Zum Inhalt der Seite

Nur du und ich...

Gemeinsam an einem fremden Ort
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ich lass dich nicht los

Rechts

Nur noch eine… es war sicher nur noch eine Biegung, dann würde der Fluss endlich vom Berg hinabfließen.

Links

Gut, dann eben noch eine, aber das war nun sicher die letzte.

Rechts

Sakuras Augenbraue begann genervt zu zucken. Schon seit Stunden verlief der Fluss parallel zur Gebirgskette. Schon seit Stunden suchten sie den Weg, den sie über die Berge nehmen mussten.

Links

Ein wütendes Schnauben entwich der Konoichi. Es war zwei Tage her, seit sie das Dorf verlassen hatten. Jede Sekunde seither hatte sie an Konoha gedacht. An ihre Freunde, an Tsunade. Sie wollte endlich nach Hause.

Rechts

"Es reicht!" Erschrocken über Sakuras plötzlichen Schrei hielt der Uchiha an und sah etwas verwirrt zu der Rosahaarigen. Diese stapfte wütend über das Wasser auf die gebirgsnahe Seite des Flusses. "Ist mir doch egal, wie viele Kuren dieses Ding noch drehen will. Ich spreng uns einfach durch den Berg." Ein Lächeln schlich sich auf Sasukes Gesicht. Er schüttelte belustigt den Kopf. "Du willst dich durch einen Berg sprengen?" Langsam ging er ihr hinterher. Sakura sammelte bereits Chakra in ihrer Faust, als der Schwarzhaarige behutsam seine Hand auf ihre Schulter legte. "Glaub mir, ich sage das nicht oft, aber ich fürchte, dass Gewalt dieses Mal nicht die richtige Lösung ist." Wütend brummend wandte Sakura den Kopf und sah in zwei amüsierte schwarze Augen. "Jaja, lach du nur." Mit diesen Worten drehte sie sich in Richtung flussaufwärts und rannte los. Schnell hatte der Uchiha aufgeholt.

Eine Weile rannten sie stumm nebeneinander her. Sasuke beobachtete seine Begleiterin. Ihr Blick ging zielgerichtet nach vorne. Bei genauem Hinsehen glaubte, eine Spur Trauer zu erkennen. "Du willst nach Hause, nicht wahr?" Ein schwaches Lächeln bildete sich in ihren Mundwinkeln. "Ja. Ich will nichts mehr als das." Auch der Uchiha sah nun wieder nach vorne. "Ich habe es dir versprochen. Also keine Sorge. Du musst dich nur noch ein bisschen gedulden." Die Konoichi neben ihm nickte schwach. Etwas unsicher sah sie zu ihm herüber. Ihre Stimme klang kleinlaut. "Was hast du eigentlich vor, wenn wir…" "Ssst!" Unterbrach sie seine dunkle Stimme. "Hörst du das?" Verwundert sah die Konoha-Nin ihn an.

Und dann hörte sie es. In der Ferne vernahm sie ein noch leises, aber deutliches Rauschen. Und als sie ihren Blick über den Fluss schweifen lies, konnte man deutlich erkennen, dass die Strömung um einiges stärker geworden war. Ein breites Strahlen breitete sich über ihrem Gesicht aus und sie beschleunigte ihre Schritte.

Sie kamen immer näher. Nur noch eine Biegung. Diesmal war es mit Sicherheit die letzte! Vor ihnen drehte der Fluss ab in Richtung Berge, wo er in einer Nebelwolke verschwand. Das Rauschen wurde immer lauter. Sakura hetzte um die Kurve und blieb mit weit aufgerissenen Augen stehen.

