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Between Potions and Quidditch

Draco x Ginny
von

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(K)ein ruhiges Jahr in Hogwarts

Draco Malfoy hatte erst Lehrer werden müssen, um an Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei, ein ruhiges Jahr erleben zu können.
 

Er war ein Musterschüler gewesen, hatte dem Haus Slytherin alle Ehre gemacht und stets ausgezeichnete Noten erhalten, die zweifelsohne von seiner Begabung herführten. Und doch konnte er sich noch an die eine Strafarbeit in seinem ersten Schuljahr erinnern, die er natürlich ungerechtfertigter Weise ausführen musste. Sein erstes Erlebnis im Verbotenen Wald hatte ihn gelehrt, dort nie wieder einen Fuß hineinzusetzen. Die Kreatur, die er dort gesehen hatte, war nicht annähernd so angsteinflößend wie der wildgewordene Troll, der an Halloween durch das Schloss lief und die Schüler in Angst und Schrecken versetzte.
 

Ein Jahr später wurde im Schloss die Kammer des Schreckens geöffnet und somit ein Monster freigelassen, welches sich auf die Muggelgeborenen und Schlammblüter stürzte. Zwar hatte Draco als Reinblüter nichts zu befürchten gehabt, doch der Basilisk, als welcher sich das Monster entlarvte, sorgte mit den Versteinerungen der Schüler dafür, dass Hogwarts beinahe geschlossen worden wäre. Und das wollte Draco nun wirklich nicht.
 

Nachdem der Basilisk besiegt und die Gefahr gebannt war, gab es für Draco immer noch kein ruhiges Jahr. Einem verrückten Massenmörder gelang es aus Askaban auszubrechen und Draco fragte sich bis heute noch, wie es Sirius Black gelungen war, dies fertig zu bringen. Aber anscheinend war sein Cousin zweiten Grades ziemlich gewitzt, denn abgesehen von der Flucht aus dem sichersten Gefängnis der Welt schaffte er es sogar in Hogwarts einzudringen. Draco musste in seinem dritten Schuljahr nicht nur auf der Hut vor dem verrückten Mörder sein, sondern auch vor den mordlustigen Tierwesen, die in Hogwarts frei herumliefen. Dem Hippogreif, der sich im Pflege magischer Geschöpfe Unterricht auf ihn gestürzte hatte, war er nur um Haaresbreite entkommen. Sein rechter Arm schmerzte immer noch, wenn er an dieses hinterlistige Federvieh dachte.
 

Wenn Draco es sich genauer überlegte, schien Hogwarts gar nicht so sicher zu sein, wie er immer dachte. Immerhin hatte es Sirius Black geschafft dort einzubrechen und dem falschen Moody, der in seinem vierten Schuljahr monatelang unerkannt durch Hogwarts spazierte, war es anscheinend auch ein Kinderspiel gewesen. Der falsche Moody stellte sich als Anhänger des Dunklen Lords heraus, vor dem Draco als Sohn eines Todessers eigentlich keine Angst haben brauchte. Dachte er zumindest und doch hatte der falsche Moody die Dreistigkeit besessen, Draco vor allen anderen in ein Frettchen zu verwandeln. In ein Frettchen! Draco fand, dass das viel schlimmer war, als das, was Diggory beim Trimagischen Turnier erleiden musste. Der hatte wenigstens seine Würde behalten. Der Hufflepuff war ihm eigentlich ganz sympathisch gewesen, da er es fast geschafft hatte Potter im Turnier zu schlagen. Aber dann starb der einfach.
 

In seinem fünften Schuljahr wurde Draco Vertrauensschüler und eigentlich verlief dieses Jahr sehr zufriedenstellend für ihn. Es war ein kluger Schachzug von ihm gewesen, sich mit der alten Hexe Umbridge gut zu stellen und sich dem Inquisitionskommando anzuschließen. So hatte er das ganze Jahr lang die Möglichkeit gehabt, andere Schüler fertig zu machen und klarzustellen, dass er höher gestellt war, als sie. Ja, dieses Jahr wäre perfekt gewesen, wenn nicht sein Vater in Askaban gelandet wäre.
 

