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Shall we dance?

Wenn Severus und Harry einen Tanzkurs absolvieren....
von

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Prolog

Seit Harry eingeschult worden war, wusste er, dass sein Tränkemeister und den Schüler mehr verband, als die beiden zu merken schienen. Auch wenn Severus immer abfällig von dem Jungen gesprochen hatte, hatte er zu diesem gestanden, ihm geholfen, wenn er in Not war, auch wenn dies meist im Hintergrund geschah.
 

Im ersten Schuljahr war es schon so gewesen.Bei Harrys ersten Quidditschspiel. Er erinnerte sich gern daran. Der Tränkemeister hatte auf einer anderen Tribüne gesessen, doch hatte er die Erinnerungen an dieses Ereignis gesehen… Ein Fluch von Quirrel, der Harry von seinem Besern werfen und so in die Tiefe stürzen lassen sollte, hatte Severus mit Formeln versucht, zu brechen und so zu verhindern, was damals unvermeidbar ausgesehen hatte.
 

Albus lehnte sich in seinem Stuhl zurück und spielte mit der Phiole, die die Erinnerung an dieses Quidditschspiel enthielt. Er hatte so einige von Severus bekommen, auch wenn er sie aus anderen Gründen verlangt hatte. Allerdings hatte er so mehr Informationen erhalten, als gedacht…Nun musste er jedoch erst einmal nicht mehr über den Krieg nachdenken, denn Voldemort zog sich immer mehr zurück, sodass sich Dumbledore vorerst keine Sorgen über einen Angriff machen musste.
 

Stattdessen schwirrten die Gedanken des brillanten Schulleiters um die Frage, wie er seinen Schützling mit seinem Lehrer zusammenbringen konnte. Das letzte Schuljahr des Gryffindors war schon fast vorbei und langsam wurde die Zeit knapp. Dazu kam, dass Snape und Harry…nun….nicht die besten Freunde waren, wie man so schön sagte.
 

Dumbledore lächelte bei dem Gedanken. Er liebte Herausforderungen und besonders die der Liebe. Das stärkste Gefühl auf Erden und das einflussreichste. Kein anderes Gefühl konnte gleichzeitig so viel Leid anrichten, wie es schlichtete. Faszinierend, wie Albus fand.
 

Besonders Muggle schienen oft der Liebe zu verfallen. Schmunzelnd erinnerte sich der Schulleiter an die Geschichten, die er des Öfteren hörte. Ganze Bauwerke verschmutzen die Menschen, um ihren Liebsten mitzuteilen, was sie empfanden. Unmengen von Geld gaben sie aus, um ihre Gefühle zu zeigen und sich mitzuteilen. Albus gefiel dieses Verhalten, diese Ehrlichkeit, wenn die Muggle von ihren Gefühlen sprachen. Seltener sah man so etwas in der Zaubererwelt, wo seit dem Krieg jeder nur noch für sich kämpfte.
 

Auf Liebe wurde kaum mehr Wert gelegt. Jeder wollte nur noch überleben, verlangte Voldemorts Tod. Desto mehr wollte Albus, dass sich Harry und Severus fanden, von denen er überzeugt war, dass sie, wenn auch mit vielen Problemen und Streitereien, gut zusammenpassten, sozusagen füreinander geschaffen waren. Der Schulleiter musste zugeben, er hatte ein Händchen dafür, zu sagen, wer als Paar zurecht kam und wer nicht.
 

Die Tür zu seinem Büro öffnete sich und, wenn man vom Teufel sprach, oder in seinem Fall dachte, sein Slytherinhauslehrer betrat den Raum. Die Miene des Schwarzhaarigen war wie immer, grimmig und abweisend, doch mittlerweile war Albus es gewohnt. Die langen, nicht mehr ganz so fettigen Haare hingen wirr in alle Richtungen und es schien dem Schulleiter, als wäre etwas, dass nicht hätte explodieren dürfen, gerade in die Luft gegangen. „Severus, was kann ich für Sie tun?“, fragte der Schulleiter, halb belustigt, halb vorsichtig.
 

Angesprochener schnaubte. „Potter.“, knurrte er nur leise. „Einen unbegabteren Schüler in Zaubertränke habe ich noch nie gesehen, wenn man von Longbottom absieht.“, zischte der Professor nun genervt. „Der Junge ist einfach nicht konzentriert, Albus. Können Sie ihn nicht aus meinem Unterricht verweisen?“

Schon oft war Severus mit einer solchen Bitte gekommen, doch bisher hatte Albus dieser nie nachgegeben und auch heute schüttelte er nur schmunzelnd den Kopf und senkte für einen Moment den Blick. „Beruhigen Sie sich, Severus. Ich bin weiterhin der Meinung, dass ein Ausschluss nicht sonderlich förderlich für Harrys späteren Berufswunsch sein wird.“
 

Das sanfte Lächeln ließ Snape schnauben, der sich ohne ein weiteres Wort abwandte und wieder verschwand. Solche Auftritte des Anderen erlebte Dumbledore des Öfteren. Er war daran gewöhnt und schob es auf die Liebe, die Severus zu seiner Kindheit nie erhalten hatte. Langsam wurde es Zeit, dass sein Tränkemeister glücklich wurde.
 

Unruhig, da er noch immer keine Lösung gefunden hatte, erhob sich Albus und schritt durch sein Büro. Kurz blickte er aus dem Fenster und sah auf die Schüler hinab, die in der angenehm warmen Frühlingssonne saßen und Hausaufgaben erledigten oder sich einfach nur unterhielten.
 

Ohne es zu merken, wippte er auf seinen Füßen hin und her, summte eine Melodie, die er selbst nicht kannte. Er wandte sich vom Fenster ab, dass sein langer Bart nur so umher flog und plötzlich hatte der brillante Mann einen Geistesblitz. Wenn er… wie die Muggle…
 

Ein Lächeln, so breit, wie man es selten bei Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore sah, erschien auf den Lippen des Mannes, während er sich an seinen Schreibtisch setzte und begann, mit seiner schön geschwungenen Schrift, einen Brief zu verfassen. Er würde einen Tanzkurs veranstalten. Nun ja, nicht er selbst und wohl auch keiner der Lehrer.
 

Einen Tanzkurs von ausgebildeten Lehrern. Für Schüler und seine Professoren. Und nun, wenn er alles genau plante, dann….würde Hogwarts am Ende des Kurses um ein wundervolles Paar reicher sein. Tanzen…welch geniale Idee, dass musste der Schulleiter schon zugeben. Ein Spiel aus Leidenschaft und Spaß.
 

Gerade der Tango, der von Liebe, Leidenschaft und Romantik sprach, sollte vielversprechend sein, wenn es darum ging, Harry und Severus zusammenzubringen. Da hatte sich Albus wieder einmal selbst übertroffen, stellte dieser lächelnd fest, als er den Brief von Fawkes zu dessen Empfänger bringen ließ.
 

Gleich darauf ließ er die Hauslehrer zu sich bringen und verkündete die Botschaft. Dass einer von ihnen ebenfalls teilnehmen würde, verschwieg er noch, doch dies war nur eine Frage der Zeit. Sein Tränkemeister würde schon merken, wenn er auf der Tanzfläche stand… Minerva, Pomona und Filius waren sofort begeistert, während Severus sich eher zurückhielt.
 

Noch eine Weile erklärte er die genauen Abläufe, auch wenn er noch keine Zusage von Ministerium erhalten hatte. Doch bezweifelte Dumbledore, das diese sich quer stellen würden. Warum auch, sollte es doch zu einem ruhigeren Schulleben beitragen. Mit einem letzten Lächeln schickte er die Hauslehrer wieder weg, sollten die doch verkünden, was nun bald in Hogwarts stattfinden würde.
 

Fröhlich lehnte sich Albus in seinem Stuhl zurück… Das Spektakel konnte beginnen.

Cha-Cha-Cha

Ich melde mich offiziell zurück :)

Es ist schön, eine Fanfic zu schreiben und dann so viele Favos zu sehen, gleich in der ersten Woche...:)

Ich hoffe ich enttäusche euch nicht und die Fanfic gefällt euch

Alles was ihr denkt könnt ihr dann auch gern in KOmmis schreiben, ich würde mich freuen ;)
 

Eure MJD
 

Es war beim Frühstück, eine Woche später, als Dumbledore auch beim Frühstück bekannt gab, was die Hauslehrer schon durch Aushänge am schwarzen Brett mitgeteilt hatten. Harry war gerade dabei, seinen Toast mit Marmelade zu beschmieren, als er das Räuspern seines Mentors vernahm. Die Lehrer, denen Albus bereits in einer kleinen Konferenz alles mitgeteilt hatte, sahen sich unsicher an, was die Schüler verwundert tuscheln ließ. Es war ein neues Ereignis, mit dem keiner der Lehrer gerechnet hatten. Die Schüler kannten diese Unruhe des Lehrkörpers nicht, was sie ziemlich verwunderte.
 

„Meine lieben Schüler.“, begann der alte Mann nun laut zu sprechen und schlagartig wurde es still in der großen Halle, “Einige von euch werden es schon am schwarzen Brett gelesen, andere vielleicht gerüchteweise gehört haben….“

Absichtlich versuchte der Grauhaarige, ein wenig Spannung in das Thema zu bringen, konnte sich der Mann doch gut vorstellen, dass die meisten Schüler nicht an so etwas altmodischem, wie einem Tanzkurs, interessiert waren. „Ab nächsten Montag wird jeden Abend nach dem Abendessen ein Tanzkurs, geleitet von zwei der besten, magischen Vertreter im Standard-und Lateintanz, stattfinden. In sieben Stunden werdet ihr die schönsten und berühmtesten Tänze kennen lernen und schließlich auch wunderbar tanzen können. Als kleine Besonderheit wird es eine Woche nach dem Kurs auch einen Ball geben, an dem ihr eure Fähigkeiten zeigen könnt.“
 

Die Schülerschaft begann zu murmeln. Auch Harry, Hermine und Ron hatten die Köpfe zusammengesteckt und während die schlaue Schülerin schon zu schwärmen begann, verdrehten die Jungs nur die Augen. Keiner von beiden war ein großer Freund des tanzens, dass hatten sie spätestens beim Weihnachtsball im vierten Jahr bemerkt. „Ach Ron, bitte..“, hauchte die Gryffindor, doch der Rothaarige schüttelte vehement den Kopf. „Ich hasse tanzen! Ich kann das nicht. Meine Füße….führen ein Eigenleben.“, flüsterte der Weasley ablehnend. Nein, Tanzen war garantiert keine Eigenschaft, die in seiner Familie stark ausgeprägt war.
 

Harry schloss für einen Moment die Augen. Seit seine beiden Freunde ein Paar geworden waren, fühlte er sich ein wenig einsam. Nicht nur, dass die beiden schier alles miteinander taten, seien es Hausaufgaben, Projekte oder einfach nur ein Ausflug nach Hogsmeade, sie konnten auch während des Unterrichts kaum einen Finger voneinander lassen. Kaum begleitete der Dunkelhaarige die Beiden, hatte er doch immer das Gefühl, zu stören…
 

„Bis Mittwoch könnt ihr euch bei euren Hauslehrern melden und so teilnehmen. Auch einige Professoren des Lehrkörpers werden ihr Talent zeigen. Es wird ein riesiger Spaß. Dumbledore hatte nun wieder das Wort ergriffen und lächelte in die Runde. Noch immer tuschelten einige der Schüler, viele sahen sich schon in der Halle suchend nach einem Partner um und überlegten, wer am besten geeignet war.
 

Mit einem zufriedenen Nicken wandte sich der Schulleiter ab, blickte dabei noch einmal lange zu Harry, der den Blick gesenkt auf seinem Teller hatte. Nun galt es, den Jungen davon zu überzeugen, teilzunehmen. Außerdem mussten Paare gefunden werden, sodass nur Severus und sein Schützling Harry keinen Partner hatten…Nun, er kannte Harrys Neigung, hatte davon im sechsten Schuljahr des Gryffindors erfahren. Durch Zufall, da McGonagell den Jungen wohl mit einem Ravenclaw erwischt hatte. Albus ging davon aus, dass Harry keines der Mädchen fragen würde…Nur um die Jungen auszuschließen, musste sich der Schulleiter etwas überlegen.
 

Ein Lächeln bildete sich auf Albus Lippen, während er nach seinem goldenen, mit schönen geschwungenen Linien verzierten, Kelch griff und einen Schluck Saft trank. Die Schüler erhoben sich nach und nach und schnappten ihre Taschen und Rucksäcke, um zum Unterricht zu gehen. Für die meisten gab es nur noch das eine Thema, Tanzen. Doch bei den Schülern des siebten Jahrgang von Gryffindor machte sich auch ein anderer Gedanke breit. Die hatten nun Zaubertränke mit Snape, der schon am Frühstückstisch mehr als genervt, fast wütend ausgesehen hatte.
 

Auch der Potter und seine Freunde machten sich nun auf den Weg zum Klassenzimmer. Noch immer sprach Hermine davon, dass sie sich wirklich freuen würde, wenn Ron mit ihr den Kurs belegen würde. Auch sprach sie davon, dass es für Harry gut wäre, der sich doch endlich mal von dem Gedanken an Voldemort ablenken sollte. „Wirklich Harry. Wenn wir zu dritt sind, macht das doch viel mehr Spaß…“, erklärte die Brünette lächelnd.
 

Doch Angesprochener knurrte nur. „Wir können ja wohl schlecht zu dritt tanzen.“, fauchte er wütender, als er eigentlich geplant hatte. Der Grünäugige fühlte sich nun nicht wirklich imstande dazu, eine solche Diskussion zu führen, waren seine Gedanken doch ganz woanders.

Sie hatten nun Tränke, und Snape, der seit Tagen mehr als nur schlecht gelaunt war und dies ganz besonders gern an den Löwen ausließ, hatte einen Test angekündigt. Ein wenig nervös war der Gryffindor schon. Er hatte zwar versucht zu lernen, doch ihn plagte der Gedanke, dass er nun alles vergessen hatte.
 

Während Ron und Hermine nun also verwunderte Blicke tauschten, schritt Harry ins Klassenzimmer und setzte sich an seinen Platz. Mittlerweile saß er ganz hinten, allein, sodass er weder jemanden gefährden, noch in sonst einer Weise konnte, so lautete jedenfalls Snapes Aussage. Auf seinem Tisch lag bereits ein Bogen Pergament. Die leere Rückseite prangte ihm entgegen, doch auf der Vorderseite warteten, so war sich der Gryffindor sicher, bereits die fiesesten Fragen, die sich der Tränkemeister hatte ausdenken können.
 

Auch die Freunde des Dunkelhaarigen betraten nun den Raum und setzten sich zwei Tische weiter vor ihn. Snape hatte auch hier seine Finger im Spiel. Der Hauslehrer wollte um jeden Preis vermeiden, dass Harry abgelenkt wurde. Zu ihrer aller Sicherheit… Der Jugendliche verdrehte die Augen bei dem Gedanken an die Worte des Professors, die wenig freundlich klangen, als der Lehrer diese ausgesprochen hatte.
 

Dieser erhob sich nun von seinem Platz, hatte bisher einfach stillschweigend die Schüler beobachtet,, räusperte sich leicht und musterte die Jungs und Mädchen mit einer Abscheu, die jedem in der Klasse eine Gänsehaut erscheinen ließ. „Ihr habt zwanzig Minuten.“, zischte der ungeliebte Lehrer und mit einem Schwung seines Zauberstabes drehten sich die Pergamente vor den Schülern.
 


 

„Ich glaube, ich habe alles richtig beantwortet. Nun ja, die zweite Frage war etwas kompliziert, aber auch die…“ Harry seufzte, als er das Gerede seiner besten Freundin hörte. Wie immer, war es Hermine wirklich gut in diesem Test gegangen und natürlich musste sie jede einzelne Frage mit ihnen durchkauen. Dass weder Ron, dem es genauso schlecht ergangen sein muss, wie ihm, noch ihn selbst interessierte, was der Braunschopf im Moment erzählte, schien die Gryffindor gar nicht zu bemerken. Stattdessen erzählte sie weiter, während der Potter und sein Freund nur leidige Blicke tauschten.
 

Auch sonst war die Stunde alles andere als prickelnd verlaufen. Erneut hatte es Harry geschafft, seinen Trank falsch zu brauen. Statt moosgrün ist er meerblau geworden. Völlig falsch und eine Schande für seinen Jahrgang, so Snape. Immerhin ist er nicht explodiert, wie der von Neville und so haben sie wenigstens „nur“ 50 Punkte verloren und nicht das Doppelte.
 


 

Die Tage vergingen. Ohne es zu wissen, wurde Harry für den Kurs eingetragen. Allerdings nicht von Dumbledore, sondern von Hermine, die beide ihrer Freunde unbedingt tanzen sehen wollte. Es war gut für sie, so war die Meinung des Schlaukopfes.
 

Und so stand Harry tatsächlich eine Woche später im Gemeinschaftsraum, gegenüber von dem Bett seines besten Freundes. Der Rotschopf lag, halb schlafend, auf diesem und musterte seinen Gegenüber. „Komm, reg dich nicht auf, Harry. Wir ziehen das jetzt durch. Vielleicht wird es gar nicht so schlimm…“ Mehr als genervt waren ihre beider Blicke. Mittlerweile hatte Harry bemerkt, WER ihn bei dem Kurs angemeldet hatte, doch er konnte nicht wirklich sauer sein auf Hermine. Sie meinte es nur gut, doch gefallen, tat es dem Löwen trotzdem nicht.
 

