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Tempora Nova

von

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Mein Butler, Kampf

Es war ein wirklich angenehmes Gefühl, wie Sebastian in meinen Armen lag. Ich hatte schon lange keine solche Nähe mehr zu jemandem gespürt, sodass ich nicht recht wusste, wie ich damit umgehen sollte, weshalb ich ihn einfach kraulte – was hätte ich denn sonst mit meinen Händen machen sollen?!

Eigentlich hatte ich gar nicht vorgehabt, ihm mehr zu gewähren, als meine Hand zu halten, doch er hatte aus eigenem Willen gehandelt und ich war nicht mehr in der Lage gewesen, noch zu verhindern, was er tat. Ich war einfach nur noch verwirrt über die Situation und über meine eigenen Gefühle für ihn. So etwas war doch nicht normal! Ich meine, ich konnte natürlich nicht leugnen, dass ich mir seine Nähe schon eine ganze Weile gewünscht hatte, aber bis jetzt hatte ich es immer abgetan, als sei er einfach nur ein Ersatz für meine verlorene Familie…

Und nun lag er, Sebastian Michaelis, allen Ernstes in meinen Armen und ich kraulte unaufhörlich seinen Nacken, was er förmlich zu genießen schien.

Seine Worte allerdings hatten mich ein wenig verunsichert. Er hatte gesagt, dass auch er vor langer Zeit einmal ein Mensch gewesen war, und dass man ihn zu einem Dämon gemacht hatte. Hannah hatte mir damals erklärt, dass nur Menschen mit einem grauenvollen Schicksal, die den Glauben an Gott schon längt verloren hatten zu einem Dämon werden können. Was hatte man Sebastian also angetan? Was hatte er für ein Schicksal erlebt, dass er nun so kaltblütig morden konnte, nur weil ich ihm den Befehl dazu gab, was hatte man mit ihm gemacht, dass er keine Ruhe finden konnte und mit dem Wunsch, sich zu Rächen wieder erwacht war?

Trotz seines Lächelns konnte ich den Schmerz in seinen Augen sehen, als er mir versicherte, dass es nichts gab, worüber ich mich sorgen sollte. Für diesen Moment hatte ich nur den Wunsch, ihm ein wenig von der Nähe zu schenken, die er sich so lange ersehnt hatte, beugte mich leicht zu ihm hinunter und… und küsste ihn, wenn auch nur für einen kurzen Moment.

Es war ein seltsames Gefühl und mir lief ein wohliger Schauer über den Rücken… Was zur Hölle tat ich denn da?! Ein wenig geschockt und hektisch zog ich mich ein Stück zurück, doch der Ausdruck, den sein Gesicht nun zierte, ließ mich nicht weiter darüber nachdenken, ob mein Handeln nun angemessen war oder nicht.

Mit zitternder Stimme fragte ich ihn, was geschehen sei, doch eine Antwort war nicht mehr zu erwarten.

Im genau diesem Moment zersprang das Fenster über uns und Glasscherben regneten auf uns beide herab, sodass ich reflexartig für einen Moment die Augen schloss und die Hände über den Kopf legte, um mich zu schützen.

Als ich vorsichtig aufblickte, um zu sehen, was da durch das Fenster geflogen kam, bemerkte ich, dass Sebastian bereits aufgesprungen war und dem Eindringling gegenüberstand. Eine Kreatur mit weißen Schwingen und blondem Haar stand uns gegenüber, die mich sehr an…

„Lizzy!“, entfuhr es mir vor lauter Schock und ich starrte sie einen Moment unverwandt mit offen stehendem Mund an. Was machte sie nur hier und warum hatte sie diese Flügel?! Sie sah zu mir herüber und unsere Blicke trafen sich, doch ihre vertrauten grünen Augen, die normalerweise von einem freundlichen, fröhlichen Leuchten erfüllt waren sahen mich nun mit so eisernem und fremdem Ausdruck an, dass ich ihr nicht lange standhielt. Was um alles in der Welt war nur geschehen?

„Soso, Ciel Phantomhive. Wir hatten bis jetzt nur bedingt das Vergnügen.“ Sie lachte schallend auf, was mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Elizabeths Stimme war nicht mehr zu erkennen – das Wesen, das da sprach benutzte sowohl seine eigenen als auch ihre Stimme, welche wie eine schreckliche Polyphonie aus verstimmten Instrumenten klang. Das hier war nicht mehr meine Lizzy, es war nur noch ihre Hülle, die von dem Engel manipuliert und benutzt wurde…

„Endlich…“, führte das Wesen weiter aus, nach wie vor mit dieser widerwärtigen Stimme.

