Zum Inhalt der Seite

Atlantis

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erste Sonnenstrahlen durchbrechen die Wolkendecke

~Aloha ihr Lieben!
 

So, ich hoffe, dass euch dieses Kapitel mitreißen wird :)

Ich habe mal wieder zwei Songs herausgesucht, um die Stimmung zu untermalen. Markierung wie gehabt :P
 

(*1*) Link: http://www.youtube.com/watch?v=E3Eva_6P8dk
 

(*2*) Link: http://www.youtube.com/watch?v=GpsqEIaUbgs
 

Ich will gar nicht viel vorweg nehmen, sondern hoffe einfach nur, dass es auch gefallen, überraschen und auch auf die nächsten Kapitel neugierig machen wird ;) Und natürlich, dass der Kampf angemessen gestaltet wurde von mir ^.^
 

Viel Vergnügen!
 

LG

Galenhilwen~
 


 

Das Spiel hatte begonnen. Das Spiel um Atlantis, die Oberhand und den Sieg über den jeweils persönlichen Erzfeind. Es war kein normaler Kampf. Sowohl Sasori, als auch Kabuto wussten, dass es nicht einfach nur ein Teil dieser Schlacht war, es war der finale Kampf ihres persönlichen Krieges. Einer von ihnen würde den Krieg gewinnen, egal wie der Krieg um Atlantis ausgehen würde.
 

Die Reihen an auferstandenen Gefallenen und Marionetten lichteten sich immer weiter. Reglos standen die beiden jungen Männer sich gegenüber und achteten kaum auf ihre Kämpfer, die sich brutal und seelenlos gegenseitig zerstörten. Ein unblutiger, aber verheerender Kampf zwischen leblosen Soldaten, die nur Nebenschauplatz des eigentlichen Duells waren.
 

Sasori und Kabuto starrten sich in die Augen, bewegungslos, emotionslos, aber fest entschlossen. Innerlich musste Sasori jedoch lächeln. Wenn Kabuto dachte, dass er seine gesamte Armada an diesem verschwenden würde, dann hatte er sich allerdings arg verschätzt. Nein. Er war zu lange Krieger, als dass er sich nicht immer noch einen Rückhalt für Eventualitäten lassen würde. Immerhin war der Krieg mit dem Sieg über Kabuto nicht vorbei. Zumindest nicht der offizielle um Atlantis.
 

Doch wenn ihre Soldaten fort waren, dann müsste er wohl wieder in den direkten Kampf. Aber diese kleine Ruhephase zeigte durchaus schon ihre Wirkung. Er fühlte sich besser, wenngleich auch nicht komplett wieder fit. Aber eben deutlich besser.
 

Stille entstand zwischen ihm und Kabuto. Die letzten Marionetten und Auferstandenen prallten explosionsartig aufeinander und zerstörten sich gegenseitig. Ein Trümmerfeld trennte die Kontrahenten voneinander. Leichenteile, zersplittertes Holz, Staub, Dreck, Erde und das Gefühl von Tod und Wahnsinn dominierten die Distanz zwischen den beiden rein objektiv. Doch in Wirklichkeit gab es diese Distanz nicht. Beide wussten, dass es nun losgehen würde. Der finale Kampf. Die finale Schlacht. Die Entscheidung über Sieg oder Niederlage dieses perfiden Spiels zwischen ihnen.
 


 

Itachi, Sasuke, Naruto und Gaara trafen sich bei Deidara und verschafften sich einen Überblick über den Kampf zwischen Sasori und Kabuto. Am Ende seiner Kräfte lehnte Itachi sich an die Wand und versuchte sich ein wenig zu erholen. Gaara sah den blonden Geologen streng an und knurrte: „Solltest du nicht abhauen?“ - „Ja, sollte ich. Aber ich werde es nicht tun. Mein Platz ist hier!“
 

Ehe der Krieger antworten konnte, kam Konan an der steilen Felswand entlanggeschlichen und gesellte sich zu den Kriegern und Deidara. Sie musterte jeden eindringlich, ehe ihr Blick an Itachi hängenblieb und sie hauchte: „Bist du verletzt?“ Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf: „Geht schon, Konan. Ist halb so wild...“ - „Ich bin nicht Konan, mein Lieber. Ich habe nur ihre Gestalt angenommen. Neji hat gesagt, dass ich vielleicht den einen oder anderen von euch mit meinen heilenden Kräften helfen könnte...“
 

