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Der Tod steht dir gut

Zabuza Momochi x Haku
von

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Schüler und Meister

Vor 15 Jahren...
 

Der junge Zabuza sah zu seinem Meister auf, als dieser das gewaltige, tödlich bringende Enthauptungsmesser schulterte. Das Blut vieler Opfer kleckerte zu Boden. „Gehen wir.“

Sein fähiger und genauso begabter Begleiter Ameyuri Ringo gürtete die beiden Donnerschwerter Kiba und stimmte ihm nickend zu. „Ja, lass uns gehen.“

Der Elfjährige warf einen letzten, flüchtigen Blick auf das brutale Massaker. Nur zu dritt hatten sie eine Horde Barbaren ausgerottet, die auf dem Weg nach Kirigakure gewesen waren. Und jetzt waren sie tot. Es war eine gute Arbeit gewesen, eine Meisterleistung. Unwillkürlich hatte er zu lächeln begonnen. Leider hatte er kein so tolles Schwert gehabt, um die Angreifer zu töten, aber das Katana hatte zur Befriedigung seiner Blutgier gereicht. „Komm jetzt, Zabuza.“, hörte er seinen Sensei sagen. Er kam ihnen mit Distanz nach.
 

„Da bist du ja endlich, Ameyuri!“, hörte Zabuza die fröhlich klingende Stimme eines jung aussehenden Mannes sagen, als die Schwertkämpfer das Haupttor passierten. Sowohl die Stimme als auch das Erscheinungsbild stimmten nicht mit dem Alter des Mannes überein. Denn der erwachsene Yagura sah auf dem ersten Blick wie ein Kind aus, und dass sich dieser wie eines benahm, trug einen großen Teil dazu bei. In den Augen anderer steckte der Erwachsene in dem Körper eines Kindes, aber diese Tatsache schien ihn nicht zu stören. Denn es störte ihn auch nicht, dass er bezüglich seines Biju-Geistes gehasst und gemieden wurde. Im Gegenteil: Er hatte sogar Verständnis dafür.

„Ja... hm, also ich komme gerade erst von einer Miss-“

Yagura unterbrach ihn aufgeregt. „Du musst mir helfen! Da war dieses Mädchen und... ach komm einfach mit! Wenn sie mich an deiner Seite sieht, wird sie mir sicherlich nicht aus dem Weg gehen!“ Er zerrte an seinem schwarzen, blutverschmierten Umhang und versuchte Ameyuri zum Mitgehen zu animieren.

„Gut, gehen wir.“ Er seufzte leise. Und dennoch hatte er für Yagura ein kleines Lächeln übrig. Er fuhr zu dem Schwertkämpfer herum, der mit hochgezogener Braue das Szenario beobachtet hatte. „Unterrichte den Mizukage von unserem Erfolg. Wir sehen uns später.“ Und kaum hatte er seine Worte ausgesprochen, wurde er von dem jung aussehenden Mann weggezogen.

Zabuza schnaubte. „Das ist so... widerlich. Die benehmen sich wie Kinder.“ Er respektierte Ameyuri, er war ein fabelhafter Kämpfer, aber in letzter Zeit hatte er des Öfteren beobachtet, wie dieser auf die Albernheiten von Yagura eingegangen war, und das lachend! Das hatte er doch wirklich nicht nötig!

„Das weiß Ameyuri auch. Aber es hilft Yagura, gutmütig zu bleiben.“

Ja, das hatte er ihm bereits erklärt. Nur ein komplett reiner Mensch war in der Lage, ein Biju-Geist zu kontrollieren. Aber die Träger wurden verachtet und gehasst, und dies beruhte meistens auf Gegenseitigkeit. Trotzdem... es war einfach nur widerwärtig, sich so kindlich zu benehmen.

„Ich beneide sie um diese Freundschaft. In der Welt der Ninja ist es sehr schwer, vielleicht sogar unmöglich, einen echten Freund zu finden. Einen Menschen, dem man sein Leben anvertrauen kann.“

Zabuza war sich nicht sicher, was er von dem Gesagten halten sollte. So etwas wie Freundschaft war doch nur Zeitverschwendung... Ameyuri und Yagura waren das beste Beispiel dafür. Der Schwertkämpfer von Kiba hätte die Zeit sinnvoller nutzen und sie lieber für das Training aufopfern sollen. „Ich sehe das anders...“, gab der junge Zabuza zu.

„Denk an meine Worte, wenn es soweit ist. Und jetzt lass uns gehen.“ Galant ging er an seinem Schüler vorbei. Dass sein gutgemeinter Rat keinen Pfifferling für den Jüngeren wert war, ahnte er bereits. Aber die Zeit würde kommen...
 

