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Das Erbe der Krone

von

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Episode 01. Die Legende der Krone

Nachdenklich blickte die schwarze Katze zum Mond, der hell ins Fenster leuchtete und Usagi und sie anstrahlte. Sie leckte sich über ihre Pfoten und sah zu der Blondinen, die gerade einen unruhigen Traum zu haben schien, denn ihr Gesicht war verkrampft und auf ihrer Stirn bildeten sich Schweißtropfen.

„Usagi Tsukino, du hast so vieles durchlebt“, sprach die Katze leise und beugte sich dann vorsichtig zu ihr. „Du bist eine Kriegerin, eine Prinzessin, eine Königin. Und doch, ich spüre dass dich etwas bedrückt.“

Sanft drückte sie ihren Kopf an den Usagis und schnurrte sacht. Es schien ihr manchmal als wäre es erst gestern gewesen, als Usagi sie vor diesen Kindern gerettet hatte und sie in ihr die Kriegerin Sailor Moon entdeckt hatte. Waren all diese Abenteuer wirklich schon so lange her?

Der Kampf gegen Königin Perilia und Metallia. Damals hatte sie erfahren, dass sie in Wirklichkeit die Mondprinzessin Serenity sei, nach der Luna suchte.

Der Kampf gegen das Schwarze Phantom. Damals waren sie in die Zukunft gereist und hatten gesehen, wie die Welt werden würde. Sie hatten Crystal-Tokio gesehen.

Der Kampf gegen Pharao 90. Neue Sailor Kriegerinnen und neue Kräfte waren zu ihnen gestoßen. Und Usagi entwickelte sich immer mehr zu einer starken und mutigen Frau.

Der Kampf gegen Nehellenia. Ein dunkles Kapitel aus der Geschichte der Mondfamilie. Wenn Nehellenia doch nur eingesehen hätte, dann hätte dieser ganze Kampf verhindert werden können.

Und dann, der Kampf mit Sailor Galaxia. Es war Usagis größte Prüfung gewesen, denn sie hatte sich gegen Sailor Kriegerinnen stellen müssen und letztendlich die größte Gefahr besiegen müssen. Und es war ihr gelungen. Sie hatte den Frieden in der Welt und dem Universum wiederhergestellt.

„Nicht Serenity, ich bin Usagi!“

Die Katze sah zu ihr rüber, doch dann schüttelte sie den Kopf. Wahrscheinlich träumte Usagi mal wieder von einem Zahnarztbesuch.

Nun herrschte seit Jahren Frieden. Seit sechs Jahren war nun kein neuer Feind mehr aufgetaucht. Usagi und die anderen hatten ihre Verwandlungsrelikte abgelegt und sich nun schon so lange nicht mehr verwandelt. Sie wurden als Sailor Kriegerinnen nicht mehr gebraucht. Seit Usagi das Chaos aus Sailor Galaxia vertrieben hatte, war es an den finstersten Punkt der Galaxis verbannt worden. Doch es war immer noch irgendwo da draußen und es würde eines Tages wiederkehren, das war Luna klar.

Die schwarze Katze blickte wieder nach draußen zum Mond und erinnerte sich an die Tage von damals. Eine Erinnerung an ihr Leben im Silver Millenium kam ihr in den Sinn, an die sie lange nicht mehr gedacht hatte…
 

Die Pfoten der schwarzen Katze tapsten durch den Thronsaal. Sie war auf der Suche nach Prinzessin Serenity, die sich wieder einmal vor ihren Verpflichtungen drückte.

Der Tür zum Schlafsaal der Königin stand einen Spalt breit offen. Luna zögerte nicht lange, sondern ging hinein.

Es war nicht die Serenity, die sie zu finden erhofft hatte, sondern ihre Mutter, die den gleichen Namen trug. Als Königin Serenity das Tier wahrnahm, erschrak die junge Frau und etwas fiel aus ihrer Hand. Scheppernd landete es aus dem Boden und Luna lief hin, ganz die Dienerin der Mondfamilie, und wollte es gerade in ihren Mund nehmen und es der Königin reichen.

Doch diese bückte sich schon und griff nach ihrer Krone, denn dieses Relikt war ihr zu Boden gefallen. Lächelnd streichelte sie den Kopf der Katze und entlockte dieser ein sanftes Schnurren.

„Vielen Dank, Luna“, sagte Serenity zu ihr.