Itachi sah die Blauhaarige irritiert an und hauchte unsicher: „Tsunade?“ Die junge Frau nickte und lächelte leicht: „Ich renne doch nicht offen über das Schlachtfeld. So leicht wollen wir es Orochimaru ja nun nicht machen...“ Vorsichtig legte sie ihre Hände auf Itachis Brust und konzentrierte sich. Der Krieger spürte, wie seine Energie wieder zurückkehrte und sein Körper sich rasant erholte. Die Herrscherin wiederholte diese Prozedur bei allen Kriegern, ehe sie sich ebenfalls dem Kampf zwischen Sasori und Kabuto zuwandte und seufzte: „Neji sagte auch, dass es Sasori nicht gut ginge. Mehr konnte er mir aber nicht sagen... weiß einer von euch was mit ihm los ist?“
 

Deidara sah reumütig auf und biss sich auf die Unterlippe, ehe er langsam nickte: „Er... er hat versucht seine Umwandlung zu vollziehen und bei dieser Prozedur eine Menge Blut verloren...“ Tsunade seufzte: „Was machen wir denn jetzt?“ Eingreifen? Zu gefährlich. Ihnen blieb nur die Möglichkeit abzuwarten, so ungerne ein jeder von ihnen das auch tat...
 


 

(*1*) Aus schmalen Schlitzen starrten die aufeinanderliegenden Blicke sich aus aufmerksamen und konzentrierten Augen an. Allmählich sorgte das Adrenalin in Sasoris Körper wieder für einen erhöhten Herzschlag, einen schneller gehenden Atem und geschärfte Sinne. Langsam hoben sie die Schwerter vom Boden in die Luft empor, umfassten die Griffe angespannt fester, ignorierten den Schweiß, der ihnen von der Stirn perlte.
 

Aus emotionslosen Augen wandelten sich welche, die voller Abneigung und Herausforderung waren. Bei beiden Kontrahenten. In diesem Augenblick lag einfach alles. Alles, was die beiden je miteinander verbunden hatte...
 

Die beiden Augenpaare weiteten sich, von Angriffslust und Adrenalin gezeichnet. Rot unterlaufen, unfähig etwas anderes als den Gegenüber wahrzunehmen. Heiß wie Feuer brannte der Wille zu siegen in den Adern der beiden. Rasend schnell breitete sich die Bereitschaft zum Kampf in ihren Körpern aus, spülte in jeden Winkeln und jede Zelle. Der Schwertkampf war nicht unwürdig. Nicht mehr nach diesem Auftakt ihrer seelenlosen Kämpfer.
 

Einen kleinen Augenblick der Ruhe gönnten die beiden sich noch. Nun war es so weit. Die Essenz aus allem Geschehenen. Das Finale aus allem Erlebten. Das Ende eines langwierigen Duells.
 

Mit Gebrüll trafen Sasori und Kabuto sich in ihrem Adrenalinrausch, ihre Klingen prallten mit einer ungeheuren Wucht aufeinander. Funken flogen, Metall klirrte laut. Die Energie des Angriffs ging von den aufeinanderprallenden Schwertern auf ihre Führer über, die beide ein paar Schritte zurücktaumelten, nur um sofort wieder aufeinanderzutreffen. Rasend schnell sausten die metallischen Waffen durch die Luft, immer bedacht den Körper des Feindes zu treffen, doch immer wieder von den Klingen ihres Besitzers abgewehrt.
 

Wie ein einstudierter Tanz muteten die geschmeidigen Bewegungen Sasoris und Kabutos an. Drehungen, Ausfallschritte, Paraden und elegante Manöver zum Ausweichen machten aus dem Kampf eine ästhetische Darbietung von Kampfkunst, Körperbeherrschung und Rivalität.
 

In scheinbar immer schneller werdenden Bewegungen begegneten sich die beiden Kontrahenten, eine elementare Begegnung wie Feuer und Eis. Metallsplitter brachen von den Klingen ab, Kerben bildeten sich durch die Heftigkeit der Angriffe auf dem fein geschliffenen Metall.
 

