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Opposites attract

von

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überraschender Besuch

Ich gähnte, streckte mich, rieb mir kurz die Augen und spähte dann unter der Bettdecke hervor. Wie schön es doch war ausschlafen zu können!

Nachdem ich noch etwa zehn Minuten untätig liegen geblieben war, beschloss ich langsam mal aufzustehen. Ich öffnete das Fenster und blickte mich dann in meinem Zimmer um. Ja, heute sollte ich definitiv mal aufräumen.

Meine Mutter würde das Wochenende über bei ihrer älteren Schwester verbringen, was für mich nichts anderes als sturmfrei bedeutete.

Noch komplett zerstruppt und immer noch verschlafen aussehend verließ ich den Raum um in der Küche vorbei zu sehen. Im Wohnzimmer war meine Mutter gerade dabei die letzten Sachen in ihren Koffer zu packen. Sie lachte als sie mich sah. „Oje, wie siehst du denn aus?“

Ich zuckte nur leicht die Schultern und setzte ein Lächeln auf. „Keine Ahnung. So wie ich immer aussehe, wenn ich gerade wach geworden bin?“ „Stimmt auch wieder.“

Dann blickte sie auf die Uhr, welche über dem Fernseher hing. „Ich muss langsam mal los, sonst verpasse ich den Bus.“, erklärte sie.

„Okay, dann wünsch ich dir viel Spaß.“ Sie drückte mich noch kurz, was ich mit einem Murren quittierte, dann ging sie mit ihrem Koffer rüber zur Tür.

„Ach Mama?“ Nun blieb meine Mutter stehen und sah mich an. „Ist es okay, wenn i-“ Weiter kam ich gar nicht. „Das weißt du doch. Lad deine Freunde ruhig ein. Aber lasst um Himmels Willen das Haus heil.“ Woher wissen Mütter eigentlich immer, was man gerade denkt oder fragen wollte?

„Und wenn die Jüngeren auch herkommen, dann gib ihnen bloß keinen Alkohol.“

Ich verdrehte die Augen. Als wenn Len, Rin und Gumi sich hier ins Koma saufen würden.
 

Nachdem meine Mutter das Haus verlassen hatte, begann ich damit mein Zimmer aufzuräumen.

Nachdem ich alle Sachen vom Boden aufgesammelt, in den Schränken verstaut und staubgewischt hatte, hatte ich allerdings keine Lust mehr. Immer wenn es ans Putzen ging, sank meine Motivation erstaunlich schnell. Ich zwang mich noch schnell mit dem Staubsauger durch mein Zimmer zu jagen, dann war meiner Meinung nach das Chaos behoben.

Da ich mich langweilte, beschloss ich ein wenig joggen zu gehen. Bewegung konnte ja nie schaden.

Ganz in der Nähe von meinem Haus gab es einen See, um den man hervorragend laufen konnte.

Nachdem ich einige Runden gedreht hatte, machte sich mein Magen bemerkbar. Wie viel Uhr es wohl war?

Ich kramte mein Handy aus der Tasche meines Trainingsanzugs. Genau 13 Uhr. Mist, und wir hatten nichts gescheites mehr Zuhause.

Ich überlegte wo ich jetzt am besten etwas Zuessen herbekäme. Ganz in Gedanken entfernte ich mich wieder von dem See und merkte erst, wohin meine Füße mich trugen, als ich schon fast vor der Haustür meines besten Freundes stand. Na fein, wenn ich jetzt schon mal hier war, dann konnte ich auch gleich mal klingeln.

Kurze Zeit später öffnete sein Vater mir die Haustür. „Ah, meine zukünftige Schwiegertochter! Komm doch rein!“, begrüßte er mich.

„Ach komm schon, du weißt doch, das wir nur Freunde sind.“, grinste ich ihn schief an und betrat die Wohnung. „Ich seh euch trotzdem schon irgendwann vor dem Altar stehen.“

„Dad!“, rief der Blauhaarige peinlich berührt. Scheinbar wollte er nachsehen, wer gerade zu Besuch gekommen war. Ich war es schon gewohnt das sein Vater dauernd mit solchen Sprüchen kam und störte mich schon längst nicht mehr daran.

„Ich dachte, ich komme euch mal spontan besuchen.“, begrüßte ich den Blauhaarigen nun.

„Hast du heute nicht sturmfrei?“, wollte Kaito wissen, während er mich aus der Diele schob. Scheinbar wollte er verhindern, das sein Vater auf weitere Verrücktheiten kam.

„Ja hab ich. Aber Zuhause fällt mir die Decke auf den Kopf.“, murrte ich.

„Wohl eher das Inventar deines Zimmers.“, neckte er mich.

In seinem Zimmer angekommen ließ ich mich auf's Sofa fallen. „Hey! Ich hab aufgeräumt!“, entrüstete ich mich.

