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Eine unmoralische Abmachung

Shanks x Smoker
von

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5. Der Anfang vom Ende?

Die nächsten Tage verloren sich in heilsamen Schlaf, Besuchen von Shanks Crewmitgliedern und großem Schweigen. Smoker erholte sich sehr schnell, während die Verletzung des Piraten nur allmählich abklang. Obwohl der Kapitän oft versuchte seinen besonderen Gast in Gespräche zu verwickeln, gab dieser jedoch nur vage und einsilbige Antworten. Über sich verriet er nie etwas, einzig wenige Bemerkungen über seinen Alltag auf See oder abfälligen Bemerkungen über die Lebensweise der Piraten kamen ihm über die Lippen. Nach vier Tagen war er soweit erholt, dass Ben ihm die Ketten aus Seestein wieder anlegte, um einer Flucht vorzubeugen.

Auch wenn Shanks zuerst nicht geglaubt hatte, dass der Marine dies weiterhin versuchen würde, musste er sich eines Besseren belehren lassen. Obwohl Smoker augenscheinlich alles ruhig über sich ergehen ließ, war der Funke Unwillen in seinen Augen unschwer zu erkennen und auch die Enttäuschung, die er zwar gut, aber nicht gut genug verbarg, konnte nur auf seine nun wieder aussichtslosen Fluchtpläne zurückzuführen sein. Trotzdem stieg in dem Piraten Respekt für seinen eigentlichen Feind auf, denn obwohl er sicherlich hätte fliehen können, hatte er nicht die Gutmütigkeit seiner Feinde ausgenutzt. Er war ein Mann von Ehre, etwas, dass Shanks bei der Marine schon lange nicht mehr gesehen hatte.

Smoker hatte, auch wenn er mit keiner Geste oder gar einem Wort dies offenbart hätte, die Worte von Ben und die Erklärung seines Kapitäns keineswegs vergessen. Vielmehr grübelte er den ganzen Tag und oft auch die halbe Nacht über die Bedeutung nach. Shanks war schwul und wenn er sich nicht irrte, fand er ihn, einen Marine, recht attraktiv. Obwohl dies Widerwillen und Ekel hätte bei ihm auslösen müssen, sah es faktisch so aus, dass es ihm schmeichelte und er sogar einen winzigen Funken Gefallen an dem Gedanken fand. Unzählige Male hatte er den rothaarigen heimlich betrachtet. Sie schlanke, sehnige Gestalt, die gut verbarg, wie muskulös sie eigentlich war. Das markante Gesicht, das von dem roten Haar schmeichelhaft umrahmt wurde. Die schmalen Lippen, die meistens zu einem breiten Grinsen verzogen waren.

Er hatte noch nie einem Mann, derartige Gefühle entgegengebracht, aber er musste zugeben, dass der Pirat äußerst attraktiv war, auch für einen Mann. Aber war er deswegen schwul? Smoker konnte dies weder bejahen noch verneinen. In seinem bisherigen Leben hatten solche Gefühle einfach keine Rolle gespielt. Sobald er sich entschlossen hatte ein Marine zu werden, hatte er all seine Kraft und Aufmerksamkeit auf dieses Ziel gerichtet und auch jetzt noch arbeitete er mit Leib und Seele nur für diesen Traum. Ihm war klar, dass solche Gefühle schon schlecht für ihn waren, aber sie dann ausgerechnet einem Piraten entgegen zu bringen? Das war ein absolutes Sakrileg! Aber vielleicht konnte er sich die Gefühle des Piraten, mochte es auch nur einfache Begierde sein, zunutze machen? Zur Flucht? Solange er selbst dabei souverän blieb, konnte ihm im Endeffekt egal sein, wie sich Shanks fühlte, er war nur ein Pirat. Der Marine biss die Zähne zusammen, um nicht laut aufzuseufzen. Das alles fühlte sich vollkommen falsch an. Er war kein verdammter Intrigant! Und doch schien dies sein einziger Strohhalm zu sein.

Das Wetter war an diesen Tagen einfach bombastisch. Jeden Morgen ging die Sonne strahlend am Horizont auf, tauchte das Meer in ein Feuermeer und ließ sich nicht mal durch die kleinste Wolke vertreiben. Der Wind war trocken-warm und tat allen unheimlich gut. Abends versank die Sonne im Meer und färbte den Himmel in ein wechselndes Farbenspiel aus Gold, Violett und Orange. Als wolle das Wetter sich für die beiden unangenehmen Stürme entschuldigen und den Seefahrer eine Erholung gönnen. Jeder genoss diese Tage ungemein.