Sasori knurrte. Er hatte Kabuto tatsächlich unterschätzt. Der Intrigant war ein weit besserer Schwertkämpfer, als er jemals gedacht hatte. Er war schneller, stärker und besser ausgebildet. Der Krieger hatte immer mehr Mühe, den Schwerthieben auszuweichen. Sein Körper schrie nach einem Ende dieser Anstrengung, doch er konnte, durfte nicht aufgeben!
 

Von neuem Ansporn beflügelt preschte er wieder los, ging in die Offensive und drängte Kabuto ein Stück zurück. Er verlangte seinem Körper alles ab, obwohl seine Sicht bereits wieder verschwommen war und ihn ein gewisser Schwindel wieder übernahm. Für ein Umkehren war es zu spät. Viel zu spät! Er musste durchhalten. Es JETZT zu Ende bringen! Lange würde er diesen Kampf nämlich nicht durchhalten. Die Zeit spielte eindeutig gegen ihn. Und Kabuto würde es ihm sicherlich nicht leichter machen...
 

Der Intrigant grinste kalt und verließ seine defensive Haltung wieder. Sasori mobilisierte offenbar die letzten Kraftreserven. Das Schicksal stand auf seiner Seite.
 

Die beiden stießen sich voneinander ab und sahen sich wieder in die Augen. Sasori merkte, dass seine Kraftlosigkeit auch Kabuto klar war. Der Langhaarige lachte trocken und war mit einem Mal absolut sicher. Er würde gewinnen. Er musste einfach den Druck immer weiter erhöhen, über kurz oder lang würde Sasori vor seinen Augen einknicken, wie eine verdorrte Blume im Wind. Und er würde diese verdorrte Blume mit einem gezielten Tritt vom Antlitz dieser Erde befördern, sie zerquetschen und niedertrampeln. Dann wäre diese unsagbare Schmach für ihn endlich vorbei. Er wäre der absolute Sieger.
 

Sie preschten wieder aufeinander zu, dieses Mal jedoch war eindeutig Kabuto in der Offensive. Immer weiter drängte er den Rothaarigen zurück, der mit fahrigem Blick nicht mehr deutlich genug erkennen konnte, von wo genau die Angriffe kamen. Das Einzige, was er in diesem Augenblick tun konnte war ausweichen und parieren.
 

Er schätzte diese Unterlegenheit auf dem Schlachtfeld überhaupt nicht, doch sein Körper weigerte sich einfach immer mehr die von ihm gewollten Befehle auszuführen. Übelkeit machte sich in ihm breit, während er immer wieder versuchte die kraftvollen Hiebe abzuwehren.
 

Mit jedem Ruck, der durch die Schläge durch seinen Körper schoss, wurde Sasori klarer, dass er verlieren würde. Er war endgültig am Ende. Es reichte einfach nicht. Das Streben nach Perfektion hatte ihm die Möglichkeit auf einen Kampf genommen, der seiner würdig wäre. Nun wehrte er sich wie ein kleiner Junge gegen einen deutlich größeren Schläger. Mut grenzte an unendliche Dummheit und falschen Stolz. Er sollte sich seinem Schicksal einfach ergeben... Sollte sich der Niederlage hingeben. Doch dann...
 

...blickte er sich um und sah zum ersten Mal seit er hier war die blonden Haare in einiger Entfernung. Deidara?! Er konnte es nicht genau erkennen, doch es musste so sein...
 

Entschlossen widmete er sich wieder Kabuto und pumpte verzweifelt alles, was er noch in sich an Energie entdecken konnte in seine Angriffe. Die Schwerter prallten wieder gleichermaßen kräftig aufeinander. Deidara war trotz seiner harten Worte hier, bangte bei jeder Bewegung merkbar mit. Wie konnte er da einfach die Augen schließen und aufgeben?! Nein! Deidara gab nicht auf, also tat er es auch nicht.
 

Doch sein Körper verweigerte sich einfach. Ihm wurde schwarz vor Augen, sah nichts mehr. Panik schoss durch seine Adern. Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein! Er taumelte ein paar Schritte zurück, ehe ihn ein teuflischer Schmerz durchfuhr und sich etwas wieder um seinen Hals legte. Reflexartig ließ er seine Waffen fallen und griff nach der Schlange, die ihm wieder die Luft abdrückte. Blut rann über sein Gesicht. Das scharfe Schwert Kabutos hatte einen Schnitt von seiner Stirn bis zu seinem Wangenknochen hinterlassen.
 

