Zum Inhalt der Seite

Ai Koso Subete

1. Buch der 'Lichtsaga'
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Titel: Ai Koso Subete

Teil: 9/14

Autor: Miezikami1 & Shiva

Email: Miezikami1@hotmail.com

Fanfic: Sailor Moon

Rest: Siehe Teil 1

Legende: "bla...bla...bla..." = Gesprochenes

°bla...bal...bal...° = Chiekoe

,bla...bla..bla...' = Gedanken

>bla...bla...bla...< = Gedankensprache

~...~ = Traum/andere Dimension

#...# = Vergangenheit

( ... ) = Kamikommentare
 

CC ? Ihr wollt eine Kmai doch nicht weinen sehn?...

__________________________________________________________________________________________
 

Chapter 35: Dark Angels
 

In dem verspielt, mit zahlreichen Kissen und kitschigen Accessoires eingerichteten, Zimmer grübelte Tenshi unausgesetzt über eine Fluchtmöglichkeit nach, aber ihm kam keine Idee. Kakera hatte die Wahrheit gesagt, es war Tenshi unmöglich seine Kraft anzuwenden und so musste er die Launen seines 'Gastgebers' widerstandslos über sich ergehen lassen. Zum Glück kam Kakera nur in der Nacht zu ihm, so hatte Tenshi den ganzen Tag über seine Ruhe. Es widerte ihn an die Dinge zu tun, die Kakera von ihm verlangte, doch er hatte keine Wahl. Kakera brachte Tenshi, mit Hilfe seiner Dienerinnen, einige, wie Kakera dachte, nützliche Dinge bei. Wachte aber anderseits fast eifersüchtig über 'seinen kleinen Engel' und war darauf bedacht, alles so angenehm wie möglich zu gestalten. Das konnte Tenshi allerdings nicht von seinen Schmerzen und seiner Einsamkeit ablenken.

Plötzlich öffnete sich die große Tür und sein Peiniger betrat den Raum. Tenshi wich entsetzt in die hinterste Ecke des Bettes zurück und starrte Kakera mit ängstlichen Augen an.

"Was...was willst du? Es ist Tag!"

Kakera kam auf ihn zu und streichelte ihm über die Wange.

"Ich kann zu dir kommen, wann immer ich will, mein kleiner Engel.", meinte er mit einem Grinsen.

Er ging zu einer Wand und klopfte dagegen, woraufhin sie sich öffnete und den Weg zu einem Bad freigab. Kakera klatschte in die Hände und drei junge Mädchen mit verschleierten Gesichtern erschienen.

"Helft ihm beim Baden und zieht ihm was Hübsches an! Mittlerweile dürfte er es ja nun endlich gewohnt sein...Nehmt euch soviel Zeit wie ihr braucht. Er muss so gut wie möglich aussehen...Wir haben heute etwas sehr wichtiges vor..."
 

~*~
 

Seiya, Bunny und Minako sitzen im Wohnzimmer und unterhalten sich angeregt, während Akarui auf dem Fensterbrett hockt, einen Block auf seinem Knie hat und zeichnet. Er ist so damit beschäftigt, dass er gar nicht merkt, wie Mina sich zu ihm stellt und über seine Schulter sieht.

"Wer ist das?", fragt sie und deutet auf die Zeichnung, die ein Frauengesicht zeigt, das aber keineswegs menschlich ist.

Die schrägen Mandelaugen sind grün, die Haut so weiß wie Alabaster und die Ohren spitz zulaufend (Wie bei Mr. Spock von der Enterprise.). Die Frau lächelt wehmütig und ihre Augen blicken traurig. Akarui presst das Bild schnell an die Brust.

"Niemand...Das ist niemand."

Seine Finger umklammern den Block so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortreten.

"Schon gut...Wenn du das sagst, wird es schon so sein..."

Er lächelt und springt vom Fensterbrett.

"Ich muss jetzt los, Leute! Sonst macht sich meine Mutter Sorgen.", meint Mina.

Akarui schaut aus dem Fenster.

"Es ist viel zu dunkel, um allein heimzugehen."

"Mein Bruder hat Recht. Am Besten bringt er dich heim..."

Akarui fährt herum und sieht Seiya verblüfft an.

"Das ist eine großartige Idee!!! Wir kommen auch mit. So ein kleiner Spaziergang wir uns gut tun..."

"Wenn du meinst, Schätzchen. Also los!"

"Einen Moment!...", meint Akarui.

Er legt den Block beiseite und scharrt verlegen mit den Füßen.

"Ähm...Könntest du dich um Artemis kümmern, Minako? Zwei Katzen in einem Haus sind zu viel..."

Sie überlegt kurz und sieht in seine bittenden Augen.

,Manchmal braucht man einen Freund...'

Sie lächelt.

"Es wird mir ein Vergnügen sein, Akarui."

Er strahlt sie an und geht, um den Kater zu holen.

*

Bunny gähnt herzhaft und lehnt sich etwas mehr an Seiya, der seinen Arm um ihre Schulter gelegt hat. Die beiden folgen Minako, die mit Artemis auf dem Arm neben Akarui läuft und sich ständig an die Worte Seiyas erinnert, etwas langsamer vorzugehen, und deshalb keine Annäherungsversuche startet.

Plötzlich bleibt Akarui stehen und dreht sich blitzschnell zu Seiya um.

"Was ist?", fragt der.

Akarui tritt unruhig von einen Fuß auf den anderen.

"Wir haben was extrem wichtiges vergessen!"

"Was...Ach...Meinst du?..."

Akarui nickt.

"Entschuldigt uns! Wir...wir müssen...kurz mit unserem Manager telefonieren. Er weiß ja noch gar nicht, wo wir sind."

Mit diesen Worten lassen sie die Mädchen stehen und rennen zu einer Telefonzelle.

"Was soll das denn jetzt?"

Bunny zuckt als Antwort mit den Schultern. Ein Lichtstrahl strebt vor Minakos und Bunnys Augen gen Himmel. Sie sehen sich an und nicken dann. Sie laufen los und gelangen zum Park. Ein Schrei ertönt und die Mädchen rennen in seine Richtung.

*

Bunny hebt den Arm und ruft:

"Macht des Mondlichts, wach auf!!!"

Minako beobachtet Bunnys Verwandlung, als Artemis aus ihrem Arm springt und sie intensiv anstarrt.

"Du musst ihr helfen!"

"Was?! Du...du kannst sprechen?"

"Ja, aber das ist nebensächlich...Konzentriere dich, Minako. Ich spüre in dir eine große Energie. Erwecke sie und hilf ihr!"

Minako schließt die Augen. In ihrem Geist flammt eine Erinnerung auf, was das Zeichen der Venus auf ihrer Stirn auftauchen lässt. Sie streckt die Hand aus, in der ihr Verwandlungsfüller erscheint.

"Macht der Venusnebel...wach auf!!!"

Sailor Moon lächelt Sailor Venus an und gemeinsam rennen sie auf den Platz zu.

Dort erkennt Moon den Mann vom letzten Mal wieder, der sich über einen älteren Herrn beugt, der in einem Eispanzer eingeschlossen ist.

"Sofort aufhören!"

Der Fremde hebt den Kopf und atmet genervt auf.

"Nicht du schon wieder..."

"Ich bin Sailor Moon und im Namen des Mondes werde ich dich bestrafen!!!"

"Das wage ich zu bezweifeln. Ich geh jetzt nämlich. Venati wird sich um euch kümmern...Bis zum nächsten Mal..."

Er verschwindet und lässt die verblüfften Kriegerinnen zurück.

Ein Blitz fliegt auf Sailor Moon zu, doch Venus reißt sie zur Seite.

"Na, wer spielt mit mir?"

Ein Clown in den schrillsten Farben steht vor den beiden und sieht sie herausfordernd an.

"Na warte!"

Venus springt auf das Monster zu.

"Venus...Macht der Herzen siege!!!"

Das Wesen weicht aus und geht seinerseits zum Angriff über. Es spritz aus einer Blume am Revier eine ätzende Flüssigkeit auf die Sailors, die schreiend zur Seite springen. Bunte Blumen schwirren durch die Luft und graben sich in den Boden. Sie schlagen Wurzeln und ihrer Ranken umschlingen die Kriegerinnen. Moon und Venus schreien schmerzerfüllt, als Blitze sie durchzucken...

*

"Und was jetzt?", fragt eine mysteriöse Gestalt in einem alten Baum eine andere Person, mit der sie zusammen den Kampf beobachtet.

"Was schon...wir gehen..."

"Du kannst sie doch nicht einfach sterben lassen, Angel!"

Angel dreht sich mit blitzenden Augen um, wobei ein heftiger Windstoß durch das Geäst fährt.

"Warum nicht? Sie sind zu schwach, Demon!"

Demon sieht Angel mit fassungslosem Blick an.

"Manchmal kann ich dich nicht verstehen...Du bist so...so..."

"Kalt?!...Ja, das bin ich, aber mir bleibt keine andere Wahl, wenn ich sie finden soll..."

"Und ob!...Ich werde ihnen jedenfalls helfen."

Demon breitet kurzerhand die Flügel aus und fliegt los.

,Vielleicht hat er recht...Kann ich es wirklich zulassen, dass die beiden sterben?!...Sie können doch nichts dafür...'

"Warte, Demon!..."

Angel erhebt sich in die Luft und folgt seinem Partner.

*

Das Monster schreckt auf, als eine Flötenmelodie die Nacht durchdringt (Ich hab ja schon immer bei den Starlights gerärtselt, wie das geklappt hat...Ne mobile Band in Taschenformat oder stellt Maker vorher nen Kassetenrecorder an? ;-D). Es sieht sich um, kann aber nichts entdecken. Plötzlich erklingt das Schnipsen von Fingern und eine Stimme...

"Aus den Tiefen der Nacht, gereist durch Raum und Zeit, erscheint...Sailor Black Demon..."

Ein grelles Licht hüllt seine Gestalt ein. Er trägt schwarze Kleidung und hat schwarze Flügel. Er hält eine weiße Rose in der Hand, deren Blüte ein eigenartiges Leuchten umgibt.

"Aus dem hellen Licht des Tages, gereist durch Raum und Zeit, erscheint...Sailor White Angel..."

Das zweite Licht umhüllt eine Person mit weißer Kleidung und weißen Flügeln, die eine schwarze Rose in der Hand hält.

"Gemeinsam sind wir Sailor Dark Angels...Jeder Zeit bereit (Ich weiß, abgekupfert, aber was soll's.)."