Wieder verbrachten sie nur einen schweigsamen Tag, doch am Abend, nach dem Essen, ließ man ihnen Rum und Sake da. Shanks, der mittlerweile ganz gut sitzen konnte, machte sich freudestrahlend darüber her. „Ahhhh. Es gibt doch nichts Besseres als Alkohol. Hahahaha!“, lachte er laut. Der grünhaarige schüttelte nur missbilligend den Kopf. „Alkohol macht deine Sinne trüb und verlangsamt deine Reaktionszeit. Auf dem Meer kann dich das dein Leben kosten.“ Der Kapitän sah nachsichtig lächelnd zu ihm hinüber. Freute sich innerlich über die Gesprächsbeteiligung des Anderen, langsam kam er sich albern vor, vor sich hin zu brabbeln. „Nicht unbedingt. Wenn du das Zeug gewohnt bist, braucht es durchaus raue Mengen, um dich in Gefahr zu bringen und wenn du einen guten Sinn für solche Gefahren hast und genug Verstand, kannst du dich im Notfall auch zusammenreißen.“

„Und das kannst du?“ Shanks grinste breit und winkte spielerisch mit seinem Zeigefinger. „Na, na,na! Da ist aber heute jemand neugierig!“ Der Jüngere blickte sofort wütend und schalt sich innerlich selbst für seine Unachtsamkeit. Der rothaarige meinte dann jedoch: „Ja, ich kann das tatsächlich und bei dir dürfte das auch gehen. Lass mich dir ein Beispiel geben?“ Der Marine nickte kurz angebunden und so fuhr er fort: „Wenn du mitten im Tiefschlaf bist und du eigentlich nichts wahrnimmst, ist es dann nicht so, dass du urplötzlich aufwachst, weil du ein seltsames Gefühl hast? Und es ist nicht so, als ob du langsam aus dem Schlaf gleitest, sondern augenblicklich hellwach bist, deine Sinne angespannt?“

Langsam fiel die Zurückhaltung von dem Gefangenen ab, denn eigentlich war das hier ein belangloses Thema. Also antwortete er grübelnd: „Ja. Das ist mir schon öfter passiert und ich verstehe was du meinst. Aber Alkohol wirkt an den Nervenzellen in deinem Gehirn, es ist ein biologischer Vorgang.“ So langsam fing es dem Pirat an, richtig Spaß zu machen. Sein Gesprächspartner war äußerst klug und er schätzte eine kritische Meinung sehr. „Stimmt. Eigentlich hast du Recht, aber ich glaube es liegt an einem Art „Schock“. Bei dem werden bestimmte Stoffe wie Adrenalin und so weiter ausgeschüttet, die die Wirkung des Alkohols überlagern, womit du wieder „nüchtern“ bist. So erkläre ich mir das jedenfalls.“

Smoker war sehr beeindruckt. Er hätte niemals gedacht, dass ein Pirat sich über solche Sachen Gedanken machte und dabei auch noch ein solch fundiertes Wissen besaß. Die ganze Sache hatte etwas für sich, konnte er doch an Bord seines eigenen Schiffes nicht auf ähnliche Gesprächspartner zurückgreifen. Die meisten seiner Soldaten hatten zu viel Angst vor ihm und würden ihm stumpf einfach zustimmen und manche waren einfach nicht gebildet genug oder es interessierte sie schlicht nicht. „Dennoch denke ich, dass das nicht auf jedermann zutrifft. Niemand schüttet gleichviel Adrenalin aus und viele werden die entsprechenden Signale nicht als solche erkennen. Nur ein äußerst Trainierter Mensch wird dazu in der Lage sein.“ „Ja. Nur wenn man die Signale schon lange genug kennt und einordnen kann, es quasi schon einen Automatismus gibt, ist das möglich.“

Sie unterhielten sich noch eine Weile über diese Signale, während sich die Flaschen leerten. Unbeachtete blieben sie auf dem Boden liegen. Die Öllampe war die einzige Lichtquelle im Raum, genau zwischen den Beiden verströmte sie ihr leicht flackerndes Licht. Mit der Zeit wurde die Flamme kleiner, die Schatten im Zimmer dunkler und länger. Pirat und Marine lagen auf ihrer Lagerstatt, jeweils dem anderen zugewandt. Als die Flamme ganz erlosch, beschlossen sie schlafen zu gehen. In der Dunkelheit konnte man nur undeutliche Schemen erkennen. Shanks gähnte, dann drehte er sich auf den Rücken und meinte: „Das war ein sehr interessantes Gespräch. Gute Nacht, Smoker.“ Ein leichter Schauer lief ihm über den Rücken, als er den Namen aussprach und er schloss die Augen, sicher keine Antwort zu erhalten.

