Zum Inhalt der Seite

Sweetest Perfection

Sherlock BBC
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Neuaufkommende Gefühle

Heyho!:D

Nun geht’s endlich mal weiter hier!:3 *den ganzen Staub wegfeg und Spinnenweben entfern* xD

Und auch mal wieder ein Sherlocktastisches DANKESCHÖN für eure ganzen lieben Kommentare - vor allem die neuen Gesichter unter euch!*giggle* Vielen lieben Dank - habe mich wieder wahnsinnig darüber gefreut, das könnt ihr mir glauben!<3
 

Und nun wieder einmal Viel Spaß beim Lesen ;)

_________________________________________________
 

29. Kapitel - Neuaufkommende Gefühle

-------------------------------------------------
 

. . .
 

Seichter Nebelschwaden zog sich ungehindert und unbemerkt durch den Regent’s Park, als dort zeitgleich an einem gewissen Ort ein Rettungsteam gerade dabei war, zwei Männer mit Strickleiter und nötiger Hilfe aus einem verschütteten Brunnen zu befreien.
 

Das Wetter spielte momentan verrückt, wechselte unruhig hin und her, während der sich dezent weiter ausbreitende Nebel jene Gegend sehr bald schon wieder unbeachtet verlassen hatte.
 

Die Strickleiter, die man im Brunneninnern an der kalten moosigen Steinwand herab gelassen hatte, wurde nach kürzester Zeit wieder aufgewickelt, nachdem Sherlock Holmes als Zweiter den Brunneneingang erreicht hatte und hinaus gestiegen war.

Etwas anstrengend und nicht ganz so problemlos war es gewesen, zu zweit aneinander gekettet und mit Sherlocks Verletzungen dort rauf zu klettern. Doch Dank der Mithilfe die ihnen hier zur Verfügung stand schafften sie es schließlich mühevoll und konnten, oben angekommen, wieder frei ausatmen.

Die ganze Rettungsaktion blieb Gott sei Dank eher unspektakulär, war ohnehin keine große Sache und wurde ebenso problemlos über die Bühne gebracht, ohne die unnötige Aufmerksamkeit der Parkbesucher auf sich zu ziehen.
 

Mit klitschenasser Kleidung, bis zum Himmel stinkend und komplett verdreckt stand schlussendlich das entnervt und fertig dreinschauende Ermittler-Duo neben dem Eingang dieses verfluchten Brunnens.

Beide atmeten erleichtert aus als sie endlich wieder den saftgrünen frischen Wiesenboden unter ihren halbtauben Füßen spüren konnten.

Endlich wieder frei!
 

Noch vor Kälte leicht zitternd und nicht gerade gesprächig standen sie umringt vom Rettungsteam und einem besorgten Detective Inspector einfach nur da und wollten doch einfach nur noch weg von diesem Ort.

Zurück zu ihrer Wohnung. Duschen.

Ja, sie wollten Herrgott noch mal einfach nur noch heiß duschen, diesen üblen Geruch und den ganzen Dreck von ihren Körpern bekommen.
 

Unterdessen hatte Lestrade seine beiden Ermittler erst noch von weitem beobachtet, kam schließlich die letzten paar Meter auf sie zu und besah sich mit schnellen Blicken ihr verschmutztes Aussehen. Bemerkte auch sofort die Handschellen.

Warum genau sie die trugen wollte er lieber gar nicht erst wissen.

Was dem DI allerdings noch auffiel, waren Sherlocks beiden Verletzungen und die darum gewickelten Stofffetzen.

Lestrade sah kurz rauf zum Doktor, verstand sofort den Zusammenhang der Stoffstücke und den abgerissenen Ärmeln von Johns Jacke. Musterte gleich darauf den großgewachsenen jungen Mann, welcher mal wieder keine Miene verzog.
 

“Sherlock, diese Verletzungen sollte sich vielleicht noch schnell einer von den Rettungsmännern ansehen. Der wird sie dann gleich beha-” “Nicht nötig!”, wurde der Detective Inspector plötzlich von der barschen Stimme Sherlocks unterbrochen.
 

“Ich brauche hier keine Hilfe, ich habe schließlich meinen eigenen Arzt.”
 

Der gelassene und leicht hochmütige Unterton des Anderen brachten Lestrade nur dazu etwas verwundert und dennoch sich geschlagen gebend zu nicken, während er beide Männer noch kurzzeitig prüfend musterte. Er dachte sich lieber nur seinen Teil, beließ es einfach dabei und zuckte nur noch kurz mit den Schultern.
 