In jenen Zeiten dachte Draco, das Leben sei unfair und ungerecht, aber nachdem der Dunkle Lord zurückkehrte, begriff er erst die wirkliche Bedeutung dieser Worte. Sein sechstes Schuljahr überschattete alles Vorangegangene. Draco lernte das erste Mal, was es bedeutete, Angst vor dem Tod zu haben. Der Dunkle Lord war viel angsteinflößender als ein Hippogreif oder der verrückte Sirius Black. Mit nur sechzehn Jahren wurde Draco zum Todesser und er sah den ersten Menschen direkt vor seinen Augen sterben.
 

Sein letztes Schuljahr konnte man eigentlich gar nicht als solches bezeichnen, da Draco kaum in Hogwarts gewesen war. Er war eingesperrt in seinem eigenen Haus, mitsamt seinen Eltern und musste täglich die Anwesenheit des Dunklen Lords ertragen. Zu jener Zeit sah er viele Menschen sterben. Letztendlich wurde Hogwarts zerstört und es tat Draco im Herzen weh sein zweites Zuhause in Schutt und Asche sehen zu müssen.
 

Draco dachte damals er würde Hogwarts nie wieder in seiner atemberaubenden Schönheit sehen und nie wieder diese Mauern sein zu Hause nennen können. Doch das Schloss wurde wieder aufgebaut und die Tore öffneten sich erneut für die jungen Hexen und Zauberer, um ihnen das Zaubern und die Grundelemente der Magie beizubringen.
 

Draco Malfoy machte in Hogwarts nie seinen Abschluss und es sollten erst sechs Jahre vergehen, bis er wieder einen Fuß in dieses Schloss setzen würde.
 

Nachdem der Dunkle Lord besiegt und der Kampf vorbei war, wusste Draco gar nicht so recht, was er mit sich anfangen sollte. Natürlich gab es für jeden Todesser eine Verhandlung und alle, die nicht im Kampf ihr Leben gelassen hatten, wurden nach Askaban verbannt. Nur die Familie Malfoy war davon gekommen und Draco wusste bis heute nicht, wie sie das geschafft hatten. Dies sollte allerdings nicht bedeuten, dass er wieder ein unbekümmertes Leben führen konnte. Nein, die Malfoys wurden gemieden und bekamen die Abneigung der anderen täglich zu spüren. Da nützte auch das viele Gold nichts mehr.
 

Mit einem ehemaligen Todesser wollte natürlich niemand etwas zu tun haben und so vergingen die Jahre in denen Draco auf der Suche nach einer Arbeitsstelle eine Abfuhr nach der anderen einstecken musste. Als ihm dann eines Tages durch Zufall zu Ohren gekommen war, dass man in Hogwarts einen neuen Lehrer für Zaubertränke suchte – Draco hatte im Winter ein Gespräch von Hagrid und einem unbekannten Zauberer in der Winkelgasse belauscht –, hatte er sich einfach für diese Stelle beworben. Zaubertränke war schließlich sein bestes Fach gewesen und in den letzten Jahren, in denen er ja nicht viel zu tun hatte, verbrachte er viel Zeit mit der Zaubertrankbrauerei.
 

Tatsächlich stelle Minerva McGonagall, derzeitige Schulleiterin von Hogwarts, Draco nach einem kurzen – und anscheinend überzeugenden – Vorstellungsgespräch ein, obwohl er nicht einmal einen Abschluss vorweisen konnte. Offenbar musste Dumbledore mit seinem steten Glauben an das Gute auf sie abgefärbt haben. Lediglich die Lehrkräfte, die bereits zum Inventar des Schlosses gehörten, tuschelten hinter Dracos Rücken über ihn, aber keiner von ihnen würde es wagen die Entscheidung der Schulleiterin in Frage zu stellen.
 

So kam es, dass Draco ab dem ersten September im Jahre zweitausendunddrei dem Lehrerkollegium von Hogwarts angehörte und den Posten von Horace Slughorn übernahm, der nun in seinen wohlverdienten Ruhestand ging. Wie es der Zufall wollte, wurde Draco somit auch gleich Hauslehrer von Slytherin.
 