Kurz darauf riss er seine Augen wieder auf, obwohl er nichts sehen konnte. „Gute… Nacht… Shanks.“ Es war tatsächlich eine Antwort gekommen und dann auch noch mit seinem Namen! Der Pirat wollte es kaum glauben, doch sein laut schlagendes Herz war Beweis genug. Seine Fingerspitzen kribbelten und er grub sie in seine Decke, um nicht unbedacht zu handeln. Diese stille Anerkennung wollte er nicht zunichtemachen. Smoker hingegen hatte sein Gesicht fest im Kissen vergrabe, hatte er doch das Gefühl, dass seine Wangen in der Schwärze rot zu leuchten anfingen. Ihm gefiel nicht, auf welche Wiese ihm gefiel, diesen Namen nicht im Zusammenhang mit seinem Job zu sagen. Doch er verdrängte dieses Denken sofort, ungeachtet dessen, dass es ihn vielleicht zur Vorsicht gemahnt hätte.
 

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Die Möwen schrien schon lange, als Smoker endlich erwachte. Er fühlte sich ungemein ausgeruht, wie schon lange nicht mehr und ein Gefühl von Behaglichkeit machte sich in ich breit. Am Anfang seiner Gefangenschaft war er nur angespannt gewesen, hatte alle möglichen Fluchtpläne i Erwägung gezogen und wieder verworfen, doch in letzter Zeit hatte er angefangen sich auf die Piraten einzulassen, besonders auf Shanks. Es tat nicht weh und eigentlich war es total erholsam, er konnte sich sogar entspannen, aber war das nicht Verrat an der Marine, was er hier beging? Er sollte sie alle von ganzem Herzen hassen – aber er wollte nicht!

Wütend auf sich selbst, sah sich der junge Mann um und stellte fest, dass er alleine in der Zelle war. Das Bett des Piraten war verwaist, dabei konnte es gerade al früher Mittag sein! Vielleicht hatte sich sein Zustand verschlechtert? Vielleicht war er aber nur seine Gesellschaft leid! Was wen ihm etwas passiert war? Vielleicht war dies seine Chance zu fliehen! Doch Smoker tat nichts, er machte sich Sorgen, rüttelte einmal halbherzig an seinen Fesseln, doch natürlich lösten sie sich nicht. Gerade als er sich dazu hatte durchringen können nach jemandem zu rufen, krachte die Tür auf und er zuckte leicht zusammen. Shanks stand strahlend in der Tür und meinte: „Na, Dornröschen? Gut geschla-“ Der grünhaarige war aufgesprungen, die Hände zu Fäusten geballt und blaffte den Piraten an: „Wo zum Teufel hast du gesteckt?“

Große, blinzelnde Augen sahen ihn an, bevor ein freches Grinsen die Lippen des Älteren zierten. „Oh, hast du mich etwa vermisst? Ich war nur mal an der frischen Luft, mir die Beine vertreten!“ Der Marine ließ sich kraftlos sinken, verbarg die Hände in den Händen, um die Schamesröte zu verstecken. Dennoch rutschte ihm ein leises „Gott sei Dank.“ heraus. Der rothaarige runzelte die Stirn, ging dann langsam auf seinen Gefangenen zu, nahm das Kinn bestimmend in die Hand und hob es an, zwang den anderen ihm in die Augen zu sehen. „Du hast dir Sorgen gemacht?“ Wutentbrannt stieß Smoker Shanks von sich, sodass dieser auf dem Boden aufschlug und ein lautes Stöhnen und einen Schmerzenslaut von sich gab.

Augenblicklich war der Marine an seiner Seite und sah den Piraten sorgenvoll an. Das war nicht seine Absicht gewesen! Was wenn er ihn noch weiter verletzt hatte? „G-geht’s dir gut?“ Der `Rote´ stöhnte nur. „Hilf mir hoch!“ Leicht unbeholfen legte er die Arme um den Piraten, der sich an seinen Schultern festhielt und sich aufrichten ließ. Plötzlich ging alles so schnell, dass der Marine keine Zeit hatte zu reagieren und so fühlte er zwei fremde Lippen auf seinen, warm, weich, angenehm. Ein leichter Druck ging von ihnen aus, doch sie waren genauso schnell verschwunden wie erschienen, sodass er überhaupt nicht reagieren konnte.