Doch so richtig beruhigt war der Potter nicht. „DU hast wenigstens eine Partnerin, Ron!“, fauchte er und wandte sich ab. „ICH werde bestimmt der einzige sein, der dort allein steht und…am Ende muss ich mit McGonagell tanzen.“

Gleichzeitig verzogen beide Schüler das Gesicht, während Ron aufsprang, um seinem Freund zu folgen. Der Kurs würde bald beginnen und gleich zur ersten Stunde wollte vor allem Hermine nicht zu spät kommen.
 

Diese wartete auch bereits im Gemeinschaftsraum auf die beiden Jungen und musterte sie streng. „Beeilt euch!“, hetzte sie und lächelte dabei. „Heute lernen wir gleich den Cha-Cha-Cha.“ Erfreut strahlte das Mädchen die beiden Löwen an, die nur einen genervten Blick tauschten. Sämtliche Mädchen schienen, seit der Tag der ersten Kursstunde immer näher gerückt war, nur noch zu kichern und über den Ball, der eine Woche nach der letzten Stunde stattfinden sollte, zu diskutieren.
 

Ganz besonders Harry schien der Weg in die große Halle schwer zu fallen. Tatsächlich schien sich seine Aussage zu bewahrheiten, spazierten doch immer nur Zweiergrüppchen auf die Halle zu. Nie entdeckte der Grünäugige eine ungerade Zahl an Schülern oder jemanden, der allein auf den riesen Saal zusteuerte. Oder steigerte er sich da in etwas hinein?

Vielleicht warteten auch bereits schon ein paar Schüler, die ebenfalls ohne Partner waren und Harry würde doch nicht alleine tanzen müssen…
 

Mit diesem kleinen Hoffnungsschimmer hob der Gryffindor den Blick. Er staunte nicht schlecht, als er sah, was die Lehrer aus der großen Halle gemacht hatten. An einer Seite zierten nun Spiegel die Wände und die Haustischte, die sonst immer den meisten Platz einnahmen, waren komplett verschwunden. Stattdessen war eine riesige Bühne, die sich durch die ganze Halle zog, aufgebaut worden. Der Boden bestand darauf aus Parkett. „Damit du besser tanzen kannst, Ronald…“, hörte der 17-Jährige seine Freundin stöhnen, die mal wieder nicht verstand, wie Ron so etwas nicht kennen konnte. „Es ist glatter und somit kannst du dich besser darauf bewegen.“
 

In der Mitte der Bühne stand ihr Schulleiter, heute zierte ein dunkelrotes Gewand mit sich bewegenden Schnätzen darauf seinen Körper, neben ihm zwei junge, schlanke Zauberer. Ein Pärchen, wie Harry feststellte und, wie er vermutete, scheinbar ihre Lehrer. Die Frau, sie war so Mitte dreißig, trug eine weite, schwarze Stoffhose, obenrum ein eng anliegendes, ebenfalls schwarzes Top. Ihre dunklen, braunen Haare waren zu einem festen, engen Knoten gebunden, doch ihre Gesichtszüge waren sanft, sodass Harry schloss, dass sie eine recht angenehme Zeitgenossin wäre.
 

Ihr Tanzpartner trug eine ebenso weite, schwarze Hose. Dazu ein Hemd, welches ein gestreiftes Muster zeigte Haare hatte er kaum noch, doch auch er erschien dem Helden der Zauberwelt recht sympathisch.

Auch einige Lehrer standen um die drei herum. Professor McGonagell hatte sich zu Albus gesellt. Scheinbar tanzte ihr Schulleiter also auch mit.
 

Außerdem tanzten Professor Sprout und Professor Flittwick, für Harry das weitaus lustigste Paar. Madam Hooch und der neue Verteidigungslehrer, ein junger Mann, den das Ministerium geschickt hatte, und ihr Hausmeister Filch mit Trewlany. Ron hatte ihn gerade angestupst und auf das letzte Paar aufmerksam gemacht. Beide mussten sich das Lachen verkneifen.
 

Auch sonst nahmen einige bekannte Personen teil. Pansy Parkinson hatte sich Malfoy geschnappt und Zabini tanzte mit Millicent Bulstrode. Dean und Seamus, als eines der wenigen gleichgeschlechtlichen Paare, standen ein wenig abseits von ihnen. Und da war da noch Ginny, die mit Neville tanzte. Auch aus anderen Jahrgängen und aus allen Häusern nahmen Schüler teil, doch deren Namen kannte der Löwe natürlich nicht. Und nun fies es besonders auf. Nur Harry schien scheinbar niemanden zu haben, der sich mit ihm durch diesen Kurs quälte. Ein wenig treffen tat ihn das schon.
 

When marimba rhythms start to play

Dance with me, make me sway

Like a lazy ocean hugs the shore

Hold me close, sway me more
 

Musik setzte ein, umspielte sie wie ein leichter Windhauch und erklang so nur sanft im Hintergrund, was Harry aufsehen ließ. Die Professoren waren von der Tanzfläche verschwunden und nun standen nur noch die beiden neuen Lehrer, wie Professor Dumbledore oben und sahen zu den Schülern. „Herzlich Willkommen zum ersten Tanzkurs an der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei.“ Albus blickte in die große Runde und lächelte sanft.
 

„Hier neben mir stehen zwei ausgezeichnete Tänzer. Ihr müsst wissen, auch in der Welt der Zauberer gibt es Turniere, Preise und Festlichkeiten Rund ums Tanzen. Das hier ist Markus Webber und neben ihm steht seine Tanzpartnerin Fiona. Seit nun zehn Jahren tanzen die beiden und ich konnte sie überreden, die nächsten sieben Wochen eure Lehrer zu sein.“
 

Die Schüler klatschten laut und staunten nicht schlecht, als sie hörten, dass wirklich Turniertänzer mit ihnen üben würden. Doch auch das konnte Harry nicht wirklich aufheitern. Noch immer hatte er keinen Schüler entdeckt, der noch keinen Partner hatte und irgendwie…nun… sah er auch keinen Lehrer, der frei war.
 

Kaum gedacht, schon verfluchte sich der Gryffindor. Die Tür zur großen Halle sprang auf und traf lauthals auf die steinigen Mauern, sodass es laut hallte. Kein anderer als Severus Snape schritt hindurch, zog dabei eine Grimasse, als hätte er gerade seinem Haus sämtliche Punkte abziehen müssen. Seine schwarzen Augen funkelten so kalt und wäre es möglich gewesen, wäre wohl jeder, den er so angesehen hätte, zu Eis erstarrt. Passend dazu wehte dessen Umhang hinter ihm her, als würde ein starker Wind wehen, dabei war es das genaue Gegenteil. Allein dieser Gang jagte den meisten Schülern schon riesen Angst ein und ließ sie zurückweichen. Dumbledore allerdings, schien sich von diesem Auftritt nicht stören zu lassen.
 

„Schön, schön.“, hauchte er zufrieden und nickte. Dabei wandte er sich an Markus. „Wir sind nun alle komplett und wenn ihr wollt, könnt ihr beginnen.“ Der junge Mann nickte und ließ nun ebenfalls seinen Blick einmal über die Runde schweifen, ehe er zufrieden nickte.

„Alle, die bereits einen Partner haben, verteilen sich doch bitte auf die Fläche. Diejenigen, die noch alleine sind, kommen zu mir.“
 

Während alle Schüler und Lehrer, außer Harry, sich aufstellten, ging der Gryffindor zu dem Lehrer und sah fragend zu diesem. Markus lächelte nur beruhigend und winkte, Harry keuchte auf, Snape zu sich, der nun, wo er erblickte, mit wem er wohl tanzen sollte, noch finsterer drein schaute, wenn das überhaupt möglich war.
 

Like a flower bending in the breeze

Bend with me, sway with ease

When we dance you have a way with me

Stay with me, sway with me
 

“Deinen Lehrer kennst du ja?”, fragte der Tanzlehrer lächelnd. Gequält nickte der angesprochene Schüler. Die Aussicht, mit Severus Snape, dem Schrecken der Schule, tanzen zu müssen, überzeugte ihn nicht wirklich davon, dass es gut war, Hermines Gebettel nachzugeben.
 

Seine Gefühle waren gemischt, als sich sein Blick mit dem des Tränkemeisters kreuzte. Nie hatten sie sich leiden können, auch wenn Harry anfangs wirklich versucht hatte, das Fach des Mannes zu mögen. Doch Snape hatte es ihm nie leicht gemacht, auch wenn er jetzt wusste warum, vergessen konnte er das nicht wirklich. Dementsprechend lustlos war er auch, wenn es darum ging, diesem Mann so nahe zu kommen, wie niemandem zuvor.

Auch Severus war nicht wirklich begeistert von der Auswahl seines Tanzpartners. Ausgerechnet Potter an seiner Seite zu wissen, stimmte seine Laune nicht gerade besser. Schon als er erfahren hatte, tanzen zu müssen, war er mehr als unmotiviert gewesen. Verstanden, warum auch die Lehrer teilnehmen mussten, hatte er nicht. Wirklich begründet hatte es der Schulleiter auch nicht, hatte nur etwas von Zusammenhalt an der Schule erzählt…
 

Severus schnaubte, als er Harrys Blick sah, der das ausdrückte was er fühlte. Dieser Kurs würde ein Desaster werden, dazu noch mehr als peinlich. Seine schwarzen Augen fixierten nun Markus, der sich nicht einschüchtern ließ und zufrieden nickte. „Die Größe passt. Du,“ damit wandte sich der Tanzlehrer an den Schüler,“ wirst die Frau mimen müssen. Du bist schlanker und kleiner, als dein Lehrer.“
 

Other dancers may be on the floor

Dear, but my eyes will see only you

Only you have that magic technique

When we sway I go weak
 

Entsetzt starrte Harry zu dem Älteren. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Doch wohl oder übel musste er sich seinem Schicksal fügen, denn das Tanzpaar wollte beginnen und sie waren die einzigen, die sich noch nicht in Position gebracht hatten.

So folgte der Löwe notgedrungen, und im Rücken die mitleidigen Blicke seiner Mitschüler spürend, seinem Lehrer an eine freie Stelle auf der Tanzfläche und stellte sich diesem gegenüber. Keiner von ihnen wollte vor so einem Publikum eine Szene machen, fiel Harry doch sonst schon oft genug auf. Und Severus hatte bereits aufgegeben, war er bisher jeden Abend bei Dumbledore aufgetaucht und hatte versucht, diesen zu überzeugen, ihn von dem Tanzkurs zu befreien. Wie man sah, ohne Erfolg.
 

„Gut…Da nun alle bereit sind, wollen wir endlich mit dem beginnen, wofür ihr alle hier seid.“ Das erste Mal meldete sich nun Fiona zu Wort und lächelte in die Runde. Ihr Partner stellte sich neben sie und blickte ebenso motiviert drein, wie die Frau. „Als erstes lernen wir den Cha-Cha-Cha. Doch zuvor, das Wichtigste. Die Tanzhaltung, die ihr in allen Tänzen wiederfinden werdet.“
 

I can hear the sounds of violins

Long before it begins

Make me thrill as only you know how

Sway me smooth, sway me now
 

Die dunkelhaarige Frau stellte sich zu ihrem Tanzpartner und legte ihre linke Hand auf dessen rechten Oberarm. Die rechte Hand lag sanft in der Linken des Mannes, der zufrieden nickte. Sofort taten es die Schüler nach, die Professoren folgten.

Nur Harry und Severus, die sich keines Blickes würdigten, standen noch ziemlich hilflos an der Seite und beobachteten das Spektakel. Wirklich anfassen mochten sie sich nicht. Es fühlte sich komisch an, hassten sie sich doch.
 

„Ihr zwei bitte auch!“, rief Markus, dessen Aufmerksamkeit auf dem einzigen Paar lag, welches noch nicht in der richtigen Position stand. Snape schnaubte. Alles in ihm sträubte sich, der Aufforderung nachzukommen. Er uns Potter, allein der Gedanke ließ ihn den Kopf schütteln. Auch Harry war nicht wirklich bereit, einen Schritt auf seinen Lehrer zuzugehen und den Kurs voranzutreiben.
 

„Komm her.“ knirschte Severus schließlich, als er bemerkte, dass Dumbledore ihn musterte und auch die Tanzlehrer schon anstalten machten, zu ihnen zu kommen. Seine Stimme war dabei ein bloßes Zischen und wirkte angsteinflößender, als im Unterricht. Dennoch kam Harry der Aufforderung nach, wenn auch mehr als widerspenstig. Wenn er sich jetzt mit dem Tränkemeister anlegte, würde es nur Ärger geben und das nicht nur von Seiten des Lehrers. Nur langsam, und mit zitternden Händen, legte er, wie gezeigt, seine linke Hand auf Snapes Oberarm.
 

Other dancers may be on the floor

Dear, but my eyes will see only you

Only you have that magic technique

When we sway I go weak
 

Unwirsch griff Severus nach der noch freien Hand seines ungeliebten Schülers. Während Harry sich versteifte, schien der Tränkemeister zu wissen, was er tat, denn seine Tanzhaltung schien makellos. Die Schultern waren gestrafft, der linke Arm auf der richtigen Höhe und seine noch freie, rechte Hand, lag sanft auf dem Rücken des Gryffindors. Allein dies sollte Harry verwirren, doch der war mit seinen Gedanken zu weit weg.
 

Nun, Harrys Tanzhaltung dagegen schien ein wenig schief. Verkrampft und alles andere als gestreckt stand er vor Severus und mied es, diesen überhaupt anzusehen.

So war auch sein Kopf gesenkt und für Außenstehende könnte es fast so aussehen, als würde der Schüler nur von dem Mann ihm gegenüber auf den Beinen gehalten.
 

I can hear the sounds of violins

Long before it begins

Make me thrill as only you know how

Sway me smooth, sway me now
 

Die Musik, die schon die ganze Zeit bereits im Hintergrund gespielt hatte, war nun lauter und die Tanzlehrer begannen, ein paar Schritte zu zeigen. Es sah fantastisch aus, das musste der Gryffindor zugeben, als er, wie der Rest der Gruppe, staunend auf das Paar blickte.

Es war ein schneller Tanz, doch sah er unglaublich schön aus. Es war ein Kommen und Gehen des weiblichen Parts, denn diese tanzte, bei den verschiedenen Figuren, die beiden ihnen zeigten, am meisten. Immer wieder löste sich Fiona von ihrem Tanzpartner und es schien, als würde der sie jedes Mal zurückziehen, wieder an sich binden wollen…
 

Harry schluckte. Er bezweifelte, dass sein Tränkelehrer und er auch nur annähernd einen solchen Tanz hinbekommen würden. Snape würde es sicherlich auch zusagen, wenn sie sich nicht so nah standen, wie in diesem Moment, wenn sich ihre Körper nicht so aneinanderschmiegten… Endlich traute sich der Schüler, aufzusehen und blickte direkt in zwei sehr genervte, schwarze Augen. Snape ging es genauso wie ihm und der Potter glaubte, dass diesem sogar dieselben Gedanken durch den Kopf schossen.
 

Kurz stoppte die Musik und sofort wandte Harry den Kopf zu den Tanzlehrern, wo Markus nun wieder das Wort ergriff:“ Was wir euch eben gezeigt haben, waren anfangs die Grundschritte des Cha-Cha-Chas und schließlich einige Figuren. Von diesen werdet ihr nur einige lernen, doch wir erklären uns bereit, den besten Paaren von euch einige Sonderstunden zu geben. Ich denke, es gibt viele hier, die großes Potenzial haben.“
 

Der Mann lächelte in die Runde. „Gut. Dann beginnen wir mit dem Grundschritt….“ Ausführlich erklärte der Lehrer, was die Schüler und Professoren zu tun hatten, welcher Fuß zuerst kam und welcher folgte, doch Harry hatte das Gefühl, dass es einfach nicht in seinem Kopf hängen bleiben wollte. Als Markus schließlich aufforderte, den Schritt nun zu üben, mit Musik, sah er unsicher zu Severus, der die Augen verdrehte.
 

When marimba rhythms start to play

Dance with me, make me sway

Like a lazy ocean hugs the shore

Hold me close, sway me more
 

„Ich habe genauso wenig Lust, wie du, hier zu sein, Potter, aber wenn du dich auch nur annähernd so dumm anstellst, wie in meinem Unterricht, kannst du mir glauben, dass ich deinem Haus alle Punkte abziehen werde!“ Snapes Stimme troff nur so vor Wut und angestauten Aggressionen, dass Harry nicht einmal wusste, was er dieses Mal so falsch gemacht hatte. Die Worte schüchterten ihn noch mehr ein, sodass er sich kaum rühren konnte, als sie tanzen sollten.
 

Als Snape zu dem ersten Schritt ansetzte, verpasste der Jugendliche seinen Einsatz komplett und setzte sich sofort dem genervten Blick seines Lehrers aus. „Noch einmal!“, herrschte dieser einfach, stellte sich mit dem Jugendlichen erneut in Position und begann wenige Momente später erneut.
 

