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Eine schwierige Geburt

NEWS: Kapitel 21 on^^
von

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Ein neues Leben?!

so, nachdem ich 4 monate gebraucht habe, sollte ich mal weider was hochstellen. es ist schon seit längerem fertig aber ich wollte noch mehr schreiben. es gibt ncoh mehr, aber da konnte ich so schlecht ein kap abteilen.^^ also müsst ihr euch (mal wieder) wegen eines neuen kap gedulden. SOOOOOOOOOOOOORRRRYYYYYYYYYYYYYYYYYyyyyy ich strapaziere ganz schön eure geduld!!!! gomen nasai!!!

jetzt aber trotzdem viel spaß!

lg ada
 


 

Ein leichter warmer Wind wehte zu ihrem geöffneten Fenster hinein, ließ die Vorhänge tanzen und brachte die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer. Marian drehte sich verschlafen auf die Seite. Der Vortag war lang und anstrengend gewesen so das Kathlyn ihr einen Ruhetag versprochen hatte.

Marian blieb aus diesem Grund noch ein kleines Bisschen liegen und wollte erst etwas später zum Arbeiten gehen. Schließlich war für sie klar, dass sie keinen freien Tag haben wollte. Kathlyn hatte ihn ihr zwar zugesprochen, doch würde ihr ohne etwas zu tun sowieso langweilig werden. Außerdem kam man zu sehr ins Grübeln, hatte man zu viel Zeit zur Verfügung.

Auf dem Rücken liegend, eine Hand über ihre Stirn gelegt, schaute sie zur Decke hinauf.

Eine einfache Holzdecke, ohne Verzierungen oder dergleichen. Wie oft hatte sie nach dem Aufwachen einen reich verzierten Himmel über sich gesehen, wie lange eine Decke aus Stein. Und wie sehr wünschte sie sich letztere wieder zu sehen. Sie wollte nicht wieder im Wald leben.

Nicht wenn es bedeutete auf der Hut sein zu müssen, hinter jedem Strauch oder Baum einen potenziellen Attentäter vermuten zu müssen, im Ungewissen zu sein, was der nächste Tag bringen würde. In dieser Hinsicht waren es schreckliche Jahre für sie gewesen. Doch nicht in Bezug auf sich selbst.

Nicht sie hatte man bis aufs Blut gejagt.

Sie wurde auch verfolgt, doch die Leute die sich in den Sherwood getraut hatten waren nicht hinter Marian Lancaster sondern hinter Robin Hood her gewesen.

Sie wünschte sich diese Zeit nicht wieder zurück. Sie konnte auf die ständige Unruhe und zeitweise aufkeimende Angst gut und gerne Verzichten.

Doch würde sie dies alles ohne mit der Wimper zu zucken wieder auf sich nehmen wenn es bedeutete das sie wieder mit Robin...

Die junge Frau schüttelte ärgerlich den Kopf.

"Hör auf damit." Schallt sie sich selbst. Es half sowieso nichts.

Jeden Morgen das Gleiche. Immer und immer wieder überlegte sie was sie hätte anders tun können. Was sie hätte besser machen können um nicht in diesem Zimmer, in diesem Bett aufwachen zu müssen, sondern in...

"Nein!"

Sie war es langsam leid sich immer wieder zu fragen, was währe wenn.

So schwang sie die Beine aus dem Bett und ging hinüber zu ihrer Waschschüssel. Ein Glück hatte sie, sie gestern noch aufgefüllt. Nachdem sie ihre Morgentoilette beendet hatte, bei der sie feststellen musste, das ihre Augen schon wieder völlig verquollen aussahen, sie hatte also mal wieder im Schlaf geweint, griff sie nach ihrem braunen Leinenkleid. Als sie es anzog und der raue Stoff über ihre Haut fuhr, dachte sie kurz an die schönen weichen Stoffe ihrer alten Kleider. Sie waren wirklich schön gewesen. Schön und völlig unpraktisch.

Das jetzige Kleid war zwar einfach doch um einiges Bequemer zu tragen, auch wenn es an manchen Stellen leicht kratzte.

Sie zog sich schnell ihre Schürze über, schlüpfte in ihre Stiefel, verlies ihre Kammer und trat hinaus in den Flur. Von da aus ging sie diesen rechts entlang um kurze Zeit später durch die Tür auf den Hof zu treten.

Dort herrschte schon geschäftiges Treiben.

