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Ghosts

Ein kleines Mädchen, das das Leben zweier BO Agenten durcheinander bringt
von

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Escape - Flucht

Währenddessen versuchten Genta und Mitsuhiko verzweifelt sich zu befreien. Nachdem sie den Raum sorgfältig nach einigen scharfen Gegenständen abgesucht hatten, mit denen sie versuchten die Fesseln zu durchtrennen, mussten sie sich am Ende dennoch geschlagen geben, denn das einzige, was sie erreichten, war, dass sie sich damit selber schnitten. „Was machen wir jetzt?“, rief Genta. „Wir werden es nicht schaffen von hier wegzukommen!“
 

„Lass uns mal überlegen!“, beschloss Mitsuhiko, der sich Mühe gab ruhig zu bleiben und eine praktische Lösung zu finden. „Wir sind in einem alten Haus. Vielleicht ist die Tür nicht so schwer aufzukriegen. Wir sollten versuchen sie aufzubrechen!“ Ohne auf eine Antwort zu warten, rannte er zur Tür, dankbar dafür, dass seine Beine nicht zusammengebunden waren, und warf sich gegen die Holztür. Ein Knarren war zu hören, aber es sah nicht so aus als würde sie nachgeben, und so blickte Mitsuhiko zu Genta zurück. „Komm schon!“
 

Der größere Junge eilte an seine Seite und so mühten sich die beiden mit aller Kraft ab die Tür aufzubrechen, aber es nützte nichts. Nach fünf Minuten in denen sich nichts getan hatte, mussten sie aufgeben. „Wir werden hier nie rauskommen!“, beklagte sich Genta, als er an der Tür hinab auf den Boden sank. „Natürlich werden wir es nicht schaffen, wenn wir nicht positiv denken!“, gab Mitsuhiko zurück, während er anfing auf und ab zu gehen. Eine andere Idee kam ihm. „Vielleicht gibt es hier einen geheimen Gang hinter einer Wandverkleidung oder so etwas!“
 

Genta jedoch fühlte sich immer noch entmutigt. „Ja, aber dafür musst du Hebel und so Zeugs berühren, und unsere Hände sind leider gefesselt!“ Er beobachtete wie Mitsuhiko weiter durch den Raum wanderte und es trotzdem versuchte, sodass Genta sich schließlich doch zusammenriss, sich aufsetzte und mit ihm den Raum absuchte. Es dauerte wesentlich länger, da sie nicht ihre Hände frei hatten, aber sie versuchten ihr bestes, und am Ende hatten sie sogar Erfolg, als ein Teil der Wand zur Seite glitt und ein dunkler Tunnel sich vor ihnen auftat.
 

„Es gibt keinen Anhaltspunkt, wohin uns das führt“, meinte Mitsuhiko. Er hatte gehofft, dass es ihn einfach in das nächste Zimmer führen würde. Aber der Tunnel vor ihnen konnte gefährlich sein. Sie würden nicht in der Lage sein irgendetwas in der Hand zu halten, das ihnen Licht spendete, so wie beispielsweise die Kerzen auf den Bücherregalen, und sie konnten leicht in ein Loch im Boden fallen oder etwas anderes das genauso schlimm war.
 

„Wenn wir die Wand offen lassen, können wir vielleicht das Ende des Tunnels sehen“, erwiderte Genta. „Wie lang kann der schon sein?“ Dann runzelte er die Stirn, denn er meinte etwas von der Schlafzimmertür aus zu riechen. „Hey, ist das Rauch?“, keuchte er dann auf.
 

Mitsuhiko roch es ebenfalls und schaute zur Tür hinüber. „Ja, natürlich!“, rief er. „Und er kommt hier durch!“ Seine Augen verengten sich. „Wir müssen es durch den Tunnel versuchen, auch wenn wir kein Licht haben. Vielleicht haben wir Glück und es ist ein Weg, der uns aus diesem Gebäude führt!“ Er wusste, es würde nicht lange dauern, bis der Rauch sich im ganzen Zimmer ausgebreitet hatte, vor allem da sie nichts unter den Türschlitz klemmen konnten. Und er wollte keinesfalls ersticken! Der Tunnel war ihre einzige Chance.
 

