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The Same Old Song

A SasuSaku Lovestory
von

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That´s the fun part

Somebody please stop the clock

Don't ever let this day stop
 

„Nein.“

„Aber Sasoooriiiii!!!“

„Nein. Zweimal reicht ja wohl. Die Leute denken noch, wir haben einen Sprung in der Schüssel, und rufen vorsichtshalber die Polizei.“

„Aaaaaaaaaaaaaaaaabeeeeeeeeeeeeeeer-“

„Ich sagte nein, Deidara. Und jetzt halt die Klappe oder du läufst nach Hause.“

„Du bist gemein, un!“ Schmollend verschränkte Deidara seine Arme vor sich und verschwand von dem Platz an Sasori´s rechter Seite, um zwei Sekunden später zu meiner Linken aufzutauchen und sich bei mir unterzuhaken. „Sasori ist ein Fiesling, un!“

„Ich weiß, mein kleiner Hobbit. Er versteht es einfach nicht.“ Ich warf Sasori einen gespielt enttäuschten Blick zu und sah aus den Augenwinkeln, wie Deidara das Gleiche tat.

„Das bekommt man nun, wenn man sich die Mühe gibt, mit einem Genie Freundschaft zu schließen. Verrat und Unverständnis. Ich bin zutiefst getroffen.“ Deidara legte sich theatralisch eine Hand über´s Herz und ließ sich noch etwas mehr gegen mich sinken.

Sasori schnaubte nur. „Vergesst es. Mit der Tour habt ihr mich vorhin schon gekriegt, das passiert nicht noch einmal.“

Synchron seufzend, schüttelten Deidara und ich den Kopf. „Er versteht es wirklich nicht.“

„Wenn ihr zwei fertig seid mit dem Theater, können wir dann jetzt gehen? Ich hab schon seit heute früh Appetit auf einen Cheeseburger.“

„Du zahlst?“, fragte Deidara.

Sasori seufzte. „Wenn wir dann jetzt endlich gehen können, kauf ich euch den ganzen Laden.“

Deidara und ich warfen uns kurz abschätzende Blick zu, bevor er wieder zu Sasori´s rechter Seite verschwand und sich dort bei ihm unterhakte. „Also wenn das so ist, hätte ich gern zwei Cheeseburger und einen Chickenburger. Aber nicht den mit der ekligen Sauce, sondern den anderen. Wie hieß der noch gleich?“

„Chickenburger TS.“, half ich aus und folgte den beiden aus dem Kino, in welchem wir die letzten vier Stunden damit beschäftigt gewesen waren, den dritten Teil der Hobbittrilogie zu sehen. Zweimal. Wir Nerds.

„Genau der! Danke, Sakura. Also, zwei Cheeseburger und einen Chickenburger TS. Oder doch lieber zwei Chickenburger und nur einen Cheese? Aber irgendwie hab ich auch Lust auf Pommes… Sasori, kaufst du mir Pommes?“

„Wenn du dann mal für fünf Minuten still bist.“

„Wow, gemein. Okay, dann keine Pommes für mich. Sakura, kaufst du auf Sasori´s Rechnung Pommes und gibst sie mir dann?“

Sasori seufzte und vergrub sein Gesicht in seinen Händen, während ich mich heftig zusammenreißen musste, um nicht hemmungslos zu lachen. Auch wenn Sasori in dem Punkt recht hatte, dass Deidara viel, viel zu viel redete – vor allem viel zu viel unnötiges Zeug – so sorgte seine lockere, dauergutgelaunte Natur einfach dafür, dass man ständig lachen oder lächeln musste. Selbst Sasori, der angestrengt versuchte genervt zu sein, konnte sich das ein oder andere Schmunzeln nicht verkneifen.

Auch dann nicht als Deidara und ich auf dem Weg zum nächsten Schnellrestaurant heftig darüber debattierten, ob ein Cheeseburger mit einer, zwei oder mit drei Scheiben Käse besser schmeckte.
 

