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Was sonst noch alles passiert...

NilexKyoya:D
von

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Der Unfall

Neues Kapitel ist daaaaaaa!

Und auch diesesmal wird es kein schönes sein für Kyoya und Nile.

Kann man diese Geschichte überhaupt "schön" nennen? Ich vermute eher nicht^-^

Und zum ersten Mal bin ich zufrieden mit einem Kapitel. Dieses gefällt mir sehr gut^^ Aber das ist meine Meinung. Ihc würde gerne eure wissen*-*

Aber ich will euch nun nicht länger aufhalten, dass hier ließt sowieso kein Mensch...

Sollte ich mir vieleicht mal abgewöhnen:D
 

Ach und der Titel sagt eigentlich schon alles...
 

Viel Spaß:D
 

Gegen Nachmittag wacht Kyoya dann mit einem brummenden Schädel auf, da die Sonne genau auf seine geschlossenen Augen scheint. Müde rappelt er sich auf und reibt den Schlaf aus seinen Augen. Verstohlen blitzeln seine blauen Saphire durch den Raum umher, schweifen dabei über eine kleine Digitaluhr, die mit roten Ziffern hell die Zahl 15:35 widergibt. //Man, ist es spät...// Gähnend steht er auf und schleift sich aus dem Schlafzimmer. Da Nile nicht neben ihm gelegen hat, geht er fest der Ansicht nach, sein jüngerer Freund müsse schon längst wach sein. Aber weder in der Küche, noch im Badezimmer oder in irgendeinem anderen Raum ist er aufzufinden. //Merkwürdig.// Verwirrt kratzt sich Kyoya an seinen Hinterkopf und setzt sich ersteinmal Wasser auf, um sich einen Tee kochen zu können. Wärend das Wasser heiß wird, sieht er auf dem Küchentisch ein kleines, mit goldenen Schriftzeichen verziehrtes Buch liegen, welches sich schnell als Niles Tagebuch entpuppt, als er die erste Seite aufschlägt. Vorsichtig schließt er es wieder, da er eigentlich nicht in den privaten Gedanken seines Freundes schnüffeln möchte. Das Wasser ist entzwischen heiß und so kann sich Kyoya getrost seinen wohlverdienten Tee machen. Er spielt mit dem Löffel in seiner kochenden Tasse gedankenverloren herum, sodass er nicht bemerk, wie sich eine kleine Gestalt der Küche langsam nähert. Sie geht leise über die Fliesen und bleibt kurz vor ihm stehen. Der dunkle Schatten, den sie wirft, legt sich genau über Kyoyas Tasse. Dieser schaut auf und blickt in den kalten Gesichtsausdruck seines Freundes. "Nile?" fragt er vorsichtig. Dieser ignoriert ihn und holt sich einen Apfel aus der Obstschüssel. Danach geht er noch zu einer Schublade, macht sie auf, holt etwas raus, was Kyoya aber nicht genau erkennen kann und dann verschwindet er wieder und lässt den Grünhaarigen alleine in der Küche zurück. //Was ist denn ihn den gefahren? Na hoffentlich kein Zug.// Schmunzelnd trinkt der Grühnhaarige seine Tee aus, stellt die Tasse in die Spühlmaschine und folgt seinem Orange-Braunhaarigen Freund. Den sieht er dann draußen, auf dem Balkon stehen. Seine Haare werden von dem Wind leicht hin und her gefegt, ein paar Strähnen streifen ihm über das Gesicht, seinen Kopf hat er auf seinen Handrücken gelegt, die zusammengefaltet auf dem Balkongeländer ruhen. Seine Augen sind geschlossen und er will den Moment der Ruhe genießen, doch sein Grünhaariger Freund hat ihm diesen gerade ganz schön versaut. Kyoya tritt zu ihm heraus und stellt sich knapp neben ihn. Still lassen sich beide den Wind um die Ohren fegen. Stumm mustert Kyoya den ruhenden Körper neben sich.

//Was wohl mit ihm los ist?// fragt er sich immer und immer wieder leise. Nach ein paar Minuten gibt Nile seine Smaragrade wieder preis, sie schauen müde und leer in die weite Welt hinaus. Jegliches Glitzern, was einst in ihnen war, scheint erloschen zu sein, sie schauen matt und lustlos drein. Seine Augen scheinen gebrochen, in tausend Scherben, die sich einst das Leben nennen durften. Obwohl Kyoya sie nur leicht von der Seite sehen kann, erschreckt ihn dieser leblose Ausdruck doch dermaßen. Wo ist nur das funkelnde Leben in ihnen hin? Warum sind sie gebrochen, wie ausgestorben? Was um alles in der Welt ist mit Nile?

Tausende von Fragen durchbohren sein Gehirn, tausende von Fragen, die auf Antworten warten. Langsam dreht Nile seinen Kopf zu Kyoya, seine verblassten, grünlichen Smaragrade sehen ihn einen Moment lang traurig an, bevor sie eine eiskalte Gestalt annehmen und kein Gefühl mehr rauslassen. Als würde er auf einen gefrorenen grünen See blicken starrt Kyoya die kalten Ausdrücke in den Augen seines Freundes an. Es erschreckt ihn zu tiefst, sowas in ihnen sehen zu müssen. "Nile?" fragt er vorsichtig nach, als habe er Angst, noch mehr Unheil anzurichten. "Was?" Niles Stimme klingt hart und bestimmend, auch hier kann Kyoya kein einziges Gefühl ausfindig machen. Was geht nur in dem kleinen Köpfchen vor?

Er hat wirklich das Gefühl, mit einem Eisklotz zu sprechen. So kalt, so lieblos...