Er stand da wie angefroren, während der Pirat sich grinsend von ihm löste. „Das war für den Stoß und dafür, dass du dir Sorgen um mich gemacht hast. Ich hol dir al Essen!“ So zog er zwinkernd von dannen, einen völlig überrumpelten Soldaten zurücklassend. Der wusste nicht was er denken und fühlen sollte. Seine Wangen brannten und völlig abwesend strich er mit dem Finger über seine prickelnden Lippen. Gott! Seit wann fühlten sich Küsse so intensiv an, besonders wenn es eher ein Hauch gewesen war? Erst sehr langsam dämmerte ihm, dass der Pirat ihn für dumm verkauft und sich so den Kuss gestohlen hatte. Wut breitete sich wie schlagende Wellen in seinem Körper aus und mit der Kraft eines Verzweifelten klammerte er sich daran fest.

Der Wind wehte ihm in einer warmen Böe entgegen und sich erschöpft fühlend, fuhr sich der Pirat durchs Haar. Sein Vize drückte ihm einen Hut auf den Kopf, stand dann still neben ihm. „Ben?“ „Hmm?“ Der rothaarige atmete tief ein, nur um die Luft wieder hart aus den Lungen zu pressen. „Egal welche Dummheiten ich noch begehen werde, du bleibst doch da?“ Gerade hasste er sich für diesen verletzten und schwachen Ton, der seine Unsicherheit so offen preisgab. Er sah weder das leicht belustigte Grinsen, noch das wissende Funkeln in den Augen seines Freundes. „Klar. Ich hol´ dich aus allem raus. Du kannst dich auf uns alle verlassen.“

Untypisch ernst sah ihn sein Kapitän an. „Danke. Gleiches gilt auch andersherum.“ Ben Beckmann grinste breit. „Ich zweifle zwar, dass ich jemals in so eine Lage komme, aber manche Dummheiten sind größer als adere und manchmal muss an sie einfach begehen.“ Der Schütze wandte sich ab und Shanks starrte ihm hinterher, nicht sicher, ob er gerade stille Bestätigung erhalten hatte, oder ob der andere das ganz allgemein gemeint hatte. Dennoch fühlte er sich ungemein erleichtert. Obwohl er sich als Kapitän so einiges herausnehmen durfte, war es ich doch auch wichtig, dass seine Nakamas auf seiner Seite standen. Und dieser elende, bezaubernde Kuss, zu dem er sich einfach hatte hinreißen lassen, hatte ihn unbeabsichtigt ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht.

Er brauchte heute dringend einen entspannenden Abend und vorfreudig Grinsend rief er schallend über´s Deck: „Heute ist feiern angesagt!“ Das Zustimmende Gegröle der anderen hallte über das Meer, wo es unbeachtet verklang. Shanks nahm sich vor, sich heute ordentlich zu besaufen, Spaß mit seinen Kameraden zu haben und wenigstens für diesen kurzen Abend einfach alle Gedanken an den jungen Marine zu vertreiben.
 

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Währenddessen köchelte unter Deck ein junger Mann, der mit jeder verstreichender Stunde wütender wurde. Ich war schrecklich langweilig, aber er gestand sich nicht im Mindesten ein, dass er die Gegenwart des Piraten vermisste, war er doch über den Diebstahl eines Kusses wahrlich erbost. Auch schien den Piraten seine Gegenwart entfallen zu sein, denn sie brachten nicht mal etwas zu Essen und so quälte ihn bald zusätzlich noch ein hungriger Magen. Am frühen Abend hörte er Gepolter über sich und durch das Fenster schwebte sachte das Lachen der Piraten herein. Schnell wurde klar, dass die da oben eine Party feierten und eigentlich war Smoker das ziemlich egal. Er hasste es nur, vollkommen ignoriert zu werden und so verdreifachte sich seine Wut.

Irgendwann schlief der grünhaarige dann aber doch ein, aber nicht lange, denn der Kapitän geisterte durch seine (Alp-)Träume und zwang ihn schweißgebadet aufzuwachen. Sein Atem kam in panischen Stößen und sein Herz stolperte mehrmals bei dem rasanten Tempo. Es dauerte einige Minuten, bevor er gewahr wurde, dass alles nur ein Traum gewesen war und erleichtert seufzte er auf. Es war mittlerweile stockdunkel und auch an Deck war es seltsam still. Aber an Schlaf war nicht mehr zu denken. Ein leichtes, gedankliches Streifen des ebengerade erlebten Traumes reichte um dem Soldaten einen unangenehm-angenehmen Schauer über den Rücken zu jagen.