„… Deshalb sind drei Scheiben Pflicht!“ Zufrieden mit seiner Erklärung, schnappte sich Deidara ein paar Pommes von Sasori und ließ sie sich schmecken. Dieser hatte bereits aufgegeben, sein Essen verteidigen zu wollen, und warf Deidara nur einen mäßig bösen Blick zu, mit welchem er vermutlich nicht mal ein Baby zum Weinen gebracht hätte. Auf Deidara hatte er damit auch eher einen gegenteiligen Effekt, da sich der Blonde nur weiterhin grinsend von Sasori´s Pommes bediente. Ich hingegen knabberte noch an meinem Cheeseburger herum und bewunderte Deidara´s Magenvolumen. Was der Junge alles essen konnte…

„Wird dir nicht irgendwann schlecht?“ Verwirrt blickten mich die beiden an, woraufhin ich auf die Verpackungen der zwei Cheeseburger, der mittleren Portion Pommes und den Vanilleshake deutete, die Deidara bereits verschlungen hatte.

„Was?... Ach nein, mach dir keine Sorgen! Ich hab ´ne leichte Schilddrüsenüberfunktion, weshalb mein Stoffwechsel schneller arbeitet als normal-“

„Und er den ganzen Tag im Dreieck rennt ohne müde zu werden.“, grummelte Sasori dazwischen, was von Deidara großzügig übergangen wurde.

„Und ich mehr esse als andere Menschen ohne fett zu werden.“, beendete er seine Ausführungen und grinste, bevor er sich erneut an Sasori´s Pommes bediente. Dieser seufzte nur und schob die Packung zu Deidara rüber, bevor er sich mir zuwandte. „Willst du noch was?“

„Nein, danke. Ich habe leider keinen Superstoffwechsel.“

„Okay, dann können wir ja los. Sonst bekomme ich den Geruch von Pommesfett die nächsten Jahre nicht mehr aus meiner Nase.“ Sasori verzog sein Gesicht angeekelt und stand auf, um unsere Tabletts wegzutragen.

„Hey! Was ist mit mir? Ich esse noch!“, rief Deidara ihm hinterher und schob sich demonstrativ noch zwei Pommes in den Mund.

„Dann iss schneller!“, kam sogleich die Antwort von Sasori, bevor dieser um die nächste Ecke verschwand, die Tabletts noch in der Hand.

Deidarar grummelte etwas, das verdächtig nach einer Reihe von Beleidigungen klang, bevor er sich wieder seinen Pommes zuwandte. Noch bevor er jedoch auch nur eine weitere gegessen hatte, riss er plötzlich seinen Kopf hoch und starrte mich an, wobei sich langsam ein Grinsen auf seine Lippen schlich.

„Alles in Ordnung bei dir? Du siehst aus als ob du gleich eine Axt hervorzauberst und Jokermäßig Amok läufst.“, bemerkte ich und rückte sicherheitshalber ein Stück von ihm weg. Man konnte ja nie wissen…

Deidara ließ sich davon nicht beirren und grinste munter weiter. „Hast du am Mittwoch Zeit?“

„Das kommt darauf an, was du geplant hast. Ich werde keine Bank ausrauben.“

„Kein Problem, das schaffe ich allein.“ Lachend schnappte sich Deidara ein paar weitere Pommes. „Nein, Quatsch. Am Mittwoch ist eine Vernissage in Orlando, wo ein paar Werke von mir ausgestellt werden. Sasori begleitet mich für gewöhnlich, aber diesmal muss ich mich wohl mit ein paar Leuten unterhalten, und er langweilt sich immer schrecklich dabei, deshalb will er eigentlich gar nicht mitkommen, aber ich will nicht allein hin und gar nicht hingehen wäre auch doof, immerhin ist das eine wirklich große Sache diesmal, weil ich für den Orlando Art Prize nominiert bin und-“

Lachend legte ich meine Hand beruhigend auf seinen Unterarm. „Okay, okay, okay! Ich komm mit, aber hol bitte Luft, okay? Meine Güte, wie kannst du nur so schnell reden?“

„Übung, denke ich. Und danke, ich schulde dir was, un! Jetzt kommt Sasori auf jeden Fall mit!“ Grinsend knüllte Deidara die Pommespackung zusammen.

„Wohin komme ich auf jeden Fall mit?“, ertönte Sasori´s Stimme, der sich nun wieder neben Deidara auf der Sitzbank niederließ.

„Nach Orlando am Mittwoch! Sakura kommt auch mit! Und während ihr beide meine Kunstwerke bewundert, kann ich sicherstellen, dass das auch die Jury tut. Haha, dieses Jahr gehört der Preis mir, Duckley!“ Nun wieder manisch grinsend – so langsam gewöhnte ich mich daran – kletterte er über Sasori´s Schoss und hüpfte in Richtung Mülleimer davon – daran würde ich mich wohl nie gewöhnen.