Der Gemeinschaftsraum in den Kerkern war noch genau so, wie Draco ihn in Erinnerung hatte. Sein Lehrerzimmer befand sich ebenfalls in den Kellergewölben des Schlosses, genauso wie das Klassenzimmer, in dem Zaubertränke unterrichtet wurde. Zu Beginn empfand Draco es als seltsam, an der Stelle zu stehen, an der einst Snape gestanden hatte. Ihm zu ehren wollte er ein würdiger Nachfolger werden. Nach Snapes Tod hatte es allerhand Gerüchte gegeben und obwohl Draco Rita Kimmkorn und ihren Berichten eher kritisch gegenüberstand, hatte er ihr Buch Snape: Schurke oder Heiliger? regelrecht verschlungen.
 

Draco übernahm einige Eigenschaften seines ehemaligen Lieblingslehrers. Er war streng, teilte die gleiche Leidenschaft für schwarze Roben und manchmal erwischte er sich dabei, wie er die Slytherins bevorzugte. Seine Fachkompetenz sorgte dafür, dass er von den Schülern respektiert wurde und das war ein Gefühl, welches Draco zuvor noch nie erlebt hatte. Zwar war er schon früher respektiert worden, doch geschah es damals aus den falschen Gründen. Diesmal lag es nicht an dem Ruf seiner Familie oder dem vielen Gold, welches er besaß. Nein, nur die wenigsten der Schüler schienen zu wissen, wer Draco Malfoy wirklich war und für die meisten war er einfach nur Professor Malfoy.
 

Schon bald bemerkte Draco, dass das Unterrichten ihm gefiel und ehe er sich’s versah, war das Schuljahr beinahe schon wieder vorbei – und das ohne einen Zwischenfall! Nach dem Fall des Dunklen Lords war das Leben in Hogwarts wirklich sehr angenehm.
 

Am Lehrertisch in der Großen Halle hatte Draco seinen eigenen Platz, von dem aus man einen perfekten Blick über die versammelten Schüler werfen konnte. Die vier Haustische standen immer noch an ihren ursprünglichen Plätzen, so, wie Draco es gewohnt war, doch mittlerweile saßen an den Tischen nicht nur die Schüler, die ihrem Haus angehörten, sondern auch welche aus den anderen Häusern. Draco wären beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen, als er das erste Mal einen Gryffindor am Slytherintisch sitzen sah, der sich munter mit einem Schüler aus dem Hause Salazars unterhielt. Aber irgendwie war Draco der Einzige gewesen, dem dieses Bild zu stören schien. Erst nach genauerer Beobachtung hatte er festgestellt, dass diese Situation anscheinend ganz normal war, denn nun sah er überall an den Tischen die verschiedensten Schüler: Hufflepuffs zwischen den Ravenclaws, Gryffindors bei den Slytherins und wiederum Slytherins, die bei den Hufflepuffs saßen.
 

Damals hätte Draco nur den Kopf geschüttelt. Zu seiner Schulzeit wäre so etwas undenkbar gewesen. Professor McGonagall, die seine Reaktion mitbekommen hatte – Draco hatte ohnehin den Eindruck, ihre Adleraugen seien überall und würden ihn stets im Auge behalten –, hatte Draco damals angelächelt und gesagt: „Sie sehen, Draco, die Zeiten haben sich geändert.“ Mittlerweile war er schon so sehr an dieses Bild gewöhnt, dass es ihm gar nicht mehr auffiel.
 

Nun saß Draco beim Frühstück in der Großen Halle und speiste gemeinsam mit seinen Lehrerkollegen und den Schülern. Das Schuljahr neigte sich dem Ende und an diesem Samstag sollte das letzte Quidditchspiel des Jahres stattfinden. Nach wie vor mochte Draco Quidditch, auch wenn er seit seinem fünften Schuljahr nicht mehr in den Genuss gekommen war, seinen Lieblingssport auszuüben.
 

Gerade als Draco mit seinem Frühstück fertig war, erfüllte das Geräusch von Flügelschlägen die Halle und als der Blonde aufsah, erkannte er mehrere Dutzend Eulen, die die Post brachten. Ein sehr junger Waldkauz ließ den Tagespropheten vor Draco auf den Tisch fallen, der auf seinem – zum Glück bereits leeren – Teller landete. Sich in dem hohen, gepolsterten Sitz zurücklehnend, nahm er sich den Propheten, den er jeden Morgen las und schlug die erste Seite auf. Dieses Tagesblatt war im Moment seine einzige Verbindung zur Außenwelt. In Hogwarts bekam er kaum noch mit, was sich außerhalb der Mauern abspielte. Nur in den Ferien hatte er mal die Gelegenheit seine Eltern in Malfoy Manor zu besuchen.
 