Derweil musste John zugeben, dass ihn Sherlocks Aussage von eben mehr als er es wahrhaben wollte irgendwo berührte, ihn für einen kurzen Augenblick wohltuend schweben ließ. Er fühlte sich beschwingt, wusste nicht so Recht wohin damit und ließ es einfach über sich ergehen, speicherte sich dieses gewisse Gefühl der Anerkennung in sein Unterbewusstsein und blieb weiterhin stumm.
 

“Na, da habt ihr ja ganz schön was hinter euch.”, meine Lestrade schließlich etwas deutlicher dabei absichtlich das Thema wechselnd, lächelte beide Männer halb mitfühlend und halb grinsend an, während er sie noch von den Handschellen befreite.
 

John antwortete ihm mit einem schwachen Schmunzeln, nickte nur und reib sich das rötliche etwas aufgeschürfte Handgelenk, gleich nachdem die Handschelle entfernt wurde.

Er stöhnte kurz auf, atmete einmal die frische wohltuende Luft tief ein und war so verdammt dankbar dieses kühle Metall wieder los zu sein.
 

Sherlock hingegen verdrehte nur innerlich die Augen, sah sich zwischenzeitlich einmal schnell in der Gegend um und verzog stillschweigend den Mund.

Eine Hand legte sich auf sein Handgelenk, rieb jetzt ebenso den dort deutlich roten Abdruck der Handschellen, gab dabei allerdings keinen Laut von sich.

Auch sonst wirkte er mehr Gedankenversunken und beinahe ruhelos.

Sie mussten hier weg - hallte es in seinem Kopf wider - endlich wieder zurück zur Baker Street.

All diese Leute um sie herum, nervtötend wie eh und je. Musste Lestrade denn gleich so viele Menschen hierher schleppen? Ein paar Leute hätten schon gereicht. Und dann auch noch Donovan.

Letztgenannte sah ab und zu nur stumm zu ihnen rüber, schüttelte ab und an, dabei unverständliche Worte vor sich hin brummend, den Kopf und drehte sich wieder weg, als sei nichts gewesen.

Wie es schien hatte der DI Donovan mehr gezwungen als nur gefragt und sie als Mithilfe einfach hierher gebracht. Weshalb sie wohl auch - aus ironischer Sicht gesehen - hier so begeistert und freudig mitwirkte.
 

Dem Consulting Detective konnte es letzten Endes egal sein, woraufhin er schließlich dem Mann, welcher ihm gerade doch tatsächlich eine Schockdecke umlegen wollte, nur mürrisch anblickte und sich direkt und steif zu Lestrade umdrehte.
 

“Das ist doch jetzt nicht sein Ernst.”
 

Nachdem der DI begriffen hatte was Sherlock überhaupt meinte, bat er den netten Rettungsmann wieder zu gehen.

Auch der Doktor verneinte dankend als man sich um ihn kümmern wollte, was Lestrade mal wieder nur seufzen ließ.
 

Erhobenen Hauptes und mit gespielt freundlichem Unterton fing Sherlock schließlich an zu reden.
 

“Ihre Anteilnahme und Sorge schätzen wir sehr, jedoch haben wir gerade ganz andere Probleme als solche Nebensächlichkeiten über uns ergehen zu lassen. Ich muss also nicht noch deutlicher werden um unseren Zeitverlust hierbei, und den Wunsch endlich diesen widerlichen Gestank loszuwerden, noch klarer auszudrücken, oder Lestrade?!”
 

Seine rhetorische Frage ließ den Detective Inspector resignierend und leicht genervt den Kopf schütteln. Er verstand es ja, aber musste Sherlock gleich immer mit diesen ganz bestimmten Tonfall verbal auf einen eindreschen, anstatt nur ein einfaches ‘Danke‘ auszusprechen?
 

Doch bevor Sherlock noch irgendeine andere unpassende Bemerkung machen konnte, mischte sich sein Kollege schon mit ein.

Dieser trat vor dem Größeren und schenkte dem DI ein schnelles und knappes Lächeln.
 

“Was Sherlock damit sagen wollte, ‘Vielen Dank für die Rettung und wir hören noch voneinander.’ Man sieht sich.”
 

Und schon zog John den überrascht schauenden Detektiv hinter sich her, welcher ihm sogleich unwillkürlich schmunzelnd und ohne Widerworte folgte.
 

Prompt wurde Lestrade einfach stehengelassen, stand dort wie bestellt und nicht abgeholt und sah den beiden Männern Stirnrunzelnd hinterher.
 

