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Rainy Green

Die Geschichte des Cyril Anthony
von

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Septem - Promise

So, auch hier geht weiter, diemal wieder beim werten Grell~

Kommentware wären lieb, meine letzten liegen ja schon n "bisschen" zurück^^`

Viel Spaß und auf bald~

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

„Nun, wie es scheint kannst du einfach nicht mehr ohne mich leben. Oder wie kann es sonst sein, dass du immer wieder auf [style type="italic"]diese[/style] Weise zu mir zurückkommst, hm~?“

Gedämpft drang die leicht krächzende Stimme an Grells Ohr, doch er hatte sie sofort problemlos erkannt.

Spätestens als er bei dem Versuch sich aufzusetzen mit dem vom Unfall immer noch lädierten Kopf gegen einen harten Widerstand knallte, war er sich in seiner Vermutung sicher.
 

Er war im Bestatterunternehmen – schon wieder!
 

Als hätte der Besitzer des Etablissements seine Gedanken gehört, wurde in diesem Augenblick der Sargdeckel beiseite geschoben und schwacher Kerzenschein leuchte seinen Innenraum aus.

„Na, wen haben wir denn da Hübsches?“

Das Antworten, sowie das Aufsetzen sparte er sich ganz – wozu sollte das denn gut sein? Hatte doch ohnehin keinen Sinn. Sein Wutanfall, seine Explosion, in Williams Büro hatte ihm jeglichen Wind aus den Segeln genommen. Er erinnerte sich nur noch schemenhaft daran, wie er immer noch kochend vor Wut in die Menschenwelt zurückgekehrt war – danach setzte sein Gedächtnis aus.

Also wie zur Hölle war er schon wieder hier gelandet?

Und vor allem und noch viel wichtiger – was sollte er jetzt tun?
 

Nach seinem Auftritt konnte er sich für lange Zeit nicht mehr bei William blicken lassen, soviel war schon mal sicher.

Aber was dann?

Aus dem Weg gehen konnte man sich schlecht, wenn man in der gleichen Abteilung arbeitete – außerdem war es für eine Vielzahl an Aufträgen unerlässlich miteinander zu agieren, somit lag diese Idee schon mal flach.

Grell seufzte mental – es blieb ihm wohl nichts anderes übrig als sich wohl oder übel für ein paar Tage auf eigene Faust freizunehmen. Genau, und in der Zwischenzeit konnte er sich doch auf die Suche nach diesem einen Todeskandidaten machen…Nr. 630, oder so…
 

Aber ganz bestimmt nicht sofort, denn er hatte im Moment absolut gar keinen Funken Energie mehr im Körper. Am liebsten hätte er sich jetzt zusammengerollt und wäre auf der Stelle eingeschlafen, doch da piekste ihn etwas in die Wange und holte ihn in die Realität zurück.

„Mach so weiter und ich begrabe dich heute wirklich noch.“
 

Müde öffnete er die Augen und wunderte sich sofort über seine verschwommene Sicht.

Nanu, was war denn jetzt los?

War seine Brille beschlagen?

Sofort hellwach saß er kerzengerade im Sarg, den überraschten Ausdruck auf dem Gesicht des Undertakers ignorierend. Er blinzelte kurz und spürte etwas Feuchtes seine Wange hinunter rinnen.

Das war doch jetzt nicht wahr, oder? Er weinte?!

Wieso das denn? Konnte der Tag eigentlich noch besser werden?

Blitzschnell wischte er sich aus einem Reflex mit den behandschuhten Knöcheln über die Augen und hoffte dabei inständig, dass seine Tränen unbemerkt geblieben waren.

Doch nicht einmal das sei ihm gegönnt – als er wieder aufsah wurde ihm ein fein säuberlich gefaltetes, silbern glänzendes Taschentuch entgegen gehalten.

„Na na, das ist doch wirklich kein Grund zu weinen….“, kicherte sein Besitzer, was Grell augenblicklich wieder sauer werden ließ.

Was bildete der sich eigentlich ein? Wütend schlug er ihm das Taschentuch aus der Hand.„Was weißt du denn schon davon, alter Mann!?“, brauste er auf.

„Vielleicht mehr als du denkst…“, kam die ungewöhnlich ernste Antwort, die selbst Grell kurz aus dem Konzept brachte. Für wenige Augenblicke herrschte Stille im Bestatterunternehmen.
 

