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Chosen

Era of necromancer
von

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Kapitel 2

-Kapitel 2-
 

Sie standen allesamt in einer riesigen Halle, an deren Wände Teppiche hingen. Alte Stickereien zeigten Runen und Menschen, Necromancer um genau zu sein. Vor einem blieb Rasputin stehen, hob die Hand und alle Necromancer verstummten. "Das, meine lieben Schwestern und Anwärterinnen, ist der Grund für die Existenz der Empress of Death. Etwas, was man euch von Anfang an sagen sollte, weil es doch eine sehr lebenszehrende Aufgabe ist und manche sich anschließend nicht in der Lage fühlen könnten. Es ist keine Schande, danach noch abzulehnen, es ist sehr Weise gewählt. Wenn ihr denkt oder auch nur vermutet, es könnte zu viel sein, dürft ihr gehen. Nun gut, zur Geschichte." Onyx strich seine Hand nach unten und lächelte die Menge an.

"Das Buch der Genannten. Einige eurer Meister mögen davon gehört haben. Es ist eine unvorstellbare Macht, die den Beschwörer die Kraft gibt tote Necromancer wieder auferstehen zu lassen. Ich verheimliche euch nicht, das es einen mehr als guten Grund gibt, das diese Wachen keine Dekoration sind. Es sind zahlreiche Attentate auf mich verübt worden, weil ich momentan die einzige lebende Person bin, die weiß wo sich das Buch befindet, wer es hat und wie man es öffnen kann. Manche wollen diese Macht für sich, andere wollen das dieses Geheimnis nie wieder ausgesprochen oder angesprochen wird und wollen mich töten. Ich kann es ihnen nicht verübeln. Wer sich diese Verantwortung nicht zumuten kann oder möchte, darf gehen. Wohl getan."

Wieder lichtete sich die Menge und ein paar Necromancer waren geblieben. Zwei Meister mit ihren Schülerinnen gingen nach kurzem Zögern und letztendlich blieben zwölf Meister mit ihren Schülerinnen. Der rosahaarige Junge mit seinem Meister und Mitlehrling und Kaylan mit Delina waren noch da, das freute die Weißhaarige.

Es waren drei Blonde, eine Aschblonde, drei Brünetten, zwei Rothaarige, zwei Schwarzhaarige und eine grünhaarige Anwärterin dageblieben. Grünes Haar war selten und Onyx vermutete das dieses Mädchen aus einem Schamanen Clan stammt. "Nun, da wir nur noch eine solch kleine Runde sind: Mein Name ist Onyx T. Drop, das ist meine Leibgarde und Meister Ruptard Rasputin. Ich würde mich freuen, wenn ihr euch hier wohl fühlt und euch nicht zu sehr von meiner Wachgarde gestört fühlt. Gewöhnt euch lieber dran."

"Onyx, bleib ernsthaft." flüsterte Rasputin ihr ins Ohr, als sie abschweifte. Sie war froh das eine riesige Menge an Necromancern auch wieder gegangen war. So dauerte es zum einen nicht zu lang die Spreu vom Weizen zu trennen und sie konnte sich die Stärken der einzelnen Teilnehmerinnen besser bewusst werden. Kaylan hob die Hand und Onyx zog eine Augenbraue hoch. Mit einer Handbewegung gab sie ihm das Zeichen, das er seine Stimme erheben durfte. "Empress, ich habe zwei Fragen. Die erste ist, ob die Mitlehrlinge und Meister mit im Schloss residieren dürfen. Die zweite ist, ob es möglich wäre, wenn sich die Anwärterinnen untereinander bekannt machen dürfen."

Der Blick der Empress verfinsterte sich leicht. "Kaylan Endor, ich bitte dich deiner Schülerin klar zu machen, dass wenn sie fragen hat, sich nicht scheuen soll diese zu stellen. Wenn dies noch einmal vorkommt, das sie ihren Meister vor schickt, ist sie der Ehre der Empress of Death nicht würdig und darf gehen. Es ist ein Hauptbestandteil, das man selbstbewusst und entschlossen ist, wenn man diesen Status inne hat." Der ehemalige Mitlehrling ihrerseits hielt ihrem Blick nur kurz stand und senkte den Blick. Er sah daraufhin zu seiner Schülerin, die ihn entsetzt ansah und sah ihr im Gegenzug tief in die Augen. Sie nickte, zog die Schultern hoch, atmete aus und sprach so laut und deutlich wie sie konnte.

