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Der Tod steht dir gut

Zabuza Momochi x Haku
von

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Von Eifersucht getrieben

Nachdem Haku vollständig geheilt war, waren die beiden zurück ins Dorf gegangen. Die Unruhe hatte sich mittlerweile gelegt, die Räuber schienen das Weite gesucht zu haben oder waren durch die Hand eines Ninja umgekommen. Entgegen seiner Vorstellung wurde Zabuza von einer applaudierenden Masse begrüßt. Der Beifall sollte seiner Meinung nach an erster Stelle an Haku gerichtet sein, dieser war immerhin derjenige gewesen, dem das Wohl der Bewohner am Herzen lag. Aber die Tatsache, dass Zabuza diesem Herzen folgte, schien Grund genug zu sein, um auch ihm für die Hilfe zu danken. Es war ein ungewohntes Gefühl, ein Zeichen der Dankbarkeit in dieser Form zu erhalten. Die bis vor kurzem noch entführten Mädchen sahen ihn mit einem Hauch von Bewunderung an. Haku warf den Frauen einen eiskalten Blick zu.
 

„Seltsames Volk.“, sagte Zabuza sowohl spottend als auch fröhlich klingend. „So etwas habe ich noch nie erlebt.“

Haku hörte ihm schweigend zu. „Hmhm...“ Er öffnete die Tür zu Zabuzas Schlafzimmer, hoffend, dass sich dieser vom Stress erholen würde. Der Schwarzschopf beobachtete, wie sich der andere gähnend und streckend zugleich ins Bett warf. „Kann ich etwas für Euch tun, Mizukage-sama?“

Der schwarzhaarige Dämon warf eine Augenbraue in die Höhe. „Was ist los, Haku?“ Er richtete sich auf, seinen jungen Begleiter taxierend und eine Antwort erhoffend.

„Nichts, es ist alles in bester Ordnung.“ Der Schönling ging mit einem schwebenden Gang zum Fenster, öffnete dieses, um die kühle Abendluft einzulassen. Dass der Raum sich bereits mit Kälte gefüllt hatte, nachdem dieser ins Zimmer getreten war, das bemerkte Haku nicht. Er lauschte und hörte, dass Zabuza sich aus dem Bett erhob. Seinen Blick richtete er aber aus dem Fenster. Sogleich wurde er an den Schultern gepackt und herumgewirbelt.

„Ich habe was für dich.“ Geschenke hatte es nie gegeben und in Hakus Gesicht zeichnete sich Verwunderung ab. Zabuza schob den Schwarzhaarigen zu einem großen Spiegel. „Moment.“ Er zauberte regelrecht ein weißes Gewand aus einer Schublade hervor, dieses vor Hakus Körper haltend, und musterte dessen Erscheinungsbild im Spiegel. Es war ein weißer, aus einem teuren Stoff angefertigter Yukata. Mit einer Hand drückte er diesen an Hakus Körper, mit der anderen löste er die Haube. Das schwarze, lange Haar fiel wie eine fließende Kaskade bis zur Hüfte. Haku war einer märchenhaften Gestalt näher denn je. „Sie werden vor Neid erblassen, wenn sie dich an meiner Seite sehen.“

Haku musterte sich im Spiegel. Ein so schönes und teures Geschenk hatte er nicht erwartet. Er war stets bescheiden gewesen. „Danke... aber... das kann ich nicht annehmen.“

„Du führst nicht mehr das Leben eines Bauern, Haku. Jetzt bist du mein loyaler Diener und solltest dich dementsprechend kleiden.“

„Was spielt das für eine Rolle? Ich bin tot. Ich habe keine Ansprüche. Ich brauche das alles nicht mehr. Ich bin nur noch an Eurer Seite, damit Ihr glücklich seid.“ Er löste sich aus dieser Umarmung. „Der Schein trügt, sofern wir versuchen, mich menschlicher zu gestalten als ich bin. Verzeiht, Zabuza-san.“ Es fiel ihm so schwer, zu gehen, Haku wollte bei ihm bleiben, das Geschenk annehmen, ihm danken. Aber wirklich alles in ihm sträubte sich dagegen. Das einzig Menschliche an ihm waren die Gefühle, alles andere war tot. Eine plötzliche Macht hielt ihn zurück, nachdem er die Tür hinter sich gelassen hatte. Sie forderte ihn auf, zurückzugehen, aber sein Wille war dieses Mal stärker.
 

„Haku, verdammt! Was soll das?!“, fragte Zabuza schlechtgelaunt und trat die Tür zu seinem Büro auf. Sein Zögling saß am Tisch und setzte die Arbeit von heute Abend fort.

Der schwarzhaarige Shinobi rechtfertige sich: „Ich brauche in diesem Zustand keinen Schlaf. Also wollte ich was Sinnvolles tun.“

Er ging auf ihn zu, die Faust auf den Tisch knallend, und schien seinem Ärger Luft machen zu wollen. Haku war nie so gewesen! Er war immer dankbar und glücklich und zum ersten Mal in diesem Leben war er aus einem ihm unempfindlichen Grund beleidigt. „Haku... sag es mir doch einfach.“

Die Stille zwischen den beiden wurde plötzlich durchbrochen. „Mizukage-sama!“ Zwei überaus hübsche Frauen traten leise kichernd in das Zimmer. Sie waren angeheitert und der Blick auf die Sake-Flaschen bestätigte diese Vermutung.