Draco blätterte durch die Zeitung und las gelegentlich Schlagzeilen wie Zaubereiminister an Drachenpocken erkrankt und Lovegood und Scamander entdecken neues Tierwesen in Ägypten, aber er wollte erst den Sportteil lesen. Momentan war Quidditchsaison und er musste unbedingt wissen, wie die letzten Spiele ausgegangen waren.
 

Als Draco Seite neunzehn aufschlug sprang ihm sofort das große Foto entgegen, das ein Drittel der Seite einnahm. Die junge Frau auf dem Foto erkannte er sofort. Sie flog auf einem Besen und hielt in ihrem Arm den Quaffel, trug den dunkelgrünen Quidditchumhang der Holyhead Harpies und das rote, lange Haar wurde durch den Wind umhergewirbelt, ließ es aussehen, wie Flammen, die um ihren Kopf tanzten. Zielstrebig schaute die Frau nach vorne, bis sie den Blick in die Richtung der Kamera drehte, siegessicher lächelte und anschließend den Quaffel in Richtung des Lesers warf. Unter dem Foto stand der Bildtitel: Ginny Weasley ist der neueste Superstar in der Quidditch-Liga!
 

Die Holyhead Harpies gewinnen mit 560 zu 180 gegen die Chudley Cannons und stehen somit im Finale!, lautete die große Bildüberschrift in schwarzen Lettern.
 

Draco schnaubte verärgert und blätterte weiter. Er interessierte sich zwar für Quidditch, aber ganz bestimmt nicht für eine Frauenmannschaft wie die Holyhead Harpies und ganz bestimmt nicht für Ginny Weasley! Dass sie die Chudley Cannons besiegt hatten, lag wahrscheinlich nur daran, dass die Spieler in den orangefarbenen Umhängen schon ewig nicht mehr erfolgreich waren. Im Finale würden die Holyhead Harpies nun auf die Ballycastle Bats treffen. Die Karten für das Endspiel, welches in den Sommerferien stattfinden sollte, hatte Draco sich schon längst gekauft, aber nur, weil er gehofft hatte, dass seine Lieblingsmannschaft es ins Finale schaffen würde, was leider nicht der Fall war.
 

„Professor Malfoy?“
 

Draco hob seinen Blick und schaute über den Rand seines Tagespropheten zu dem Drittklässler, der vor ihm stand. Der schwarzhaarige Junge aus Ravenclaw sah ein wenig verlegen aus und knetete nervös seine Finger. „Sir, ich möchte Sie ja nicht stören, aber–“
 

„Sehen Sie nicht, dass ich gerade frühstücke?“, fuhr Draco ihm dazwischen. Der Junge musste doch wissen, dass man einen Lehrer nicht einfach so beim Essen ansprach! Der Ravenclaw sah allerdings nur ein wenig ungläubig auf den leeren Teller, der vor Draco auf dem Tisch lag und anschließend zu dem Tagespropheten, den er in seinen Händen hielt. Diese Tatsachen schienen den Jungen zu dem Schluss kommen zu lassen, dass sein Zaubertränkelehrer keinesfalls frühstückte.
 

„Aber ich habe eine Frage zu meinem Aufsatz, Sir. Ich kann Ihre Benotung nicht nachvollziehen“, sagte der Drittklässler und hielt ein Stück Pergament hoch, auf dem, abgesehen von dem Text in schwarzer Tinte, ein großes, rotes ‚M’ in der oberen rechten Ecke stand. ‚M’ für ‚Mies’. Draco zeigte sich wenig beeindruckt.
 

