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What do you want from me

a Craig x Tweek story
von

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This can't be true

Seine verwirrten Schulfreude und seine Mutter zurücklassend, hetzte der Schwarzhaarige die Straße hinunter. Vorbei an seinen Nachbarn, vorbei am Gamestop, vorbei am Hallenbad. Er wusste den Weg, war ihn tausendmal gelaufen. Trotzdem sah er nichts. Nicht links und nicht rechts. Sah nur den Weg, nur wenige Meter vor ihm, als hätte einen Tunnelblick. Und nicht einmal darauf achtete er besonders. Dafür krachten in seinem Kopf viel zu viele Gedanken aufeinander. Er konnte nicht stehen bleiben, er durfte nicht stehen bleiben! Er hatte so lange nichts getan, hatte diesen verdammten Wasserhahn nicht zugedreht – und nun drohten die letzten Tropfen daraus herabzufallen und eine leere Hülle zu hinterlassen. Unwiderruflich. Nein, das konnte er nicht passieren lassen – das konnte Gott nicht geschehen lassen, wenn es ihn wirklich gab! Mit einem hektischen Japsen begriff Craig plötzlich, dass er keine Macht über dieses Geschehen hatte. Dass er es nie gehabt hatte. Sein ganzer Einfluss, sein Ansehen und sein Selbstvertrauen halfen ihm hier nicht weiter. Er war machtlos, schon die ganze Zeit über.

Er war nahe daran zu stolpern, als er um eine Hausecke bog und fast einen Passanten rammte. Ob er ihm nachrief, wusste Craig nicht, er hörte nicht hin, lief weiter. Erst als er den Gartenzaun vor dem Hintereingang der Tweaks erblickte, klarte sich seine Sicht schlagartig. Mit einem Satz war der Schwarzhaarige über diese Hürde hinweg, was bei seiner Geschwindigkeit wirklich kein Problem war. Ans Anklopfen dachte er nicht einmal, selbst wenn es die Hintertür war, gerade diese war so gut wie immer auf, das wusste er. Und er hatte recht. Craig fiel wortwörtlich mit der Tür ins Haus, kümmerte sich nicht darum, dass diese geräuschvoll an der Wand anschlug, so heftig, wie er sie aufgerissen hatte. Der Wohnraum war leer und so verschwendete er keine weitere Sekunde hier, sondern sprintete die Treppe zu Tweeks Zimmer hinauf. Er durfte einfach nicht zu spät kommen…!

Ein Donnern hallte durch die Wohnung, als der Dunkelhaarige erneut rücksichtslos die Türe aufstieß. Doch das war sicher der letzte Gewaltakt, den er heute tun würde. Sein Körper war erschöpft von der Rennerei, doch das registrierte er noch nicht, dafür hatte er keine Zeit. Craig holte tief Luft, hielt sie an.

Hier war niemand.

Nun, da er selbst still war, nur noch leise sein pochendes Herz hörte, bemerkte der Schwarzhaarige, dass es im ganzen Haus ruhig war.

Hier war absolut niemand. Weder Mr. und Mrs. Tweak, noch ihr Sohn.

Mit einen geräuschlosen Keuchen glitt die angespaarte Luft aus seinen Lungen, über seine Lippen, verebbte irgendwo in diesem Raum. Und mit ihr der letzte, kläglich erhaltene Hauch von Hoffnung aus Craigs Seele.

Er war zu spät.

Langsam lies er den Blick durch den Raum schweifen. Er musste sich immerhin nicht mehr beeilen, doch fühlte sich mit jeder Sekunde stumpfer, unrealer.

Es war alles noch an Ort und Stelle. Beinahe jedes Regal war vollkommen unberührt. Nur hier und da sah man eine Lücke, sei es ein fehlendes Buch aus der Reihe oder der Bettbezug. Tweek hatte nicht viel aus seinem alten Leben mitnehmen wollen. Unbewusst schweifte Craigs Blick auf den Boden ab. Mit einer Hand stützte er sich am Türrahmen, bis sich sein Atem erholt hatte.

»Das war doch nicht möglich. « Wie oft hatte er sich diesen Satz in den letzten Tagen gesagt? Und er tat es immer wieder. Denn er hatte es einfach nicht begriffen, begriff es auch jetzt nicht. Er fühlte sich leer, schwer und leicht, träumerisch. Die Stille um ihn herum schien gedämpft, als würde die Luft ihn erdrücken. Von Sekunde zu Sekunde dicker werden, unmöglich einzuatmen. Und trotzdem atmete Craig weiter. Irgendwie. Aber es ging.