Vor ihr stieg eine hohe Nebelwolke in den Himmel, die hinter sich einen großen Wasserfall preisgab. Mit ohrenbetäubendem Lärm stürzte er viele Meter in die Tiefe. Während sie noch dastand und das Naturschauspiel beobachtete, sprang Sasuke an ihr vorbei die Felswand hinauf zu dem Felsvorsprung, von dem das Wasser hinunterstürzte. Sakura verharrte noch kurz, spürte, wie der Nebel ihre Haut sanft befeuchtete, ehe sie es dem Uchiha gleichtat. Oben angekommen stellte sie sich neben ihn und blickte zurück auf die Ebene, die sich unter ihnen erstreckte mit ihren Wäldern und Wiesen. Sie wollte das Bild in ihr Gedächtnis prägen, ehe sie es hinter sich lassen würde.

"Es gefällt mir nicht." Sasukes Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Verwundert drehte sie sich um und folgte seinem skeptischen Blick.

Sie hatte eine Art Tal erwartet. Vielleicht auch eine Schlucht mit dem tosenden Strom. Möglicherweise auch viele zerklüftete Rinnen, die kleine Gebirgsbäche in den Berg gefräst hatten. Aber nicht so etwas.

Der Fluss floss als ganzes aus einer großen Höhle, die quer durch den Berg zu führen schien. Unter ihrer gut zehn Meter hohen Decke scharten sich Fledermäuse. Sasuke ging nun langsam auf den Eingang zu und blickte hinein. Er begutachtete die Wände und Gesteinsschichten, um sich ein Bild ihrer Stabilität machen zu können. "Eigentlich war es klar." Brummelte der Schwarzhaarige vor sich hin. "Was war klar?" Langsam trat die Rosahaarige neben ihn. "Wenn er sich in viele Bäche aufspalten würde, hätte er uns nicht hierher bringen können. Und wenn er nicht durch, sondern vom Berg herab fließen würde, müssten die Länder die wir kennen, wie ein Plateau über Nishi liegen. Dann hätten irgendwelche Shinobi es schon längst entdeckt. Die einzige Erklärung ist, dass die Bergkette die Länder voneinander trennt und der Fluss sich seinen Weg durch sie hindurch gesucht hat." Sakura lies ihren Blick über die Berge schweifen. Sie ragten hoch in den Himmel und ihre Gipfel waren mit Schnee bedeckt. "Und wenn bisher keine der Nationen diese Land gefunden hat, dann wird der Weg über die Berge nur schwer, wenn nicht unmöglich passierbar sein." Führte sie Sasukes Gedanken zu Ende. Der Uchiha nickte. "Also bleibt uns nur der Weg durch den Berg."

Sasuke wandte sich von der Höhle ab und suchte die Umgebung ab. Als er eine Gruppe hoher Bäume fand, ging er langsam darauf zu. "Was meinst du", er drehte sich noch einmal kurz zu Sakura um. "Wie lange wir durch den Berg brauchen werden?" Die Konoichi sah von Gipfel zu Gipfel. Sie versuchte anhand der Höhe, die ungefähre Entfernung zur anderen Seite zu schätzen. "Wenn der Fluss gerade hindurch fließt würde ich auf gut einen Tag schätzen. Aber vermutlich wird er das nicht." Der Uchiha nickte schwach, während er begann, dicke Äste von den Bäumen abzubrechen. Er befreite sie von den kleineren Ästen zu langen Knüppeln. Als er 6 von ihnen beisammen hatte, kam er mit ihnen zurück zu Sakura. "Dann gehen wir."

Der Eingang war groß genug, um die Höhle mehrere hundert Meter zu erleuchten. Das Licht spiegelte sich im Wasser und zeichnete tanzende Schlangen an Decke und Wände. Fasziniert sah Sakura an die Decke und beobachtete, die sie mit all den Fledermäusen und schwankenden Lichtern wie die Haut eines riesigen Tieres wirkte, dass sich seinen Weg über ihnen hinweg bahnte. Je weiter sie ins Innere des Berges vorstießen, desto dunkler und enger wurde es im Tunnel. Neben dem Flusslauf befand sich nun kein Platz mehr zum Laufen, sodass die Shinobi nun mithilfe ihres Chakras über das Wasser liefen. Sasuke gab Sakura einen der Äste und zündete ihn mit einem kräftigen Atemzug an, woraufhin dieser die Höhle in ein warmes Licht tauchte.