Sie kreuzen die Rosen und werfen sie in die Luft.

"Noch mehr zum Spielen..."

Das Wesen läuft auf die Dark Angels zu, da hebt Demon den Arm.

"Macht des Black Demon...strafe ihn!!!"

Das Monster wird von einem schwarzen Feuer erfasst und schreit gellend auf, woraufhin die Pflanzen Moon und Venus freigeben. Der zweite Krieger hebt seinen Arm und will angreifen, doch Sailor Moon stellt sich vor ihn.

"Nein!!! Das dürft ihr nicht. Das ist ein Mensch..."

"Es ist zu spät, sein Kristall ist schon zersprungen..."

"Bitte!..."

Angel sieht in Moons Augen und sie kommen ihm irgendwie vertraut vor.

"Warte, Angel!"

Sailor Black Demon zieht den Arm seines Partners nach unten.

"Vielleicht kann sie es schaffen. Sie hat ein starkes Licht in sich..."

Angel nickt und tritt zur Seite. Sailor Moon lässt ihr Zepter erscheinen und schwingt es durch die Luft. Als das Licht das Monster erfasst, verwandelt es sich wieder in den Mann zurück und die Eissplitter fügen sich zu einem Kristall zusammen.

Als der Kristall wieder in das Auge des Manns eintauchen will, schnappt Sailor White Angel ihn sich und begutachtet ihn eingehend. Sailor Moon will den Stein aus seiner Hand reißen, doch da stellt sich ihr Demon in den Weg. Er breitet seine Schwingen aus und hält sie so auf.

"Gib den Kristall her! Er gehört dem Mann...Lass mich vorbei!"

"Es tut mir leid, aber das kann ich nicht."

Sie will sich an ihm vorbei drängeln, aber er hält sie mit seinen Armen fest und schlingt seine Flügel um sich. Sie trommelt wie wild gegen seine Brust, doch er gibt sie nicht frei. Sailor Venus nutzt die Gelegenheit und stürmt auf Angel zu. Der öffnet blitzschnell seine Flügel und schleudert sie dadurch von sich weg. Er steht auf und sieht sie traurig an.

"Bitte, gib ihn zurück!", fleht sie.

Angel wirft ihr den Kristall zu und sie fängt ihn auf.

"Es ist nicht das, was wir suchen..."

Er dreht sich um und geht. Demon gibt Sailor Moon frei und sieht sie seufzend an.

"Verzeiht uns! Aber wir müssen sie finden..."

Dann wendet auch er sich um und folgt seinem Partner, während Moon und Venus den beiden erschüttert hinter her sehen.

*

Die Sailors geben dem Mann seinen Kristall wieder und der bedankt sich, bevor er wegrennt. Dann verwandeln sie sich zurück.

"Das...das waren Sailor - Krieger!"

Bunny nickt.

"Ja...Und sie suchen etwas, aber was?"

Plötzlich hören sie schnelle Schritte näher kommen und sehen sich um. Sie entdecken Seiya und Akarui, die auf sie zu gerannt kommen.

"Mann, waren wir erschrocken, als ihr weg wart! Was war los, Schätzchen?", fragt Seiya außer Atem.

"Ähm...Wir haben euch gesucht!"

"Ach so...Es wäre besser gewesen, wenn ihr gewartet hättet. Ich bin fast gestorben vor Sorge um dich, Schätzchen..."

"Entschuldige..."

Sie tritt zu ihm heran und drückt seine Hand, woraufhin er lächelt. Minako sieht Akarui abwartend an.

"Geht es dir gut, Minako?"

Sie nickt.

"Dann lasst uns jetzt gehe! Dieser Ort gefällt mir nicht."

Akarui dreht sich um und die anderen folgen ihm.
 

Chapter 36: New Old Acquaintances
 

Yamana, eine von Kakeras Dienerinnen, befestigte noch die letzten Schmuckstücke und trat dann von Tenshi zurück, der sich in dieser seltsamen, reich geschmückten Kleidung wie ein rausgeputzter Weihnachtsbaum vorkam, wohingegen Kakera ihn mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck und einen gierigen Glitzern in den Augen betrachtete. Tenshis weites, weißes Gewand reichte bis auf den Boden und war mit feinen, goldenen Stickereien und Edelsteinen verziert. Es war auf beiden Seiten bis zur Hüfte geschlitzt, was die nackten Beine und den gradezu lächerlich winzigen silbern funkelnden Lendenschutz hervorblitzen ließ. Eine von Kakeras Dienerinnen hatte sich die Mühe gemacht in Tenshis langes, offenes Haar kleine Diamanten zu flechten und auch seine Flügel waren mit goldenem Zierrat behangen. Er hob hilflos die Arme und sah Kakera an.

"Du siehst umwerfend aus, mein kleiner Engel! Und wenn wir Glück haben, finden wir schon heut einen reichen Käufer für dich."

"Wie bitte?!"

"Ich werde dich verkaufen. Deine hübschen Flügelchen werden ihren Preis wert sein und deine Fähigkeiten im Bett haben wir auch zur Genüge geschult (Ähm...)."

Tenshi lief knallrot an, zum Teil aus Wut, zum Teil aus Verlegenheit. Kakera umfasste das Ende der goldenen Kette, die an einem Reif um Tenshis Hals hing, und führte ihn wie einen Hund aus dem Raumschiff, während Tenshi traurig die Flügel hängen ließ.
 

~*~
 

Die Klingel stört Akarui, Seiya, Bunny und Hotaru beim Frühstück. Akarui steht auf, um zu öffnen, woraufhin Hotaru sich ihm sofort anschließt und an seine Hand hängt. Er geht zur Tür und als er sie aufmacht, steht er Minako gegenüber.

"Morgen, Mina."

"Guten Morgen, Akarui. Ich wollte euch abholen. Heut ist doch 'Tag der offenen Tür'. Da sollten wir nicht zu spät kommen!"

Bunny kommt aus der Küche und sieht Mina perplex an.

"Hallo...Du bist schon wach?"

"Ja...Artemis hat mich geweckt. Kommt ihr?"

"Ich muss erst noch Hotaru zu Haru und Michi schaffen."

"Ach, sind die wieder da (Haruka hatte ein Rennen in Amerika und Michiru hatte ihn begleitet.)?!"

Bunny nickt.

"Wer sind die beiden, Schätzchen?", fragt Seiya, der hinter ihr steht.

"Gute Freunde von uns. Sie kümmern sich während der Schulzeit um Hotaru."

"Mama (Wie sich das anhört!...)..."

"Ja?"

"Kann Akarui mich bitte hinbringen?"

Bunny überlegt kurz und sieht dabei in Hotarus bettelndes Gesicht.

"Wenn er will...Aber er weiß ja gar nicht, wo er hin muss. Und womöglich verläuft er sich auf dem Weg zur Schule..."

"Dann geht halt Mina mit, Schätzchen. Sie wird ihn schon sicher zur Schule bringen."

Mina strahlt übers ganze Gesicht, genau wie Hotaru. Akarui zuckt resignierend die Schultern und geht aus der Tür.

*

"Ich geh schon...", ruft Michiru und stürmt die Treppe hinunter zur Wohnungstür.

Als sie öffnet, klammert sich Hotaru an ihr Bein und lacht glücklich.

"Michi! Michi!"

Die junge Frau lächelt.

"Hallo, Hotaru. Haruka, Hotaru ist da!"

"Komme gleich..."

Michiru hebt den Blick und lächelt Minako an.

"Hallo, Mina. Willst du nicht rein kommen?"

"Hi, Michiru. Gern."

Minako dreht sich um und greift neben die Tür.

"Na, komm schon!"

"Geh du ruhig, Mina! Ich warte lieber hier..."

"Von wegen! Du kommst mit!"

"Ich kann..."

Michiru tritt neugierig nach draußen und schmunzelt, als sie sieht wie Mina verzweifelt versucht einen Jungen zum Mitkommen zu bewegen und mit aller Macht an seinem Arm zieht. Der Junge rührt sich allerdings keinen Zentimeter und lässt Minas Versuche ungerührt über sich ergehen, nur darum bemüht möglichst viel Anstand zu ihr zu bekommen. Michiru kommt der arme Junge unglaublich bekannt vor und plötzlich fällt es ihr ein.

"Sie sind doch einer von den 'Black Angel'!"

Akarui blinzelt Michiru an und grinst.

"Und Sie sind Michiru Kaiou! Ich liebe ihre Musik!"

Er reißt sich von Mina los und tritt freudestrahlend auf Michiru zu. Sie reicht ihm die Hand und er schüttelt sie mit leuchtenden Augen. Dann wird er schlagartig feuerrot und blickt zu Boden, während er schüchtern nuschelt:

"Ähm...Könnte...könnte ich ein...ein Autogramm haben?"

"Dasselbe wollte ich gerade fragen."

Die beiden lachen los und Minako betrachtet Michiru mit eifersüchtigen Blicken.

Als Hotaru Haruka entdeckt, der hinter Michiru erscheint, rennt sie lachend auf ihn zu und lässt sich von ihm hochheben.

"Na, da bist du ja wieder. Haben wir dir gefehlt?"

Hotaru nickt.

"Wahnsinn! Das glaub ich nicht! Haruka Tennou! Mann, hab ich heut ein Glück!"

Akarui steht mit großen Augen vor Haruka und sieht zu ihm hoch. Haruka grinst schief.

"Das Glück hab ja wohl eher ich. Akarui Kou. Es ist toll dich endlich mal persönlich zu treffen."

"Hä? Ihr kennt euch?", fragt Mina verdutzt (Würde mich auch wundern...Vor allem weil Haruka Akaruis Namen kennt.).

Haruka mustert Akarui mit einem interessierten Blick.

"Nicht direkt. Akarui fährt seit dieser Saison bei den Profirennen in Motocross mit und er klebt mir ständig am Heck. Es ist Schwerstarbeit ihn auf Abstand zu halten..."

"Das ist übertrieben! Meistens kann ich kaum Schritt halten."

"Du fährst Rennen?", fragt Mina verblüfft.

"Wenn es die Zeit zulässt, gibt es nichts, was ich lieber mache."

Michiru hängt sich an Akaruis Arm und sieht lächelnd zu ihm hoch.

"Ich will euch ja nicht stören, aber wie wäre es damit, wenn wir rein gehen? Im Wohnzimmer redet es sich besser."

Michirus Vorschlag wird sofort in die Tat umgesetzt.