“Aber wehe ich bekomme nicht in spätestens 24 Stunden ein paar Erklärungen, sonst werde ich euch persönlich von einem Sondereinsatzkommando beschatten lassen!”
 

Die eher schwache Drohung ging wie erwartet an Sherlock vorbei, ließ diesen dennoch kurz aufgrinsen.
 

“Keine Sorge Lestrade, Sie bekommen schon noch was Sie wollen.”
 

Und damit war ihr Gespräch beendet.

Merklich unzufrieden und abermals seufzend drehte sich der DI zu seinen Leuten um, machte schlussendlich Klarschiff.

Und somit verließen alle die hier Anwesenden auch schon nach kürzester Zeit wieder den Regent’s Park.
 

. . .
 

Der ehemalige Militärarzt und sein in Gedanken versunkener Kollege, waren inzwischen schon aus dem Park raus und liefen nebeneinander herlaufend die Straßen entlang Richtung Baker Street.

Kein Wort war bisher zwischen ihnen gefallen, lud die ganze Stimmung und Atmosphäre um sie herum erneut ein, sich anzuspannen und Fragen aufkommen zu lassen.

Fragen, die ihnen - seit beide Männer ihr ‘Spielchen’ im Brunnen unterbrechen mussten - einfach nicht mehr aus den Kopf gingen. Sie gedanklich noch mehr beirrten, sie gefühlsmäßig einengten und die vorherigen Fragen somit und mit sofortiger Wirkung einfach über den Haufen rannten, sie überboten, allesamt einfach überstimmten.

Die neuen und noch frischen Fragen, die sich momentan in ihnen Platz machten, waren seltsam klarer als die zu Beginn.

Schnell wurde ihnen klar, dass alle Bedenken in immer nur eine ganz bestimmte Richtung führten, sie unterdessen gar nicht mehr ausatmen ließen oder eine Pause gönnten.

Wie es schien kamen Holmes und Watson nicht umhin diesen Strudel aus Verwirrung mit sich herum zu schleppen. Wie eine Art Last, die sich unerbittlich ins Gehirn schlich und sich dort festsetzte bis endlich eine vernünftige und klärende Antwort ans Tageslicht kam.

Eine Antwort die sowohl der Consulting Detective als auch sein Freund und Kollege sehr bald schon nicht mehr aus dem Weg gehen konnten.

Es wurde für beide nach den letzten vergangenen Tagen einfach unvermeidbar eindeutige Gefühlsregungen zu durchleben. Oder Gedanken dieser Art zu verarbeiten.

Quälend langsam sickerte ins Unterbewusstsein, dass theatralisches Davonlaufen genauso wenig brachte wie schwächliches Ignorieren, Gedankenaufräumaktionen und Selbstzweifel. …

All jene Dinge brachten den Meisterdetektiv und seinen Arzt nur dazu noch mehr ins Chaos zu stürzen, sich unmögliche Gedanken darüber zu machen wie man am besten und vorzugsweise unbemerkt wieder aus dieser ‘Angelegenheit’ rauskommen könnte. …

… Doch was brachte das letzten Endes?…

Was brachten all diese dümmlichen und nutzlosen Pläne, Überlegungen und Schutzmaßnahmen?…

Es lag nicht daran, dass sie keine pubertierenden Teenager mehr, oder beide dem männlichen Geschlecht angehörten.

Vielmehr mussten sich Sherlock und John so langsam mal klar werden WAS GENAU sie für den jeweils Anderen waren.

Was genau sich hinter jeder einzelnen Frage versteckte, was sie in Wirklichkeit dachten, und selbstverständlich die wichtigste Frage,….Was empfanden sie füreinander? …

Oder taten sie es überhaupt? Spürten sie nur den unumgänglichen Drang nach Nähe?

Fühlten sie sich nur einsam oder fühlten gar den sehnsuchtsvollen Trieb mit einer andere Person Geschlechtsverkehr zu vollziehen?…
 

Für John war es schon etwas länger her seit er das letzte Mal mit einer Frau geschlafen hatte. Musste zugeben, dass die Sehnsucht und die reizende Lust darauf mehr und mehr in ihm aufkeimte. Er spürte innerlich wie sehr er solch einen intimen und nahen Körperkontakt vermisste, wie gerne er doch einfach wieder ganz normalen Sex hätte - kurz und knapp.

Doch ‘normal’ war mittlerweile ein Wort, welches er schon vor längerer Zeit aus seinem Kopf gestrichen und verbannt hatte. Normal war in seinem Leben schon lange nichts mehr. Gab es letztendlich auf, sich über manche Dinge in seinem Alltag zu wundern oder etwas in Frage zu stellen. Er nahm es einfach so hin. Warum auch nicht?