Kaito zog eine Augenbraue hoch. „Du hast WAS?? Das will ich sehen.“

Nun zog ich ein gespieltes Schmollgesicht. „Du tust ja gerade so, als wenn das n Weltwunder wäre.“

„Bei ner Chaotin wie dir ist es das auch.“, gab er grinsend zu. Für diese Äußerung angelte ich nach seinem Schal, bekam ein Stück davon zu fassen und zog daran, sodass er kurzzeitig keine Luft bekam.

„Pass auf was du sagst!“

Dann war ich aber wieder ernst. „Wenn du mir nicht glauben willst, dann komm doch heute Abend einfach vorbei. Und bring die Anderen mit.“

Als der Blauhaarige den Schal wieder etwas von seinem Hals gelockert hatte, antwortete er :“Klar, wieso auch nicht. Ob die Jüngeren kommen können weiß ich nicht, aber Gakupo bekommen wir bestimmt überredet.“

„Ich schreib ihm gleich mal ne SMS.“, schlug ich vor. Gesagt getan. Die Nachricht war schnell verschickt.

„Essen ist fertig“, erklang dann Yukis Stimme. Kaitos Mutter hatte den Kopf zur Tür reingesteckt und warf uns ein Lächeln zu. Ich begrüßte sie kurz und nahm die Einladung gern an, hätte ich mich Zuhause vermutlich von Brot ernähren müssen.

Bis zum späten Nachmittag blieben wir noch bei ihm Zuhause, dann beschlossen wir langsam mal einkaufen zu gehen und uns danach rüber zu meiner Wohnung zu begeben.

Auf dem Weg kamen wir noch an dem Haus vorbei, in dem Gakupo wohnte. Kurzerhand betätigte ich die Klingel und so setzten wir nun zu dritt unseren Weg fort.

Das ich fast immer nur in Gesellschaft von Jungs war, störte mich nicht sonderlich. Ganz im Gegenteil – die zickten weniger rum und hatten die gleichen Interessen wie ich. Manchmal saßen wir einfach nur stundenlang vor dem Fernseher und zockten.
 

Als wir noch ein paar Chips und Alkohol für den Abend eingekauft hatten, gingen wir rüber zu meiner Wohnung. Wie gut das ich heute sturmfrei hatte. Das bedeutete, heute würde sich niemand beschweren, wenn der Fernseher noch bis spät in die Nacht lief.

Langsam wurde es dunkel. Ich räumte die Einkäufe in einen der Küchenschränke, während die Jungs in mein Zimmer gegangen waren und sich dort umsahen, als wären sie heute das erste mal hier.

„Wow ich glaub's nicht. Man kann hier tatsächlich wieder treten.“, staunte der Lilahaarige.

„Mal sehen wie lange das so bleibt.“,zweifelte Kaito.

„Ihr tut ja gerade so, als wenn ein freier Fußboden in meinem Zimmer ein Wunder wäre.“, mischte ich mich ein als ich aus der Küche zurück war.
 

Der Abend verlief genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Wir waren alle gut drauf, quasselten und lachten viel, guckten einige Horrorfilme und killten nebenbei noch Chips und Sake.

Eigentlich war ich davon ausgegangen, das der Abend auch genau so gut weitergehen sollte, doch dem sollte wohl nicht so sein...

„Und wenn ich es euch doch sage! Sie hat meine Einladung zusammen ins Kino zu gehen tatsächlich abgelehnt!“, erzählte ein schon recht angetrunkener Lilahaariger uns gerade.

„Wundert mich nicht wirklich.“, mischte Kaito sich ein. „Oder hast du je mitbekommen, das Luka mit nem Typen aus der Schule ausgegangen wäre?“

„Stimmt auch wieder. Die Einzige, mit der ich sie immer sehe ist Miku.“, überlegte Gakupo jetzt.

Nun blickten die beiden mich abwartend an. „He? Was denn?“, verteidigend hob ich die Hände.

„Nur weil wir zufällig in die gleiche Klasse gehen, heißt das nicht, das ich mehr weiß. Keine Ahnung ob die beiden nur Freundinnen sind.“ Was an dieser Geschichte nun dran war, das interessierte mich auch nicht wirklich. Erneut griff ich nach meinem Sakeglas. Eine Flasche hatten wir noch und die schrie förmlich danach geöffnet zu werden.

Die Stimmung war heiter und die Themen wechselten dauernd. Kaito hatte gerade einen Witz gemacht über den ich mich kaputtlachte, als Gakupo plötzlich inne hielt und zur Tür sah.

„Hat's gerade geklingelt?“, wollte er wissen.

Ich wurde wieder ernst. „Um die Uhrzeit?“ Vielleicht hatte er sich auch verhört. Besser ich ging einfach mal nachsehen. Gerade wollte ich von meinem Platz vor dem Fernseher aufstehen, da erhob Kaito sich auch schon. „Lass mal. Das könnte sonst wer sein. Ist sicherer wenn ich zur Tür gehe.“

Ich zuckte mit den Schultern. Dann sollte eben er zur Tür gehen. Wahrscheinlich war es eh nur unsere Nachbarin, die sich mal wieder ausgesperrt hatte oder so.