*

"Ich bin gleich wieder da.", meint Bunny und lässt Seiya im Hof der Schule stehen.

"Ich werde deine Rückkehr sehnsüchtigst erwarten, Schätzchen!"

"Hmpf...Idiot."

Seiya sieht ihr grinsend hinterher und lehnt sich an die Wand. Mädchengekreische schreckt ihn auf und er sieht eine Horde weiblicher Fans auf sich zu rasen.

"Oh, oh...Ohne Akarui wird das hart (Denkst wohl dir fällt der Arm vom Autogramme schreiben ab...). Also nichts wie weg..."

Er dreht sich um und rennt los. Als er um die Ecke biegt, befindet er sich in einer Sackgasse.

"Mist!"

Er sieht sich schnell um und entdeckt einen Baum. Er rennt darauf zu, springt und (...donnert gegen den Stamm...) landet sicher in der Baumkrone. Die Mädchen laufen an dem Baum vorbei und Seiya atmet erleichtert auf. Als sie außer Sichtweite sind, springt er wieder runter.

Ein Mädchen schreit auf, denn er berührt kurz vor ihr den Boden. Seiya sieht auf und grinst.

"Sorry, Mako! Ich hab dich nicht gesehen."

Makoto atmet tief durch und meint übertrieben dramatisch:

"Mann, hast du mir einen Schrecken eingejagt. Ich hab beinah einen Herzinfarkt bekommen...Puh..."

"Ich bin auf der Flucht.", kommt es mit einem verschörerischen Augenzwinkern.

"Vor was?"

"Fans."

"Du kommst doch ansonsten gut mit denen klar...", meint Mako irritiert.

"Wie man's nimmt. Sie nerven mich manchmal ziemlich...Ich mag ja meine Fans, aber ich will auch mein Privatleben haben. Und da stören sie mich gewaltig."

"Verstehe. Aber..."

Ein grelles Licht erhellt ihre Umgebung und Makoto kneift die Augen zusammen.

Als sie sie wieder öffnet, ist Seiya verschwunden und ein Schrei ertönt. Mako rennt in seine Richtung und erstarrt, denn vor ihr liegt Fräulein Haruna umhüllt mit einer dicken Eisschicht und darüber gebeugt ein Mann mit schwarzer Mähne. Er bedenkt sie mit einem diabolischen Grinsen, winkt ihr zu und verschwindet dann mit einem fröhlichen:

"Hi! Bey!"

"Was ist denn hier los?"

Mako wendet sich um und erblickt Bunny, die ungläubig auf die Szenerie schaut.

"Du musst dich verwandeln!"

Bunny nickt.

"Macht des Mondlicht...wach auf!!!"

Das Eis zerspringt und vor ihnen steht ein Monster in einer Art Kostüm, wie es eine dieser überstrngen Lehereinnen aus dem Fernsehen tragen würde, und hält einen großen Zeigestock in der Hand. Sailor Moon geht in Positur.

"Wie kannst du es wagen Besitz von einer Lehrerin zu ergreifen, auch wenn die mich immer mit Zusatzaufgaben überschütet...Ich bin Sailor Moon. Und im Namen des Mondes werde ich dich bestrafen."

"Lasst mal eure Hausaufgaben sehen!"

"Welche Hausaufgaben? Ich hab keine...", meint Moon verdutzt.

"Was? Die habt ihr nicht?! Das bedeutet Strafe..."

Der Stock saust auf Sailor Moon und Makoto nieder. Moon schubst Mako weg und bekommt den Schlag ab. Sie schreit auf, doch das Ungeheuer holt zum nächsten Schlag aus. Makoto hat sich aufgerappelt und stemmt mit beiden Händen das Monster in die Höhe.

"Ich lass nicht zu, dass du Bunny weh tust!!!"

Auf ihrer Stirn erscheint das Zeichen des Jupiters und sie schleudert das Wesen gegen einen Baum. Makoto hebt die Hand und ihr Verwandlungsfüller erscheint.

"Macht der Jupiternebel...wach auf!!!"

Das Monster steht wieder auf beiden Beinen und attackiert die Kriegerinnen mit zahllosen kleinen, steinharten Kreidestücken, die durch die Luft wirbeln.

Einige Stücke fliegen genau auf Sailor Moon zu und sie hat keine Chance ihnen allen auszuweichen. Doch plötzlich wird sie in zwei stake Arme gerissen und hoch gehoben. Sie blickt verwirrt nach unten, denn sie fliegt über den Boden. Dann dreht sie den Kopf und sieht in das Gesicht von Sailor Black Demon. Er landet mit ihr wieder und setzt sie ab.

"Jupiter...Macht der Donner...siege!!!"

Das Monster wird von Blitzen durchfahren und bricht zusammen.

"Los, Sailor Moon!"

Diese wird von Jupiters Stimme aus ihrer Erstarrung gerissen. Sie umfasst ihr Zepter und ruft:

"Licht des Silbermondes...schein und heile!!!"

Das Monster wird wieder zurück in Fräulein Haruna verwandelt, der Kristall jedoch von Demon abgefangen. Sailor Moon tritt auf ihn zu und streckt die Hand aus.

"Gib ihn mir!"

Demon folgt ihrer Aufforderung und sieht sie ernst an.

"Es ist nicht das, was wir suchen..."

Er dreht sich um, aber Moon legt ihre Hand auf seine Schulter.

"Danke...", murmelt sie.

"Denk bloß nicht, dass ich das für dich getan habe."

Er wischt ihre Hand weg, breitet seine Flügel aus und fliegt davon. Sailor Moon sieht ihm traurig nach.

"Und für wen hast du es sonst getan?", fragt sie leise.

*

Minako beobachtet, inzwischen wutschnaubend, wie sich Akarui glänzend mit Michiru unterhält. Selbst Haruka scheint ihn zu mögen und diskutiert mit ihm über die Vorzüge der neusten Motorräder. Akarui wirft einen Blick zur Uhr.

"Ach, du meine Güte! Wir reden und reden. Und dabei kommen wir zu spät!", ruft er und springt auf. "Es hat mich sehr gefreut, euch kennen zulernen!"

"Die Freude war ganz auf unserer Seite. Komm doch mal wieder vorbei!", meint Haruka und schüttelt ihm die Hand.

"Da fällt mir was ein..."

Michiru rennt zu einer Kommode und kramt im Schubfach herum, bis sie schließlich ein paar kleine Zettel hervorzieht. Sie hält einen Akarui hin und sagt:

"Das ist eine Eintrittskarte zu dem Konzert, das Haruka und ich heute geben. Möchtest du vielleicht auch kommen?"

"Mit dem größten Vergnügen. Ich hatte schon erfolglos versucht welche zu bekommen..."

"Und hier ist auch eine für dich Mina. Am besten begleitest du Akarui! Die anderen beiden könnt ihr ja Bunny geben, vielleicht hat sie ja auch jemanden zum Mitnehmen (Na klar, SEIYA!)..."

Minas schlechte Laune ist wie weggeblasen. Sie strahlt Michiru glücklich an und verlässt dann mit Akarui zusammen die Wohnung.

*

"Hast du es auch gespürt, Michiru?"

Sie nickt.

"Dieser Junge hat eine unglaubliche Energie."

"Wir müssen ihn im Auge behalten."

"Och, das ist nicht schlimm. Ich find ihn süß."

"Wie bitte?! Ich hab mich wohl verhört!"

"Werd doch nicht gleich eifersüchtig, Haruka!...Für mich bist und bleibst du der Einzige..."

"Das will ich ja auch hoffen!"

Haruka umarmt Michiru und küsst sie leidenschaftlich.

*

"Da bist du ja endlich, Schätzchen!"

"Entschuldige! Es hat etwas länger gedauert, aber dafür hab ich Mako mitgebracht."

"Wir haben uns ja schon getroffen..."

"Ach, habt ihr das?", fragt Bunny neugierig.

"Hallo ihr!"

"Hallo, Amy. Du kommst aber ziemlich spät."

"Nein, eigentlich war ich die Erste. Ich bin schon seit um sechs hier. Ich musste das Computerzimmer aufräumen und das Mathequiz vorbereiten. Dann hatte ich noch das..."

"Da sind wir!", schreit Minako außer Atem.

Seiya grinst breit.

"Habt ihr euch etwa doch verlaufen?!"

"Quatsch!...Stell dir vor! Ich hab Michiru Kaiou kennen gelernt und Haruka Tennou, den ich bisher nur auf dem Motorrad gesehen habe, wenn er vor mir durchs Ziel raste..."

"Aha. Freut mich für dich, Akarui..."

"Ähm...Was ist los?"

Bunny blinzelt die Jungs verwirrt an. Seiya macht eine übertrieben gekünstelte Verbeugung und deutet dabei auf seinen Bruder.

"Darf ich vorstellen...Akarui Kou. Möchtegernraser auf Motorrad & Co...Mit einem Hang zum Selbstmord, was ich ihm übrigens am liebsten verbieten würde."

Letzteres lässt Akarui genervt das Gesicht verziehen, denn über dieses Thema haben sie schon mehr als genug diskutiert und er hat Seiya klar gemacht, dass er sich das nicht nehmen lassen würde.

"Hä?"

Bunny versteht noch immer nichts. Amy hüstelt leicht.

"Kou, Akarui. Genannt: Todesengel. Fährt bei Rennen fast immer die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit. Bisherige Profirennen: 10...Davon sechs Siege und viermal der Zweiter Platz...Hinter Haruka Tennou. Er ist gefürchtet, wegen seines mörderischen Fahrstils, bei dem er seine Maschine zum Äußersten treibt und nicht selten nur knapp einem Unfall entgeht."

"AMY!!! Woher weißt du das alles?"

Sie wird rot.

"Ist ja jetzt auch egal...Los! Wir zeigen euch die besten Kurse und Clubs..."

Mit diesen Worten stapft Minako los und die anderen folgen ihr.
 

Chapter 37: Talents
 

Die Jongleure, Artisten und Feuerschlucker drängten sich in dem riesigen Saal zusammen, während reich geschmückte Damen und Herren zwischen ihnen hindurch flanierten. Tenshi machte große Augen, als er diese ganze verschwenderische Pracht sah und kam nicht mehr aus dem Staunen heraus. Kakera fühlte sich sichtlich wohl und registrierte mit wachsendem Vergnügen die Blicke, die sein 'Schützling' auf sich zog. Er hatte die Kette von dessen Hals gelöst, denn er wusste genau, dass Fluchtversuche innerhalb des Palastes zum Scheitern verurteilt waren.