„Tut mir Leid, wenn ich Euch erschreckt haben sollte“, entschuldigte sich die Schwarze leise. „Ich dachte, Serenity wäre hier.“

„Sollte meine Tochter jetzt nicht gerade Tanzunterricht haben?“, wunderte sich die Königin und schmunzelte dann. „Aber es ist typisch für sie, dem Unterricht zu entfliehen. Du solltest sie mal hinten im Garten beim Springbrunnen suchen“, erwiderte sie wissend. „Dort treibt sie sich in letzter Zeit häufig herum.“

Der Springbrunnen wurde auch der Brunnen der Erkenntnis genannt. Mit dem magischen Wasser konnte man sehen, wie es den Menschen ging, die einem nahestanden. Doch die Wächterinnen der Prinzessin waren immer in ihrer Nähe. Es gab also nur einen, nach dessen Wohlbefinden sich Serenity erkundigen konnte.

„Macht ihr euch Sorgen, meine Königin?“, fragte die Katze und sprang zu ihr aufs Bett, auf dem sie sich inzwischen niedergelassen hatte, um ihr langes, silbernes Haar zu bürsten.

„Worüber sollte ich mir denn Sorgen machen?“ Verwundert blickte sie Luna an.

„Über die Verbindung zwischen eurer Tochter und dem Erdenprinzen Endymion“, gestand die Katze ihr. „Wenn die anderen davon etwas mitbekommen sollten.“ Die beiden waren sich auf einem Ball auf der Erde begegnet. Serenity war verbotenerweise zum blauen Planeten gereist und hatte dort den jungen Prinzen das erste Mal getroffen. Seitdem war sie ständig in Gedanken versunken, in Gedanken an Endymion.

„Wenn der Rat etwas davon erfahren sollte, können wir nichts tun. Du solltest meine Tochter gut genug kennen, um zu wissen, dass sie sich nie um Regeln schert“, meinte Serenity wohlwissend. „Ich gebe zu, dass mir diese Beziehung Sorgen macht, aber es ist nun mal etwas, was wir nicht ändern können.

Vielleicht sollten wir dieses Gesetz endlich abschaffen“, überlegte die Königin und Luna erschrak. Seit Menschengedenken war eine Beziehung zwischen Mond- und Erdenbewohnern strengstens verboten. Der Grund für dieses Gesetz war ein Ereignis, über das niemals geredet wurde. Luna traute sich nicht, es anzusprechen, also suchte sie nach einem Themenwechsel. Während sie sich im Zimmer umblickte, fiel der Blick der Katze auf die Krone, die Serenity in ihren Händen hielt.

„Ich spüre, dass von dieser Krone eine unglaublich starke Kraft ausgeht“, entgegnete das Tier neugierig und deutete auf das Artefakt. Die Königin folgte ihrem Blick und strich dann beinahe liebevoll über die Verzierungen des Diadems.

„Du hast recht, Luna“, erwiderte sie und hob die Krone an, sodass das Licht auf sie scheinen konnte. Erst jetzt erkannte die schwarze Katze, dass in der Krone zehn Edelsteine eingesetzt worden waren, die nun das Licht in allen Farben zurückwarfen. Erstaunt sah sich die Katze im Raum um und genoss das Farbenspiel, das sich dort abspielte. Plötzlich fühlte sie sich stärker und lebendiger wie nie zuvor. Es war als würde sie im Glanz des Mondlichtes baden. „Wunderschön“, rief sie lachend aus und ihr Kopf verfolgte dem Tanz des schwarzen Lichtpunktes, bis die Königin die Krone wieder senkte.

„Was war das?“, wunderte sie sich und blickte ihre Herrin fragend an.

„Das ist die Krone der Ewigkeit!“, erklärte die Herrscherin des Mondes. „Das wichtigste Artefakt der Königlichen Familie!“

„Es wird eines Tages Serenity gehören, oder irre ich mich da?“, schlussfolgerte Luna.

Die Silberhaarige nickte und blickte in die Ferne. „Eines Tages wird dieses Diadem auf dem Haupt meiner Tochter sitzen. Der wahren Erbin des Mondkönigsreich!“
 

Ihre Erinnerung wurde gestört, als Usagi plötzlich aus dem Bett hochfuhr mit einem lauten Schrei auf den Lippen. Die Katze fiel vom Bett und Mamoru, der im Nebenzimmer noch etwas gelernt hatte, stürzte herein.

„Usako, ist alles in Ordnung mit dir?“ Erschrocken eilte er zu ihr ans Bett und packte sie an den Schultern. „Usako, sag doch etwas!“

Die Blondine verstummte und lehnte sich gegen die Brust ihres Verlobten. „Es war nichts“, erwiderte sie beruhigend und lauschte seinem Herzklopfen, dass sie beruhigte. „Bloß ein Alptraum.“

„Das hat aber nicht so geklungen“, mischte sich Luna ein. „‘Nicht Serenity, ich bin Usagi!‘“, sprach sie die Worte der Mondkriegerin nach. „Was hat das zu bedeuten?“ Vorwurfsvoll sah sie Usagi an.