Je länger Sakura durch die Dunkelheit lief, desto mehr verlor sie ihr Zeitgefühl. Vermutlich liefen sie erst wenige Stunden, doch es kam ihr vor, wie eine Ewigkeit. Sie hatten bereits die dritte Fackel angezündet und sie war auch schon zur Hälfte heruntergebrannt.

Ein kleines Seufzen entwich Sakuras Kehle. Wenn sie wenigstens wüsste, ob es Tag oder Nacht war. Wenn sie wenigstens wüsste, wie weit sie schon gekommen waren. "Lass uns Pause machen?" Etwas überrascht von Sasukes Stimme drehte sie sich zu ihm um. Ein Hauch von Erleichterung schlich sich in ihre Augen.

Sasuke hatte an ihrer Haltung deutlich gesehen, wie ihre Motivation mit jedem Schritt schwand. Er selbst hatte auch keine Ahnung, wie lange sie schon in diesem Stollen waren, doch es konnte nicht schaden, wenn sie sich eine Pause gönnten. Mit der Zeit kostete auch so etwas einfaches wie das Laufen auf Wasser eine gewisse Kraft.

Doch damit hatte er einen entscheidenden Punkt getroffen. Er blickte sich suchend in der Höhle um. Rechts und links des Wassers war keine trockene Stelle. Auch einen Felsvorsprung suchte man vergebens. Es gab keinen Ort, an dem sie sich wenigstens hinsetzen konnten. Sakura schien seine Gedanken zu lesen, denn auch sie suchte nach einem Platz, an dem sie sich ausruhen konnten. Fragend blickte Sakura den Uchiha schließlich an. Dieser kam auf sie zu und gab ihr die restlichen Äste in die Hand. "Das wird dich jetzt vermutlich nicht gefallen." Sakura schluckte. Vermutlich hatten sie den selben Gedanken. "Da hast du verdammt recht." Sasuke ging zur Höhlenwand und holte aus. "Bleib dicht bei mir." Der Uchiha aktivierte sein Sharingan, sammelte etwas Chakra in seiner Hand, dann schlug er zu. In dem Moment, als die Hand die Felswand berührte, rasten die roten Augen an die Höhlendecke und suchten sie nach Rissen ab. Erst danach blickte er zurück auf den Krater, den seine Faust hinterlassen hatte. Kurz begutachtete er sein Werk, ehe er zwei Schritte zur Seite machte und erneut ausholte. Sakura stellte sich dicht hinter ihn. Fast unsichtbar raste die Faust nach vorne und sofort richtete sich der Blick wieder an die Decke.

Neben Sakura fiel ein kleines Steinchen ins Wasser, sonst jedoch geschah nichts. Wieder sah Sasuke auf den Krater, den er hinterlassen hatte. Es war jetzt eine knapp einen Meter hohe und tiefe, längliche Rinne, die sich durch die Felswand zog. Sasuke wandte den Blick zu Sakura. "Es reicht voll und ganz!" sprudelte es aus ihr heraus, noch bevor Sasuke die Frage stellen konnte. Ein kleines Lächeln schlich sich auf Sasukes Gesicht und er nickte schwach. Mit einem "Kleiner Feigling" nahm er Sakura die Äste aus der Hand und klemmte sie an die Hinterwand. Dann legte er sich mit dem Rücken zur Wand hinein und testete die Stabilität des Gesteins über ihm. Nach einem kurzem Nicken des Uchihas tauchte Sakura die brennende Fackel kurz in das Wasser unter ihr, reichte sie dann in die Richtung in der sie Sasuke vermutete und tastete sich zu ihm. Nachdem sie sich neben ihn gelegt hatte, schlang der Uchiha seine Arme um sie und drückte sie leicht an sich. "Hast du Angst, dass ich dich rausfallen lasse?" Eine amüsierte Stimme flüsterte leise in ihre Ohr. Sakura drehte sich zu ihm um und versuchte auch nur einen kleinen Schimmer seiner schwarzen Augen entdecken zu können. Vergeblich. Es gab kein Licht, dass sich in ihnen hätte spiegeln können.