Doch die ungewöhnlich ausdruckslose Mimik wich schnell wieder dem altbekannten Grinsen.

„Und wie war das, “Alter Mann?“ “ Seine Stimme triefte regelrecht vor Belustigung. „Sehe ich etwa wirklich schon so alt aus?“

Trotz dem spöttischen Unterton schien er ehrlich interessiert an der Antwort.

Aber Grell dachte gar nicht daran diese offensichtliche Neugier zu befriedigen. Er war gerade viel zu beschäftigt damit, nachdem sein Ärmel ein wenig hochgerutscht war, überrascht festzustellen, dass die Kratzer, die seit dem Unfall seine Handgelenke bedeckt hatten, allesamt verheilt und verschwunden waren. Das führte ihn wieder zu einer anderen Ungereimtheit.
 

„Wie lang bin ich schon wieder hier?“

Mit ausdrucksloser Miene wandte er sich wieder an den Bestatter, der sich immer noch über Grells Bezeichnung für ihn amüsierte.

„Hihi…oh? Wie lang, fragst du? Ich glaube mich fern daran zu erinnern dich in den letzten Tagen irgendwo bewusstlos aufgegabelt zu haben…“

Wie bitte, bewusstlos? Und was sollte das heißen, in den letzten Tagen?

„…wenn du mich fragst solltest du dringend etwas für deinen Kreislauf tun. So kreidebleich, das kann nicht gesund sein~.“, stichelte der Grauhaarige und erntete dafür einen Blick, der, sofern er denn ein Sterblicher gewesen wäre, hätte töten können.
 

„Meine Güte, schau selbst mal in den Spiegel!“, giftete der Shinigami im Dienst zurück und erhob sich nun endlich aus dem Sarg, der im Übrigen erstaunlich bequem war – nicht, dass er das je freiwillig zugeben würde – und fühlte sich plötzlich überraschend ausgeruht.
 

„Das dürfte übrigens auch deine andere Frage beantworten.“, fügte er noch mit einem bösartigen Grinsen hinzu. Ihm fiel auf, dass tatsächlich nirgendwo ein Spiegel hing oder stand – unnützer Krempel zu Hauf, ja, aber kein Spiegel.

Als hätte der Undertaker seine Gedanken erraten ertönte wieder ein leises Kichern von ihm. „Ich schaue aber nicht gerne in Spiegel…der, vor den ich dich das letzte mal geführt habe ist der einzige in meinem Geschäft.“
 

Das war ein Umstand, der Grell, der sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit in seinem doch recht ansehnlichen Spiegelbild suhlte, ziemlich suspekt vorkam.

Ein Leben ohne Spiegel – für ihn einfach undenkbar! Wobei er dem Grauhaarigen gern glaubte, dass der nicht allzu oft sein Aussehen überprüfte…

Aber das war ja nicht sein Problem und er hatte wenig Lust das Thema zu vertiefen. Somit wandte er sich mit einer eindeutigen Geste zur Tür – er hatte zwar keine Ahnung, wo er jetzt hin sollte aber alles war besser als hier weiter seine Zeit zu vergeuden.

Allerdings schien der Undertaker da anderer Meinung zu sein.
 

„Was denn, du willst schon gehen? Wie schade, es ist so unterhaltsam mit dir zu reden…“

In der Stimme schwang neben dem unermüdlichen Grinsen etwas mit, das man mit etwas gutem Willen als ehrliche Enttäuschung definieren könnte – nicht, dass das etwas an Grells Entschluss ändern konnte.

„Tja, was soll ich sagen? Besorg dir `ne Beschäftigung.
 

Mit dieser genervten Aussage machte er sich dran das Unternehmen nun endgültig zu verlassen. Doch wie schon bei seinem letzten Besuch wurde er, kaum lag seine Hand auf der Klinke, die so kalt war, dass er es sogar durch den Handschuh spürte, unschlüssig.

Einerseits wollte er nur noch weg von hier – was zugegebenermaßen mehr am Eigentümer des Geschäfts lag, als am Etablissement selbst. Mit seiner inzwischen mehr als angeschlagenen Psyche war er mit den Launen des Undertakers momentan einfach überfordert. Er konnte sich noch ganz genau daran erinnern wie der Bestatter ihn ohne ersichtlichen Grund gegen die Wand gedrückt hatte. Auch den Blick hatte er nicht vergessen, diese Augen, die alles andere um ihn herum unwichtig machten und dabei noch jeden anderen Gedanken auslöschte.
 