Leicht schwindelnd stemmte er sich vom Rahmen ab, machte kehrt und stieg die Treppe abwärts. Langsam, Stufe für Stufe, immer weiter runter. Und mit dem Höhenniveau, sank sein Herz. Senkte sich immer tiefer auf drohend spitze Stacheln.

Tweek war weg.

Absolut weg.

Nicht nur mehr sein Erinnerungsvermögen, nicht nur seine Art – er selbst war jetzt nicht mehr da. Er war nicht mehr in South Park. Craig wusste noch nicht einmal, wo genau er hinverschwunden war, was er nun tat, wie es um sein Einkommen oder seine Unterkunft stand. Doch das war ihm momentan auch egal. Weil er es nicht begreifen wollte.

Wieso hatte er dem Blonden es nur nicht gesagt? Wieso hatte er ihm nicht die Wahrheit erzählt?! Selbst, wenn er sich an nichts erinnern konnte und wollte, so hätte der Schwarzhaarige sich wenigstens sein Leid von der Seele reden können, hätte mit mehr oder weniger gutem Gewissen damit abschließen können. Er wollte nicht so auseinander gehen, er wollte überhaupt nicht!

„Ich habe noch etwas vergessen, ich komme sofort.“

Er hatte nicht einmal Tweeks Telefon-, oder Handynummer, keine Email Adresse und er bezweifelte stark, dass der Blonde sie irgendjemandem hinterlassen hatte.

Blass und emotionslos stieg der Schwarzhaarige gerade von der letzten Stufe und wollte zum Vordereingang des Cafés das Haus verlassen, da klarten sich alle seine Sinne mit einem Schlag.

„Was machst du hier?!“

Ruckartig hob Craig seinen Kopf und traute seinen Augen nicht.

Ein blonder Junge mit ernster Mine und schroffen Blick stand vor ihm. Im Hintergrund war irgendwo das Gerede von Männern zu hören, die etwas in ein Auto luden.

Tweek war noch nicht weg. Er… er war nicht zu spät…!

Und doch wusste Craig im selben Augenblick, als sein Herz diesen kleinen Freudensprung machte, mit beklemmender Sicherheit, dass er doch nichts daran ändern konnte. Er hatte ihn noch einmal gesehen, bevor er abreiste. Doch Tweek würde sie dennoch verlassen.

Es fühlte sich an, als würde Craig sich gerade Drogen spritzen. Schon so nah an der Schwelle zum Traumland, um sich auf diesen kurzzeitig fantastischen Trip zu freuen, doch noch bei Verstand genug, um zu wissen, dass sein Leben danach zerstört war. Junkies hatten immer noch die Chance, die Nadel in solch einem Moment herausziehen. Er nicht.

Stumm starrte er sein Gegenüber an, konnte kein Wort formen, obwohl Craig noch so sehr wollte. Es war das letzte mal, dass er diesem Menschen gegenüberstand, das letzte Mal, dass er dabei eine Gelegenheit hatte mit ihm zu sprechen – warum brachte er nun den Mund nicht auf?!

Durch die Wut auf sich, die Verzweiflung, die pure Ungläubigkeit, spürte Craig erneut Wasser in seine Augen steigen und einen Klos in seinem Hals, der es ihm unmöglich machte, auch nur einen Mucks von sich zu geben. Seine Hände und Füße wurden taub, seine Atemzüge flacher. Es war als würde sein Kopf ständig an- und ausgeschalten.

Und plötzlich setzte sich der Schwarzhaarige in Bewegung. Schnell, zielstrebig, auch wenn er seine Füße, die ihn trugen, nicht wahrnahm, schritt er auf Tweek zu, packte ihn an den Schultern, zog ihn an sich und fing seine Lippen harsch, ohne jede Vorwarnung, ein. Sofort war ein widerspenstiges Quietschen des Blonden zu hören, der seine Hände gegen Craigs Brust stemmte und versuchte sich mit aller Gewalt von ihm zu lösen, doch der Dunkelhaarige ließ nicht locker. Diesmal nicht. Genauso wie das erste mal. Er verstärkte den Griff um die fragilen Schultern, drängte seine Lippen fester gegen die des Jungen und erstickte jedes weitere Geräusch mit seiner Zunge, als er sich schroff Eintritt in Tweeks Mundhöhle verschaffte.

Es war das, was Craig wollte, doch er fühlte sich nicht gut dabei, sondern einfach nur verzweifelt. Genauso, wie beim ersten Mal, nur, dass er damals wenigstens halb betrunken gewesen war.