„Was wollt ihr hier?“ Zabuza hob die Brauen skeptisch.

Sie näherten sich ihm mit lasziven Bewegungen. „Wir wollten uns bedanken, Mizukage-sama!“ Die erste berührte sein Kleidungsstück, zupfte wild und hemmungslos an diesem. „Ihr seid ein so schöner Mann.“

Zabuzas Verwunderung schien ins Endlose zu gehen. So etwas in der Art hatte er noch nie zu hören bekommen, außer von Haku. Dieser schien es nicht nötig zu haben, sich einzumischen. Das war ein weiterer Grund gewesen, mit jener Situation komplett überfordert zu sein: Der andere hatte nie eine Frau in seiner Nähe zugelassen und jetzt? Die zweite Frau schmiegte sich an ihm, sie deutete auf die angebrochene Flasche und meinte fröhlich singend: „Trinkt mit uns, Mizukage-sama! Das habt Ihr Euch wirklich verdient.“

Haku verschränkte die Arme vor der Brust. Er betrachtete das Szenario mit einer gewissen Überheblichkeit: Er bemerkte wieder, wie intelligent er war und dass er sich nicht so primitiv an einen anderen heranpirschen musste. Zudem, als ihm einige schwarze Strähnen ins Gesicht fielen, war ihm bewusst geworden, dass er viel schöner war als sie. Er musste sich keine Sorgen machen, zumindest hatte er dies gedacht. Zabuza schien von den Worten, von dem plötzlichen Ruhm so angetan zu sein, dass er sich tatsächlich umgarnen ließ. Er trank einen großen Schluck aus der Flasche und der Streit mit Haku war vergessen...
 

... nein, er war vergessen. Haku hatte erneut die Flucht ergriffen. Er hasste sich für diese Schwäche, für diese Eifersucht! Er stürmte wütend und traurig zugleich in das Schlafzimmer. Langsam setzte er sich auf den Boden, zog die Beine an seinen Körper und dachte angestrengt über sein Verhalten nach. Er war ein solcher Idiot, ein Egoist. Warum in aller Welt konnte er Zabuza dieses Glück nicht gönnen? Er war vielleicht hübscher und intelligenter als diese zwei Frauen, aber Zabuza war ein Mann. Ihm vorzuwerfen, sich von Frauen angezogen zu fühlen, war einfach nur idiotisch. „Was soll das... ich messe mich mit Sterblichen!“ Er lachte sich verzweifelt aus. Er war tot, körperlich. Ab und zu sandte sein Gehirn Impulse an den Körper, wenn er glücklich oder verlegen war. Sie sollten nur den äußeren Schein wahren.

Der Schwarzhaarige seufzte schwer. Selbst wenn er nie gestorben wäre, warum machte er sich darüber Gedanken? Zabuza war nie an ihm interessiert gewesen, er hatte ihn nie berührt oder begehrt. Ganz anders als bei ihm. Er hatte sich so oft vorgestellt, in seinen Armen aufzuwachen, die Konturen seiner muskulösen Brust nachzufahren, ihm mit Haut und Haar zu gehören. Aber es waren nur seine Träume, und es war ihm auch nie wichtig gewesen, dass diese in Erfüllung gingen. Solange Zabuza glücklich war, war er es auch.
 

Zabuza betrachtete die Lippen der jungen Frau. Sie beugte sich vor und versuchte, ihn zu küssen. Er schob sie grinsend beiseite. „Schluss jetzt, ich kann gar nicht so viel trinken, um mir das hier ansatzweise schmackhaft zu machen.“ Hatten die Frauen ernsthaft gedacht, er würde jetzt mit ihnen ins Bett steigen, nur weil sie paar nette Worte zu ihm sagten? Nein, bestimmt nicht. Das war nie seine Art gewesen. „Geht jetzt, der Spaß ist vorbei.“ Er schlängelte sich an ihnen vorbei, nicht interessiert daran, das Beisammensein in die Länge zu ziehen. Ja, er war für einen verdammt langen Moment von deren Charme eingenommen gewesen. Aber so rasend schnell hatte ihn diese Gesellschaft gelangweilt, genervt, er hatte die Situation irgendwie zum Kotzen gefunden. Und genauso schnell hatte er eine ungeheure Sehnsucht nach Haku verspürt.
 

„Hier bist du also.“, sagte er mit einem düsteren Unterton in der Stimme.