Er wusste nicht was er in solch einer Situation machen hatte sollen.

Schreien? Lachen? Heulen? Anspucken?

Oder einfach warten was passierte?

Diese Entscheidung war ihm einfach viel zu unangenehm und deshalb hatte er Angst noch mal in die gleiche Lage zu kommen – auch, wenn er nicht erwartete, dass es allzu bald soweit sein würde.

Wäre ja noch schöner!
 

Jedenfalls hatte er jetzt keine Ahnung ob er dem vorbeugend lieber gleich die Biege machen oder, um der ungesprochenen Bitte des Undertakers nachzukommen, hierbleiben sollte. Er hatte ja andererseits auch nicht wirklich was Besseres zu tun.

Und auf was musste er denn so schon groß verzichten?

Außer vielleicht ein paar wertvolle Stunden seiner freien Zeit, die aber ohne weiteres ersetzt werden konnten – der Vorteil eines unendlichen Lebens.

Und wer wusste schon ob es sich vielleicht nicht doch rentieren würde? Außerdem hatte ihn der Undertaker schon schlafend, zeternd, weinend und auch vollkommen missgestaltet erlebt, also hatte Grell ihm seine Würde praktisch in allen möglichen Situationen vor die Füße geworfen – bei diesem Gedanken knirschte er kurz mit den scharfen Zähnen. Was hatte er noch zu verlieren?
 

Kurz entschlossen drehte er sich mit einem trügerisch friedfertigen Lächeln wieder um und sagte mit honigsüßer Stimme „Nun, wie es scheint bin ich in der Lage durchaus einige Stunden für dich zu erübrigen – aber ich warne dich, wenn du auch nur versuchst mich in irgendeinen Sarg oder dergleichen zu verfrachten, dann schwör ich dir….“

Das waren natürlich nur leere Worte, denn ihm war bewusst, dass ihm dieser unscheinbare Bestatter im Ernstfall haushoch überlegen war. Sein Gegenüber schien von dieser Drohung entsprechend unbeeindruckt und grinste munter weiter. „Erstaunlich wie schnell du einlenkst. Das war so einfach, dass es mir fast schon keinen Spaß mehr macht…“

Bitte, was? Es gab etwas, was diesem Irren keinen Spaß machte?

„Ja ja, jetzt sei einfach zufrieden und mach Tee oder so…“

Es war Grell eigentlich reichlich egal – allerdings war ihm gerade eine Vorstellung in den Sinn gekommen, die sich schnell zu einer fixen Idee entwickelte.

Der Undertaker lächelte dabei still und verzog sich dabei in die Küche um dem „Wunsch“ Grells nachzukommen
 

~*~*~*~*~
 

Dort angekommen ließ er sich reichlich Zeit mit der Zubereitung des Earl Grey´s, denn er wollte unter gar keinen Umständen, dass der Shinigami, der ihm praktisch freiwillig in die Arme gelaufen war, seinen Gesichtsausdruck bemerkte.

An diesem war zwar für das unwissende Auge nichts anderes als die übliche Portion übertriebene Geistesgestörtheit gepaart mit häufig nur gespielter Belustigung zu sehen. Doch Grell, den er über die Jahre nun des Öfteren zu Gesicht bekommen hatte, könnte wohl schnell etwas Neues erkennen – ein Lächeln das regelrecht schrie Ich lass dich hier nicht mehr raus! Dieses kleine Rotkehlchen in seinem Empfangsraum würde schon noch lernen, was es hieß von ihm begehrt zu werden. Aber dennoch galt es nichts zu überstürzen – er wollte Grell ja so lang wie möglich hierbehalten.

Mit einer fast schon perversen Note in seinem Gesichtsausdruck zauberte er ein kleines Fläschchen aus einem der Küchenschränke. Das sollte die ganze Sache erheblich vereinfachen!
 

~*~*~*~
 

„Ich zieh bei dir ein!“

Mit Genugtuung sah Grell wie dem Undertaker bei seiner Eröffnung fast das Tablett mit den beiden Messbechern aus den Händen fiel. Natürlich hätte er damit warten können, bis er es abgestellt hätte aber das wäre bei weitem nicht so erheiternd gewesen.