Die junge Frau verschloss kurz ihre Augen, ehe sie ihnen antwortete. „Wahrscheinlich hast du dich bloß verhört, Luna-Chan“, entgegnete sie. „Ich habe einfach nur irgendeinen belanglosen Mist geträumt, an den ich mich schon gar nicht mehr erinnern kann.“ Sie seufzte tief und blinzelte eine Träne aus ihren Augen.

„Usagi-Chan, das stimmt nicht. Ich“, setzte die Katze an, doch als Mamoru ihr einen scharfen Blick zuwarf, verstummte sie rasch. Wir wissen beide, dass sie uns belügt!, sagte ihr wütender Blick an Mamoru gerichtet.

Dieser nickte kaum merklich, während seine Augen ihr stumm sagten, dass es besser wäre, wenn sie sie nicht weiter belästigen. Wenn sie es uns sagen will, dann wird sie es schon tun!, sagte sein wissender Blick.

Die junge Katze seufzte und sprang dann zurück aufs Bett. Immer noch lag Usagis Kopf auf Mamoru. Luna ging zu ihr und leckte ihr über das Handgelenk.

„Igitt, Luna, hör auf, das kitzelt“, quietschte Usagi und zog ihre Hand weg. Lachend streichelte sie ihr den Kopf und entlockte ihr somit ein wohliges Schnurren.

„Ist mit dir denn auch wirklich alles in Ordnung?“, hakte Mamoru nach und hob ihr Kinn an. Sie erschauerte, als sie in seine tiefblauen Augen blickte, die so weit wie das Meer waren. „Ja, es war bloß ein Traum“, beruhigte sie ihn und küsste ihn sanft. „Da fällt mir ein, wie lange lernst du denn schon? Willst du nicht zu mir kommen, und dich zu mir ins Bett legen?“ Halb flehend, halb verführerisch sah sie ihn an.

Mamoru nickte und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Warte hier, ich bin gleich wieder da!“, versprach er ihr, ehe er aus dem Zimmer ging. Usagi hörte ein Rascheln und kurz darauf kam er wieder zu ihr.

Sie rutschte etwas weiter nach hinten, sodass er sich neben sie legen konnte. Sanft küsste er sie und beide genossen die zärtlichen Berührungen des anderen. Doch es blieb nur bei dem Kuss, denn schon bald lösten sie sich voneinander und Usagi schaltete die Nachttischlampe aus.

Gähnend legte sich die schwarze Katze zwischen die beiden und betrachtete nachdenklich Usagi, die schon wieder tief schlummerte.

Es sei nur ein Traum gewesen, hatte sie gesagt. Leider waren Träume nie nur Träume gewesen, das hatte Luna schmerzlich feststellen müssen.
 

*~*
 

Sie schlug vorsichtig die Bettdecke zurück, um Luna und Mamoru nicht aufzuwecken und schlich vorsichtig auf den Balkon. Achtsam ließ sie sich auf der Hollywoodschaukel nieder, denn das Ding knarrte ziemlich laut. Seufzend winkelte sie ihre Beine an, und vergrub ihren Kopf zwischen ihren Knien.

Die Krone der Ewigkeit… Die Erinnerung an diesen Traum kam ihr in den Sinn und sie unterdrückte ein Schluchzen. Usagi gewährte ihren Tränen freien Lauf und hob den Kopf an, um ihr Gesicht im Schein des Vollmondes zu baden, der am dunklen Firmament thronte.

Diese Nacht war so klar. Keine Wolke bedeckte den schwarzen Himmel, der Mond schien heute so nah, als würde man ihn berühren können. Zaghaft streckte sie ihre Finger aus und versuchte die silberne Kugel zu berühren. Doch sie war so weit weg. Niedergeschlagen ließ Usagi ihre Hand wieder sinken. Schon immer hatte der Mond ihr neuen Mut und Kraft gespendet, doch heute schien diese Kraft so weit weg zu sein wie noch nie zuvor. All die Jahre hindurch hatte sein Anblick sie gestärkt und geheilt.

Früher war er nur ein ferner Abendstern gewesen. Nein, das stimmte nicht ganz. Sie hatte sich schon ihr ganzes Leben lang dem Mond verbunden gefühlt. Sie fühlte sich schwach, wenn er abnahm und war zu nichts zu gebrauchen, wenn der Neumond am Himmel thronte. Sie gewann an Stärke, wenn die silberne Kugel wieder zunahm und sie am Firmament als Vollmond thronte, so fühlte auch sie sich unbesiegbar. Doch erst die Begegnung mit Luna hatte den Grund offenbart.