Langsam legte sie ihre Hände an seine Brust, fuhr dann mit ihnen nach oben, bis zu seinen Wangen. Sie streckte sich zu ihm und küsste ihn sanft auf den Mund, während ihr Körper sich in seinen schmiegte. Sasuke spürte, wie sich auf ihren Lippen ein Lächeln bildete. "Wenn du mich fallen lässt, dann war das der letzte Kuss, den du lange Zeit bekommen wirst." Mit diesen Worten kuschelte die Konoichi sich an Sasukes warmen Körper, der in der Kälte, die von allen Steinwänden auf sie einklaffte, ein wohltuender, weicher Zufluchtsort war. Während sie Sasukes langsamer, kräftiger Atmung lauschte, wurde ihr die Bedeutung ihrer Worte erst bewusst.

Der letzte Kuss für lange Zeit. Gab es für sie Beide denn überhaupt noch eine lange gemeinsame Zeit? Sobald sie die Erdoberfläche erreicht hatten, würde es vielleicht noch einen oder zwei Tage dauern, bis sie Konoha erreicht hatten. Was würde der Uchiha dann tun?

Sakura seufzte lauter, als sie es eigentlich gewollt hatte und hielt im nächsten Moment beschämt die Luft an. Sie horchte, ob irgendeine Unregelmäßigkeit in Sasukes Atem zu spüren war, doch der Uchiha schien bereits zu schlafen. Mit einem traurigen Blick schloss sie die Augen.

Wer wusste schon, wie viele solche Momente ihr noch mit ihm blieben. Alles, was sie im Moment tun konnte war, diesen einen zu genießen.

Sakura erwachte von Sasukes Hand, die sanft über ihren Rücken streichelte. Nach kurzer Überlegung beschloss sie, sich noch ein wenig schlafend zu stellen, um die sanften Berührungen des Uchihas noch ein bisschen länger genießen zu können. Sasuke hingegen hatte an ihrer veränderten Atmung deutlich gemerkt, dass sie aufgewacht war. Langsam schob er sein Gesicht zu ihr und rieb mit seiner Nase an ihrer. "Wir sollten weiter." Sakura krallte ihre Finger in sein Shirt.

Nur einen Moment noch wollte sie diese Nähe genießen. Der Gedanke, dass das nächste Mal ihr Abschied sein könnte, machte sie fast verrückt.

Sasuke spürte, wie sich ihr Körper verkrampfte. Sie atmete noch einmal tief ein, dann riss sie sich ruckartig von ihm los. Leicht erschrocken von ihrer plötzlichen Bewegung zuckte der Uchiha zusammen. Er verharrte einen Moment regungslos, bis er ihre leisen Schritte auf dem Wasser hörte und sich bewusst wurde, dass sie nicht mehr neben ihm lag. Langsam schwang er seine Beine aus der Rinne und griff nach den Ästen hinter ihm. Als er durch Tasten den bereits angekohlten erkannt hatte, zündete er diesen mit einer kleinen Flamme erneut an. Als er den Höhlenraum absuchte, fand er Sakura einige Meter von sich entfernt mit dem Rücken zu ihm stehen. Er kramte die übrigen Äste zusammen und lief ein paar Schritte zu ihr hinüber. Kurz bevor er sie erreicht hatte, streckte sie ihm, den Kopf noch immer abgewandt, eine Hand entgegen. Nachdem Sasuke ihr leicht verwundert die Fackel in die Hand gedrückt hatte, begann die, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Wieder brach sich das Licht an der Wasseroberfläche und tanzte über die Höhlenwände. Ein winziger Teil des Lichts jedoch brach sich nicht im Wasser unter ihren Füßen, sondern in der kleinen Träne auf Sakuras Wange, die der Uchiha nicht hatte sehen sollen.