Denn das meiste von diesen Dingen ging, wie nicht anders zu erwarten, von seinem eigensinnigen Mitbewohner aus, der seine Spielchen, seine Art und Weise und seinen Charakter jedes Mal aufs Neue so stark zur Geltung brachte, dass Watson sich mehr und mehr daran gewöhnte.

Und wenn er ehrlich zu sich selbst war….würde er diesen dynamischen, ab und an brachialen, und genialen Consulting Detective auch irgendwie vermissen. …

Anscheinend brauchte John ganz einfach solch ein Chaos. Es hielt ihn am Leben, brachte seine Sinne wieder neu zum vibrieren, machte ihn frischer, lebendiger, und zum Punkt kommend einfach nur glücklich. …

Glücklich, etwas gefunden zu haben an welches er sich halten konnte, was ihn gleichzeitig mitzog und seinen Alltagstrott aufpuschte. …

… Er brauchte es,…er brauchte diesen Halt und neugefundenen Trieb. …

Er brauchte es,…er brauchte…..Sherlock.


 

Eben jener war zur gleichen Zeit damit beschäftigt, überhaupt erst einmal den Grund für seine experimentfreudige Neugierde aus einem verworrenen Konter- und Antwortenhaufen herauszufiltern.

Seine eigene ‘Brunnenverführungstaktik’ konnte er wohl mehr als eindeutig als positiv und wirkungsvoll abspeichern. Trotz allem, und zu seinem eigenen Bedauern, war diese gewisse Sache noch nicht abgeschlossen. Noch lange nicht.

Er konnte und wollte diese plötzliche Unterbrechung nicht einfach so hinnehmen. Und so sehr sich sein brillanter Verstand auch dagegen wehrte - er MUSSTE dieses Thema, diesen Plan, dieses sexuell anregende Experiment einfach durchsetzen und zu Ende bringen.

Eine andere Option stand ihm außerdem schon gar nicht mehr zur Verfügung.

Viel zu sehr war er schon in seinen Gefühlsstrudel aus Emotionen und neu entdeckten Wahrnehmungen verwickelt und gefangen. Keine Sicht auf Freiheit und Ruhe, solange er diese eine verdammte Sache mit seinem kleineren Kollegen nicht endlich geklärt und aus der Welt geschafft hatte.

Und zwar eine Sache, nur allein bestehend aus einer einzigen Frage - ….War er körperlich und mental wirklich in der Lage mehr zu empfinden als nur Freundschaft? …

….

Sein Geist wandelte in seinem Kopf von einer rettenden Antwort zur nächsten. Ging von Neuem all mögliche Lösungswege durch, die ihm eventuell nützlich werden, und weiter helfen, könnten. … Doch auch das brachte alles nichts.

War es für ihn denn so schwer zwischen unkontrollierbarem Trieb und menschlichen Gefühlen zu unterscheiden? Wusste der weltweit selbsternannte Consulting Detective nicht einmal selbst wonach er suchte, wonach nicht nur sein Körper sondern auch sein Geist verlange?

Und das alles, dieser ganze aufwühlende Stress nur wegen John allein. Nur wegen ihm zerbrach er sich fast schon verstörend den Kopf, machte sich um Dinge Gedanken, die er - bevor er den Arzt kennengelernt hatte - normalerweise nicht einmal aus Tagelanger Langeweile in sein Hirn hinein gelassen hätte. Allein die Funktion dafür wäre nicht einmal wirkungsvoll in die Gänge gekommen. Und gewollt hätte er es ohnehin nicht, nie im Leben, hätte es nie an sich heran gelassen. Und schon lange nicht in die Nähe seiner, anscheinend wirklich existierenden und bis heute für verschlossen gehaltenen, kleinen Kammer aus schwachen und nutzlosen Gefühlen.

Eine kleine dunkle Kammer, tief in seinem Innern. Eine Tatsache, die Sherlock selbst verwunderte und nicht gerade glücklich stimmte. Er sah es eher als lästigen Zeitverlust, ein Teil in ihm, der sich als menschlich entpuppte und ihn fast schon resignieren ließ.

Beinahe enttäuscht war er über den Verlust seiner Unabhängigkeit. War unzufrieden mit dem Wissen doch tatsächlich ein paar Gefühle zu besitzen, die er, so sehr er sich auch dazu zwang - nicht einmal für eine Sekunde abstellen oder umgehen konnte.

Nur wegen diesem Doktor. …

….

…Doch was war mit seinem innerlichen Trieb? Frisch angekurbelt und neu entfacht.

