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Born to love you

Geboren um zu Lieben
von

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Ruhe vor dem Sturm

Der Wagen mit dem Saori unterwegs war, kam gerade vor der Zieladresse zum stehen, als ihr Handy zu klingeln begann. Sie kramte es aus ihrer Handtasche. Nach einem kurzen Blick auf das Display lief es ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken und sie ließ es aus ihren Fingern gleiten.

<Mein Gott, was will Daisuke denn jetzt von mir? Das bedeutet wohl nichts Gutes. Sonst wäre das jetzt wohl eher Takeshi… Hat Daisuke uns etwa doch durchschaut, oder aber hat er Takeshi sogar dazu gebracht unseren Plan zu verraten?>

Wie versteinert blieb sie im Wagen sitzen, unfähig auch nur einen Finger zu rühren.

„Ähm, wir sind angekommen, Frau Kaiou.“ Der Fahrer drehte sich zu Saori um und entdeckte sogleich ihr blasses Gesicht. „Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“

„Was? Oh, entschuldigen Sie bitte, ich war nur gerade etwas in Gedanken versunken. Vielen Dank, dass Sie mich hierher gebracht haben.“ Saori zuckte leicht zusammen, als der Fahrer sie ansprach und da sie nicht wollte, dass er ihre Sorgen mitbekam, bedankte sie sich eilig und stieg aus dem Wagen.

<Hoffentlich war das jetzt nicht zu auffällig, wie ich reagiert habe… Sein zweifeldner Blick eben hat mich ja ganz nervös gemacht…>
 

Yumikos Wohnung lag im fünften Stock eines sechs-geschößigen Hauses und war sehr geräumig. Vom großzügig geschnittenen Flur aus gelangte man in jeden weiteren Raum.

Haruka und Michiru gingen sofort in das große Wohnzimmer, während Mizuki und Yumiko in die Küche gingen um das Mittagessen zu zubereiten.

Kaum dass die beiden Jugendlichen das Wohnzimmer betreten hatten, entdeckte Haruka auch schon den angrenzenden Balkon, auf welchen sie auch gleich trat. Sie schaute sich kurz um und erblickte eine gemütliche, hölzerne Sitzbank die ausreichend Platz für zwei Personen bot. Sofort setzte sie sich darauf, lehnte ihren Kopf zurück und schloss die Augen. Die Sonne und den leichten Windhauch auf ihrer Haut zu spüren, war eine echte Wohltat.

Michiru folgte ihrer Freundin und stand lächelnd im Türrahmen. <Sie sieht so friedlich und ausgeglichen aus, so wie sie gerade da sitzt. Als hätte sie all die Ereignisse heute gar nicht mitbekommen.>

„Möchtest du dich nicht zu mir setzen?“ Haruka stellte diese Frage ohne die Augen zu öffnen, da sie genau spürte dass ihre Freundin sie beobachtete.

„Ähm, was? Doch natürlich…“ Michiru hatte nicht gedacht, dass ihr Blondschopf mitbekommen hatte, dass sie ihr gefolgt war.

Kaum dass sie sich neben der Sportlerin niedergelassen hatte, spürte sie direkt einen Arm, der sich auf ihren Schultern niederlegte. Auch sie schloss nun die Augen und genoss die Ruhe.
 

Mizuki nutzte die Gelegenheit, dass die beiden Mädchen nicht in Hörweite waren und berichtete Yumiko von dem, was sie wusste.

„Ich weiß natürlich nicht, was der genaue Grund für das alles ist, aber ich vermute mal das Michirus Vater einfach nicht damit klar kommt, dass seine Tochter sich in ein Mädchen verliebt hat. Dennoch sagt mir mein Gefühl, dass da noch mehr dahinter stecken muss.“

Yumiko konnte ihrer Freundin nur zustimmen während sie dabei war das Gemüse klein zu schneiden „Du hast Recht. Es ist schon sehr beängstigend, wenn man sieht welchen Aufwand er betreibt um Michiru zurück zu holen. Wenn es ihm um das Wohl der kleinen ginge, dann hätte er es akzeptiert, dass sie bei ihrer Mutter bleibt.“
 

Die beiden Frauen waren gerade mit der Zubereitung des Essens fertig, als es an der Tür klingelte. Sofort machte Yumiko sich auf den Weg um nachzusehen wer da klingelte. Sie rechnete zwar damit, dass es Michirus Mutter war, doch aufgrund der Ereignisse des Tages ermahnte sie sich selbst zur Vorsicht.