"Was ist das für ein entzückendes Wesen an eurer Seite, Kakera - sama?"

Kakera machte eine tiefe Verbeugung.

"Das ist mein kleiner Engel, Lady Chew."

Die Lady trat auf Tenshi zu und strich über dessen Flügel. Er fuhr sofort herum und sah sie mit einem gehetzten Ausdruck an.

"Was sind das für seltsame Augen...", murmelte Lady Chew und betrachtete Tenshis blaue Augen, die so gar nicht die übliche Katzenartigkeit, der anderen Gäste und Sklaven aufwiesen.

"Wollt ihr ihn vielleicht kaufen, Lady?"

Sie ließ ihren Fächer zu klappen und nickte bedächtig.

"Was hat er denn für Qualitäten?"

Als Kakera begann diese in recht ausgeschmückter Form zu schildern, schlich sich Tenshi an die Seite und setzte sich auf einen der zahlreichen goldenen Stühle. Er stützte sein Kinn in die Hände und starrte düster vor sich hin, während das fröhliche Treiben um ihn herum weiterging und so manche Dame und mancher Herr sich den Hals nach ihm verrenkte.
 

~*~
 

Die Mädchen beobachten mit großen Augen, wie Seiya mühelos durch die Verteidigung der gegnerischen Basketballspieler drippelt. Er spielt immer wieder kleine Finten und täuscht Würfe an, wodurch er fast in ständigem Ballbesitz bleibt.

"Dein Bruder kann das wirklich großartig."

Akarui legt sein Buch beiseite und meint achselzuckend:

"Er neckt sie doch bloß, Bun. Wenn er will, kann er sie einfach stehen lassen."

In diesem Moment rennt Seiya an einem Spieler vorbei, springt in die Höhe und macht einen Korb.

"Siehst du, was ich meine..."

Akarui gähnt gelangweilt und steht auf, wobei er sich seine Jacke auszieht.

"Was hast du denn jetzt vor?"

Er grinst leicht.

"Ich sorge dafür, dass mein Bruderherz wenigstens ein bisschen ins Schwitzen kommt, Minako."

Er springt über die Brüstung und landet sicher auf dem zwei Meter tieferen Boden. Er sieht Seiya herausfordernd an und wartet, bis der vor ihm stehen bleibt.

"Wie wär's mit einem kleinen Duell, Seiya?"

Seiya zieht eine spielerisch arrogante Miene.

"Du verlierst doch sowieso."

Akarui grinst.

"Ich weiß."

Sein Bruder wirft ihm den Ball zu und Akarui drippelt los. Seiya jagt seinen Bruder quer übers Spielfeld und versucht unter lauten Jubelrufen, die beiden gelten und von den zahlreichen, anwesenden Mädchen kommen, ihm immer wieder den Ball abzunehmen, doch Akarui schafft es ihn zu behalten. Plötzlich macht Seiya einen Ausfall nach links, Akarui reagiert, aber im selben Augenblick dreht sich sein Bruder um die eigene Achse und schnappt sich den Ball von rechts. Seiya rennt zum Korb und macht zwei Punkte. Die beiden Geschwister sehen sich schweratmend an und grinsen.

"Du wirst besser, Akarui."

"Aber mit dir werde ich es nie aufnehmen können..."

"Dafür kannst du besser mit dem Motorrad umgehen."

"Apropos. Hast du alles in die Wege geleitet?"

"Aber klar. Oder konnte ich dir jemals einen Wunsch abschlagen?"

Akarui grinst und schüttelt den Kopf, was Seiya mit einem leichten Hieb in seine Seite quittiert.

"Lass uns weiter spielen! Vielleicht lern ich ja noch was von dir..."

Und schon sprinten die beiden los.

*

Bunny staunt ungläubig über die Aktionen der Brüder, die spielend leicht über das Spielfeld rennen und gemeinsam Körbe gegen ihren Gegnern erzielen, die ihnen kaum etwas entgegen zusetzen haben.

,Die beiden spielen, als wären sie eine Person! Einfach unglaublich!'

"Sie sind phantastisch!"

"REI!!! Was machst du denn hier?"

Bunny sieht ihre Freundin, die plötzlich neben ihr steht, verwundert an.

"Ich hab heut schon aus und da bin ich schnell her gekommen, um Seiya spielen zusehen. Es ist unvorstellbar, dass er aufgehört hat."

"Wo aufgehört?"

"Sag bloß, du weißt das nicht?!"

"Was soll ich nicht wissen?"

"Seiya hat bis vor kurzem in der NBA mitgespielt."

"WO?"

Rei blinzelt fassungslos über Bunnys Unwissenheit.

"In der NBA. Der amerikanischen 'National Basketball Association'. Man nannte ihn den 'Flying Devil', weil er Sprünge hinlegte, dass es einem so vorkam, als ob er fliegt, und einen wahnsinnsstarken Wurfarm hat."

"Woher weißt du das?"

"Mein Großvater ist ein Riesenfan von ihm und als ich neulich seinen Namen erfuhr, hab ich mir gleich gedacht, dass Seiya Kou und unser Seiya ein und dieselbe Person sind."

"Hey, Schätzchen, wo gehen wir jetzt hin? Ich brenn schon darauf dir zu zeigen, was für ein großartiger Sportler ich bin."

"Du bist arrogant."

"Nein (Ha, ha, ha.), ich sage die Wahrheit."

*

Wenig später stehen die Mädels fassungslos am Rand des Footballfeldes und beobachten wie Seiya einen Touchdown nach dem anderen holt. Auch beim Baseball ist es nicht anders; ein Homerun folgt dem andern. Und immer wieder kommt Seiya zu Bunny um ihr irgendein Kompliment abzuringen oder sie etwas zu ärgern.

Als es schließlich in Richtung Rugby geht, reicht es Akarui und er ruft Seiya zu:

"Von mir aus, kannst du dich gern noch etwas zu Tode hetzen! Ich such mir inzwischen was anderes!"

"O.K."

"Tschau, Leute!"

"Tschüss."

Während die anderen gehen, schaut Minako Akarui verstohlen an. Er lächelt plötzlich und meint:

"Ich komm allen Anschein nach nicht darum herum, mich an dich zu gewöhnen..."

Mina sieht ihn verärgert an.

"Was soll das denn heißen?!"

"Es soll heißen, dass ich es noch nie mit einem Mädchen wie dir zu tun gehabt habe. Also sei bitte etwas nachsichtig mit mir!"

Sie grinst und nickt.

"Willst du mich vielleicht begleiten?..."

Als Antwort wird ihr Grinsen noch breiter.

*

Minako sitzt ganz still, um Akarui ja nicht bei seiner Malerei zu stören. Er hebt hin und wieder den Kopf und sieht sie abschätzend an, bevor er weiter malt.

"Irgendetwas fehlt da noch..."

Er tippt sich mit dem Pinsel gegen die Nase, hinterlässt einen orangenen Fleck darauf. Ein paar letzte Pinselstriche dann lächelt er zufrieden.

"Kann ich es mir ansehen?"

Er nickt Mina zu. Sie hüpft von dem Baumstumpf herunter und stellt sich neben ihn.

"Du hast da was auf der Nasenspitze..."

"Wo?", fragt er und schielt auf seine Nase.

Minako lacht und wischt ihm die Farbe weg, was ihn zurückfahren lässt. Sie runzelt kurz die Stirn, aber dann beginnen ihre Augen zu leuchten und sie wird ganz rot, als sie das Gemälde sieht.

"Das...das soll ich sein? Bin...bin ich wirklich so schön?"

"Ich zeichne, was ich im Herzen der Menschen sehe...Weißt du, in meiner Heimat heißt es, dass ein Bild der Spiegel der Seele ist. Es fängt ein Stück deines Lichts ein und hält es fest, damit es für immer erstrahlt. Aber ich glaube, dass auch ein Teil von mir, von meinem Licht, in meinen Zeichnungen steckt..."

Als er ihre verträumten Augen auf sich gerichtet sieht, hüstelt er.

"Ähm...Komm! Ich will dich noch mal zeichnen!"

*

Vor einer großen, alten Eiche sitzen Bunny und Seiya, der plötzlich aufsteht.

"Komm, ich will dir was zeigen!"

Er springt auf einen Ast des Baumes und streckt ihr seine Hand entgegen.

"Da hoch soll ich?...", fragt sie leicht irritiert.

"Hast du etwa Angst? Ich lass dich schon nicht fallen!"

Sie blickt ihn zweifelnd an, legt dann aber doch ihre Hand in seine. Er zieht sie mit einem Ruck hoch, umfasst ihre Taille und stellt sie sicher auf den Ast. Sie klammert sich haltsuchend an seine Schultern und sieht ihm tief in die Augen. Sie hüstelt gezwungen und lässt ihn los, was sie sofort ins Schwanken bringt. Seiya greift nach ihrer Hand und hindert sie so daran das Gleichgewicht zu verlieren. Er setzt sich ihn und zieht sie mit sich nach unten. Seiya hebt die andere Hand und deutet aufs Meer, das man in einiger Entfernung sehen kann.

"Gleich geht es los, Schätzchen!"

Bunny will fragen was, doch das erübrigt sich, als die Sonne sich in einen leuchtendroten Feuerball verwandelt und langsam im Meer (Weiß kami-sama, ob da überhaupt ein Meerblick sein kann.) versinkt. Der Himmel färbt sich mit den schönsten Farben und die Vögel beginnen mit ihrem Nachtgesang.

"Hörst du das, Schätzchen?...Sie singen der Sonne ein Abschiedslied und begrüßen den Mond. Aber sie trösten die beiden auch, denn wie in jeder Nacht, wie an jedem Tag konnten sie ihren Geliebten nicht sehen, nicht berühren. Nur ein aller paar Jahre ist es den beiden vergönnt für einen Augenblick zusammen zu sein und man sagt, wenn sich in einem dieser Moment zwei Verliebte küssen wird ihre Liebe auf ewig währen..."

Bunny seufzt verträumt.

"Eine schöne Geschichte...Ich wusste ja gar nicht, wie romantisch du bist."

"Du weißt vieles nicht über mich."

"Dann erzähl mir von dir!"

"Vielleicht später einmal, aber jetzt lass uns einfach nur den Moment genießen!"

Sie nickt und lehnt ihren Kopf an seine Schulter.

*

"BUNNY! SEIYA!"

Akarui hält außer Atem vor den beiden an und grinst, während Mina neben ihm steht und ebenfalls schwer nach Atem ringt.