... die Zeit war gekommen.

Zabuza sah auf. Die graue Wolkenschicht schien sein Innerstes wiederzuspiegeln. Des Öfteren schlug er die Zeit tot, indem er hier oben sitzend den Himmel betrachtete. Bis vor kurzem hatte er geglaubt, all seine Wünsche würden in Erfüllung gehen. Aber dann jagte eine Hiobsbotschaft die andere.

„Hier bist du also.“, hörte er eine bekannte, und vor allem sehr vergnügte Stimme sagen. Dass es nicht Meis sondern die von Jinpachi Munashi war, verwunderte ihn. Er quittierte die überflüssige Anmerkung mit Schweigen. Jinpachi würde schon reden, er schien ihn ja nicht grundlos gesucht zu haben. Ein kleiner Seitenblick genügte, um zu erkennen, dass sich der ältere Mann neben ihn setzte. Sie starrten beide in die Ferne.

„Suigetsu will dein Schüler werden. Er reißt den anderen sogar die Körperteile aus, um deine Aufmerksamkeit zu erregen. Viele gehen davon aus, dass er dein Nachfolger wird.“

„Kein Interesse.“

„Hm...“ Wie so oft zündete sich Jinpachi die Pfeife an und blies Rauchringe in die Luft. „Es ist deine Pflicht als Schwertkämpfer, einen Nach-“

„Ich sagte: Kein Interesse!“ Zabuza knurrte laut und deutlich. Seine Pflicht also? Es war seine Pflicht, sich eines Tages von seinem Schüler umbringen zu lassen?! Gerade Suigetsu würde keine Sekunde zögern!

„Kaum zu glauben, aber du trauerst auf deine Art.“ Er hatte sogar mit Mei Terumi gewettet, dass der Verlust von Zabuzas Meisters ihm nicht nahe gehen würde. Verdammt, die Wette hatte er damit verloren. Wieso musste die attraktive Frau auch in allem das Gute sehen? Oder sie kannte ihn einfach besser als jeder andere.

„Ich trauere nicht, ich bin nur angekotzt.“ Er winkte mit der Hand ab. „Mein Meister ist mir egal. Es kotzt mich nur an, dass so jemand wie Yagura Mizukage geworden ist!“ Und vielmehr hatte es ihn gestört, dass sein Sensei ihm erzählt hatte, dass eine gute Nachricht ihn erwarten würde, eine, die sein Leben verändern würde. Idiotischerweise hatte er geglaubt, wohl eher gehofft, Mizukage zu werden. Dass sein Meister ihn letzten Endes zu einem tödlichen Kampf aufgefordert hatte, war weit über seine Vorstellungen hinaus gegangen. Zabuza erinnerte sich, als wenn es erst gestern gewesen wäre: Nachdem er das Katana in die Brust seines Meisters gejagt hatte, wurde er in das Büro des Mizukage zitiert... und unglaubliche Wut und Verachtung nahmen sich seiner an, als er das freche Grinsen von Yagura sah. Man beglückwünschte ihn, einer der Sieben Legendären Schwertkämpfer zu sein. Sie alle, die an Ort und Stelle gewesen waren, hatten keine Ahnung gehabt, welche Prüfung er dazu hatte bestreiten müssen.

„Das wundert dich wirklich? Yagura hat man zwar mehr gefürchtet als dich, aber letzten Endes hat er mit Fleiß die Herzen der Bewohner für sich gewonnen. Kaum zu glauben, dass nur ein einziger Freund einen Menschen so dermaßen beeinflussen kann, dass alles andere an einem abprahlt.“

Verdammt... wieso musste er jetzt genauso anfangen wie sein Meister? Oder hatten sie das in irgendeiner Weise abgesprochen? Warum bemühten sie sich alle so um ihn? Zabuza war ein Dämon, er liebte es, zu morden. Und nichts würde das jemals ändern können. Nicht einmal ein guter Freund wie Ameyuri. Und er bezweifelte sogar, dass er jemals einen solchen Menschen finden würde... zumal er nicht einmal interessiert war, so eine Person um sich zu scharren.

„Warum bist du überhaupt hier?“ Das Thema Freundschaft nervte ihn so dermaßen, dass er den anderen am liebsten von der Plattform in die Tiefe gestoßen hätte. „Hast du keine Arbeit zu erledigen?“

„Doch, doch. Aber das kann warten. Denk noch einmal über die Sache mit Suigetsu nach.“

Knurrend gab Zabuza erneut zu verstehen: „Der ist mir egal.“ Wenn es darum gehen würde, Mangetsu eins reinzuwürgen, dann hätte er liebend gern Suigetsu zu seinem Schüler ernannt. Aber sich von so einem Gör das Leben nehmen zu lassen... nein danke!