Die Haustür war neben dem automatischen Türöffner und einer Gegensprechanlage auch noch mit einer Kamera ausgestattet, die dem jeweiligen Bewohner erlaubte sich vorher ein Bild des Besuchers zu machen.

Nach einem kurzen Blick auf den Bildschirm betätigte Yumiko den Türöffner um den Besuch herein zu lassen.
 

Saori war durch Daisukes Anruf sehr aufgewühlt. Er hatte ihr alles mögliche angedroht, sollte sie Michiru nicht ihm überlassen. Die arme Frau war völlig mit den Nerven am Ende weshalb sie zur Beruhigung erst einmal ein wenig die Straße auf und ab ging ehe sie dann letztendlich klingelte. <Er darf meine Tochter auf gar keinen Fall bekommen. Wer weiß, was dann aus ihr wird. Ich würde mir niemals verzeihen, wenn ihr etwas passiert. Warum bin ich denn nur nicht von Anfang an ehrlich zu Takeshi gewesen? Er hätte das alles niemals geschehen lassen…>

Doch tief in ihrem Innern wusste sie auch, dass das nicht allzu viel gebracht hätte.
 

Haruka und Michiru waren unterdessen auf dem Balkon aneinander gekuschelt eingeschlafen. Sie schliefen so tief und fest, dass sie das Klingeln noch nicht einmal bemerkten.

Erst als Mizuki sie zum Essen herein bitten wollte und Haruka sanft anstupste wachten sie auf. Durch Harukas zucken aufgrund der Berührung ihrer Tante hin wurde auch Michiru wieder munter.

„Na los ihr zwei, das Essen ist fertig.“ Mizuki lächelte die beiden freundlich an und ging dann schon mal voran.
 

„Wo sind denn die beiden Mädchen?“ Saoris Blick glitt regelrecht panisch dreinschauend durch die Wohnung.

„Keine Sorge, die beiden sind auf dem Balkon und haben dort bis eben geschlafen. Ich habe ihnen gerade Bescheid gegeben, dass wir jetzt essen wollen. Sie werden also jeden Augenblick zu uns kommen. Bitte, setzen Sie sich doch schon mal.“ Mizuki hatte bewusst ruhig und langsam gesprochen, damit Michirus Mutter sich wieder beruhigte.

<Irgendetwas muss in der Zwischenzeit noch vorgefallen sein… Sie ist ja noch viel aufgelöster als vorhin am Telefon… Vielleicht werde ich nachher noch mal mit ihr alleine reden. Sie scheint dringend jemanden zu benötigen, der sie gerade in diesem Moment unterstützt.>
 

Wie aufs Stichwort betraten in diesem Moment auch die beiden Jugendlichen den Raum und setzten sich an den Tisch.

„Hmm, das riecht echt lecker! Ich habe total den Hunger…“ Haruka hatte sich als erstes gesetzt und wartete nun, dass die anderen es ihr gleich taten.

Michiru war erleichtert, als sie ihre Mutter erblickte und lief dieser auch gleich in die Arme. Als sie dann die Worte ihrer Freundin vernahm musste sie anfangen zu lachen und suchte sich nun auch einen Platz nachdem sie sich aus der Umarmung ihrer Mutter gelöst hatte. Die Worte der jungen Sportlerin führten zudem auch noch dazu, dass sich ihr Magen meldete, was dann wiederum von den Erwachsenen mit einem Kichern zur Kenntnis genommen wurde.

„Also gut, mir scheint es so, als könnten wir alle etwas im Magen vertragen und da ja alles bereit steht, sollten wir die beiden hier nicht länger warten lassen.“ Yumiko hatte mit den beiden Mädchen Mitleid und setzte sich als nächstes.