Verzweifelt versuchte er den muskulösen Tierkörper von seinem Hals zu bekommen, doch er kriegte die Schlange nicht einmal richtig zu packen. Es war vorbei. Er hatte tatsächlich verloren. Dabei hatte er Deidara noch sagen wollen, dass er alles was er gesagt hatte gar nicht so gemeint hatte...
 

Deidaras Augen weiteten sich panisch. Ohne darüber nachzudenken rannte er los. Er würde es nicht zulassen, dass Kabuto gewann! Niemals! Er zog sein Schwert und stürmte auf seinen Rotschopf zu, der zu Boden fiel. Ignorierte die anderen hinter ihm, die ihm besorgt nachriefen. Darauf durfte er keine Rücksicht nehmen! Sasori!
 

Kabuto beugte sich über den Krieger und grinste kalt. Endlich! Wie lange hatte er darauf gewartet. Genussvoll warf er eine seiner Klingen zur Seite, griff die andere mit beiden Händen und erhob sie zum letzten Schlag in die Luft. Ein letzter Schlag, mitten ins Herz, das würde ihn mit Genugtuung und Freude erfüllen.
 

Immer näher kam der Geologe, blendete um sich herum alles andere aus. Kabuto stand mit dem Rücken zu ihm. Mit einem kräftigen Sprung hob Deidara vom Boden ab. Seine Klinge bohrte sich in Kabutos Körper und riss diesen mit sich von Sasori weg. Mit weit aufgerissenen Augen und einem durchbohrten Herzen ging Kabuto zu Boden und starb in seinem eigenen Blut...
 

Ein paar Augen starrte die Szene an. Orochimaru war nicht in der Lage sich zu bewegen. Viel zu tief saß der Schock über das eben gesehene. Kabuto, seine rechte Hand und sein Spielgefährte... lag tot auf de Boden. War besiegt. Und wieder waren es Sasori und dieser Blonde, die alles zu zerstören schienen. Nur langsam wurde ihm das klar. Und nur langsam begann eine unsagbare Wut in ihm aufzukochen...
 

Sasori, der seine Augen geschlossen hatte, öffnete diese langsam wieder. Ein trüber Blick bot sich ihm. Kabuto war weg. Zitternd erhob er sich, kaum mehr kräftig genug, um sich auf den eigenen Füßen zu halten. Mit bleichen Fingern wischte er sich das Blut aus dem Gesicht. Der Schnitt brannte höllisch, hatte jedoch zu seiner Erleichterung nichts schlimmeres als eine Fleischwunde angerichtet und sein Auge knapp verfehlt.
 

Stimmen ertönten und er sah sich irritiert um. Er konnte zwar niemanden genau erkennen, aber es mussten die anderen Elitekrieger sein. Irgendjemand stellte sich vor ihn. Er erkannte Konans Stimme: „Ganz ruhig, Sasori. Ich kümmere mich um deine Verletzungen.“ Irritiert schüttelte er den Kopf: „Aber...“ - „Kein Aber! Ich bin es, Tsunade. Also halt still...“ Er spürte die zierlichen Hände auf seinem Gesicht und seiner Brust. Mit einem Mal strömte neue Energie durch seinen Körper, klärte sich sein Blick und verschwanden die Schmerzen. Auch wenn er sich nicht wie neugeboren fühlte, so spürte er dennoch, dass er durchaus wieder kampfbereit und erholt war. Die Narbe in seinem Gesicht jedoch würde wohl ewig von diesem Duell Zeugnis ablegen.
 