„Der Plan Gottes wird aufgehen und alles Unreine auf dieser Welt wird vernichtet!“ Gott also. Genau wie bei Ash und Angela. Das war einfach zu viel für mich. Ich konnte meine Wut nicht mehr unterdrücken, breitete meine schwarzen Schwingen aus, fuhr meine Fangzähne aus und stürzte unter infernalischem Gebrüll auf dieses Wesen zu, packte es am Hals und drückte es gegen die Wand, obgleich dies nun der Körper meiner Verlobten war.

„Du dreckiges Miststück!! Wer bist du und was hast du mit Lizzy gemacht?!?!“, schrie ich ihn an, schlug ihn noch einige Male gegen die Wand, als er mich mit nach wie vor erhabenem Grinsen ansah. Ich wusste nicht mehr, was ich tat, das einzige, was ich noch spürte, war das Verlangen, diesen Engel zu töten.

Plötzlich spürte ich zwei Hände, die mich von hinten packten und mich von dem Engel wegzogen. Es waren Sebastians Hände, trotzdem wehrte ich mich dagegen.

„Herr, Ihr müsst vorsichtiger sein!“, fuhr er mich an.

„Dieses Wesen ist weitaus mächtiger als ihr denkt! Ich will nicht, dass Euch irgendetwas zustößt also hört bitte auf das, was ich sage…“

Natürlich hatte er Recht mit dem was er sagte, dennoch wollte ich nicht wie ein kleines Kind behandelt werden. Dieser Engel hatte meine Verlobte getötet, also war es meine Aufgabe, sie zu rächen!

„Verrate mir endlich deinen Namen!“, fuhr ich ihn erneut an, versuchte mich von Sebastian loszureißen um erneut auf ihn zuzustürzen, doch Sebastians Griff war zu stark. Wieder lachte der Engel und steigerte meine Wut nun umso mehr. Wenn ich ihn in die Finger bekäme, dann würde auch Gott ihm nicht mehr helfen können! Es war das erste Mal, dass ich solch starke Wut empfand und es war schwer, sie zu bändigen und zurück zu halten…

„Ich bin der Erzengel Rasiel, oberster Gesandter und rechte Hand Gottes.“, meinte er schließlich mit hämischem Grinsen und schwang sich vor meinen Augen in die Lüfte. Rasiel also…

Ich befand mich immer noch in Sebastians Armen, doch auch das konnte meine Wut nicht besänftigen.

„Du hast meine Verlobte getötet, du dreckiger Hund! Und sowas wie du soll ein Engel sein, dass ich nicht lache!“, fauchte und schrie ich, während meine Zähne verheißungsvoll aufblitzen und ich mich darauf vorbereitet, sie in den Körper des Engels zu rammen, sei es nun der meiner Verlobten oder nicht… Ich breitete meine Schwingen erneut aus und riss mich endlich von Sebastian los, packte den Engel und schlug ihn zurück zu Boden.

„Ich reiß dir dein beschissenes Herz aus dem Leib!!!“, schrie ich ihn an, hob ohne zu zögern die Hand und wollte meine Drohung in die Tat umsetzten, doch er endwandte sich meinem Griff, sodass mein Schlag daneben ging. Immer wieder griff ich an, doch er war geschickter als ich erwartet hatte und wich so gut wie all meinen Schlägen aus – ich landete nur wenige Treffer, die ein paar Kratzer auf der hellen Haut hinterließen, mehr nicht…

„Junger Herr!“, hörte ich Sebastian plötzlich hinter mir rufen, drehte mich kurz zu ihm um und sah, dass er Hannahs Schwert in der Hand hielt. Er warf es mir zu und ich fing es geschickt auf. Sebastian selbst kämpfte wie immer mit seinem Silberbesteck, warf einiger Messer nach dem Engel, die dessen Flügel zwar trafen aber keinen sonderlich großen Schaden anrichteten.

Auch ich rannte wieder auf ihn los, versuchte, ihm mein Schwert in die Brust zu rammen, doch es gelang mir nicht.

„Ach Ciel…“, erklang mit einem Mal Elizabeth Stimme und ließ mich stocken. Lebte sie etwa doch noch? War ihr Geist noch in ihrem Körper? Ich konzentrierte mich, doch ich konnte ihre Anwesenheit nicht spüren.