Die anderen beiden Frauen folgten diesem Beispiel und nahmen auch am gedeckten Tisch Platz.
 

Während die fünf Frauen sich langsam entspannten und eine Art Alltagssituation entstand, fuhr Daisuke mit überhöhter Geschwindigkeit durch die halbe Stadt. Er war noch immer sichtlich aufgebracht und in seiner Rage hätte er beinahe die rote Ampel vor sich übersehen.

Gerade noch rechtzeitig brachte er den Wagen zum stehen. <Ich sollte mich nicht so aufregen. Ich meine, was hab ich denn erwartet? Ich hätte vorhersehen müssen, dass die beiden nun erst recht zusammen halten. Ich muss mir erst einmal einen Plan zurecht legen um an mein Ziel zu kommen.>

Kurzerhand wendete er seinen Wagen und fuhr zu seinem Büro. Von dort aus tätigte Daisuke einige Anrufe und beauftragte als erstes einen Privatdetektiv der das Haus, in dem Haruka mit ihrer Tante lebte, beobachten sollte. Ein weiterer Detektiv sollte seinen Bruder beschatten. <Ja, so werde ich sie über kurz oder lang dran bekommen und dann ist Michiru wieder bei mir!>

Zufrieden grinsend lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und gönnte sich eine Auszeit. Der Schreck über den beinahe Unfall, als er die Rennstrecke verlassen hatte, ihm doch mehr zugesetzt als zunächst gedacht.
 

Takeshi musste sich nach dem Treffen mit seinem Bruder erst einmal neu sammeln. So aufgebracht hatte er seinen Bruder noch nie erlebt. Er saß an seinem Schreibtisch und dachte darüber nach, was Daisuke wohl als nächstes tun würde.

<Wenn ich an seiner Stelle wäre, dann würde ich mich als erstes um Unterstützung bei der Suche bemühen.>

In diesem Zusammenhang fiel ihm ein, dass Daisuke in seinem Bekanntenkreis einige Privatermittler hatte. <Bestimmt wird er mehrere seiner Freunde aktivieren. Er will Michiru für sich und dafür braucht er Hilfe. Er kann unmöglich nach ihnen suchen und gleichzeitig die, ihm bekannten, Unterkunftsmöglichkeiten beobachten. Ich muss unbedingt die anderen vorwarnen… Vermutlich geht er davon aus, dass ich gleich zu den beiden fahre und er mir dann folgen kann... Das Risiko darf ich auf gar keinen Fall eingehen…>

Kurzerhand griff er zu seinem Handy und rief seine Schwägerin an.
 

Die Frauen hatten gerade das Mittagessen beendet, als Saoris Handy klingelte. Da Haruka und Michiru noch ein wenig das gute Wetter genießen wollten, hatten die beiden Jugendlichen sich auf den Balkon zurück gezogen. Mit einem leichten Anflug von Panik, die Mizuki und Yumiko nicht verborgen blieb, schaute Saori auf das Display. Die Anspannung fiel augenblicklich von ihr ab, als sie den Namen des Anrufers erkannte.

„Takeshi, Gott sei Dank. Was ist denn bei dir los? Wo ist Daisuke? Wann kommst du her?“ Sie überhäufte ihren Schwager geradezu mit ihren Fragen und ließ ihm keine Zeit zum antworten.

Mizuki und Yumiko erhoben sich sofort von ihren Plätzen und machten sich daran den Tisch abzuräumen, als ihr Gast das Gespräch annahm.
 

In der Küche angekommen versuchte das Pärchen sich mit Abwaschen abzulenken. Zu gerne wollten sie wissen, was der Chef von Haruka wohl zu berichten hatte, doch sie wollten nicht unhöflich sein und die aufgelöste Mutter, die sich nur ganz langsam wieder von den Ereignissen des Tages erholte, zusätzlich bedrängen. Diese würde schon ein Gespräch suchen, wenn sie es für richtig halten würde.

„Die arme Frau. Sie tut mir richtig leid. Wir wissen zwar noch immer nicht, was der Grund ist, doch so etwas hat sie nicht verdient.“ Yumiko war gerade dabei das dreckige Geschirr abzuwaschen, als sie das Gespräch mit ihrer Freundin suchte.