Er hatte nicht einfach nur von dem erlebten Kuss zwischen ihm und dem Piraten geträumt, nein der rothaarige war deutlich weiter gegangen und durch seine Fesseln hatte er sich nicht wehren können. Er war ihm schutzlos ausgeliefert gewesen, etwas, dass Smoker mehr als alles andere auf der Welt ängstigte. Nicht dass er sich hatte wehren wollen, dachte er sich sarkastisch und wünschte in ihm würde ein Gefühl des Ekels oder wenigstens des Widerstades aufkeimen, aber es blieb still. Nein, so musste er sich eingestehen, es hatte ihm gut gefallen, was der Pirat da mit ihm gemacht hatte. Letztendlich war er nur aufgewacht, weil sich sein Verstand genau dagegen verzweifelt gewehrt hatte.

Solchen Gedanken nachhängend und sich selbst geißelnd, verbrachte er die Nacht wachend. Der Hunger peinigte ihn zusätzlich und seine ausweglose Situation stachelte seinen Ärger weiter an. Er wollte hier raus, koste es was es wolle. Andernfalls würde er noch zu einem lethargischen, selbstbemitleidenden Häufchen Dreck werden und sich selbst deswegen hassen. Das konnte und durfte er nicht zulassen! Erst im Morgengrauen kam ihm eine vage Idee, die er aber noch sehr genau überlegen musste.
 

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Der Morgen war nebelig, kalt und feucht. Das Kreischen der Möwen blieb aus und nur die aufgewühlten Meere schlugen gegen die Planken des Schiffes und erzeugten so ein stetiges Klatschen. Die Piraten lagen noch im Koma, von ihrer nächtlichen Besäufnis Aktion. Quer über dem Heck verteilt lagen sie in merkwürdigen Positionen und schliefen den Schlaf der Gerechten. Keiner ahnte etwas von den Ränken, die nur ein paar Zoll von ihnen entfernt geschmiedet wurden und von den Folgen die künftiges Handeln für alle Beteiligten haben würde.

Lucky Lou war der erste, der schließlich erwachte und sogleich schauderte, ob des Wetters. Er gähnte und hielt sich den pochenden Schädel. Wenn er schon einen Kater hatte, würden die anderen erst recht nicht auf der Höhe sein. War er doch jemand, der dem Essen mehr als dem Alkohol zusprach, was ihn nicht daran hinderte sich ebenso einen Rausch anzutrinken. So ging er schon mal in die Küche, die anderen würden nach seiner Erfahrung frühestens in einer Stunde aufkreuzen. Seinen Kopfscherzen rückte er mit Aspirin auf die Pelle und nach einem ausführlichem Morgenmahl fühlte er sich um Lägen besser. Während er bereits alles Nötige für seine Nakamas bereitstellte, fiel ihm auch ein, was alle hier gestern vergessen hatten: Ihr Gefangener.

Eilig bereitete er eine weitere Mahlzeit zu und hetzte dann in die Zelle. Zum Glück schlossen sie mittlerweile nicht mehr ab, da die Ketten genug Sicherheit waren. Ansonsten hätte er nun nochmal zurücklaufen müssen und sein Lebensmotto war nun mal so wenig Bewegung wie nur irgend möglich. Die anderen drei Piraten kamen nun auch langsam wieder zu sich. Vollkommen erschlagen und fertig schlurften sie in die Küche und freuten sich still über Lous Weitsicht. Erst nach den ersten Aspirin, ordentlichem Kaffee und dem einen oder anderen Happen zu Essen, bemerkten sie die Abwesenheit des Kochs und wunderten sich leicht darüber.

Der korpulente Mann ließ sich sonst nie eine Gelegenheit entgehen, sie mit ihrem Kater zu drangsalieren, da er schon über seinen hinweg war. Die Gehirne funktionierten nur recht langsam und Shanks war der Erste, dem siedend heiß einfiel, wo Lou wohl stecken konnte. Ein schlechtes Gewissen machte sich in ihm breit, da er seinen Marine ganz vergessen hatte – was ja seine Absicht gewesen war. Aber er hätte wenigstens dafür Sorge tragen müssen, dass er etwas zu essen bekam. Er sprang auf, taumelte von dem Restalkohol in seinem Blutkreislauf und machte sich mit einer kurzen Bemerkung über seinen Bestimmungsort auf in Richtung der Zelle.
 