„Spul mal die Werbung vor, ich komm nicht an die Fernbedienung,“, bat Gakupo mich.

Als ich auf die Vorspultaste drücken wollte, stellte ich fest, das die Beschriftung der Tasten arg verschwommen aussah. Das war so komisch, das ich unweigerlich darüber lachen musste.

Oh man, vielleicht hatte ich schon wieder mehr getrunken, als es gut für mich war.

„Meiko!“, hörte ich Kaito von der Diele aus rufen. „Ich glaube da ist Besuch für dich!“

Besuch? Um die Uhrzeit? Ich wusste ehrlich gesagt nicht, wer um diese Uhrzeit noch vor der Tür stehen sollte. Len, Rin und Gumi konnten es nicht sein, denn die hätte Kaito ganz einfach in die Wohnung gelassen. Außerdem waren die drei um diese Uhrzeit sicher nicht mehr draußen unterwegs. Es war kurz vor zwölf und draußen regnete es in Strömen. Und irgendeine zwielichtige Gestalt...nein, dann hätte der Blauhaarige mich nicht zur Tür gerufen.

Ich warf Gakupo einen verwirrten Blick zu, stand dann aber auf und stellte fest, das ich beim Laufen interessante Bögen ging. Eindeutig zu viel Alkohol. Das würde morgen sicher einen furchtbaren Kater geben.

So tappte ich also aus dem Zimmer, durch die Diele und schließlich zur Haustür. Kaito trat zur Seite, sodass ich einen Blick auf den Besucher werfen konnte.

Der Blauhaarige warf mir einen irritierten Blick zu und ich sah auch nicht gerade geistreicher drein.

Um ein Haar hätte ich sie nicht erkannt.

Vor der Haustür stand eine zierliche Frau, vom Regen durchnässt und vor Kälte zitternd. Das lange, blonde Haar hing in wirren Strähnen herab, ihre Haut wirkte noch blasser als sonst.

Zwei tiefblaue Augen blickten mich in purer Verzweiflung an. Sie waren gerötet und die Wimperntusche hatte sich einen Weg über ihre Wangen gebahnt. Was mir allerdings sofort ins Auge sprang war ihre Unterlippe, die auf einer Seite eine blutige Kitsche hatte.

Vor mir stand doch tatsächlich meine arrogante Projektpartnerin höchst persönlich. Nur das sie gerade einen mehr als erbärmlichen Anblick bot.

Ich machte den Mund auf um etwas zu sagen, doch ich brachte keinen Ton heraus. Durch meinen Kopf sausten 1000 Fragen.

„Darf ich reinkommen?“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein leises Wispern.

„Lily..., was um alles in der Welt ist denn mit dir passiert?“, war das erste was mir einfiel.

Und da stand ich nun in der Diele und hielt hilflos die am Boden zerstörte Blondine in den Armen.

Kaito schloss hinter uns die Haustür, während Gakupo erst skeptisch aus meinem Zimmer lugte und dann ebenfalls die Diele betrat.

Ich hatte das Gefühl schlagartig wieder nüchtern zu sein. Es kam nun wirklich nicht oft vor, doch die Gesamtsituation überforderte mich derzeit komplett.

„Hat dir jemand was getan? Soll ich die Polizei rufen?“, schlug der Lilahaarige vor, doch Angesprochene schüttelte nur den Kopf und vergrub das Gesicht noch tiefer in meinem Shirt.

Ich wusste mir nicht anders zu helfen als sie noch etwas näher zu mir zu ziehen. Über ihre Schulter hinweg warf ich einen hilfesuchenden Blick zu Kaito, der Stimme der Vernunft unserer Gruppe.

Kurz schien der Blauhaarige zu überlegen, dann legte er Lily und mir einen Arm um und schob uns aus der Diele in Richtung meines Zimmers, wo immer noch der Fernseher lief.

„Jetzt beruhig dich erst mal wieder und dann erzählst du uns, was passiert ist.“, schlug er vor.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  YuriNeko
2011-12-04T01:03:09+00:00 04.12.2011 02:03
Gott! Q_Q das das....ist so wunderschön! (wie sadistisch es doch klingt...)
ob es an der uhrzeit liegt, ist fraglich, aber das ende war einfach klasse! *snief*
hoffentlich bleibt Lilys chara für eine weile so :O
und apropos! das pairing LukaxMiku wäre auch ganz toll :3 so nebenbei xD

ggggglG :3
Von:  Igelknutscher
2011-11-14T19:17:04+00:00 14.11.2011 20:17
Uhhh Jetz wo es ein wenig spannent wird hörst du auf das geht nicht :)
Tolles kapitel ich währ mit so einer situation auch überfordert

bin gespannt was passiert ist also mach schnell weiter ;)

LG Igelknutscher


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