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Wer hat's geschrieben?

Das dritte Jubiläum
von

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Auf dem Eiffelturm

„Was für ein Glück, dass wir uns einen Tag ausgesucht haben, an dem hier nicht so viel los ist“, meinte Frau M., als sie am Fuße des Eiffelturms angekommen war. Erst gestern war sie in Paris angekommen und hatte in einem Hotel in der Nähe eingecheckt. Heute war sie mit Frau L., einer bekannte Autorin, hier am Eiffelturm zu einem Interview verabredet.
 

Jetzt im Herbst war hier nicht mehr so viel los wie im Sommer, noch dazu war es unter der Woche und die meisten Leute arbeiteten ganz normal. Selbstverständlich arbeitete auch Frau M., deswegen war sie ja hier.

„Entschuldigen Sie die Verspätung“, atemlos kam Frau L. angelaufen. „Ich wurde in der Hotellobby aufgehalten.“ „Das macht doch nichts, ich stehe auch erst seit fünf Minuten hier“, beruhigte sie Frau M.
 

Frau L. lächelte und sah zum Eiffelturm hinauf. „Beeindruckend, wenn man so direkt davor steht, nicht wahr?“, meinte sie. „Ja, in der Tat“, stimmte ihr Frau M. zu.

„Also gut, lassen sie uns hochgehen“, sagte Frau L. schließlich und ging auf den Eingang zu. Frau M. folgte ihr. Am Eingang holten sie ihre reservierten Karten ab und gingen zum Fahrstuhl, mit dem sie in die zweite Etage fuhren, in der sie einen Fahrstuhl bestiegen, der sie in die dritte Etage brachte.

Dort angekommen genossen die beiden Frauen erst einmal die Aussicht. Nach einer Weile gingen sie in den überdachten Aussichtsraum und setzten sich auf eine Bank. Frau M. holte ihr Diktiergerät aus der Tasche und begann das Interview.

„Beginnen wir mit dem Interview“, erst jetzt schaltete Frau M. das Diktiergerät ein. „Ich befinde mich hier auf dem Eiffelturm im herbstlichen Paris und neben mir sitzt die bekannte Autorin L. Frau L., warum haben sie sich für den Eiffelturm in Paris für das Interview ausgesucht?“

Frau L. antwortete lächelnd: „Ich liebe Frankreich und Paris, da erschien mir dieser Ort ideal für ein Interview.“ Frau M. stimmte nickend zu ehe sie die nächste Frage stellte: „Erzählen sie ein bisschen von ihnen? Wie sieht ihr Leben zurzeit aus?“
 

Ihre Interviewpartnerin begann zu erzählen: „Nun, ich studiere derzeit Psychologie im dritten Semester.“ Ehe Frau M. fragen konnte, fuhr Frau L. fort: „Darauf gekommen bin ich, da wir es als Fach in der Schule hatten und mich die Psyche schon immer sehr interessiert hat.

Mein Freund blieb in meiner Heimatstadt, sodass ich jetzt eine Fernbeziehung mit vier bis fünf Stunden Zugfahrt dazwischen habe – gerade noch erträglich, aber eigentlich ist es schon sehr nervig – die Fernbeziehung, nicht der Freund. Ansonsten sieht mein Leben derzeit ganz gut aus; ich bin auch recht zufrieden.“
 

„Das mit der Fernbeziehung kann ich gut verstehen. Mich würde das auch nerven, wenn ich stundenlang mit dem Zug herum fahren müsste, nur damit ich meinen Freund sehen kann“, meinte Frau M. verständnisvoll und ging zur nächsten Frage über. „Was hat sie zum Schreiben gebracht? Warum schreiben sie?“

„Schreiben tue ich, seit ich schreiben kann“, erwiderte Frau L. „Ich hatte schon immer ein ausgeprägte Fantasie; die Schrift ist damit nur zu einer Fähigkeit geworden, diese auch festzuhalten. Schreiben ist für mich auch Entlastung, da ich vieles, was ich erlebe – bzw. was ich in den Nachrichten höre, was die Gesellschaft hervorbringt usw. – in meinen Werken verarbeite.“
 

„Haben sie ein Vorbild unter den Schriftstellern?“, kam auch schon die Frage von Frau M. und die Antwort von Frau L. ließ nicht lange auf sich warten:

„Mein größtes Vorbild ist mein Vater. Er schreibt schon immer und das sehr gut; er ist für mich der Inbegriff eines Schriftstellers und auch so, wie ich mir zu mindest einen guten Schriftsteller vorstelle: gebildet und sehr intellektuell. Auch wenn er noch nichts groß veröffentlicht hat, so ist er für mich der größte Schriftsteller, den ich kenne.“
 

„Das hört sich sehr interessant an, aber jetzt weiter im Text. Ohne was können sie nicht leben?“, Frau M. legte ein erstaunliches Tempo vor, sodass Frau L. nicht einmal Zeit blieb um sich zu wundern, also gab sie gleich eine Antwort:

„Ohne meine Familie. Sie sind immer für mich da und ich liebe und vergöttere sie einfach. Meine Eltern, die mich immer unterstützen und meine ältere Schwester, die auch immer da ist. Natürlich auch meine Tanten und Onkel, Cousinen und Oma… sie sind mir alle wichtig. Nicht zu vergessen auch meine Freunde, die immer da sind, wenn man sie braucht.“
 

„Ich finde es schön, dass ihre Familie und Freunde so hinter ihnen stehen, das hat auch nicht jeder“, sagte Frau M. und ihre Stimme klang etwas traurig dabei. Schließlich fuhr sie mit einer weiteren Frage fort: „Haben sie eine Lieblingsromanfigur oder eine Lieblingsserienfigur?“

„Ich habe eigentlich in jeder Serie – die ich kenne – eine Lieblingsfigur“, antwortete Frau L. „So richtig ‚lieben’ tue ich jedoch Sherlock Holmes von Arthur Conan Doyle, das ist wohl auch die einzige Figur, über die sich das bis jetzt über Jahre gehalten hat. Ansonsten fällt mir nichts ein… ich ändere meine Meinung was so was betrifft auch sehr schnell, je nachdem, was ich gerade lese/sehe.“
 

„Ja, das kenne ich. Es ist schwer sich auf eine Figur fest zu legen, wenn man so viele toll findet“, meinte Frau M. und stellt schon die nächste Frage: „Wie sieht es mit Zukunftsplänen aus? Was haben sie in ihrem Leben vor?“

„Als erstes möchte ich natürlich mein Studium abschließen und wenn möglich gleich eine Arbeitsstelle bekommen – wo genau, ob in einer Praxis oder z.B. in der Werbebranche, da bin ich mir noch nicht sicher. Dann möchte ich unbedingt eine Familie gründen und Kinder haben. Und reisen, die Welt sehen“, Frau L. sah etwas verlegen aus. „Ich bin da wohl sehr 08/15 in meinen Träumen, aber schlimm finde ich das nicht.“
 

„Ich auch nicht“, beruhigte Frau M. ihre Interviewpartnerin. „Im Gegenteil, bestimmt haben viele andere dieselben Träume und freuen sich darüber, dass eine prominente Person wie sie solche Träume hat. Kommen wir wieder zum Schreiben zurück. Haben sie bestimmte Gewohnheiten beim Schreiben?“

„Hm…“, Frau L. dachte ein paar Augenblicke nach, dann sagte sie: „Ich denke eigentlich nicht. Das kommt aber auch daher, dass ich einfach überall schreibe. Eine Gewohnheit kann es wohl nennen, dass ich immer einen Block und einen Stift mithabe. So kann ich meine Ideen sofort aufschreiben.“

Wie als hätte sie einen Gedankenblitz gehabt, sah sie Frau M. an und fuhr fort: „Ach doch: Ich stelle mir die Geschichte immer wie einen Film vor. Er läuft in meinem Kopf ab und ich versuche so detailliert wie möglich alles mit zu schreiben. Aber ob das jetzt zu ‚Gewohnheit’ zählt?“
 

„Ich denke schon“, Frau M. lächelte gutmütig. „Was hilft ihnen gegen Schreibblockaden?“

Frau L. erstarrte, schließlich sagte sie missmutig: „Leider gar nichts! Ich hab seit einem Jahr eine und nichts hilft dagegen. Alle Sätze sehen einfach falsch aus und mir gefällt nichts mehr, was ich zu Papier bringe, falls ich überhaupt etwas zu Papier bringe. Und alle Tipps, die ich bisher bekommen habe, helfen auch nicht…“
 