Auch wenn Tweek nun ging, wollte Craig nicht von ihm vergessen werden. Selbst wenn sie sich aus Tweeks sicht nur wenige Tage kannten und sich absolut nicht nahe standen, wollte der Schwarzhaarige nicht, dass er ihn vergaß! Es war ihm egal, ob er dem Blonden als Arschloch oder nervige Schwuchtel, die ihn geküsst hatte, in Erinnerung blieb – es war Craig so egal! Er wollte nur nicht aus Tweeks Gedächtnis verschwinden. So könnte er sich in ein paar Jahren wenigstens einreden, dass der Blonde immer noch an ihn dachte, wenn auch abwertend…

Der Schockmoment musste den Hellhaarigen wehrlos gemacht haben. Denn die Befreiungsversuche Tweeks hatten aufgehört. Der Junge war vollkommen still und ließ reaktionslos alles über sich ergehen. Doch genau das war der Grund, weshalb Craig plötzlich abbrach und ihre Lippen trennte.

Still ran eine Träne über seine Wange. Er konnte das nicht. Er konnte das nicht noch einmal tun. Er konnte es nicht ertragen, wie Tweek darauf reagierte. Überhaupt nicht. Nur wenige Millimeter hatte sich der Tucker Junge vom Gesicht des anderen entfernt, die Augen geschlossen, den Kopf leicht nach unten gewand, atmete geräuschlos aus. Er wartete lediglich noch auf die Ohrfeige, bevor Tweek ihn für immer kommentarlos verlassen würde. So wie beim ersten mal…

Er hatte das Zeitgefühl verloren, wusste nicht wie lange das hier gedauert hatte, das hier gerade dauerte, wo der Anfang und das Ende waren und was er danach tun würde. Craig stand einfach nur da, in Bereitschaft jeden Moment den wichtigsten Menschen in seinem Leben zu verlieren. Nun zitterten sogar seine Hände. Aber… er war vollkommen paralysiert, er konnte sich gar nicht so schütteln. Doch wenn nicht er, dann…-

Langsam, ganz langsam hob er den Kopf, öffnete müde seine Lider und blickte in ein Paar verwirrte, ängstliche, kaffeebraune Augen, deren Pupillen, so wie der Rest des fragilen Körpers, sanft bebten.

„…C-Craig…?“

Er hielt den Atem an. Die dunkelblauen Augen des Schwarzhaarigen waren mit einem mal weit, starr und für den Bruchteil einer Sekunde leer. Was… Was…?

So sehr Tweek die letzten Tage anders war, so sehr Craig sich bemüht hatte ihre Situation zu ändern, so sehr sich sein eigenes Leben dadurch verändert hatte, so sehr sie sich schon immer unterschieden hatten – nun teilten sie den gleichen Blick, die gleichen Gefühle, den selben Moment.

Craig hatte sich vorgenommen, sich keine Hoffnungen mehr zu machen, wusste welche Enttäuschungen darauf folgen konnten, aber … dieser Junge – diese Stimme, dieser unsichere Blick, diese warmen Augen und der zitternde Körper… das war…

„…Tweek…?“ Nur ein Hauchen, ein beinahe tonloses Bewegen seiner Lippen und doch legte Craig all seine Hoffnung in diesen einen Namen.

In seinen Namen.

Er fühlte sein Herz nicht mehr, spürte die Luft nicht mehr, alles war regungslos und still. Lediglich das sachte Vibrieren und der unaufhörliche Blickkontakt existierten für ihn, verlängerten diese Sekunden der Ruhe um eine gefühlte Ewigkeit. Und endlich, endlich kamen diese ehrlichen, zaghaften und unendlich erleichternden Worte über die Lippen des Jüngeren.

„I-Ich… ich erinnere mich… an dich…!“ Tränen standen in den Augen des Blonden, ein immer breiter werdendes Lächeln auf seinen Lippen, pure Freude in seiner Stimme. Er zeigte Emotionen, er sprach mit ihm, er sagte ihm, was sich der Ältere solange ersehnt hatte zu hören - Es war der Augenblick, in dem er es begriff. Und genau das, war der Moment in dem Craig wieder anfing zu leben. Er war noch hier … er war wieder hier.

„Tweek!!“

Aufschluchzend löste Craig die Hände von den Schultern des Jüngeren, schlang sie um dessen Nacken, zog ihn an sich und ließ seinen Kopf auf Tweeks Schulter fallen.

Er war hier… bei ihm… Tweek, sein Tweek.