„Ja, du hast Recht. So etwas hat niemand verdient. Ich hoffe gerade für Michiru, dass sich die Situation bald wieder entspannt.“ Mizuki war dabei das bereits gewaschene Geschirr abzutrocknen und konnte ihrer Freundin nur zustimmen.

Die Gedanken der beiden Frauen kreisten immer mehr darum, wie es der türkishaarigen wohl ginge und waren sich darüber einig, dass Haruka wohl momentan die größte Stütze für das Mädchen war.
 

Auf dem Balkon hatten Haruka und Michiru es sich wieder auf der Bank gemütlich gemacht. Auch der jungen Künstlerin war die Anspannung, welche ihre Mutter befallen hatte, nicht entgangen und trübte nun ihre Laune. Das traurige Gesicht ihrer Freundin war natürlich Haruka sofort aufgefallen.

„Hey mein Engel, wie kann ich dir denn helfen? Es passt nicht zu dir, dass du so traurig bist. Du kannst mit mir über alles reden. Ich würde alles für dich tun. Das weißt du doch, oder?“ Zärtlich strich die Sportlerin der jungen Künstlerin neben sich über die Wange und den Rücken.

„Natürlich weiß ich das, Ruka. Und ich bin dir auch sehr dankbar dafür.“ Es war der jüngeren sichtlich unangenehm. Auch wenn sie ihrem Schatz sehr dankbar war diese Situation nicht alleine durchstehen zu müssen.

Nachdem sie sich kurz gesammelt hatte, fing sie an ihrer Freundin von ihren momentanen Ängsten zu berichten.

„… ich habe gerade einfach Angst, dass Papa mich zu sich holt und wir beide uns dann nie wieder sehen. Er war so unglaublich wütend, als er Mama vor die Tür gesetzt hat. Und wäre Onkel Takeshi nicht gekommen, dann weiß ich nicht, was noch passiert wäre. Danke, Ruka dass du meinen Onkel angerufen hast.“

Die Schilderungen ihrer Freundin machten Haruka unglaublich wütend.

„Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass er dir zu nahe kommt. Du bist mir doch das Wichtigste im Leben. Ich kann einfach nicht anders. Wenn er doch in deine Nähe kommt, dann garantiere ich für gar nichts mehr.“

Diese klaren und harten Worte der Blondine schmeichelten Michiru zwar, doch sie hatte auch Angst, dass das alles nur noch schlimmer machen würde.
 

Etwa 20 Minuten lang telefonierte Saori mit ihrem Schwager, der ihr dabei auch seine Vermutungen über die weiteren Aktivitäten seines Bruders erläuterte.

„Deswegen werde ich heute auch nicht mehr vorbei kommen.“

Saori hatte den Ausführungen ihres Gesprächspartners aufmerksam zugehört und stimmte ihm zu, dass es besser sein würde wenn er nicht vorbei käme. Gleichzeitig überkam sie die Frage, wo sie denn nun mit ihrer Tochter unterkommen könnte. Schließlich hatte sie ja keine Bleibe mehr.

„Vielleicht können mir ja Frau Tanaka und ihre Freundin helfen ein neues Versteck zu finden. Ich werde gleich mal mit den beiden reden. Also dann bis morgen Takeshi. Vielen Dank für deine Hilfe.“
 

Nachdem sie sich verabschiedet hatte, machte sie sich auf den Weg in die Küche, wo sie die beiden Frauen in ihrer Unterhaltung beinahe unterbrochen hatte. Kurzerhand blieb Saori erst einmal vor der Tür stehen und wartete einen günstigen Moment ab, in dem sie sich bemerkbar machen wollte.

„Wir müssen gleich unbedingt noch mit meiner Kollegin ein Treffen vereinbaren, damit du heute noch dein Auto zurück bekommst. Du brauchst den Wagen ja morgen früh wieder.“ Yumiko war gerade eingefallen, dass Nozomi noch immer das Fahrzeug ihres Schatzes fuhr.