Like a flower bending in the breeze

Bend with me, sway with ease

When we dance you have a way with me

Stay with me, sway with me
 

Auch dieser Versuch klappte nicht so, wie er sollte. Snape war, wenn man Harry fragte, zu grob und der Jugendliche konnte sich kaum auf den Takt oder die Schritte konzentrieren, wenn er in diese schrecklichen Augen des Mannes blickte. Bei jedem gescheiterten Versuch, und sie brauchten einige, wurde Snapes Griff stärker, bereitete Harry schmerzen…
 

When marimba start to play

Hold me close make me sway

when we dance you have a way with me

stay with me sway with me
 

Harry seufzte leise, als es den Anschein hatte, dass sie den Grundschritt nun beherrschten, doch auch in diesem Moment schaffte er es nicht, den Takt zu halten. Jeder Schritt, so nah bei Snape, war eine Qual für den Jungen und in seinen Gedanken wünschte er sich das Ende der Stunde herbei…

Langsamer Walzer

Eine Woche war vergangen. Eine Woche, in der Harry an nichts anderes hatte denken können, als an die erste Tanzstunde, die Nähe seines Tränkeprofessors und dessen hasserfüllte Blicke, die ihn jedes Mal getroffen hatten, wenn ihm ein Fehler passiert war. Es war ein komplettes Desaster gewesen, hatten sie doch kaum einmal die Tanzschritte bis zum Ende tanzen können, da Harry, durch seine Unsicherheit, meist einen Schritt falsch getanzt hatte oder einfach nicht nicht in der Lage gewesen war, den Takt zu halten. Schließlich war Severus, zwanzig Minuten vor Ende, genervt und voller Wut über so wenig Talent gegangen.
 

Tatsächlich hatte Harry dieses Verhalten getroffen, obwohl er es gewohnt sein musste. Im Unterricht verhielt sich der Tränkemeister nicht anders und das bereits seit sieben Jahren. Andererseits war der Tanzkurs vielleicht auch eine Möglichkeit, sich neu kennen zu lernen und sogar Frieden zu schließen. Unbewusst schien der Löwe dies wirklich geglaubt zu haben
 

Nachdem Snape verschwunden war und sich die Schüler wieder beruhigt hatten, tatsächlich war ein riesiger Tumult ausgebrochen, als man das wütende Schnauben und den letzten Kommentar von Severus, „Potter, du bist wirklich zu nichts zu gebrauchen!“, gehört hatte, erklärte sich Fiona bereit, Harry noch ein wenig zu helfen. So konnte auch dieser am Ende von sich behaupten, dass er den Grundschritt beherrschte.
 

Auch die Tage danach waren eine Folter gewesen. Sobald sie sich auf dem Gang begegneten oder im Unterricht aufeinander trafen, schien sich die Temperatur im Raum ins Unermessliche zu kühlen. Die Blicke des Hauslehrers sprachen Bände, trieften nur so vor Abscheu, Hass und Wut, die Harry seit dieser einen Tanzstunde noch mehr hervorrief, als vorher.
 

Der Gryffindor bekam jedes Mal eine Gänsehaut, die sich unangenehm über seinen ganzen Rücken und dann weiter über den kompletten Körper zog, wenn er diesem Blick begegnete. Ihn plagten, Schuldgefühle, obwohl er sich bewusst war, dass er im Recht war, die ihn zittern ließen, wenn er an die nächste Tanzstunde dachte, die in wenigen Stunden beginnen würde.
 

Währenddessen saß der Mann, der dem Jugendlichen eine solche Angst einjagte, im Büro des Schulleiters. Seine Miene zeigte, was er zu denken schien, denn wirklich erfreut wirkte sie nicht. Die Mundwinkel waren tief nach unten gezogen, die Augen wutverengt. Die schwarzen, glänzenden Haare waren zerzaust und hingen tief in die Augen.
 

„Severus, ich habe Sie her bestellt, weil ich Sie bitten möchte, etwas geduldiger mit Harry zu sein.“, hauchte der Schulleiter, dessen sanfter Blick auf dem Tränkemeister lag, leise. Die blauen Augen funkelten amüsiert, als Albus das Schnauben hörte, welches sein Gegenüber auf seine Worte hin, von sich gab. „Der Junge hat weder Talent zum Brauen, noch zum tanzen. Wie sein Vater.“, zischte er leise und funkelte Albus wütend an.
 

Dieser lächelte nachsichtig. „Mir ist bewusst, dass Sie bereits Erfahrungen gemacht haben. Aber der Junge hatte bisher nicht die Chance, diese ebenfalls zu erlernen. Ich würde mich freuen, wenn Sie ihm Spaß an diesem Projekt zeigen würden, Severus.“ Doch auch bei diesen Worten erntete der Grauhaarige nur ein weiteres Schnauben. „Severus, Sie müssen verstehen, dass Harry nicht James ist!“, fügte der Schulleiter hinzu, dieses Mal etwas strenger.
 

„Ich weiß das!“, zischte der Schwarzhaarige nur und verdrehte die Augen. Natürlich war ihm bewusst, dass Harry anders war, als sein Vater, doch dies auch zu akzeptieren, den Gryffindor zu akzeptieren, dass konnte er noch nicht. Die Abscheu, die er zu diesem Potter empfand ging tief und allein, in die Augen des Jungen zu sehen, der der Sohn Lily Potters war, traf ihn jedes Mal tief im Herzen.
 

„Heute ist wieder Unterricht!“, bemerkte Albus. „Ich wünsche, dass Sie da sind und mit Harry tanzen. Unsere Pärchen stehen bereits fest und jetzt alles umzustellen wäre ein viel zu großer Aufwand.“ Das amüsierte Funkeln in Albus blauen Augen kam zurück, während er den Tränkemeister musterte, dessen Mienenspiel, ein Misch aus Entsetzen, Wiederspruch und Wut, ihn wirklich faszinierte.
 

Einige Minuten herrschte Schweigen. Der Snape schien wirklich um eine Antwort zu ringen und in Gedanken abzuwägen, ob er sich dem Wunsch des Direktors widersetzen sollte. Schließlich nickte er doch. „Ja, Schulleiter.“, hauchte er leise und erhob sich aus dem bequemen, mit dunklem Polster bezogenen Stuhl. Mit einer Eleganz, die ihm kaum einer zutrauen würde, wandte er sich ab und schritt zur Tür.
 

Albus räusperte sich. „Und Severus?“ Angesprochener versteifte sich kurz, wollte schon etwas Genervtes entgegen schleudern, doch auch hier schluckte er es hinunter und drehte sich stattdessen mit einem gequälten Lächeln um. „Ja~?“, fragte er langsam, zog diesen einen Laut in eine geradezu unnatürliche Länge. „Dieses Mal wird die Stunde bis zum Ende durchgetanzt!“ Der Grauhaarige lächelte breit, während der Tränkemeister nur nickte und wütend hinaus stapfte.
 

Erst einige Gänge weiter, kaum ein Schüler kam hier vorbei, blieb er stehen und ließ sich gegen die kühlen Mauern sinken. Für ihn war jede Stunde in der Nähe dieses Löwen eine Qual. Die Augen, die ihn immer wieder an seine Freundin erinnerten, das Gesicht, welches dem James Potters so ähnlich war und in dem er jedes Mal, wenn er hinein sah, dieses hämische Grinsen entdeckte, welches ihn zu seiner Schulzeit verfolgt hatte.
 

Ein Zittern, es begann bei seinen Händen, wanderte über seinen Körper, ließ ihn erschüttern und zeigte, wie nah es ihm eigentlich ging. Severus konnte nicht einmal sagen, was ihn so mitnahm, fühlte nur eine unendliche Leere in sich, die schon seit Jahren danach rief, gefüllt zu werden…
 

Mit wutverzerrtem Gesicht schlug der Schwarzhaarige gegen die Mauer, die ihn eben noch estützt hatte, und fluchte laut, nur um sich bald darauf wieder einigermaßen zu beruhigen und zum Abendessen zu schreiten. Er sollte sich mit Potter vertragen… Harry Potter, dem Helden der Zauberwelt, den er bisher immer verachtete hatte…Das war eine Herausforderung, von der der Tränkemeister nicht wusste, ob er sie bestand. Doch musste er es versuchen, auch wenn es ihm nicht passte.
 

Lieber würde er seine Zeit im Tränkelabor verbringen und arbeiten, als in dieser großen, stickigen Halle zu stehen und erneut die Schritte zu lernen, die man ihm schon zu seiner Jugend beigebracht hatte. Tatsächlich war seine Mutter so vernarrt in Muggle gewesen, dass sie wollte, dass auch Severus diese Menschen kennen lernte und hatte ihn so kurzerhand bei einem Sommerkurs für das Erlernen der Standard- und Lateintänze angemeldet. Auch zu diesem Zeitpunkt wären dem Snape Millionen anderer Dinge eingefallen, die er hätte lieber machen wollen, als zu tanzen, doch auch damals hatte er keine Wahl gehabt. Seine Mutter war so begeistert gewesen, dass sie ihn in den Folgejahren in den Kursen für Fortgeschrittene und schließlich sogar in den Profikursen angemeldet hatte.
 

Wirklich Spaß hatte Severus nie gehabt. Doch sein Tanzlehrer hatte ihn dennoch gelobt. Seine Technik, die Ausführung der Schritte, währe grandios und an dem Ausdruck würden sie arbeiten, wenn er an den ersten richtigen Wettbewerben teilnehmen würde. So weit war es nur nie gekommen. Mit 17, dem Alter, mit dem man in der Zauberwelt volljährig wird, hatte sich Severus eine Wohnung in der Winkelgasse gemietet und sich durch Brauen über Wasser gehalten….
 

Schnell schüttelte der Hauslehrer diese Erinnerungen ab und sah sich in der Halle um, die er vor wenigen Minuten betreten hatte. Fröhliches Gemurmel war zu hören und viele der Schüler und Schülerinnen schienen nur über das selbe Thema zu sprechen: den Tanzkurs…
 

Auch Harry saß in der großen Halle. Seine Mimik verriet seinen Freunden ganz genau, was mit ihm los war. Noch nie hatte der Jugendliche gut verstecken können, was er fühlte. Heute waren es Angst und Wut, die abwechselnd in seinen Augen funkelten und das Reden mit ihm schwer machten. Ron und Hermine hatten es bereits am Morgen aufgegeben, denn schon beim Frühstück war ihr Freund kaum ansprechbar gewesen.
 

Sie litten mit ihm und würden ihm am liebsten helfen, doch der Kurs war Pflicht und ein Partnerwechsel schien unmöglich. Jedenfalls hatte Dumbledore das gesagt, der scheinbar gar nicht sehen wollte, dass es noch Tote geben würde, sollten Harry und ihr Professor weiterhin als Paar weitertanzen. Severus Snape war, seit sie die erste Stunde hinter sich gebracht hatten, weitaus schlimmer geworden, als zuvor. Die Laune des Tränkemeisters war vor allem in ihren Stunden so wechselhaft, wie es nicht einmal das Wetter im April war. Meist war er unausstehlich, doch das war nichts Neues für die Gryffindors. Allerdings war nun auch das Verhalten gegenüber seinem eigenen Haus genauso. Auch den Slytherins zog er neuerdings Punkte ab, was die Schlangen natürlich alles Andere als gut fanden.
 

Harry seufzte leise und blickte zu seinen Freunden, die gerade besorgte Blicke getauscht hatten. „Wir sollten uns umziehen.“, bemerkte der Dunkelhaarige und schob seinen Teller, auf dem die Pastete, die er sich aufgetan hatte, noch unberührt lag, von sich. Hermine runzelte die Stirn und stieß Ron, der sich schon erheben wollte, in die Seite. „Harry.“, begann sie und schüttelte den Kopf, „los, iss etwas. Vorher gehen wir hier nicht weg!“
 

Der strenge Blick der Schülerin lag auf dem Grünäugigen und erinnerte ihn ein wenig an McGonagall wenn sie kurz davor war, eine Standpauke zu halten. Die Augen verdrehend gab er schließlich nach und schob sich ein Stück der Pastete in den Mund. Unwillig, sie herunterzuschlucken, kaute er darauf herum. Es schien ihm, als würde er nicht einmal etwas schmecken. Die Pampe in seinem Mund fühlte sich an wie Pappe. Doch erneut bemerkte Harry den Blick der Braunhaarigen und so zwang er sich schließlich dazu, die Hälfte seines Tellers zu leeren.
 

Sein Magen rebellierte, als sie sich schließlich zum Turm aufmachten, um ihre Sachen weg zu bringen und zur Tanzstunde zu gehen. Wie gern wäre er schließlich im Gryffindorturm geblieben, hätte sich mit einem Buch an das warme Feuer gesetzt oder sogar Hausaufgaben gemacht. Im Moment war ihm vieles lieber, als der Weg zur großen Halle und vor allem, zu Snape.

Immer wieder schien sich der Inhalt in seinem Magen zu drehen und bescherte ihm das unangenehme Gefühl, sich jeden Moment übergeben zu müssen.
 

Ron musterte seinen blassen Freund, während sie ihre Uniformen ablegten. „Bist du sicher, dass du mitkommen willst? Wir könnten dich abmelden.“ Angesprochener schüttelte nur den Kopf. „Ich werde mich nicht vor Snape verstecken.“, zischte er. Er wusste doch selbst nicht, warum ihm diese Blicke, dieses Verhalten so nah gingen, ihn verletzten und ihm Angst einjagten. Doch eines war ihm klar. Der Löwe musste sich dem stellen, sonst würde er sich wohl ewig Vorwürfe machen. Und wenn er dies schon nicht schaffte, wie sollte er dann erst Voldemort besiegen?
 

Als er dies seinem besten Freund erklärte, musterte der ihn nur verwirrt. „Du willst nicht ernsthaft einen Kampf mit Du-weißt-schon-wem mit einer Tanzstunde zusammen mit Snape vergleichen?“, fragte der Rotschopf und schüttelte den Kopf. Harry lächelte verkrampft. „Und wenn doch?“, fragte er herausfordernd. Sein Freund winkte ab und sie schritten, ohne weiter auf dieses Thema einzugehen nach unten, wo Hermine bereits ungeduldig wartete.
 

Dem grünäugigen Gryffindor kam dies alles wie ein Déjà-vu vor. Schon letzte Woche war er mit ungewissem Gefühl die Treppen hinabgestiegen und innerlich schien er schon da geahnt zu haben, was auf ihn zukommen würde. Seine Hände zitterten ein wenig, doch den Rest seines Körpers hatte er soweit unter Kontrolle gebracht, dass man ihm nicht ansah, was innerlich in ihm vorging.
 

Ein Seufzen glitt über die Lippen des Dunkelhaarigen und automatisch blickten Ron und Hermine, die bis eben in einer Diskussion steckten, welches Fach weniger Spaß machte, Zaubertränke oder Wahrsagen, sahen auf. Die kluge Schülerin lächelte aufmunternd. „Vielleicht wird es gar nicht so schlimm.“, meinte sie und strich über die Schulter ihres Freundes. „Ich bin mir sicher, dass Dumbledore mit Snape gesprochen hat. Schließlich kann er sich nicht den ganzen Kurs so rücksichtslos verhalten.“
 

Sie erreichten die große Halle. Wie schon in der Vorwoche waren die Tische verschwunden. Stattdessen zierte wieder eine Tanzfläche aus Holz den Boden, die leicht im Licht der Kerzen, die über ihren Köpfen schwebten, glänzte. Der Slytherinhauslehrer war, wie Harry bemerkte, bereits anwesend und unterhielt sich in diesem Moment mit dem Schulleiter. Wie immer trug Severus Snape seine schwarzen Roben, die eng am Körper lagen. Bisher hatte Harry noch nie wirklich bemerkt, dass sein Lehrer eine außerordentlich angenehm und überaus schlanke Figur hatte.
 

Der Blick der schwarzen Augen kreuzte sich mit dem Seinen und eine Gänsehaut erschien auf Harrys Rücken. Schon oft hatte er geglaubt, dass der Ältere seine Gedanken las, wie ein offenes Buch. Seit seinem fünften Jahr war er sich da noch sicherer gewesen und heute… Harry senkte den Blick. Wenn Snape seine Gedanken mitbekam würde er nur noch wütender werden und ihm den Kurs schwieriger machen, als eh schon.
 

Dumbledore klatschte in die Hände und riss den Gryffindor so aus seinen Gedanken. „Nun, da wir endlich alle vollständig sind…“, begann er mit fröhlicher Stimme und lächelte in die Runde, “gebe ich das Wort weiter an unsere Tanzlehrer und wünsche schon einmal viel Spaß.“
 

There's a calm surrender

To the rush of day

When the heat of the rolling world

Can be turned away

An enchanted moment

And it sees me through

It's enough for this restless warrior

Just to be with you
 

Markus und Fiona traten vor. Auf beiden Lippenpaaren befand sich ein fröhliches Lächeln. Ohne etwas zu sagen, ließen sie die Musik sprechen und bewegten sich dazu. Harry kannte das Lied. Seine Tante war verrückt danach gewesen und hatte es eine Zeit lang jeden Tag gehört. Die Körper des Paares bewegten sich zu dem Takt, ließen die Szene unheimlich romantisch wirken. Die Schritte wirkten kompliziert und doch gleichzeitig so federleicht, als würden die beiden schweben. Hermine ließ ein Seufzen hören. Sie schien genauso zu denken, wie Harry, der ebenfalls fasziniert war, von dem Schauspiel, welches die Tanzlehrer boten.
 