"Warum seid ihr denn so gerannt?"

"Wir wurden gerade von ein paar Fans verfolgt, sonst nichts...Aber wir müssen euch was ganz wichtiges fragen..."

"Was habt ihr denn?"

"Wie haben vier Konzertkarten für heute Abend von Michiru bekommen. Wollt ihr mit?"

"Gern, Mina. Wann geht's denn los?"

"In zwei ein halb Stunden."

"WAS? Ist euch das nicht früher eingefallen?"

Seiya und Bunny springen auf und rennen mit den anderen beiden nach Hause.
 

Chapter 38: In Concert
 

Jedes Mal, wenn Tenshi zur riesigen, goldenen Standuhr sah, war kaum Zeit vergangen und so saß er noch immer miesepetrig auf seinem Stuhl in dem schön dekorierten Festsaal.

"Tanz mit mir!", riss ihn eine herrische Stimme aus den Gedanken.

Er blickte auf und sah auf eine grazile, weibliche Person, die aufs Eleganteste herausgeputzt war und allerlei Schmuck trug. Sie besaß eine unvergleichliche Schönheit, die von dem roten Seidenkleid noch betont wurde, aber der Blick ihrer mandelförmigen Katzenaugen war kalt und erinnerte an den kühlen Glanz eines Smaragds. Ihr langes, schwarzes Haar fiel ihr über die Schultern bis zu Boden, obwohl es in einer aufwendigen Hochsteckfrisur gebändigt war.

"Tanz mit mir!", wiederholte sie ungeduldig, doch Tenshi schüttelte den Kopf.

Ihre Augen verengten sich wütend und sie griff mit ungeahnter Kraft nach seinem Haar. Tenshi verzog schmerzerfüllt das Gesicht, als sie sich die langen Strähnen fest um das Handgelenk wickelte.

"Beschädigen der Ware verboten!", meldete sich Kakera zu Wort.

Er wollte die Hand der Fremden packen, ihm wurde jedoch eine Lanzenspitze an die Kehle gehalten und er hielt sofort inne. Tenshis Schmerzen wurden unerträglich. Er schrie auf und stieß die Fremde ohne Mühe von sich. Zwei kräftige Flügelschläge brachten ihn an die Decke, von wo er sich panisch nach einer Fluchtmöglichkeit umsah.

"Komm sofort wieder runter!"

Tenshi schüttelte ängstlich den Kopf.

"Was soll der Aufstand?"

Die Wachen standen stramm und machten genau wie die Gäste Platz für den König.

"Vater, dieser Sklave macht nicht, was ich ihm sage!"

"Welcher Sklave, mein Herz?", fragte er die Prinzessin.

Diese hob den Arm und deutete auf Tenshi.

"Der da oben!"

Der König lachte.

"Komm runter, Junge!"

Tenshi sah den großen, stämmigen Mann mit dem freundlichen Gesicht an und ließ sich langsam zu Boden sinken, da er eingesehen hatte, dass eine Flucht unmöglich war.

"Vater, ich will ihn haben!"

Der König sah sie mit gerunzelter Stirn an.

"Du weißt genau, dass ich gegen Sklaverei in meinem Haus bin, mein Herz!"

"Du hast mir aber versprochen, dass ich alles, was ich will, zu meinem Geburtstag bekomme!"
 

~*~
 

Akarui zupft unentwegt an seinem Jackett herum und verzieht den Mund.

"Warum muss ich dieses Ding anziehen?"

"Weil man zu so einem Konzert nun mal in gewisser Kleidung erscheint...", antwortet Seiya und bindet seinem Bruder die Krawatte. "Oder willst du vielleicht in Jeans gehen?!"

"Du weißt doch, wie ich solche förmlichen Klamotten hasse!"

"Warum eigentlich?"

Ein Schatten huscht über Akaruis Gesicht.

"Erinnerungen...Schlechte Erinnerungen.", meint Akarui leise.

Sein Bruder seufzt.

"Für den einen Abend wirst du es ja wohl überstehen, schließlich schaffst du es ja während unserer Konzerte auch!"

"Das ist was anderes..."

"Ist es nicht!"

Seiya tritt von ihm zurück und sieht ihn zufrieden an.

"Also besser bekomme ich es auch nicht hin!"

Akarui streckt ihm die Zunge raus.

"Lass deine Albernheiten und hilf mir lieber mal!"

Akarui bindet mit flinken Fingern die Fliege seines Bruders und murmelt dann:

"Ich hoffe, dass du unsere Aufgabe nicht wegen Bunny vergisst..."

Seiya sieht ihn grimmig an.

"Das brauchst du mir nicht vorhalten!"

Akarui lächelt nachsichtig.

"Ich kenne dich besser als du denkst...Du liebst Bunny und würdest bestimmt alles für sie tun..."

Seiya runzelt die Stirn.

"Aber das hat doch gar nichts mit uns zu tun!"

Akarui seufzt.

"Oh, doch. Ich spüre, dass wir da noch Probleme bekommen..."

"Hey! Ich weiß, dass du dir Sorgen machst."

Seiya legt seine Hände auf die Schultern von Akarui und sieht ihm fest in die Augen.

"Merke dir, nichts wird mich je davon abhalten..."

Ein leises Klopfen unterbricht die Jungs.

"Komm ruhig rein, Schätzchen!"

Die Tür öffnet sich und den beiden Brüdern bleibt die Luft weg, als sie Bunny in ihrem umwerfenden Kleid aus roter, eng anliegender Seide mit den feinsten Stickereien und einem Seitenschlitz, der fast bis zur Hüfte reicht, sehen. Ihr Haar ist kunstvoll hochgesteckt und sie sieht die beiden fragend an.

"Du bist wunderschön, Schätzchen!"

"Danke."

Sie blickt auf Akarui, doch dessen Augen sind plötzlich leer und er scheint an einem ganz anderen Ort zu sein. Er beginnt leicht zu zittern und ballt die Hände zu Fäusten.

"Alles in Ordnung mit dir?"

Die besorgte Stimme seines Bruders bringt ihn in die Wirklichkeit zurück und er nickt.

"Mir fehlen nur einfach die Worte...", meint er mit einem erzwungenen Lächeln.

Bunny errötet leicht, was sie in Seiya Augen noch schöner wirken lässt, obwohl er das eigentlich für unmöglich gehalten hat. Er tritt auf sie zu und reicht ihr seinen Arm. Er beugt sich zu ihr hinunter und flüstert ihr heiser ins Ohr:

"Neben deiner Schönheit erblasst selbst die Sonne und verhüllt ihr Gesicht."

Bunny strahlt ihn an. Sie legt bereitwillig ihre Hand in seine Armbeuge und lässt sich von ihm zum Wagen geleiten. Akarui sieht ihnen nach und lächelt leicht.

"Liebe...Die größte Gefahr und das höchste Glück der Welt (Der ist ja ein richtiger, kleiner Philosoph. Grins)...", murmelt er.

Als er allerdings den Motor des Autos hört, wird ihm schlagartig die List der beiden bewusst.

"Das ist doch unfassbar! Jetzt muss ich Minako ja alleine abholen (Sei lieber froh, dass ihr zwei Wagen habt! Sonst wäre das Problem wesentlich größer...)!!!"

*

Minako starrt in ihren Spiegel und zieht eine Grimasse.

"Ich sehe scheußlich aus..."

Sie steckt sich einen kleinen, goldenen Schmetterling ins Haar und zupft ihre Strähnen zurecht. Eine seltsame Nervosität hatte sie überfallen, als sie heimgekommen war. Sie hatte sich für keine Kleid, keinen Schmuck und keine Frisur entscheiden können, nichts war ihr gut genug erschienen. Jetzt trägt sie ein hautenges, orangefarbenes Kleid, das mit Goldfäden durchwirkt ist, die japanische Muster formen.

Als jemand die Klingel betätigt, zuckt sie zusammen und steht langsam auf. Sie fährt in die Schuhe und läuft zur Tür. Davor bleibt sie allerdings stehen und ruft:

"Wer ist da (Na, wer wohl?)?"

"Ich bin's, Akarui (Nein, so was!). Kommst du, Minako?"

Ihr Herz setzt einen Moment aus, als sie seine Stimme hört, um gleich darauf doppelt so schnell wieder zu schlagen. Ihre Kehle wird ganz trocken und sie krächzt halb:

"Ich...ich kann nicht mitkommen..."

"Warum?"

"...Ich...bin...bin krank...Hust...Hust...Hab einen Rückfall oder so..."

Vor der Tür herrscht Stille.

"Brauchst du vielleicht Hilfe?"

"Nein, nein...Ich leg mich hin, dann ist alles morgen wieder gut..."

Er zögert.

"Wenn du meinst...Ich wünsch dir gute Besserung, Minako. Tschau!"

"Tschau."

*

Artemis sieht Mina, die kurz darauf in ihrem Zimmer sitz, eindringlich an.

"Warum bist du nicht mit Akarui gegangen (Gute Frage.)?"

Sie seufzt.

"Ich konnte einfach nicht. Er ist die ganze Zeit von wunderschönen Mädchen umschwärmt, das hab ich ja heute mitbekommen, und das wird im Konzert nicht anders sein. Was soll ich da? Ich kann es mit denen nie aufnehmen!...Und überhaupt. Er kann mich ja gar nicht leiden!"

Der Kater runzelt die Stirn.

"Jetzt redest du aber Unsinn! Wie du es mir erzählt hast, hat er sich doch vorbildlich um dich gekümmert, als es dir schlecht ging..."

Mina sieht ihn wütend an.

"Da fühlte er sich nur schuldig...Jetzt ist das anders. Kaum dass ich ihn berühre, zuckt er zusammen, versucht so viel wie möglich Abstand zu mir zu bekommen. Er kann mich ja noch nicht mal ansehen, außer dann, wenn er mich malt..."

"Es tut mir leid..."

Minako erschrickt, als sie die sanfte Stimme vor ihrem offenen Fenster hört. Sie dreht sich um und sieht in Akaruis Gesicht. Er sitzt in dem Geäst eines Baumes und sieht sie mit traurigen Augen an.

"Ich wollte dir nicht wehtun, Minako."

"Das tust du aber!!! Du ignorierst mich andauernd! Du zeigst mir nie, was du denkst! Du bist kaltherzig! Ich kann nicht begreifen, wie jemand wie du solche schönen Lieder singen und so wunderbar malen kann!!! Ich frage mich, ob du überhaupt Gefühle hast!!!"