"Ehrenwerte Empress of Death, bitte verzeiht mir mein unangebrachtes Verhalten und meine Schwäche. Ich werde daran arbeiten und mich bessern. Nichtsdestotrotz bleiben die Fragen offen, ob die Mitlehrlinge bleiben und die Anwärterinnen sich bekannt machen dürfen." Der Blick von Onyx lichtete sich, sie nickte. "Sehr wohl. Das ist eine hervorragende Idee mit der Bekanntmachung. Und selbstverständlich dürfen die Lehrlinge und Meister bleiben. Atélúsqé...!" Der Rothaarige war sofort neben ihr und verbeugte sich. "Geh und sag den anderen, das sie die Gemächer herrichten und nachher die Meister und Lehrlinge dahin bringen sollen. Danke." Er nickte und ging.
 

Binutosh stand etwas abseits, während Locus halbherzig und etwas genervt den anderen Mädchen zuhörte. Sie wirkte mehr als desinteressiert und er schüttelte den Kopf über sie. Jemand kicherte neben ihm und er zuckte erschrocken zur Seite. Die Grünhaarige stütze sich nach vorn gebeugt auf ihren Knien zu ihn. Sie trug eine knielange Leinenhose, ein Leinentuch um ihre Brust gewickelt und quer um ihren Oberkörper ein sehr langes Tuch, was bis auf den Boden reichte. "Magst du sie nicht?" Er antwortete ihr nicht, sondern ging einen Schritt zurück. Sie war ihm sichtlich zu nahe getreten. Sie war offen und sehr energiegeladen, das sah er ihr sofort an. "Ich bin Noja, eine Schamanin aus dem Intakha Clan. Der lebt in Richtung Osten. Und wer bist du?" Er sah sie weiterhin wortlos an, sie im Gegenzug erwartungsvoll und geduldig. Er würde einen Teufel tun und mit diesem Mädchen reden. Sie war selbst in gebückter Haltung gut einen Kopf größer als er. Knapp eineinhalb Meter waren halt nicht groß...

"Hey, Grasknolle, lass ihn in Ruhe. Er will und wird nicht mit dir reden. Fällt dir das denn nicht selber auf?" meinte eine der blonden Mädchen. Sie hatte geflochtene Haare, die sie einmal um ihren Hals geschlungen hatte und immer noch bis zur Hüfte reichten. Sie trug ein Kleid aus Baumwolle, welches durch ein einfaches Band an der Taille fest geschnürt war, aber lederne Schuhe und Handschuhe trug sie. "Und wer bist du?" fragte die Schamanin. "Ich bin Jenysk, Nordin und stolz darauf." "Ich bin Noja und Schamanin der Intakha" Locus stellte sich zwischen die beiden Mädchen die vor Binutosh standen und er fühlte sich sichtlich unwohl. "Ich bin Locus und echt genervt von euch beiden!" Der rosahaarige wurde das Gefühl nicht los, das sich Locus grade für ihn eingesetzt hatte. Aber das würde er später nicht ansprechen, weil sie es sowieso abstreiten würde.

Eine der Schwarzhaarigen, mit gelocktem Haar was ihr auf die Schultern fiel, erhob das Wort und sah sehr hochnäsig auf die anderen herab. Sie trug ein Gewand, mit einem Kragen, langen Trompetenärmeln und es reichte bis auf den Boden. "Ich bin Sasem, Kind des Jehova." Locus konnte nicht unterlassen ihren Missgunst offen im Gesicht zu tragen und verzog angewidert das Gesicht. Delina stellte sich vor die Mädchen und verbeugte sich in Necromancer Manier. "Da ich nicht so unhöflich wie Sasem bin, stelle ich mich weniger arrogant vor als sie. Mein Name ist Delina Damokles, komme von Übersee und freue mich mit euch um den Titel der Empress of Death zu werben."

Das Starren endete erst, als Evanneska die Stimme erhob. "Super, sehr nett. Aber wir werden hier auserwählt eine noch nie dagewesene Macht zu erhalten, die wir mit unserem Leben beschützen und verteidigen müssen. Wir könnten sterben, also ruf dir in dein naives Köpfchen, dass das hier kein Entspannungsurlaub sondern eine harte und gewissenhafte Vorbereitung ist." Die kleine Braunhaarige war geschockt. "Das blonde Weibsbild hat recht..." meinte eine Rothaarige, mit schulterlangen Haaren und trug ein ärmelloses Kleidchen. "Ich heiße Evanneska und ich lasse mich von dir nicht Weibsbild nennen...! Wer bist DU überhaupt?" wurde sie lauter und biestiger.