Erneut kreuzten sich die Blicke des Tränkemeisters und Harrys. Dem Jüngeren stockte der Atem. War der Blick des Anderen gerade sanft gewesen, zufrieden? Schnell schüttelte der Löwe den Kopf und blickte zurück zu den Lehrern. Doch die hatten die Musik abgeschaltet und lächelten erneut in die Runde. Markus trat ein Stück nach vorn, breitete die Arme aus. „Was ihr eben gesehen habt, war der langsame Walzer. Ein wunderbarer Tanz, sehr romantisch, möchte ich meinen. Stellt euch auf. Wir wollen gleich mit dem Grundschritt beginnen. Sehr leicht, das verspreche ich euch.“
 

Can you feel the love tonight?

It is where we are

It's enough for this wide-eyed wanderer

That we got this far

Can you feel the love tonight?

How it's laid to rest?

It's enough to make kings and vagabonds

Believe the very best
 

Nun wieder unsicher, trat Harry auf seinen Tränkelehrer zu. Dieser stellte sich gegenüber seinem Schüler auf und nahm die Tanzhaltung ein, die man ihnen in der ersten Stunde beigebracht hatte. Die ersten Schritte, die Markus und Fiona nun vorzeigten, waren tatsächlich nicht schwer. Harry lächelte erleichter, als sie sie gemeinsam tanzten und er keinen Fehler machte.
 

Allerdings schien Snape dennoch unzufrieden zu sein. „Hör auf zu führen, Potter.“, zischte der Schwarzhaarige und funkelte den Jüngeren an. Harry sah auf und runzelte die Stirn. „Das tue ich doch gar nicht.“, begehrte er, doch sein Gegenüber schnaubte nur.

„Du bemerkst es nicht…“ Der Hauslehrer verdrehte die Augen und griff ein wenig fester zu. Für einen Moment musste der Gryffindor keuchen. Wie eine Greifzange drückte Snape seine Hand und schleuderte ihn beinahe die Tanzfläche entlang.
 

There's a time for everyone

If they only learn

That the twisting kaleidoscope

Moves us all in turn
 

Die Musik stoppte und so auch die Tanzpärchen. Die meisten hatten den kleinen Streit, der erneut zwischen Harry und dessen Professor ausgebrochen war, nicht bemerkt, waren sie doch viel zu konzentriert auf die neuen Schritte gewesen, doch Dumbledore, der auf der anderen Seite der großen Tanzfläche stand, runzelte besorgt die Stirn. Ein wenig zweifeln tat der Schulleiter nun doch, denn eine Besserung stellte sich bisher nicht ein.
 

Allerdings war Albus Dumbledore kein Mensch, der einfach aufgab oder ungeduldig das Handtuch schmiss. Er würde weiter beobachten, was geschah und falls sich doch keine Veränderung bemerkbar machte, müsste er die beiden anders zueinander führen. Noch immer war sich der Grauhaarige sicher, dass Harry und Severus zueinander gehörten. Auch wenn es im Moment den Anschein hatte, als würde es bald Tote geben.
 

Fiona trat nun nach vorn und erklärte die weiteren Schritte. Eine Figur, wie sie sagte. Es würde dem Tanz ein wenig Abwechslung geben und wer diese Figur beherrschte würde auch in ihren Extrakurs eintreten können. Ein Lächeln erschien auf den Lippen der beiden Tanzlehrer.

Harry allerdings sah besorgt zu Snape, der seinen Blick viel zu kühl erwiderte. „Wenn du mich führen lässt…“, begann der Tränkemeister zu zischen, „wird es nicht so eine Blamage, wie letzte Woche.“
 

There's a rhyme and reason

To the wild outdoors

When the heart of this star-crossed voyager

Beats in time with yours
 


 

Die Worte trafen Harry, auch wenn er es nicht zugeben wollte. Doch anstatt sich weiterhin zu bemitleiden, schnaubte er nur. „Wären Sie geduldiger, würden Sie sich auch nicht so blamieren, Sir.“, fauchte er leise und verdrehte die grünen Augen. Snape hob eine Braue. Mit einem solchen Konter hatte er nicht mehr gerechnet. Doch gleich darauf verengte er die Augen und wütendes Schwarz traf auf herausforderndes Grün.
 

Can you feel the love tonight?

It is where we are

It's enough for this wide-eyed wanderer

that we got this far

can you feel the love tonight?

How it's laid to rest?
 

Das Räuspern von Markus ließ beide Männer zu den Tanzlehrern blicken. Das Pärchen zeigte nun die Figur, zweimal ohne Musik und zweimal mit Begleitung. Es sah wunderschön aus. Gleichzeitig romantisch und geschmeidig, als würden sie den ganzen Tag nichts anderes machen und dabei noch über Wolken tanzen. „Nun langsam und gemeinsam!“, verkündete Fiona und stellte sich auf.

Die Schüler taten es ihnen nach und bald wurde die Halle von lautem Zählen und den gleichzeitigen Schritten der Jugendlichen erhellt. „Eins, zwei drei…“
 

Harry schloss für einen Moment die Augen. Snapes Griff war noch immer wie der, eines Schraubstockes und auch die Hand auf seinem Rücken, schien sich regelrecht in seine Kleidung hineinzukrallen. Um jeden Preis schien der Tränkemeister verhindern zu wollen, dass er die Kontrolle über ihr Tun verlor. „Sie sind verkrampft, Sir.“, zischte der Löwe herausfordernd. Gleich darauf bereute er die Worte. Absichtlich stellte Severus sein Bein quer, sodass Harry nicht mehr ausweichen konnte und darüber stolperte.
 

Can you feel the love tonight?

It is where we are

It's enough for this wide-eyed wanderer

That we got this far

can you feel the love tonight?

How it's laid to rest?

It's enough to make kings and vagabonds

Believe the very best
 

Stöhnend rieb sich Harry den Hintern, blickte dabei wutentbrannt zu Snape, dessen Lippen ein hämisches Grinsen zierte. „Ich denke, du solltest auf deine zwei linken Füße aufpassen, Potter.“, erklärte der Tränkemeister, die Worte ließen Harry die Abscheu, die dieser für ihn empfand, genau spüren. Ohne etwas zu erwidern erhob sich der Grünäugige und stellte sich wieder in Position.

Snape wollte sich mit ihm anlegen und nur zu gern ging Harry auf das Spiel ein.
 

Absichtlich wand er sich nun in Snapes Armen, lenkte diesen in Richtungen, die dieser niemals hatte einschlagen wollen und führte ihn gegen seinen Willen. Mit einer solchen Kraft hatte selbst der Hauslehrer der Schlangen nicht gerechnet. Außerdem schien Harry nun absichtlich auf die Füße seines Tanzpartners treten zu wollen und achtete explizit darauf, dass diese auch immer unter den seinen waren.
 

Wäre die Stunde nicht zu Ende gewesen, wäre es wohl in einem handfesten Gerangel ausgeartet. So allerdings, wurden die ungleichen Männer voneinander getrennt, Albus hatte Severus übernommen, Ron und Hermine hatten sich Harry geschnappt, und Abstand zwischen sie gebracht.

Markus versuchte, es als Spaß zu betrachten und rang sich zu einem Lächeln ab. Einige Pärchen bat er zu sich, diejenigen würden Extraunterricht erhalten. Den Rest schickte er weg und sobald Severus das Stichwort hörte, riss er sich von dem Schulleiter los und verschwand wütend aus der Halle.

Rumba

Hey ihr lieben,
 

das erste, was ich anmerken möchte, ist ein großes Dankeschön :)

Eure Kommis bauen auf und ich freue mich jedes Mal riesig, zu lesen, dass euch die Geschichte gefällt.
 

MIt diesem Kapitel verabschiede ich mich in den Urlaub. Es wird für die nächsten drei Wochen kein Kapitel geben, aber in italien werde ich genug Zeit haben, um einige zu schreiben und mich dann mit hoffentlich zwei neuen Kaps zurückmelden :)
 

Nun aber erst mal viel Spaß mit der Rumba...:)
 

Unsicher stand Harry vor der Bürotür zu den Räumen seines Schulleiters. Die grünen Augen fixierten das dunkle Holz, als wollten sie es dazu bringen, aufzuspringen, damit er nicht klopfen musste. Er wusste, dahinter befand sich nicht nur der Direktor, der ihn zu sich zitiert hatte, sondern auch der Grund, warum er nun während der Unterrichtszeit hier stand.
 

Gerade hatte er noch in Verwandlungen gesessen. McGonagall hatte ihnen bereits zum vierten Mal erläutert, wie der Zauber funktionieren sollte und wie sie mit ihren Zauberstäben zu agieren hatten. Harry war ganz froh gewesen, als es geklopft hatte und die Stimmung ein wenig ruhiger wurde, sonst hätte die resolute Frau wohl noch Punktabzüge gegeben, weil ihre Schüler auf der langen Leitung standen.
 

Es war ein Schüler gewesen, der dem Potter die Notiz in die Hand gedrückt hatte und schließlich wieder verschwunden war. Wie es auf dem Zettel beschrieben wurde, hatte der Schüler seine Sachen zusammengepackt, sich bei seiner Lehrerin entschuldigt und sich sofort auf den Weg zum Büro von Professor Dumbledore begeben. Die letzten Worte, der kurzen Nachricht die hauptsächlich die Bitte, bei dem Schulleiter zu erscheinen enthielt, schienen sich dabei in die Gedanken des jungen Mannes gefressen zu haben. /Ich möchte, dass du dir währenddessen Gedanken machst, wie du dein Problem mit Professor Snape lösen kannst./
 

Eine eindeutige Nachricht, und wenn Harry richtig zwischen den Zeilen las, konnte es nur bedeuten, dass auch der Tränkemeister anwesend war, um zu hören, was der Schulleiter zu sagen hatte.

Harrys Gefühle zu diesem Gedanken waren zweigeteilt. Natürlich wollte er, dass der Tanzkurs ruhiger von statten ging und er sich mit seinem Lehrer vertrug, doch darüber mit diesem und Dumbledore zu sprechen….
 

Schnell rieb Harry seine verschwitzten Hände an seiner Jeans ab, ehe er klopfte und so selbstsicher, wie er konnte, den Raum betrat. Tatsächlich saß, ein äußerst grimmiger Tränkemeister auf einem der Stühle, die vor dem großen Schreibtisch seines Schulleiters standen.
 

Wie immer waren die Lippen des Mannes zu einem dünnen Strich zusammengepresst und die Augen, die ihn kühl musterten, verengt. Noch nie hatte Harry seinen Lehrer richtig entspannt erlebt. Nun, beim Brauen, so hatte Harry beobachten können, schien Severus Snape immer ein wenig ruhiger zu werden, doch selbst dann lag immer eine gewisse Spannung in seinen Zügen. Die schwarzen Roben, die den schlanken, muskulösen Körper einzurahmen schienen, waren zerknittert, als wären sie stark strapaziert worden.
 

Albus dagegen, war das komplette Gegenteil seines Kollegen. Auf seinem Gesicht lag ein freundliches Lächeln, welches einladend und beruhigend auf den Schüler wirkte, der reglos in der Tür stand. Die gelben Roben, mit roten, sich bewegenden Punkten darauf, hingen über dem langen, schlanken Körper und bildeten einen verrückten Kontrast zu dem dunkelblauen, fast schwarzen Hut, dessen Muster aus Sternen bestand.
 

„Nur herein, mein Junge.“, hauchte Dumbledore väterlich und winkte den Gryffindor zu sich. Angesprochener schloss leise die Tür hinter sich, den Blick behielt er dabei gesenkt. Zu Snape zu blicken, traute er sich nicht. Die hasserfüllten Blicke und die Schimpftiraden im Unterricht genügten, um ihn gleichzeitig in ein Gefühlschaos aus Hass und Trauer zu werfen. „Setz dich.“
 

Dumbledores Stimme klang plötzlich so weit entfernt, als würden sie mehrere Meter trennen. Harrys getrübter Blick, der durch die Abwesenheit seiner Gedanken entstanden war, klärte sich und fixierte den Schulleiter. Mit einem schnellen Nicken nahm der Schüler auf dem noch leeren Stuhl platz.
 

Der sonst so angenehm weich gepolsterte Stuhl wirkte auf einmal hart und unbequem, sodass Harry auf dem Möbelstück hin und her rutschte. Seine Uniform verrutschte, doch das störte den Gryffindor wenig. Im Moment hatte er ganz andere Gedanken, als sein Erscheinungsbild. Was würde Dumbledore sagen und wie würde Snape auf den Vorschlag, Frieden zu schließen, reagieren?
 

Die grünen Augen huschten von seinem Gegenüber, zu seinem Nebenmann, doch erweckten beide den Anschein, als würden sie nicht das Wort ergreifen wollen. Schließlich schien sich Dumbledore doch zu entschließen, das Schweigen zu brechen. Die sanften, blauen Augen lagen ruhig auf seinen beiden Gästen, während er zu sprechen begann:„Ich habe euch beide hergebeten, weil ich euch bitten möchte, euch wenigstens in der Zeit während des Tanzkurses zu vertragen.“
 

Während Snape nur ein für ihn typisches Schnauben hören ließ, nickte Harry langsam. Auch ihm war es lieber, wenn er mit seinem Professor in Eintracht sein konnte, anstatt sich mit diesem zu streiten und den ganzen Kurs aufzuhalten. Seine Mitschüler tuschelten bereits, nannten es spaßeshalber Beziehung, was zwischen ihnen war. Dabei wusste jeder in Hogwarts, wie Harry zu dem Snape stand.
 

Der Tränkemeister allerdings, schien etwas dagegen zu haben. „Ich bezweifle, dass dies gut gehen wird, Albus.“, bemerkte der Mann so kühl, dass es dem Löwen neben ihm kalt über den Rücken lief. „Harry Potter ist ein hoffnungsloser Fall…“, fügte der Hauslehrer hinzu. Diese Worte genügten dem Jüngsten in der Runde. Ein leises Knurren verließ seine Kehle. „Ich sitze neben Ihnen.“, fauchte er leise und funkelte seinen Nebenmann wütend an.
 

Dieser lächelte nur amüsiert. „Das ist mir durchaus bewusst.“ Die Antwort klang hart und abwertend. Dies lag nicht einmal an den Worten selbst, sondern an dem Tonfall, welcher Harry stark reizte. Dazu kam dieses gemeine Glitzern in Snapes Augen, die im hellen Licht der Sonne wie schwarze Perlen aussahen. Harry musste sich ein weiteres Schnauben unterdrücken, welches sich schon den halben Weg durch seinen Körper gebahnt hatte und sich stattdessen in seinem Magen verkroch und diesen schmerzhaft zusammenzog.
 

Ein Räuspern des Schulleiters zog die Aufmerksamkeit der beiden Männer wieder zu dem eigentlichen Thema. „Severus. Harry ist ein sehr lernfähiger Schüler und mit mehr Geduld ihrerseits, wird er sicherlich auch ein hervorragender Tänzer. Ich denke, dass Sie selbst auch nicht immer sofort gewusst haben, wie die einzelnen Abläufe von Statten gehen.“

Albus‘ blaue Augen funkelten verschmitzt. „Du musst wissen, mein lieber Harry, dein Professor hat früher selbst einige Tanzkurse besucht.“
 

„Professor Dumbledore!“ Unbeherrscht sprang der Tränkemeister von seinem Stuhl auf und funkelte seinen Gegenüber wütend an. Dass dieser einfach ausplauderte, was ihn selbst schämte, war zu viel des Guten. Die Hände des Hauslehrers zitterten leicht, doch von diesem kleinen Ausbruch ließ sich dessen Vorgesetzter nicht beeindrucken. Statt Schuld zu fühlen, lächelte Albus Dumbledore breit und senkte den Kopf kurz.
 

„Wolltest du diese wundervolle Geschichte erzählen, Severus?“, fragte der Grauhaarige sanftmütig, während Harry ein kleines Kichern hören ließ. Nie hätte dieser erwartet, so etwas zu hören. Snape sollte einen Tanzkurs besucht haben, vielleicht sogar mehrere? Allein der Gedanke brachte den Jüngeren zum lächeln, doch entschied er, sich erst einmal auf das Wichtigere zu konzentrieren. So richtete er den Blick auf seinen Lehrer dessen Wangen sich langsam rot färbten. Ein ungutes Zeichen, welches der Schüler noch nicht oft erlebt hatte. Erst erschienen nur Flecken, die ein paar Stellen der Wangen bedeckten, doch schließlich war das ganze Gesicht tiefrot.
 

Normalerweise würde Harry nun flüchten, denn es war nur noch eine Frage der Zeit, bis das große Geschrei begann, welches dann wohl mehrere Minuten anhalten würde. Bisher hatte der Grünäugige dies erst einmal vollkommen mitbekommen. Es war in ihrem Tränkeunterricht passiert. Wie immer hatte Neville seinen Kessel hochgejagt. An diesem Tag schien ihr Professor besonders schlecht gelaunt gewesen zu sein, denn nachdem sich seine Hautfarbe von bleich zu tomatenrot verändert hatte, hatte das Geschrei begonnen.
 