„Dann lass uns gehen!“, rief Genta und rannte ohne weiteres hinein. Mitsuhiko folgte ihm eilig, wobei er inständig hoffte, dass sie keinen Fehler damit begingen. Der Durchgang war lang und schmal, zumindest schien es den beiden Jungen so. Die Wände waren mit Spinnennetzen behangen, der Boden war aufgerissen und uneben, und beide mussten sehr auf ihre Schritte achten, um nicht unglücklich zu stürzen, sollten die Bretter nicht zusammenhalten. Bald bogen sie um eine Ecke, aber anstatt in absoluter Dunkelheit zu stehen, sahen sie ein Licht vor sich. Hoffnung schöpfend rannten sie darauf zu so schnell sie konnten und kamen schließlich vor einer Tür zum Stehen.
 

„Sollen wir es wagen?“, fragte Genta. Mitsuhiko nickte. „Wir zählen bis drei! Eins… zwei… drei!“ Sie warfen sich gegen die Tür, um sie aufzubekommen. Aber, genau wie bei der anderen Tür, wollte sie einfach nicht nachgeben. Doch dann hörten sie zu ihrer Überraschung vertraute Stimmen auf der anderen Seite. „Wer ist da?“
 

„Es ist Conan!“, riefen beide gleichzeitig, und während Ai schließlich das Schloss von der anderen Seite knackte, erzählten sie von ihrem Unglück. Als sie fertig waren, schwang die Tür auf und entließ die beiden erleichterten Jungen in den anderen Raum. Nachdem ihnen auch die Fesseln abgenommen worden waren, sahen sie sich erstaunt im Zimmer um.
 

Mindestens zehn weitere Kinder in ihrem Alter waren um sie versammelt. Sie sahen zutiefst erschrocken aus und blieben eng zusammengedrängt, während sie beobachteten, was um sie herum geschah. Genta und Mitsuhiko begrüßten sie, aber die anderen Kinder sahen sie nur mit weit aufgerissenen Augen an.
 

„Sie haben einige schlimme Dinge durchgemacht“, meinte Conan ruhig. „Wir müssen sofort von hier verschwinden!“ Während er sprach gelangten die Flammen und der Rauch immer schneller zu dem Raum durch den Tunnel, durch den Genta und Mitsuhiko gekommen waren. „Habt ihr Ayumi überhaupt gesehen?“, fragte Ai, als sie auf den Hinterausgang zu rannten, den sie hatten öffnen können, nachdem sie durch das offene Fenster gestiegen waren. „Nein, haben wir nicht!“, rief Genta. „Wir haben gehofft, dass sie nicht da ist, weil der Typ, der hier lebt echt unheimlich ist!“
 

Conan starrte geradeaus. „Ich hoffe auch, dass sie nicht hier ist, aber ich befürchte, sie ist es“, meinte er mehr zu sich selbst. Nachdem alle anderen draußen in Sicherheit waren, wollte er die Suche nach ihr weiterführen. Er hoffte nur, dass die oberen Stockwerke bis jetzt nicht unzugänglich geworden waren. Die Flammen waren nahe daran gewesen, die Treppen von oben bis unten zu verschlingen, als sie sich beeilt hatten Genta und Mitsuhiko zu finden. Und er war sich fast sicher gewesen, dass er Schüsse gehört hatte, auch wenn es hätte sein können, dass nur die Decke langsam runter krachte.
 

~

Er war sprachlos gewesen, als er den Befehl erhalten hatte Akemi zu töten. Lange Zeit hatte er einfach nur seinen Gedanken nachhängend und rauchend im Wagen gesessen. Akemi war eine Freundin aus Kindertagen gewesen. Sie vertraute ihm, auch wenn sie sich auseinander gelebt hatten, seit er als Assassine arbeitete. Trotzdem sorgte er sich noch um sie, und um Shiho – jetziger Codename Sherry. Wie konnte er Akemi gegenüber treten und abdrücken?
 