Lange Zeit liefen sie stumm hintereinander her. Sasuke war sich nicht sicher, ob er die Rosahaarige ansprechen sollte. Sie schien die ganze Zeit tief in Gedanken. Der Uchiha seufzte tief.

Er war weder gut darin, die Gefühle anderer zu verstehen, noch darin, Gespräche über sie zu führen. Nach längerer Überlegung beschloss er, dass es sich sicher nur um ihr Heimweh und die bedrückende Stimmung dieser Höhle handeln musste. Sobald sie Konoha erreicht hatten, würde sich das Problem von selbst lösen.

Sakura vor ihm blieb plötzlich stehen. Ihre Haltung knickte zusammen und sie lies die Fackel langsam sinken. Der Uchiha schloss zu ihr auf und sah den Grund ihres unerwarteten Reisestopps. Die Höhlendecke, die sich immer weiter gesenkt hatte, fiel vor ihnen rapide ab, bis nur noch wenige Zentimeter zwischen Gestein und Wasseroberfläche übrig waren. Sakura seufzte laut und kniete sich vor der Wand hin und versuchte, einen Blick weiter zu werfen, doch bereits wenige Zentimeter nach der Wand, wurde auch der letzte kleine Luftrest durch Wasser ersetzt. Wieder seufzte sie. "Ich kann nicht mehr. Lass mich diesen Berg einfach kurz und klein schlagen." Sasuke lächelte schwach und kniete sich neben sie. Auch er warf einen kurzen Blick in den Spalt. Sakura sah sich während dessen ein wenig hilflos im Höhlenraum um. Sasuke aktiviert sein Sharingan. Irgendeinen Weg musste es geben. Eine Schwachstelle im Fels, einen Luftraum den sie nicht gesehen hatten, Irgendetwas! Als sein Blick resignierend auf die Wasseroberfläche fiel, fand er es schließlich. In dem schnell fließenden Wasser unter ihnen, sah er kleine grüne Flecken hervorleuchten. Rasch griff er nach Sakuras Hand und entriss ihr aus dieser die Fackel. Leicht erschrocken über diese Bewegung wandte die Konoichi den Kopf zu ihm und sah noch aus den Augenwinkeln, wie Sasuke den Ast ins Wasser fallen lies. Im nächsten Moment umhüllte die Beiden Dunkelheit.

"Na ganz toll. Jetzt kommen wir nicht nur nicht weiter, sondern sehen auch nichts mehr." Neben sich hörte sie Sasuke leise lachen. "Warte noch einen kurzen Moment und sieh auf das einströmende Wasser." Sakura wandte den Blick zurück dahin, wo sie die Felswand vermutete und sah genervt auf die kleinen Wellen, die sich vor ihr abzeichneten. Es dauerte einen Moment, bis sie es realisierte.

Wellen. Sie sah die Wellen! Und nicht nur das. Je länger sie wartete, desto deutlicher konnte sie das schwache Flackern eines Lichts im Wasser erkennen. Hinter dieser Felswand musste Licht sein, das durch das Wasser in diesen Teil der Höhle schien. Sasuke griff in das Wasser, zog eine kleine Pflanze heraus und zeigte sie der Haruno. Er lächelte sie aufmunternd an. "Wo kein Licht, da auch keine Pflanzen. Der Raum zwischen den beiden Lufträumen kann nicht sehr weitläufig sein." Eine schwache, aber wohlige Wärme breitete sich in Sasuke aus, als er ein Glänzen in Sakuras Augen aufflackern sah. Sie stoppte den Chakrafluss in ihre Füße und tauchte ins kalte Wasser ein. Schnell hielt sie sich an der Felswand fest, um nicht von der Strömung mitgerissen zu werden. Sasuke tat es ihr gleich. Besorgt beobachtete er, wie Sakura gegen die Strömung ankämpfte. "Schaffst du das?" Lächelnd sah Sakura ihn an. "Das werden wir schon merken." Sasuke griff nach ihrer Hand und zog sie zu sich. "Das ist nicht witzig!" Eindringlich sah er sie an. "Jetzt, auf den letzten Metern…" Sakura schloss die Augen und wandte den Kopf ab. "Und was passiert nach den letzten Metern?" Sasuke verstand nicht. Langsam löste Sakura sich aus seinem Griff. Sie sah in Richtung des Lichts. "Ich gehe zuerst." Sie tauchte unter und versuchte kurz, die Entfernung zur Lichtquelle einzuschätzen, danach tauchte sie wieder auf. "Es ist nicht weit." Zuversichtlich sah sie Sasuke an. "Wir sehen uns drüben." Mit diesen Worten tauchte sie erneut ab und zog sich an der Wand entlang gegen die Strömung nach vorne. Auch Sasuke tauchte ab. Er hielt sich fest und behielt Sakura genau im Auge. Sollte sie den Halt verlieren und zurückgespült werden, würde er sie auffangen. Erleichtert sah er, wie Sakura auf der anderen Seite aus den Wasser stieg. Er tauchte wieder auf, atmete zum letzten Mal die kalte, feuchte Höhlenluft, bevor er abtauchte und sich, wie Sakura am Felsen entlang zum Licht hin hangelte.