„Es tut mir leid - Es tut mir Leid! Es tut mir so leid! Es hat mir etwas bedeutet, es bedeutet mir etwas – DU bedeutest mir alles auf der Welt! Tut mir Leid -“

Der Schwarzhaarige bemühte sich nun nicht einmal mehr darum, das Schluchzen zurück zuhalten, redete in einem Fluss, tränenerstickt, alles von der Seele, was er Tweek schon so lange beichten wollte. Ununterbrochen brabbelte er vor sich hin, wusste zum Teil selbst nicht, was genau er da von sich gab, wusste nur, dass es ehrlich war. Sein gesamter Körper inklusive Verstand schienen auf Standby geschalten zu haben und da Craig all seine verbliebene Kraft darin investierte, Tweek an sich gedrängt zu halten, gaben seine Beine nach und er sank mit dem Blonden auf den Boden. Überrumpelt von diesem plötzliche Geschehen, aber doch sehr zaghaft, klammerte sich der Jüngere irritiert an die blaue Jacke des Größeren und versuchte ihre Landung auf dem Fußboden nicht ganz so unangenehm zu gestalten.

„C-Craig…-“, sanft glitten seine zitternde Finger über die blaue Mütze hinab, bis in die darunter hervorragenden pechschwarzen Haarsträhnen des weinenden Jungen. Craig selbst hatte noch nicht wirklich realisiert, wie er sich hier eigentlich gab. Überhaupt nicht stark, nicht männlich, nicht cool, nicht dominant. Doch das war ihm gleich. Er hatte keinen Nerv mehr, keine Kraft mehr das alles zu verdrängen, wollte dieselben Fehler nicht noch einmal begehen. Er wollte schlichtweg nicht darüber nachdenken.

„Es tut mir leid!“, immer wieder flossen diese Worte über seine Lippen, zusammen mit den Tränen, die in Tweeks Kleidung versiegten, „ich wollte das nicht, wirklich nicht – du bist mir so wichtig, ich liebe dich – ich liebe dich, Tweek! Ich tu es wirklich – bitte verzeih mir-“

Hätte Craig nun aufgesehen, hätte er vielleicht den zunehmenden Rotton auf den Wangen des Blonden und sein Zucken bemerkt. Doch das ging in dem sachten, beständigen Zittern seines Körpers unter. Noch dazu hatte Craig die Augen geschlossen, hielt den Jüngeren weiterhin in einer verzweifelten Umarmung, rein aus Angst, er könnte ihn plötzlich noch einmal verlieren. Selbst wenn – oder – gerade weil er nun sein Gedächtnis wieder hatte, bahnte sich erneut wachsende Unsicherheit einen Weg in das so naive Herz des Schwarzhaarigen. Was wenn… er ihm nicht verzieh…? Gerade als Craig sich seinen schlimmsten Vermutungen hingeben wollte, spürte er eine Hand an seiner Wange, die ihn rücksichtsvoll dazu aufforderte den Kopf zu heben und dem Blonden in die Augen zu sehen. In diese rehbraunen Augen, in denen sich nun auch langsam Tränen bildeten und wäre Craigs Verstand nur etwas klarer gewesen, hätte er das überglückliche Leuchten in ihnen erkennen können. Doch sein Herz raste zu schnell, pumpte viel zu viel Blut und inhaltslose Gedanken durch seinen Kopf.

„Du…“, er schluckte, „du kannst dich erinnern…? An… An Alles…?“ Sie waren nur wenige Zentimeter von einander getrennt, so dass dieses befürchtende Flüstern des Größeren vollkommen ausreichte. Tweek nickte langsam auf diese Frage, senkte seinen blonden Schopf ein wenig. Und ebenso sank Craigs Herz.

„Ja… an alles“, gab der Kleinere leise zurück.

Craig biss sich auf die Unterlippe. „Das… ich wollte dich nicht verletzen…! Hätte ich gewusst, was ich damit anrichte, hätte ich es nie getan – wäre mir damals schon klar gewesen, wie sehr ich dich brauche, wäre ich - … Es tut mir leid…! Ich hatte solche Angst dich zu verlieren, als Freund, als Bekanntschaft - für immer – vergib mir…! Ich hab alles versucht, aber-“

„-Ich weiß…“, Tweek unterbrach Craigs verzweifelte Worte, indem er seine andere Hand nun ebenfalls an die noch freie Wange des Tucker Jungen legte und ihre Blicke erneut kreuzte. Und dieses Mal realisierte der Schwarzhaarige das zusichernde Lächeln. „Ich weiß doch, Craig… Ich kann mich an alles erinnern, was passiert ist, an früher, an die Party, bis zu diesen Moment. Ich weiß, wie sehr du dich um mich bemüht hast. Obwohl dich niemand gezwungen hat, obwohl du es nicht magst, Dinge zu verändern, hast du es mit aller Kraft für mich versucht. Du hast mich nicht aufgegeben…“ Sachte ließ der Blonde einen Finger über die kleine Schürfwunde gleiten, die Craig von der Schlägerei davon getragen hatte. Im selben Moment verschwand sein Lächeln und wurde durch einen schuldbewussten Blick auf die halb verheilte Verletzung ersetzt. „…Selbst, wenn ich es dir noch so schwer gemacht habe, hast du an mir festgehalten.“ Nun waren es Tweeks Augen aus denen sich still ein Paar salzige Perlen lösten. „..und dafür danke ich dir von Herzen...“, seine Stimme war nicht mehr als ein Wispern, bedrängt von den Tränen und seinem permanenten Zittern.