Er blinzelt erstaunt über ihren Wutausbruch, dann lässt er den Kopf hängen.

"Ich erwarte nicht, dass du mich verstehst, Minako. Es gibt Dinge in meinem Leben. Dinge, die ich niemanden erzählen kann und die mich einsperren."

Der Klang seiner Stimme wird immer bitterer.

"Ich habe Sachen erlebt, die ich nicht einmal meinem ärgsten Feind wünsche. Sachen bei deren bloßen Erwähnung dir eine Gänsehaut über den Rücken läuft...Ich kann diese Dinge nicht vergessen. Sie sind in mir und...und wegen ihnen bin ich so, wie ich bin."

Minako sieht ihn gleichzeitig mitfühlend und eindringlich an.

"Bitte...bitte erzähl mir davon! Vielleicht kann ich dir helfen..."

Er schüttelt den Kopf.

"Irgendwann einmal werde ich es vielleicht tun...Dann, wenn ich dich besser kenne."

"Dann willst du mich also kennen lernen?"

Sein strahlendes Lächeln ist Antwort genug und Minako fühlt sich augenblicklich wieder wohl. Akarui springt in ihr Zimmer und sieht sie bewundernd an.

"Du siehst die Sache falsch, Mina. Keine kann es in punkto Schönheit mit dir aufnehmen..."

Sie lächelt und er bietet ihr seinen Arm an.

"Ich werde mir die größte Mühe geben, mich nicht daneben zu benehmen...Würdest du mir die Ehre erweisen und mit mir zum Konzert kommen?"

Sie nickt huldvoll, was ihn grinsen lässt. Sie hängt sich bei ihm ein und so gehen sie zum Auto, während Artemis ihnen zufrieden lächelnd hinterher sieht.

*

Michirus Violine in Kombination mit Harukas Klavier zieht den gesamten Konzertsaal in den Bann der Musik. Bunny sitzt in der ihnen zugewiesenen Loge auf der äußersten Sitzkante ihres gepolsterten Stuhls und lässt die beiden Musiker nicht aus den Augen. Seiya hat den Platz neben ihr und zwirbelt verträumt eine ihrer Haarsträhne zwischen den Fingern, während er die Musik mit geschlossenen Augen genießt. Akarui lehnt sich in seinem Sitz zurück und lauscht den Liedern. Minako ist überglücklich und das nicht nur wegen der Musik...Akarui lässt es nämlich ohne Kommentar (Oder Fluchtversuche) zu, dass sie ihren Kopf an seine Schulter lehnt. Als das Konzert zu Ende ist klatscht der ganze Saal.

*

"Verzeihung?"

"Ja?..."

Seiya sieht den Platzanweiser fragend an, der in die Loge getreten ist.

"Miss Kaiou lässt ausrichten, dass sie sich sehr freuen würde, wenn die 'Black Angel' in ihre Garderobe kommen würden..."

Seiya schaut auf Akarui, der ihn förmlich anstrahlt und meint deshalb:

"Und uns freut es sehr diese Einladung anzunehmen..."

Der Mann nickt und geht.

"Wartet ihr Beiden solange im Foyer, Schätzchen?"

Bunny atmet laut und vernehmlich aus.

"Na gut..."

Minako zieht eine Grimasse.

"Wir beeilen uns auch, Minako..."

Akarui beugt sich über Minas Hand und haucht ihr einen Kuss darauf, was ihm einen verblüfften Blick seines Bruders einbringt, bevor der dasselbe bei Bunny tut. Die Jungs machen sich auf den Weg und auch die Mädchen verlassen die Loge.

Akarui schlägt sich an die Stirn.

"Wir können doch nicht ohne ein paar Blumen zu ihr gehen..."

Und schon rennt er los. Sein Bruder sieht ihm kopfschüttelnd hinterher und setzt seinen Weg fort.

*

Seiya klopft leicht an die Tür zur Garderobe.

"Ja?...Die Tür ist offen."

Seiya tritt ein und lächelt Michiru im Spiegel an.

"Guten Abend, Miss Kaiou."

"Ach, nennen Sie mich Michiru!"

"Nur wenn Sie mich Seiya nennen!"

Sie dreht sich um und reicht ihm die Hand.

"Es freut mich sehr, dass Sie und Ihr Bruder gekommen sind, Seiya. Apropos, wo ist Akarui denn?"

"Er holt ein großes Versäumnis nach...In unserer Begeisterung über Ihre Musik und die Freude über Ihre Einladung haben wir vergessen Blumen zu besorgen. Aber wie kann man einer schönen Frau sonst seine Verehrung erweisen, wenn nicht mit Blumen?"

"Sie sind ein ziemlicher Charmeur..."

Seiya grinst und haucht ihr einen Kuss auf den Handrücken.

"Aber einer, der stets nur die Wahrheit sagt."

*

"Das Konzert war toll, nicht wahr, Mina?"

"Mhmh...Toll."

"Ich hätte nicht gedacht, dass mir klassische Musik so gut gefallen kann."

"Mhmh...Gefallen kann."

"HEY, MINA!!! Hörst du mir überhaupt zu?!"

"Mhmh...Zu (Scheint nicht so...)."

Bunnys Mund klappt auf und sie setzt dazu an Mina anzuschreien, doch da legt sich ihr eine Hand auf die nackte Schulter.

"Hallo, Bunny."

"Hä?...Oh, hallo Haruka. Euer Konzert war große Klasse!"

"Freut mich, dass es dir gefallen hat...Aber sag mal! Was ist denn mit Minako los? Sie starrt Löcher in die Luft und summt Lieder vor sich hin..."

"Das gibt's doch nicht!!!", schreit Mina plötzlich.

Bunny und Haruka drehen sich zu ihr um und sehen wie sie nach draußen rennt.

*

"Bitte, lasst mich doch in Ruhe!...Nein, ich habe keine Zeit..."

"Ach, hab dich doch nicht so!"

"Du kannst doch bestimmt..."

Akarui versucht sich verzweifelt vor den vier Mädchen zu retten, die ihn seit dem Blumenladen verfolgen. Er hat wegen ihnen geschlagene 15 statt 5 Minuten zurück zum Opernhaus gebraucht und er wird jetzt langsam sauer (Verständlich.).

"Sind die hübschen Rosen für mich? Das wäre aber nicht nötig gewesen, mein Liebling..."

Akarui starrt verdattert auf Minako, die mit leuchtenden Augen und erzwungenem Lächeln auf die Gruppe zukommt. Sie bleibt kurz vor Akarui stehen und zwinkert ihm zu. Er versteht.

"Natürlich sind die für dich, Mina. Wem sonst soll ich denn meine Lieblingsblumen schenken?"

Minako stellt sich auf die Zehenspitzen und haucht Akarui, unter den eifersüchtigen Blicken der vier Mädchen, einen Kuss auf die Wange, den der nur mit einem leicht verdatterten Gesichtsausdruck kommentiert. Dann hängt sie sich bei ihm ein und zieht ihn in Richtung Tür, während Akaruis Verehrerinnen wütend davon stapfen.

"Ähm...Danke, Mina. Du hast mir vermutlich das Leben gerettet. Diese Furien standen kurz davor mir die Klamotten vom Leib zu reißen. Jetzt schuld ich dir was."

"Quatsch! Das hab ich doch gern getan (Vor allem, weil du ihn 'küssen' konntest...)."

Sie lässt sich liebend gern von ihm zurück in die Oper führen.

*

"Was war denn los, Mina?...Ach, hallo, Akarui."

"Hi, Haruka. Ich wurde von Fans attackiert und Minako hat mich heldenmütig gerettet."

Minako lehnt glücklich strahlend an Akaruis Seite und genießt es, dass sein Arm um ihrer Schulter liegt und seine Finger sanft ihren Oberarm streicheln.

"Wollt ihr mitkommen? Ich geh zu Michiru..."

"Klar, Haru!...Seiya kann sich auf was gefasst machen! Mich hier solange rum stehen zulassen."

"Wer ist Seiya?", fragt Haruka neugierig.

"Mein Bruder...Bun, er kann nichts dafür. Er wartet auf mich, weil ich Blumen holen..."

"Egal. Er hätte trotzdem Bescheid sagen können! Das ist doch unglaublich, mich..."

*

"Ich frag mich langsam, wo Akarui bleibt..."

"Vielleicht hat er keinen Laden gefunden."

"Vielleicht."

"Seiya, könnten Sie mir mal behilflich sein? Ich möchte mich umziehen..."

"Klar."

Michiru präsentiert ihm ihren Rücken und hebt ihr Haar hoch.

"Der Verschluss..."

Seiya beginnt vorsichtig an dem Reißverschluss herum zu nesseln.

Die Tür zu Michirus Garderobe springt auf und Seiya blickt mit Michiru auf einen wutschnaubenden Haruka.

"Lass sofort die Finger von ihr!", schreit Haruka.

"DU?!?!?!", ruft Seiya aus.

Er lässt Michirus Kleid los und stürmt auf Haruka zu. Die beiden sehen sich wutentbrannt in die Augen. Plötzlich trifft Haruka die Erkenntnis.

"Du bist doch der Typ..."

"Der dir das blaue Auge in Greystoke verpasst hat. Ja, der bin ich!"

Harukas Augen sprühen Funken.

"Und jetzt machst du dich auch noch an meine Freundin ran!!!"

"WAS?!"

Bunny steht neben Haruka und sieht Seiya entgeistert an.

"Das ist ja gar nicht wahr! Es ist nicht so wie du denkst, Schätzchen..."

"Ach, nein?!", brüllt Haruka.

"Bitte beruhigt euch doch!", wirft Michiru ein, doch schon saust Harukas Faust auf Seiyas Kinn zu und trifft (Autsch).

Seiya taumelt zurück, holt aber sofort zum Gegenschlag aus. Seine Faust wird allerdings problemlos von der Hand seines Bruders aufgehalten. Akarui steht zwischen den beiden Streithähnen und sieht Seiya eindringlich an.

"Es reicht! Zügle dein Temperament!", meint er mit einer eiskalten Stimme, die selbst Haruka zusammenfahren lässt.

Seiya runzelt die Stirn, doch dann nimmt er eine entspanntere Haltung an, auch wenn er Haruka weiterhin wütend ansieht.

"Ich weiß zwar nicht, was hier genau losist. Aber du weißt, wie ich über derartige Aktion denke!..."

Seiya lässt die Schultern hängen, als sein Bruder mit dieser ruhigen Stimme auf ihn einredet, und nickt schuldbewusst.