Wodka war bei ihm gewesen, und auch wenn er nicht gänzlich Gins inneren Aufruhr verstand. So wusste er doch um Gins Gefühle für Sherry. Ihre Schwester zu töten würde unweigerlich einen Keil zwischen sie trieben. Er hielt sich schweigend zurück und wartete darauf, was Gin tun würde. Es war immer am besten ihn nicht zu unterbrechen, wenn er gerade tief in Gedanken war, wie im Moment.
 

Schließlich startete der blonde Assassine den Motor. Er sagte nicht, was sie tun würden und so musste Wodka ihn fragen. „Aniki, was machen wir jetzt?“ Gin knurrte. „Wir werden den 1-Milliarde-Yen-Raub verüben“, antwortete er, „und eine gefangene Seele erlösen.“
 

Er konnte nie die Enttäuschung über den Verrat in Akemis Augen vergessen, als Gin und Wodka sie im Lagerhaus angetroffen hatten. Er hatte sie angeschossen, ihr gesagt, dass Verräter sterben mussten und er hatte dabei gegrinst, aber seine Augen hatten so viel mehr ausgesagt, so viele Dinge, die er nicht in Worte hatte fassen können. ´Ich hab dir versprochen dich aus der Organisation zu befreien… und das ist der einzige Weg auf dem ich es dir gestatten kann.´ Er wusste nicht, ob Akemi ihn jemals verstanden hatte. Sie hatte zu ihm zurückgeblickt, mit Augen die Verwirrung, Verrat und Schmerz widerspiegelten, und er hatte sich umgedreht und sie sterbend zurückgelassen.
 

Sherry hatte nie nachvollziehen können, wie er es hatte tun können. Nicht, dass es nicht verständlich war für sie sich so zu fühlen, aber beide waren am Ende betrogen worden. Alles war auseinander gebrochen, ihr aller Leben hatte sich unwiderruflich verändert durch die Organisation, die jeden von ihnen als Schachfigur benutzt und manipuliert hatte. Jede ihrer Geschichten endete in einer Tragödie, und es gab ähnliche Geschehnisse auch bei fast jedem anderen Mitglied der Organisation.

~
 

Als sie auf den Boden gekracht waren, hatte Ayumi erst nach einer Weile die Benommenheit abgeschüttelt, in der sie noch nicht richtig registriert hatte was um sie herum geschah, aber die Flammen brachten sie wieder zu vollem Bewusstsein. Als sie näher kamen, die Hitze immer unerträglicher wurde und Funken an ihre Hand kamen schrie Ayumi schmerzerfüllt auf. Sie versuchte sich aufzusetzen und bemerkte schließlich, dass ihr Hosenbein aufgerissen war und Blut aus einer üblen Schnittwunde floss, die sie sich wohl während des Falls zugezogen hatte.
 

Ayumi biss sich auf die Lippe, während sie dagegen ankämpfte in Tränen auszubrechen und sah stattdessen zur Seite um zu sehen wie es Gin ging. Sie fand ihn auf dem Bauch liegend, seine langen Haare um ihn herum ausgebreitet und teilweise sein Gesicht verdeckend. Seine Schulterwunde blutete immer noch und er rührte sich nicht. Ayumi tat das was jedes siebenjährige Kind in solch einer Situation tun würde – sie geriet in Panik.
 

Ein Schreckenslaut entfuhr ihr, sie versuchte ihn wachzurütteln, obwohl ihre verbrannte Hand schmerzte. Schließlich konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten und Schluchzer entfuhren ihr, während sie mit bebendem Körper ihn anflehte aufzuwachen. Er konnte nicht tot sein! Er musste aufwachen. Jedoch schien es als wäre jeglicher Versuch zwecklos egal wie sehr sie es versuchte ihn aufzuwecken. In ihrer Verzweiflung umarmte sie ihn und vergrub ihr Gesicht in seinen langen blonden Haaren.
 

