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Kaoru Nagumo

One Shot-Sammlungen mit Kaoru als Protagonist
von

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Chizuru - Geschwisterliebe

Aus Kaorus Sicht geschrieben!

Also falls sich jemand jetzt fragt Kaoru x Chizuru?

Nein! xD

Es ist kein Pairing, hier gebe ich die möglichen Gefühle des Zwillings wieder.

Viel Spaß beim Lesen!
 

**********************
 

Ich stand vor dir.

Dir gegenüber.

Du warst schockiert, mich zu sehen und hättest nie daran gedacht, ich würde auf der Seite des Feindes stehen.

Eigentlich tat ich es auch nicht. Ich hatte überlebt.

All diese Höllenqualen hatte ich durchgestanden, nur mit einem einzigen Ziel:

Dich zu finden.

Wie sehr hatte ich mich danach gesehnt, dich wiederzusehen?

Wie sehr hatte ich gekämpft, um stärker zu werden?

Wie sehr hatte ich gelitten, nur um dich zu beschützen?

Ich wollte mir nicht vorstellen, wie es gewesen wäre, wenn meine Ziehfamilie dich anstatt meiner zu sich genommen hätte.

Es war mir recht, dass sie dich nicht bekommen hatten und ich war Kodou richtig dankbar dafür, dass er dich mitgenommen hatte.

Aber du konntest dich an nichts erinnern.

War es Kodou, der dir deine Erinnerungen genommen hatte?

Oder war es die Zeit, die zwischen uns gelegen hatte, seit wir getrennt wurden?

Als ich dich das erste Mal gesehen hatte, erkanntest du mich nicht. Einerseits dachte ich mir, sie durchschaute meine Tarnung nicht, ich war immerhin als eine Frau verkleidet.

Doch andererseits war anderen unsere Ähnlichkeit nicht entgangen, nur du hattest nicht daran gedacht, ich könnte mit dir verwandt sein.

Diese Blicke, die ich an dir sah, als wolltest du mich fragen „Wer bist du“…

Und dieser Blick… Diese Frage hatte mir wehgetan.

All die Jahre hatte ich dafür gelebt, dich wiederzusehen. Ich wollte dich beschützen, denn niemand konnte dies besser als ich.

Aber du weigertest dich, mit mir zu kommen.

Du wolltest bei diesen Menschen bleiben, die unser Zuhause zerstört hatten. Erinnerst du dich wirklich nicht daran?

War alles, was ich durchmachen musste, umsonst?

Nein.

Ich konnte dich wiedersehen. Dir ging es gut.

Ich sollte froh sein, dass du in besten Händen warst, aber mein Herz tat weh, es übermannte mich, nahm Kontrolle über meinen Körper, der dich verletzen wollte.

Immer wieder fragte ich mich, was passiert wäre, wenn ich früher gekommen wäre?

Wenn ich dich früher gefunden hätte…
 

Wenn ich zurück dachte, hatten dich unsere Eltern mehr geliebt, als mich. Sie waren stolz, dass sie dich als Tochter hatten, mich sahen sie viel mehr als eine Art Störfaktor an.

Aber auch ich hatte dich geliebt. Nur du hattest zu mir gehalten, wolltest mich niemals alleine lassen, hattest mir sogar versprochen, immer bei mir zu sein.

Doch all dies schien mir nun ein Traum gewesen zu sein. Nichts von all dem war mehr da, niemand erinnerte sich an mich, geschweige denn zeigte Interesse dafür, dass ich existierte.

Ich hatte wirklich aufgehört daran zu glauben, dass ich vom Neuen ein Leben beginnen konnte.

Ich vergaß zu existieren, wollte nur noch dich sehen…
 

All dies verschwand in nur wenigen Sekunden.

Dein fragender Blick durchbohrte mich, ich konnte kaum Atem. Dieser Schmerz war eben der Preis für meine Existenz.

Ich durfte gar nicht leben… Ob meine Eltern mich auch nicht wollten?

Mein Schwert hielt ich in meiner Hand, aber ich konnte dich nicht verletzen. Ich hatte mir vorgenommen, dir Leid zu zufügen, dich für deine Vergessenheit zu bestrafen, aber ich konnte nicht.

Ich stand nun vor dir und konnte mich nicht rühren. Du flehtest mich an, zur Seite zu gehen, du musstest unbedingt ein Versprechen halten. Ein Versprechen, was du einem Menschen gegeben hattest.

Unser Versprechen hattest du vergessen.

War dir dieses Leben etwa so viel wichtiger, als deine eigene Familie?

Mit gesenktem Blick trat ich beiseite. Ich wollte nicht, dass du anfingst, mich zu hassen.

Ich sollte dich ziehen lassen, deinen Weg gehen lassen.

Ich hatte alles verloren. All die Hoffnung, an der ich mich bis zu letzt geklammert hatte, war mit einem Schlag geplatzt.

Du sahst mich an, Trauer und Mitleid lagen in deinen Augen.

Sowas brauchte ich nicht.

„Kaoru-san?“ flüstertest du leise. Ich schwieg. Ich wollte nicht antworten, wollte dich nicht ansehen. Es würde mich nur noch mehr zerreißen.

Ich hatte dich gefragt, mit mir zu kommen, du hattest dies verneint.