Eilig, jedoch vorsichtig zugleich, schmiegte Craig nun auch seine Hände an Tweeks Wangen, wischte behutsam mit den Daumen die nassen spuren weg. „Ich werde dich niemals aufgeben… das verspreche ich dir…!“

„…Das glaub ich dir, dafür war mir all das Beweiß genug…“ Mit sanfter Gewalt dirigierte der Blonde Craigs Kopf erneut gegen seine Schulter, streifte dabei einen kurzen Moment mit den Lippen die Ohrmuschel des Anderen.

„Ich liebe dich auch…“

Sanft lehnte er die Stirn des Schwarzhaarigen an seine Schulter, doch dieser registrierte es nicht. In diesem Augenblick blieb die Welt des Craig Tucker stehen. Nur eine Millisekunde. Doch diese schwinden kurze Zeit reichte aus, um alles auf den Kopf zu drehen – noch einmal, also, wieder richtig herum. So, wie es immer hätte sein sollen. Für diesen einen Moment blieb Craigs Herz erneut stehen. Nur um daraufhin wie verrückt zu schlagen.

>Das war doch nicht möglich<

Und wenn es ein Traum war, wollte er nie wieder aufwachen. Er hatte sich noch nie so gefühlt, so erleichtert, so erfüllt, so erhört. Er war noch nie so… glücklich.

„Tweek…“, erneut mit den Tränen kämpfend schloss er die Arme fester um den Jungen, nuschelte ununterbrochen weiter gegen seine Kleidung. Craig musste das erst einmal begreifen, es realisieren. Selbst leise schluchzend streichelte die zitternde Hand des Blonden über Craigs Rücken. Er hatte ihn noch niemals so erlebt und gerade jetzt, da alles auf einmal wiederkam, hatte der Hellhaarige eigentlich genug damit zu tun, sich selbst zu ordnen. Doch das könnte warten. Denn derjenige, der ihm am wichtigsten war, lag in seinen Armen.

„Tweek, Schatz? Das Auto steht draußen und…- uh-?“

Der Blonde wandte seinen Kopf so weit es ging, um seine verwirrte Mutter, gefolgt von seinem Vater, durch die Eingangstüre kommen zu sehen. Ihr erster Blick galt dem vollkommen aufgelösten Tucker Jungen, der nicht einmal bemerkte, wie sie hereingekommen waren. Erst danach begutachtete sie ihren eigenen Sohn genauer und bemerkte sofort, es musste etwas passiert sein.

„I-Ist gut, Mum“, aufmunternd lächelte Tweek ihr zu.

„…>M-Mum< ?“ Überrascht weiteten sich Mrs. Tweaks Augen und sofort wich der vorerst bedrückte Ausdruck in ihrer Miene einem hoffnungsvollen Gesicht. Auch Mr. Tweak hatte seine Worte runtergeschluckt und wusste nicht, ob er nun etwas zu dieser doch recht ungewohnten Szene oder zu dem plötzlichen Zutrauen seines verlorenen Sohnes sagen sollte. Der Blonde nahm ihm diese Entscheidung jedoch eindeutig ab, als er fortfuhr, „ich will nicht mehr weg. Ich – ng – kann mich wieder erinnern! “

Ein freudiges Aufschluchzen entkam seiner Mutter und keine Sekunde später lagen auch sie und Mr. Tweak sich in den Armen. Der Stein, der ihnen vom Herzen fiel, musste die Größe eines Felsbrocken haben, das hätte selbst ein Blinder gesehen. Doch Craig bekam das nur am Rande mit, ebenso, wie die beiden Eltern aus dem Haus rannten und die bestellten Umzugswägen aborderten.

Nur langsam hob er den Kopf von Tweeks Schulter, sah dem Blonden eine lange Zeit in die Augen, ehe er es schaffte wieder überlegte Worte über seine Lippen zu bringen.

„Wie fühlst du dich?“

Einen kurzen Moment blinzelte der Hellhaarige seinen Freund an, ehe er mit einem aufrichtigen Lächeln antwortete. „Könntest du beschreiben, wie du dich fühlst, w-wenn dir gerade dein innigster Wunsch erfüllt wurde?“

Ein sanftes Grinsen spielte über Craigs Lippen. Nein, er konnte es auch nicht. Es fühlte sich einfach nur unbeschreiblich an.