„Wer ist Duckley?“, fragend wandte ich mich an Sasori, der sich kein bisschen von Deidara´s dezent wahnsinnigen Verhalten stören ließ.

„Seine Konkurrentin. Sie hat den Preis die letzten zwei Jahre gewonnen. Deidara schwört darauf, dass sie die Jury manipuliert. Oder einen Deal mit dem Teufel hat.“

„Vielleicht hat sie auch einfach nur Talent?“

Sasori lachte. „Das solltest du ihm besser nicht sagen. Außer du möchtest eine dreistündige Führung durch all seine Werke. Und glaub mir: Das möchtest du nicht.“

Deidara, der soeben wieder zurück gehüpft-tänzelt-irgendwas kam, blieb fragend von einem zum anderen blickend neben mir stehen. „Was möchten wir nicht?“

„Noch länger hier bleiben. Also los.“, antwortete Sasori und scheuchte uns mit einer Handbewegung aus dem Schnellrestaurant.
 

Irgendwie hatte sich Sasuke diese ganze „Tut mir leid, dass ich mich (mal wieder) wie ein Arschloch aufgeführt habe“-Sache einfacher vorgestellt. Nicht, dass jemals irgendetwas mit Karin einfach gewesen wäre. Im Grunde genommen ist die Rothaarige die wahrhaftige Verkörperung der Kompliziertheit. Sie will einen Kaffee? Dann darf es nur ein Java Chip Chocolate Cream Frappucino mit einem Schuss Caramell sein. Sie ist gerade dabei sich ein neues Kleid zu kaufen? Dann wird erst einmal eine halbe Stunde mit der Verkäuferin darüber beraten, ob das Kleid nun in hell- oder dunkelgrau besser zu ihren Haaren passt. (Am Ende kauft sie eh ein anderes Kleid.) Für Kommentare während des Filmeguckens wird der Film pausiert; neue Musik hört sie prinzipiell erst einmal über ihre On-Ear-Kopfhörer, bevor sie sie aus „irgendwelchen klangverzerrenden“ Boxen erklingen lässt; und wenn man ihr schon Eis von Ben & Jerry´s mitbringt, dann doch bitte gleich Cookie Dough.

Nein, mit Karin war tatsächlich noch nie irgendetwas einfach gewesen.

Deshalb hatte er auch nicht einfach nur einen Strauß roter Amaryllen gekauft und ihr als Entschuldigung vorbei gebracht. Nein, das wäre ja zu einfach gewesen. Stattdessen hatte er das unbegrenzte Limit seiner Kreditkarte genutzt und dafür gesorgt, dass Karin dreimal täglich und das jeden Tag der vergangenen Woche einen Strauß roter Amaryllen nach Hause geliefert bekam. Aber da ja absolut niemals irgendetwas mit dieser Frau einfach war – manchmal zweifelte Sasuke ernsthaft an sich selbst, immerhin war er noch immer mit ihr befreundet – hatte sie natürlich nicht darauf reagiert. Also stand er nun vor ihrer Haustür und wartete darauf, dass man ihn herein ließ. Wenn er Pech hatte, war nur Karin daheim und würde ihm die Tür direkt wieder vor der Nase zuschlagen. Das wäre nun wirklich unangenehm. Und nervtötend.

Ausnahmsweise schien das Glück aber auf seiner Seite zu sein, denn keine halbe Minute nachdem er geklingelt hatte, wurde ihm die Tür geöffnet. Und zwar von Karin´s lächelnder Mutter, deren Augen verrieten, dass sie beim Anblick Sasuke´s wohl am liebsten gelacht hätte. „Hallo Sasuke. Wie ich sehe versuchst du es jetzt persönlich?“

Ihr Blick huschte dabei zu dem riesigen Blumenstrauß, den Sasuke in seiner Hand hielt – und der ihn einiges an Nerven gekostet hatte. Allein dieses Monstrum in seinem Porsche zu transportieren, war beinahe unmöglich gewesen ohne eines von beiden dabei zu beschädigen. Er wollte gar nicht daran zurück denken, wie ihn der Florist seines Vertrauens angeschaut hatte als er vor vier Stunden bei ihm im Laden aufgetaucht war und einen Blumenstrauß mit hundert roten Amaryllen verlangt hatte. Immerhin hatte es nur drei einhalb Stunden und ein saftiges Trinkgeld gedauert bis die gewünschten Blumen mithilfe umliegender Läden herbeigeschafft und als Strauß gebunden waren.