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Er hörte die eiligen und polternden Schritte erst sehr spät, was seiner Übernächtigung zuzuschreiben war. Langsam setzte er sich auf rieb sich sein stoppeliges Gesicht und gähnte herzhaft. Gleichzeitig wurde die Tür aufgerissen und ein grün-weiß gestreiftes Monster stand in der Tür, mit einem betreten Gesichtsausdruck. „ES tut uns wirklich schrecklich leid…“, setzte er an, doch Smoker unterbrach ihn unwirsch: „Tu doch nicht so, als ob euch etwas an mir liegt! Ich bin es leid mich von euch verarschen zu lassen! Lasst mich einfach in Ruhe!“ Konsterniert wurde er angestarrt, bis ein Rothaariger in die Stille brach. „Was ist denn hier los?“ Der Ältere hatte den Wortwechsel nicht verfolgen können und verstand daher nicht ganz, was gerade los war. Allerdings konnte er die Wut und Müdigkeit im Gesicht des anderen ablesen.

Der Marine hatte sichtliche Schwierigkeiten die Kontrolle über sich zu behalten, als er den Piraten erblickte, der ihn nachts heimgesucht hatte. Viel zu realistisch stiegen ihm die Bilder wieder hoch und zu sehr erschütterten ihn diese. Zudem war das Hemd weit aufgeknöpft und gab einen vollen Blick auf die Brust preis, die Haare hingen ihm wirr ins Gesicht und ließen wilden Spekulationen Platz, was er gestern Nacht so getrieben haben könnte. Der grünhaarige konnte nicht verhindern, dass in ihm einige unangebrachte Gelüste hochstiegen und sich daraufhin seine Wangen rotfärbten. Allerdings besann er sich auf seine Wut und mit viel Glück konnte man die Färbung auch als Folge seines Zorns betrachten.

„Ich habe deinem Lakai nur gesagt, dass ihr mich verdammt nochmal in Ruhe lassen sollt! Macht mit mir was ihr wollt, aber geht mir nicht auf den Sack!“ Shanks runzelte die Stirn und funkelte seinen Gefangenen an. „Lou ist mein Nakama und nicht mein Lakai!“ „Das ist mir scheißegal! Und wenn´s dein Kloputzer wäre, ich – uff!“ Mit einem Mal verließ die Luft Smokers Lunge, hart wurde sie von einem Arm an seinem Hals herausgepresst. „Ich warne dich. Bei meinen Leuten verstehe ich keinen Spaß!“, zischte es knapp neben seinem Ohr. Mühsam presste er eine Antwort hervor: „Das war - auch kein – Spaß!“

In den grünen Augen funkelten Wut und Trauer um die Wette, während sich Smoker ein höhnisches Grinsen erlaubte, obwohl er nur schlecht Luft bekam. „Was jetzt du Möchtegern-Samariter?“ Eine Faust traf auf Knochen und es gab ein unschönes Geräusch. Der Marine fiel brutal auf seine Matratze. „Du undankbare Ratte! An deiner Stelle würde ich mich lieber bedeckt halten!“, schnaubte der Kapitän noch, bevor er auf dem Absatz kehrt machte. Lou stand noch immer an Ort und Stelle, schließlich stellte er das Essen in den Raum und verließ ihn dann wortlos.

Schnaufend setzte sich der Junge wieder hin, vorsichtig legte er eine Hand auf die Wange. Sie pochte schrecklich und schmerzte höllisch. Der Kerl hatte aber auch einen guten Schlag! Der grünhaarige hatte gedacht, wenn ihm nur Verachtung entgegengebracht würde, fiele es ihm leichter sich ebenfalls den Umständen entsprechend zu verhalten. Doch das Gegenteil war der Fall. Er fühlte sich schrecklich, weil er einen unnötigen Streit vom Zaun gebrochen hatte, weil er sich wirklich wie ein undankbarer Idiot verhielt. Aber besonders der enttäuschte und traurige Blick des Rothaarigen schnürte ihm die Kehle zu und krampfte sein Herz zusammen. Alle Wut war verraucht und sein Vorhaben geriet ins Wanken. Konnte er wirklich so kaltherzig sein? Was nur, in drei Teufelsnamen, sollte er tun?
 