„Ciel, mein Lieber… Du willst mich doch nicht etwa töten oder? Warum bleibst du bei Sebastian, wenn du bei mir sein könntest? Komm mit mir, und ich werde dich reinigen, werde deine Seele von all dem unreinen befreien…“

Ihre Stimme war so verlockend, so süß und himmlisch… Ich war ihr für einen kurzen Moment verfallen, wandte mich zu Sebastian um und sah ihm tief in die Augen, sah seinen flehenden Blick und…

„Du bist nicht meine Verlobte!“

Egal, was sie sagte, es war nicht echt, Elizabeth war tot, und das Wesen, das nun in ihrem Körper steckte, war Schuld an ihrem Tod! Wieder stürzte ich auf ihn zu, schlug mit meinem Schwert auf ihn ein, doch nicht ein einziger Schlag traf. Ich bemerkte, wie mein Körper immer schwerer wurde und ich es nicht mehr richtig schaffte, zuzuschlagen. Brennender Schmerz breitete sich in meinem Kopf aus und setzte mich außer Gefecht, und auch Sebastian schien Mühe zu haben, die Fassung zu bewahren. Das, was der Engel da tat, ging weit über physischen Schmerz hinaus, das alles war reinster Psychoterror…

Was unrein, vernichte! Was ungewollt, vernichte! Ciel Phantomhive, niemand hat dich jemals geliebt, niemand wird dich jemals lieben! Du bist ungewollt! Stirb! Stirb du Ungeziefer!!

Ich durfte das nicht zulassen! Ich durfte nicht ohnmächtig werden!

Kraftlos stütze ich mich auf dem Schwert auf und sah nach oben zu dem Engel. Es war nach wie vor das Gesicht meiner Verlobten, doch der Ausdruck, der dieses nun zierte, war längst nicht mehr ihr eigener. Ihr Blick war eisig und gnadenlos, die weißen Flügel und das weiße Kleid passten nicht zu ihr…

Schwarz gegen Weiß, Licht gegen Dunkelheit, Himmel gegen Hölle, Engel gegen Dämon…

Wer würde siegen? Es war fast schon lächerlich, wie wir uns gegenüberstanden. Zwei Wesen, so von Grund auf verschieden, dass sie nicht miteinander auskommen konnten, und trotzdem waren wir beide Menschen gewesen…

Sebastian trat neben mich und ich hörte sein amüsiertes Kichern.

„Interessante Gedanken, mein junger Herr. Ihr seid wahrlich ein Poet, das muss ich einräumen. Dennoch wird uns das hier nicht viel nützen.“ So viel dazu. Ich sollte meinen Geist in Zukunft besser verschlossen halten.

Auch Sebastian hatte inzwischen seine wahre Gestalt angenommen, schwarze Hörner ragten aus seinem schwarzen Haar heraus, seine schwarzen Schwingen hatte er zu voller Länge ausgebreitet, seine spitzen Zähne ragten einige Zentimeter über seine Lippen und seine Augen glühten in einem dämonischen Rot. Es wäre ein wundervoller Anblick gewesen, wenn die Gefahr nicht wie schmutzige Schlieren den Raum durchzogen hätte.

Er sah den Engel mit abwertendem Blick an und legte ein selbstsicheres Lächeln an den Tag.

„Dennoch…“, begann er, tief und drohend.

„Wer es wagt, sich mit meinem Herrn anzulegen, der wird schon sehr bald ein schmutziges, unwürdiges Ende erleben…“

Trotz aller Drohungen lachte der Engel nur, streckte eine Hand aus und ließ in ihr ein leuchtend weißes Schwert erscheinen. Was zur Hölle…?

Ich sah einen Moment zu Sebastian herüber, konnte sehen, dass er wie gelähmt auf das Schwert starrte und wurde selbst noch unsicherer. Er zeigte es nicht, dennoch spürte ich, dass er Angst hatte, und ich wusste, dass ein Schlag mit dieser Waffe reichte, um selbst einen Dämonen zu töten.

„Oh, hast du nun auch endlich dein Spielzeug zur Hilfe genommen?“, spottete Sebastian, doch ich hörte die Unsicherheit in seiner Stimme. Statt etwas zu erwidern, setzte Rasiel einen Schlag auf Sebastians Brust an. Er wehrte mit seinen Messern ab, doch das Schwert zerschnitt diese wie Butter, sodass Sebastian gezwungen war, nach hinten auszuweichen.

„Sebastian!“ Ich hatte ungewollt aufgeschrien, als ich sah, dass mein Butler sich den Arm hielt, auf dem sich eine rot-schimmernde Flüssigkeit ausbreitete. In seinem Ausdruck war Schmerz zu lesen und ich starrte ihn unbeholfen an. Es war nun das zweite Mal, dass Sebastian meinetwegen verletzt worden war, und beides Mal, weil es ein mordender Engel auf mich abgesehen hatte… Ich war wütender auf mich selbst als auf den Engel. Was war ich nur für ein dummes, unfähiges Kind?

„Da hab ich dich wohl ein bisschen unterschätzt.“, meinte Sebastian schließlich mit gespielt belustigter Stimme, doch der Schmerz war dennoch deutlich zu hören.

„Aber weißt du, in der Gestalt eines kleinen Mädchens aufzutauchen war vielleicht gar keine schlechte Idee. So wird dich sicherlich niemand für Voll nehmen.“

Noch während der Engel darüber lachte rannte ich auf ihn zu, holte mit meinem Schwert aus und traf diesmal. Sofort erstarb das Lachen und die Gestalt sank zu Boden, mein Schwert in der Brust steckend. Der Engel lag auf dem Boden, doch der kalte Ausdruck war aus den Augen gewichen. Es waren nun wieder die Augen, die meiner Verlobten gehörten, dieselben grünen Augen, die…

„Lizzy!? Oh Gott Lizzy!!“

Was hatte ich da nur getan? Zitternd sank ich neben sie auf die Knie, legte eine Hand an ihre Wange und sah sie mit feuchten Augen an. Warum hatte ich nicht gespürt, dass sie noch lebte? War ich so von meinem Hass eingenommen gewesen, dass ich nicht gemerkt hatte, dass unter alledem ihr Geist noch am Leben gewesen war.

„Ciel…“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und ich hatte Mühe, zu verstehen, was sie mir zu sagen versuchte. Ich begann zu Schluchzen, konnte mich nicht mehr zurück halten, legte meinen Kopf auf ihre Brust und weinte jämmerlich.

„Ciel…bring dich in Sicherheit…“, flüsterte sie, mit von Schmerzen gezeichneter Stimme.

„Ich will…nicht umsonst…für dich gestorben sein. Ich…liebe dich, Ciel…“ Ich sah zu ihr auf und bekam noch mit, wie sie gerade die Augen geschlossen hatte und den Kopf zur Seite drehte.

„Nein Lizzy! Es wird alles gut! Sebastian kann dich retten und….Sebastian!“, ich drehte mich zu ihm um und sah seinen traurigen, schuldigen Blick…

„Sebastian, du kannst doch…“, begann ich, doch schaffte es nicht, den Satz noch zu Ende zu bringen. Mein Butler schüttelte nur kurz den Kopf und schloss dann für einen Moment seine Augen. Es war nur eine kleine Geste, doch sie nahm mir jegliche Hoffnung, die ich noch gehabt hatte.

Wieder begann ich zu schluchzen, nahm meine Hände vors Gesicht und weinte hemmungslos. Ich hatte sie niemals so geliebt, wie man eine Verlobte hätte lieben sollen, aber sie war mich wichtig gewesen, sie war meine beste Freundin gewesen… Und ich hatte sie getötet.

Ich spürte, wie sich zwei Arme sanft um meinen Oberkörper schlossen und mich fest an einen warmen Körper zogen. Auch Sebastian weinte, wenn auch nur leise und fast schon unscheinbar. Ich drehte mich zu ihm um, legte meine Arme ebenfalls um ihn, presste mein Gesicht fest an seine Brust und ließ mein Schluchzen heraus. Normalerweise hätte ich so etwas niemals getan, aber das hier war weitaus schlimmer, als jeder Verlust, den ich bis jetzt erlitten hatte, fast noch schlimmer als der meiner Eltern…

„Junger Herr, wir müssen hier weg. Der Engel ist immer noch irgendwo…“, meinte er schließlich kraftlos, und mit einer Trauer in seiner Stimme, die ich bis jetzt nicht gekannt hatte. Ich sah mit geröteten Augen zu ihm auf und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, die dennoch unaufhörlich weiterflossen.

„Ja…aber ich…Ich will sie nicht hierlassen!“

Sebastian hob die Hand und streichelte meine Wange, und ich schaffte es langsam, mich wieder zu beruhigen.

„Wir werden sie zu Undertaker bringen und ihn um ein Grab für sie bitten. Ihr seid nicht Schuld an ihrem Tod, wenn dann ist es meine Schuld, junger Herr…“ Ich hörte in seiner Stimme, dass er sich selbst Vorwürfe machte, doch was konnte er schon dafür? Was konnte ich dafür? Wenn, dann war es die Schuld dieses Engels. Er hatte meine Verlobte benutzt, er hatte ihren Körper übernommen.