Wo ist nur die Wärme hin, die einst diesen wunderbaren Körper heimsuchte? Wo ist sie geblieben? Wo? Suchend sieht der Grünhaarige in Niles Augen, aber er findet sie nicht. Er findet rein gar nichts, nur diese gähnende Leere, die unendlich weit zu gehen scheint. In Kyoyas Hals bildet sich ein fetter Kloß, den er kaum herunter bekommt. "Nile." fragt Kyoya vorsichtig, ganz ganz vorsichtig. Sachte streicht er ihm eine orangene Strähne aus dem Gesicht und sieht ihn ernst von der Seite an. Durch diese plötzliche Berührung zuckt der Orange-Braunhaarige zusammen und schlägt Kyoyas Hand von seinem Körper. Beide schauen sich tief in die Augen, der eine fragend, der andere abweisend. Eine unangenehme Stille breitet sich zwischen den beiden aus, Kyoya weiß nicht recht, was er sagen soll und was nicht. Er will Nile nicht zu Nahe treten, er will ihn nicht unnötig verletzen, aber was soll er denn machen, wenn sein Freund nicht reden möchte? Was hat er denn? Was? Der Grünhaarige beobachtet, wie sein Freund nervös auf seiner Unterlippe herumkaut, wie sich die feine Haut zu lösen beginnt und wie seine wunderschönen grünen Augen immer mehr die Gestalt eines Eisblockes verlieren. Pures Ensetzen spiegelt sich in ihnen wieder, die Angst steht ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Die Angst vor seinem eigenen Freund.

Kyoyas Magen zieht sich zusammen, als er diesen Ausdruck in ihnen ausgesetzt ist. Leise macht er einen Schritt auf Nile zu, doch dieser weicht sofort drei Schritte zurück und sieht ihn kopfschüttelnd an. "Nein!" schreit er ihn an und hebt abwehrend seine Arme. Zittert steht er vor ihm, schützt seinen Körper vor seinem mehr als verwirrten Grünhaarigen Freund.

Wieder geht er auf ihn zu und wieder weicht Nile ihm aus, solange, bis sein ägyptischer Freund das Geländer an seinem Rücken spürt. Verwirrt dreht er sich zu dem Hindernis um, doch schon steht Kyoya vor ihm und packt ihn an seinen Oberarmen, wirbelt ihn einmal herum, sodass er direkt vor ihm steht. Ängstlich schauen die grünenn Augen in die Blauen. Diese widerrum versuchen in den ängstlich dreinblickenden Augen zu lesen. "Bitte Nile. Sag mir was los ist!" fleht Kyoya ihn an. Nile kann ganz deutlich die Verzweiflung in seiner Stimme heraus hören, aber er kann es ihm einfach nicht sagen. Die Tatsache, dass Kyoya es auch noch verdrängt hat, kränkt ihn zusätzlich und reißt seine verwundete Seele und sein kaputtes Herz nur noch mehr auf. Liebevoll wanderen die fremden Hände an seinem Körper hinunter, bis sie seine Taille fest umschließen und halten. Kyoya beugt sich langsam zu ihm vor, bis seine und Niles Stirn sich berühren. Den schnelleren, panischen Atem seines Freundes spürt er ganz deutlich an seinem Hals. Und obwohl Nile so eine Angst anscheinden vor ihm hat, will er ihm den Grund nicht nennen. Was hat er denn gemacht? Ist es in dem Club passiert? Denn dummerweiße sind genau diese Stunden eine große Gedächtnisslücke bei ihm. Er weiß überhaupt nichts mehr, null, als hätte man ihm die Erinnerungen aus seinem Hirn geschnitten. Anscheinend hat er etwas gemacht, was bei Nile diese Reaktionen auslöst. Das er Angst vor ihm hat... Aber was kann das nur gewesen sein? Kann es nicht auch sein, dass Nile einfach schlecht geträum hat und Traum mit Realität verwechselt? Das seine sogenannten Panikattacken wieder auftreten? "Lass mich los." flüstert sein Orange-Braunhaariger Freund leise vor sich hin, seine Augen hat er zusammengekniffen und seine Hände stemmen sich gegen den viel größeren Oberkörper seines Freundes. "Und dann? Läufst du vor mir weg?" will Kyoya wissen. "Was ist nur los mit dir Nile? Was hast du nur gegen mich?" "Das weißt du ganz genau!" schluchzt sein Freund und sieht ihn mit tränenüberzogenen Augen an. "Nein, weiß ich eben nicht!" gibt Kyoya schnippisch zurück. Leise fügt er noch hinzu:"Und jetzt fang bitte nicht wieder an zu weinen." Doch dafür ist es bereits zu spät, als die ersten Tränen Niles Augen verlassen und seine Wange benässen. Behutsam werden sie von Kyoyas Daumen weggewischt, er sieht seinem Freund liebevoll an. "Bitte sag es mir. Ich verstehe es nämlich nicht. Überhaupt nicht." "Dann denk mal scharf nach!" zischt Nile ihm zu. Seine Stimme scheint die Luft um sie herum zu schneiden, sie jagt ihm eine Schauer nach dem anderen über den Rücken, vereist sein Herz und lässt es unagenehm zusammen ziehen. Seine Stimme ist eiskalt, gefühlslos, nicht lebendig. Als würde eine Leiche mit ihm sprechen. "Ach ja, noch was. Wenn du nicht wirkliche Schmerzen haben möchtest, rate ich dir, deine Pfoten ein für alle mal von mir zu lassen." Kyoya möchte darauf etwas erwidern, aber seine Stimme steckt in seiner Kehle fest. Kein Piepston verlässt seine Lippen. "Kyoya!" knurrt Nile finster. "Ich mein es ernst. Ich zähle bis drei und wenn du deine dreckigen Finger dann nicht von mir gelassen hast, wird es dir sehr sehr schlecht ergehen!"