"Ihr vertragt euch jetzt gefälligst!"

Akarui greift nach der Hand seines Bruders und nach Harukas und führt sie zusammen. Die beiden schütteln sich missmutig die Hände und treten wieder voneinander zurück.

"Ich will nichts von Michiru, nur das du es weißt!"

"Und mir tut es wegen Greystoke leid...nur das du es weißt."

Die beiden grinsen sich leicht an.

"Was war denn in Greystoke?", fragt Bunny neugierig.

Seiya zuckt mit den Schultern.

"Akarui hatte bei dem Rennen einen Unfall und der da war Schuld...Ich bin nach dem Rennen zu ihm hin und hab ihm ein Veilchen verpasst..."

"Das gibt's doch nicht!!! Du hast das allen Ernstes getan?! Das war doch nicht Harukas Schuld!"

"Doch das war es, Akarui...Ich wollte es nicht, aber ich hab dich zu sehr gegen die Bande gedrängt..."

Betretenes Schweigen erfüllt die Garderobe, bis Akarui lächelt und Haruka eine Rose reicht.

"Es ist zwar nicht üblich, dass ich Männern Rosen schenke, aber bei dir mach ich eine Ausnahme. Du hast wunderbar gespielt..."

Dann wendet er sich an Michiru und überreicht er einen Strauß schwarzer Rosen (Und das sind seine Lieblings - Blumen?).

"Und deine Violine hat mich bis in meine Herz berührt..."

Akarui greift nach einer Blume, der schönste im ganzen Strauß.

"Die ist allerdings für jemand ganz besonderen."

Minako weiß nicht, was sie sagen soll, als Akarui ihr die Blume hinhält. Sie lächelt und hebt die Blüte an ihre Nase.

"Ich will euch ja nicht stören, aber wir müssen wirklich los. Der Babysitter für Hotaru wird nicht mehr lange warten...Tschüss, Haruka. Tschüss, Michiru...Und wir zwei haben noch über was zu reden, Seiya (Der Ärmste...)!"

"Mein Schätzchen hat recht, obwohl mir das mit dem Reden nicht besonders gefällt. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Tschau."

"Tschüss.", murmelt Minako ganz versonnen.

"Euer Konzert war großartig und wenn ihr wollt könnt ihr nächste Woche zu unserem kommen."

Michiru lächelt.

"Gerne, Akarui."

"Ich lass für euch an der Kasse zwei Karten hinterlegen...Tschau."

"Tschüss...", rufen Michiru und Haruka den anderen nach.

*

"Du hast dich ziemlich unhöflich verhalten, Haruka."

Dieser schnauft wütend.

"Der Typ hat an deinem Kleid rumgefingert!"

Sie kichert.

"Und? Ich hab den Verschluss nicht aufbekommen..."

"Dann hättest du auf mich warten können!"

Michiru dreht sich um.

"Na, dann hilf mir schon!"

Haruka öffnet schnell das Kleid und haucht einen Kuss auf Michirus Nacken.

"Hast du es auch gespürt?"

Sie nickt.

"Seiya hat dieselbe Kraft wie sein Bruder..."

"Aber wehe du sagst mir jetzt auch noch, dass du Seiya süß findest!"

"Ähm (< Das sagt ja wohl alles!)..."

*

Seiya klopft leise an Bunnys Schlafzimmertür.

"Komm rein!"

Er folgt ihrer Aufforderung und schließt die Tür hinter sich.

"Du wolltest mit mir reden, Schätzchen?"

"Ja.", meint sie, setzt sich auf ihr Bett und streicht sorgfältig die Falten ihres Nachthemdes zurecht um sich von Seiyas Anblick abzulenken.

"Und worüber?", fragt er und lehnt sich lässig gegen den Bettpfosten.

Sie versucht nicht auf seine nackte Brust zu starren, schafft es allerdings nur ziemlich mäßig.

"Ähm...Äh...Was...was war das mit Michiru?"

Er sieht sie erst entgeistert an und lacht dann los.

"Was ist bitte so witzig, Seiya?!"

Er fängt sich wieder, beugt sich zu ihr hinunter und nimmt ihr Gesicht in die Hände.

"Du..."

Während er ihr sanft über die Lippen streichelt, spricht er weiter:

"Glaubst du ernsthaft, dass ich etwas von ihr will, wenn ich dich haben kann?"

Bunny schluckt.

"Ich...ich dachte..."

"Da hast du falsch gedacht."

Sein Mund nähert sich ihrem und sie hält den Atem an, als seine Lippen sie berühren. Er küsst sie ganz sanft und Bunny seufzt. Als er seine Zunge in ihre Mund schiebt, schlingt er seine Arme um sie und zieht sie mit sich aufs Bett. Sein Kuss wird immer wilder und Bunny kann sich nicht gegen ihn wehren. Sie hat das Gefühl, als würde sie nach langer Zeit wieder nach Hause kommen und sie fühlt sich sicher und geborgen. Er öffnet ihr Nachthemd und legt seine Hand auf ihre Brust. Sie zieht scharf den Atem ein, als er mit seinem Daumen über ihre Brustwarze streichelt. Während er ihren Hals und ihr Dekolleté mit seinen Lippen bedeckt, wandert seine Hand weiter nach unten. Als sie zwischen ihren Beinen angelangt ist, greift Bunny panisch nach seinem Arm.

"Nein!!!"

"Sch...Ist ja gut!", flüstert er beruhigend und zieht seine Hand zurück. "Ich kann warten, Schätzchen..."

Er will aufstehen, doch sie hält ihn fest.

"Bitte...bitte bleib hier!"

Seiya sieht sie verwundert an.

"Weißt du, was du von mir verlangst?"

Sie blinzelt verdutzt.

"Nein, wahrscheinlich nicht...Ich werde kein Auge zumachen können, wenn ich neben dir liege."

"Und ich kann nicht schlafen, wenn du nicht da bist!", antwortet sie energisch.

Seiya atmet resignierend auf.

"Also gut...Aber nur heute, sonst schlaf ich am Tag ein..."

Er legt sich wieder zu ihr und hüllt sie beide in die weichen Decke. Bunny kuschelt sich eng an ihn und schließt mit einem zufriedenen Seufzer die Augen.

Seiya atmet tief durch und versucht sich auf etwas anderes als die Frau in seinen Armen zu konzentrieren...Vergeblich.

,Na, also dann...Schlaf ade!'

*

In einem anderen Zimmer des Hauses sitzt Akarui am offenen Fenster und spielt auf seiner Flöte. Die melancholische Melodie schwebt durch die Luft, welche sonst keinen Laut mit sich bringt. Er beobachtet mit traurigen Augen den Mond, der fahl über dem Horizont erscheint.

"Wie soll ich das nur schaffen?", fragt er die Dunkelheit.

Ein Windstoß fährt durch die Äste und treibt eine Blüte auf Akarui zu. Er streckt die Hand aus und die Blüte landet sanft darauf.

"Hast du Probleme?"

Luna hockt sich neben ihn und sieht ihn fragend an.

"Wer hat die nicht...", meint er ausweichend.

"Kann ich dir vielleicht helfen?"

"Nein..."

Die Katze lässt traurig den Kopf hängen. Akarui lächelt und krault sie hinterm Ohr.

"Mach dir nichts daraus, Prinzeschen! Mir kann nur ein Mensch helfen und den werde ich wohl nie finden."

"Gib nicht auf, Akarui!"

Er seufzt tief.

"Das ist leichter gesagt als getan...Aber wie sagte schon ein weiser Mann...Der Wind ist nichts weiter als Luft und doch weht er beständig bis er den Felsen abgetragen hat..."

Luna sieht diesen rätselhaften Jungen von der Seite an und rollt sich neben ihm zusammen.

Er lächelt, hebt seine Hand und haucht seinen Atem darauf, der die Blüte erfasst und nach draußen trägt. Dann nimmt er wieder seine Flöte und spielt weiter, wobei ihm Luna mit traurigen Augen zuhört.
 

Chapter 39: Scares
 

Etwas in Tenshi wollte nicht aufgeben, obwohl jedes Mal wenn die Peitsche seinen Rücken traf, die Schmerzen größer wurden. Doch er schrie nicht, weinte nicht, biss sich nur auf die Unterlippe. Langsam schmeckte er sein Blut auf der Zunge und ihm wurde übel. Seine Umgebung hatte sich schon lange hinter einen roten Nebel zurückgezogen und in seinem Kopf schien nur noch der Schmerz zu existieren.

"Dieses Mal kann dich mein Vater nicht retten! Er ist nicht da. Diesmal wirst du für deinen Ungehorsam bestraft...", lachte die Prinzessin und dieses Lachen drang wie bitterer Hohn zu Tenshi durch.

Die Prinzessin saß vor ihrem Opfer in einem weichen Sessel und beobachtete mit sichtlichem Vergnügen, wie die Peitsche immer wieder niedersauste (Na, das ist eine Sadistin!) und die beiden Wunden, die sich überkreuzten, bis auf die blanken Knochen vertiefte.

"Ich würde dir ja vergeben, wenn...wenn du mich um Verzeihung bittest."

Ihre grünen Augen glitzern kalt.

"Niemals...", zischte Tenshi zwischen zusammengebissenen Zähnen und kämpfte gegen die aufsteigende Ohnmacht an.

"Dann eben nicht."

Seine Flügel waren mit Blutspritzern besudelt und sein Rücken brannte wie tausend Höllenfeuer. Tenshi zerrte an seinen Fesseln und versuchte sich zu befreien, vergeblich. Ein weiterer Hieb traf ihn. Er schrie auf und auf seiner Stirn erstrahlte ein goldener Halbmond in hellem Licht. Tenshis Ketten zerbarsten. Er wurde ohnmächtig und fiel um...
 

~*~
 

Minako streckt sich, als sie mit den anderen das Schulhaus verlässt.

"Endlich Wochenende!"

"Juchuhhh!!!", ruft auch Bunny ausgelassen.

Akarui zupft Seiya an dessen Ärmel und flüstert ihm was ins Ohr. Seiya hebt die Augenbraue.

"Ist das dein Ernst?"

"Du weißt doch, was morgen ist und da hab' ich doch wohl auch einen Wunsch frei, oder?...Außerdem sind wir da oben ziemlich ungestört...Oder denkst du, ich habe nicht mitbekommen, dass du keine Nacht mehr in deinem Bett geschlafen hast? Die Sache käme dir also auch ziemlich gelegen..."