„Oha, das ist wirklich ein ernstes Problem“ stellt Frau M. erschrocken fest. „Noch schlimmer ist, dass ihnen gar nichts helfen will. Hoffentlich finden sie etwas das ihnen hilft ihre Schreibblockade zu überwinden. Ich wünsche ihnen viel Glück und Kraft dafür.“

„Danke“, Frau L. lächelte froh ob dieses Trostes und Frau M. wechselte das Thema: „Was inspiriert sie? Woher kommen ihre Ideen?“

Frau L. seufzte ehe sie antwortete: „Meine Ideen kommen von meinem Leben selbst, von der Gesellschaft und der Umgebung. Ich sehe die Welt und halte meistens nur kurze Augenblicke davon fest. Manchmal kann es passieren, dass mich Liedzeilen – nicht ganze Texte – oder auch einfach nur Personen von ihrem Aussehen her inspirieren.“
 

Sie sah noch etwas traurig aus, aber Frau M. lächelte sie aufmunternd an und stellte eine weitere Frage: „Welche drei Charaktereigenschaften beschreiben sie am treffendsten?“

„Oh, das ist eine schwere Frage…“, Frau L. runzelte nachdenklich die Stirn. „Wohl am ehesten: freundlich – ich versuche jedem stets freundlich zu begegnen – hilfsbereit – ich helfe, wenn ich kann – und lustig.“ Sie schmunzelte.
 

Frau M. war froh, dass ihre Interviewpartnerin wieder besser gelaunt war und hoffte, dass ihre nächste Frage zum Thema Schreiben die Autorin nicht wieder an ihre unsäglich Schreibblockade erinnerte: „Schreiben sie gerne über bestimmte Themen oder Genres? Welche sind das?“

„Eigentlich gibt es keine besonderen Genres“, Frau L. grinste, dieses Thema schien ihr zugefallen. „Ich versuche mich immer an allen. Allgemein schreibe ich nicht so gern Romanzen; allgemein nicht so gern Geschichten, wo es nur darum gehr, dass Charakter X mit Charakter Y zusammen kommt. Meine Version wäre wohl dann eher, dass Charakter y stirbt…“
 

„Stimmt auch wieder, das ist nicht nur ausgelutscht, sondern auch ziemlich langweilig. Na ja, letztlich ist es auch Geschmacksache“, Frau M. mochte Romanzen, die immer dieselbe Leier – X kommt mit Y zusammen nach einer ‚Tortenschlacht’ und alle sind Happy – enthielten, noch nie und fuhr fort: „Was bedeutet ‚Schreiben’ für sie?“

„Schreiben ist für mich das Tor zur Seele“, sagte Frau L. und man sah ihr an, dass das Schreiben für sie etwas erfüllendes sein musste. „Einfach eine Möglichkeit sich seine Erlebnisse von der Seele zu schreiben – nicht umsonst sollen oft Traumaopfer ihre Erlebnisse aufschreiben – aber auch eine Möglichkeit auf Missstände oder die Gesellschaft hinzuweisen. Und natürlich bedeutet es Spaß.“
 

„Spaß am Schreiben ist auch für mich das wichtigste“, stimmte Frau M. ihr zu und setzte das Interview fort: „So, jetzt kommen wir zur letzten Frage, dann sind wir hier fertig. Wie sieht es bei ihnen mit Fanfics aus? Würden sie welche schreiben?“

„Ich schreibe so was sehr ungern“, entgegnete Frau L. „Weil ich weiß, dass ich nie 100%ig den Charakter treffen kann – es ist eben nicht mein eigener, ich werde nie durchschauen, wie er wirklich gemeint ist, was sich derjenige wirklich dabei gedacht hat. Daher schreibe ich Fanfics eigentlich gar nicht. Außerdem sind die meisten Fanfics sowieso nur Verkuppelungszeug und so was mag ich – wie ich schon gesagt habe – sowieso nicht.“
 

„Stimmt“, pflichtete ihr Frau M. bei. „Das ist meistens so ein Zeug a la X trifft Y, ist ’ne Seite später mit ihm zusammen und hüpft im Absatz darunter mit ihm ins Bett. Das mag ich auch nicht.“ Beide mussten lachen. „Ich bedanke mich ganz herzlich bei ihnen Frau L. für das Interview“, fuhr Frau M. fort und Frau L. antwortete mit einem „Gern geschehen“. Endlich stellte Frau M. ihr Diktiergerät wieder aus und lud anschließend Frau L. zu einer Tasse Tee ein. Sie stiegen in den entsprechenden Etagen in die verschiedenen Fahrstühle und fuhren wieder hinunter. Unten angekommen verließen sie den Eiffelturm, um in einem Café in der näheren Umgebung bei einer Tasse Tee noch etwas zu plaudern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-01-19T20:28:02+00:00 19.01.2012 21:28
Hi!