„Aha…wieso, wenn ich fragen darf?“, bekam er prompt vom Bestatter zu hören, der es mit offensichtlich neutraler Miene hinnahm. „Nicht, dass es mich nicht freuen würde…“ Er stellte das Teegeschirr mit einem lauten Klirren auf die Theke und wandte sich an den anderen Shinigami.

Grell verdrehte die Augen. „Hast du das jetzt wirklich geglaubt?“ Er würde lieber den Hungertot sterben, als mit diesem Irren auch noch zusammenziehen zu wollen! Nein, seine eigentliche Idee hatte eigentlich darin bestanden, dass er seinen Status als halbwegs verlässlichen, nicht labilen Shinigami im Dienst vielleicht wiederherstellen konnte, indem er sich um diesen Auftrag mit dem einen Typen kümmern könnte. Eigentlich hatte er vorgehabt ihn wem anderen zuzuschieben, aber im Anbetracht der Situation…auch, wenn es immer noch ein äußerst unpraktischer Umstand war, dass er diese Person immer noch nicht von alleine aufspüren konnte.

Aber hatte er da nicht eine der größten Shinigami-Legenden überhaupt vor sich sitzen? Das konnte sich doch prima ausnutzen lassen…
 

„Sag mal, könntest du vielleicht…mein Gott, jetzt schau nicht so!“ Tatsächlich saß ihm jene Legende im Moment gegenüber und zog dabei eine ziemlich beleidigte Schnute. Was irgendwie ganz süß aussah aber…Moment mal, falscher Gedanke! Grell räusperte sich. „Hast du mir echt geglaubt?“ Irgendwie klang es abwegig aber irgendwie auch nicht, schließlich war der Bestatter wirklich die ganze zeit scharf auf seine Anwesenheit gewesen – was im Übrigen auch der Grund war, warum er sich diesen kleinen, doch recht harmlosen Scherz erlaubt hatte. Schließlich hatte er sich wohl auch schon die ganzen letzten Tage vor allen möglichen zum Deppen gemacht! Also durfte jetzt ruhig mal jemand Anderes dumm dastehen. Aber, dass der Undertaker gleich so eingeschnappt war…

Irgendwie war es Grell unangenehm.

„Ist ja gut…ich kann ja öfter mal vorbeischauen!“, bot er an und hoffte inständig, dass sein Gegenüber ablehnen würde. Er war für seinen Geschmack ohnehin schon viel zu oft hier.

Allerdings hatte er mit seinem unbedachten Angebot sofort ins Schwarze getroffen und der Undertaker dachte gar nicht daran abzulehnen. „Minimal jeden zweiten Tag und mindestens eine halbe Stunde!“ Grell dachte er hatte wohl nicht richtig gehört – jeden zweiten Tag?! „Jeden dritten!“ Er versuchte zu retten, was noch zu retten war. „Na gut…“ Man sah dem Bestatter an, dass er nur ungern nachgab. „Dafür aber mindestens eine ganze Stunde!“ „Wenn`s sein muss!“ Das war jetzt nicht mehr ganz so schlimm aber immer noch hätte er sich für seine unbedachten Worte ohrfeigen können. So nahm er jedoch nur noch gnädig die „Teetasse“ entgegen die ihm zufrieden grinsend gereicht wurde und schnell waren seine Gedanken bei dem Thema, dass er vorhin schon hatte anschneiden wollen, angelangt.

„Sag mal, würdest du mir bei einer Mission helfen?“ Er bemerkte wie der Ex-Shinigami hellhörig wurde.

„Kommt ganz drauf an.“

„Worauf?“

„Was ich dafür bekomme.“

Bitte?!“ Ernsthaft, der Typ wollte was von ihm, bloß dafür, dass er ihm half irgend so ein Bürschchen aufzuspüren?! Hätte er doch besser mal die Kollegen gefragt! Aber jetzt war es dafür jetzt zu spät…

„Was, ähm…willst du denn dafür haben?“ Bitte nicht das! Nicht das, was Grell im Sinn hatte. Alles, nur nicht…

„Nun, lass mich überlegen…“ Mistkerl! Ließ ihn hier einfach so zappeln! Oh bitte, alles, jedes, wirklich alles nur nicht…