Weshalb diese plötzliche Interesse an sexuellen Tätigkeiten?

Was war nur um Himmels Willen mit seinem Körper los? Besonders ständig in der Nähe dieser einen gewissen Person, wohlgemerkt wenn er dieser Person sehr nahe kam, ob nun gewollt oder nicht.

Es war doch um ehrlich zu sein schon lange kein plumpes Experiment mehr, darauf war Holmes inzwischen schon selbst gekommen.

Es entwickelte sich in eine ganz andere Richtung, ein merkwürdig ungewohnter neuer Weg, den er gezwungenermaßen beschreiten musste.

Wie es aussah wusste sein Körper sehr wohl was er allen Anschein nach haben wollte.

Die Frage war nur, war es letztendlich ernster als gedacht und so weit ausgereift, dass auch der Andere mitmachen würde - freiwillig?

Schließlich war eine Sache klar und deutlich - Sherlock würde sein Tun fortsetzen, würde seinem Körper eine Chance geben, wenn auch ungern. Denn seinem eigenen instinktgesteuerten Drang den Vorrang und eine Zustimmung zu geben, war mehr ein Unding und eine Seltenheit für ihn.

Und dennoch war es die Wahrheit. Die unerbittliche Wahrheit, die der Detektiv so akzeptieren musste. …

Kaum zu glauben…aber wahr.


 


 

Ein verstohlener Blick ging vorsichtig rauf zum Größeren, als John nach einiger Zeit endlich den Mut hatte wieder etwas Ordnung in ihr gemeinsames Kollegen- und Freundschaftsverhältnis zu bringen.

Fragend besah er sich seinen Nebenmann, musterte für einen kurzen Augenblick dessen Gesichtszüge und blickte anschließend wieder, ohne eine anfängliche Antwort gefunden zu haben, nach vorne.

Sollte er die Sache in dem Brunnen vorhin ansprechen?

Sollte er eine Bemerkung machen oder den Anderen vielmehr fragen was das eigentlich hatte werden sollen?

Einfach unter den Tisch kehren war nicht nur falsch sondern auch noch albern. Es brachte im Endeffekt beiden nichts wenn sie schon wieder solch ein kindisches Verhalten an den Tag legen würden. Was Nervenaufreibend noch dazu war.
 

Aber irgendetwas musste John doch ansprechen, konnte nicht so einfach weiter machen. Diese Szene im Brunnen war im Vergleich zu der in seinem Bett um einiges anderes gewesen. Wenn nicht sogar viel intensiver und schon von Beginn an nicht mehr ganz so freundschaftlich und alltäglich wie man es vielleicht gewollt hätte.

Wieso war er eigentlich noch mal auf Sherlocks Fragen und Tätigkeiten eingegangen? ….

…Wenn er das nur wüsste. …
 

Und um dem Ganzen noch eins draufzusetzen, musste hier und jetzt noch einmal auf zwei Männer hingewiesen werden, welche - seit sie auf dem Grund des verdreckten alten Brunnens ihren stürmischen Kuss von einer zur nächsten Sekunde unterbrechen mussten - bis zu diesem Moment, während sie hier beide gerade durch die Straßen liefen, ein kleines Problemchen mit sich rumschleppten. …
 

Dieses Problem stellte sich noch immer als sehr beengend und leicht schmerzhaft heraus.

Tatsächlich hatten sich Sherlock und John in der Finsternis jenes Brunnens so sehr angekurbelt und aufgeheizt, dass sie letztendlich nun das Ergebnis mit herumtrugen, oder wohl eher ertragen mussten.

Nicht gerade angenehm traf sie die Erkenntnis die sich direkt in ihrer Körpermitte, zwar nicht deutlich zu sehen aber dafür umso mehr fühlbar, abermals bemerkbar machte.

Wie Bitteschön hatten sie es geschafft ihre noch leichten Erektionen bis jetzt beizubehalten?

Weshalb war der Doktor noch innerlich so aufgewühlt und Sherlock so angespannt?…

Vielleicht noch ein Grund Warum sie unbedingt wieder so schnell es ging nach Hause wollten? Um für sich allein das zu beenden was sie zusammen begonnen hatten?

Wie sollte das bloß weitergehen, wenn sich solche Situationen wiederholten und Holmes und Watson ihre Selbstkontrolle so leicht verloren? … Einfach weitermachen oder einen Schlussstrich ziehen?

Und Warum zum Teufel bestand ihre derzeitige Welt nur noch aus Fragen???…..
 