Ganze 15 Minuten hatte Severus seine Stimme erhoben, auf Neville eingeschrien und ihm wohl die Hälfte der Punkte, die Gryffindor in diesem Schuljahr gewonnen hatte, abgezogen. Man hatte ihren Lehrer, laut Erzählungen, noch ein Stockwerk über ihnen gehört und der Schüler musste zugeben, ein solch starkes Sprechorgan hatte er dem Tränkemeister gar nicht zugetraut. Danach war die Temperatur im Zimmer rapide gesunken, als hätten sie plötzlich in einem Gefrierfach gestanden.
 

Doch auch in dieser Situation blieb Albus völlig ruhig, wie Harry, der aus seinen Gedanken geschreckt war, nun bemerkte. Die blauen Augen des Schulleiters erwiderten den Blick seines Angestellten ruhig, fast freundlich und es schien, als würde Dumbledore nur darauf warten, eine Predigt zu bekommen. Allerdings folgte nichts dergleichen. Stattdessen nahm Severus einfach wieder Platz, atmete jedoch schwer, musste sich wirklich beherrschen, die Ruhe zu bewahren.
 

„Kommen wir zurück zum Thema.“, knurrte der Schwarzhaarige leise und schloss die Augen. Die Kälte in seiner Stimme war unbeschreiblich, jagte dem Schüler eine Gänsehaut, nach der Anderen über den Körper. Der Älteste nickte begeistert und schien das eben beinahe Passierte schon längst wieder vergessen zu haben. „Nun, ich habe euch gebeten, ein paar Ideen zu entwickeln, damit der Kurs ohne weitere Streitereien ablaufen kann…Was habt ihr euch ausgedacht?“
 

Blau traf auf grün. Harry erwiderte den fragenden Blick hilflos, während er Luft holte und zu einer Antwort ansetzte. Allerdings kam er nicht dazu, diese auch zu geben. „Ich wäre dafür, dass Potter einen anderen Partner bekommt. Ich sollte in meinem Labor sein und Tränke brauen, anstatt dabei zuzusehen, wie sich die halbe Schule zum Narren macht.“

Natürlich war es Severus, der ehrlich geantwortet hatte. Zu ehrlich, für Harrys Geschmack.
 

„Ich denke, dass Aufgeben keine Option ist. Weder für einen Slytherin, noch für einen Gryffindor, habe ich nicht Recht, Harry?“ Angesprochener nickte schnell, zum Leidwesen von Severus, der nur genervt das Gesicht verzog. „Ich denke, es ist das Beste, wenn Professor Snape und ich einen Vertrag schließen, der für die Zeit während des Kurses gilt und…der festhält, dass wir uns vertragen sollten.“

Mit jeder Silbe, die der Jugendliche sprach, wurde seine Stimme leiser, sodass es schließlich nur noch ein Piepsen war. Dennoch, so fand der Löwe, war es das Beste, was sie tun konnten. Vor Dumbledore wollte er nicht den Schwanz einziehen, wollte beweisen, dass er versuchte, sich gegenüber des Schwarzhaarigen zu öffnen und sich mit diesem zu vertragen.
 

Severus Blick war bei jedem Wort finsterer geworden und schien den Jungen damit durchbohren zu wollen. >Wenn Blicke töten könnten…<, schoss es dem Schüler durch den Kopf. Auch Albus schien einen solchen Gedanken zu haben, so konnte man jedenfalls das entschuldigende Lächeln in Harrys Richtung deuten, doch lächelte er ihn weg und nickte stattdessen. „Eine fabelhafte Idee.“, verkündete der Grauhaarige fröhlich und klatschte in die Hände. „Ich wusste doch, dass du vernünftig bist, Harry. Diesen andauernden Streit mit deinem Professor kann man ja kaum mit ansehen.“
 

Mit den Worten wandte sich der Direktor an seinen Tränkemeister, dessen Körper sich automatisch zu versteifen schien. Jede Bewegung von Severus zeigte, dass ihm diese Situation mehr und mehr missfiel. Ob Albus Dumbledore wohl ein unsichtbares Schild hatte, welche solch schlechte Gefühlsregung einfach abprallen ließ? Anders konnte sich der Jüngste im Raum nicht erklären, warum noch immer ein Lächeln auf den Lippen dieses Mannes lag. Harry selbst hätte schon längst das Weite gesucht. „Was denkst du über diesen Vorschlag, Severus?“, fragte Albus nun.
 

Der Wiederstand des Mannes war mit einem Mal gebrochen, das spürte Harry sofort. Woran das lag, konnte sich der Jugendliche nicht erklären, allerdings war das Duell der Blicke, welches sich die beiden Professoren geliefert hatten, faszinierend anzusehen. Alles an dem Professor zeigte nun, dass dieser so schnell wie möglich aus diesem Raum, und wohl auch aus der Schule, verschwinden und sich zurückziehen wollte. Kein Wunder also, dass er einfach nur nickte und dabei den Blick, der wütend auf seine Hände gerichtet war, gesenkt hielt.
 

Auch Albus nickte, klatschte ein zweites Mal in die Hände und ließ so ein Blatt Pergament erscheinen. Auch Feder und Tinte schwebten herbei und umkreisten ihn, wie kleine, misslungene Vögel. „Der Vertrag steht bereits. Ich brauche nur eure Unterschriften. Dieses Papier besiegelt, dass ihr euch zurückhalten und gegenseitig respektieren werdet. Sollte dies nicht geschehen….Ich denke es reicht, wenn ich sage, dass ich für euch beide eine kleine Strafe eingebaut habe.“
 

Albus verschmitztes Lächeln ließ Harry erschaudern. Dennoch griff er, wenn auch mit leicht zittrigen Händen, nach der Feder, die sich regelrecht in seine Hand drückte, tauchte die Spitze langsam in das Tintenfass, welches vor seinem Gesicht schwebte und kritzelte seinen Namen auf das Pergament. Dieses sog die Tinte buchstäblich in sich hinein, ließ es kurz rauchen und dann so aussehen, als hätte sich der Name des Löwen in das Papier gebrannt.
 

Auch Severus unterschrieb, noch zögerlicher als sein Schüler zuvor. Der Mann konnte sich denken, dass sich sein Vorgesetzter nicht hatte lumpen lassen und wohl einen besonders „lustigen“ Fluch als Strafe gewählt hatte. Kein Wunder also, warum er sich so sehr gesträubt hatte ein solches Papier auch nur im Entferntesten als Lösung anzusehen. Doch was nutzte es, sich gegen Albus Dumbledore zu widersetzen, der immer einen Weg fand, seine Ideen durchzusetzen. Es war pures Glück für den Schulleiter, dass scheinbar auch Potter die Idee mit dem Vertrag in den Sinn gekommen war. Wäre keine plausible Möglichkeit von ihrer Seite vorgeschlagen worden, wäre dieses Stück würdeloses Papier ebenfalls zum Einsatz gekommen. Wie sonst hätte Dumbledore einen solchen Vertrag so schnell zu Tage bringen können?
 

Sobald seine Unterschrift auf dem Pergament stand, erhob sich Severus, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, und verschwand aus dem Büro seines Schulleiters. Harry seufzte leise, während Dumbledore nur kicherte. „Keine Sorge, mein Junge. Er wird sich beruhigen und sollte dem aus gewissen Gründen nicht so sein, wird der Vertrag dafür sorgen.“
 

Wirklich beruhigt war Harry nicht, doch erwiderte er nichts, sondern erhob sich und verschwand mit einem letzten Nicken in Richtung Dumbledore. Seine Gedanken schweiften ab und er achtete nicht auf seinen Weg oder auf die Schüler, die ihm begegneten und sofort wieder ins lästern verfielen…
 

Kaum vier Stunden später war der Gryffindor auf dem Weg in die große Halle. Hermine und Ron waren nicht bei ihm, da sich vorher noch ein wenig hatten spazieren gehen wollen. Sie würden erst beim Kurs zu ihm stoßen, so meinte seine Freundin jedenfalls. Der Grünäugige seufzte leise. Seit er das Büro verlassen hatte, waren die Gedanken um den Vertrag und die kommende Tanzstunde nicht aus seinem Kopf verschwunden. Im Unterricht hatte er sich kaum konzentrieren können und auch der Versuch, seine Hausaufgaben zu erledigen, war gescheitert.
 

Unruhig huschte sein Blick umher, als er den großen Saal betrat, der, wie üblich, mit der Tanzfläche ausgefüllt war. Viele der Schüler standen bereits gelangweilt herum. Einige, wie Draco Malfoy und dessen Tanzpartnerin, übten die Schritte der letzten Stunde. Harry mochte es kaum glauben, aber sein blonder Feind hatte wirklich einen guten Hüftschwung. So war es auch kein Wunder, dass er bereits am Extraunterricht teilnahm, welcher immer am Wochenende stattfand.
 


 

Mit einem weiteren Blick durch die Halle erkannte der Dunkelhaarige, dass Snape noch nicht anwesend war. Genauso wenig wie Hermine und Ron, auf die der Schüler unruhig wartete. Er hasste es, alleine da zu stehen und zuhören zu müssen, wie sich die Anderen das Maul über ihn zerrissen. Glücklicherweise dauerte es nicht mehr lang, bis auch die letzten, unter anderem auch ihr „geliebter“ Tränkemeister, die Halle betraten. Letzterer mit distanzierter Miene. Allerdings schien er sich wirklich ein wenig beruhigt zu haben, wie Dumbledore prophezeit hatte.
 

Nach und nach wurde es still in der Halle, sodass Markus nach vorn trat und die Arme ausbreitete. Erwartungsvolle Blicke lagen auf dem Mann, dessen schlanker Körper von einer schwarzen, engen Hose, sowie einem sehr weit geschnittenem, grell gefärbten Hemd verhüllt wurde. „Herzlich Willkommen zu unserer dritten, gemeinsamen Stunde. Heute zeigen wir euch einen besonders romantischen Tanz. Die Rumba…“
 

See reflections on the water

More than darkness in the depths

See him surface and never reshadow

On the wind I feel his breath
 

Kurzes Geflüster entstand, während die Schüler sich aufgeregt ansahen. Einige Mugglestämmige unter ihnen wussten ein wenig über das Tanzen Bescheid und so auch, was für ein Tanz die Rumba war. „Bei diesem Tanz kommt es auf die Liebe an. Seht den Tanz wie ein Spiel zwischen Mann und Frau an. Anfangs liegt sie in seinen Armen, sie verstehen sich, doch ein falsches Wort und eure Partnerin verschwindet und wendet sich ab. Ihr müsst sie zurückholen und ihr die Liebe geben, die sie braucht.“ Markus war richtig ins Schwärmen geraten und auch Fiona, die ein wenig Abseits stand, lächelte verträumt.
 

Harry dagegen war weniger erfreut, dass sie scheinbar einen Liebestanz erlernen sollten und er wusste nicht, wie Snapes Stimmung wirklich war. Auch wenn der Vertrag Frieden zwischen ihnen gebracht haben soll, glaubte der Löwe, dass es nicht einfach sein würde, mit seinem Lehrer diesen Tanz kennen zu lernen.
 

Golden eye, I found his weakness

Golden eye, he'll do what I please

Golden eye, no time for sweetness

But a bitter kiss will bring him to his knees
 

Nach einer kurzen Vorführung der Schritte wurden die Schüler aufgefordert, es selbst zu versuchen. Den Körper versteift, die Gesichtszüge verkrampft, stand der Löwe vor dem Tränkemeister und legte seine Hand in die des Mannes. Für seinen Geschmack viel zu eng, wurde er an den starken Körper gepresst, der so biegsam und elastisch wirkte.
 

Musik setzte ein. Eine langsame Melodie, die Harrys Herz berührte. Eine Frau sang und ohne es zu merken, setzten sie die ersten Schritte passend zum Takt. Scheinbar wirkte der Vertrag wirklich, denn weder hörte Harry einen spöttischen Kommentar seitens des Schwarzhaarigen, noch spürte er, wie dieser ihn zu sabotieren versuchte.
 

Ein Zug an seinem Arm verriet dem Löwen, dass er sich drehen musste und genau im richtigen Moment setzte er einen Schritt nach rechts. Es war ein angenehmes Gefühl, nicht nach jedem Schritt hoffen zu müssen, eine Standpauke zu erhalten, wie es schon im Tränkeunterricht war.
 


 

You'll never know , how I watched you from the shadows as a child

You'll never know how it feels to be the one who's left behind

You'll never know the days, the nights, the tears

the tears I've cried.

But now my time has come , and time,

time is not on your side
 

Immer mehr schien der Gryffindor zu entspannen. Sogar ein kleines Lächeln zierte seine Lippen, als er in die Augen seines Lehrers guckte. Dieser erwiderte, zu seiner Überraschung, diesen Blick ruhig, fast neutral. Welch Sinneswandel war da über diesen Mann gekommen? Aber auch Harry spürte eine plötzliche Ruhe in sich, die unmöglich nur von ihm aus kommen konnte. Ob der Vertrag damit zu tun hatte? Doch darüber wollte der Jugendliche jetzt nicht nachdenken. Endlich konnte er ein wenig abschalten, sich entspannen und musste nicht darüber nachdenken, mit WEM er hier tanzte. Alles war in diesem Moment unwichtig.
 

Tatsächlich war Severus, als er die Halle betreten hatte, plötzlich völlig entspannt gewesen. Nicht einmal, wenn er es gewollt hätte, hätte er jemanden anschreien können. Nicht einmal sauer, über die Erkenntnis, warum sich der Schwarzhaarige so fühlte, war er. Natürlich hatte dieser Wandel magische Gründe. Nicht einmal im Traum hatte er daran gedacht, mit Potter Frieden zu schließen und plötzlich schien es ihm, als würde ihm jemand diese Gefühle rauben. Ein sehr starker Zauber, der höchstwahrscheinlich von Dumbledore kam.
 

Grün traf auf schwarz. Das erste Mal in Harrys gesamter Schulzeit, blickten sich die beiden Feinde völlig unvoreingenommen in die Augen. Dem Schüler war, als wäre eine Glasscheibe in ihm zerbrochen, denn dieser Augenblick schien sein ganzes Denken über seinen Tanzpartner verändert zu haben. Wie hatte er nur nie diese Muskeln, die sich unter den engen Roben bewegten, bemerken können. Oder die blasse Haut, die im Licht der Fackeln um sie herum, hell erschien?
 

See him move through smoke and mirrors

Feel his presence in the crowd

Other girls the gather around him

If I had him I wouldn't,let him out

Goldeneye, not lace or leather

Golden chain take him to the spot

Goldeneye, I'll show him forever

It will take forever to see

what I've got

Severus runzelte die Stirn. Der Zauber wirkte, seiner Meinung nach, viel zu gut. Er wollte nicht anders von Harry Potter denken, wollte nicht glauben, dass dieser ein ganz normaler Schüler war, wollte ihn lieber weiter hassen. Sein Blick verfinsterte sich, doch keinen Moment später überkam ihn wieder diese innere Ruhe, ausgelöst von dem starken Zauber, den Dumbledore wohl mit dem Vertrag verbunden hatte.

Erneut schmiegte sich der schlanke Körper seines Schülers an den Seinen und ließ ihn innerlich erschaudern. Wie nur konnte er es plötzlich angenehm finden, dass ihm dieser Junge so nah war, wo er ihn doch sieben Jahre, und länger, verabscheut hatte?

You'll never know, how I watched you from the shadows as a child

You'll never know, how it feels to get so close and be denied

Its a gold and honey trap, I've got for you tonight

Revenge, it's a kiss

This time i wont miss,

Now I've got you in my sight!
 

Die Zeit verging wie im Fluge. Markus und Fiona zeigten noch einige zusätzliche Figuren, da sie gut in der Zeit lagen und ehe sich Harry versah, verabschiedete sich die nette Tanzlehrerin mit den Worten:“Bis zum nächsten Mal!“ Als wäre der Jugendliche die Zeit, während er mit dem Tränkemeister getanzt hatte, in Trance gewesen, schien er nun zu erwachen.
 

Mit dem Verlassen der großen Halle kamen auch die Vorurteile zurück, die Harry all die Jahre gehegt und gepflegt hatte. Allerdings schienen sie an ihrer Stärke verloren zu haben. Ein Seufzen überkam den Löwen, doch musste er diese Überlegungen verschieben.

Neben ihm tauchte ein Mann auf, den er nun gar nicht erwartet hatte. Markus, ein breites Lächeln aufgelegt, spazierte neben ihm her.
 

„Ich möchte, dass du und dein Professor ein wenig Extraunterricht bei uns nehmt. In euch steckt jede Menge Potenzial.“
 

With a golden eye

Golden eye

Goldeneye

With a golden eye

Goldeneye!
 