Also würde ich dich gehen lassen.

Mein Blick sagte, lass mich zurück, geh weiter.

Mein Herz schrie, bleib bei mir, lass mich nicht allein.

Du nahmst deinen Begleiter Kondou an der Hand und gingst langsam an mir vorbei. Dein Blick ruhte auf mir, bis ich deine Nähe nicht mehr spürte.

Ein mattes Lächeln lag auf meinen Lippen.

Alles sprach gegen mich.

Mein Schwert ließ ich fallen, es klirrte, als es auf dem Boden aufkam und ich sackte auf die Knie. Die Schritte, die von dir kamen, verstummten.

Warst du etwa stehen geblieben, um nach mir zu sehen oder warst du endgültig weg?

Ich hätte dich spüren können, aber ich wollte nichts mehr von der Welt wissen. Meine Hände vergruben sich in meine kurzen Haare und meine Zähne gruben sich in das Fleisch meiner Lippen.

Ich durfte nicht schreien.

Ich wollte nach dir rufen, aber ich durfte es nicht.

Du solltest deinen Weg gehen, nicht auf mich achten.

Lebe dein Leben…
 

Der Wind fuhr durch mein Haar und meine Augen brannten. Es fühlte sich an, als wären Stunden vergangen, bis ich Schritte hörte.

Den Kopf wollte ich nicht heben, doch ich sah, wie jemand vor mir stand.

Du warst es nicht…

Die Person kniete sich vor mich und ich erblickte eine Hand. Verwundert sah ich auf diese.

Ich erkannte nicht, wem sie gehörten, also wagte ich einen Blick.

Meine Augen weiteten sich, als ich ihn erblickte.

Ihn, den ich reingelegt hatte, nur um zu testen, wie er sich machen würde. Ihn, der mich eigentlich hassen sollte und jetzt die Chance hatte, mich zu töten, um sich dafür zu rächen, dass ich ihm keine Heilung für seine Krankheit bot…

Ihn, Okita Souji.

Doch in seinem Blick lag kein Hass, wie bei unseren letzten Treffen.

Es war viel mehr Mitleid.

Wieder sah ich auf seine Hand, die noch immer nach mir ausgestreckt war. Was wollte er von mir?

Mir etwa helfen?

Nun bemerkte ich, dass du hinter ihm standst.

Warum warst du zurück gekommen? Meine Tränen wollten nicht aufhören und eigentlich wollte ich die Hand weg schlagen, doch meine Kraft verließ mich und ich streifte seinen Arm nur. Doch dann ergriff Souji meine Hand und brachte mich erneut dazu, ihn anzusehen.

„Du musst das nicht tun.“ sagte er und zog mich auf die Beine. Verwirrt sah ich in seine grünen Augen. Langsam kam realisierte ich, was sich da abspielte und ich riss mich los.

„Tu nicht so, als würdest du Mitleid für mich empfinden! Wieso tötest du mich nicht?!“ fauchte ich stattdessen und wich zurück. Souji und du sagtet kein Wort. Als ich mich umdrehen und weglaufen wollte, hörte ich, wie du näher kamst. Ich schluckte, als du anschließend direkt vor mir standst und mich traurig ansahst.

Hör auf… Sieh mich nicht so an…

„Kaoru…“ sagtest du und es klang ganz anders als vorhin. Mein Herz schien für eine Sekunde still zu stehen.

„Ich… Ich kann wirklich nicht mit dir kommen…“

Ich wollte es nicht hören. Ich konnte es nicht ertragen. Meinen Kopf wandte ich von dir ab, ballte meine Hände zusammen, ehe du meine Hand nahmst und über den Rücken streicheltest.

„Aber… wieso kommst du nicht mit mir?“ wolltest du wissen. Ich stutzte.

Meine Augen blickten zu deinen, mein Herzschlag beschleunigte sich.

„Mit… dir?“ wiederholte ich und du nicktest.

„Ja. Du musst nicht gegen uns kämpfen… Lebe mit mir zusammen bei den Menschen.“

Ich wollte nicht glauben, was du da sagtest. Mit den Menschen leben? Die unsere Heimat zerstört hatten und der Grund unserer Trennung waren?

Mein Schweigen irritierte dich. Du wirktest nervös und umschlossest meine Hand mit deinen warmen Händen.

„Ich will dich nicht als Feind haben, Kaoru. Lass uns zusammen leben… wie früher… Ich habe dir doch gesagt… Dass ich für immer bei dir sein werde.“

Diese Worte ließen mich erzittern. Jahrelang hatte ich danach gelebt, dich zu treffen.

Und für kurze Zeit hatte ich wirklich geglaubt, du hättest mich vergessen, unser Versprechen vergessen…

Meine Tränen kämpften sich wieder hoch, ehe ich dich in meine Arme zog und dich fest an mich drückte.

„Chizuru…“ hauchte ich und vergrub mein Gesicht in deine Schulter. Ich spürte deine Arme auf meinem Rücken und dein Körper zitterte, was mir sagte, dass du auch weintest.

„Verzeih mir…“ flüstertest du und in diesem Moment schien sich der Schmerz in meinem Herzen gelöst zu haben. Ich hatte dich endlich wieder, meine geliebte Schwester, und ich würde dich niemals wieder gehen lassen…



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