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Träume

Lichter der Nacht
von

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Traum 3: Absoluter Frieden

Traum 3: Absoluter Frieden
 

L strich mit den Fingern durch den heißen Sand und betrachtete interessiert die winzigen Körnchen, die an seiner Haut kleben blieben.

Über ihm explodierte erneut ein Jet mit gewaltigem Donnern und einem weiß glühenden, hellen Feuerball. Das zertrümmerte Fluggerät stürzte unter einer beachtlichen Wasserfontäne ins Meer, weit genug von ihm entfernt, als dass es ihn hätte verletzten können.

Desinteressiert warf er einen Blick dorthin, wo das dunkle Meer die Trümmer verschluckt hatte, ehe er einen Blick in den Himmel warf und sich erhob.

Der Himmel war schwarz von all den Kriegsmaschinen, weiß von all den Schüssen, rot von all dem Feuer und orange von der unerträglichen Sonne. L hatte versucht unter den mageren Palmen Schatten zu finden, doch es war aussichtslos. Das Meer schien sich trotz des Krieges nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, schwappte immer wieder in regelmäßigen Abständen an den dunklen Strand und hinterließ weißen Schaum auf dem feinen, nassen Sand.

Brütende Hitze und durchgehend Detonationen.

L fand es unerträglich.

Er wusste nicht, was er hier eigentlich sollte. Dieser Krieg war schon seit einiger Zeit aus den Gleisen der Logik und Vernunft gesprungen und bahnte sich nun mit roher Gewalt und Sinnlosigkeit einen Weg durch sämtliche noch bestehende Regeln und moralischen Grundsätze.

Ein Gebiet, auf dem nichts als die Waffe zählt, die man in diesem Moment befehligt. Jeder Idiot hätte damit den Kampf gewinnen können, es ging nicht mehr um Strategie oder Taktik.

Ein weiterer Jet stürzte ins Meer und L überlegte sich nach Light zu erkundigen.

Es ging schlicht darum, wer einen bestimmten Knopf schneller drücken konnte als der andere, nichts weiter.

L wischte sich achtlos die Hand an der Hose ab und späte dann zurück zu der kleinen Holzhütte, in der er bereits einige Stunden verbracht hatte. Etliche Computer waren dort aufgestellt, das Licht der Monitore ließ alles unglaublich künstlich und tot erscheinen.

Aber nun, nachdem L gesehen hatte, wie die Dinge im Feuer des Todes aussahen, wusste er, dass sie hinter diesem Bildschirm wahrlich nicht lebendig gewesen waren. Sie existierten gar nicht, weil sie nicht zerstört werden konnten.

Doch nun war auch der Krieg schon bis hinter den Bildschirm vorgedrungen, nicht ahnend, was dort gelauert hatte. Der heiße Sand verbrannte L die Füße.

„L!“

Der Detektiv hob abschätzig das Funkgerät in die Höhe, über das Lights Stimme erklang. Einige Sekunden lauschte er auf die Worte, doch sie machten in seinen Augen weder Sinn, noch interessierten sie ihn, also ließ er das Gerät wieder sinken.

Mit einem dumpfen Aufprall landete es im Sand. Dann krachte ein Jet genau in die kleine Holzhütte und jagte sie damit mitsamt ihrer vielen Computer und Monitore in die Luft.

L beachtete es nicht einmal.

Gemütlich spazierte er unter den wenigen, kränklichen Palmen umher und wunderte sich über seine eigenen Fußabdrücke im Sand. Die orangefarbene Sonne neigte sich dem Horizont und tauchte das Spektakel noch einmal in ihre feurigsten Farben.

Erneut stürzte ein Jet ins Meer.

Als L dann das nächste Mal am Funkgerät vorbeikam, hörte er ein stetiges Rauschen und beförderte es zu den anderen ins Meer. Es war das Letzte. Nochmals hob L den Kopf und besah sich diesen Krieg, an dem er selbst kein Interesse hegte, ein Krieg, der ihn nichts anging und der ihn dennoch herausgefordert hatte.

Doch diesen Krieg konnte man nicht mit Logik gewinnen, sondern nur mit Waffen. L griff in seine Hosentasche und zog eine kleine, schwarze Fernbedienung hervor, auf welcher ein weißer Knopf thronte.

Und so kam es, dass er die Fernbedienung hoch über seinen Kopf hob und selbst einen Knopf betätigte.



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