"Erklär mir lieber erstmal was los ist!" brummt Kyoya zurück und verstärkt seine Griffe um Niles Taille. "Warum sollte ich das?" lacht sein Freund. "Willst du wirklich, dass ich in all meinen Wunden grabe? Das ich wieder zu bluten beginne?" Seine Augen funkeln spöttisch, als er das sagt. //Er ist verrückt geworden...// denkt sich Kyoya entsetzt, als er seinen Freund mustert. "Verschwinde!" kreischt Nile ihn an und tritt ihn gegen das Schienbein. Durch den plötzlichen Schmerz zuckt Kyoyas Körper zusammen, doch schnell hat er sich wieder aufgerafft, doch schon spürt er den nächsten, pochenden Schmerz. Direkt an seiner Schulter. Erst mustert er Nile, der ihn keuchend anstarrt, dann schweift sein Blick zu seiner Schulter. Der Stoff seiner Klamotten färbt sich blutrot, die Flüssigkeit sammelt sich bereits auf dem Boden zusammen. Und in seiner Schulter steckt ein großes, schwarzes Messer, dessen Klingen mit Blut überzogen ist.

....

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Grummelnd reißt sich Kyoya Minuten später seine blutverschmierten Klamotten vom Leib und mustert die Wunde an seiner Schulter. Das Messer hat bis zur Hälfte in seinem Körper festgesteckt, ein großes Loch ziehrt nun seine menschliche Gestalt. Wahrscheinlich muss es genäht werden, so tief ist die Wunde. Genervt legt er sich einen Druckverband an, damit die Wunde aufhört zu bluten. In dem Schlafzimmer dann holt er sich aus dem Schrank ein neues, nicht mit Blut verschmiertes Hemd und zieht es sich über. Von den Schmerzen spürt er kaum noch etwas, es hat eigentlich nie richtig weh getan. Nur, dass Nile ihn mit Absicht verletzt hat, dass schmerzt doch ganz schön in seinem Herzen. //Er ist wirklich verrückt geworden.// denkt sich Kyoya kopfschüttelnd und verschwindet in das Eingangszimmer, wo sein Freund bereits ungeduldig auf ihn wartet. Sie wollen sich aussprechen und die Sache ein für alle Mal klären. Denn so kann es schließlich nicht weiter gehen.
 

"Hör mir zu..." Nile geht in dem Zimmer auf und ab, ohne seinem Freund eines Blickes zu würdigen. "Ich weiß nicht, ob das, was ich mache richtig ist, aber ich weiß, dass das, was du machst, totaler Mist ist." Erst jetzt sieht er ihm in die Augen. Wut und Hass machen sich in seinen Blicken breit. Er kaut sich auf seiner bereits blutenden Unterlippe herum.

Abweisend blickt er zu Boden, er scheint nach richtigen Worten zu suchen. "Wovon redest du eigentlich die ganze Zeit? Und warum bist du mit dem Messer auf mich los? Ich habe dir nichts getan!" fragt Kyoya nach. Erklärt man ihm heute auch mal was? Was ist denn nur los mit seinem Freund? Was hat Nile? Finster wanderen die grünen Smaragrade wieder zu ihm. Mit verengten Augen sieht er ihn einen Moment an, bevor sich sein Blick wieder klart. Er kniet sich vor ihm, sodass sie auf Augenhöhe sind. "Küss mich." murmelt er leise, auffordern und sieht Kyoya liebevoll an. "Was?" Verwundert schüttelt Kyoya einige Strähnen aus seinem Gesicht und sieht seinen Freund mit offenen Mund an. "Küss mich." wiederholt Nile seine Aufforderung noch einmal. Dabei scheinen seine grünen Smaragrade die blauen Saphire necken zu wollen. "Erst spielst du dich hier auf wie ein Verrückter und dann willst du, dass ich dich küsse?!" ruft der Grünhaarige perplex und ungläubig, doch sein ägyptischer Freund erwidert darauf nichts, er sitzt einfach nur still vor ihm und sieht ihn auffordern an. Vorsichtig legt Kyoya seine Arme um Nile zierliche Schulter und zieht ihn zu sich. Ihre Lippen schmiegen sich gierig aneinander, als hätten sie sich lange nicht mehr berühren dürfen. Als sie sich wieder lösen, sehen sich beide still an. Niles Augen schauen ihn schon wieder mit diesem kalten, gefühlslosen Blick an. "Warum?" murmelt er immer wieder leise vor sich hin. "Warum war das gestern nicht so... Warum hast du das gestern nicht getan...

Warum musste es so enden?" In seinen Augen bilden sich wieder Tränen, doch er wischt sie sich weg, bevor sie ausstreten können. Er schluckt hart und sieht in die blauen Sapire."Was...?" will Kyoya schon ansetzten, doch Nile unterbricht ihn. "Du willst wissen, was gestern passiert ist? Oder eher gesagt heute Morgen, gegen ein Uhr nachts? Ja? Stell dich drauf ein, es wird dir nicht gefallen. Und du kannst dir sicher sein, dass ein "wir" nicht mehr existieren wird." Erschrocken und mit weit aufgerissenen Augen sieht Kyoya Nile an. "Das... ist nicht dein Ernst! Du machst Schluss?" "Es ist nicht meine Schuld, dass es soweit kommen musste." raunt Nile ihm zu. "Du meinst es also wirklich so." seufzt Kyoya leise und vergräbt sein Gesicht in seine Hände. "Seh ich so aus, als mache ich Witze?" lacht Nile.