Soo...

keine Sorge mit den Streitereien ist es noch nicht vorbei ;) Ihr werdet schon noch sehen :)

Bis in drei Wochen :)

Eure MissJDox :)

Tango

Guten Tag :)

Hiermit melde ich mich aus dem Urlaub zurück. :)

Der Tango soll es sein

Ich muss sagen, dieses Kapitel gefällt mir gut, weil der Song meiner Meinung nach gut dazu passt. Es ist "El Tango de Roxanne" aus dem Film Moulin Rouge :)

Ich muss dazu sagen, bei meiner Tanzschule ist es ein Tango Argentinio, aber das beachte ich hier nicht ;) Ich finde einfach er passt gut :)

Nun viel Spaß :)
 

Verwirrt blinzelte Harry seinen Tanzlehrer an. „Wir sollen…was?“, fragte der Löwe nach, seine Stimme klang dabei mehr nach einem hohen Piepsen, welches ihm gar nicht ähnlich war. Markus dagegen grinste nur selbstsicher. „Ich möchte, dass dein Partner und du Sonderunterricht bei uns nehmt. Heute habt ihr gezeigt, dass ihr wirklich gut seid. Es war eine wunderbare Rumba, die ihr gemeinsam getanzt habt. Ein romantisches Hin und Her, so, wie ich es versucht habe, zu beschreiben.“
 

Der Lehrer war ins Schwärmen geraten und Harry musste sich leicht räuspern, um dessen Aufmerksamkeit wieder zu erlangen. Doch was der Jugendliche sagen sollte, wusste er nicht. Sein Kopf schien leer gefegt und nur der Gedanke um einen Mann schwirrte in seinem Kopf herum. Severus Snape. Dieser würde diesem Unterricht nie zustimmen, sah der Tränkemeister doch die normalen Tanzstunden bereits als Zeitverschwendung an.
 

Harry war hin und her gerissen, zwischen dem Gedanken, einfach zuzustimmen, und dem, lieber vorher mit Snape zu sprechen. In beiden Fällen würde er wohl mit einer ablehnenden Haltung zu rechnen haben. Schließlich entschied sich der Löwe dagegen. Vorher mit seinem Professor zu sprechen würde ihm den neu gewonnenen Frieden wahrscheinlich ein wenig länger gewähren.
 

„Das ist wirklich nett, danke.“, begann der Schüler also zu erklären, „Doch vorher muss ich mit Professor Snape sprechen.“ Wie selbstverständlich nickte Markus, hatte dabei immer noch ein mehr als fröhliches Grinsen aufgelegt. „Natürlich, natürlich. Sagt eurem Schulleiter einfach Bescheid, sobald eure Entscheidung gefallen ist. Wir setzen uns dann mit euch in Verbindung.“ Das gutmütige Lächeln, welches dabei über die Lippen des Tanzlehrers glitt, erinnerte Harry ein wenig an Dumbledore. Der Schulleiter schien bereits mit seiner sanften und verständnisvollen Art abzufärben. Der Gryffindor kicherte bei dem Gedanken, ehe er Markus zunickte und sich von dem Älteren verabschiedete.
 

Anstatt nun weiter zum Gryffindorturm zu spazieren, es war bereits spät und eigentlich hatte sich der Löwe vorgenommen, noch ein paar Hausaufgaben zu erledigen, suchte Harry nun die Kerker auf. Selbstbewusst und sogar ganz gut gelaunt, was der Jugendliche selbst kaum glauben konnte, wenn man bedachte, dass er auf dem Weg zu seinem Hasslehrer war, schritt er durch das Kellerlabyrinth. Die Nachricht, dass sie gut getanzt haben und nun ebenfalls eines der wenig priviligierten Pärchen sein durften, die den Extraunterricht erhielten stimmte ihn fröhlich.

Die dunklen, leeren Gänge gaben seine Schritte viel zu laut wieder, doch das bemerkte der Schüler kaum, war noch ganz in seine Gedanken vertieft. Was sollte er nur sagen? Wie sollte er den Lehrer umstimmen?
 

Die dunkle Tür, die Harry schließlich erreichte und hinter der sich die Räume des Tränkemeisters befanden, glänzte leicht im Licht der Fackeln, die an den Steinmauern angebracht worden waren. Es war komisch für Harry, diese Räume aufzusuchen. Das letzte Mal war er hier gewesen, als er seinen Okklumentikunterricht erhalten hatte, daher verband er keine guten Erinnerungen mit diesem Ort. All die Streitereien mit Snape, der Unterricht selbst in dem er mehr gequält wurde, als etwas zu erlernen….Ein trockenes Schluchzen überkam ihm, was zu einem Schnauben wurde. Eigentlich, so bemerkte Harry nun, verband er gar keine guten Erinnerungen mit Snape.
 

Seufzend hob Harry die Hand. Ein leichtes Schaudern überkam ihn dabei. Woher es kam wusste der Löwe nicht. Auch das Klopfen hallte im Gang wieder und ließ Harry ein wenig zusammenschrecken. Er musste zugeben, dass er nun doch ein wenig angespannt war, wusste er doch nicht, wie sein Professor reagieren würde. Die gute Laune war so schnell verflogen, wie sie gekommen war, stellte der Schüler fest und strich sich fahrig durch das braune Haar. Nun war nur noch die Spannung über die Reaktion des Hauslehrers da…
 

Lange Zeit geschah nichts. Fast glaubte Harry, dass Severus sein Klopfen nicht gehört, gar ignoriert hätte. Er wollte bereits ein zweites Mal klopfen, denn der Gryffindor glaubte nicht, dass der Tränkemeister nicht in seinen Räumen war, schließlich war dieser doch am Ende des Kurses in diese Richtung verschwunden, oder etwa nicht? Doch kurz bevor er die Hand erneut hob, ertönte ein mehr als genervtes „Herein!“ von der anderen Seite der Tür.
 

Ein wenig überrascht war Harry nun doch. Er hatte nicht mehr mit einer Reaktion gerechnet und hatte schon umkehren wollen, doch jetzt atmete der Schüler noch einmal tief durch, um die Spannung ein wenig zu lösen, ehe er nach dem Griff der Tür schnappte und in den dunklen Raum trat.
 

Das erste, was seine Sinne wahrnahmen, war die Wärme des Feuers, welches im Kamin auf der gegenüberliegenden Seite prasselte. Kerzen standen im Raum verteilt, wie Harry auffiel. Nie hätte er Snape so etwas zugetraut, ließen ihn solche Accessoires doch eher romantisch, statt kühl und unnahbar wirken. Das Licht schien auszureichen, um lesen zu können, wie es dem Jungen nun in den Kopf schoss. Er wusste selbst nicht so genau, wieso er jetzt darauf kam.
 

Der Professor saß an einem großen Schreibtisch, den Harry schon bei den vielen Stunden Nachsitzen gesehen hatte. Vor diesem hatte er immer gesessen und so einige Aufsätze schreiben oder Tränke brauen müssen. Mit jeder dieser Stunden verband der Grünäugige eine Standpauke, die meist mit Punktabzügen verbunden war. Die Gedanken daran fühlten sich schrecklich an.
 

„Guten Abend, Sir.“, hauchte der Jüngere schließlich, da Severus keine Anstalten machte, aufzusehen oder etwas zu sagen. Dieser schien, obwohl er tief über einen Aufsatz gebeugt war, den er korrigierte, mehr als genervt zu sein. Der strenge Blick, und die zusammengepressten Lippen verrieten dies jedenfalls. Ob es an der Störung generell lag oder daran, dass ausgerechnet Harry ihn störte, konnte der Schüler nicht sagen. „Ich störe sie nur ungern, aber…“, begann der Gryffindor nun, doch wurde er von einem eiskalten Blick des Anderen zum Schwiegen gebracht.
 

„Wenn du nicht gern störst, solltest du schnellstens verschwinden, Potter.“, fauchte der Schwarzhaarige kalt wie immer, als hätte es nie diesen stillen Frieden zwischen ihnen gegeben. Harry schnaubte.Mit einer solchen Reaktion hatte der junge Mann durchaus gerechnet, auch wenn er im Stillen gehofft hatte, dass Snape auch hier unter dem Vertrag stand. „Ich bin gekommen, um ihnen mitzuteilen, dass wir bei dem Extrakurs teilnehmen werden.“, zischte der Potter. In Gedanken hatte er beschlossen, nun einfach auf Snapes Meinung zu pfeifen. Ihm war es egal, ob dies Ärger gab oder nicht, doch er würde sich nicht mehr einfach so anfauchen lassen, weil dieser Mann immerzu schlecht gelaunt war.
 

„Und nein, sie haben kein Mitspracherecht, SIR.“ Ein kleines Grinsen huschte über Harrys Lippen, als er den entsetzten Ausdruck auf Severus Miene sah. Dieser schien sich wohl noch nicht so recht entscheiden zu können, ob er nun einfach schreien oder Harry gleich verfluchen sollte, denn die schwarzen Augen huschten zwischen dem Schüler und seinem Zauberstab hin und her.
 

„Ich denke doch, dass zu diesem Kurs zwei Personen gehören.“, zischte Severus nun einfach und erhob sich von seinem Platz. Jetzt weiter zu arbeiten, würde den Arbeiten seiner Slytherins nicht gut tun und wer gab dem eigenen Haus schon schlechte Noten? Viel zu genervt war er nun wieder und das wollte er nicht an den Schlangen auslassen.
 

Der Tränkemeister blickte aus schwarzen, wütenden Augen zu seinem jüngeren Gegenüber, dabei, fast wie eine Raubkatze, um seinen Schreibtisch. „Ich werde meine Zeit nicht noch in diesem Extraschwachsinn vergeuden, nur weil diese untalentierten Zauberer, die sich Tanzlehrer nennen, es sagen!“
 

Snape war nun vollkommen in seinem Element und erzielte so auch die gewünschte Wirkung. Harry nahm ein wenig Abstand ein, denn der Professor war diesem gefährlich nahe gekommen. Ein Zittern ging durch den Körper des Schülers und man sah ihm die Angst deutlich an. Allerdings hielt diese nicht lange.
 

Severus konnte ein kurzes Mienenspiel, abwechselnd kamen Angst und neu gewonnener Mut zum Vorschein, verfolgen und hob schließlich fragend eine Braue, als er ein siegessicheres und vor Mut triefendes Grinsen auf den Lippen seines verhassten Schülers erkannte. Allein dieser Ausdruck, der ihn zu stark an James Potter erinnerte, machte den Älteren rasend vor Wut. „Wie kannst du es wagen, so frech…“, begann der Hauslehrer, doch mit einer einzigen Bewegung seiner Hand schnitt der Löwe ihm das Wort ab. Die Art, wie Harry ihm gegenübertrat, ließ ihn verstummen und innerlich bewunderte er den Mut, den dieser Bengel aufbrachte fast ein bisschen. Aber eben nur fast…
 

„Jetzt hören Sie mir mal zu, SIR.“, knurrte Harry leise und baute sich vor dem Lehrer auf. Noch immer hatte er einen Heidenrespekt vor diesem Mann und würde dieser in seine Gedanken schauen, er würde sehen, wie groß die Angst des Gryffindors wirklich war. Doch er hatte sich zuvor geschworen, sich nicht mehr einschüchtern zu lassen und wer war er, diesen Schwur gleich wieder zu brechen?
 

„Dieser Tanzkurs ist mir wichtig und wir haben einen Vertrag, der besagt, dass wir diesen zusammen durchstehen werden! Dazu zählen auch die Sonderstunden, von denen ich glaube, dass Professor Dumbledore sie mit irgendeinem Wort in diesem komischen Vertrag erwähnt hat! Also werden sie wohl oder übel mit mir tanzen, sonst werde ich mich beschweren und SIE dürfen dem Schulleiter dann erklären, warum die Strafe, die er sich ausgedacht hat, plötzlich wirkt!“
 

Während der Gryffindor sprach, trat er unbewusst immer näher auf den Schwarzhaarigen zu und ihre Gesichter waren kaum noch zwei Hände breit voneinander entfernt, doch wirklich bewusst wurde ihm diese Nähe erst, nachdem er fertig war mit sprechen. Die grünen Augen des Löwen funkelten entsetzt und schnell nahm er erneuten Abstand ein, denn diese Nähe war ungewohnt und das Gefühl, dass sie ihm sogar gefallen hatte, machte ihn so nervös, dass er mehrere Schritte zurücktreten musste.
 

Auch Severus war nicht minder geschockt über diesen Ausbruch und die plötzliche Nähe des Anderen. Allerdings reagierte er nicht ganz so schnell, schien die Worte in Gedanken noch zu verarbeiten. Wie angewurzelt stand der Hauslehrer da, starrte einfach nur mit einer Mischung aus Verwirrung und Wut zu dem Schüler, der ihm herausfordernd entgegenfunkelte.
 

„Verschwinde jetzt, Potter. Bevor ich mich vergesse und dein Haus nicht nur alle Punkte verliert, sondern mir auch noch andere Strafen einfallen, die alle Gryffindors betreffen!“ Die Temperatur im Raum schien einige Grade zu sinken, während Severus diese Worte so leise zischte, dass Harry genau hinhören musste, um sie zu verstehen. Wahrscheinlich kam er der Aufforderung deswegen nicht sofort nach, sondern blieb noch einige Sekunden wie angewurzelt, stehen. „AUS MEINEN AUGEN!“, schrie der Tränkemeister nun. Die Worte wirkten wie Feuer, welches dem Jugendlichen unter den Hintern gehalten wurde.
 

Nun doch wieder nur der leicht ängstliche Schüler machte Harry auf dem Absatz kehrt und schritt, so schnell wie er konnte, zur Tür, durch die er vor wenigen Minuten noch unsicher getreten war. Ein lauter Knall zeigte dem Slytherinhauslehrer, dass sein Schüler verschwunden war, denn er hatte sich bereits abgewandt, um nicht doch noch in Versuchung zu kommen und diesen in einen Frosch zu verwandeln. Dieser Löwe raubte ihm noch die letzten Nerven…
 

Eine Woche war dieser Zwischenfall nun her. In dieser Zeit ging Harry seinem Lehrer, so gut es ihm möglich war, aus dem Weg, wie schon zuvor. Meist begegnete er diesem nur während des Unterrichtes, doch er spürte die Wut, die der Snape mit sich trug, und das nicht nur an den Punkten, die Gryffindor allein durch ihn verlor. Auch an den Schlangen schien nicht vorbeizugehen, dass etwas oder jemand ihren Hauslehrer stark verärgert hatte, denn diese waren noch grimmiger als sonst.
 

Vor allem Draco zeigte seinen Missmut und ließ ihn natürlich an Harry aus, der es über sich ergehen ließ, ohne sich auch nur einmal zu beschweren. Ron und Hermine waren verwundert über das Verhalten, doch wussten sie natürlich nicht, dass sich ihr Freund diese Suppe selbst eingebrockt hatte und diese nun allein auslöffelte.
 

Hermine, die das Hin und Her eine Weile beobachtet hatte, machte sich bereits Sorgen, hatte diese auch schon mit Ron geteilt. Doch weder er, noch seine Freundin bekamen etwas aus Harry heraus. Dieser hatte noch nicht einmal das Angebot ihres Tanzlehrers erwähnt, dem er noch immer keine Antwort geschrieben hatte.
 

Der Streit mit dem Tränkemeister beschäftigte Harry so sehr, dass er es nicht einmal lustig fand, diesen weiter zu ärgern und einfach über dessen Kopf hinweg zu entscheiden, was sie nun wirklich tun sollten. Seit Tagen schwirrte nur noch der Name Severus Snape in dem Kopf des Gryffindors herum. Die Tanzstunde mit diesem, der Unterricht… Immer wieder lief es auf dasselbe Ende hinaus. Schwarze Augen, die ihn bis in seine Träume verfolgten.
 

Es war der Abend des Tanzkurses. Wie es nun zur Gewohnheit geworden war, beendeten die drei Freunde ihr Abendessen, schritten hoch zum Gryffindorturm, um letzte Hausaufgaben zu erledigen, und liefen schließlich wieder nach unten zur großen Halle. Von dort ertönte bereits laute Musik und Harry vermutete, dass momentan der Extrakurs für eines oder sogar mehrere der Paare stattfand.
 

„Bis später, Alter.“, rief Ron noch, denn Hermine zog ihn zu einer der Bänke, die für sie aufgestellt worden waren, um ein wenig zuzusehen. Es war dem Gryffindor ganz recht, denn er wollte noch ein wenig spazieren gehen, bevor der Kurs begann und er sich Snape stellen musste.
 

Ohne auf seine Mitschüler zu achten, einige grüßten ihn oder fragten nach seinem Wohlbefinden, ging der Löwe Richtung Ausgang. Allerdings sollte er das Portal nicht mehr verlassen, denn ein Räuspern und der Klang seines Nachnamens ließen ihn herumfahren.

Kein anderer, als der Zaubertranklehrer stand hinter ihm und musterte ihn kühl. Seine Stimme hatte harsch geklungen und hallte noch immer in der großen Eingangshalle wieder.
 