„Guten Tag, Mrs. Humphrey. Versuchen ist das richtige Wort. Ich nehme an, dass sie mich nicht sehen will?“

Noch bevor Mrs. Humphrey antworten konnte, erklang aus dem Inneren des Hauses auch schon Karin´s Stimme: „Da nimmst du genau richtig an, du manipulatives Ar-“

„Karin, Wortwahl!“, unterbrach Mrs. Humphrey ihre Tochter, die soeben im Hausflur auftauchte.

„-mseliges Getier!“, beendete die Rothaarige ihren Satz, gezwungenermaßen jugendfreundlicher als geplant, und baute sich neben ihrer Mutter auf.

„Ich lasse euch beide dann mal allein. Karin, sei nett. Sasuke, schön dich gesehen zu haben. Bleib doch zum Abendessen.“ Damit entschuldigte sich Mrs. Humphrey ins Innere des Hauses.

Karin schnaubte. „Denk nicht einmal daran! Du hast dir das Recht in diesem Hause zu essen noch nicht wieder zurückgewonnen. Deine Billigblumen ändern daran auch nichts.“

„Diese Billigblumen“, begann Sasuke und hob zur Verdeutlichung den Strauß an seiner Seite an, um ihn Karin in die Arme zu drücken, „haben mich vierhundersiebenundachtzig Dollar gekostet. Und da rede ich nur von diesem Strauß.“

Für einen Moment sah Karin erschrocken auf den Strauß in ihren Händen – Sasuke könnte schwören, dass er sogar fast einen Hauch von schlechtem Gewissen entdecken konnte – dann jedoch legte sie den Strauß neben sich auf einem Holzschränkchen ab, bevor sie sich mit verschränkten Armen wieder Sasuke zuwandte. „Das ändert überhaupt nichts. Du bist trotzdem noch ein-“

„Armseliges Getier, ich weiß schon.“ Sasuke biss sich auf die Innenseite seiner Unterlippe, um nicht zu grinsen.

„Du weißt genau, dass ich Arschloch meinte!“, zischte Karin, leise genug, sodass ihre Mutter nichts davon mitbekam.

Sasuke seufzte. „Karin… Es tut mir leid, okay? Ich… war gereizt an dem Abend und habe falsch reagiert. Auch wenn ich dir für deine Bemerkung noch immer den Hals umdrehen möchte.“

„Das konntest du dir jetzt nicht verkneifen, was?“

„Du sagst doch immer, wie wichtig es ist, ehrlich zu einander zu sein.“

„Du…!“

„Ich?“

„Fahr zur Hölle!“ Damit flog die Tür ins Schloss. Sasuke seufzte und massierte sich für einen Moment die Schläfen, bevor er die Hand hob, klingelte und es erneut versuchte.
 

„Gib´s zu, du hattest einfach Spaß daran mir die Tür vor der Nase zu zuschlagen.“

Grinsend ließ sich Karin neben Sasuke auf der Couch im Wohnzimmer nieder, bevor sie ihm die Fernbedienung aus der Hand nahm und den Sender wechselte. „Ein bisschen vielleicht.“

„Deshalb hast du mir auch viermal die Ehre gegeben, was?“

„Okay, okay… Ein bisschen mehr vielleicht. Aber du hattest es auch verdient.“

„Viermal?“

„Viermal.“

„Hn.“

„Hn dich selbst.“

Auch wenn Sasuke gerade nicht übel Lust hatte, Karin eine durchaus angebrachte Kopfnuss zu verpassen – immerhin hatte sie ihn über eine Stunde wie einen Idioten vor ihrer Haustür stehen lassen und zeigte nun keinerlei Reue diesbezüglich –, so seufzte er doch nur und rutschte etwas näher an sie heran, um einen Arm um sie zu legen. „Du bist scheiße kompliziert.“

„Na immerhin haben wir da eine Sache gemeinsam.“, grummelte sie. „Wir sind beide schei-“

„Wortwahl, Karin!“, erklang da die Stimme ihrer Mutter aus der Küche und unterbrach ihre Tochter ein weiteres Mal.

„Sasuke hat es zuerst gesagt!“, rief Karin zurück und warf schließlich dem Uchiha neben sich einen bitterbösen Blick zu.