"Außerdem... Es tut mir Leid... Nein, eigentlich sollte es dir Leid tun." brummt er und streicht sich eine orangene Strähne aus dem Gesicht. "Immerhin bist du daran Schuld, dass es so kommen musste. Oder glaubst du wirklich, ich bin noch mit jemanden zusammen, der mich so dermaßen verletzt hat?" "Aber, ich...-" möchte sich der Grünhaarge verteidigen, doch Nile lässt ihm gar keine Chance, etwas zu sagen. Stattdessen redert er immer weiter, geht gar nicht auf Kyoyas Versuche ein, alles zu klären. "Ich kann... Nein, ich möchte einfach nicht glauben, dass du zu so etwas überhaupt in der Lage warst... Wie konntest du mir nur so etwas antun? Wie? Verate es mir, denn ich verstehe es nicht! Und du willst mich lieben? Ja?" Traurig sieht er ihm in die blauen Saphire. Hass und Verachtung liegen in seinen Blicken, gemischt mit ganz viel Trauer und Leid. "Ich dachte du liebst mich?" geht Nile noch einmal mit zittriger Stimme auf das Thema ein. "Tu ich doch!" sagt der Grünhaarige schnell mit erhobenen Händen. "Ich liebe dich über alles, du bist die wichtigste Person in meinem Leben und ich kann mir ein Leben ohne dich gar nicht mehr vorstellen. Du gehörst zu mir und ich brauche dich, Nile! Bitte, du musst mir einfach glauben!" "Und warum machst du sowas?" murmelt Nile verletzt. "Was mache ich denn? Ich verstehe überhaupt nichts mehr! Was ist dein Problem? Warum bist du...-" "Warum ICH so bin?" unterbricht sein Freund ihn schnippisch. "Wer hat denn hier Probleme? DU! Wer hat mein Herz zerstört, meine Seele angegriffen und verletzt, meinen Geist beschädigt? DU!" brüllt Nile ihn wütend an. "Immer bin ich es, der verletzt wird! Immer! Das nervt langsam! Ich verstehe euch alle nicht... Warum verletzt mich jeder? Warum? Was habe ich denn getan, dass man mir wehtun muss?" jammert er schluchzend. "Warum hassen mich auf einmal alle. Ich verstehe das alles nicht mehr. Erst die Mädchen, jetzt du... Das muss doch einen Grund haben! Verate ihn mir!"

//Erst die Mädchen, jetzt du? Anscheinend haben sich die vier gestritten... Oh man Nile, wie soll ich es dir denn sagen, wenn ich nicht einmal weiß, worum es geht?// denkt sich Kyoya verzweifelt. Er hat noch nie in seinem Leben Nile so aufgebracht gesehen. Wie, als hätte sein Freund seine Gedanken gelesen, sagt er laut und ernst: "Du willst wirklich wissen was los ist? ja? Es wäre zwar besser für dich, du wüsstest es nicht, aber was solls... Wir sind sowieso kein Paar mehr, da macht das ja auch nichts mehr aus." Kyoya hat das Gefühl, als würde Nile ihn anlächeln, als würde es ihn totglücklich machen, nicht mehr mit ihm zusammen zu sein. //Was um alles in der Welt hab ich nur getan?// Die Frage spuckt wie ein Gespenst in seinem Kopf, sie hat sich in den hintersten Winkels seines Gehirnes eingemistet und obwohl er gleich die Antwort bekommt, hat er Angst vor ihr. Immerhin scheint die Antwort der Grund für Nile zu sein, mit ihm Schluss gemacht zu haben, ihn auf einmal wie die Pest zu hassen. Dafür muss es ja einen Grund geben und zwar einen nicht sehr schönen. Er beobachtet wie Nile vorsichtig seine schwarze Felljacke aufmacht. Unter ihr blitzt ein gelbbrauner Stoff hervor. Stumm betrachtet er seinen Freund beim Abstreifen des Kleidungsstückes. Sachte fällt sie schließlich auf den Boden, bleibt unberührt neben seinen Füßen liegen. Entsetzt starrt Kyoya auf die bloßgelegten, dünnen Arme, oder eher gesagt auf die bräunliche Haut seines Freundes. Das Shirt endet knapp unter den Schultern und unter ihm zeichnen sich viele verkrustete Kratzer ab. Seine beiden gesamten Arme werden von diesen Kratzern, Schürfwunden und blauen Flecken geziehrt. Da sein Shirt durch das Auskleiden etwas verkrumpelt auf seinem Körper liegt, erkennt Kyoya ansätze von knallroten Streifen, die sich anscheinden über den gesamten Bauch schlängeln. Sachte stellt er sich vor ihn und streift ihm das Shirt ab, ohne ihn auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Die grünen Smaragrade funkeln ihn leer und ausdruckslos an. Achtlos lässt er den weichen Stiff schließlich neben sich auf die schwarze Felljacke fallen und starrt mit weit aufgerissenen Augen den verwundeten Oberkörper seines Freundes an. Seine Brust und sein Bauch werden von ziemlich vielen, dicken, knallroten Striemen durchzogen. Seine gesamte Schulter ist eine einzige Blutkruste, sein Hals von Bisswunden übersäht. An seinen Hüften entdeckt Kyoya große Abdrücke und zu seinem eigenen Entsetzen, stammen sie von seinen Händen. //Das...soll...ich...gewesen...sein?// fragt er sich ungläubig und zugleich entsetzt. Nein. Das kann nur ein schlechtzer Scherz sein. Warum sollte er Nile so zugerichtet haben? Warum hätte er seinem Freund, den er über alles liebt, so weh tun sollen? Das ergibt für ihn überhaupt keinen Sinn. "Warum?" hört er seinen Freund wieder traurig fragen. Was soll er ihm jetzt antworten? Das es ihm "Spaß" gemacht hat, ihn so zu zu richten? Das er es nicht mehr weiß, warum er das getan hat? Das Nile es einfach vergessen soll?

Aber das kann er ihm nicht sagen, weil es ja an sich nicht stimmt. Warum, warum kann er sich an den verdammten Abend nicht mehr erinnern? Dann wüsste er, warum Nile wegen ihm solche Schmerzen haben musste. Dann hätte er es ihm sagen können, verlieren kann er so oder so nichts mehr. Nile ist ja nun gewissermaßen sein... Ex. Der Begriff "Ex" schmerzt in seinem Herzen, als hätte man heiße Nadeln in ihn gestoßen und es durchtrennt. Sein Herz blutet und weint. Weint und sehnt sich nach der Wärme und der Liebe des anderen.

Er ist so in Gedanken versunken, dass er erst spät realisiert, wie seine Finger über die wunden Stellen streicht. //Das war ich nicht. Das ist nicht wahr. Sowas würde ich niemals tun. Ganz besonders bei Nile nicht. Aber wer war es denn dann? Nile selbst? Das kann doch aber auch nicht sein! Warum sollte Nile sich selbst verletzen? Das macht alles keinen Sinn...