„Hm... wie auch immer. Wir sind nur Ninja, Werkzeuge, wir dürfen keine Wünsche und Ziele haben. Du hast eine Aufgabe zu erfüllen, egal ob es dir passt oder nicht.“ Jinpachi zog vehement an seiner Pfeife. „Außerdem... wenn du stärker als Suigetsu bist, dann hast du nichts zu befürchten. Dann wirst du ihn töten, sobald der Tag gekommen ist. So einfach ist das.“

Dass Jinpachi sich aufgerichtet hatte, um sich zum Gehen zu wenden, das kam Zabuza sehr gelegen. Der andere schien nicht zu verstehen... oder vielleicht hatten ihn die Jahre des Beisammenseins mit seinem Meister verweichlicht... zumindest wenn es darum ging, keine Bindungen mehr einzugehen. Und dieser Mann hatte noch gepredigt, wie toll es wäre, im Genuss einer richtigen Freundschaft zu kommen. Wütend ballte Zabuza die Hände zu Fäusten. Oh nein, er würde sich keinen gutgemeinten Rat zu Herzen nehmen, nicht nach dieser Sache!

Zabuza stellte sehr schnell fest, dass der andere Schwertkämpfer gegangen war. Umso besser... allerdings ging dann auch er des Weges, zurück zu seinem Alltag.
 

Das Drängen, einen Schüler zu ernennen, wurde intensiver, die Menschen in seiner Umgebung nötigten ihn geradezu. Selbst Suigetsu tat alles Erdenkliche, um wenigstens ein Stückchen Anerkennung seitens Zabuza zu bekommen. Dass seine Grausamkeit fast schon an Perversität grenzte, das schien der jüngere Bruder Mangetsus nicht zu begreifen. Zabuza war auf seine Art furchtbar, gewalttätig, aber er war nie die Art von Ninja gewesen, die Menschen in Einzelteile zerstückelte. Er liebte es nach wie vor mit einem gezielten Hieb seinen Gegner zu töten. Er schien eben mehr Ninja zu sein als gewisse andere. Somit hatte er sich fest vorgenommen, Suigetsu aus dem Weg zu gehen. Das Schwertkämpfer-Leben führte er ohne Komplikationen fort, nicht interessiert, irgendwelche Bindungen zu knüpfen. Als Schwertkämpfer hatte er sich eine eigene Wohnung zugelegt, sie war zwar nicht sehr groß, nur spartanisch eingerichtet, aber sie war seine Zuflucht, um Fragen über Fragen zu entgehen. Die Wahrheit würde er ins Grab nehmen müssen, Ameyuri hatte ihm in einem düsteren, ungewohnten Ton klargemacht, dass kein Außenstehender von der Regel wissen dürfe, dass der Schüler sich dazu zwingen musste, seinen Meister zu töten. Das hatte zumindest eine Fragen beantwortet: Warum zur Hölle musste Suigetsu ausgerechnet ihm auf die Nerven gehen, er hatte doch einen Bruder bei den Sieben Schwertkämpfern. Aber dieser schien sich geschickt aus der Affäre gezogen zu haben, indem er einen anderen Schüler auserkoren hatte...

Ein heftiges Klopfen an der Tür riss ihn aus der Gedankenwelt in die Realität zurück. Als er murrend und mit einem genervten Brummen die Haustür öffnete, empfing ihn eisige Kälte. Niemand war zu sehen, also vermutete Zabuza, der Wind habe dieses laute Geräusch verursacht. Aber irgendwie war es wie ein schlechtes Zeichen gewesen, das ihn nach draußen lockte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  TheLoneWolf
2012-05-13T12:20:10+00:00 13.05.2012 14:20
Wiedermal sehr schön geworden.
Auch wenn es mich jetzt ärgert, dass das Ende so offen ist und ich nicht weiß, was als nächstes passiert XD

Ich finde deinen Zabuza so toll. Vorallem die 11-jährige Vesion am Anfang. So schön trtzig. "Die benehmen sich so kindisch" XD
Fehlt nur noch ein "Du bist doch selbst noch ein Kind"-Spruch um ihn auf die Palme zu bringen
Von:  Dabi
2012-05-12T09:44:10+00:00 12.05.2012 11:44
Hach, das fand ich jetzt aber wirklich schön :3
Und es war mal echt toll was zu den anderen Schwestern zu lesen und vor alle Jinpachi X///D
Hehehehehe

Ne, ist aber wirklich dir gut gelungen und klingt auch nicht zu weit hergeholt ^^
*garnicht weiß was sagen soll*
Fand es einfach toll :D


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