"Ich bin Gorla Wallon. Mehr müsst ihr nicht wissen. Ich stell euch nicht mein Leben vor, das könnt ihr vergessen." Sie zwirbelte einmal ihre kurze Haarsträhne um den Finger und beobachtete Evanneskas Versuch, so ruhig wie möglich zu bleiben. "Also, ich finde wir sollten uns nicht streiten. Das bringt nichts und vertrauen als Empress of Death gibt es sowieso nichts Mein Name ist Nessaja, ich hoffe das wir das Beste hieraus machen." Die Aschblonde erhob das Wort. "Ich bin Magdalena. Ich wünsche euch viel Glück." "Ich bin Amuletta. Freut mich." meinte dann auch die letzte Schwarzhaarige. Die letzte Rothaarige verbeugte sich und fing leise, aber mit starkem nuscheln an zu sprechen. "Ich bin Imbana. Mir wurde als Kind ein Stück der Zunge heraus geschnitten. Verzeiht, wenn ihr mich nicht richtig verstehen könnt." Es war schwer, aber man konnte es.

Alle Blicke vielen zu der letzten im Bunde. Sie war die letzte Blonde, hatte eine riesige Zahnlücke auf der rechten Seite und sie lächelte unwohl. "Ich bin Talis." Sie lispelte dadurch stark. "So, da wir das geklärt hätten: Wer bist dann du?" fragte Noja Binutosh wieder, der zusammen zuckte, weil er dabei war, die riesige Nordin Jenysk zu betrachten. "Er wird es dir nichts sagen. Binu, verschwinde. Geh zu Mortel." Er ignorierte das sie ihn anblaffte, aber er wäre sowieso schon auf dem Weg gewesen, wenn die Nordin und die Schamanin nicht im Weg gestanden hätten. Jemand klatschte in die Hände.

"Ich hoffe ihr habt euch jetzt kennen gelernt. Eure Gemächer sind hergerichtet, meine Wachgarde wird euch diese zeigen. Ich erwarte euch morgen zum Frühstück, bereit, eure Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können. Wohl getan und eine erholsame Nacht, meine Brüder und Schwestern."
 

Onyx streifte sich die Metallmanschetten von ihren Handgelenken. Und die Fußmanschetten schmiss sie gleich hinterher aufs Bett. Sie rieb ihren Nacken und atmete mehr als geräuschvoll aus. "Anstrengender Tag gewesen, eure Majestät?" Bryon, der muskelbepackte, bärtige Kommandeur der Wachgarde des Schlosses grinste schadenfroh. "Ja, irgendwie schon. Was gibt es, Bryon?" Sein Gesicht wurde wieder ernst und er setzte sich auf den zweiten Stuhl im Zimmer. Direkt gegenüber ihrem Stuhls am Schreibtisch. "Es scheint so, als ob Jemand um das Castle of Death rumgeistert, Geehrte. Wirklicher Grund zur Sorge ist es nicht, eure Majestät, dennoch wollte ich Sie davon unterrichten." Sie nickte verständnisvoll. "Sehr gut, Bryon. Hast du Rasputin davon erzählt?" Er schüttelte den Kopf. "Nein, eure Majestät, ich konnte ihn noch nicht auffinden." Die Weißhaarige zog die Augenbrauen zusammen.

"Ist Manes noch im Schloss?" fragte sie und sah aus dem Fenster, nachdem sie sich von ihrem Stuhl erhoben hatte. "Sehr Wohl, eure Majestät." Sie drehte sich um und lächelte. "Dann ist nichts schlimmes los. Danke Bryon für den Bericht. Ihr dürft gehen." "Sehr wohl, eure Majestät." Sie nickte und drehte sich wieder zum Fenster. "Sie sind eine gute Empress, eure Majestät. Ich lebe schon lange, aber noch nie war der Council of Death jemals so kompetent wie Sie. Die beste Entscheidung die er jemals gemacht hat war die, Ihnen die Ratspositionen zu übertragen. Sie haben das Leben als Necromancer lebenswerter gemacht. Dafür danke ich Ihnen. Ich hoffe, das Sie eine ebenso gute Entscheidung treffen wie der Council." Und er war zur Tür hinaus. Onyx ließ den Kopf ungehalten gegen die Scheibe stoßen. Sie war froh wenn sie diese erdrückende Verantwortung los war.



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