Es ist viel zu verwirrend. Kyoya, beruhige dich, du machst dich nur selbst verrückt...

Nile wird schon die Wahrheit sagen, damit muss ich wohl oder übel leben. Auch wenn ich es nicht glauben kann, oder mag.// Seine grüne Haarpracht schüttelt er kurz hin und her, um sich die wirren Gedanken aus dem Kopf zu schlagen. Jetzt sehen seine Haare noch zotteliger aus als sonst. "Kyoya." hört er Nile leise sagen. Es ist fast ein Flünstern. "Sei froh, dass es so geendet ist. Ich könnte dich auch problemlos anzeigen, keine Frage." Der Satz verschlägt Kyoya die Sprache. "An... Anzeigen?" stottert er ungläubig, als er seine Stimme wieder gefunden hat. "Sowas ist strafbar." raunt Nile ihm zu. "Aber... du machst es nicht?" fragt Kyoya unsicher. "Ja." "Warum das?" "Weil ich nicht will, dass du hinter Gitter kommst." lacht sein Ex-Freund. "Deshalb solltest du mir dankbar sein, sonst zeig ich dich an wegen Vergewaltigung an einem Minderjährigen." //Vergewaltigung?!// Kyoyas Mund klappt nach unten, vermutlich berührt seine Kinnlade bereits den Boden. Ein dicker Kloß macht sich in seinem Hals breit. Er scheint sein Inneres zu zu schnürren."Ich hab' dich vergewaltigt?"

Pures Entsetzen und Unglaubwürdigkeit spiegelt sich in seiner Stimme ab. Nile hört es raus und muss lachen. Doch sofort wird er wieder ernst. "Wenn du unbedingt mit mir schlafen möchtest, warum fragst du mich dann nicht einfach? Es kann ja sein, dass ich es auch möchte. Trotzdem... Du hast nicht gefragt, sondern Gewalt angewendet. Und genau das verstehe ich nicht. Denn der Kyoya, der mit mir gestern geschlafen hat, ist nicht der Kyoya, in den ich mich Hals über Kopf verliebt habe. Zumal du gestern ziemlich durch den Wind gewesen sein musst, da du weder an Gleitgel noch an Kondome gedacht hast." Als habe er einen sehr guten Witz gemacht, prustet Nile los vor lachen. Ihm laufen sogar einige Lachtränen über die Wange, so lustig findet er anscheinend seine eigene kleine Rede. Aber Kyoya ist gar nicht nach lachen zumute. Der Kloß in seinem Hals scheint immer weiter zu wachsen. er drückt gegen seine Haut, sodass Kyoya das Gefühl bekommt, jeden Moment auseinander zu platzen.

Ihm wird richtig schlecht bei der Vorstellung, so mit Nile geschlafen zu haben. Sein Freund muss unentlich viele Schmerzen gehabt haben. Bestimmt hat er geweint. Sehr viel geweint.

Und das alles nur wegen ihm. //Ich bin ein Monster.// Kyoya könnte sich eigenhändig erwürgen für sein Verhalten. Sowas ist unverzeilich. Und dabei sollte er jetzt gerade, in dieser schwierigen Zeit, seinem Freund beistehen. Und da er das nicht getan hat, bekommt Nile alles Recht, ihn der Polizei auszuliefern. Aus irgendeinen Grund wünscht er sich, dass Nile noch einmal ein Messer in seinen Körper rammt. Er hat das mehr als verdient.

"Ach was... Es ist vorbei. Mach dir keine Vorwürfe, es ist nicht deine Schuld. Anscheinend hab ich etwas an mir, dass mich früher oder später alle Menschen, die ich liebe und brauche, hassen und veraten. Was solls. Vieleicht ist das ja mein Schicksal." "Nein...-" versucht Kyoya ihm zu widersprechen, doch es hat keinen Sinn. Nile schneidet ihm mit einer Hanbewegung den Satz ab. "Mach dir nichts daraus. Es ist, wie gesagt, nicht deine Schuld. Nicht deine alleinige." fügt er leise hinzu, bevor er sich umdreht und den Raum verlässt. Verdattert starrt Kyoya ihm hinterher. Als sein Ex das Hotel verlassen hat, geht er zu einer Wand und schlägt diese mit seinen geballten Fäusten. //Scheiße...! Was hab ich Depp nur getan? Mist, mist, mist!//
 

Kyoya schaut verzweifelt aus dem Fenster. Er sieht seinen Ex-Freund unten mit einem Polizisten reden. Dieser untersucht ihn, lässt ihn dann gehen. Nicht verstehend beobachtet Kyoya ihn weiter. Seit dem Ereignis mit den Morden sind viele der Straßen abgesperrt, an jeder Ecke steht ein Polizeiauto und so gut wie jeder wird pro Tag um die 10 mal angehalten und auf Waffen oder Drogen durchsucht. Ein schwarzer Porsche tuckert durch die Straßen, bedacht langsam zu fahren, um nicht von der Polizei angehalten zu werden. Das Auto beschleunigt sein Tempo, als Nile mitten auf der Straße steht. Da das Auto immer schneller zu sein scheint und genaustens auf seinen Ex zusteuert, macht Kyoya sich besser auf den Weg nach unten. Er stürmt aus dem Hotel, dass Auto prescht heran, kommt immer näher. "Nile, verschwinde da!" brüllt Kyoya seinem Ex-Freund zu, doch dieser reagiert nicht. "NILE!" Erst jetzt dreht sich besagter Ägypter um und sieht sofort das Auto, was auf ihn zusteuert. Kreischend schlägt Nile seine Arme vor sein Gesicht, spürt, wie er zur Seite gerissen wird und gegen den harten Borstein knallt.
 