„Sasuke ist nicht mein Sohn. Du aber schon!“

„Ich bin deine Tochter!“

„Gleiches Prinzip!“

Karin schnaubte, bevor sie die Laustärke des Fernsehers etwas hochdrehte, um sicherzugehen, dass ihre nächsten Worte ausnahmsweise nur von Sasuke zu verstehen waren. „Die Frau will mich doch verarschen.“

„Wortwahl, Karin“, gluckste Sasuke und rollte im nächsten Moment äußerst unelegant von der Couch, um sich im schräg danebenstehenden Sessel vor Karin´s Couchkissen-Attacke zu retten.
 

„Sie bewegt sich nicht mehr, mh.“

„Was für eine Beobachtung.“

„Atmet sie überhaupt noch?“

„Natürlich atmet sie noch!“

„Sakura? Lebst du noch?“

„Deidara, ich schwöre bei Gott, noch so eine dumme Frage-“

„Das ist ein Steinway.“, stellte ich nicht besonders geistreich fest und wandte mich wieder Deidara und Sasori zu, welche es sich auf der Couch im Wohnzimmer der Familie Hiroi bequem gemacht hatten, während ich vollkommen perplex den schwarzen Flügel angestarrt hatte, der mitten im Raum stand und mir allein bei seinem Anblick eine Gänsehaut bescherte. Dementsprechend war es auch nicht sonderlich verwunderlich, dass meine Stimme bei meinen nächsten Worten graduell nach oben schnellte: „Du hast gesagt, ihr besitzt einen Flügel. Du hast nie von einem Meisterwerk gesprochen!“

„Ich glaube, sie hyperventiliert gleich.“, bemerkte Deidara und erhielt dafür von Sasori einen dezenten Schlag auf den Hinterkopf. Ich hatte mich derweil wieder zum Steinway gedreht und wagte mich einen Schritt näher heran, sodass ich mit meinen Fingerspitzen beinahe das dunkle Holz berühren konnte. Nicht, dass ich das jemals tun würde. Dieser Flügel musste ein Vermögen gekostet haben, selbst der kleinste Kratzer darin würde mich in den finanziellen (und spirituellen) Ruin stürzen.

„Du kannst ihn ruhig anfassen, davon fällt er nicht auseinander.“

„Das Risiko gehe ich lieber nicht ein.“ Vorsichtig ging ich ein paar Schritte um den Flügel herum bis ich nah genug an das feingeschwungene Holz des Notenhalters herankam, um es aus sicherer Entfernung zu bestaunen.

Ein Seuzen hinter mir war alles, was ich an Warnung erhielt, bevor Sasori plötzlich an meiner Seite auftauchte, meine Hand ergriff und sie auf dem Korpus ablegte. Ich behaupte bis heute, dass ich noch nie so laut und hoch geschrien hatte wie in diesem Moment.

„OH MEIN GOTT, BIST DU IRRE??!!“

„Eher taub. Vielen Dank.“, bemerkte Sasori trocken und ließ meine Hand los, um sich damit das Ohr zu reiben, welches am nächsten zu mir war.

Deidara rollte sich derweil lachend auf der Couch von einer Seite zur anderen.

„Du- Du kannst doch nicht einfach- Das!“ Da mir weitere Worte fehlten, wedelte ich nur vielsagend mit meinen Händen zwischen Sasori, mir und dem Steinway hin und her, was schließlich dazu führte, dass auch Sasori zu lachen begann. Dies wiederum resultierte in einem erneut nicht gehörfreudigen „Das ist nicht lustig!“ meinerseits, was Deidara und Sasori jedoch nur noch mehr zum Lachen brachte. Ungläubig blickte ich von einem Idioten zum anderen und fragte mich einen Moment, ob ich falschen Film gelandet war. Als sich Sasori dann räusperte und seinen Mund öffnete, um etwas zu erwidern, jedoch erneut nur ein Lachen hervorkam, musste auch ich schließlich grinsen. Und als Deidara dann auch noch vor Lachen von der Couch rollte und einfach auf dem Boden liegend weiterlachte, entkam auch mir ein klitzekleines Lachen. Darauf folgte noch eines. Und noch ein oder zwei-vier weitere.
 