Durch sie hatte sie sich in Sailor Moon verwandelt. Sie hatte ihre Freunde kennengelernt. Die stille und kluge Ami alias Sailor Merkur. Die hitzköpfige und launische Rei alias Sailor Mars.

Die sportliche und liebenswerte Makoto alias Sailor Jupiter. Und zum Schluss hatte sich dann ihr großes Vorbild Sailor V zu ihnen gesellt, die in Wirklichkeit die kindische und trottelige Minako alias Sailor Venus war.

Sie hatten die Prinzessin gefunden und es hatte sich herausgestellt, dass sie selbst Usagi Tsukino, die Reinkarnation der Mondprinzessin Serenity war. Als die einstige Mondkönigin ihr und den anderen die Erinnerung an ihr früheres Leben zurückgab, hatte sie erkannt, weshalb sie sich Mamoru so verbunden gefühlt hatte. Denn damals war er der junge Erdenprinz Endymion gewesen, in den sie sich verliebt hatte.

Gemeinsam hatten sie gegen das Dunkle Königreich gekämpft. Doch als es Königin Perilia gelang, ihr Mamoru zu nehmen und gegen sie aufzubringen, war es die tiefe und innige Liebe zwischen ihnen, die den Fluch wiederbrach. Gemeinsam stellten sie sich ihr und Metallia, die dunkle Seite der Sonne und besiegten sie endgültig. Jedoch mussten sie einen hohen Preis zahlen, denn der Kampf hatte den Tod der Sailor Kriegerinnen eingefordert. Nur mithilfe von Königin Serenity, die Usagi eine neue Brosche gab und dem Magischen Silberkristall, konnte sie ihre Freunde zurück ins Leben rufen.

Der Frieden schien wieder hergestellt, wenigstens so lange, bis ein kleines, vorlautes Mädchen namens „Usagi“ vom Himmel fiel und sich in ihr Leben drängte. Mit ihr tauchten neue Feinde auf, die Familie des Schwarzen Mondes. Es dauerte etwas, bis sie herausfanden, dass Chibiusa, wie sie die Kleine tauften, aus der Zukunft kam. Mithilfe der Wächterin des Tores von Zeit und Raum Sailor Pluto reisten sie ins 30. Jahrhundert nach Crystal-Tokio. Dort stellten sie fest, dass die Familie des Schwarzen Mondes einen schwarzen Kristall in die Erde gerammt hatte, nachdem Chibiusa den Magischen Silberkristall an sich genommen hatte. Denn das kleine Mädchen war niemand anderes als die Thronerbin Crystal-Tokios, die Tochter von Usagi und Mamoru.

Usagi hatte erfahren, dass sie eines Tages über Crystal-Tokio herrschen würde und dann den Titel Neo-Königin Serenity tragen würde. Doch dann schlug der Erleuchtete zu, der Anführer der Familie des Schwarzen Mondes. Er entführte Chibiusa und redete ihr falsche Erinnerungen ein, sodass sie sich gegen ihre Familie stellte. Als Black Lady forderte sie Sailor Moon zum Kampf auf Leben und Tod heraus. Es wäre beinahe schon alles verloren gewesen, hätte Sailor Pluto nicht eingegriffen. Mit ihrer Hilfe konnten sie Black Lady davon überzeugen, dass der Erleuchtete nur mit ihr spielte und sie verwandelte sich wieder zurück in die kleine Chibiusa. Doch Sailor Pluto, die das oberste Gesetz, sie dürfe niemals die Zeit anhalten, gebrochen hatte, bezahlte dafür mit ihrem Leben.

Es verging einige Zeit, bis neue Feind und neue Sailor Kriegerinnen auftauchten. Doch diese beiden waren ihnen feindlich gesinnt und kämpften gegen sie. Zuerst hatte niemand gedacht, dass sich hinter Sailor Uranus die Rennfahrerin Haruka Tenou verbarg und dass sich hinter Sailor Neptun die Violinistin Michiru Kaiou steckte. Und auch Sailor Pluto wurde wiedergeboren, als Studentin Setsuna Meiou. Es stellte sich heraus, dass die drei Kriegerinnen die Talismane der Reinen Herzen in sich trugen. Sailor Uranus besaß das Kosmische Schwert, Sailor Pluto das Granatzepter und Sailor Neptun war im Besitz des Spiegels der Unendlichen Tiefe. Mithilfe dieser Talismane konnten sie den Heiligen Gral erschaffen.

Indessen freundete sich Chibiusa mit Hotaru Tomoe an, die die Tochter des Leiters der Mugen Gakuken Schule war. Nur Uranus und Neptun vermuteten, dass die merkwürdigen Anfälle Hotarus etwas mit dem Untergang der Welt zu tun hatte und sie der Messias der Stille war. Und tatsächlich sollte sich herausstellen, dass in Hotaru die böse Mistress 9 schlummerte, die immer mehr die Kontrolle über ihren Körper gewann. Durch eine List nahm sie Sailor Moon den Heiligen Gral ab und rief Pharao 90, der die Welt in den Untergang schicken sollte.