„Es gibt wirklich nichts, was ich jetzt noch brauchen würde“, Tweeks Lächeln rutschte in ein leicht schiefes Grinsen ab, „a-außer vielleicht einen Kaffee…“

Nun war Craig es der lachend den Kopf schüttelte und den Jüngeren noch einmal an sich zog, bis er Tweeks Atem auf seiner Haut fühlen konnte. „Ich glaube, in deinem Zimmer wartet eine Tasse sehnsüchtig auf Wiederbenutzung~“

Damit versiegelte er Tweeks Lippen in einem zärtlichen Kuss.
 


 


 


 

So.

Erstmal.

GRATULATION!

Wenn ihr das hier lest, seid ihr nicht an Kitsch verendet!

Und als zweites, dickes sorry, dass es so ausgehen musste xD’ Ich verstehe die Leser von euch, die so wie ich eher eine melancholische Seele sind und es gerne ein wenig ‚abgefuckt’ und ‚unbequem’ haben. Meistens sind das genau die Dinge an FFs, die tiefer unter die Haut gehen. Ich hatte auch wirklich vor den Schluss noch abzuändern, dass es eben nicht Friede-Freude Eierkuchen endet, Tweek weggeht und Craig sich nach einer Zeit voller leere selbst umbringt, oder was weiß ich. Aber… ich hab es ganz ehrlich nicht übers Herz gebracht xD’ Der arme Kerl musste schon die ganze Zeit so leiden und als ich die FF fertig gestellt hab, war ich selbst in einer Umbruchphase und dachte mir so „Nein! Der hat sein Happyend verdient!“ XD’ Unkonsequenz~ aber dass es so kitschig werde würde… hätte ich nicht von mir erwartet, aber naja.
 

Ich hoffe meine Fanfiction hat euch trotzdem gefallen und ich bedanke mich bei allen (auch euch Schwarzlesern *pat* xD) ganz ganz herzlich für die Zeit, die ihr euch genommen habt. Besonders natürlich bei den lieben Leuten, die sich dann noch zu einem Kommi überwinden konnten, v.a. meine treuen Kekse Kenny-mon, Innocent, -Nox-, Yuki_Ka-Fai und Klein_Ryu <3 Hab mich wirklich jedes Mal über eure Rückmeldung derbe gefreut!
 

Domo Arigatou Gozaimasu~

Never_mind_girl



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  SaRiku
2012-11-05T23:06:58+00:00 06.11.2012 00:06
*________*.

oh maaann.... was hast du mir nur angetan?! ich habe das pairing Craig x Tweek erst vor kurzem ganz neu für mich entdeckt, und dann stolpere ich ausgerechnet ganz zu anfang meiner karriere über so eine ff....! ó///ò

diese fanfiction war so unsagbar s.c.h.ö.n. <3(!!!) und gleichzeitig so unendlich traurig ;____; !!!
wenn du meinem kleinen optimisten-ich ein pessimisten-ende vorgesetzt hättest, ich glaube, ich hätte leider alles in meiner macht stehende tun müssen, damit du mir ein persönliches happy end schreibst! x'D
aber so, wie du es nunmal gemacht hast, war es eigentlich genau richtig. ^__~ realistisch, irgendwie. Craig hat echt ne menge gelitten, vielleicht sogar einen tick zu viel... >__> vor allem die szene, als Tweek ihn geschlagen - und noch viel schlimmer - ihm das herz gebrochen hat, das hat mich so... mitgenommen, irgendwie... v///v'
und wenn es da kein happy end gegeben hätte, dann wäre der arme kleine echt vor die hunde gegangen. und kann ein echter Craig-fan das zulassen?! ich hoffe, die antwort lautet nein! xD (dafür ist er doch viel zu perfekt, so wie er eben ist ;p)
ich denke mal, dass ich fast nonstop so emotional gefesselt von dieser fanfiction war, lag zum einen daran, dass du echt einen wunderbaren schreibstil hast, er ist so detailliebend und ... intesiv(?)! ^//^° großes lob an dich, ich werde wohl auch noch mehr von dir lesen müssen! ^__~
und zum anderen hast du es echt klasse hingekriegt, alle charktere in deiner ff tatsächlich sehr originalgetreu rüberzubringen. ich konnte ihre stimmen quasi in meinem kopf genau das sagen hören, was du ihnen in den mund gelegt hast, weil es schlichtweg perfekt gepasst hat! *~*

zusammenfassend gesagt:
danke für dieses... leseerlebnis! ;) Ich hab´s sehr genossen und war gut einen tag lang kaum ansprechbar, weil ich in jeder freien minute weiterlesen wollte(/musste) xD