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Shanks verzog sich in sein Zimmer, ignorierte das Klopfen seiner Nakamas und schickte alle weg. Sicherlich hatte Lou ihnen bereits erzählt, was in der Zelle vorgefallen war. Ihm war es egal. Er verfluchte sich selbst, dass er damals in die Fluten gesprungen war, für diesen störrischen Mistkerl und verfluchte jenen für sein hübsches Aussehen und den Charme, den er auf den rothaarigen ausübte, natürlich unbewusst. Der Pirat machte sich für gewöhnlich nichts aus solchen Gefühlen, er war kein Mann für eine einmalige Sache und dass es bei dem Marine dabei bleiben würde, wusste er nur zu gut. Wie sollte eine Beziehung bei den beiden schon funktionieren?

„Mann! Reiß dich zusammen!“, rief er sich selbst zur Ordnung, raufte sich aber bei der Vergeblichkeit die Haare. Es konnte doch nicht sein, dass er jetzt schon an Unmögliches dachte! Warum nur übte dieser Junge so eine Anziehung auf ihn aus? Seufzend erinnerte er sich an die Gespräche, in denen der Junge so offen und zugänglich gewesen war. Es war interessant und spannend mit ihm gewesen. Gleichzeitig war er aber auch extrem launenhaft. Er war klug und ehrenhaft, etwas dass Shanks zu schätzen gelernt hatte. „Das alles sollte ich mir aus dem Kopf schlagen.“, murmelte er und trank einen großen Schluck Rum, den er neben seine Bett gefunden hatte. Das konnte nichts mit ihnen werden und diese Erkenntnis erfüllte den Piraten mit tiefer Traurigkeit.
 

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So ihr Lieben!

Hier war nu mal wieder das neuset Kapitel von einer FF und ich hoffe ihr hattet Spaß bei lesen und ihr verzeiht mir meine absolute Unzuverlässigkeit -.-

Haaaaach, wie immer bn cih sehr auf eure Meinung gespannt und ich hoffe, ich konnte euch den Tag ein wenig... bereichern? ;D

Ich wünsche noch angenehme Sommerfereien (den Glücklichen, die sowas noch haben)und genießt das wenige Soerwettr und nicht jammern! xD

Bis demnächst!
 

Eure Jill <33



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Animegirl_07
2013-07-09T14:06:04+00:00 09.07.2013 16:06
Wow. Jetzt gehts aber zur Sache. Shanks tut mir leid U.U
Die Gefühle lassen sich halt nicht so gut kontrollieren. Und wenn man bedenkt, dass Smoker halt immer noch Marine ist, ist das eigentlich normal, was da ab geht. XD
Antwort von:  Water_Jill
09.07.2013 20:50
Ja, shanks tut mir auch furchtbar leid, aber mein Smoky auch Q.Q Immerhin ist es bestimmt kein zuckerschlecken als Gefangener da rumzuängen und sich dann auch, wenn er sich das auch ncoh nciht eingesteht, anfängt sich in seinen Kidnapper zu verlieben. Hat was vom stockholm-syndrom xD
Und das mit den Gefühlen ist ja wie immer nichts neues, aber ich glaube wir Hobby-Autoren, wären ziemlich arbeitslos, wenn sich Gefühle steuern ließen, besonders was die Yaoi Ecke angeht ;D
Ja, das es zwischen diesen beiden kontroversen Parteien krach geben MUSS ist eig klar!
Antwort von:  Animegirl_07
09.07.2013 20:56
Ja klar. Also kann ich mir auch vorstellen. die Bedenken, die beide haben. Vor allem aber Smoker. Den ganzen Tag nichts tun und dann auch noch von Shanks angemacht werden (und es mögen <3) das wird für ihn immer schwieriger. Aber es muss noch was passieren, bis er sich endlich mal eingesteht, dass er ihn wirklich mag. So einfach gibt sich ein Smoker nicht geschlagen XD

Ja. Dann hätte man keine Arbeit mehre. Wäre zu schade. Muwahaha. Ich kann mir jetzt schon vorstellen, wie Smoker sich aufregt im Archiv, weil er da durch muss. Shanks findet es wahrscheinlich eher noch witzig. Muwahaha XD
Von:  Caefire
2013-04-26T21:33:56+00:00 26.04.2013 23:33
Sooo... dann schreib ich mal auch einen längst überfälligen Kommentar.
Ich finde deine Geschichte wirklich fantastisch. Tatsächlich kenne ich bislang keine andere FF, die über einen jungen Smoker berichtet. Schon gar nicht mit Shanks.
Das kann auch daran liegen, dass die beiden auch eher ein ungewöhnliches Paar sind. Nichts desto trotz mag ich die zwei einfach. Meinen Segen haben sie. ;)

Kommen wir zu Punkt zwei: Betaleser.
Eigentlich hast du kein Problem mit Grammatik und Rechtschreibung... Das Problem ist eher, dass manchmal einfach die Worte nicht stimmen, wie zum Beispiel, als Smoker versucht seine "Hände" (Ich nehme an du meintest Kopf/Gesicht) in seinen Händen zu vergraben.
Das ist nicht schlimm, aber man stolpert als Leser halt drüber. Deshalb mein ernstgemeinter Tipp: Bitte eine gute Freundin / Freund, darum deine Kapitel vorher noch mal durchzulesen und auf solche Sachen zu achten. Das würde deine Geschichten noch besser machen. :)

Ansonsten freue ich mich schon auf's nächste Kapitel.

Gruß, Thalia
Antwort von:  Water_Jill
27.04.2013 00:14
Heeey!

Vielen lieben Dank für dein konstruktives Kommentar!
Jaaa die beiden sind wirklich etwas Besonderes :D Ich wäre
im Leben nicht auf ein solches Pair gekommen, wenn es sich nicht
in meinem RPG ergeben hätte. Und dann kam die Idee mit der FF...
Nein, aber es freut mich aufrichtig, dass die beiden trotzdem Anklang bei
dir gefunden haben :D

Jaaaaaa, jaaaaaaa. ^^"
Es tut mir echt leid, wirklich! Da achtet man doppelt und dreifach
auf diese blöden Fehler udn übersieht dennoch mal wieder welche. (BTW: Ja, es
war die rede vom Gesicht/Kopf! Man kann ja schlecht die Hände in den Händen vergraben ;D)
Und du hast Recht, ich brauche dringend eine/n Beta-Leser -.-
Ich versuche mal da was zu arrangieren! Auch dafür danke, ich
bin bei sowas manchaml echt zu nachlässig und da tut ein
freundlicher Tritt in den Hintern ganz gut ;D

Also noch mal herzlichsten dank udn ich freue mich, dich demnächst wieder zu lesen!

Liebe Grüße
Jill
Antwort von:  Caefire
27.04.2013 03:54
Gern geschehen. Ich hab ja eigentlich bloß nach FFs zu Shanks gesucht.Aber als ich das Pairing gelesen hab wurde ich neugierig.

Oh, du wirst bestimmt jemanden finden, da bin ich mir sicher. ^^
Und es gibt wirklich Schlimmeres. Ist schließlich ein altbekanntes Phänomen, dass man Fehler in eigenen Texten gerne mal überliest.

Haha. Ich bleibe deiner Geschichte treu. Keine Sorge.
Und da ich es wichtig finde, Feedback zu geben, werde ich bestimmt beim nächsten Kapitel was schreiben. (Schließlich hat man sich als Autor Mühe gegeben und sich damit Lob und Zuspruch mehr als redlich verdient. *kleiner Anstoß an alle die das gerade lesen, aber zu faul sind einen Kommentar zu schreiben*)

Lieben Gruß, Thalia
Von:  DonquixoteRosinante
2012-08-03T10:10:52+00:00 03.08.2012 12:10
*kugelkugelkugelkugel*
Ach, gibt es was Schöneres als bei Shanks Gefangener zu sein?
Erst recht, wenn dieser auf einen Abfährt.
Okay, grad haben die beiden ihre kleine Ehekrise, aber das wird schon werden, da bin ich mir sicher.
^^
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung.

Lg
Hitori-chan
Von:  Nara-san
2012-08-02T23:01:10+00:00 03.08.2012 01:01
*Shanks trett* Gib gefälligst nicht so schnell auf!!!
*Smoker trett* Sei gefälligst freundlicher! Und lieb und nett! Ihr sollt schließlich noch zusammen kommen!
^^
Das Kapi war toll auch wenn man die beiden am liebsten schlagen würde x3
Von:  Sangha
2012-07-28T19:03:56+00:00 28.07.2012 21:03
Miep! Das ist ja so cute! oich will jha unbedingt wissen, was Smokys Plan ist... Frag mich was er damit bezweckt... Aber es ist auf jeden fall ziemlich grob. Das ist wirklich, wirklich toll geschrieben (hehe... toll ist so ein vielsagendes wort, niht? XD) Es macht mir viel Freude die Story zu lesen und ich freue mich schon auf dein nächstes kapitel!!!

Liebe Grüße
Sangha


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