Erst als Hotaru erkannte, dass sie Menschen um sich hatte, die sie liebten, gelang es ihr, Mistress 9 aus ihrem Körper zu verbannen. Sie verwandelte sich in Sailor Saturn, die Kriegerin der Zerstörung und opferte sich, indem sie ihre ganze Kraft einsetzte, die zwar stark genug war, um einen ganzen Planeten zu zerstören, doch auch ihr Leben einforderte. Nur mithilfe von Sailor Moon, die sich in Super Sailor Moon verwandelte, konnte Hotaru wiedergeboren werden und das Böse wurde ein weiteres Mal vernichtet.

Sie lebte bei ihrem Vater, bis neue Gegner auftauchten. Dann nahmen Setsuna, Haruka und Michiru sie bei sich auf. Hotaru wuchs schneller als normale Kinder. Doch sie hatte keine Erinnerung an ihr früheres Leben.

Ein neuer Feind war inzwischen aufgetaucht. Königin Nehellenia, die nach ewiger Schönheit und Jugend trachtete. Sie war ein Mitglied der Königlichen Mondfamilie gewesen, die auf der dunklen Seite des Mondes, dem Neumond lebte. Chibiusa traf auf Pegasus, der eigentlich Helios, der Hüter der Träume war. Er bewachte den Goldenen Kristall, nachdem Nehellenia suchte. Erst als Sailor Moon und Sailor Chibimoon ihre Kräfte bündelten, besiegten sie Nehellenia.

Doch dann wurde die Abtrünnige aus ihrem Spiegel befreit und sie griff wieder an. Nun schritt Sailor Saturn ein. Sie erweckte in dem Mädchen Hotaru die Erinnerungen an das Geschehene, damit diese sich verwandeln konnte. Saturn gab den anderen Äußeren Kriegerinnen ihre Super Form und sie war es auch, die Usagi dazu aufforderte, ihre ganze Kraft zu entdecken. Sie verwandelte sich in Eternal Sailor Moon und besiegte Nehellenia endgültig.

Dann tauchte Chibi Chibi bei ihnen auf. Ein zweijähriges Mädchen, dessen einziger Wortschatz „Chibi“ lautete, bis sie lernte, anderen Leuten nachzusprechen. Genau wie Chibiusa verhexte sie die Familie Tsukino, die sie von nun als Mitglied ihrer Familie ansahen. Zur gleichen Zeit wurde eine Boyband immer berühmter. Wie sich herausstellen sollte, waren diese drei eigentlich Frauen und Sailor Kriegerinnen, die auf der Suche nach ihrer Prinzessin waren.

Kakyuu, die Prinzessin, erzählte den Sailor Kriegerinnen, nachdem es ihnen gelungen war, sie wiederzufinden, von den neuen Feinden. Der neue Feind war Sailor Galaxia, die stärkste Kriegerin des Universums. Einst hatte auch sie gegen das Chaos gekämpft, doch das Chaos hatte von ihr Besitz ergriffen und ehe es sie vollständig einnahm, war es ihr gelungen ihr Licht der Hoffnung in die Welt zu schicken, wo es einen Menschen finden sollte, der rein und gut war, um das Chaos zu vertreiben.

Dieses Licht war niemand anderes als Chibi Chibi. Es offenbarte sich in der dunkelsten Stunde. Die Kriegerinnen hatten ihre Sternenkristalle verloren und somit auch ihr Leben. Das Chaos hatte nun vollständig von Galaxia Besitz ergriffen. Chibi Chibi verwandelte sich in ein Schwert, doch Sailor Moon weigerte sich zu kämpfen. Das Chaos zerschlug das Schwert und bedrohte ihr Leben, doch immer noch war sie davon überzeugt gewesen, dass Kämpfen keine Lösung war.

Ihr reines und gutes Herz vertrieb das Chaos letztendlich aus Sailor Galaxia. Sie ließ die Sternenkristalle wieder frei und alle kehrten wieder ins Leben zurück. Der Frieden war zurückgekehrt.