„Du hast Recht. Am besten erledigen wir das sofort. Deine Kollegin möchte bestimmt auch bald Feierabend machen.“ Mizuki stimmte ihrer Geliebten nach einem kurzen Blick auf die Uhr zu. Yumiko nickte nur kurz und trat an ihrer Freundin vorbei um den Anruf zu tätigen.

Gerade als Yumiko in den Flur treten wollte um ihr Handy zu holen klopfte Saori an den Türrahmen.

„Kommen Sie doch einfach herein, Frau Kaiou. Die Tür ist doch nicht verschlossen. Können wir Ihnen noch etwas anbieten?“ Mizuki hatte nach einem kurzen Zeichen Yumikos versucht ein Gespräch mit der verzweifelten Frau anzufangen. Yumiko entschuldigte sich bei den beiden um mit ihrer Kollegin zu telefonieren.
 

„Danke für alles, Frau Tanaka. Sie haben mir und Michiru heute schon so viel geholfen.“ Saori wusste nicht, wie sie ihr Anliegen vortragen sollte ohne gleich unverschämt zu wirken. Schließlich hatte sie heute schon mehr als genug Hilfe in Anspruch genommen und auch erhalten.

„Sie brauchen sich nicht entschuldigen. Ich habe das doch gerne getan. Außerdem ist es ja auch in meinem Interesse.“ Mizuki war es unangenehm so viel Dank zu erhalten. Sie war es einfach nicht gewohnt im Mittelpunkt zu stehen. Sie musste anfangen zu lächeln, als sie an Harukas mögliche Reaktion über ausgeschlagene Hilfe für deren Freundin denken musste.

Dann bemerkte sie ihre Unhöflichkeit und bat ihr Gegenüber doch Platz zu nehmen.

Nachdem die beiden sich am Küchentisch niedergelassen und Mizuki schnell noch etwas zu trinken bereitgestellt hatte, kam sie nicht umher die andere Frau genauer zu mustern. <Frau Kaiou liegt doch noch etwas auf dem Herzen. Ich kann es ihr deutlich ansehen.>

„Frau Kaiou, ich kann Ihnen ansehen, dass Sie etwas beschäftigt. Kann ich Ihnen noch irgendwie behilflich sein? Sie können es mir ruhig sagen. Auch mir liegt das Wohl Michirus sehr am Herzen. Sie ist wirklich ein bezauberndes Mädchen.“

Saori war doch ziemlich überrascht, dass sie so leicht zu durchschauen war. Sie schloss noch einmal kurz die Augen und fing dann zögerlich an von ihrem Problem mit dem Schlafplatz zu berichten.
 

Yumiko hatte sich gerade ihr Handy geschnappt und wollte wie gewohnt auf den Balkon gehen, als sie in der Tür stehend einen Blick auf die beiden Jugendlichen warf.

<Die beiden sind ein wirklich wunderschönes Paar. Ich gehe besser woanders hin um zu telefonieren. Noch haben sie mich ja nicht bemerkt.>

Verträumt lächelnd ging sie zurück in die Wohnung zurück und begab sich in ihr Schlafzimmer.

Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen wählte sie auch gleich die Nummer ihrer Kollegin, die sie vor deren Abfahrt auf dem Parkplatz erhalten hatte. Schnell hatte sie alle Details geklärt und ein Treffen vereinbart. Während dem Gespräch konnte sie sich ein kurzes Lachen zwischendurch nicht verkneifen. Nozomi hatte ihr von ihrer Irrfahrt durch den Hafen erzählt, was Yumiko sich bildhaft vorstellen konnte.

„Also treffen wir uns in einer halben Stunde an der Firma. Danke nochmals für deine Hilfe, auch wenn du nicht ganz so erfolgreich warst.“
 

Nachdem sie aufgelegt hatte machte sie sich zurück auf den Weg in die Küche um ihnen davon zu berichten. An der Türschwelle angekommen hörte sie gerade, wie Saori Kaiou von ihrem Schlafplatzproblem berichtete. Spontan fiel ihr die passende Lösung ein.