 

So unbeholfen er sich auch gerade benahm, John musste diese Seite ablegen, wollte wenigstens überhaupt irgendein Gespräch anfangen. Konnte hier nicht weiter so stillschweigend und verschlossen neben seinem Partner hergehen.
 

Plötzlich war ein Räuspern zu hören, was Sherlock erst gar nicht registrierte, innerhalb der nächsten paar Sekunden jedoch das Gefühl bekam nun doch etwas gehört zu haben.
 

Aufmerksam zuckten seine Augenbrauen kurz in die Höhe, sah nun das erste Mal wieder zur Seite zu seinem blonden Kollegen hinunter, welcher nur mit dem Blick nach vorne gerichtet weiterhin geradeaus lief.
 

Sie sahen beide fix und fertig aus.

Ein Wunder, dass nur die Hälfte der Menschen, hier in dieser Gegend und denen sie beide auf den Straßen begegneten, seltsam oder überrascht dreinschauten und sich fragend nach ihnen umdrehten.

Doch das war jetzt zweitrangig. Vielmehr musste zu allererst etwas gegen Sherlocks Verletzungen und ihren Körpergeruch unternommen werden.

Nicht zu vergessen diese schweren nassen Klamotten, die ihnen noch an der Haut klebten und sich Recht unangenehm anfühlten.
 

Und endlich, nach nur wenigen Sekunden durchbrach des Arztes, Anfangs noch kratzige Stimme diese unangenehme sich ausbreitende Stille.
 

“Also,…ich würde sagen, wenn wir wieder in unserer Wohnung sind, dass jeder von uns erst einmal duschen geht und ich Ihre zwei Verletzungen im Anschluss sofort verarzten werde. Denn wie mir scheint humpeln Sie immer schlimmer.”
 

Erst jetzt fiel dem Detektiv auf, dass er in der Tat immer stärker am Humpeln war, was man Anfangs gar nicht so schlimm und deutlich gesehen hatte.

Allein die Aktion von vorhin, angekettet diese dämliche Strickleider hinauf zu klettern, war ein etwas komplizierter und nervtötender Akt gewesen.

Er war froh, dass sie es rein körperlich betrachtet überhaupt noch geschafft hatten - allein wegen ihren unterkühlten Unterkörpern und dem allgemeinen, vor Kälte zitternden, Zustand ihrer Körper.

Doch was der Doktor gerade gemeint hatte, war wahrlich ein Segen für seine Ohren.

Ausruhen. Einfach nur nach einer heißen Dusche auf seiner schönen Couch liegen und sich ausruhen - wenigsten nur für eine kurze Zeit.

Denn wie es aussah waren George und seine Kumpanen fürs Erste über alle Berge.

Oder um es richtig zu formulieren - waren feige in ihr Versteck geflüchtet, weiterhin auf der armseligen Suche nach Noah Brown. …
 

Doch letztendlich kamen sie nicht umhin sich erst um sich selbst zu kümmern, weshalb das Ermittler-Duo ihren Fall für wenige Stunden ruhen lassen mussten. Was Gott sei Dank keine Probleme darstellte, da Noah vor George sozusagen in Sicherheit war und der Consulting Detective schon längst neue Vorgehensweisen gedanklich vorplante und sich bereit hielt falls etwas dazwischen kommen sollte.
 

Nun aber musste diese fühlbare Anspannung zwischen ihnen beiden verschwinden, woraufhin Sherlock auch zu dem Entschluss kam, vorerst keine Andeutungen und Worte wegen der Sache in dem Brunnen fallen zu lassen.

Erst einmal abwarten wie sich hier alles in der nächsten Zeit entwickeln würde. …
 

Auf Johns Vorschlag hin brauchte er wohl kaum etwas zu erwidern. Es war sonnenklar, dass sie es so machen würden wie der Doktor es gerade noch gesagt hatte.

Doch um nicht ganz so unhöflich zu erscheinen riss sich der größere von beiden zusammen und entgegnete schließlich mit üblicher tiefer Stimme,
 

“Wir dürfen währenddessen nicht vergessen uns Gedanken über das Familienerbstück zu machen. Da es George zwar letztendlich aufgegeben hat danach zu suchen, für uns jedoch noch Bedeutung sein könnte. Wir dürfen nichts außer Acht lassen.”
 

Dieses ‘wir’ ließ John aufhorchen und sogleich etwas entspannter werden.

Er war innerlich froh, dass sich wenigstens in der Hinsicht auf ihren derzeitigen Fall und allgemein auf ihre Arbeit sich nichts geändert hatte.
 