Doch dann warf sich erneut ein dunkler Schatten über Usagi und ihre Freunde. Eine neue Gefahr drohte, denn Chibi Chibi und Chibiusa waren zu ihnen geschickt worden. Und Ami war die Erste, die es traf, denn sie verlor ihre Kräfte. Auch die anderen Kriegerinnen wurden zunehmend schwächer und hätten Hotaru und Setsuna nicht eine alte Legende über die Kriegerinnen entdeckt, wäre vielleicht alles schon verloren gewesen. Die Legende erzählte von zwei Kriegerinnen, die niemals vereint und auch niemals getrennt sein können. Es stellte sich heraus, dass zwei Mitschülerinnen aus Hotarus und Chibiusas Klasse die Kriegerinnen war. Nanami alias Sailor Earth und Hikari alias Sailor Sun. Als sie aus Versehen ihre Kräfte vereinten, erschufen sie ein dunkles Wesen, das sich in Hikaris großer Schwester Kuraiko festsetzte – Sailor Shadow-Night. Sailor Shadow-Night erzählte Hotaru, dass Haruka, Michiru und Setsuna einst versucht hatten, sie zu töten und sie stellte sich auf ihre Seite. Sailor Shadow-Night verführte auch noch ihre kleine Schwester und beinahe hätten sie ihre Kräfte vereint, wären die anderen Kriegerinnen nicht rechtzeitig erschienen. Es gelang Chibiusa ihre Freundin von dem Fluch zu befreien und gemeinsam erreichten sie ihre Eternal Form. Hikari stellte sich gegen ihre Schwester, so schwer es ihr fiel. Ein erbitterter Kampf entstand und Shadow-Night behielt die Oberhand. Sie raubte jedem der Kriegerinnen einen Teil ihrer Kräfte. Damals wäre es wirklich ausgewesen, wäre nicht ein Licht aufgetaucht, das die Kriegerinnen von dort wegholte.

Dieses Licht brachte sie zu den Wächtern des Lebens. Sie erzählten ihnen, was damals geschehen war und weshalb sie sich dazu entschieden hatten, Sun und Earth zu verfluchen. Es gab eine Möglichkeit Sailor Shadow-Night aufzuhalten, doch dafür mussten sie ihre Kräfte hergeben. Sailor Moon besiegte Sailor Shadow-Night und zum Dank erhielten die Kriegerinnen ihre Kräfte wieder. Sun und Earth jedoch nahmen die Energie von Shadow-Night in sich auf und wurden zum Abend- und Morgenstern am Nachthimmel.

Wieder verging einige Zeit. Wieder tauchten neue Feinde auf. Wieder erlangten die Kriegerinnen eine neue Verwandlung. Guardian Sailor Moon. Spirit Sailor Moon. Immer neue und stärkere Kräfte erhielten sie.

Und jetzt war es nur noch ein Monat bis zum 30. Juni. Der Tag ihrer Krönung. Wie sehr wünschte Usagi sich, die Zeit zurückzudrehen. Wenn sie doch nur einmal normal sein könnte. Jetzt sollte sie schon wieder auf eine Mission gehen, sollte etwas finden, das überall sein könnte. Im hintersten Winkel des Universums. Wo sollte sie anfangen, wo?

„Was treibt dich denn hierher?“ Zwei starke Arme umfassten sie von hinten und zogen sie an die Lehne. Sie errötete, als sie den warmen Atem ihres Verlobten an ihrem Nacken spürte.

„Mamo-Chan!“ Seufzend sah sie zu ihm auf, wobei sie sich ziemlich den Hals verrenken musste. Er bemerkte dies und kam um die Schaukel herum. „Ich wollte dich nicht wecken“, murmelte sie entschuldigend und rutschte zu ihm auf den Schoß.

„Ich bin aufgewacht, weil ich aufs Klo musste. Und dann hab ich gesehen, dass du hier bist“, meinte Mamoru ruhig und küsste sie zärtlich. „Was machst du denn nun hier draußen?“

„Ich hab Zeit zum Nachdenken gebraucht!“, entgegnete Usagi und nestelte umständlich an dem ersten Knopf seines Pyjama-hemds herum, bis sie diesen geöffnet hatte.

„Nun, wenn du weiter nachdenken willst, kann ich dich auch alleine lassen“, schlug er vor, doch sie schüttelte hastig den Kopf. „Bleib bei mir!“, flehte sie ihn an. „Deine Nähe tut mir gut.“

Der nächste Knopf war offen. Eine kühle Brise strich über Mamorus Hals und hinterließ eine Gänsehaut. Nun konnte er nicht mehr so tun, als würde er es ignorieren.

„Was machst du da eigentlich?“ Verwundert blickte er sie an.