Tsunade, als Konan getarnt, lächelte besonnen und trat einen Schritt zurück: „Es ist wundervoll dich zu sehen. Wir haben uns alle große Sorgen gemacht...“ Unsicher wandte Sasori den Blick ab: „Unkraut vergeht nicht... außerdem... ich meine... mir wurde klar gemacht, dass ich euch nicht einfach im Stich lassen kann...“ Er blickte schließlich doch wieder in die Runde. „Wer hat Kabuto getötet?“
 

Zu seiner Verwunderung schüttelten alle Elitekrieger den Kopf. Lächelnd traten Itachi und Naruto zur Seite, woraufhin Deidara erschien, der sich vorsorglich hinter ihnen versteckt hatte. Er konnte nichts machen, er hatte Angst vor der Reaktion seines Rotschopfes. Doch nun hatte er ihn ohnehin gesehen, weshalb er vorsichtig ein paar Schritte auf Sasori zuging und vor diesem stehenblieb. Sie sahen sich in die Augen. Sekunden vergingen, ehe der Krieger leicht nickte und lächelte: „Danke...“
 

(*2*) Deidara sah ihm hoffnungsvoll in die Augen. Dieses „Danke“ ließ sein Herz höher schlagen. In Hoffnung aufkeimen. Hoffnung, dass es doch noch eine Chance gab. Egal was Sasori davon hielt, er würde das hier und jetzt klären. Zur Not vor allen Anwesenden!
 

Liebevoll und ängstlich zugleich versank er in den dunklen Augen mit dem feinen farbigen Glanz und hauchte: „Sasori... es tut mir von ganzen Herzen Leid was ich gesagt und getan habe. Ich war dumm und kann verstehen, dass du sehr verletzt bist. Doch ich liebe dich. Von ganzem Herzen. Und auch wenn du von dir das Gegenteil behauptest weiß ich, dass das nicht wahr ist. Du wärst nicht so verletzt, wenn du mich nicht auch lieben würdest. Und, so Leid mir das tut, ich werde nicht zulassen, dass du alles einfach hinschmeißt! Ich werde jetzt etwas tun, ohne deine Erlaubnis, denn ich weiß, dass es das Richtige ist, okay?“ Er trat einen Schritt näher.
 

„Auch wenn du mich jetzt dafür hassen wirst, so werde ich es dennoch tun, denn ich gebe dich nicht einfach auf! Ich will es nicht, hörst du?“
 

Sasori sah den Blonden unsicher an. Er konnte nicht antworten. Was auch? Der Schmerz war einfach noch immer so groß... seine Gedanken überschlugen sich und er war sich einfach bei Weitem nicht so sicher wie der Geologe. Doch dann...
 

Deidara beugte sich vor und legte seine Lippen auf die des Kriegers. Auch wenn Sasori nur erstarrt war und nicht reagierte, so legte er selbst aber alle Zärtlichkeit in diesen Kuss, die er aufbringen konnte. Seine Knie zitterten vor Freude. Es war so wundervoll diesen Geschmack wieder auf seinen Lippen spüren zu dürfen. Mit geschlossenen Augen ließ er sich einen Moment lang fallen. Nein, er konnte und wollte nicht auf Sasori verzichten, würde alles tun, um seine Schuld zu begleichen. Würde alles dafür tun, das Vertrauen zwischen ihnen wieder zu reparieren. Doch noch schien Sasori nicht überzeugt zu sein, erwiderte nicht was er tat. Langsam löste er sich wieder von seinem Rotschopf.
 

Er musste sich noch mehr ins Zeug legen. Leidenschaftlich setzte Deidara schließlich seine Erklärung fort: „Ich weiß, dass ich eigentlich keine zweite Chance verdient habe. Ich war ein unendlicher Dummkopf dir nicht vertraut zu haben! Wirklich! Aber ich bereue nicht einen Tag, eine Minute oder eine Sekunde, die wir miteinander verbracht haben. Denn es ist genau das, was ich immer wollte und noch immer will. Du bist das Einzige, was mich glücklich macht! Ich werde nicht wieder gehen! Vergiss es!“
 

Mit Tränen sah er Sasori wieder in die Augen: „Ich habe mir genauso mit dieser Dummheit wehgetan wie dir. Doch ich werde warten, bis du mir verzeihen kannst. Hier! Und wenn es bis an mein Lebensende dauern sollte, dann sei es so. Ich habe viele Entscheidungen in meinem Leben treffen müssen, aber bei keiner bin ich mir SO sicher gewesen! Ich will ein Leben mit dir, eine Alternative werde ich nicht akzeptieren! Ich habe deinen ganzen Scheiß im Keller verbrannt, weil ich es nicht zulassen werde, dass du mich verlässt! Ich will dich so wie du bist!“
 

