03T11:04:11+00:00 03.05.2012 13:04
wieder mal ein richtig tolles kapitel=)
die reaktion von adrians mutter zu geil xD

die beiden sind echt so süß zusammen=)
freu mich schon aufs nächste*_*
Von:  KleineBine
2012-05-03T10:35:23+00:00 03.05.2012 12:35
Adrian sagt seiner Ma das er verliebt ist und sie lacht drüber....ist ne echt tolle reaktion XD
Aber besten ist ja noch immer ihre starre als sie erfährt das es Dyllan ist =p

Es waren zwar nen paar Schreibfehler dabei, aber darüber sehe ich großzügig hinweg XD


LG Bine
Von:  Last_Tear
2012-05-02T21:10:05+00:00 02.05.2012 23:10
>Das erste Mal XD

>schach
schwach

>ihn
in ihm

Rawr >3
Süßes Kapitel
*grins*
Und jaaa, nett XD
Adrians Mutter XD
*hust*
Ich glaub, meine würde auch mitm Küchenmesser auf mich los gehen x.x
Aber das Kapi is toll XD
Und you see, es is nich mal adult XD
Von:  Loona_Strange
2012-05-02T20:45:39+00:00 02.05.2012 22:45
gott ich hätte zu gern das gesicht von adrians mom gesehen sicher voll fertig :D
ich liebe dieses chap
es ist wahnsinn
und ich freu mich schon aufs nächste :D


glg lost_angel
Von:  tenshi_90
2012-05-02T20:32:41+00:00 02.05.2012 22:32
Huhu!

Ich find das Kapi echt toll :) Adrian ist wirklich über seinen Schatten gesprungen und hat es seiner Mum gebeichtet.... Die Reaktion hat sicherlich noch ein Nachspiel...

Das es die beiden jetzt miteinander tun ist schon echt süß, vor allem weil Dyllan es freiwillig will.. =) Die beiden sind so knuffig zueinander :)

Freu mich auf das nächste Kapi

LG


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