Liebe, liebe grüße~ Sariku <3
Von:  Autumn
2012-06-26T22:30:11+00:00 27.06.2012 00:30
So, Abschlusskommi!^^
Gewissen: Es ist nach Mitternacht und du hast nicht gelernt, du katastrophaler Murks von einer Studentin!
*Gewissen zum Fenster rauswerf*
Das beste Kapitel in der ganzen Story? „Broken". Es war zwar (vom Inhalt her) schrecklich zu lesen und mein inneres Fangirl ist mehrfach zusammengebrochen, aber dieser Teil war fantastisch! Die Atmosphäre, die Gefühle, die gesamte Schilderung der Situation und Craigs Reaktionen...echt genial dargestellt. Daher stört es mich auch nicht mehr sehr, dass Craigs „Übergriff" nicht weiter großartig erwähnt wurde, es ist offensichtlich für Tweek okay, also ist es auch für mich...nun, nicht hundertprozentig okay, aber akzeptabel. Der Rest der FF ist einfach zu gut, von eventuellen Rechtschreibfehlern abgesehen, die sich ohne Probleme überlesen lassen.

Das Ende? Ja, ein wenig kitschig. Und, wen stört‘s? Nach all dem Mist, den Craig durchmachen musste, war dieses Happy End wirklich wunderschön. Allerdings muss ich zugeben, dass es noch schöner gewesen wäre, wenn du es nicht in ein einziges Kapitel gepackt hättest. Du hast den Gedächtnisverlust und Tweeks Veränderung so klar und ausgiebig aufgebaut, dass die „magischer Kuss"-Lösung etwas flach fällt. Die Szene war süß und so klasse geschrieben wie alles andere auch, aber sie ist im Vergleich zu den übrigen, so glaubwürdig geschilderten Erlebnissen zu plötzlich und reibungslos. Wenn du vielleicht noch zwei, drei Kapitel angehängt hättest, in denen Tweek nach dem Kuss langsam seine Erinnerungen wiedergewinnt und seine Beziehung zu Craig besser wird, wäre es noch überzeugender gewesen. Dennoch, es war eine tolle FF und ich bin froh, dass ich sie gelesen habe!^^

Gut, jetzt habe ich dich genug zugeschwallt!^^ Vielen Dank für diese schöne South-Park-Geschichte! *in Favos pack*

Liebe Grüße,
Autumn
Von:  Kenny-Mon
2012-04-23T13:36:13+00:00 23.04.2012 15:36
Soooo jetz wo ich die Tränen losbin und wieder 100% freie Sicht auf die Tastatur hab : das Kommi *trommelwirbel*

Hast du dir wirklich verdient
ich hab die letzten 3 Kapitel ja in einem Schwung durchgelesen und ich glaub hätt ich sie nur Kapitel für Kapitel mit Wartezeit gelesen wär ich wahrschienlich vor Spannung geplatzt :D
Nein ehrlich eine supergelungene Story mit vieeeeeeeeel Gefühl und vielen sehr tiefen Tiefen.
Also ich hatte am Ende schon garnichtmehr mit einem Happy end gerechnet (aber ich habs mir trotzdem gewünscht)
und ich finde es is so schön und die entspannung ist so sehr nachvollziehbar das der ganze Kitsch garnich so stark durchkommt .
erziehlt also mehr den 'Oh mein Gott scheiße ich brauch noch ne Packung Tempos effekt' als das man davor sitzt und sich nur denkt 'Okay .. noch rosaner und verblümter wärs ja garnich gegangen'

Und wie gesagt es zeit einfach das man nie aufgeben darf und für seine Liebe kämpfen muss(finde ich zumdiesnt) und das kommt so herrlich rüber.
Und mir hat Craig so gegen ende wirklich einfach nurnoch leid getan.
Eric kann ich jetzt noch weniger leiden als vorher und den anderen Tweek will ich nie kennenlernen ...
muss echt shclimm sein eine Person so zu sehen wie man sie gelibt hat und dann macht sie den Mund auf und man könnte einfach nur heulen ... zum Glück is das jetzt passé und körperliche WUnden heilen ja recht schnell ^-^

Und awwww~ Tweek is so süß wen ner Tweek is .
Ich war ja nachdem er Craig so zusammengeschlagen hat schon total der Meinung es wäre wirklich kein Stück Tweek mehr übrig und hatte ihn shcon total abgeschrieben ... aber am ende zack ! war wieder diese Liebe für ihn da und Creek is einfach das tollste Pairing.