Unter einem bewölkten Nachthimmel liefen die beiden Shinobi. Beide wirkten erschöpft und von Sakuras Haaren tropfte noch immer das Wasser. Die Kälte, die das Wasser hinterließ kostete zusätzlich unglaublich viel Kraft, doch Sakura wollte nicht rasten, um sich zu trocknen. Sie wollte nur noch nach Hause. Nach Hause und den Moment hinter sich bringen, den sie seit Tagen kommen sah.

In der Ferne sah Sakura schließlich ein Meer aus kleinen Lichtpunkten erscheinen und blieb stehen. Es war soweit. Sie war zurück. Zuhause.

Die erwartete Freude wollte nicht kommen. Sie wurde überdeckt von einem unangenehmen Bauchgefühl, das sich weiter und weiter in ihrem Körper ausbreitete.

Sasuke stellte sich neben sie. "Wir sind da. Du bist wieder in deiner Heimat." "Es ist unsere Heimat!" Verwundert sah der Uchiha sie an. Ihre Stimme war so zittrig gewesen. Er hatte Freude erwartet. Vielleicht sogar, dass sie ihm dankbar und fröhlich um den Hals gefallen wäre.

Sasuke legte seine Hände auf ihre Schultern und sah sie verwirrt an. "Kannst du mir bitte sagen, was mit dir los ist?" Sakura in seinen Armen begann zu zittern. Sasuke drückte sie leicht an sich. "Nein!" Abrupt drückte Sakura sich von ihm weg und schüttelte heftig den Kopf. "Wenn du mich jetzt umarmst, nur um dich danach umzudrehen und zu gehen, dann will ich das nicht!" Der Ausdruck in Sasukes Augen wurde weicher.

Das war es also gewesen. Deshalb war sie so komisch gewesen.

Lächelnd senkte der Uchiha den Blick.

"Ich bitte dich… ich meine… wohin willst du denn gehen?" Sasukes Lächeln machte sie unsicher. Sie ging wieder auf ihn zu und legte ihre Hände an seine Brust. "Du könntest noch einmal von vorne anfangen. Mit Naruto und mit Kakashi und allen anderen." Tränen sammelten sich in Sakuras Augen, während sie verzweifelt in Sasukes schwarze starrte. "Und mit mir." Sie hoffte eine Reaktion in Sasukes Gesicht zu sehen. Doch wie immer, blieb das vertraute Gesicht gewohnt regungslos. "Ich kenne Tsunade gut. Ich bin ihre Schülerin und sie vertraut mir! Ich kann sie bestimmt dazu bringen, dich aufzunehmen!" Sakuras Stimme wurde hektisch. Ihr Herz schlug schneller und schneller. Keine Reaktion des Uchihas. "Es könnte so schön sein. Weist du noch? Wie damals!" Sakura spürte, wie Sasuke Arme sich langsam um ihren Rücken legten. Wieder versuchte sie, sich von ihm wegzudrücken, doch Sasuke lies es nicht zu. "Nein, ich will das nicht!" Als sich Sasukes Griff nicht lockerte begann sie, gegen seine Brust zu schlagen. Tränen tropften ihre Wangen hinab und tropften zu Boden. "Ich will das nicht! Ich will das nicht!" Die Schläge stoppten. Stattdessen krallten sich Sakuras Finger nun in Sasukes Shirt und hielten ihn fest.