„Wo willst du hin? Der Kurs fängt jeden Moment an.“ Die Frage allein brachte den Schüler völlig aus dem Konzept. War er eben noch wütend und bockig, wie ein kleines Kind gewesen, welchem man den Lolli geklaut hatte, so war er nun verwirrt und fast ein wenig misstrauisch. „Als ob es SIE interessiert, ob ich zum Kurs erscheine.“, gab der Jugendliche kühl zurück, während er sich wieder abwandte, um endlich den geplanten Spaziergang zu unternehmen. Doch erneut hielt ihn Snape zurück:„Sicherlich tut es das nicht. Dumbledore jedoch, wird sich sicher sehr dafür interessieren, dass du die Vereinbarungen nicht einhältst.“
 

Dies war allerdings ein schlagendes Argument. Schließlich wusste Harry auch nicht, WANN, bei welcher Grenze die sie überschritten, denn die Strafe eintreten würde. Ist die Strafe dafür gedacht, dass der Streit zwischen ihnen ausblieb oder setzte diese vielleicht schon ein, wenn man sich vor dem Kurs drückte? Genervt senkte der Schüler den Blick, in den grünen Augen funkelte fast schon ein wenig Trauer, die dem Tränkemeister nicht entging. Dieser hob jedoch nur eine Braue, ehe er dem Löwen, der sich nun langsam und trotzig in Bewegung setzte, in die Halle folgte. Die Musik war bereits verstummt und die Stimme Fionas klang durch die großen, dunkelbraunen Türen.
 

Die beiden Männer betraten die Halle. Sofort legte sich eine entspannte Stimmung über sie, fast, als wären alle Sorgen, alle Streitereien vergessen…„…heute den Tango.“, hörten sie die freundliche Stimme der jungen Frau, während ihr Mann fröhlich in die Runde blickte. „Ein sehr leidenschaftlicher Tanz.“, fügte die Lehrerin hinzu und blickte zu ihrem Partner. „Wir zeigen euch nun erst einmal mehrere Grundschritte und üben diese. Ihr müsst genau aufpassen. Die Stimmung bei diesem Tanz ist sehr wichtig.“
 

Wie aufs Stichwort wurde das Licht im Raum dunkler, fast schwummrig, während theatralische Musik einsetzte. Die Gesichter der beiden Tanzlehrer wurden ernst, die junge Frau schmiegte sich eng an ihren Geliebten während sie ihre rechte Hand in seiner Linken platzierte.

Ihre eigene, linke Hand lag nicht, wie sonst, auf der Schulter des Anderen, sondern lag nur mit dem Zeigefinger und dem Daumen auf dem Schulterblatt. Die restlichen Finger standen im 90-Grad-Winkel zum Körper des Mannes ab.
 

Roxanne, you don’t have to put on that red light

Walk the streets for money

You don’t care if it’s wrong or if it is right.

Roxanne, you don’t have to wear that dress tonight.

Roxanne, you don’t have to sell your body to the night.
 

Beide Körper waren eng miteinander verbunden und bewegten sich leidenschaftlich zum Takt der Musik. Immer wieder vollführten die beiden die gleichen Schritte, bewegten sich leicht abgehackt. Es war fantastisch anzusehen und mit jedem Ton des Liedes strahlten die Augen des Gryffindors mehr. Ein Blick in die Runde genügte um zu sehen, dass es seinen Freunden und Mitschülern genauso gehen musste. Sie alle waren fasziniert, als zu den Grundschritten auch einige, kompliziert aussehende Figuren und Drehungen dazukamen.
 

His eyes upon your face

His hand upon your hand

His lips caress your skin

It’s more than I can stand
 

Der Song endete und erschöpft, dennoch glücklich lächelnd, blickte das Tanzpaar in die Runde. Das Licht wurde wieder hell, was einige der Jugendlichen dazu brachte, genervt zu stöhnen. „So, nun zeigen wir euch den Grundschritt, langsam und hoffentlich für jeden verständlich…“

Erneut begaben sich Markus und Fiona in Position und begannen, die Schritte langsam zu erläutern. Aufmerksam sahen die Schüler dabei zu, einige verzogen dabei die Gesichter, denn ein wenig schwierig schien ihnen der Tanz schon.
 

Harry dagegen war ganz fasziniert von dem Spiel, welches ihre Lehrer boten. Der Tango schien ihm noch romantischer, als die Rumba und doch gleichzeitig so leidenschaftlich, dass augenblicklich ein Feuer in ihm erwachte und seine Füße kribbelten. Er wollte sofort üben. Es war ein Tatendrang, ein Gefühl, welches er bisher noch nie während dieses Kurses gespürt hatte und ihn stutzig werden ließ. Ob es mit dem Vertrag zu tun hatte?
 

Der Jugendliche blickte zu seinem Lehrer, der, unnormal für diesen, ruhig neben seinem Schüler stand und den Schritten folgte. Ihre Blicke kreuzten sich schließlich, einige Momente später und zum ersten Mal, seit sieben Jahren, blickten sich Tränkemeister und Gryffindor unvoreingenommen in die Augen. Harry schluckte als er glaubte, tief in die Seele des Anderen blicken zu können. Dem Älteren schien es nicht anders zu gehen, auch wenn er es zu verbergen suchte.
 

Why does my Heart cry?

Feelings I can’t fight

You’re free to leave me

But just don’t deceive me

And please

Believe me when I say

I love you
 

Aufmerksam sahen die Tanzlehrer in die Runde. „Stellt euch auf. Die weiblichen Parts unter euch…achtet bitte auf eure Handhaltung. Diese ist bei dem Tango sehr speziell…“

Fiona lächelte und zeigte erneut, wie sich der weibliche Part aufstellen sollte, während der Großteil der Schüler endlich in Bewegung kam.
 

Auch Harry stellte sich nun auf, behielt den Blick aber gesenkt. Noch immer war er verwirrt, konnte plötzlich wieder keinen einzigen, klaren Gedanken fassen. Vor seinem geistigen Auge erschienen die schwarzen Obsidiane seines Professors, behielten ihn in ihrem Bann und schienen ebenso tief in sein Herz und seine Seele sehen zu können, wie er es eben hatte bei dem Anderen können.
 

Der Löwe spürte eine Hand auf seinem Rücken, die ihn fest an den starken Körper des Snapes drückte. Dessen andere Hand griff nach der Seinen. War es Einbildung oder hatte dieser gerade mit seinem Daumen darüber gestrichen? Verwundert blickte Harry auf, doch entdeckte er keinerlei Gefühlsregung im Gesicht des Lehrers. Er musste sich geirrt haben…
 

And I who love you so much; what am I going to do?

You left me...you left me like a dove

My soul has left me; my heart has left me

I no longer wish to live because I cannot convince you

Not to sell yourself, Roxanne.
 

Musik setzte ein und keinen Augenblick später drängte Severus zum ersten Schritt. Als hätten sie nie etwas anderes getan, tanzten sie den Grundschritt. Ab und zu kam Harry dem Takt nicht nach, war zu schnell, doch mit etwas Übung war deutlich zu erkennen, dass sie es von allen Tanzpaaren her am besten hinbekamen. Snape kannte diesen Tanz bereits, hatte er ihn doch in seinen Kursen stundenlang gelernt und noch immer saß jeder Schritt perfekt.
 

Harry lernte schnell, wenn man Geduld hatte, das merkte der Hauslehrer, auch wenn dies seine Meinung gegenüber dem Jungen nicht änderte. Jedenfalls redete er sich dies ein… Immer und immer wieder tanzten sie die Schritte, ihre Körper eng aneinander geschmiegt. Doch Markus schien lange noch nicht ganz zufrieden… „Ihr braucht mehr Leidenschaft, Harry.“, bemerkte der junge Mann und riss die Faust in die Höhe. „Seht euch an, spürt das Feuer…“
 

Angesprochener schluckte und sah zu seinem Tanzpartner. Dieser erwiderte den Blick, noch immer konnte der Schüler keinerlei Gefühle in dessen undurchdringlichen Blick erkennen. Ein Seufzen glitt über die fein geschwungenen Lippen des Jüngeren. Er stellte sich wieder in Position und wartete darauf, dass der Andere zu führen begann. Er selbst hatte es aufgegeben, dies zu tun und ein Streit wäre sicherlich nicht förderlich gewesen.
 

Ein Ruck ging durch seinen Körper. Erstaunt sah Harry hoch, blickte nun zum zweiten Mal, ohne jegliches Vorurteil, in die Augen des Älteren und entdeckte eine plötzliche Wandlung, die der Jugendliche kaum in Worte fassen konnte. Feuer, so plötzlich gekommen, dass es den Schüler fast ein wenig erschreckte, schien in den Obsidianen zu brennen und sprang schließlich auch auf den Jugendlichen über.
 

Leidenschaft…Dieses Wort genügte nicht, um zu erklären, was in den Zaubertranklehrer gefahren war. Seine Bewegungen glichen einer Raubkatze, die sich den Weg zu ihrer Beute bahnte. Gleichzeitig geschmeidig und gefährlich. Eine Kombination, die Harry ansteckte.
 

Roxanne – you don’t have to put on that red light

Why does my heart cry?

Feelings I can’t fight

You don’t have to wear that dress tonight

Roxanne – you don’t have to put on that red light

Why does my heart cry?

Roxanne – you don’t have to wear that dress tonight

Feelings I can’t fight

ROXANNE!
 

Anfangs wusste dieser nicht, wie er damit umgehen sollte, schien sich fast ein wenig gegen das Ziehen zu wehren. Es schien ihm, als würde er herumgerissen werden, nur noch als Zierde dienen, doch die Hitze, die der Andere verströmte, das Feuer, von dem Markus gesprochen hatte, sprang schließlich auch auf den jungen Mann über, der mit jedem Versuch, den sie, ohne Kommentar von Severus, unternahmen, besser wurde.
 

Die Schritte hatten die richtige Länge, das Pärchen agierte wie ein Uhrwerk. Sie bemerkten nicht einmal, dass das Lied bereits geendet hatte, so versunken waren sie in den Tanz.

Ihre Blicke galten dem Gegenüber, beide Gesichter waren leicht verschwitzt und im Raum schien die Temperatur immer weiter anzusteigen.
 

Erst das Klatschen der Schüler, Professoren und schließlich auch der Tanzlehrer riss Harry, wie Severus aus ihrer Trance. Wie konnten sie das Ende der Musik überhören? Der Jüngere strich über seine Stirn und seufzte leise. Er war plötzlich wirklich erschöpft, hatte gar nicht mitbekommen, wie die Zeit verging, während er durch den Raum gewirbelt war. Ein außergewöhnlicher Tanz, der Tango….und ein außergewöhnlicher Mann, mit dem er getanzt hatte….Harrys Herz hämmerte gegen seine Brust, während er, völlig außer Atem, versuchte, seine Gefühle zu ordnen, die ein einziges Chaos aus Verwirrung, Begeisterung und Leidenschaft waren.
 

Noch immer klatschend schritt Markus, an seiner Seite Fiona, auf die beiden zu und verneigte sich ein wenig. „Eine fantastische Show, die ihr geboten habt. Sagt mir nur, woher ihr die Schritte konntet?“ Verwirrt runzelte Harry die Stirn, während Snape nur verschlossen den Blick des Tanzlehrers erwiderte. Dieser sah nun zu Harry und lachte. „Willst du mir etwa sagen, dass du gar nicht bemerkt hast, welche Figuren dein Lehrer mit dir getanzt hat?“
 

Für einen kurzen Moment sagte der Schüler nichts, blickte nur von Snape zu Markus, der wieder zu lachen begonnen hatte und erfreut in die Hände klatschte, während der Jugendliche nur verwirrt von einem, zum anderen blickte. Ihm war nicht klar, was sein Tanzlehrer gemeint hatte und er wollte mit Snape sprechen… „So etwas erlebe ich selten. Wie wunderbar.“, rief Markus in dieser Zeit aus und wandte sich an die restlichen Schüler.

Währenddessen folgte Harry dem Schwarzhaarigen, der sich hatte davon stehlen wollen. „Sir…“, rief der Jüngere und lief etwas schneller, um mit dem Tränkemeister Schritt zu halten.
 

„Was hat das zu bedeuten?“

When Marimba rythms start to play....

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Jive

Hallo

hiermit melde ich mich zurück :) Es tut mir leid, dass dieses Kpa etwas länger gedauert hatte, doch die Arbeit stresst und ich versuche natürlich auch, dies Kaps nicht langweilig werden zu lassen :P

Bevor ich euch viel Spaß wünsche, möchte ich mich erst einmal für die vielen Kommentare bedanken :) Es ist schön, dass die Story zusagt

Außerdem...

Ich plane noch ein Kapitel mit einer Zusatzstunde, als alle die sich bereits fragen, was dort so abgeht... Noch ien klein wenig Geduld...:)

Und nun..

Have fun :)
 

„Was hat das zu bedeuten?“
 

Die Frage Harrys hallte in der großen Eingangshalle wieder, in der sie sich befanden, und keiner, der Anwesenden, ob Snape oder die sich bewegenden Bilder, die an der Wand hingen und deren Bewohner interessiert nach unten blickten, schienen ihm antworten zu wollen. Der Tränkemeister erwiderte seinen Blick nur kalt, sein Gesicht schien eine undurchdringliche Maske, die Harry mehrere unangenehme Schauer über den Rücken jagte. Sein Herz wummerte noch immer hart gegen seine Brust, fühlte sich an, als würde es jeden Moment zerspringen. Wieso nur löste dieser verschlossene Mann solche Gefühle in ihm aus, die Harry doch nicht zu deuten wusste?
 

„Es hat nichts zu bedeuten, Potter“, erwiderte der Mann schließlich abweisend und wollte sich schon umdrehen, um den Weg zu seinen Gemächern fortzusetzen, da hielten ihn Harrys Worte erneut auf:“Sie lügen!“ Allerdings hielt ihn nicht die Tatsache auf, was der Schüler sagte, sondern, wie er es sagte. Mit einem Mut und einer Sicherheit, die nicht nur den Snape verblüffte, sondern auch die nun aus der großen Halle strömenden Schüler, die schnatternd den Weg zu den Gemeinschaftsräumen aufsuchten.
 

Eines war klar, sollten sie diese Unterhaltung an diesem Ort fortführen, würde Snape sein Gesicht vor den Schülern verlieren. Für den Tränkemeister war das alles nervenaufreibend und er wollte sich nicht den Fragen eines Jungen stellen, dessen Vater ihm das Leben zur Hölle gemacht hatte. Und scheinbar hatte sich Harry Potter vorgenommen, dies auf andere Weise fortzuführen.

Dennoch schien es kein Entkommen zu geben, denn allein der Blick des Jugendlichen genügte, um zu zeigen, dass der Löwe nicht locker lassen würde. „Mitkommen.“, schnarrte Severus also nur, um den neugierigen Blicken der restlichen Schüler zu entgehen und sich nicht die Blöße vor diesen zu geben.
 

Er wandte sich ab, schaute nicht nach, ob der der Schüler ihm folgen würde und schritt die Stufen zum Kellergewölbe hinab. Kurz bevor er die Tür zu seinen Räumen erreichte, ließen ihn Schritte, die er an den Wänden hallen hörte, aufsehen und tatsächlich, Harry war ihm gefolgt. Dabei wusste er nicht einmal, was dieser genau wissen wollte… Der neue Mut des Jungen ging im stark auf die Nerven, wollte der Tränkemeister doch einfach nur seine Ruhe haben, gleichzeitig bewunderte er aber auch irgendwie, dass dieser sich ihm, dem gefürchtetsten Lehrer von Hogwarts, stellte. Allerdings würde Snape das nie zugeben.
 

Für Harry war dies eine Mutprobe. Er wollte wissen, was während ihres Tanzes geschehen war, was sie getan hatten und warum sie es getan hatten und er wollte…weiter in der Nähe dieses Mannes bleiben. Es war eine Feststellung, die ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Nichts an Severus Snape war auf den ersten Blick anziehend. Weder der kühle Blick, der jeden Schüler, ob von einem fremdem oder dem eigenen Haus, in die Flucht schlug, noch die schwarzen, immerzu fettig wirkenden Haare, die das schmale, scheinbar andauernd angespannte Gesicht umrahmten. Auch der zweite Blick wirkte nicht wirklich vielversprechend. Snapes Statur war zwar groß und er schien an den richtigen Stellen Muskeln zu besitzen, doch die schwarzen Roben, die er trug, luden nicht dazu ein, sexuelle Gedanken zu fassen.
 

Erst ein dritter, unvoreingenommener Blick jedoch zeigte, welche Qualitäten in diesem verschlossenen Mann steckten. Ein Tränkemeister, wie es im Buche stand, ein ausgezeichneter Lehrer, wenn man es sich nicht mit ihm verscherzte und und dazu noch als Hauslehrer überaus hilfsbereit. So hatte es Harry gehört…

Außerdem hatten die markanten Züge des Gesichts, die schlanken Hände, die so viel Geschick beim Arbeiten zeigten, und die langen Beine, die immer versteckt in schwarzen Hosen und Stiefeln steckten, auch wirklich etwas Attraktives an sich.
 

Harry seufzte und schüttelte die Gedanken, die ihm Kopfschmerzen bereiteten und nur noch mehr verwirrten, schnell ab. Sein Blick, der leicht gläsern gewesen war war, klärte sich wieder und seine Augen fixierte den Tränkemeister, der noch immer abwartend vor der Tür zu dessen Gemächern stand. „Es ist erstaunlich, wie sie es immer wieder schaffen, mir durch ihr Nichtstun die Zeit zu rauben…“, spottete der Ältere auch gleich wieder und verdrehte, für ihn fast unüblich, die Augen. „Kommen Sie.“
 

Unsicher folgte Harry dem Slytherinhauslehrer in dessen Räume, ungewiss darüber, was nun passieren würde. Sein Herz schlug erneut unheimlich schnell und seine Hände waren, wohl wegen dem Chaos in seinem Kopf, ganz feucht geworden, sodass er sie schnell an seiner Jeans abwischte.
 