Ruckartig legte er seine Hände in Sasoris Nacken und zog ihn zu sich. Sein Rotschopf erwiderte zwar wieder nicht, aber war deutlich entspannter, als bei seinem ersten Versuch. Hoffnungsvoll und ein Stück verzweifelt ließ Deidara seine Zunge vordringen und erlangte tatsächlich sogar Zugang zu der sehnlichst vermissten Innigkeit. Eine Gänsehaut durchfuhr ihn, als er die Hand spürte. Die Hand, die sich vorsichtig in seine Rüstung krallte. Nicht fest, aber merkbar. In einem letzten offensiven Versuch ließ Deidara seine Zunge an der Sasoris entlanggleiten, ließ all seine Gefühle und seine Verzweiflung in dieses Aufeinandertreffen einfließen, in diesen vielleicht alles entscheidenden Kuss.
 

Sasori drückte ihn plötzlich mit sanfter Gewalt von sich und sah ihm in die Augen. Der Krieger war sprachlos. Und... unendlich glücklich. Vorsichtig strichen seine Finger über die aufgeregt leuchtenden Wangen des Blonden. Er fühlte die weiche Haut, die er so vermisste. Blickte in diese blauen Augen, die er so sehr brauchte. Nahm den Geruch wahr, den er so mochte. Und betrachtete den Menschen, den er so sehr liebte. Deidara wusste es jetzt. Hatte es verstanden. Brauchte keine Worte mehr, die ihm eh nicht über die Lippen gekommen wären, so sprachlos wie er war. Wie konnte er weiter wütend sein bei diesem liebevollen und flehenden Blick?
 

Er lächelte leicht und strich zärtlich über eine Wange. Sah die Träne, die an der anderen hinablief. Vorsichtig beugte er sich vor und hauchte einen Kuss auf den kleinen salzigen Tropfen, der mit seinen Lippen von dem wunderschönen Gesicht verschwand...
 

Deidara zog den Krieger von dieser Geste völlig übermannt wieder zu sich. Die Hand krallte sich wieder in seine Rüstung, all der Schmerz, die Sehnsucht und das Leid entluden sich in einem sehnlichen und glücklichen Kuss. Endlich erwiderte Sasori seine Bemühungen. Endlich hatte er es geschafft! Sie lagen sich in den Armen und ließen ihre Zungen wie niemals zuvor miteinander tanzen, ringen, agieren. Wieder flossen Tränen aus Deidaras Augen. Doch dieses Mal waren es Tränen der Freude, der Erleichterung. Sasori küsste ihn! Er konnte es kaum glauben und ließ sich doch von diesem atemberaubenden Gefühl mitreißen. Freute sich über den Schwindel, den er empfand, als ihre Zungen und Lippen langsam wieder voneinander abließen und sich ihre Blicke glücklich strahlend trafen...
 

Tsunade wischte sich die Tränen, noch immer in Konans Gestalt, aus den Augen. Wie konnte sie so herzlos sein? Wie hatte sie so blind sein können? Kein Gesetz dieser Welt würde diese beiden wohl je auseinanderbringen. Und es war absolut richtig so, sie gehörten zusammen, auch wenn sie sich vor dieser Tatsache wohl völlig gefeit hatte. Nun erkannte sie es, wusste sie es. Wer war sie schon, um ein solches Band mutwillig zu zerstören?
 

Lächelnd wandte sie sich wieder ab. Ihr Job als Heilerin war erledigt und sie war dankbar dafür, dass auch sie ein wenig Heilung erfahren durfte. Heilung von der unsagbar dummen Überzeugung, dass eine Thronfolgerin mehr wert als Liebe war.
 

Itachi stockte der Atem. Diese Worte Deidaras... Erst dadurch wurde ihm wirklich klar, was es mit seiner Weissagung auf sich hatte. Immer hatte er fest daran geglaubt, dass es seine Bruderliebe sein würde, die zur Aktivierung der Waffe führen würde. Etwas Anderes war ihm gar nicht in den Sinn gekommen. Doch nun, ganz plötzlich, war ihm bewusst, dass das nicht der Fall war! Er hatte sich nicht getraut es zuzulassen oder wirklich wahrzunehmen, aber jetzt wusste er es. Nein, seine Bruderliebe war stark und wichtig, aber nicht der Weg zur Aktivierung der Waffe.
 