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En greller Lichtschein. Ein dumpfes Knallen. Ein pochender Schmerz an seinem Rücken. Ein Reißen, ein Niederschmettern... Stille... Schwärze... Leben... Sterben... Blut... Überall Blut. Alles voll von dem roten Lebensaft... Ist das der Tod? Ist alles vorbei? Der metallige Geschmack klebt an seinem Gaumen, der Geruch steigt in seine Nase. Ihm wird schwindelig, er hört nichts, er sieht nichts. Alles ist rau, gefühlslos, er kann sich nicht bewegen. Sein Körper fühlt sich an wie Blei, seine Knochen scheinen unentlich schwer zu sein, seine Muskeln schlaff und erschöpft. Die vielen roten Flecke auf dem nassen Grau verwirren ihn, dabei hat es nicht geregnet. Warum ist es nass? Woher kommt die kalte Nässe nur?

Warum fühlt sich sein Herz an wie versteinert, wo ist sein vertrauter Herzschlag?

Seine tauben Hände schaben über den groben Boden, seine Haut bekommt Risse und springt auf. Erst als sein Körper zum Stillstand kommt und ruhig auf dem harten Stein liegen bleibt, versucht er seine herumspringenden Gedanken ordnen zu können. Schatten legen sich über ihn, verdunklen seine Sicht, zu erkennen, was eigentlich passiert ist. Blut und Angst vermischt sich in seinem Körper, Geschrei zertrümmert die Stille. Angstvolles Gekreische, was sich in seinem Kopf befindet. Eine innere Stimme schreit nach ihm, er solle aufstehen, sich umdrehen, der Wahrheit ins Auge blicken. Aber möchte er der Wahrheit überhaupt ins Auge blicken? Möchte er auf die blutverschmierte Straße sehen? Das eigene Blut und das anderer verteilt auf dem schwarzen Asphalt? Hustend kneift er seine Augen zusammen. Er möchte es nicht sehen. Diesen Anblick möchte er sich ersparen. Kalte Hände packen seinen verwundeten Körper und drehen ihn vorsichtig auf den Rücken. Doch nicht vorsichtig genug. Schmerzen breiten sich in seinem Unterleib auf, tanzen seine Wirbelsäule rauf und runter. Keuchend spuckt er das sich ansammelnde Blut in seinem Mund aus, es läuft ihm über seinen ganzen geschudenen Körper. Immer wieder spuckt er vergebens, um den metalligen Geschmack los zu werden. Mehr und mehr rotes Blut verliert er, sein Magen zieht sich unangenehm zusammen, sein Schädel brummt, als würde ein Heavy-Metal-Konzert in ihm stattfinden. Er spürt, wie sich etwas über seinen Körper zieht, ein reißender Schmerz, der jede Vene zu durchwandern scheint. Alles schreit in ihm, alles schreit vor Schmerz auf, sein Körper bäumt sich unter den qualvollen Berührungen, doch aus seinem Mund tritt kein einzigster Laut heraus. Lediglich das rote Blut verlässt ihn unweigerlich. Leise Stimmen dringen zu ihm vor, sie reden auf ihn ein und rütteln an seinen Wunden. Sie bohren sich in seinen Körper, reißen ihn auf, seine Organe scheinen alle zu zerplatzen. Jede Stelle vibriert, sein Körper wird gegen den harten Stein gedrückt, die kalte Luft fegt zusätzlich über sein Gesicht und reibt sich an seinen Wunden entlang. Er scheint zu verbrennen, jede Wunde schmerzt höllisch und ihm ist kalt. Er hat das Gefühl, seine Körpertemperatur sinkt auf Null Grad, ihm fröstelt es von innen heraus.

Vorischtig macht er seine Augen auf. Die Umgebung um ihn herum ist verschwommen, nur wage kann er einige Umrisse erkennen. Von Bäumen, von Häusern und driekt über ihn der Umriss eines menschlichen Kopfes. "Alles okay mit Ihnen?" hört er eine raue, trübe Stimme sprechen. Sie klingt besorgt und anscheinden hält die Person ihn fest. Stumm nickt er, da er nicht in der Lage ist zu sprechen. Zu schnell fließt das Blut aus seinem Mund. Zunehmend kann er klarer sehen. Über seinem Gesicht beugt ein älterer Herr, der ihm helfend die Hand hingegen streckt. Dankend nimmt er sie an und lässt sich auf seine zitternden Beine ziehen. "Da haben Sie aber Glück gehabt." murmelt der Herr. Er hält ihm ein Taschentuch hin. Dankend nimmt Nile es an und spuckt das restliche Blut aus, was sich in seinem Mund befindet. "Was ist passiert?" fragt er leise, als er wieder sprechen kann. Seine Stimme klingt wie gehaucht. "Es gab einen Unfall. Ein Auto ist mit 180 km/h auf Sie zugerast, jemand konnte sie gerade noch so von der Straße stoßen. Wahscheinlich überlebt die Person das nicht. Die Frau, die das Auto gefahren hat ist tot und liegt auf einer Liege neben einem Krankenwagen. Aber mehr weiß ich auch nicht so ganz. Da müssen Sie die Polizisten fragen, die können Ihnen mehr Auskunft geben als ich." "Danke." flüstert Nile und der Mann verschwindet, sobald er halbwechs alleine auf den Füßen stehen bleibt. Ein Arzt rennt auf ihn zu und möchte ihn stützen, doch Nile wehrt ab. "Kommen Sie mit. Wir müssen Sie ins Krankenhaus bringen, mit den Wunden kommen Sie nicht weit." "Nein, nein, ich will erst wissen was passiert ist." "Das können Sie auch im Krankenhaus jemanden fragen. Los, kommen Sie, bevor es zu spät ist!" drängelt der Arzt und möchte Nile in den Krankenwagen zerren, doch der junge Ägypter befreit sich und schnauzt den Arzt mit kränklicher Stimme an: "Ich habe 'nein' gesagt! Und jetzt lassen Sie mich in Ruhe." Kopfschüttelnd wendet der Arzt sich von ihm ab. Seufzend sieht sich Nile den Unfallort an. Er entdeckt den schwarzen Porsche, der falschherum halb in einem roten Mercedes steckt. Die Türen des Mercesdes sind eingedrückt und mit Beulen versehen und aus der Motorhaupe steigt eine leichte, gräuliche Rauchfahne. Scherben liegen auf der Straße versträut, sie glitzern wie Perlen in der warmen Sonne, die den Unfallort mit ihren hauchzarten gelblich-roten Schein behüllt. Unter den Autos hat sich eine große Benzinpfütze gebildet und Rohre liegen auf der Straße verteilt, die teils mit roten Blutspritzern bedeckt sind. Die Luft riecht nach dem Benzin, gemischt mit dem metalligen Geruch von Blut.