„Fragen bezüglich meines Unterrichts oder zu meinen Benotungen beantworte ich nach der Stunde oder abends in meiner Sprechstunde, Mister Brooks. Sie wissen ja, wo Sie mein Büro finden.“
 

„Hmpf“, machte der Junge und sah noch einmal deprimiert auf seinen Aufsatz, den er in seinen Händen hielt, nickte dann resignierend und verschwand wieder in Richtung Ravenclawtisch. Draco schüttelte den Kopf. Niemals hätte ein Schüler es zu seiner Zeit gewagt einen Lehrer am Lehrertisch einfach so anzusprechen. Mittlerweile haben sich anscheinend die Beziehungen zwischen Schülern und Lehrern gelockert, vor allem bei den jüngeren Lehrkräften. Kurz darauf fing Draco den Blick von der Schulleiterin ein, die einige Plätze weiter am Lehrertisch saß, ihn über ihre Brille hinweg still betrachtete. Vermutlich hatte sie die ganze Szene heimlich beobachtet.
 

Um zwölf Uhr sollte das Quidditchspiel beginnen: Hufflepuff gegen Ravenclaw. Eine halbe Stunde früher machte Draco sich auf den Weg zum Feld, gemeinsam mit den anderen Schülern und Lehrern des Schlosses und nahm schließlich auf der Lehrertribüne Platz. Sie lag von allen Tribünen am höchsten und umfasste nur wenige Sitzplätze. Gerade mal so viele, dass die versammelte Lehrerschaft sowie einige Mitglieder des Schulrates dort sitzen konnten. Draco saß zwischen der Schulleiterin und Professor Vektor, der Lehrerin für Arithmantik und mittlerweile auch Hauslehrerin von Ravenclaw, da Filius Flitwick nach dem Wiederaufbau von Hogwarts nicht mehr zurückgekehrt war. In seinem hohen Alter hatte er sich dazu entschlossen, mit dem Unterrichten aufzuhören. Vor ihnen saß der Kommentator, ein aufgeweckter, kleiner, schwarzgelockter Hufflepuff aus dem vierten Jahrgang, der auch schon die vorherigen Spiele kommentiert hatte.
 

Die Mannschaften erschienen unter Beifall auf dem Feld und um Punkt zwölf Uhr pfiff Madam Hooch in ihre Pfeife, woraufhin die Bälle freigelassen wurden und sich alle Spieler auf ihren Besen in die Luft erhoben. Das Spiel hatte begonnen.
 

Beide Mannschaften gaben noch einmal ihr Bestes, denn sie hatten gleichermaßen die Chance auf den Quidditchpokal. So bekamen die Zuschauer ein spannendes Spiel geboten, in dem viele Punkte erzielt, aber auch so einige Fouls begangen wurden. Die Sucher kreisten um das Spielfeld, aber vom Goldenen Schnatz gab es auch noch nach einer Stunde nicht die geringste Spur.
 

Draco hielt Ausschau nach dem kleinen geflügelten Ball und er meinte ihn gerade in der Nähe der Torstangen von Ravenclaw aufblitzen gesehen zu haben, als sich Professor McGonagall zu ihm herüber beugte.
 

„Jetzt, da Ihr erstes Jahr als Lehrer fast vorbei ist, wollte ich fragen, wie es Ihnen in Hogwarts gefällt?“
 

„Ich kann mich nicht beschweren“, antwortete Draco wahrheitsgetreu. „Ich habe kluge Schüler, die mir das Unterrichten leicht machen. Nur bei einigen kann ich jetzt schon sagen, dass sie in Zaubertränke durchfallen werden.“
 

„Nicht jedes Fach liegt einem“, sagte die Schulleiterin und Draco nickte. So ging es ihm mit Pflege magischer Geschöpfe. „Ich habe nur Gutes über Sie gehört. Sie sind bei den meisten Schülern sehr beliebt.“
 

„Tatsächlich?“, sprach Draco seine Gedanken laut aus und konnte die Überraschung nicht verbergen.
 