Ein Junge mistete gerade die Pferdeboxen aus. Ein junges Mädchen brachte Reste vom Frühstück zum Stall hinüber in dem die Schweine schon sehnsüchtig grunzend und freudig quiekend auf sie warteten.

"Oh schade. Das Essen hab ich dann wohl doch schon verpasst." stellte Marian in dem Moment mit Bedauern fest als sie Emilie und ihren Bruder gerade mit einem vollem Korb Beeren aus dem kleinen Gärtchen neben dem Haus kommen sah. Als Emilie Marian erblickte kam sie gleich aufgeregt quer über den Hof auf sie zu gerannt.

"Ann, weißt du es schon?! Wir bekommen morgen Besuch! Ein Ritter kommt! Oh, ich bin so aufgeregt! Ein echter Ritter!" plapperte sie sofort los.

Ihr Zwillingsbruder Jonathan, der sich einiges mehr an Zeit lies, zu ihnen aufzuschließen, gab nur ein gelangweiltes Brummen von sich und etwas das sich stark nach "albernes Getue" anhörte.

Emilie fuhr herum und sah ihn herausfordernd an.

"Jetzt tu bloß nicht so als würdest du dich nicht auch auf morgen freuen! Wer erzählt mir denn immer er wolle Ritter werden?!"

Jonathan blickte sie weiter gelangweilt an: "Und was hat das damit zu tun? Er ist Ritter. Und?!" Der Junge hakte seine Daumen unter den Gürtel und kickte einen Stein zur Seite.

"Oh, ich könnte mich über dich aufregen. Da hast du mal die Chance einen echten Ritter kennen zulernen. Nicht nur Vater und unsere Schwester. Und du musst hier einen auf Ist-mir-doch-egal machen." Mit den Händen in die Hüfte gestemmt, äffte sie ihn nach, woraufhin ihr nächster Satz nicht nur auf ihren Bruder zutreffen könnte, wie Marian mit einem Lächeln feststellte.

"Du bist so was von kindisch. Glaubst du vielleicht wenn du deine Freude zeigst währe das nicht männlich genug?! Nur zu deiner Information, falls du es vergessen haben solltest. Du bist 10 Jahre alt. Somit nun wirklich noch kein Mann. Also stell dich nicht so an."

"Was soll das heißen, ich währe kein Mann?! Ich bin eher ein Mann als du!"

Emilie seufzte schwer. "Das bestreite ich bestimmt nicht. Aber wenn ich dein Maß eines Mannes bin, ist dir wirklich nicht mehr zu helfen."

Das Geplänkel der beiden ging noch einige Minuten, doch Marian zog es lieber vor, mal nachzufragen wo ihre Hilfe gebraucht wurde, als sich weiter die hitzige Debatte der Zwillinge anzuhören, die täglich mehrmals erfolgte.

Hätten diese kleineren Diskussionen und größeren Meinungsverschiedenheiten nicht unterschiedlichen Themen, würde wohl niemand auseinander halten können, ob es ein neuer Streit unter den Geschwistern war oder nur der alte, der sich noch nicht geklärt hatte. An manchen Tagen gingen diese auch fliesen ineinander über.

Marian kannte die beiden nun schon seit 2 1/5 Monaten und wurde immer noch nicht schlau aus ihnen.

Der Tag an dem sie mit Kathlyn auf dem Gut angekommen war, war herrlich sonnig und warm gewesen. Niemand stellte groß Fragen über ihre Vergangenheit. Kathlyn hatte sie mitgebracht, vertraute ihr und das war für alle Grund genug es ihr gleich zu tun. Marian konnte diese Haltung nur bewundern. Schließlich kannte sie Kathlyn zu diesem Zeitpunkt erst gute 3 Wochen. Und ihr Kennen lernen war auch mehr als ungewöhnlich gewesen. Um nicht zu sagen, abenteuerlich.

"He, Ann! Was machst du hier?! Du solltest doch im Bett bleiben!" kam Kathlyn in dem Moment lachend auf sie zu gelaufen. Mit der linken Hand hielt sie einen Korb Rüben, den sie auf der Hüfte abstütze, mit der Rechten ihr Schwert. Auf dem Rücken hatte sie noch einen Leinenbeutel hängen, der ebenfalls vor Rüben schier überquoll.

"Ich halte es doch dort nicht lange aus. Das weißt du doch." Entgegnete Marian ebenfalls lachend und nahm ihr den Korb ab. Es hatte etwas gedauert bis sich Marian an den Namen "Ann", den sie sich selbst gegeben hatte, gewöhnt hatte.