Seine grasgrünen Seen schweifen weiter zu einer Liege, die neben einen der vielen Krankenwagen steht. Auf ihr liegt eine mit rotem Blut überzogene Frau. Er betrachtet den leblosen Körper genaustens. Ein ungutes Gefühl steigt in ihm auf. Er hat das Gefühl, sie schon einmal irgendwo gesehen zu haben, sie zu kennen. Zuerst mustert er ihre Wangen. Auf ihnen klebt verkrustetes Blut, ihre Stirn hat ein großes, offenes Loch, aus dem stetig dickflüssiges Blut fließt. Ihr linkes Bein ist angeschwollen, das Rechte fehlt vollständig. Es scheint abgerissen zu sein. Der Knochen ragt noch aus ihrem Oberschenkel und die Venen liegen um sie herum verteilt in der Blutlache. Erst jetzt sieht Nile, dass auch ihre beiden Zeigefinger fehlen. Das hat er vorhin gar nicht richtig wahr genommen. Doch jetzt scheint es herauszustechen. Er findet die beiden fehlendenn Finger auf dem Boden. Sie schwimmen in einer großen Blutpfütze, der sanfte Wind trägt sie leise hin und her.

Der Geruch von Verwesung und Tod steht in der Luft und wird hin und wieder von einem leichten Luftzug geschaukelt. Ihre einst roten Lippen sind blutleer und aufgeplatzt.

Aus ihrem Mund fließt das Blut ihren Hals entlang und benässt ihre einst weiße Bluse. Ein beschfarbener BH lugt unter dem weißen Stoff hervor.

Ihre schware Röhrenjeans ist zerissen und Teile des Stoffes fehlen. Nile geht davon aus, dass die Frau das Auto gefahren hat. Das der alte Mann sie meinte.

Mit verengten Augen starrt er auf die blonden Haare. Der gesamte Unterschädel ist rot, aber an einzelnen Stellen treten blonde Strähnchen hervor. Diese fallen ihr wirr in das schmerzverzerrte Gesicht. Auf einmal kommt es ihm vor wie ein Schlag ins Gesicht. Er kennt sie. Ja, er kennt sie. Auf einmal weiß er genau, wer das Auto gefahren hat. Ein dicker Kloß macht sich in seinem Hals breit, als sein Blick auf dem vielen roten Blut haftet. Er möchte einfach nicht glauben, dass sie tot ist. Das sie das Auto gefahren hat, dass sie ihn beinah überfahren hätte, dass er gerade noch so von der Straße geschubst worden war... Sue. Er sieht ihr unbeschmiertes Gesicht genau vor sich, als würde sie vor ihm stehen. Wie sie lächelt, wie sie fröhlich ist. Doch jetzt ist sie tot, kann nie wieder lachen oder glücklich sein. Kopfschüttelnd wendet er sich von dem Leichnam ab, er erträgt den Anblick von Kyoyas toter Klassenkameradin nicht länger.

Lieber schaut er sich den Rest des Unglückes an. Seine Augen wanderen über die Blutstraße zum knallroten Asphalt. Einige Menschen laufen ihm über den Weg, dann kommt eine ganze Ansammlung von Menschen. Wahrscheinlich liegt dort die Person, die ihn von der Straße geschubst hat. Mit wackeligen Beinen geht er zu der kreisförmigen Ansammlung. Er entdeckt viele Ärzte, die besorge Rufe durch die Gegend schreien. //Hoffentlich geht es ihm oder ihr gut.// denkt sich Nile. Geschickt schlängelt er sich durch die Menge, die ihn verwundert anblickt.

"Hey, gehen Sie zum Krankenwagen, da sind Sie sicher." rät ein Arzt ihm, aber er antwortet genau das gleiche wie zuvor. "Es ist Ihre Entscheinung. Wenn Sie umkommen, beschweren Sie sich nicht bei Gott." "Ich glaube nicht an die Götter wie Sie." lächelt Nile ihm heißer zu.

"Na dann." meint der Arzt freundlich und wendet sich wieder der verunglückten Person zu. Nile lugt an ihm vorbei und fängt vor Schreck an zu kreischen. Zwei Schritte taumelt er nach hinten bevor er stolpert und auf seinen Hintern fällt. //Nein!// schreit eine Stimme in seinem Kopf. Tränen sammeln sich in seinen mit staub überzogenen Augen an.

Zitternd krabbelt er zu dem ruhenden, blutverschmierten Körper und lässt sich knapp neben diesem fallen. Seine dünnen Finger tasten sich ganz vorsichtig zu dem beinah friedlich aussehendem Gesicht. Ganz sachte streichen sie über die blutige Wange, sie werden mit dem roten Lebensaft benetzt. Seine Hand hält er sich vor die Augen, die trüben Smaragrade mustern entsetzt das rote, flüssige Blut. Es läuft von seinen Fingern hinab über seine Handfläche,schlängelt sich ein paar Mal auf seiner aufgeschabten Haut, bevor es seinen Arm hinab zu seiner Kleidung fließt, wo es sich mit dem dünnen, aufgefetzten Stoff verbindet. Seine Wunden brennen durch das warme Blut. Durch das Blut von Kyoya. //Nein... Das kann doch nicht wahr sein. Warum, warum Kyoya?// Verzweifelt starrt er auf das Blut in seinen Händen.