„Entschuldigt bitte, wenn ich mich einfach so einmische. Aber es sollte doch kein Problem sein, wenn Sie mit Michiru hier in der Wohnung bleiben und ich mit Mizuki und Haruka im Haus übernachte. Dann haben Sie einen Schlafplatz, der relativ sicher sein sollte und wo Sie wenigstens fürs erste abschalten können. Es ist alles hier, was Sie benötigen und die Nummer von Mizuki ist im Telefon gespeichert. Sie können uns also auch jederzeit anrufen, falls was sein sollte.“

Saori konnte gar nicht fassen, was die ihr doch so fremde Frau da eben angeboten hatte. „Aber das kann ich doch nicht annehmen. Es ist doch…“

Ehe sie weiterreden konnte, wurde sie schon wieder von Yumiko unterbrochen wurde. Die duldete keine Wiederrede und machte das auch deutlich.

Es dauerte etwa fünf Minuten bis die beiden Frauen sich einig waren und es somit beschlossene Sache war, dass die beiden Kaiou Frauen in der Wohnung bleiben würden.

Mizuki hatte die Diskussion schmunzelnd beobachtet und musste bei dem Dickkopf ihrer Geliebten unweigerlich an ihre Nichte denken. <Die beiden sind sich ja so verdammt ähnlich. Wenn sie sich was in den Kopf gesetzt haben, dann versuchen sie sich mit allen Mitteln durchzusetzen.>

Sie schaute kurz auf die Uhr und stellte dabei fest, dass sie sich so langsam auf den Weg machen mussten, wenn sie den Wagen abholen wollten.

„Jetzt, wo das geklärt wäre, werde ich schon mal Haruka holen. Dann können wir auch schon los und den Wagen holen.“
 

Haruka war überhaupt nicht begeistert, als sie von ihrer Tante geweckt wurde und strafte diese mit einem entsprechenden Blick. Als Mizuki ihr dann auch noch mitteilte, dass sie alleine mitkommen sollte und Michiru mit ihrer Mutter in der Wohnung bleiben würde, war auch der letzte Rest guter Laune verfolgen.

„Haruka, bitte mach jetzt hier keinen Aufstand. Wir müssen halt auch mal nach Hause und zudem müssen wir doch auch noch mein Auto holen. Michiru ist hier absolut sicher. Niemand weiß, dass sie hier ist und das wird auch vorerst so bleiben. Also komm, wir müssen los.“

Mizuki war vollkommen verzweifelt, da ihr kleiner Sturkopf mal wieder alles gab und sich nicht von der Stelle weg bewegen wollte.

Michiru hatte die Diskussion mit gemischten Gefühlen belauscht. Einerseits wollte sie nicht, dass ihre Freundin ging, andererseits hatte deren Tante Recht und sie mussten los. Daher sprach sie der blonden Sportlerin gut zu, so dass diese dann tatsächlich nachgab und sich auf den Weg in den Flur machte um sich abfahrbereit zu machen.

„Es ist immer wieder faszinierend, welchen Einfluss du auf meinen kleinen Wirbelwind hast.“

Nach einer kurzen Verabschiedung trat auch Mizuki wieder in die Wohnung zurück und ließ die türkishaarige nachdenklich zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  dragon493
2013-09-16T07:25:53+00:00 16.09.2013 09:25
tolles Kapitel
ich bin sehr gespannt ob ihr plan aufgeht und er michiru nicht findet
freu mich aufs nächste Kapitel
Lg dragon493
Antwort von:  dreamfighter
16.09.2013 14:15
Hi,
schön, dass dir dieses Kapitel gefällt.
Mal sehen was ich nun schönes daraus machen werde...

Ich hoffe, dass du nicht allzu lange darauf warten musst. Meine Zeit ist leider immer viel zu knapp bemessen für einen Tag, so dass ich nicht so schnell voran komme, wie ich es mir wünsche...

Ich arbeite schon fleißig an der Fortsetzung.

LG
dreamfighter
Von:  fahnm
2013-09-16T00:31:02+00:00 16.09.2013 02:31
Klasse Kapi^^
Antwort von:  dreamfighter
16.09.2013 14:16
Danke.
Es freut mich immer wieder, wenn ich so positive Worte höre.

LG
dreamfighter


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