"Es ist nicht..."

"Es ist mir egal, was du in deiner Freizeit machst!...Ich möchte einfach nur ein schönes Wochenende verbringen. Ja?"

Er sieht Seiya mit seinen treuherzigen Augen an, denn er weiß mittlerweile genau, dass sein Bruder ihm dann, aus einem unerfindlichen Grund, nichts abschlagen kann. Und so ist es auch diesmal...

"Na gut. Ich frag sie."

"Was willst du uns fragen, Seiya?"

Bunny hängt an seinem Arm und sieht zu ihm auf.

"Ob ihr zwei mit uns zum Mizuame kommt."

"Was ist das?", will Minako neugierig wissen und schnappt sich Akaruis Arm.

"Das ist ein wunderschöner See.", antwortete der. "Er liegt in den Bergen umgeben von Wäldern und fast unberührter Natur...Wir haben da eine Hütte, in die wir uns manchmal zurückziehen..."

"Das klingt toll! Also ich komme gerne mit. Was ist mit dir, Bunny?"

"Klar. Aber was wird mit Hotaru?"

"Die liefern wir bei Haruka und Michiru ab."

"Na gut, Seiya, dann komm ich auch mit."

Die beiden Jungs strahlen, doch plötzlich fällt Akarui etwas ein.

"Kennt ihr einen Tempel mit Heilpriestern hier in der Nähe?"

"Du kannst nur zu Reis Tempel gehen. Er ist der einzige Heiltempel hier...Ich bring dich hin, denn ich soll sowieso zu ihr kommen.", meint Bunny.

Akarui überlegt.

"Kann Rei schweigen?"

"Wie ein Grab."

"Also gut. Lass uns gehen!"

"Ich komm mit!", meint Mina fröhlich.

"Nein! Das muss ich alleine erledigen..."

Minako sieht Akarui verdutzt an, bis Seiya ihren Arm nimmt und sie mit sich zieht.

"Mach dir nichts daraus! Ich war bisher auch nie dabei..."

Sie sieht in neugierig an.

"Wo dabei?"

"Das muss dir mein Bruder schon selber sagen...Wir zwei gehen jetzt ein Eis essen."

Und so verschwinden die beiden 'Pärchen' in unterschiedliche Richtungen.

*

"Hallo, Rei."

"Hi, ihr beiden...Eigentlich wollte ich mit dir unter vier Augen reden, Bunny."

"Sorry, das wusste ich nicht...Es ist nur so, dass ich deine Hilfe brauche, Rei.", meint Akarui.

"Wobei?!"

"Ähm...Das ist etwas, was ich lieber unter vier Augen klären würde..."

Bunny läuft in Richtung Reis Zimmer und schiebt die Tür auf.

"Ich geh inzwischen Mangas lesen..."

"BUNNY!!!!"

"Ganz ruhig!"

"Du kennst Bunny nicht so gut wie ich. Mein Zimmer wird wie ein Schlachtfeld aussehen..."

Rei sieht Akarui resignierend an und er grinst.

"Ich helf dir beim Aufräumen...Aber erst mal musst du mir bitte helfen...Gibt es hier einen Raum, wo wir ungestört sind?"

"Ja, sicher. Komm mit!"

*

Rei schließt die Tür zum Gebetsraum und sieht Akarui abwartend an. Er lässt den Kopf hängen und sieht zu Boden. Dann murmelt er:

"Du musst mir versprechen, keinen davon zu erzählen!"

"Das versteht sich."

"Gut..."

Akarui beginnt sein Hemd aufzuknöpfen und Rei kippt fast aus den Latschen (Kann ich verstehen.).

"Akarui!!! Ich...also..."

"Bitte...Die Sache ist auch so schon schwer genug für mich."

Rei schluckt und hält den Mund. Akarui streift das Hemd ab und lässt es zu Boden fallen. Dann dreht er sich um und wartet.

"Oh Gott!...", entschlüpft Rei, als sie seinen Rücken sieht, auf dem sich zwei große Narben überkreuzen.

Über diesen Narben erkennt sie eine Drachen Tätowierung, die auch aus weiteren, kleinen Narben besteht, die ein kunstvolles fast silbern schimmerndes Geflecht ergeben. Trotz seiner eigentlichen Schönheit sieht es aus wie ein Brandzeichen.

"Ich kann die nötige Behandlung nicht selber durchführen, Rei."

"Hast...hast du Schmerzen?"

Er seufzt tief.

"Es tut nur manchmal weh. Die Wunden auf meiner Haut sind das geringste Problem..."

Rei tritt auf ihn zu und fährt vorsichtig über die Drachennarben, die nur einige Monate alt seien können und unter ihrer Berührung weiß zu glühen beginnen.

"Was ist das?..."

Akarui schüttelt den Kopf.

"Frag mich nicht! Fang einfach an!"

Rei nickt und holt die Kräuter.

*

Die Tür zum Gebetsraum wird blitzartig aufgezogen.

"Rei, ich..."

"RAUS!!!"

Bunny beobachtet entsetzt, wie Rei Akarui von hinten mit den Armen umschlingt und sie anschreit.

"Ich...ich..."

"Bitte geh, Bun!", murmelt Akarui leise, was diese wirklich dazu bringt zu gehrochen.

"Lass mich los, Rei!"

Doch Rei kann sich nicht bewegen. Sie wird von Visionen und Bildern bestürmt. Sie hört das Knallen einer Peitsche, das Klirren von Schwertern und Schreie von Menschen. In ihre Nase steigt der Geruch von verbranntem Fleisch und auf ihrer Haut spürte sie eine so bittere Kälte, dass es schon wieder brennt. Als Akarui Rei von sich stößt, erscheint vor deren Augen wieder der Engel in dem Eis und sie fragt leise:

"Wer bist du?"

Er rafft sein Hemd vom Boden auf und zieht es sich wieder an.

"Wenn du das erfährst, bist du in großer Gefahr..."

"Sag es mir!", bittet sie und greift nach seiner Hand.

Akarui legt seinem Zeigefinger auf ihre Stirn. Sie sieht Bilder von Schmerz und Tod, eine Welt in Eis, eine Welt ohne Leben. Aber da ist ein Licht, strahlend und klar leuchtet es über allem. Akarui lässt seine Hand sinken und sieht ihr fest in die Augen.

"Aaaaaaaaaaaaaaah!!!"

Der Schrei lässt Rei automatisch herumwirbeln.

"Was war das?", fragt Rei und dreht sich wieder zu Akarui um, doch er ist verschwunden.

Rei blinzelt kurz irritiert und stürmt dann nach draußen.

*

"GROSSVATER!!!"

Sie ist entsetzt, als sie sieht wie ihr Opa in einen Eispanzer gehüllt wird, daneben steht der Fremde und zieht ein genervtes Gesicht.

"Wieder nichts...Oh, hallo...Und Auf Wiedersehen. Ich muss gehen!"

Und schon verschwindet er wieder.

Rei beobachtet mit Schreckens geweiteten Augen, wie sich ihr Großvater in ein Monster verwandelt. Das fledermausähnliche Wesen will sich auf Rei stürzen, doch sie schleudert einen Bannzettel auf es.

"Großvater, bitte komm wieder zu dir! Wehr dich gegen..."

Weiter kommt Rei nicht, da das Monster seine Klauen um ihren Hals legt.

"Macht des White Angel...steh mir bei!!!"

Das Monster wird von einem weißen Feuer erfasst und Rei ist augenblicklich frei. Neben ihr auf den Boden landet Sailor White Angel und sieht sie besorgt an.

"Alles in Ordnung?"

Rei nickt verdattert.

"Das...das ist mein Großvater..."

"Es tut mir leid, aber es..."

Angel wird von einer Art Schallwelle getroffen und gegen einen Baum geschleudert, wo er regungslos liegen bleibt.

"NEIN!!!", schreit Rei, als sich das Monster auf ihn stürzt.

Das Zeichen des Mars erscheint auf ihrer Stirn und in ihrer ausgestreckten Hand erscheint ihr Verwandlungsfüller.

"Macht der Marsnebel...wach auf!!!"

Sailor Mars schleudert ihren Angriff auf das Wesen, welches von Angel zurückweicht.

*

"Was fällt dir ein meine Mangaleserei zu unterbrechen?...Ich bin Sailor Moon und im Namen des Mondes werde ich dich bestrafen!", ertönt deren Stimme plötzlich.

"Halt ihm keine Vorträge, sondern mach endlich!"

Moon hebt besänftigend die Hände.

"Ist ja schon gut, Mars...Licht des Silbermondes...schein und heile!!!"

*

Angel öffnet langsam die Augen und sieht wie sich der Eispanzer zum Kristall formt. Er springt auf und fängt ihn ab.

"Fehlanzeige...", murmelt er nach seiner Untersuchung.

"Gib mir den Kristall!"

Angel sieht Moon misstrauisch an.

"Was habt ihr mit der Priesterin gemacht?"

Moon kartzte sich verlegen am Hinterkopf.

"Ähm...Rei? Rei ist in Sicherheit und jetzt gib ihren Großvater den Kristall zurück!"

Er nickt und gibt den Stein frei, woraufhin Mars sofort zu ihrem Opa rennt und ihn ihm zurückgibt.

"Ich möchte dir danken, dass du Rei geholfen hast...", meint Sailor Moon zu Angel.

"Eine Hand wäscht die andere!"

"Warte!..."

Er dreht sich um und schaut sie an.

"Was ist?"

"Seid...seid ihr Freunde?"

Angel überlegt.

"Ich weiß es nicht..."

Ein Lächeln huscht über seine Züge.

"Aber im Augenblick sind wir keine Feinde..."

Er stößt sich ab und fliegt davon. Moon sieht ihm nach und wird auf einmal traurig.

"Ich hoffe, wir werden Freunde..."

___________________________________________________________________________________________________________
 

M: Es gibt jetzt übrigens auch fanart zu der Story bei animexx.

D: Aber die Kami kann nicht wirklich zeichnen.

M: Deshalb hat mir Shiva ja auch geholfen.

S: ^-__-^

M: Okay, sie hat den Großteil der Arbeit gehabt...

A: Aber die Collorierung und Hintergründe und Details und so sind von der Kami.

M: Danke, Angel. Wenigstens einer liebt mich...

Alle: Bey!!!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  mitsuki11
2003-07-22T16:36:38+00:00 22.07.2003 18:36
Mal wieder Große Klasse! Hoffe du schreibst bald weiter!


Zurück