„Ja.“, sagte Haku zart und richtete seinen Blick auf den anderen. Er hatte sich beruhigt, sein Schicksal akzeptiert und aus Dankbarkeit den Yukata angezogen. Immerhin hatte Zabuza gesagt, dass sein loyalster Diener gut gekleidet sein sollte. Und diesem Wunsch war er nachgekommen. „Es tut mir leid, ich habe mich kindisch und egoistisch verhalten.“

Der Mizukage blinzelte. Einmal. Zweimal. Haku sah gespenstig schön in dieser Kleidung aus. Die Haut war genauso weiß wie das Gewand. Die blutroten Lippen und das seidigschwarze Haar wirkten unnatürlich. Er befürchtete, dass sich diese makellose Gestalt seinem Auge entziehe, sobald er seine Hand nach ihr strecken würde. „Meine Fresse...“, konnte er nur sagen. Langsam, aber mit sicheren Schritten, umkreiste er Haku wie eine Beute, musterte ihn von oben bis unten, von vorne und hinten.

Haku fühlte sich unwohl in seiner Haut. „Ich war...“

„...eifersüchtig?“

Seine Augen wurden größer. Nein, das hatte er nicht sagen wollen. Er war „ungehorsam“ gewesen, bei diesem Verhalten hätte er eine Strafe verdient. Haku versuchte diesem Thema zu entgehen. Was würde es bringen, die Wahrheit zu sagen? Sie würde nur die Situation erschweren.

„Sag schon, bist du eifersüchtig gewesen?“ Zabuza blieb vor ihm stehen. Er löste die bereits gelockerte Bandage um seinen Mund, bleckte die spitzen Zähne.

Der Mizukage hatte sich eine ungeheure Heiterkeit angetrunken. Ein herber, aber auch alkoholischer Geruch schlug Haku entgegen. Er war wie eingenommen von diesem Anblick. Er mochte alles an ihm: Das markante Gesicht. Die gefährlich dunklen Augen. Die Haifischzähne. Das pechschwarze Haar. Der durchtrainierte Körper. „Ja, ich bin eifersüchtig gewesen.“

„Sag mir einfach, was du willst.“

Es war das erste Mal, dass Zabuza ihn aufforderte, seinen Wunsch preiszugeben. Was würde das bringen? Er würde sich doch nur lächerlich machen, möglicherweise würde er Verachtung und Ekel erregen, Zabuza würde sich angewidert von ihm abwenden. Aber da war es wieder, die innere Stimme, die ihn dazu zwang, auf diese Frage ehrlich zu antworten. „Ich will Euch nahe sein...“ Jetzt wäre er am liebsten im Erdboden versunken. Bitte hasse mich nicht dafür!, sagte er sich immer wieder.

Die plötzliche Stille zerfraß ihn so heftig, seine innere Unsicherheit zeigte sich in einem körperlichen Zittern wider. Er wurde plötzlich an den Schultern gepackt. Und dann sah er nur ein überhebliches Grinsen, scharfe, tödliche Zahnreihen, die ihn zu zerfleischen drohten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  TheLoneWolf
2012-05-26T13:06:38+00:00 26.05.2012 15:06
Du weißt wie bezaubernd ich Haku in einem weißen Kimono fände.
Von daher ist dieses Kapi pure Liebe XD

In Zabuzas Räumlichkeiten kommen definitiv zu viele Leute-da hat man ja keine ruhige Minute. Selbst wenn dann mal nicht Ao oder Mei stören. Hehe
Nein, auf jedenfall wieder sehr schön geworden. So mag ich die beiden. Haku kann ruhig etwas eifersüchtig werden.

Mich irritiert nur etwas:
Zwischendurch heißt es, Haku sitze im Arbeitszimmer.
Als er aber vor der Situation mit den Frauen die Flucht ergreift, läuft er plötzlich aus dem Schlafzimmer.
Oder hab ich da was falsch verstanden?
Von:  Dabi
2012-05-26T11:39:13+00:00 26.05.2012 13:39
- "...i
hm mit Haar und Haut zu gehören. " soweit ich weiß, schreibt man das umgekehrt "Mit Haut und Haar". Kann aber auch sein das ich mich irre o_o

- Eine kleine Frage, wenn Zabuza, erst am Ende den Mundschutz/Verband abnahm, wie konnte er dann Trinken. Wäre es nicht sinnvoller, das Ding wäre von Anfang an, dann abgenommen worden, oder zumindest erwähnt das er es etwas runter zog? So hört es sich dann an, das er mit dem Verband auf den Lippen trank. fällt einem halt so auf, weil es vorher nicht erwähnt wurde, und nun schon ^^°

Also, alles in allem wieder toll ^^
Auch wenn du sagtest, dass da Haku nur eifersüchtig sei, finde ich das wichtig bei der FF. Man sollte einfach einen größeren Einblick in Hakus Gefühlsleben erhaschen können. Ich finde das gut, wie es dargestellt wurde. Und ich liebe diese Funktion, das Zabuza Haku einfach zwingen kann, wenn er Lust und Laune hat XD

Und ich freue mich schon total auf das nächste Kapitel, weil ich nun unbedingt sehen will wie es weiter geht >////<
Denn zerfleischen wird Zabuza ihn sicherlich nicht~
Also setzt dich ran XD
Los los!!!


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