 

Somit erreichten beide Männer schließlich auch schon in der Baker Street die Hausnummer 221B, betraten so schnell es ging das Haus, kehrten in ihre Wohnung zurück und schlossen unbemerkt die Tür.

Auf eine aufgewühlte und besorge Mrs. Hudson hatten sie momentan einfach keine Nerven.
 

Es wurde gar nicht erst lange gefackelt, als beide Männer entschieden, dass Sherlock als Erstes ins Badezimmer gehen sollte und der Doktor in der Zwischenzeit schon mal alles für eine Verarztung zurecht legte und vorbereitete.
 

Als der Detektiv sich gerade das warme und wohltuende Wasser auf den Körper prasseln ließ, musste er unwillkürlich daran denken, wie erschreckend angenehm sich sein Mitbewohner und die Atmosphäre zwischen ihnen in diesem Brunnen angefühlt hatte.

Erstaunlich intensiv und aufregend, nicht zu sagen sogar Recht schön.

Schön. …War dies überhaupt ein passendes Wort für jenes Gefühl? Auf keinen Fall ausreichend, doch ein Anfang immerhin.
 

Unbewusst erschienen vor seinem inneren Auge zurückblickend manche dieser Szenen.

Das Gefühl von diesem, vor Kälte und Erregung, zitternden Körper vor ihm, das verzweifelte Hauchen und die leise wohlbekannte Stimme, während er selbst damit zu kämpfen hatte, seinen Drang nach Mehr zu unterdrücken, oder sich wenigstens etwas zurückzuhalten.
 

Sherlock stand dort unter der Dusche, gedanklich resignierend und körperlich noch immer leicht angespannt. Es brachte ihm nichts wenn er hier und jetzt selbst Handanlegen würde - zu stark und unerfüllt war der Wunsch und die Neugierde dieses zerberstende Gefühl nicht alleine ausleben und freilassen zu wollen.

Allerdings glaubte er kaum, dass sein Kollege jetzt noch bereit dafür wäre da weiter zu machen wo sie so unschön unterbrochen worden.

Anzeichen von leichter Erregung hatte er jedoch beim Arzt bemerkt, war sich aber einfach nicht sicher ob es klug wäre den Anderen darauf anzusprechen oder darauf zu bitten gemeinsam etwas dagegen zu unternehmen.

John war nach all dieser Zeit noch einfach….zu unsicher. Viel zu verkrampft und mit sich selbst nicht im Klaren.

So ging das wirklich nicht. …
 

Leise seufzend kam Sherlock aus der Dusche, machte sich noch schnell rundum frisch und fertig und brauchte nicht lange, bis er das Badezimmer auch schon wieder verlassen konnte.
 

Mit neuen Klamotten - die aus einem üblichen weißen Hemd ohne Sakko und einer schwarzen Hose bestand - und endlich wieder ‘normal’ riechend, betrat er noch leicht humpelnd das Wohnzimmer, wo schon John auf ihn gewartet hatte.

Dieser meldete sich sogleich bei ihm ab und lief nun ebenfalls rauf ins Bad.

Genug Zeit für den Detektiv sich etwas einfallen zu lassen, wie er vielleicht doch noch dazu kommen könnte John auf ihr Brunnenerlebnis anzusprechen. …

Wer weiß, wer weiß. …


 

. . .
 


 

________________________________________________________
 

Sooo! Wieder ein Kapitel zu Ende!:3

Dieses Mal hab ich euch wieder mit Gefühlen bombardiert!x) Aber inzwischen solltet ihr das ja schon von mir gewohnt sein!xD

Nun denn, hoffe sehr es hat gefallen, und wegen dem nächsten Kapitel - Lasst euch überraschen!*träller*
 

Bis denne. x3
 

VLG Cat



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Haeufchen
2012-08-04T13:38:48+00:00 04.08.2012 15:38
...
Das wars dann jetzt erstmal. (´°^°)
*sufz*
Sehr schade!

Würdest du mir bitte eine ENS schicken, wenns weiter geht?
SO BITTE BITTE!

Also rennt er jetzt immer noch mit ner Erregung rum.
Ich hab mich schon gefragt, ob er sich jetzt nur in Shorts auf de Couch begibt, weil John da ja eh später ran muss.

Anfänglich dachte ich noch, sie werden gleich zu zweit duschen.

Und warum haben die Beiden die Decken nicht genommen?
Allein schon wegen der K-k-Kälte?

Aye...
Sehr enttäuschend.
Die FF beschäftigte mich jetzt mehrere Tage am Stück...
Es ist sehr enttäuschend...