„Gin-sama… warum wachst du nicht auf?“, weinte sie. Die Flammen waren bereits näher gerückt und sie klammerte sich panisch an ihn. „Ich brauche dich! Ich will nicht, dass du…dass du stirbst!“ Weiterhin Tränen vergießend, kamen ihr noch andere Gedanken. „Es ist meine Schuld! Wenn ich nicht versucht hätte dich zu finden wärst du nicht verletzt worden! Ich bin schuld…“ Sie verstummte, ihr schauderte und sie fühlte sich als ob alle Hoffnung verloren wäre. Höchstwahrscheinlich war er schon tot, und sie würde es bald auch sein. Der Rauch füllte langsam ihre Lungen und sie hustete. Ihre Augen brannten, sie fing an sich müde zu fühlen.
 

Aber ehe sie dem vollkommen nachgeben konnte hörte sie eine Stimme aus der Nähe. „Versuche es nochmal.“ Ayumi blickte überrascht auf um zu sehen wer gesprochen hatte. Erstaunt keuchte sie auf. Inmitten des Feuers stand eine schöne Frau Anfang zwanzig, mit schwarzen Haaren und blauen Augen, genau wie Ayumi. Sie lächelte dem Kind freundlich zu, und obwohl überall Flammen um sie herum waren schienen diese sie nicht im Geringsten zu belästigen.
 

„Wer bist du?“, fragte Ayumi verwundert. „Das ist nicht so wichtig“, war die Antwort. „Versuche nur ihn wieder aufzuwecken. Er ist noch am Leben, Ayumi. Er wird dir helfen nach draußen zu kommen.“ Ayumi richtet sich auf und versuchte auf dem Boden kniend nicht ihr verletztes Bein zu sehr zu belasten. „Aber…was ist mit dir?“, wollte Ayumi wissen. „Mir geht es gut“, meinte sie lächelnd.
 

Ihr vertrauend versuchte sie erneut Gin wachzurütteln. „Gin-sama! Wach auf… bitte wach auf! Wir müssen hier weg!“, rief sie ihm zu. Ein Teil der Decke krachte in ihrer Nähe runter und sie schrie ängstlich auf, Gin wieder umarmend und ihn flehend endlich zu sich zu kommen. Und er hörte sie. Er hatte ihre Aufweckversuche durch den Schleier der Bewusstlosigkeit hindurch wahrgenommen, aber er hatte es nicht geschafft sich zurück zum Bewusstsein zu kämpfen. Als Ayumi jedoch aufschrie konnte er sich schließlich doch aufraffen der Ohnmacht zu entfliehen.
 

Nachdem er aufgewacht war, bemerkte er die pochenden Kopfschmerzen, welche ihn allerdings wenig überraschten als er sich daran erinnerte, dass ein Teil der Decke ihn erwischt haben musste. Ein Schmerzenslaut entfuhr ihm, er hustete und hatte Mühe sich auf Hände und Knie aufzustützen als er versuchte seine Benommenheit abzuschütteln. Dann sah er sich nach Ayumi, die ebenfalls auf dem Boden kniete und wegen des Rauches stark hustete. Er griff nach ihr und zog sie zu sich heran, während er sich im Raum umsah.
 

Das Zimmer schien genauso auszusehen wie das über ihnen, und das Fenster war die einzige Fluchtmöglichkeit. Aber das Feuer versperrte ihnen den Weg. Gin starrte in die Flammen. Er hatte nur eine Chance zu hoffen Ayumi von hier rauszuholen, indem er sie in seinen Mantel hüllte, durch das Feuer rannte und die Scheiben durchbrach, um zwei Stockwerke tief fallend am Boden anzukommen. Unter normalen Umständen konnte er sowas schaffen, aber im Moment fühlte er sich immer noch leicht benommen. Und dennoch wusste er, dass ihm nichts anderes übrigblieb als es zu probieren.
 

Seine Balance zu halten versuchend, taumelte er leicht, als er das Mädchen nah bei sich hielt und seine Haare mit der freien Hand unter den Mantel schob. Er fragte sich wo Wodka war und stellte fest, dass er hoffte sein Partner hatte es lebend hier raus geschafft. „Gin-sama, wir müssen auch die Frau hier rausholen“, murmelte Ayumi, während sie sich in den Mantelfalten verbarg. Sie war so froh, dass er am Leben war, aber der Rauch machte ihr immer mehr zu schaffen und so konnte sie nicht wirklich zum Ausdruck wie glücklich sie darüber war. So schmiegte sie sich eng an ihn und hörte seinem Herzschlag zu.
 