Im Gegensatz dazu hatte sie mit dem Anblick der Schwerttragenden Kathlyn, die ihr Goldstück wahrscheinlich nicht mal zum schlafen hergegeben hätte, weniger Probleme gehabt. Ganz einfach deshalb da sie ja selbst eine beachtliche Zeit nur mit Schwert aus der Tür gegangen war. Schließlich war es so für sie zur Gewohnheit geworden, dass sie selbst noch Wochen nach ihrem Einzug zurück nach Hause, öfter als ihr lieb war nach dem Ankleiden automatisch nach ihrem Schwert Ausschau gehalten hatte.

"Na ist auch gut. Ich wollte dich sowieso gerade wecken gehen." Sie sah Marian grinsend an, fügte aber noch etwas geheimnistuerisch hinzu: "Wir müssen ins Dorf. Etwas abholen."

Marian sah sie fragend an, doch als sie nicht antwortete sondern nur einen Seitenblick auf die keifende Emilie warf, wusste Marian was sie zu besorgen hatten.

Das neue Kleid der kleinen Schwester schien endlich fertig zu sein.

"Das kann sie dann ja morgen gut gebrauchen."

Kathlyn sah sie verwundert an. "Ach, du weißt es schon?! Das wir morgen hohen Besuch bekommen?!"

Marian nickte. Mit ihren Lasten machten sich die beiden Frauen auf den Weg zur Küche, die beiden zeternden Zwillinge weitestgehend übersehend. Überhören war unmöglich.

Gerade fiel etwas das sich stark nach "alter Dickschädel" und "dumme Gans" anhörte, doch so genau wollten es beide gar nicht wissen. Egal wie heftig der Streit auch wurde, irgendwann sah man beide wieder harmonisch miteinander arbeiten und sprechen.

"Einmischen zwecklos" war Kathlyns Antwort darauf gewesen als Marian den ersten Streit der beiden miterlebt hatte und sich beschwichtigend einmischen wollte. Selbst die Eltern versuchten es nicht mehr.

So stritten sich die beiden mittleren Fraser-Kinder munter und gut gelaunt weiter. Keiner mischte sich mehr ein. Stritten sich die beiden auf dem Hof, lief die arbeitende Bevölkerung außen herum. Stritten sie sich innen, ging man halt in ein anderes Zimmer um sich zu unterhalten.

Marian hatte diese Art der Problemlösung anfangs etwas seltsam empfunden, doch schnell eingesehen das nichts anderes half. Die beiden waren wie Licht und Schatten, sie konnten nicht miteinander aber auch nicht ohne.

Einige Minuten später, nachdem sich Marian noch schnell eine Scheibe frisch gebackenen Brotes und einen Apfel vor den Augen der lachenden Köchin stibitzt hatte, saßen beide auf ihren Pferden und ritten vom Hof. Zum Dorf war es ein gemütlicher 3-Stunden-Ritt. Und die beiden Frauen genossen jede Sekunde von ihm.

Oft kamen sie nicht raus.

Zu viel, das auf dem Hof erledigt werden musste. Zu wenig Zeit, um für eine längere Zeitspanne abwesend sein zu können.

Sie redeten die erste Hälfte der Strecke angeregt miteinander, wobei Kathlyn Marian nie irgendwelche Fragen aus ihrer Vergangenheit stellte. Marian war für diesen Umstand sehr dankbar. Hätte sie gefragt, hätte sie sich verpflichtet gefühlt ihr etwas zu erzählen. Ihr den falschen Namen zu nennen, hatte Marian schon Überwindung genug gekostet.

Und sie war sich sicher, eine größere Lüge als den Namen würde sie nicht fertig bringen.

Irgendwann würde sie ihr es erzählen. Aber nicht die nächste Zeit.

Nach einem kleinen Stopp, während dem sie die Pferde getränkt und auch sich selbst eine kleine Erholung gegönnt hatten, kamen sie durch ein schmales Tal, begrenzt durch hohe, mit allen möglichen Arten an Sträuchern und Bäumen überwucherten Hängen, die kühlen Schatten spendeten. Ein seichter, jedoch recht breiter Bach schlängelte sich am Fuße der Hänge neben ihrem Weg entlang.