Und bevor ich hier jetz noch weiter rum fanboy (xD)
~*kekse hinstell* hast du super gemacht*knuffs*


....[Pause]


...und jetzt? o__o?
was mach ich jetzt bis Mittwoch?

..NOCHMAL LESEN!^-^
Von: Niche
2012-03-26T16:43:35+00:00 26.03.2012 18:43
OMG
>-<
Ich steh kurz vor den Tränen
*sniffz*
D-das ist so unglaublich schön und ahh!
Und ich hab die ganze Zeit in der Angst gelebt, dass das doch nur ein Traum is und Tweek weggeht und alles
Q_Q
DANN hättest du mich sicher zum Heulen gebracht
>o<
Aberaberaber
das ist so schön und ah
Q___Q
Ich freu mich so für Craig, dass er sein Tweeki wieder hat
>o<

Schreibst du noch einen Epilog?
*total süße Hundeblick auflegs*
Von:  XxLillixX
2012-03-17T20:48:39+00:00 17.03.2012 21:48
Huhu *wink*

Ich fands einfach nur hammer *_*

irgs du hast echt toll geschrieben ö_ö

es war i-wie verdammt traurig das ich schon heuln musste
Q_Q echt jetzt...

beim letzten kapitel als ich das happy end gelesen hab hab ich nur
noch mehr geheult und dabei fett gegrinst!

Ich kann jetzt schon nich mehr XD

Auf jeden fall war es hammer Q_Q
(doppelt hält besser XD)


Lg.XxLillixX *wink* *dir kekse da lass* ^^


Von:  kawabangalo
2012-03-14T21:42:44+00:00 14.03.2012 22:42
Du machst mich glücklich :')

Ich war so fest davon überzeugt, dass alles ganz furchtbar endet... ich bin mindestens so perplex grade, wie Craig als Tweek meinte er erinnere sich wieder.
So ... BÄM.

Hach.. insgeheim hab ich ja gehofft ein einfacher Kuss würde die Sache wieder richten.. Erinnerungen des Körpers und solcher Schmafu. Aber dass es tatsächlich so wäre.. *o*

Ich kann meine abstruse Freude noch nicht ganz ausdrücken, aber ich fürchte mal der Lernabend ist mit diesem emotionalen Höhepunkt im Arsch^^" Egaaaal, Prüfung ist ja erst am FR x)
Das war's definitiv wert.

Danke für die tolle Geschichte :)
Von:  -Nox-
2012-03-14T21:41:52+00:00 14.03.2012 22:41
OH MEIN GOTT!
Ich hab grad Tränen in die Augen XD.
Ich finde dieses Happy End haben sie sich beide verdient.
Sie haben sovirl gelitten und ach... Es ist einfach nur süß <3
*Tränen wegwisch*

>„Es gibt wirklich nichts, was ich jetzt noch brauchen würde“, Tweeks Lächeln rutschte in ein leicht schiefes Grinsen ab, „a-außer vielleicht einen Kaffee…“< MEIN ABSOLUTER Lieblingsteil. In diesem Moment musste ich die Tränen wegwischen und einfach nur Lachen. Herrlich.

Wirklich - auch, wenn ein trauriges Ende ebenfalls gepasst hätte, das hier erfüllt mein Herz mit Freude!

Ich hab deine FF wirklich gerne gelesen und ich hoffe dass man noch mehr von dir zu sehen bekommen x3. Ich steh immer noch total auf deinen Schreibstil und hab mich bei diesem Kapitel so tot gequietscht. Herrlich.

Und jetzt - gehe ich schlafen.
Und träume von einem glücklichen Tweek.
Und einem noch glücklicheren Craig! >D
Von:  Innocent
2012-03-14T21:36:10+00:00 14.03.2012 22:36
<aghöoeughüäq ä+qe - *wein*
;_; Happy End! Craig hat es sowas von verdient! SOWAS VON! (Und natürlich auch Tweeks Eltern <3 UND DIE KAFFEETASSE! )
;-; Ich hab Pipi in den Augen vor lauter Rührung!
Ich finde das Ende toll! So gehören FF's!
Es hatte fast etwas von Dörnröschen x3 Nur das Tweek nicht geschlafen hat, aber der Kuss hat den alten Tweek wieder erweckt~<3

Ich werde nun fleißig an meiner FF weiter schreiben, damit du auch etwas zum lesen hast und hoffentlich kommt dann bald deine neue FF! Damit ich auch dort wieder viele sinnfreie aber liebevolle Kommentare hinterlassen kann!

*-* Vielen Dank für diese wunderbare Story <3<3<3


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