Ich spürte meinen Hass wieder in mir aufflammen, drückte mich von Sebastian los und sah ihn mit ernstem Ausdruck an.

„Du trägst keine Schuld. Keiner von uns.“, meinte ich schließlich mit emotionsloser Stimme, nahm seinen verletzten linken Arm zu mir und zog den Ärmel ein Stück zurück. Es war kein langer Schnitt, aber dafür war er sehr tief.

Ich riss ein Stück meines Mantels ab und verband die Wunde damit, ohne dass Sebastian sich auch nur im Geringsten dagegen wehrte. Er schien schrecklich müde…

Als ich die Wunde fertig verbunden hatte legte ich eine Hand unter sein Kinn und drückte seinen Kopf nach oben, sodass sich unsere Blicke trafen. Er schaute immer noch traurig, nun aber lag auch eine Spur Neugierde in seinen Augen.

„Sebastian, ich befehle dir, wage es nicht zu sterben! Bleib an meiner Seite, egal was passiert!“ Mit diesen Worten packte ich ihn an seiner Krawatte, zog ihn zu mir nach oben und küsste ihn energisch und leidenschaftlich, schob - dennoch sanft - meine Zunge zwischen seine Lippen und spürte, wie er genauso sanft erwiderte. Ich legte einen Arm um seinen Rücken, fuhr durch sein Haar, kraulte ihn sanft, spürte, wie auch er seine Arme um meinen Rücken schlag und genoss den Moment mehr als alles andere.

Ich war frustriert und wütend, wegen allem, was passiert war, was meine Begierde nach meinem Butler nur noch verstärkte, ich wollte ihn besitzen und ihn spüren und…

Widerwillig ließ ich ihn los, wich ein Stück zurück und sah ihn halb keuchend mit flehendem Ausdruck an. Sebastian wusste, warum ich aufgehört hatte, dennoch war sein Blick genauso flehend wie mein eigener.

„Wir müssen hier weg… Warn die Bediensteten, ich bring derweil Lizzy nach draußen…“, meinte ich schließlich, wandte mich zum gehen, doch außer uns stand nun noch jemand in dem Raum. Eine Gestalt mit blutrotem Haar, und sie schien nicht erfreut zu sein…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Pentragon
2011-10-12T13:05:30+00:00 12.10.2011 15:05
Mir hat sehr gefallen das du Ciel so gnadenlos dargestellt hast. Ich denke auch, das er keinen Unterschied machen würde, ob derjenige vor ihm die Gestalt einer geliebten Person angenommen hat oder nicht. Er weiß ja es ist nicht Lizzy.
Außerdem hat mir sehr gefallen, wie du die Beziehung zu Lizzy dargestellt hast - also das er sie nicht liebte, sie ihm jedoch eine Menge bedeutete und er auch um sie weinte. Denn ich denke das würde er durchaus tun und viele FF-Autoren vergessen das leider viel zu oft. Ciel hängt nunmal an Lizzy,auch wenn er es nicht gern so offen zeigt.
Aber es ist bestimmt nicht so, wie oft in FF dargestellt: das er sie nervtötend findet und sie am liebsten loswerden will *Augen roll*
Nur das Sebastian auch weint war nicht wirklich IC aus meiner Sicht. Denn ich fand nie, das Lizzy für ihn irgendwie besonders war. Man darf nicht vergessen das er Menschen im Grunde einfach nur als niedrigere Wesen als sich selbst empfindet.
Höchstens aus Mitgefühl zu seinem Master würde er trauern, aber selbst dann wären die Gefühle wohl kaum echt. Ich glaube nicht das er irgendwas gegen Lizzy hat, eher ist sie ihm vollkommen egal und da fand ich seine Reaktion doch übertrieben.
Aber es war schön dass die echte Lizzy noch einen kurzen Auftritt hatte, auch wenn das für Ciel natürlich nur mehr Schmerz bedeutete (ich mochte den Satz, bei dem sich Ciel fragt ob er Lizzys Präsenz durch seinen Hass nicht mehr gefühlt hat). Aber es stimmt ja, der einzige der Schuld trägt ist der Engel.
Ich war ehrlich gesagt ein wenig erstaunt, das Ciel am Ende noch so einen leidenschaftlichen Kuss austauschen konnte - bei all der Gefahr hätte ich das nicht erwarten. Der Befehl war vollkommen passend und ein kurzer Kuss als Bestätigung oder besser Unterstreichung ebenddessen auch, aber das es gleich in einen passionierten Zungenkuss ausartet .. fand ich ein bisschen unpassend.



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