Ihr Gespräch war einer angenehmen Ruhe gewichen. Beide hingen ihren Gedanken nach. Und vielleicht dachten sie auch an das Gleiche. Denn Marians Gedanken schweiften zu dem Tag zurück, an dem sie Kathlyn das erste Mal begegnet war.

Marian war schon einige Tage unterwegs gewesen, nach dem sie das Anwesen so überstürzt verlassen hatte.

Sie wusste schon nicht mehr wo sie sich genau befand, jedoch hatte sie eine ungefähre Ahnung. Daher versuchte sie sich weiter nach Norden durch zu schlagen. Für eine allein reisende Frau nicht einfach. Daher hatte sie sich bei einem fahrenden Händler unterwegs eine Hose, ein Hemd und einen Umhang mit Kapuze sowie ein Haarband besorgt. Teils mit ihrem Kleid eingetauscht, zum Teil bezahlt und zu einem kleinen Teil geschenkt. So ausgestattet zog sie weiter. Die Haare immer zusammen gebunden, zog sie sich schnell die Kapuze über, gewahrte sie Menschen, die auf sie zukamen.

Und es war auch alles soweit gut gegangen. Niemand beachtete sie groß. Bis sie in eine ihr völlig unbekannte Gegend kam. Es war schönes Wetter gewesen als sie frühzeitig ihr Lager abgebrochen und weiter gegangen war. Gegen Mittag hatte es sich jedoch zugezogen und das Gewitter hatte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Völlig durchnässt konnte sie schließlich eine Hütte in der Ferne ausmachen. Triefend hatte sie angeklopft.

Von innen waren gemurmelte Flüche und Geraschel zu hören, als würde etwas in großer Hast verpackt.

Schließlich hatte sich die Tür einen Spalt geöffnet und das unfreundliche Gesicht eines in die Jahre gekommenen Mannes blickte ihr entgegen.

"Was willst du Bursche?!" fragte er mehr als übel gelaunt.

"Verzeiht die Störung mein Herr! Doch es regnet stark und ich wollte euch bitten, mir bis zum Ende des Gewitters Zuflucht zu gewähren."

Schlimmer hätte sie das Gespräch nicht beginnen können. Der Mann, über ihre gepflegte Wortwahl schmunzelnd, sah sie abschätzend an und öffnete dann die Tür. Dankbar lächelnd trat sie ein, ohne sich im Klaren darüber zu sein, dass dies sie fast ihr Leben kosten sollte.

Denn der Mann, der ihr nun, da sie drin war, erst einmal einen Stuhl und sogar etwas zu Essen anbot, hatte aus ihrem grammatikalischen Feingefühl ihre bessere Herkunft heraus gehört. Dies zumindest nahm er von dem jungen Burschen der nun in seiner Wohnstube stand mit ziemlicher Sicherheit an. Und daraus schlussfolgerte er das besagter Jüngling auch einiges an Geld vorzuweisen hätte.

Einfältig wie er war, machte er sich keine Gedanken darüber, wie ein vermeintlich Adliger bei diesem Mistwetter ohne Begleitung, ohne Pferd und weit ab von jedem Dorf ausgerechnet in dieser Gegend herum stapfen sollte. Für ihn stand fest, der Junge redete geschwollen ergo war er Adlig ergo hatte er Geld. Und genau dieses wollte er haben.

Marian indes bekam von seinen Gedankengängen die ihm schon fast Kopfschmerzen bereiteten nichts mit. Sie stand glücklich vor sich hin triefend vor dem Kamin und lies sich von den tanzenden Flammen wärmen.

"Möchtet ihr etwas essen?! Oder trinken?!" fragte der feindliche Gastgeber mit dem liebenswürdigsten Gesichtsausdruck den er zu Stande brachte.

"Nein, danke! Ich brauche nichts. Ich möchte mich nur kurz an eurem Feuer aufwärmen!" gab sie schnell zurück, etwas nervös geworden, wegen seines komischen Blickes, den er ihr zuwarf, der entfernt an ein Lächeln erinnern lies.

"Ihr seit doch sicher hungrig! Wartet, ich nehme euch den nassen Umhang ab und dann..."

Ehe Marian reagieren konnte, hatte ihr der Mann schon den Umhang von den Schultern gezogen. Erschrocken sah sie ihn an. Irritiert sah er zurück.

Marian hatte ihr Haar an diesem morgen nicht wie üblich zusammen gebunden. Lockig und voll kringelte sich ihre Mähne den Rücken hinunter.