Auch er musste leicht lächeln. Irgendwie hatte sein Herz es die ganze Zeit gewusst. Seine Liebe, sie war etwas Besonderes. Er hatte es immer schon gesagt und es stets so gemeint. Und wer war für diese Prophezeiung besser geeignet als ER? Entschlossen sah der Schwarzhaarige auf: „Entschuldigt mich bitte kurz. Ich habe etwas Wichtiges zu erledigen!“ Ohne eine Antwort abzuwarten rannte er in dieselbe Richtung, in die auch Tsunade verschwunden war: in Richtung Strand.
 

Chiyos Herz klopfte aufgeregt. Tränen der Freude brannten in ihren Augen. Sie hatte alles gesehen. Und sie war so unendlich glücklich! Ihr kleiner Wirbelwind hatte gelernt zu lieben. Wurde von ganzem Herzen geliebt. Und hatte sein Glück offenbar endlich gefunden.
 

Schniefend wischte sie sich die Tränen von den Wangen. Sie war eine schreckliche Großmutter gewesen. Hatte Politik über ihren Enkel gestellt. Hatte ihn von sich gestoßen, weil er eben so war, wie er war. Doch dieser blonde junge Mann vergötterte den Rotschopf genau so, wie dieser sein Leben lang schon gewesen war. Ohne Kompromisse oder Einschränkungen. So wie sie es zur rechten Zeit hätte tun sollen, doch Angst vor ihrer mütterlichen Zuneigung und den Folgen im öffentlichen Ansehen und Leben gehabt hatte.
 

Ihr Blick richtete sich auf Orochimaru, der wütend schnaubte und ihren Enkel von Hass zerfressen noch immer fixierte. Noch war es möglich, ihren Fehler zu revidieren. Sie hatte wieder einmal die Wahl: entweder sie blieb an ihren politischen Motivationen hängen und ließ das Bündnis bestehen, oder sie besann sich endlich zu ihrer Aufgabe als Großmutter, der das Glück ihres geliebten Enkels mehr wert war, als die Zerstörung einer sagenhaften Waffe, die sie bisher mit keinem Blick entdeckt hatte.
 

Sasuke blickte verstohlen zu Chiyo und Orochimaru, die auf dem höchsten Punkt des Hügels standen. Er musste kein Hellseher sein um zu wissen, dass sich dort oben etwas zusammenbraute. Seine Bestimmung, seine Weissagung, würde sich nun erfüllen. Während die anderen noch immer zufrieden und glücklich um Sasori und Deidara versammelt ausharrten, schlich er sich fort, um Chiyo zu retten.
 

Die reporianische Herrscherin stellte sich Orochimaru in den Weg, als dieser auf ihren Enkel zustürmen wollte. Sie breitete ihre Arme aus und sah ihn herausfordernd an: „Nein! Unser Bündnis besteht nicht länger, mein Lieber. Ich werde es nicht zulassen, dass du auf meinen Enkel losgehst! Du wirst ihm und Atlantis nichts tun, hast du verstanden?“
 

Der dürre Mann sah sie ungläubig an, ehe er laut lachte: „WAS? Bist du noch bei Trost? So kurz vor dem Ziel fängst du auf einmal an dich wie eine gute Omi zu benehmen? Geh mir aus dem Weg!“ - „NEIN!“ Seufzend zuckte er mit den Schultern: „Dann nicht. Ein Opfer mehr oder weniger kümmert mich nicht. Ich habe keinerlei Skrupel dich zu töten, Chiyo. Das solltest du eigentlich wissen...“
 

Sie presste ihre Zähne zusammen. Natürlich wusste sie es. Und sie nahm es hin. Aus den Augenwinkeln sah sie Sasori, der ungläubig und entsetzt zu ihr aufsah. Das Gespräch war kaum zu überhören gewesen. Ja, sie tat zum ersten Mal in ihrem Leben ihrem Enkel gegenüber endlich das Richtige, auch wenn er möglicherweise ihr Leben kosten würde. Das gab sie für die Rettung dieser Liebe gerne...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück