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Tut mir Leid, Liebes.

S&S | Bla, bla, bla, meine ironische Hauptff.
von

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Deine Hand zur Faust geballt.

Dein Atem stockt, als du die Szenerie vor dir betrachtest, als deine Augen das Bild an dein, mittlerweile verstaubtes, Gehirn weiterleiten, das dir wiederum bestätigt, mit einer solchen Wucht bestätigt, dass du richtig siehst, du noch nicht an Astigmathismus oder grauem Star leidest, dass dir die Luft wegbleibt, du das Gefühl hast, dir würde das Herz einrosten, sich nicht mehr bewegen, nicht mal einen Millimeter und du, wie die letzten Male zuvor, bloß nur noch sterben oder im Erdboden versinken möchtest. Fest beißt du die Zähne zusammen und ballst deine Hände, die du tief in deine Jackentaschen vergraben hast, zu einer Faust, sodass du dir deine Fingernägel in das Fleisch bohrst und tiefe Furchen zurücklässt, als du bei ihnen vorbeigehst, dein Herz wieder anfängt zu schlagen und Blut durch deine Venen und Arterien pumpt. Überstanden, du hast es überstanden. Dein Atem verlangsamt sich wieder und leicht kopfschüttelnd versuchst du, das Bild von vorhin zu vertreiben, es nicht immer vor deinem inneren Auge zu sehen und nach ein paar Ablenkungsversuchen, denkst du jetzt nicht mehr daran.
 

Stattdessen denkst du daran, wie du ihr das Leben zur Hölle machen könntest, wie du ihr die Lust am Leben nehmen könntest und wie du sie erfolgreich aus seinem Dasein eliminierst. Hmm, Ärztin wirst du ja anscheinend wirklich nicht mehr. An jenem Abend hast du dich ein solches Hochgefühl beschlichen, hat dich in seinem Glück eingehüllt, dich umarmt, dich geküsst, wollte dich nicht gehen lassen, aber du bist hartnäckig geblieben. Es hat dich verlassen, diese angenehme Empfindung und im Nachhinein hast du deine Entscheidung bereut, es weggeschickt zu haben, denn nachher hast du dich einfach nur leer gefühlt. Leer und so einsam, dass du dich wieder in den Schlaf geweint hast, dir an jenem Abend so vor Augen geführt wurde, dass er jetzt sie beschützt, die rote Furie und nicht mehr dich, dich, die ihn so viel mehr gebraucht hätte, als irgendjemand anderen.
 

Nach der Traurigkeit folgte die Wut und die Entschlossenheit, ihr alles zurückzuzahlen, irgendwann einmal nicht in den Spiegel zu schauen und die rot geaderten Augen sehen zu müssen, sondern ein aufmunterndes und glückliches Lächeln. Eines, das von innen heraus kam und nicht bloß aufgesetzt war. Deine Eltern zeigten so viel Mitgefühl und verhängten keine Strafe über dein Haupt, obwohl dir eigentlich eine, irgendeine Reaktion wichtig gewesen wäre. Fast schon hast du dich danach gesehnt, ein ernstes Wort mit ihnen zu reden, dich ihnen anzuvertrauen, ihnen zu offenbaren warum du zum Schlag angesetzt hast, aber nein. Nein, nein, nein und noch mal nein. Sie wollten den Abend abschließen. Wollten ihn abschließen, ohne sich über den Zustand ihrer Tochter Sorgen machen zu müssen. Alles nach dem Motto: Buch zu, Kinder. Morgen lesen wir an dieser Stelle weiter.
 

Aber wie es bei dir immer kommen muss... Sie lesen nicht weiter. Nicht einmal mit dem ersten Wort, geschweige denn Satz oder Seite haben sie angefangen, zu sehr beschäftigen sie andere Dinge. Wer hat da schon Zeit, sich um sein Kind zu kümmern. Verständlich. Du seufzt, als zahlreiche Schüler bei dir vorbeigehen und mit dem Finger auf dich zeigen, hinter hervorgehaltener Hand tuscheln, grinsen, lächeln, aufmerksam verfolgen, vorsichtig sind. Das hättest du dir aber denken können. Einen Tag ohne Propaganda war ein verlorener Tag.

„Was?!“, wendest du dich an deine Mitschüler und breitest die Arme zur Seite hin aus. „Wenn ihr mir was zu sagen habt, dann tretet doch endlich vor, anstatt euch zu verstecken. Meine Fresse.“ Wie gesagt, nach der Enttäuschung kommt die Wut.
 

Zuerst rührt sich niemand, alle starren dich an, wie ein Maikäfer, wenn es blitzt, einigen klappt der Mund vor Erstaunen auf, sie können es nicht fassen, dass das Opfer schlechthin, dass wirklich das Opfer mal seinen Mund aufgemacht hat und zur Abwehr setzt.

„Weißt du“, fängt ein, scheinbar schüchternes, Mädchen zu reden an und wird von den anderen in die erste Reihe nach vor gelassen, „zuerst habe ich dich beobachtet, denn ich denke, dass jeder mitbekommen hat, dass du Karins Opfer Nummer eins warst, ihr Liebling sozusagen.“ Sie schaut ihren Kameraden in die Augen, schaut in die kleine Gruppe und erntet zustimmendes Nicken. „Sie hat dich schikaniert, ist auf deinen Gefühlen herumgetrampelt, hat Salsa auf deiner Seele getanzt.“ Du verkneifst dir deinen Kommentar, dass sie keinen Grund hat, das weiter auszuführen, denn als Hauptdarstellerin hattest du natürlich die tollsten Erfahrungen mit Karin, aber wie gesagt, du sparst dir eine zynische Bemerkung. „Sie hat dich täglich fertig gemacht und einmal hat sie dir sogar einen Farbkanister über den Kopf geschüttet. Könnt ihr euch daran erinnern?“ Ihre leuchtenden Augen sorgen für kleinere Lachanfälle und die Vergangenheit amüsiert die kleinen Hosenscheißer anscheinend prächtig. „Dann hat sie dir auch noch kleine Papierschnipsel, die sie in einem Behälter aufbewahrt hat, wie Schneebälle ins Gesicht geschossen.“ Das Blondchen kichert leicht und ungeniert.
 

So ging es etwa siebeneinhalb Minuten, in denen sie Karins grandiose Streiche immer wieder hervorhob und extra betonte, was für ein verdattertes Gesicht du immer gezogen hast. Sie, als Redakteurin eurer kleinen Schulzeitung, war natürlich immer mit dabei gewesen und hatte die tollsten Fotos geschossen. Ha, ha, sehr toll.

„Komm auf den Punkt, Lucia“, drängst du sie und verschränkst die Hände vor die Brust. Karin ist toll, Karin ist so schlau, Karin ist perfekt, Karin hier, Karin da, so langsam kommst du dir echt bescheuert vor. Wieder kichert das Mädchen und will scheinbar erneut die anbetungswürdige Karin hervorheben, doch als ihr Blick auf deine Grimasse fällt, räuspert sie sich und streicht ihr Shirt glatt.

„Damals habe ich dich also beobachtet, du warst eben das gern gesehen Opfer, jemand, den man ausgrenzen konnte, ohne einen Sturzbach an Tränen zu erwarten.“ Du grinst leicht in dich hinein. Sie hat doch keine Ahnung! „Ich habe dich immer für deine Geduld bewundert. Habe mir im Stillen geschworen, mehr wie du zu werden. Zwar kein Außenseiter, aber geduldiger“, sie stoppt in ihrem Satz und sieht dir jetzt tief in die Augen. Ihrem nächsten Satz will sie scheinbar dadurch extra viel Nachdruck verleihen. „Und dann erfahre ich, dass du doch nicht die Engelsgeduld besitzt, von der ich dachte, sie würde tief in dir schlummern. Genau genommen bist du genau so, wie sie, nur humaner...“ Sie wendet sie zum Gehen, „Und so will ich nicht sein“, flüstert sie und wird hindurchgelassen und dann ist es plötzlich nicht mehr still und ruhig, die Schülern strömen auseinander, lassen dich in deinem Chaos alleine, Lärm setzt wieder ein und du stehst nur da.
 

Du blickst ihr hinterher und schluckst den Kloß in deinem Hals hinunter, deine Kehle fühlt sich unsagbar eng an. Du willst endlich abbiegen, die Schusszone endlich hinter dir lassen, aber als du siehst, wer aus der Klasse stolziert, machst du kehrt, rennst beinahe die Stiegen hinunter und rutscht beinahe aus. Mit letzter Kraft haltest du dich am Geländer fest, dein Herz pocht so laut, sodass es alles übertönt, das Blut rauscht dir in den Ohren und du zwingst dich dazu, das Gelächter zu ignorieren, dir die Haare aus dem Gesicht zu streichen und langsamer zu verschwinden. Eine bedrängende Enge in deinem Inneren zerrt dich förmlich hinunter, hinunter zu den Spinds, wo du dich umziehst und erstmals nach Luft schnappst.
 

Rosa Strähnen kleben an deinem Gesicht, das rot angelaufen ist und du willst hier bloß raus. Hitze durchfährt deinen Körper und du hast Angst, dass du ausrastest, dass du kollabierst, dich nicht mehr rühren kannst und während du bewusstlos daliegst, mit Filzstiften einen Bart verpasst bekommst. Du willst nicht mehr. Mit einem Satz öffnest du die Eingangstür und atmest die kühle Morgenluft ein und wieder aus, zwingst dich dazu, ruhiger zu werden, aber deine Kehle ist noch immer zugeschnürt, sodass du schnell um die Ecke biegst, damit keiner deinen Zustand bemerkt. Lähmende Angst packt deinen Körper, schleicht sich von deinen Zehenspitzen, über die Knie, hinauf zu deinem Brustkorb und drückt fest zu.
 

Dein Atem kommt stoßweise, Schweiß perlt über deine Schläfe hinab auf deine Jacke. Du bekommst immer weniger Luft, du spürst, wie du nach dem Sauerstoff lechzt, aber du bringst nicht mehr zustande als ein Keuchen, zwei, nein, nur Keuchen und versucht nach etwas zu greifen, versuchst etwas zusammenzudrücken, aber du schaffst es einfach nicht. Panik breitet sich in dir aus. Du willst doch nicht sterben, nein, nicht so. Nicht vor den anderen, auf dem Schulgelände, nein, nein, du willst nicht. Dein Herz rast und pocht wie wild, während du versuchst, nach etwas zu greifen, was dir vielleicht helfen könnte. Du kannst nicht einmal schreien, als du eine Person aus dem Schatten auf dich zukommen siehst. Du klebst am Boden fest, kannst keine Faser deines Körpers dazu animieren, den Rest zu bewegen, du keuchst unentwegt und kriegst einfach keine Luft.
 

Und dann drückt dir jemand den Mund zu und presst deinen Kopf fest an die Wand. Zuerst hörst du nicht, was diese Person sagt, alles scheint weit weg zu sein, weit weg von dir.

„Du hast gerade eine Panikattacke. Beruhige dich!“, schreit die Person auf dich ein und drückt dir seine Hand noch fester auf den Mund. „Atme aus der Nase, atme, nicht aus dem Mund. Benutze deine Nase, sonst wirst du ohnmächtig!“, fordert der Mann und nun klärt sich auch dein Blick und du erkennst ihn und seine aufgerissenen, schwarzen Augen. Du wirst ruhiger und konzentrierst dich auf deine Nase und dann fühlst du dich, als ob du aufgetaucht wärst aus einer tiefen Schlucht. Du kommst dir vor wie ein Neugeborenes. Das Geheule kommt wenig später.
 

„Warum? Warum immer nur ich?“, keuchst du und gehst in die Knie, während Tränen über dein rot angelaufenes Gesicht strömen und sich ihren Weg nach unten bannen. „Warum?“, fragst du noch immer und als du keine Antwort vernimmst, hebst du den Kopf und blickst in das Augenpaar, das dich damals schon so fasziniert hat. „Danke“, schniefst du und senkst den Schopf sogleich. Du willst ihn nicht sehen, auch wenn er dir geholfen hat. Vielleicht willst du ihn ja genau deswegen nicht sehen, weil dir dann noch bewusster wird, wie es hätte sein können, wenn er nicht gegangen wäre. Er hat dich verraten.
 

Du stößt ihn von dir und kommst auf die Beine. Kurz verschwimmt deine Sichtweise, aber du versuchst, es dir nicht anmerken zu lassen. Du spielst nun die Starke. „Danke, aber ich wäre auch alleine klar gekommen.“

„Einen Scheiß wärst du!“ Du zuckst, angesichts seines Tonfalls, leicht zusammen und presst dich an die Mauer hinter dir. Sein Gesicht lässt nur eine rege Empfindung vermuten, doch du bist dir sicher, dass er mehr hinter seiner Maske verbirgt, als er zugeben möchte. „Ich weiß“, fängt er erneut an und du wunderst dich, dass er so viel mehr als bloß einen Satz zustande gebracht hat, „dass dich mein Abgang sehr verletzt hat, aber es war meine Entscheidung und nicht die von dir und Naruto.“ Kurz stockst du und beißt die Zähne zusammen. Er machte Witze, oder? „Ihr hättet nichts daran ändern können. Ich war der festen Meinung, dass ich mich weiterentwickeln musste.“ 10. „Ihr habt mich nur gestört.“ 9. Warte!

„Gestört?“ Du öffnest den Mund, schließt ihn dann aber wieder, nur um ihn dann wieder zu öffnen und dem Schwarzhaarigen deinen Zeigefinger in die Brust zu bohren. „Wir haben dich gestört, habe ich das richtig verstanden?“
 

Der junge Mann schweigt beharrlich und hebt bloß eine Augenbraue an. „Nochmal zum Mitschreiben. Wir, also Naruto und ich haben dich gestört?“ Der Angesprochene nickt kurz. Nachdem der Blondschopf ihm immer geholfen hatte, nachdem er ihm dabei geholfen hatte, den Tisch seiner Mutter in sein Zimmer zu befördern, wagte er es doch tatsächlich, das Wort „stören“, was wiederum dasselbe bedeutete wie „nerven“ in Verbindung mit seinem ehemaligen besten Freund in Verbindung zu bringen. „Du bist echt das Allerletzte“, fauchst du und wendest dich zum Gehen, doch wird deine Aktion durch seine Hand verhindert. Er versperrt dir doch tatsächlich den Weg. „Lass mich durch!“, motzt du.
 

„Nein.“

„Nein?“ Du keuchst empört auf. „Sag mal, willst du mich verarschen?“ Deine Hand ballt sich zur Faust, während dein Gesichtsausdruck einem Fisch auf trockenem Land gleicht.

„Du bleibst hier.“

„Einen Scheiß bleibe ich hier. Lass mich vorbei.“ Du schreist und rennst gegen seinen Arm, doch seine Hand will sich scheinbar nicht von der Wand lösen und anders kommst du nicht vorbei.

„Sasuke, ich warne dich!“, versuchst du es abermals und hältst erschrocken inne, angesichts dessen, was er dir darauf antwortet.

„Ich steh’ nicht drauf, wenn Mädchen schreien.“ Und noch mehr erschrickst du, als er sich zu dir runterbeugt und dir seine Lippen auf deine presst. Das Bild von heute Früh erscheint vor deinem inneren Auge, nur siehst du nicht Karin darin, sondern dich selbst.
 

Deine Hand ist noch immer zur Faust geballt. Was machst du nun?



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  vakne
2012-05-27T21:35:55+00:00 27.05.2012 23:35
*___*
Yay, ich freu mich in jeder FF immer über die erste Kussszene am meisten :-)
Oh man Saku tut mir so Leid :/
Aber am Ende natürlich nicht mehr :-)
Von:  Sinyata
2012-02-19T17:37:18+00:00 19.02.2012 18:37
Ja was machs du nun hute frage ^^
ich bin für rein haum und später noch mal polieren ^^
Nein scherz also entweder bleibt sie stur oder sie geht ein :/
Was nu?
Ich bin auf den nächsten teil gespannt
Hoffentlich wieder mit mehr ironischem sarkasmuss ^^

lg sinny
Von:  ZitroneneisSaly
2012-02-18T11:10:28+00:00 18.02.2012 12:10
hey :)

uiui hab grad fest gestelltdas ich das letzte kapitel gar nicht kannte, also habe ich beide gelesen...

waren beide ganz toll, obwohl ich nicht verstehe warum sasu karin dann aufeinmal doch brauchte und er tag(e?) später saku küsst...

war auf jeden fall ganz toll.. und ich freu mich schon aufs nächste :D

bis dann

Lg.

Saly
Von:  DarkBloodyKiss
2012-02-18T06:58:46+00:00 18.02.2012 07:58
Tolles Kappi ^^
bin neugierig wie es weiter geht ^^

freue mich schon aufs nächste Kappi ^^

glg DarkBloodyKiss ^^


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