Das sie eine Frau und kein Mann war, war nun unübersehbar zu erkennen.

Und das ihr netter Gastgeber nicht nett war, wurde nun auch sehr schnell klar. Mit einem äußerst beunruhigenden Grinsen, betrachtete er sie von Kopf bis Fuß.

"Na, was haben wir den hier! Ein kleines Täubchen das meint den alten Jim zum Narren halten zu können."

"Entschuldigt bitte. Ich wollte euch keineswegs zum Narren halten." Sagte sie schnell als er seinen Blick weiter über sie wandern lies. Doch er hörte sie nicht einmal.

"So ein süßen Ding. Und will sich vor dem alten Jim nicht mal zu erkennen geben. Aber da habe ich eine bessere Idee."

Marian erstarrte für einen Moment, sprang dann aber behändet aus dem Weg als sich der Alte sehr schnell auf sie zu bewegte und nach ihrem Arm schnappen wollte.

Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht.

"Warum denn so schüchtern?! Wir könnten doch eine Menge Spaß zusammen haben. Wir zwei. Du und ich!"

Marian sah ihn perplex an. Zu verblüfft um Angst zu haben.

"Wir zwei?! Ich glaube ihr verwechselt da gerade etwas!"

Das Grinsen blieb und auch sein triefender Tonfall veränderte sich nicht als er fort fuhr. "Aber wieso denn? Allein wie du bist, hast du doch bestimmt nichts gegen ein bisschen ... Wärme."

Marian konnte nicht anders. Angewidert über die Bedeutung hinter seinen Worten, verzog sie das Gesicht. Dies schien Jim nun doch zu stören.

"Was schaust du denn so Weib?! Bin ich dir vielleicht nicht gut genug?! Bist du nur besseres gewohnt! Dann hast du heute Pech gehabt. Denn etwas Besseres wirst du hier nicht finden. Und jetzt komm her!"

Wieder machte er einen schnellen Schritt auf sie zu. Und wieder wich Marian fast spielerisch aus. Nicht mehr durch kilometerdicke Stoffe in ihrer Bewegung beeinträchtig, sprang sie leichtfüßig durch den kleinen Raum zur Tür. Diese war jedoch mit einem Riegel verschlossen worden ohne dass ihr dies aufgefallen war. Bevor sie ihn entfernen konnte, war er schon heran gerauscht. Marian gab ihre Bemühungen an der Tür auf und wich wieder so weit es ging vor ihm zurück.

Jim baute sich freudig lachend vor der Tür auf.

"Was hast du denn Schatz?! Sitzt du in der Falle?!" Sich seiner Sache absolut sicher schritt er auf sie zu. Doch hatte er nicht mit Marians Geschicklichkeit im Nahkampf und Kreativität in Krisensituationen gerechnet. Noch ehe er es sich versah hatte er auch schon den nächsten Hocker im Gesicht.

Sich die blutende und bereits anschwellende Nase halten und nebenbei fluchend und heulend im Zimmer rumhüpfend, beachtete er Marian nicht weiter. Sofort sprang sie bei dieser Gelegenheit wieder zur Tür. Mit einiger Anstrengung schaffte sie es den Riegel bei Seite zu schieben.

Etwas gehetzt sah sie sich noch einmal um. Ihr Umhang lag neben dem Stuhl auf dem sie gesessen hatte. Und neben diesem stand Jim und hielt sich immer noch die schmerzende Nase. Sie überlegte gerade ob sie es riskieren sollte, als er Wutendbrand aufsah und ihr mordlustige Blicke zuwarf.

"Das wirst du mir Büßen du kleine Hexe! BLEIB HIER!" Doch Marian dachte gar nicht daran zu bleiben. Wenn sie es sich so überlegte war ihr der Sturm draußen wesentlich lieber. So rannte sie ohne schützenden Umhang in die Gewitterbedingte Dunkelheit.

Nach einigen Hundert Metern sah sie zurück. Sie konnte die Gestalt des Alten in der Tür stehen sehen. Drohend hatte er die Faust erhoben und schrie ihr Nettigkeiten hinterher. Doch verfolgen wollte er sich scheinbar nicht. Marian konnte es nur recht sein.