Mit weit aufgerissenen Augen starrt er das kaum noch zu erkennende Gesicht an. Die Kreuznarben sind kaum noch sichtbar, an seinen grünen Haaren klebt rotes Blut, seine gesamte Schädeldecke ist damit bedeckt. Die rote Flüssigkeit läuft ihm an seinen Schläfen entlang, über die Wangen zu seinem Hals, wo sie in seine zerissene Kleidung überläuft.

Diese hat sich mit dem roten Zeug vollgesogen, kaum eine Fläche ist nicht mit ihr bedeckt.

Die Straße um ihn herum besteht aus einer einzigen, großen Blutpfütze. Selbst die Motorhaupe des Autos ist bespritzt mit dem roten Zeug. Immer wieder wanderen seine grünen Smaragrade von seinen benetzten Fingern zu dem blutverschmierten Körper. Sein Blut. All das Blut gehört ihm. Gehört in seinen geschundenen Körper.

Ihm wird schwindelig, die Welt scheint sich zu drehen. Die Bäume zischen an seinem inneren Auge vorbei, die Gesichter der besorgten und schreienden Menschen verschwimmen in einen farbenfrohen Kreis. Immer wieder blitzen kleine Punkte hervor und treffen auf sein Auge. Mit den Händen hält er seinen Kopf fest, es scheint als würde ein schriller, lauter Ton durch sein Ohr jagen und ihn verrückt machen wollen.

Kreischend sinkt er schließlich zusammen, ein Schlag ins Gesicht und alles wird schwarz um ihn. Noch kurz spürt er eine fremde Hand die ihn aufzufangen scheint, bevor er sich in ein großes Schwarzes Loch stürzt und zu fallen beginnt.
 

Joa, so ein Autounfall ist nicht gut... Arme Sue, sie musste bereits von uns gehen *schnief* Ja, dass mit dem Unfall...

Die Idee hab ich von einer sehr guten Freundin. Sie hat mich darauf gebracht^^

Vieleicht ist er etwas übertrieben geworden, aber so finde ich es ganz gut.

Nunja, es wird nicht besser für die beiden. Sie sind ja getrennt O.O

Ich fande es so besser. Mal ehrlich, bleibt man bei jemanden, von dem man grob vergewaltigt wurde? Ich vermute das bleiben die wenigstens. Also ich würde nicht bleiben^-^
 

Hoffe es hat euch gefallen!
 

LG

TalaxNile



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Nilefreak
2012-04-11T15:22:53+00:00 11.04.2012 17:22
Ich finde deine FF einfach toll.Ich habe mir vor kurzem erst ein "Konto" eingerichtet und auch erst jetzt mit meiner 1 FF begonnen,aber diese FF war die erste die ich gelesen habe und vor Begeisterung fast vom Stuhl gefallen bin *suchtanzeichen*
Mach so weiter,du beschreibst alles immer so toll,ich saß deswegen schon fast mehr als 5 Stunden am Laptop,um die Kapitel zuende zu lesen...


P.S:Kann meine FF einfach so mal von dir (oder anderen) durchgelesen werden?

Viele Grüße Nile Freak
Von:  filia-infernorum
2012-02-27T21:09:38+00:00 27.02.2012 22:09
wow *.*
du hast es geschafft, ich bin erstaunt und gleichzeitig tieftraurig. =/
erstmal das gute und positive zu dme kapitel, ehe ich mich dann über das schreckliche und traurige auslasse ^^
Du kannst vollkommen mit dem Kapitel zufrieden sein, jedenfalls was deinen Schreibstil und die Methode angeht. *.*
das lesen hat echt spaß gemacht, was vorallem an den sehr detailierten und präzisen beschreibungen der seelenlage der beiden und der umgebungsbeschreibung lag. normalerweile schätze ich lange umgebungsbeschreibungen nicht so, weil sie oft dafür sorgne, dass man den blick für dne inhalt und somit für den grund des kapitels aus den augen verliert, aber du hast es echt prima hinbekommen in dem kapitel *.*
ich war fast wie gefesselt von deinen worten, auch wenn ich sagen muss, dass es teils echt heftig war, was ich über Nile und Kyoya erfahren musste und es schmerzte in der Seele Nile so leiden zu sehen, während Kyoya so verpeilt war, dass er sich an absolut nichts mehr erinnern konnte... =(
der inhalt war das komplette gegenteil vom schreibstil her. denn darüber hab ich mich ganz udn gar nicht gefreut und mit jeder seite, die ich gelesne habe, wurde es schlimmer und schlimmer. du mutest deinen lesers wirklich ne menge zu!
Ich konnte richtig mit Nile mitfühlen, aber auch irgendwie mit Kyoya, der nichts für sein Verhalten von letzter Nacht konnte. Aber das macht es nicht ungeschehen, sondern noch viel schlimmer.
Wenigstens konnte sich Kyoya zum Schluss, auch wenn auf eine sehr dramatishce Weise, sich Nile verbunden zeigen und hat ihm damit das Leben gerettet, auch wenn das bedeutet, dass er selbst stirbt.... =(((
einfach nur traurig.

ich hasse das ende von dem kapitel! sowas tut man seinen lieblingen nciht an, egal wie sehr man sie mag oder auch hasst. Es ist ungerecht gewesen. du kansnt Kyoya nciht ernsthaft sterben lassen. was soll dann aus Nile werden?? Findet dann das abschlusskapitel auf dem Friedhof doer gar der Unterwelt statt??!!
ich jedenfalls hoffe sehr, dass beide doch wieder, vorallem nach der Sache, wieder zueinander finden und gemeinsam neu anfangen können *.*
ansonsten war das ein super geiles kapitel udn ich freue mcih schon aufs näcshte ^^

lg
filia-infernorum


Von:  LellaTheDarkAngel
2012-02-27T18:10:12+00:00 27.02.2012 19:10
daskaitel hat mir schon gefallen a ich draama eigentlich sehr amg aber...
das nile kyoya nicht mal erklären lässt find ich einfahc nur sch***
tut mir leid aber es is so...
und ,an yoyo T_T
ich hab geahnt das das passiert is
miep...

aber trotzdem gutes kap^^
bin aufs nächste gespannt^^"

LG lella


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