Weiter im Text. Ein Kapitel schaffe ich sicher noch. :)

Heute war sie mit Frau L., einer bekannte Autorin, hier am Eiffelturm zu einem Interview verabredet.
Also zunächst einmal finde ich die abgekürzten Namen unschön zu lesen. Erinnert mich gerade an die Bildzeitung. Macht ja nichts. Allerdings muss ich auch gerade an Herrn Em aus Zett denken, über den ich vor – es erscheint mir wie eine Ewigkeit – fast zwei Jahren mal geschrieben habe. Vielleicht hätten Frau Em und Frau El hier auch hübsch reingepasst? Keine Ahnung. Außerdem ist das eine Stilsache und Geschmacksfrage, denke ich mal.
Abgesehen davon: „bekannten Autorin“?

Jetzt im Herbst war hier nicht mehr so viel los wie im Sommer, noch dazu war es unter der Woche und die meisten Leute arbeiteten ganz normal.
Bei „war es unter der Woche“ hätte ich mit einem Anhang gerechnet. Und „ganz normal“ arbeiten hätte man vielleicht etwas ausschmücken können. Worauf will die Besserwisserin eigentlich hinaus, wirst du dich jetzt fragen. ;) Vielleicht würde das „und“ einfach durch ein „wo“ ausgetauscht werden können? „unter der Wiche, wo die meisten Leute arbeiten mussten“? Oder so in der Art, Jedenfalls zusammenhängender.

Ich bin gerade auf den Arbeitsplatz neidisch – nicht. XD Auf dem Eiffelturm? Irgendwann sehe ich das Teil noch... Jedenfalls frage ich mich gerade, ob ich was falsch verstanden habe.

„Das macht doch nichts, ich stehe auch erst seit fünf Minuten hier“, beruhigte sie Frau M.
Der Satz hat nichts, keine Bange. Ich hatte ihn nur als Hinweis kopiert. Normalerweise mache ich bei jeder neuen wörtlichen Rede – sofern sie denn von einer anderen Person ist – einen Zeilenumbruch.

Am Eingang holten sie ihre reservierten Karten ab und gingen zum Fahrstuhl, mit dem sie in die zweite Etage fuhren, in der sie einen Fahrstuhl bestiegen, der sie in die dritte Etage brachte.
Ist das Absicht? Also die Wortwiederholung? Vielleicht bin ich heute auch zu kritisch? Tut mir leid. Ich hatte einen recht langen Arbeitstag. :( Es soll nicht wie Rumgenörgel klingen.

Frau M. holte ihr Diktiergerät aus der Tasche und begann das Interview.
„Beginnen wir mit dem Interview“, erst jetzt schaltete Frau M. das Diktiergerät ein.

Wortwiederholung – diesmal ist es das Gerät.

...neben mir sitzt die bekannte Autorin L. Frau L., warum haben...
Wurde hier das „Frau“ beim ersten Mal vergessen, oder ist es eher wie bei L? Hach, weiß nicht.

Frau M. stimmte nickend zu ehe sie die nächste Frage stellte:
Müsste hier ein Komma nach „zu“ gesetzt werden?

Mein größtes Vorbild ist mein Vater. Er schreibt schon immer und das sehr gut;
Ich melde dezente Neugierde an und das damit verbundene Verlangen nach Auskunft – und Einblicken. XD

„Das hört sich sehr interessant an, aber jetzt weiter im Text. Ohne was können sie nicht leben?“
Den Übergang finde ich etwas aprubt. Gerade ging es um den Vater, den Schriftsteller, und dann heißt es „klingt ja interessant, aber machen wir weiter“, so als ob es nicht „wirklich“ interessant wäre. Drücke ich mich verständlich aus?

„Ich finde es schön, dass ihre Familie und Freunde so hinter ihnen stehen, das hat auch nicht jeder“, sagte Frau M. und ihre Stimme klang etwas traurig dabei.
Uh, klingt beinahe so, als hätte da wer schlechte Erfahrungen gemacht? Schade. Das meine ich ehrlich. Es ist wichtig zu wissen, dass es Menschen gibt, die hinter einem stehen.

