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Frau Tod

Die Geschichte von Hanni und Mio
von

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Es war eine kleine Stadt in der wir Halt machten. Sie bestand nur aus einem kleinen Supermarkt und einem dutzend Häusern. Nun stand ich dem größten Problem von allen gegenüber, der Nahrungsbeschaffung. Das Städtchen war still und kein Mensch auf der Straße, gut für uns. Ich zog mir die Decke über den Kopf und betrat leise den Supermarkt. Er war wie ausgestorben. Kein Mensch war zu sehen. Nicht einmal an der Kasse stand jemand. Langsam machte mir diese Stadt Angst. Sie war so, so ausgestorben. Fast so als hätte hier noch nie jemand gewohnt. Meine Blicke schweiften in dem kleinen Raum umher. Alles war leer. Bis auf ein paar alte Konservendosen war nichts in den Regalen. Mios Magen knurrte erneut und ich wollte zu den Regalen um etwas heraus zu nehmen, doch auf einmal konnte ich mich nicht mehr bewegen. Es war als ob tausende von eiskalten Händen an meinen Kleidern zerrten um mich am Gehen zu hindern. Mir wurde schwummrig. Diese kalten Hände schienen mir jegliches Leben rauben zu wollen. Leider nicht nur mir. Auch an Mio hatten sie sich zu schaffen gemacht. Er fing anders als ich aus Angst an zu schreien. Er brüllte und zappelte doch diese gierigen kalten Finger streckten sich immer weiter und schlossen mich und Mio in einen kalten Nebel ein. Verzweiflung. Verzweiflung war alles was ich fühlte. Wie sollte ich Mio nur helfen?! Wie nur?! Es schien keinen Ausweg zu geben. Ich fing an zuschreien „Lasst Mio in Ruhe!!! ich gebe euch alles was ihr wollt, nur lasst mir mein Kind!!!“ Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen wichen die kalten Finger von uns und ließen uns frei. Erschöpft sank ich zu Boden, Mio fest umklammert. „Soso, du würdest alles tun nur um deine Brut zu schützen?“ Erschrocken wandte ich mich nach allen Richtungen um den Besitzer der Stimme ausfindig zu machen. Doch ich konnte ihn nirgends sehen. „W.. Wo bist du, der da spricht?“ „Ich bin hier und doch nicht hier, Bei Licht bin ich zu sehen, doch in der Dunkelheit bin ich nie zu sehen. Wer bin ich wohl?“ „Ich weiß es nicht, also gib dich bitte zu erkennen.“ „Ich weiß es nicht ist keine passende Antwort, wenn du es nicht schaffst mich zu benennen werde ich mich nicht zu erkennen geben. So einfach ist das.“

Ich dachte scharf nach, doch in solch einer Situation ist es wirklich schwierig scharf nach zu denken, zudem hatte ich ja kein Gehirn mehr. „Tut mir leid. Aber ich hab doch gar kein Gehirn mehr. Wie soll ich da dein Rätsel lösen.“ Eine dumme Antwort. Doch ich hoffte er würde es fressen. Leider war dem nicht so. „Willst du mich veräppeln.Ich gehöre zu dir und kann deine Gedanken lesen. Ich existiere nur in diesem Zustand, weil du eben zu dem geworden bist, was du jetzt bist.“ Was gehörte denn zu mir bevor ich ein Skelett wurde, was nun immer noch da war? Ich wusste es einfach nicht. Sekunden vergingen ohne das wir ein Wort wechselten. Dann Minuten. Doch dann fing es wieder an zu sprechen. „Wenn du nicht bald heraus findest wer ich bin wirst du wohl für immer in dieser Geisterstadt bleiben müssen.“ Es lachte. Ein kaltes schauriges Lachen. Ich schwieg immer noch. Ohne Mio hätte ich wohl nie erraten wer oder was sich hinter dieser dunklen Stimme verbarg. er zupfte sacht an meinem Ärmel und bewegte mich dazu mich von der Tür ab zu wenden und in den schon fast dunklen Raum zu starren, an dessen Wände Kühlregale mit allerhand Lebensmitteln standen. „Was ist denn Mio?“ flüsterte ich in sein Ohr. Er hingegen deutete nur stumm auf den dunklen Fleck am Boden,meinen Schatten. Ich verstand nicht. Was sollte mein Schatten mit dieser ganzen Sache denn zu tun haben? Doch es dauerte nicht lange bis ich es begriff. „Na?“ hönisch meldete sich wieder die schaurige Stimme zurück. „Keine Lust von hier weg zu kommen?“ Ein schallendes Lachen folgte, welches mir durch Mark und Knochen ging. Nun verstand ich warum Mio auf meinen Schatten zeigte. Jedes mal wenn die Stimme ertönte fing mein Schatten an zu zittern und sich unabhängig von mir zu bewegen. „Was soll das Schatten?!“ rief ich zu ihm hinunter. „Soso. Du hast es also heraus gefunden. Du hast deinen Freund und Helfer erkannt.“ „Wie sollst du mir bitte helfen? Du bist doch nur mein Schatten.“ „Unterschätze meine Fähigkeiten nicht. Unterschätze mich nie. Oder du wirst es bitter bereuen.“ Der Nachdruck mit dem er seine letzten Worte aussprach bevor er verschwand, ließen mich wieder zusammenzucken. Kurz darauf waren wir wieder frei und ich konnte Mio endlich etwas zu essen und trinken besorgen. Es war eigenartig. Diese Geisterstadt mitten in der Pampa in deren Supermarkt dennoch prall gefüllte Regale standen,deren Waren zudem noch sehr frisch aussahen. Alles war eigenartig. Doch wohl das eigenartigste war ich selbst. Ein Skelett mit einem Kleinkind auf dem Arm, dass ohne Schatten durch diesen verlassenen Supermarkt wanderte und nach Essen und Windeln für Kleinkinder suchte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shunya
2012-02-05T16:52:51+00:00 05.02.2012 17:52
Wow, das neue Kapitel gefällt mir echt gut. *o*
Das war richtig unheimlich in dem Supermarkt. iIch dachte erst, sie wäre in so einer Art Zwischenwelt gefangen.
Das Baby ist ja richtig schlau, dass Mio so etwas auffallen konnte. XD lol
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!!!


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