„Also nur, dass ich das jetzt richtig verstehe…“

„Mach kein Drama draus, Karin.“

„Lässt du mich bitte ausreden?“

Die Hände als Zeichen des Friedens hochhaltend, wappnete sich Sasuke bereits geistig für das sicherlich folgende Drama. Hätte er doch einfach die Klappe gehalten…

„Sakura ist also mit dem Genie im Kino. Seit fünf – nein sechs Stunden. Ihr hattet seit gestern keinen Kontakt mehr, der über ein ‚Schlaf gut‘ oder ‚Guten Morgen‘ hinausgeht-“

„Hast du schon wieder meine WhatsApp-Nachrichten gelesen, während ich auf Toilette war?“

„Und! Die Gerüchteküche brodelt seit Wochen wegen euch drei.“

„Die Gerüchteküche kann mich mal am Arsch.“

„Du weißt, was man sagt: In jedem Gerücht steckt auch immer ein Stückchen Wahrheit.“

„Nicht in diesem.“

„Und da bist du dir sicher?“

„Ja. Würdest du mir jetzt verraten, warum du ständig versuchst, mir Sakura auszureden?“

„Ich versuche gar nicht, sie dir auszureden!“, begann Karin und griff bereits nach der Fernbedienung, um den Ton wiedereinzuschalten, den sie keine drei Minuten vorher ausgeschaltet hatte, um Sasuke die Frage der Fragen zu stellen: „Hat Sakura eigentlich kein Problem damit, dass du deine Samstagabende mit mir verbringst?“

Sasuke, der nun schon deutlich zu lang mit der Rothaarigen befreundet war als dass sie ihn mit einem hektischen „So war das überhaupt nicht gemeint!“ abspeißen könnte, entwand ihr die Fernbedienung jedoch und schob sie hinter sich unter eines der Kissen. „Karin…“

„Okay, gut! Vielleicht will ich einfach nicht, dass du zuviel investierst und ich dich dann wieder aus der Scheiße ziehen muss.“

Ein unangenehmes Gefühl machte sich in Sasuke´s Brust bemerkbar, wusste er doch nur zu genau, auf was Karin da anspielte. Seine Antwort kam daher gepresster hervor als gewollt: „Sakura ist nicht-“

„Nicht wie Amy, ich weiß schon. Aber woher willst du das wissen? Du kennst sie seit drei Monaten und nach allem, was wir von ihr wissen, könnte sie auch deshalb von New York hierher gezogen sein, weil sie eine Jugendstraftäterin ist, die alle drei Wochen ´nen neuen Kerl am Start hat.“

Für einen Moment starrten sich die beiden nur an. Dann musste Sasuke glucksen und griff nach der Fernbedienung, um sie Karin in die Hand zu drücken. „Du, meine Liebe, guckst zu viel Revenge . Sakura ist keine Emily Thorne. Und ich nicht Daniel Grayson.“

Karin schnaubte. „Natürlich bist du kein Daniel. Der ist viel zu höflich für dich.“

Ein kurzes Lachen von sich gebend, streckte sich Sasuke wieder auf der Couch aus, sodass Karin sich bequem bei ihm anlehnen konnte, während sie pünktlich zum Ende der Werbepause den Schauspielern von Hannibal ihre Stimme zurückgab. „Lass mich raten: Du bist dann Ashley. Oder doch Charlotte?“

„Ganz falsch. Amanda. Und jetzt halt die Klappe.“ Damit rollte sich die Rothaarige an Sasuke´s Seite zusammen und widmete sich voll und ganz den Szenen im Fernseher.

Sasuke biss sich auf die Innenseite seiner Wange, um ein Glucksen zu unterdrücken, bevor auch er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen der Serie richtete. Nicht ohne noch einen tadelnden Schlag gegen die Rippen von Karin zu erhalten, der das Amüsement ihres Freundes nicht entgangen war.
 

Als ich in dieser Nacht nach Hause kam, war ich allein mit dem Blinken des Anrufbeantworters. Ma hatte Nachtschicht und würde nicht bis zum frühen Morgen zurück sein. Einige Augenblicke lang saß ich nur da, im Flur auf dem Boden, mir gegenüber das Regal mit der Telefonstation. Das Blinken. Bis ich es nicht mehr sehen konnte und stattdessen mein Handy zückte, um zu telefonieren.