Langsam lief sie weiter. Nun war ihr kälter als vorher. Ohne Umhang schnitt der kalte Wind ungebremst unter ihren Kleidern in die Haut. Und der nasse Regen der von oben unablässig auf sie hernieder trommelte, machte das Ganze auch nicht besser. Sie blickte sich um. Der Wald lag schon lange hinter ihr. Rechts und Links vom Wegesrand wuchsen nur Sträucher hinter denen weite Wiesen lagen. Kein Baum, kein Felsen, kein weiters Haus kam ihr auf ihrem Weg entgegen. Sie war schon einige Zeit unterwegs, als sie plötzlich Hufgetrappel hörte. Sie wand sich um und sah einen Reiter auf sich zu preschen. Dicht gefolgt von einem weiteren.

Sie kniff die Augen zusammen um besser sehen zu können. Und zwei Dinge ließen sie vom Weg sprinten und nach etwas Geeignetem zum werfen suchen. Das erste war der Umstand das der erste Reiter kein er sondern eine sie war. Und der zweite, das ihr Verfolger etwas in der Hand hielt das verdächtig nach einer Armbrust aussah.

Wie sie diese Geräte hasste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Bunny_T
2004-08-30T14:33:18+00:00 30.08.2004 16:33
Du hast uns zwar lange warten lassen, aber es hat sich gelohnt! Bin ja mal gespannt wie es weitergeht und was jetzt zwischen Robin und Marian passiert! Ich hoffe es geht ganz bald weiter!!!!!
LG Bunny_T
Von: abgemeldet
2004-08-13T15:38:17+00:00 13.08.2004 17:38
hey ada

genial weitergeschrieben, musste mir doch die ein oder andere Träne (hab noch mal ab etwa Kapitel 9 an gelesen) aus den Augenwinkeln wischen.
bin schon freudig gespannt wie es weitergeht...


bea
Von: abgemeldet
2004-08-11T19:58:43+00:00 11.08.2004 21:58
Interessant, interessant! Da passieren Dinge, die keiner erwartet hätte. Wer wohl dieser Ritter ist, der zu Besuch kommt? Und wie es Robin wohl geht? Und ob er auf der Suche nach Marian ist? Und warum sie jetzt wirklich davongelaufen ist? Und ob sie sich jemals wieder sehen? Und ob Adame auf Happy-Ends steht? *hoff*
Fragen über Fragen. Hoffe, dass du sie bald beantwortest, wäre toll. *freu*
Mach weiter so, finde deine FF einfach Spitze! ;)
LG, bis die Tage
deine Sony ^^° *wink*
Von: abgemeldet
2004-08-11T19:46:48+00:00 11.08.2004 21:46
hihoooooo^^

Also du bist einfach spitze! Das war wieder mal ein tolles Kapitel! Schreib bitte möglichst schnell weiter, ich bin schon total gespannt auf diesen ball und alles...

Also bis dann, deedo_chan (ich zitiere Pumuckel, alles was sich reimt ist gut^_________^)
Von:  mitsuki11
2004-08-11T19:25:39+00:00 11.08.2004 21:25
Da hast du ja mal wieder ein klasse Kapitel geschrieben!

Das hat Marian aber gut gemacht! ich weis nicht ob mir das eingefallen! Die Zeit ist aber ganz schön schnell vergangen! Was haben den Robin und Co in der Zwischenzeit gemacht?

Ball? Es gibt einen Ball? Klasse! Finde ja sowas immer ganz toll! Bin gepannt was da passiert!

Hoffe das ich es bald lesen kann!
Und danke für die Erinnerungs-ENS!

Mitsuki
Von: abgemeldet
2004-08-11T19:16:42+00:00 11.08.2004 21:16
Hihi jetzt is Kathlyn entlich aufgetaucht und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen wie's weitergeht! ^-^ Vor allem,wie sie sich kennengelernt haben und wie der Ball wird und der Besucher! Mach schnell weiter ^-^ *knuddel*
Von: abgemeldet
2004-08-11T17:37:51+00:00 11.08.2004 19:37
Hallo!
Ja du hast uns ganz schön warten lassen, aber weil wir so leibe Reviewer sind verzeihen wir dir, da du das nächste Kapitel dann schnell online stellen wirst?! ;) Oder?
Also da ist Marian jetzt gelandet und hat sich schon gut eingelebt. Aber wie ist sie denn nun schluss endlich dort hingekommen?
Und was macht Robin in der Zeit? Was passiert da so auf dem Ball? Und wie gehen die anderen mit dem Verschwinden von Marian um?
Bis zum nächsten Kapitel! :)

Bye Reeks


PS Danke für den Hinweis! :) Hab mich über diese Kapitel gefreut.


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