Im Gegenteil, bestimmt haben viele andere dieselben Träume und freuen sich darüber, dass eine prominente Person wie sie solche Träume hat.
Ich gehe gerade mal davon aus, dass es hier etwas überspitzt ist. Oder muss man Frau L. wirklich kennen?

Er läuft in meinem Kopf ab und ich versuche so detailliert wie möglich alles mit zu schreiben
„mitzuschreiben“? Solche möglichen Wortzusammensetzungen habe ich in diesem Kapitel schon öfter gelesen. Ich bin da immer unsicher.

nicht wieder an ihre unsäglich Schreibblockade erinnerte: unsägliche

„Schreiben sie gerne über bestimmte Themen oder Genres? Welche sind das?“
Also ich persönlich würde ungern über ein Genre schreiben. Diese Frage finde ich etwas ungeschickt formuliert.
Nein, ich leider nicht an der Vorstellung, mein Interview wäre perfekt. Hach, ich will mich schon wieder rechtfertigen...

„Schreiben ist für mich das Tor zur Seele“ Diese Metapher mag ich. Nur nebenbei erwähnt.

Unten angekommen verließen sie den Eiffelturm, um in einem Café in der näheren Umgebung bei einer Tasse Tee noch etwas zu plaudern.
Die Vorstellung gefällt mir.

Im Übrigen habe ich nicht die leiseste Ahnung, wer hier geschrieben hat. Okay, ich habe keinen Plan.

Es waren interessante Dinge dabei, die ich auch gerne jemandem zuorden würde. Sherlock Holmes, die Sache mit dem schreibenden Vater usw. ^^

Liebe Schreibziehergrüße,
Turna
Von: abgemeldet
2011-12-11T20:36:41+00:00 11.12.2011 21:36
Moin,
Wow, es geht also in Paris weiter? Na, da sind wir Schreibzieher aber wirklich weit rumgekommen!

Oh. Abgekürzte Namen... hm. Natürlich trifft das den Kern der Sache, man erfährt als Leser nicht, wer da mitmacht. Aber irgendwie wirkt es total steril und unpersönlich.
Und die ganzen Leerzeilen kicken einen total aus dem Lesefluss.

„Entschuldigen Sie die Verspätung“; atemlos kam Frau L. angelaufen. „Ich wurde in der Hotellobby aufgehalten.“
Würde ein Komma nicht reichen?

„Also gut, lassen sie uns hochgehen“, sagte Frau L. schließlich und ging auf den Eingang zu.
"Sie" wird groß geschrieben.

Frau M. holte ihr Diktiergerät aus der Tasche und begann das Interview.
„Beginnen wir mit dem Interview“, erst jetzt schaltete Frau M. das Diktiergerät ein.

DAS nenn ich mal eine Wortwiederholung!

„Erzählen sie ein bisschen von ihnen? Wie sieht ihr Leben zurzeit aus?“
Diese Höflichkeitsanreden werden im Allgemeinen groß geschrieben. Und im Übrigen: Würdet ihr beiden euch wirklich siezen, wenn ihr aufeinander treffen würdet?
Tut im Zirkel doch auch keiner.

Ha, eine Psychologiestundentin? Moment, wer war das noch? Es liegt mir förmlich auf der Zunge, es war... aaah. Einfach in den Vorstellungsthread zu schauen wäre ja zu einfach.
Das muss mir so einfallen!

Schreiben ist für mich auch Entlastung, da ich vieles, was ich erlebe – bzw. was ich in den Nachrichten höre, was die Gesellschaft hervorbringt usw. – in meinen Werken verarbeite.“
Solche Abkürzungen sehen im Fließtext irgendwie komisch aus. Natürlich gibts Ausnahmen, in denen sie dann passen, aber die sind recht selten.

„Das hört sich sehr interessant an, aber jetzt weiter im Text. Ohne was können sie nicht leben?“, Frau M. legte ein erstaunliches Tempo vor, sodass Frau L. nicht einmal Zeit blieb um sich zu wundern, also gab sie gleich eine Antwort:
Ich wundere mich aber. Das klingt, als hätte die Interviewerin gar keinen Spaß an der Sache. Als wäre das eine reine Pflichtübung. /:

„So richtig ‚lieben’ tue ich jedoch Sherlock Holmes von Arthur Conan Doyle, das ist wohl auch die einzige Figur, über die sich das bis jetzt über Jahre gehalten hat.
Also bitte! Das ist ja so, als würde man bei Capt'n Jack Sparrow das Capt'n vergessen. Der gute Mann ist ein Sir! "So viel Zeit muss sein!" ;D

ich ändere meine Meinung was so was betrifft auch sehr schnell, je nachdem, was ich gerade lese/sehe.“
copy+paste ist nicht zu jeder Zeit des Schreiberlings Freund. Wäre ein "oder" wirklich zu viel verlangt?

„Als erstes möchte ich natürlich mein Studium abschließen und wenn möglich gleich eine Arbeitsstelle bekommen – wo genau, ob in einer Praxis oder z.B. in der Werbebranche, da bin ich mir noch nicht sicher.
Ich stelle mit gerade vor, wie Frau Psychologiestundentin "zett punkt bee punkt" sagt.

„Ich bin da wohl sehr 0815 in meinen Träumen, aber schlimm finde ich das nicht.“
Das heißt "08/15". Der Ausspruch stammt übrigens von einem militärisch genutzten Gewehr, das derart schrottig war, dass es nicht lang verwendet wurde. Und wenn etwas selbst für die Armee zu schrottig ist, will das was heißen.

„Ich denke schon“, Frau M. lächelte gutmütig.
Gutmütig? Ich habe das Bild einer alten Oma vor Augen, die ihren Enkelkindern gutmütig lächelnd nachsieht, wie sehr sie die selbstgebackenen Kekse runter schlingen, weil sie sich ja auch in gewisser Weise darüber freut, dass sie zu schmecken scheinen.

„Was hilft ihnen gegen Schreibblockaden?“ Frau L. erstarrte, schließlich sagte sie missmutig: „Leider gar nichts! Ich hab seit einem Jahr eine und nichts hilft dagegen.
An gewissen Stellen wäre es ratsam, mit einer neuen Zeile zu beginnen. Das hier wäre eine davon.

Ich wünsche ihnen viel Glück und Kraft dafür.“ „Danke“, Frau L. lächelte froh ob dieses Trostes und Frau [...]
Die auch.

„Stimmt auch wieder, das ist nicht nur ausgelutscht, sondern auch ziemlich langweilig. Na ja, letztlich ist es auch Geschmacksache“, Frau M. mochte Romanzen, die immer dieselbe Leiher
In dem Instrument ist ein "h" zu viel.

„Einfach eine Möglichkeit sich seine Erlebnisse von der Seele zu schreiben – nicht um Sonst sollen oft Traumaopfer ihre Erlebnisse aufschreiben
Wow. Das ist eine sehr kreative Schreibweise des Wortes "umsonst".

Nun, zum einen gefällt mir fieles an dem Kapitel nicht. Die ganzen Abkürzungen, beispielsweise. Hunderprozentig würde ich in einem Fließtext, erst recht nicht in einer Geschichte, abkürzen!
Dann die Abkürzungen der Namen, die, wie bereits erwähnt, reichlich distanziert wirken. Nominalisierte Attributierungen wären vielleicht wirksamer gewesen.
An den Attributen und Verben solltest du generell einmal arbeiten, wenn man bedenkt, dass ihr eigentlich zwei Freunde seid, die sich einfach noch nicht gut kennen, sind da viel zu viele Wörter drin, die einfach... gekünstelt klingen. Steril. Man merkt, dass du den Sinn der Sache zwar triffst, aber ein stimmungsvoller Feinschliff noch fehlt, und den kriegst du letztendlich nur durch Erfahrung.
Da kämen wir auch glatt zu den positiven Punkten: Erfahrung erwirbt man sich, indem man etwas tut. Und durch deine Teilnahme und dadurch, etwas dir vollkommen unbekanntes gemacht zu haben, hast du schon viel gelernt, und ich hoffe, dass die Rückmeldungen, die du dazu erhalten wirst, noch weiter helfen.
Und man erkennt, dass das wirklich das einzige ist, was dir fehlt. Der Rest ist bereits vorhanden und muss nur noch ausgebaut werden! (:

Tja, da bleiben noch zwei Fragen: Wer hat's geschrieben und wer wurde gelöchert. Ich habe leider nicht die geringste Ahnung.
Liebe Schreibziehergrüße, Eule


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