Er starrte zu ihr runter. „Welche Frau?“, wollte er wissen. „Die hübsche Frau mit den dunklen Haaren, die mir gesagt hat ich soll weiter versuchen dich aufzuwecken“, erzählte Ayumi ihm mit gedämpfter Stimme. „Sie ist im Feuer gestanden, aber sie hat gesagt es würde ihr nichts ausmachen…“
 

Gin erbleichte. „Hier ist niemand“, meinte er schroff. „Und jetzt sag nichts mehr. Du hast genug Rauch eingeatmet“ Nicht weiter darüber nachdenkend atmete er einmal tief ein und stürzte sich in die Flammen die an das Fenster grenzten. Das Glas zersplitterte in alle Richtungen und er fühlte wie ihn einige Scherben schnitten, aber er ignorierte sie als der Boden immer näher kam. Er kam mit den Füßen auf und nach vorne fallend rollte er sich ab, um auch eventuelle Flammen, die seine Kleidung erwischt haben konnten zu ersticken.
 

Schließlich richtete er sich wieder auf und hustete. Er hatte mehr Rauch eingeatmet als er dachte. Murmelnd setzte er Ayumi behutsam auf einer nahen Rasenfläche ab und trat zurück. Sie würde in Sicherheit sein. Er konnte Stimmen in der Nähe hören. Ihre Freunde suchten nach ihr. Sie würden sie finden. Ayumi hustete und griff hastig nach ihm. „Gin-sama, verlass mich nicht“, flüsterte sie, und Tränen stiegen ihr in die Augen.
 

Er wusste nicht was ihn dazu verleitete als er ihre Hand nahm. Wahrscheinlich dachte er, dass sie so mitleiderregend aussah, als sie so dalag und versuchte ihn zu erreichen. Er sah ihr ernst in die Augen. „Ich kann nicht bleiben“, erklärte er ihr, seine Stimme klang ruhig und gleichzeitig kratzig. „Du bist jetzt in Sicherheit… Ayumi.“ Sie lächelte matt. „Du hast mich bei meinem Namen genannt“, meinte sie leise und schloss ihre Augen.
 

Als er sah, dass sie nun endlich zur Ruhe gekommen war, stand Gin wieder auf und verschwand hinter einer Hecke des Anwesens. Er fragte sich was er nun tun sollte. Zurück ins Haus gehen und nach Wodka suchen kam nicht infrage. Wenn er es bis jetzt noch nicht nach draußen geschafft hatte, dann gab es keine weiteren Möglichkeiten mehr. Und so entschied sich Gin sich zu seinem Auto zu begeben, während er hustet und versuchte wieder einen klareren Kopf zu bekommen.
 

Auf halben Weg traf er seinen besorgten Partner, der scheinbar einigermaßen glimpflich davongekommen war, bis auf seine zerrissene Kleidung und einer Wunde an seinem rechten Arm, die er sich während des Kampfes mit Ushios Männern zugezogen hatte – aus dem er übrigens als Sieger hervorgegangen war.
 

Als Wodka Gin kommen sah, starrte er ihn an als würde er seinen Augen nicht ganz trauen und trat dann neben ihn um ihn zu stützen, als Gin beinahe über eine kleine Anhöhe gestolpert wäre. „Aniki, was ist passiert?“, rief Wodka. „Ich… ich dachte es wäre aus mit dir…“ Nachdem Wodka ihn näher betrachtet hatte stellte er fest, dass Gin in der Tat eher halbtot erschien in seinem verwirrten Zustand. Wenn sie zurück ins Quartier kämen würde Gin wohl erst einmal die Krankenstation aufsuchen müssen, egal ob er wollte oder nicht. Und natürlich wusste Wodka, dass er nicht wollen würde.
 