Ich empfehle sie nun weiter. ^^
Von: abgemeldet
2012-08-03T21:10:39+00:00 03.08.2012 23:10
*beschämt die ände über dem Kopf zusammenschlag* Es dauert doch länger, als ich gedacht habe. :O
Dafür lese ich dein Kappi jetzt aber auch mittlerweile zum dritten Mal - es wird wirklich nie langweilig. :) <3
Von: abgemeldet
2012-07-31T12:03:01+00:00 31.07.2012 14:03
Oh mein Gott! :O
Da habe ich doch tatsächlich eben erst entdeckt, dass du schon ein neues Kappi hochgeladen hast! *Mir selbst gegen die Stirn hau* >.<

Aber dafür habe ich es jetzt regelrecht verschlungen, ich glaube ich habe noch nicht mal zeh Minuten gebraucht. :D

Um Himmels Willen, ich weiß gar nicht, wo ich mit meinem Kommi anfangen soll. o.O

Aber an dieser Stelle schonmal so viel:
Ich war wieder total begeistert! :)))
Fragen über Fragen, viel Gefühl und auch die Erotik ist meiner Meinung nach , obwohl ja in diesem Kappi nicht wirklich etwas körperiches passiert ist, keinStück zu kurz gekommen. :P

*Einen Einfall hab*
Weißt du was?
Das gibt diesmal einen etwas größeren Kommentar von mir, ich habe nämlich nach fast jedem Abschnitt irgendetwas gefunden, was ich unbedingt dazu loswerden wollte. :D
Deshalb kopiere ich mir es in Word, füge, wenn ich heute Abend oder spätestens morgen lang genug Zeit dazu habe, meine Anmerkungen und Gedanken dazu ein und schicke es dir als Ens.
(Selbstverständlich lösche ich es danach wieder von meinem PC. ;) )

*Daumen nach oben streck und FanFähnchen schwingend davon renn* :)

<3
Von:  Nara-san
2012-07-30T23:37:00+00:00 31.07.2012 01:37
Hui, das war ein tolles Kapi =^^=
Und ich bin so gespannt, wie Sherlock dort weiter machen will wo sie aufgehört haben. Das wird toll x3
Von:  toru-san
2012-07-28T01:31:30+00:00 28.07.2012 03:31
Juppi.. neues Kapitel!!
Hach.. und du lässt es wieder an einer solcher Stelle enden, wo man einfach weiterlesen will! So spannend! Und dann die quälende Erkenntniss des Wartens..

Ich konnte mir aber sehr gut vorstellen, wie die beiden da pitschnass stehen und Lestrade sie ausfragen will. Und dann auch noch Donovan ihren Senf dazu gibt. Wo sie und Sherlock sich ja sooo super verstehen. Echt gut geschrieben!

So langsam hat Sherlock ja verstanden, was ihm sein Körper bzgl. John sagen will, auch wenn der noch etwas unsicher ist.. Ich würde mir für den weiteren Verlauf wünschen, dass (nachdem John nun auch wieder wohlriechend ist) der große Detektiv umfassend verarztet werden muss ;) Also so richtig mit allem drum und dran.. (adult-Kapitel??)

Vielleicht sollten sie einfach den nächsten Schritt wagen und erst danach darüber sprechen. Wenn es eben nicht mehr anders geht. Für das Gespräch davor hatten sie nun zu häufig die Gelegenheit und haben diese ungenutzt gelassen. Und beim Näherkommen können sie sich ja kaum zurück halten. Da können sie also auch nicht erstmal über "Gefühle" sprechen, wenn das Objekt ihrer Begierde direkt vor ihnen sitzt.

Alternativ könnte ich mir vorstellen, dass Sherlock John so sehr provoziert, dass dieser ihm zeigt, wo sein Hammer hängt ^^ Aber er würde das wohl kaum bis zum Schluss durchziehen, wenn er das Gefühl bekommen würde, er zwinge Sherlock zu etwas. Nein, das wäre nicht unser lieber, mitfühlender, wenn auch mitunter schlagfertiger, und so schön menschlicher John.

Bitte schreib ganz schnell weiter!!
Liebe Grüße, Toru
Von:  Kaiserin
2012-07-27T18:45:02+00:00 27.07.2012 20:45
uwweeeeehhh :DDD
soso
der werte Sherlock Holmes
hat also etwas interesantes
für seinen geist gefunden :D
den lieben John ~ <3

bin gespannt wies weitergeht :D
und ob John nicht doch irgendwann
die initiative übernimmt
und dem werten Sherlock mal zeigt
wie ausdauernd so ein Soldat sein kann höööhöhöhööö


Zurück