„Hey. Sorry, ich weiß, es ist spät…. Nein, nein, alles gut. Ich… Kannst du vorbei kommen?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ehem... Hi :D
Ich lass das mal eben hier...
Und hoffe, dass ihr mich nach über einem halben Jahr Schweigen nicht mit Steinen bewerft.
Vielen Dank wie immer an die lieben Mika-chan, Kleines-Engelschen, SmileyC, Ushia-sama2011, hikarimaya, -Sorvana-, jillianZ und KazuhaToyama, die mir beim letzten Kapitel ein Kommentar dagelassen haben.
Danke auch an alle, die sich das hier tatsächlich immer noch antun. Ohne euch, wäre ich echt am Arsch. :x
Herzallerliebste Grüße! <3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  PR0T0TYPE
2016-03-23T20:54:17+00:00 23.03.2016 21:54
Ein sehr schönes Kapitel :) Ich hoffe, dass es sehr bald weiter geht. Der Cliffhanger macht es spannend und ich bin neugierig. Ich hatte deine FF vor Jahren gelesen und vor kurzer Zeit wieder angefangen. Jetzt ist es wieder so wie damals, dass man sehnsüchtig aufs neue Kapitel wartet. Aber gut Ding will Weile haben :)

SasuSaku 💞 Und hoffentlich bald etwas NaruHina Action 💘


Von:  KazuhaToyama
2015-12-23T16:33:21+00:00 23.12.2015 17:33
Hammer Kapitek! Hat mir mega gefallen! War lange nicht mehr hier altiv und naja habe ein bisschen auch vergessen um was es huer gebau geht und sp heheheh aber geht jetzt wieder einfach muss ich nochmal nachschauen was mit karin und sasuke war😂
Von: abgemeldet
2015-12-13T13:58:53+00:00 13.12.2015 14:58
Oh mein Gott, es geht weiter! 💜 Ich konnte das Kapitel aber leider erst jetzt lesen, weil ich bis jetzt keine Zeit hatte :c
Du schaust auch Revenge? Ui, ich auch bzw. habe ich die Serie schon fertig gesuchtet :D 💕
Das Kapitel ist wirklich lustig und toll, aber langsam bekomme ich Angst, dass zwischen Sasori und Sakura irgendwas passiert... Oo Oh Gott, bitte nicht. SasuSaku! 💗
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel :3

Deine SakuraBlossoms 🌸💗
Von:  Yuna-hime
2015-12-06T11:45:39+00:00 06.12.2015 12:45
Toll das es weiter geht :)
Ich hoffe du lässt uns dieses mal nihct so lange warten. War ei super Kapitel :)

xoxoYuna
Von:  AnneMii
2015-11-30T16:41:43+00:00 30.11.2015 17:41
Hey hey...also großes Kompliment an dich und deine ff! Die ist so fesselnd das ich mittlerweile mit dicken Augenringen rumlaufe weil ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen^^
Ich hoffe mal die Pause ist nicht soooo lange..???^^ ich kann es kaum abwarten wie es bei meinem Lieblingspaaring
sasusaku <3
weiter geht...

Liebe grüße und mach so weiter!!!! :-)
Von:  Mika-cha
2015-11-20T21:41:44+00:00 20.11.2015 22:41
Omg - es geht weiter xD?
Ich habe das Kapitel jetzt gelesen und muss mich erst mal daran erinnern, was alles passiert ist :'D
Aber gerade eben kam mir ein Gedankenblitz: "Ach, das ist DIE FF!" xD

Ich liebe Deidara und Sasori und den Flügel hätte ich auch gerne *Q*
Und wegen Sasuke - oha, wie kann ein Blumenstrauss so teuer sein? @.@

Tolles Kapitel!

LG
Mika♥
Von:  MaddieFreeman
2015-11-20T20:26:40+00:00 20.11.2015 21:26
Super das du weiter schreibst!
Schönes Kapitel :)
Mach schnell weiter, ja? *-*
Freu mich drauf!
LG
Maddie
Von:  --Lucy--
2015-11-19T17:17:58+00:00 19.11.2015 18:17
Freut mich, das es weiter geht :3
Schönes und vor allem lustiges Kapitel :)
Ich mag Karin's Mutter. Sie hat was xD
Von:  Kleines-Engelschen
2015-11-18T18:30:53+00:00 18.11.2015 19:30
wuhu es geht weiter. freue mich sehr darüber :)
mach weiter so!

greetz
Von:  jillianZ
2015-11-18T17:26:59+00:00 18.11.2015 18:26
Schön das du weiter schreibst. Freu mich wenn es weiter geht lg ^ω^


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