„Verwundert Sie das?“ McGonagall lächelte ihn ein wenig spitzbübisch an. „Ihnen diese Stelle zu geben war genau die richtige Entscheidung gewesen und ich freue mich darauf mit Ihnen auch weiterhin in Hogwarts zusammenarbeiten zu dürfen.“
 

Draco nickte. In seinem Hals spürte er einen dicken Kloß, den er vergeblich versuchte hinunterzuschlucken. „Professor McGonagall“, begann er, um das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. „Haben Sie schon jemanden gefunden, der im kommenden Schuljahr das Fach Kräuterkunde unterrichten wird?“
 

„In der Tat.“ Ravenclaw erzielte einen Treffer und die Schulleiterin stimmte in den Beifall des Publikums mit ein. „Pomona wird nun endlich in ihren ersehnten Ruhestand gehen können.“ Einige Sekunden vergingen, in denen alle Augen nur den Fliegern auf ihren Besen folgten.
 

„Wer ist es, wenn ich fragen darf?“, hakte Draco einige Sekunden später nach, da die Schulleiterin wohl nicht das Vorhaben pflegte von selbst aus zu verkünden, wer der neue Kräuterkundelehrer werden sollte.
 

„Nun, es ist ein alter Bekannter von ihnen.“ McGonagall sah ihn von der Seite an und schmunzelte vergnügt. Fragend zog Draco eine Augenbraue in die Höhe.
 

„Ein Name wäre hilfreich. Ich habe so einige Bekannte.“
 

Einen kurzen Moment ließ sie Draco noch im Ungewissen, bevor sie ihr Geheimnis lüftete. „Es handelt sich um Neville Longbottom.“ Draco spürte, wie ihm die Gesichtszüge entgleisten. „Ich kann mir keinen Besseren für dieses Fach vorstellen“, verkündete McGonagall stolz. „Er ist ein wahrer Gewinn.“ Bei dieser Bezeichnung verzog der ehemalige Slytherin ungläubig das Gesicht – er spürte die tiefen Falten auf seiner Stirn –, immerhin konnte er sich noch sehr gut an Longbottom während seiner Schulzeit erinnern sowie an die unzähligen Kessel, die er im Zaubertränkeunterricht in die Luft gejagt hatte.
 

„Aber, aber, Draco. Sie werden doch wohl nicht noch immer den alten Kampfgeist zwischen Gryffindor und Slytherin vertreten? Sie sehen doch, wie gut sich die Häuser mittlerweile arrangieren. Den einzigen Kampf, den sie noch austragen, ist der im Quidditch. Sie und Mister Longbottom werden gewiss gut miteinander auskommen.“
 

In diesem Moment brach das Publikum erneut in einen ohrenbetäubenden Lärm aus und der Kommentator verkündete weitere zehn Punkte für Hufflepuff. Malfoy schluckte und stimmte nur halbherzig in den Applaus mit ein. Longbottom also. Ein ehemaliger Auror und ein ehemaliger Todesser. Na, das würde ja heiter werden.
 

Bevor in Draco die Wiedersehensfreude erwachen konnte, ging ein Raunen durch die Menge. Ein Hufflepuff-Treiber beging gerade ein Foul an dem Ravenclaw-Sucher, der anscheinend den Schnatz gesichtet hatte. Madam Hooch pfiff wie wild in ihre Trillerpfeife. Ein Klatscher raste auf die Schiedsrichterin zu und das schrille Geräusch der Trillerpfeife stoppte abrupt, als der Ball sie direkt am Kopf traf und Madam Hooch von ihrem Besen fiel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  YuMorino
2011-08-11T13:42:42+00:00 11.08.2011 15:42
Hallo
klasse Kapi die Idee gefällt mir sehr gut und ich bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.
Besonders, da die Drei sicherlich eine Menge zu quatschen haben XD
Freu mich schon auf das nächste Kapi

LG
Yu
Von:  kikotoshiyama
2011-08-10T17:14:15+00:00 10.08.2011 19:14
Klasse Kap^^
Bin gespannt wie Draco und Neville sich arrangieren und wie Ginnys Ankunft in Hogwarts wird.
lg kiko
Von:  _Natsumi_Ann_
2011-08-09T21:09:57+00:00 09.08.2011 23:09
ich bin echt gespannt wie es weiter geht und wann ginny dazu kommt und wie malfoy reagiert :)
Ginny trägt noch ihren familiennamen weasley, sehr gut!
sag mir bescheid, wenn es weiter geht :)


schöne bilder auch wenn sie bissn jung aussehen, aber iwie auch nicht xD ka :D aber gefällt mir ^^


bis zum nächsten cap;)


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