„Ich?“ Unschuldig sah sie zu ihm aus, während ihre Hand unter sein Hemd glitt. „Gar nichts.“

Dann beugte sie sich wieder zu ihm und grinste ihn herausfordernd an. „Küss mich!“, forderte sie ihn auf, was er sich nicht zweimal sagen ließ. „Ich liebe dich, Mamoru. Und ich will für immer mit dir zusammen sein.“

„Usako, denkst du nicht, wir sollten noch ein bisschen warten?“ Ihm war endlich gedämmert, worauf seine Freundin hinarbeitete. „Ich kann warten, ich will dich zu nichts zwingen.“

Usagi seufzte. „Ich habe lange genug gewartet“, erwiderte sie. „Lass es uns heute tun. Nie kommen wir dazu, weil ständig etwas dazwischen kam. Ich liebe dich, Mamoru und ich könnte mir nie etwas Schöneres vorstellen, als dein zu werden. Und ich weiß, dass es dir genauso geht.“

Er seufzte geschlagen. „Also gut, aber sag mir Bescheid, wenn es zu viel für dich wird.“ Usagi antwortete nicht darauf, sondern zog ihn in einen leidenschaftlichen Kuss.

Sie liebten sich auf dem Balkon unter dem dunklen Sternenhimmel. Sie liebten sich kichernd und tollpatschig, wild und ungestüm, sanft und zärtlich. Nur der Mond war Zeuge, wie ihre Körper miteinander verschmolzen und eins wurden. Nur der Mond war Zeuge des Schwurs ihrer ewigen Liebe.
 

*~*
 

Sie schob die Tür hinter sich zu. Heute war ihr erstes Seminar um zehn Uhr, da würde es nicht schaden, wenn sie vorher noch etwas predigte.

Ruhig zündete die junge Miko das Feuer an, das ihr bei ihren Visionen diente. Schon immer war das Feuer ihr Verbündeter gewesen. Fasziniert sah sie dem ewigen Tanz der Flammen zu. Sah zu, wie das Blau sich Orange färbte, wie das Orange zu Gelb wurde. Es wärmte ihren Körper und einige Schweißtropfen bildeten sich auf ihrer Stirn, die sie mit dem Handrücken wegwischte.

Irgendwo kreischten ihre Krähen, Phobos und Deimos. Sie richtete ihren Blick auf das Flammenspiel und blendete alles andere aus.

Nur noch das Feuer zählte. Es wirkte wie ein Tanz, wie kleine Männchen die im Feuer tanzten und Funken in die Luft flogen. Sie konzentrierte sich und beruhigte ihren Atem. Tief einatmen und bis zehn zählen … Ausatmen und bis zehn zählen … Einatmen und bis zehn zählen…

Das Feuer gewann immer mehr an Kraft. Sie ließ die Wärme der Flammen in ihren Körper eindringen und das Feuer die Oberhand gewinnen. Immer schwerer wurden ihre Augenlider, ihr Blick war starr auf das Feuer gerichtet, indem sie nun allmählich etwas erkennen konnte.

Bilder blitzten vor ihrem inneren Auge auf. Schnell und hektisch, kaum war das eine Bild zu sehen, wurde es schon vom nächsten verdrängt. Sie konnte nur einen kurzen Blick darauf erhaschen.

Sie sah eine Krone… Eine majestätische Krone, die von zehn Edelsteinen angestrahlt wurde … Das Bild richtete sich auf die Edelsteine … Sie zersprangen in drei Splitter … Fingen plötzlich an zu vibrieren und zittern … Und aus ihnen wurden Gestalten geboren … Dunkle Gestalten … Und sie fingen an zu zerbröseln … Licht drang aus ihren Ritzen … Und da war wieder die Krone … Und die Gestalten wurden in Finsternis getaucht … Ein ewiger Kampf - Licht gegen Finsternis … Und sie wurden von Finsternis übersogen … Wie klebrige Masse drang sie in die Ritzen und füllte alles aus … Füllte alles aus mit Finsternis … Und Ketten bildeten sich um die Gestalten … Ketten, die sie zu sprengen versuchten, vergebens… Ketten, die sie einschlossen, zu Kugeln pressten … Kugeln, die in die Ferne geschleudert wurden bis sie am dunklen Sternenhimmel landeten … Und wieder diese Krone… Und eine junge Frau, die weinend zu Boden brach … Sie richtete ihren Kopf auf und Rei zuckte zusammen, als ihr Blick den ihren traf … Zögernd öffnete die Frau ihren Mund und fing an zu schreien …

Rei fiel zu Boden und riss ihre Augen auf. Das Feuer war erloschen und sie lag ausgestreckt auf dem kalten Boden. Die Tür wurde aufgerissen und ihr Großvater kam hereingestürmt. „Rei-Chan, aus welchem Grund musstest du so schreien?“ Besorgt eilte er zu seiner Enkelin. „Ich hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen und so etwas ist in meinem Alter nun wirklich nicht gut.“

„Es ist in Ordnung“, erwiderte sie. „Ich hab einfach nur geschrien, weil…“

„Rei, du bist verletzt!“, bemerkte ihr Großvater und erst jetzt entdeckte sie die Brandnarben auf ihrem rechten Arm. Kam es ihr nur so vor, oder sah diese Verletzung genauso aus wie die Krone, die sie in ihrer Vision gesehen hatte?