Vielleicht, nur vielleicht konnte sie ihn wenigstens durch Festhalten dazu bringen, sie nicht wieder zu verlassen.

"Ich will nicht, dass du gehst." Ihre Stimme war leise geworden. Verzweifelt presste sie sich an Sasuke. Sie zitterte in seinen Armen immer stärker. Eigentlich hatte sie nicht so schwach wirken wollen, doch mittlerweile musste sie es sich selbst eingestehen. Eingestehen, dass sie nicht so stark war, wie sie es gerne wäre. Und dass sie ohne ihn nicht zurück wollte.

Der Uchiha legte sein Kinn auf ihren Kopf und blickte auf das Lichtermeer vor ihnen, hinter dem der Himmel sich bereits in ein schwacher, helles rot tauchte. Die Sonne würde bald aufgehen. Er atmete einmal tief ein und drückte Sakura sanft von sich. Sie jedoch schlang ruckartig die Arme um ihn und presste sich erneut an ihn. "Diesmal werde ich es sein, die dich nicht mehr loslässt." erklang ihre zittrige Stimme.

Sasuke lächelte. Er legte eine Hand auf Sakuras Kopf und strich sanft darüber. Danach beugte er sich zu ihrem Ohr. "Ich habe mich doch schon längst entschieden." Erschrocken riss Sakura den Kopf in die Höhe und starrte Sasuke an.

Was bedeuteten diese Worte? Er lächelte immer noch. Aber was bedeutete dieses Lächeln? Wollte er sie nur beruhigen? Würde er sie im nächsten Moment niederschlagen, so wie damals und gehen?

Sakura kniff die Augen zusammen.

Nein! Sie wollte das nicht!

Sasuke beugte sich nun langsam zu ihr und küsste sie sanft auf den Mund. Bei der sanften Berührung öffnete Sakura erneut die Augen. Nach wenigen Sekunden löste Sasuke sich von ihr und legte seine Stirn an ihre.

Sein Schweigen war unerträglich für Sakura. Weiter und weiter liefen die Tränen. Sie schluckte. Sammelte sich. Wollte mit fester Stimme sprechen. "War das jetzt ein Abschiedskuss?" Es gelang ihr nicht.

Bei ihren Worten begann Sasuke leicht zu lachen. Er sah Sakura tief in die Augen und grinste sie breit an.

"Als würde ich dich einfach so gehen lassen."
 

------------------------------------------------------------
 

So... diesmal also etwas schneller :)

Bis zum nächsten

Lg

Kori



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2012-05-25T20:52:41+00:00 25.05.2012 22:52
Hammer Kapi^^
Mach weiter so.^^
Von:  DarkBloodyKiss
2012-05-25T20:16:03+00:00 25.05.2012 22:16
Ein sehr tolles Kappi ^^

glg DarkBloodyKiss ^^
Von:  Katalina
2012-05-25T18:17:28+00:00 25.05.2012 20:17
Das Kappi ist richtig gut geworden :)
voll süß das mit den beiden :D
mach weiter so ;D
lg
Keiko_
Von:  horo_koi
2012-05-25T16:57:40+00:00 25.05.2012 18:57
Yay *--*
wieder so ein super tolles kapitel <3
ich liebe dich das du so eine tolle ff schreibst x3
und sie ist noch nicht vorbei *luftsprünge mach*
die meisten anderen ff's wären an dieser stelle jetzt zuende gewesen...
wahhhh wie toll!
danke danke danke das du weiter schreibst *freu*


Zurück