„Einen Kuss.“

„Was?“ Einen Kuss? Na, das ging doch noch. Grell hatte sich etwas viel Schlimmeres vorgestellt aber er würde sich hüten das laut auszusprechen. Womöglich änderte der Undertaker sonst noch seine Meinung. Dieser sah ihn mit undefinierbarem Blick an – mal wieder. „Ist das zu viel?“ Grell wusste nicht, was der Andere gesagt hätte, wenn er diese Frage bejaht hätte aber er schüttelte den Kopf. Wenn es ein bloßer Kuss war, den er opfern musste um vielleicht eine Information zu erhalten, die ihm helfen konnte seine Achtung bei William und seinen halbwegs unbefleckten Ruf wiederzubekommen – was war schon dabei? Auch wenn er die Vorstellung den Bestatter da vor ihm zu küssen nicht sonderlich anregend fand. Außer vielleicht…

„Machst du dabei die Haare von deinen Augen weg?“ Wenn schon, denn schon!

„Nein.“ Wie jetzt?

„Warum?!“ Er wollte zumindest den einzigen sexy Körperteil von dem Typen da sehen, wenn er schon seine Lippen auf dessen pressen musste. „Ich möchte nicht.“ Na ganz toll. Dem Grinsen da vor ihm nach zu urteilen wusste dieser ganz genau wie toll seine Augen aussahen – aber das hätte Grell seinerseits natürlich niemals laut zugegeben!

„Du nervst, weißt du das?“ Grell seufzte und stand auf. Er wollte das ganze nur noch so schnell wie irgend möglich hinter sich bringen. Der Bestatter blieb sitzen, aber das störte Grell nicht wirklich. Ohne zu zögern legte er die Hände auf die in dunklen Stoff gehüllten Schultern und beugte sich langsam hinab.

Nach außen hin blieb er vollkommen ruhig aber in seinem Inneren schrie einfach alles: Ich tu`s für meinen Job, ich tu`s für meinen Job, ich tu`s nur für meinen Job!

Unwillkürlich war Grell froh, dass der Undertaker seinen Vorschlag die Augen zu zeigen, abgelehnt hatte. Der Anblick hätte ihn wahrscheinlich komplett verunsichert, aber jetzt, wo der Mund das einzig Sichtbare in dem vernarbten Gesicht war, konnte er sich ganz allein darauf konzentrieren.

Nur noch wenige Millimeter, dann…

Plötzlich ging alles ganz schnell und er fühlte sich stark an eine Situation, die er erst vor ein paar Tagen erlebt hatte, erinnert.

Seine Hände wurden von fremden umschlossen, wie in Zeitlupe flog ihm das Gesicht entgegen, während er selbst weggedrückt wurde, giftgrüne, von silbernen Wimpern umkränzte Iriden bohrten sich in seine. Plötzlich setzte seine Atmung aus, die, ob notwenig oder nicht, ein Gefühl von Vakuum in seinem Kopf erzeugte. Als wären er selbst und alles um ihn herum schwerelos schlossen sich seine Augen ganz von alleine. Immer noch wurden seine Hände in der Luft umklammert und dann, ganz kurz, fühlte er fremde, kühle Lippen auf seinen. Obwohl es nur ein Moment war, es reichte um ihm Schauer für Schauer über den Körper rinnen zu lassen. Er lehnte sich gegen in diese Berührung, die viel zu kurz war und fühlte gleichzeitig wie ihm das Bewusstsein schwand. Nicht schon wieder…

Das letzte was er mitbekam, war, wie sich diese wunderbare Berührung an seinen Lippen in Luft auflöste und ihn stattdessen etwas Weiches umschlang und ihn vor dem Fallen bewahrte.
 

~*~*~*~*~
 

„Ups? Die Dosis war wohl etwas zu hoch…“

Der Undertaker blickte unschlüssig auf den bewusstlosen Shinigami in seinen Armen hinab. „Aber wer hätte denn auch ahnen können, dass du plötzlich so kooperativ sein könntest…“ Er kicherte. „Jetzt hast du doch gar nicht deine Belohnung bekommen! Aber ich lass mir da schon etwas einfallen. Ach, und…“

Sein Grinsen machte dem der Dämonen Konkurrenz.

„Dass du ja nicht dein Versprechen vergisst, hörst du?“



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