„Damit wären wir schon zu zweit“, schnaubte Gin. Er würde es nie zugeben, aber er war erleichtert Wodka zu sehen. Er war in Sicherheit, Ayumi war in Sicherheit, er war in Sicherheit… Sie alle waren aus diesem Alptraum herausgekommen, außer Ushio und seine Männer, und Gin war sich sicher, dass sie genau das bekommen hatten was sie verdient hatten.
 

„Wo ist das Mädchen?“, fragte Wodka als sie sich auf den Weg zum Auto machten. „Ihr geht es gut“, antwortete Gin, und kurz hielt er inne als er Rufe aus der Richtung hörte aus der er gekommen war. Sie hatten sie gefunden. Er lächelte vage, und dieses Mal war Wodka sich sicher, dass er es gesehen hatte.
 

„Sie ist hier! Ich hab sie gefunden!“, rief Genta und rannte zu Ayumi, die im Gras lag. Für einen Moment befiel ihn Panik, aber dann öffneten sich ihre Augen und sie lächelte ihm entgegen. Erleichtert lehnte er sich zurück und grinste sie an. „Sie ist verletzt aber sie wird es überstehen!“ Die anderen versammelten sich um sie herum und Professor Agasa fing an ihre Schnittwunde am Bein zu behandeln.
 

„Sie kann unmöglich alleine hierhergekommen sein in ihrem Zustand“, bemerkte er zu Conan blickend, der es nicht geschafft hatte noch einmal in das Haus zu gelangen nachdem sie es bereits verlassen hatten – alle möglichen Durchgänge im ersten Stock waren unpassierbar gewesen. Der Ausgang aus dem sie gekommen waren war fast unmittelbar danach vom Feuer verschlungen worden. „Jemand muss ihr geholfen haben“, stellte Professor Agasa fest. „Es gibt keine andere logische Erklärung.“
 

„Was ist passiert, Ayumi?“, wollte Genta wissen. Sie lächelte weiterhin. „Es war Gin-sama“, antwortete sie, nicht ahnend welche Wirkung diese Aussage auf Conan und Ai hatte. Beide betrachteten sie mit vollständigem Unglauben. „Gin-sama?“, rief Conan, sicher, dass er sich verhört haben musste. „Ayumi-chan, wer ist das?“ Er wusste, er hatte den Porsche vorne gesehen, aber… das war nicht möglich! Gin hätte er niemals geholfen! Conan hielt ihn nicht für fähig so etwas zu tun, nach allem was er Gin hatte tun sehen.
 

„Er hat mich vor diesem schrecklichen Mann im Park gerettet“, meinte Ayumi leise, „und heute wieder. …Er hatte Leute getötet, aber er ist kein schlechter Mensch. Er ist immer noch gut und freundlich, tief im Innern… Gin-sama… ohne ihn wäre ich nicht in Sicherheit…“ , ihre Stimme verstummte. Sie war erschöpft von alledem, was sie durchgemacht hatte, und sie musste ärztlich behandelt werden, aber ihre Wunden würden heilen. In etwa einer Woche würde sie wieder in Ordnung sein.
 

Conan schluckte schwer und sah Ai an. „Was…was denkst du?“, stammelte er. Sie schüttelte den Kopf. „Es kann nicht sein“, erwiderte sie angespannt. „Es ist nicht möglich…“ Sie wandte sich ab. „Er würde nicht…“ Aber ein letzter Zweifel blieb. Ayumi war sich dessen so sicher und jemand musste ihr geholfen haben. Und woher würde Ayumi sonst Gins Namen kennen wenn sie ihm nicht begegnet wäre?
 

Sie sah in die Ferne, wo sie die Sonne aufgehen sehen konnte. Ein Mann, den sie vor langer Zeit einmal gekannt hatte, könnte Ayumi geholfen haben, aber sie hatte geglaubt, dass dieser schon längst tot war, begraben in Hass und Grausamkeit. Aber… hatte sie sich geirrt? Existierte etwas von ihm immer noch? Würde sie es je erfahren? … Oder war der Beweis dafür das kleine Mädchen, das vor ihr lag, und ohne ihn wohl tot wäre?



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