„Ich hab geschrien, weil ich mich verletzt habe!“, meinte Rei und zuckte zusammen, als der Schock verstrich und die Schmerzen kamen. Wie war ihr das nur passiert? Zögernd stand sie auf und eilte nach draußen zum Verbandskasten.

„Rei, ist wirklich alles in Ordnung mit dir?“ Ihr Opa hastete hinter ihr her. Sie holte eine Brandsalbe aus dem Kasten, die sie erst vor wenigen Tagen hergestellt hatte aus verschiedenen Kräutern. Vorsichtig tupfte sie die grüne und stinkende Paste auf die Wunde und drehte sich dann zu ihm um.

„Mach dir keine Sorgen um mich, es geht mir gut“, log sie ihn an. „Das war einfach nur ein kleiner Unfall.“ Sie wickelte einen Verband um ihren Arm und ihre Gedanken hingen an der Vision. Sie musste den anderen Kriegerinnen Bescheid sagen, entschied sie. Vielleicht wussten die, was zu tun war. „Ich muss jetzt zur Universität, also kümmere dich bitte um Phobos und Deimos!“, bat sie ihren Großvater und ging dann ohne eine Antwort abzuwarten auf ihr Zimmer, wo sie die Tempelkleidung ablegte und ihre Alltagskleidung anzog.

Der Bus würde in fünf Minuten abfahren, fiel ihr auf, als ihr Blick auf die Wanduhr fiel. Sie griff nach ihrer Tasche, in die sie ihre Unterlagen stopfte und eilte dann nach draußen.

Gerade noch rechtzeitig erwischte sie den Bus. Sie machte es sich auf einem Sitz gemütlich und schickte dann eine Mail an ihre Freundinnen.

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Juhu, vielen Dank, dass du dieses Kapitel gelesen hast und nun hier gelandet bist.

Zuerst möchte ich mich bei meinen lieben Kommischreibern und den Favolesern bedanken.

Zweitens, das nächste Kapitel wird in den nächsten Tagen veröffentlicht. Freut euch drauf!

Mit freundlichen Grüßen



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
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Von:  Alaiya
2013-04-07T11:16:29+00:00 07.04.2013 13:16
Sooo, Alaiya macht weiter...
Und hat erstaunlicher Weise zu dem Kapitel weniger zu sagen, als zum letzten, da das Kapitel so viel Nacherzählung enthielt.

Und das ist dann so ziemlich auch meine Hauptkritik an dem Kapitel: Selbst ich, die ich die Serie zuletzt vor knapp 10 Jahren wirklich gesehen hab, weiß noch gut genug was passiert ist. Die Zusammenfassung durch Luna zu Beginn hat eigentlich vollkommen gereicht. Da war diese seeeeeehr lange Zusammenfassung durch Usagis Gedanken eigentlich nicht mehr nötig. Bis vielleicht auf das letzte, da es das, soweit ich das sehe, nicht wirklich innerhalb der Serie zu geben scheint und ich daher annehme, dass es aus einer anderen Fanfic ist.
Aber allgemein war es eindeutig zu viel Zusammenfassung und hat sich eher dröge gelesen... ^^"

Ansonsten dachte ich mir nur, dass Luna eine kleine Spannerin ist xD
Und ich frage mich etwas, wo die Wohnen. Denn ich muss zugeben: Die Wohngelegenheiten und alles der Charaktere kenne ich nicht mehr so wirklich.

Das Ende ist das für mich spannenste an dem Kapitel. Bin mal gespannt, was es mit Reis Vision dann auf sich hat!

Zwei Anmerkungen noch.
Ganz am Anfang schaut Luna zu der "Blondinen"... Also entweder schaut sie zu der "Blondine" oder zu der "Blonden". ;) Wobei "zu der jungen, blonden Frau" besser klingen würde. Du weißt schon: Substantivierung von äußeren Eigenschaften = ungut.

Dann schreibst du über Luna "die Schwarze"... Ist eigentlich wieder dasselbe.

Mehr gibt es hier glaub ich auch nicht zu sagen.


LG,
Alaiya
✖✐✖
Von:  Sandy
2012-05-13T15:18:48+00:00 13.05.2012 17:18
Hi habe grade die 2 teile von dieser FF Gelesen und ich bin echt total begeistert bin gespannt wie es weiter gehen wird ob Bunny/Serenity und die anderen die krone finden werden? !
Mache bitte schnell weiter ok glg sandy


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