Sein Blick huschte durch die dunkel gestalteten Räume, in dessen Kamin ein kleines Feuer brannte. Die Kerzen, die vor wenigen Tagen noch aufgestellt gewesen waren, waren nun verschwunden und so sah es eher düster aus in den Gemächern des Tränkemeisters. Zudem ein wenig angsteinflößend, denn das Schattenspiel an den Wänden ließ alles noch gespenstiger wirken, als es bisher war.
 

Sie befanden sich im Wohn-und Arbeitsbereich, der dementsprechend eingerichtet war. In der einen Hälfte befand sich, so fiel Harry erst jetzt auf, ein dunkelgrünes Ledersofa in der Nähe des Kamins. Zwei Sessel befanden sich rechts und links daneben, diese jedoch waren in schwarz gehalten.
 

Die andere Seite des Raumes war der Arbeitsbereich. Der Schreibtisch war mit Unterlagen und Aufsätzen von Schülern übersäht. Dies war dem Löwen nur allzu bekannt und er schüttelte sich leicht, als er an die vielen Stunden dachte, die er hier damit verbracht hatte, Nachzusitzen.

„Professor…“, begann der Gryffindor schließlich schließlich das Wort zu ergreifen, als er bemerkte, dass der Andere wohl nicht mit einer Unterhaltung beginnen würde.
 

Angesprochener erwiderte den fragenden Blick nun weniger kalt, wenn auch noch immer stark abweisend. In Severus‘ Kopf schwirrten die Gedanken umher, welche ihn alle zum selben Schluss kommen ließen. Harry Potter musste schnellstens wieder aus seinen Räumen verschwinden. Dessen Nähe machte ihn rasend, ging ihm gleichzeitig auf die Nerven und… Severus konnte ein Knurren nicht vermeiden. Diese grünen Augen, die ihn so stark an Lily erinnerten, ließen ihn kaum noch in Ruhe, schlichen sich immer wieder auf verworrenste Weise in seinen Kopf. Nicht nur, dass seine Gefühle zum ersten Mal von einem Schüler verwirrt wurden, es war auch noch Harry Potter, der diese unbekannte Reaktion in ihm auslöste.
 

„Professor Snape. Was hat Markus damit gemeint, als er sagte, ich hätte gar nicht bemerkt, was wir getanzt haben?“, fragte Harry nun, ein wenig mutiger, da er nicht mehr glaubte, gleich verhext zu werden. Mit jeder Minute, die er in diesem Büro verbrachte und nichts geschah wurde er ruhiger und entspannter. Da er nicht zum Nachsitzen hier war, oder sich eine Standpauke anhörte, wirkten die Räume richtig beruhigend, waren sie doch trotz der Dunkelheit recht gemütlich eingerichtet. Eine ganz neue Erfahrung für den Löwen, der nun gespannt zu dem Snape blickte.
 

„Nun, der Sinn der Worte lässt sich doch erschließen, nicht wahr, Potter?“, knurrte Angesprochener nur leise, während er sich kurz abwandte. „Scheinbar warst du so in Gedanken versunken, dass du nicht bemerkt hast, wie wir getanzt haben.“

Harry verdrehte die Augen hinter dem Rücken des Anderen. Soweit hatte er noch selbst denken können…
 

„Ich meinte…,“, begann er, sprach leise, dennoch genervt, „warum haben sie scheinbar Figuren getanzt, die ich eigentlich noch nicht beherrschen dürfte?“, fragte der Jugendliche also nun konkreter und beobachtete dabei jede Bewegung des Älteren mit Adleraugen. Severus drehte sich um. Sein schmales Gesicht wirkte müde und ein wenig eingefallen. Es war nur ein kurzer Moment, dann saß die Maske scheinbar wieder perfekt. Was war in diesem Moment nur mit dem Professor los …warum interessierte es ihn? Machte er sich etwa Sorgen? Sorgen, weil er sich wahrscheinlich eine Gefühlregung auf dem Gesicht des Älteren eingebildet hatte, die Snape in einem anderen, einem verletzlicheren Licht darstellte?
 

Verwirrt schob er die Gedanken beiseite, denn der Tränkemeister setzte gerade zu einer Antwort an. Dessen schwarze Augen glänzten wie Edelsteine im Schein des Feuers, während der Schwarzhaarige zu seinem Schüler blickte. „Ich weiß es nicht.“, kam es ruhig und für den Jugendlichen überraschend. Harry hob die Augenbrauen. Sein Lehrer wusste es nicht? War das zu glauben, wo dieser doch sonst immer so….strukturiert, so durchgeplant wirkte? Allein das Fach Tränke, welches sich dieser zum Fachgebiet gewählt hatte, hatte klare Regeln, die man befolgen musste. So dachte Harry jedenfalls.
 

Severus währenddessen strich sich erneut über Stirn und Augen. Natürlich stimmte seine Antwort nicht ganz, doch er konnte schlecht vor seinem Schüler zugeben, dass es ihm tatsächlich GEFALLEN hatte, mit diesem zu tanzen, sich der Musik hinzugeben und einfach nicht nachdenken zu müssen. Er selbst hatte kaum gemerkt, welche Schritte sie vollführt hatten, doch scheinbar hatte er tatsächlich nichts verlernt…
 

„Ich habe nicht darüber nachgedacht, Potter.“, knirschte der Mann nun, was ja auch teilweise die Wahrheit war, und strich sich über die Augen. In diesem Moment wirkte er müde und ausgelaugt, was in dem Gryffindor ein Gefühl von Sorge und…Mitleid hervorrief. Sein Tränkelehrer schien in diesem Moment so verletzlich und kam ihm das erste Mal wie ein Mensch vor, der ebenso Gefühle hatte, wie jeder Andere, auch wenn es diesem einen Menschen wohl besonders schwer fiel, zuzugeben, dass auch er nicht eiskalt war.
 


 

Es war kein gutes Gefühl, welches den Grünäugigen beschlich und letztendlich den Blick senken ließ. Als hätte er eine Grenze überschritten, für die es keine Entschuldigung gab, keine Gnade.

Plötzlich wollte Harry nur noch aus diesem Raum verschwinden, diese Peinlichkeit hinter sich lassen, von der er noch nicht einmal verstand, wieso er sie empfand. Mitgefühl, Sorge. Das waren Wörter, die er bisher nie mit Snape hatte in Verbindung bringen können und nun….Sollte sich das durch einen dummen Tanzkurs ändern?

Weil sie Schritte getanzt haben, die Harry noch nie einstudiert hatte?
 

Mit einem unwohlen Gefühl im Magen, dieser schien sich immer weiter zusammenziehen zu wollen, bildete einen Knoten, tapste Harry von einem Fuß auf den Anderen. Immer näher schritt er zur Tür, ohne dass er es bewusst wahr nahm. Als er den kühlen Knauf schließlich in seiner schwitzigen Hand spürte, hauchte er ein schnelles und sehr unsicheres „Gute Nacht, Sir.“, ehe er sich abwandte und schließlich schnellstens die Räume des Tränkemeisters verließ.
 

Severus blieb ein wenig verwirrt zurück, hatte er mit einer solchen Reaktion doch nicht gerechnet. Was diesen plötzlichen Stimmungswechsel hervorgerufen oder was er zu bedeuten hatte, vermochte er nicht zu überdenken. Der Hauslehrer befand es für besser, einfach dankbar zu sein, dass er nicht hatte weiter erklären müssen, wusste er doch selbst nicht wirklich, was während dieser vermaledeiten Tanzstunde in ihn gefahren war. Sein Kopf schwirrte von verschiedenen Gedanken, war ihm doch der Blick des Jungen, der eine Mischung aus Mitleid und Trauer enthalten hatte, keinesfalls entgangen… Fürs Erste allerdings, so schien es dem Tränkemeister, musste er sich damit abfinden, dass diese Fragen offen bleiben würden und damit konnte er sich mit Sicherheit arrangieren. Zu oft kreisten seine Gedanken um Potter, sei es während der Tanzstunden oder im Unterricht, da wollte er sich nicht noch in der wenigen Freizeit, die er hatte, darum Sorgen machen, was in diesem Kopf vorging…
 

Es war schrecklich, wie schnell auch diese Woche vergangen war. Harry fühlte sich müde und ihn ließ der Gedanke nicht los, dass ihm der Kurs, sowie die Zusatzstunden mit Snape zu viel wurden.

Er ertrug kaum die Nähe des einschüchternden Mannes. Seit sie miteinander gesprochen hatten, auch wenn Snape dabei eher weniger geredet hatte, schien er den Älteren mit anderen Augen zu sehen.
 

Es war kein Tag vergangen, an dem er dem Tränkemeister nicht nahe gekommen war. Da Markus immer begeisterter von ihnen war, hat er die Stundenzahl ihres Unterrichts erhöht und so trainierten sie täglich mit dem Tanzpärchen, studierten Figuren und Bewegungsabläufe.

Natürlich musste der Gryffindor auch zugeben, dass es Spaß machte. Doch machte es ihn rasend, dass sein Herzschlag immerzu schneller wurde, berührte er Severus auch nur seinen Rücken. Noch nicht lang verspürte er diese Art von Gefühlen, die er weder zuordnen konnte, noch darüber reden. Der Grünäugige bezweifelte dahingehend stark, dass Ron oder Hermine ihn verstehen würden. Eher für verrückt erklären…Es verwirrte ihn zunehmend, dass er mehr und mehr über den Anderen erfahren wollte, wo er sich doch vor wenigen Wochen noch nicht einmal hatte vorstellen können, mit Snape auszukommen und sich zu vertragen.
 

Auch bei nur einem intimen Traum mit dem Slytherinhauslehrer war es nicht geblieben. Beinahe täglich verfolgten ihn die schwarzen Augen in seinem Schlaf, wurden dann schnell zu der ganzen Person und schließlich…erwachte Harry mit einer Erregung die er mit einer kalten Dusche versuchte, wieder verschwinden zu lassen. In seinen Träumen war der Professor sanft, dessen Hände schienen Harry immer an den richtigen Stellen zu verwöhnen. Begeneten sie sich am nächsten Tag war es immer wieder… dem Schüler fiel kein anderes Wort als verletzend ein, zu sehen, dass dem nicht so war…
 

„Komm schon, Harry.“ Es war die Stimme Hermines, die ihn aus den Gedanken riss. Erst jetzt fand sich Harry im Gemeinschaftsraum wieder. Hier hatten sie sich treffen wollen, um gemeinsam zu der heutigen Tanzstunde zu gehen. Zuvor waren die besten Freunde des Dunkelhaarigen noch in der Bibliothek gewesen, um gemeinsam zu lernen. Harry hatte dankend abgelehnt, als auch er gefragt worden war, ob er sie begleiten möchte. Zum Lernen hatte er sich nicht im Stande gefühlt. Umso näher der Kurs rückte, desto mehr musste er an Snape denken, an ihre gemeinsamen Tänze, an die Nähe und Wärme des Anderen.
 

Seufzend quälte sich der Jugendliche aus dem gemütlichen, weinroten Sessel, der ganz in der Nähe des leise prasselnden Feuers stand, welches in dem dunklen Kamin prasselte und ihm immer einen gewissen Halt gab. Immer wenn er hinein sah, war ihm warm. Er konnte sich entspannen und gleichzeitig besser nachdenken.Wie oft hatte er dort gesessen und nachgedacht? Harry zählte schon nicht mehr mit.

Sein Blick glitt zu dem Pärchen und er lächelte. „Seid ihr voran gekommen?“, fragte er freundlich. Während das Mädchen fröhlich nickte, ließ der Rotschopf nur ein Knurren hören, welches Harry zum kichern brachte.
 

Hermine hat es vorgezogen, ihre eigenen Aufsätze fertig zu stellen, anstatt mir zu helfen. Davon gleich drei!“, knurrte Ron, während die kleine Gruppe den Gemeinschaftsraum hinter sich ließ. Seine Freundin schnaubte. „Du musst endlich lernen, auch etwas allein zu schaffen, Ronald!“ Ihre Stimme war zu einem hysterischen Kreischen geworden. Darüber musste Harry die Augen verdrehen. Er musste zugeben, ein wenig neidisch war er schon. Man spürte deutlich, wie sehr sich seine Freunde liebten und diese Kabelleien ließen ihn wehleidig darüber nachdenken, dass er sich auch einen Partner wünschte. Jemanden, der ihm im Arm hielt, ihm Paroli gab und ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholte, wenn er dies brauchte…
 

My my, at waterloo napoleon did surrender

Oh yeah, and I have met my destiny in quite a similar way

The history book on the shelf

Is always repeating itself
 

Sie erreichten die große Halle. Stimmgewirr war zu hören. Es war bereits voll und es schien, als wären die drei Gryffindors die letzten. Unsicher sah sich Harry um, doch konnte er Severus nirgendwo entdecken. Weder stand dieser bei den Lehrern und unterhielt sich grimmig mit diesen, wie sonst auch, noch stand er in einer Ecke abseits und wartete darauf, dass die Stunde ihr Ende fand.
 

Ein komisches Gefühl beschlich den Schüler, während er auf Dumbledore zutrat, der sich gerade in einer hitzigen Debatte mit McGonagell befand. Beim Näherkommen glaubte Harry, die Worte „Knuddlemuff“ und „Kuschelweich“ von Seiten des Direktors zu hören, während seine Vertretung nur genervt die Augen verdrehte.

Als Harry allerdings genau vor Albus stand, schenkte dieser ihm seine komplette Aufmerksamkeit. Der Blick der blauen Augen des Älteren, schien direkt auf seine Seele oder in seine Gedanken zu blicken, denn Harry kam noch nicht einmal zu Wort, als Dumbledore auf seine noch nicht gestellte Frage einging. „Du suchst Professor Snape, Harry? Nun, es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber Severus ist heute leider verhindert.“
 

Waterloo - I was defeated, you won the war

Waterloo - promise to love you for ever more

Waterloo - couldn’t escape if I wanted to

Waterloo - knowing my fate is to be with you

Waterloo - finally facing my waterloo
 

Die Nachricht traf Harry wie ein Blitzschlag. Noch nie war es vorgekommen, dass Snape, so wütend und genervt er auch gewesen war, eine Stunde versäumt hatte. Schließlich bestand der Vertrag und keiner von ihnen wollte herausfinden, welch boshaften Strafen sich der Schulleiter ausgedacht hatte.

„Aber Sir..“, begann Harry daher, doch schon wieder war ihm der Grauhaarige einen Schritt voraus.

„Auch hier kann ich dich beruhigen, Harry. Severus hat gegen keine Regel eures Vertrages verstoßen.“
 

My my, I tried to hold you back but you were stronger

Oh yeah, and now it seems my only chance is giving up the fight

And how could I ever refuse

I feel like I win when I lose
 

Das sanfte Lächeln auf den Lippen, welches sonst immer väterlich und beruhigend wirkte, schien heute nicht diese Wirkung auf ihn zu haben. Die Gedanken des Gryffindors schweiften um die Worte des Schulleiters. Noch nie war Snape nicht aufgetaucht, hatte eine Stunde geschwänzt. Es musste etwas ernstes sein, vielleicht ein Auftrag von Dumbledore, der den Tränkemeister daran hinderte, in der Halle aufzutauchen. Mittlerweile hatte sich Harry so an das Tanzen mit dem Tränkemeister gewöhnt, dass er sich nicht vorstellen konnte, einen anderen Tanzpartner zu haben und dazu kamen die Gefühle, die der Löwe noch immer nicht analysiert hatte. Das schnelle Schlagen seines Herzens, die Träume und die damit entstehenden Schmetterlinge in seinem Bauch.
 

Waterloo - I was defeated, you won the war

Waterloo - promise to love you for ever more

Waterloo - couldn’t escape if I wanted to

Waterloo - knowing my fate is to be with you
 

And how could I ever refuse

I feel like I win when I lose
 

Heute schienen diese allerdings zu schweren Steinen zu werden, die sich nicht nur auf Harrys Magen, sondern auch auf seinem Herzen und jedes seiner Glieder legen zu schienen. Jede Bewegung fiel dem jungen Mann schwer und es war fast eine Erleichterung, als er einen der Holzstühle, die am Rand aufgebaut worden waren, unter sich spürte.
 

Die Hände des Grünäugigen wurden feucht, da er schwitzte, und immer wieder musste er sie an seiner Jeans abwichen, während er die Einleitung von Fiona verfolgte. Markus war währenddessen auf ihn zugetreten, hatte sich nach seinem Wohlbefinden erkundigt und gefragt, ob er nicht heute mit ihm tanzen wolle. Doch Harry hatte, mit der Ausrede, dass er Bauchschmerzen hätte, abgelehnt und sah nun vom Rand aus zu.
 

Der Grünäugige merkte nicht, wie sich Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten, realisierte auch nicht, wie seine Augen immer öfter zufielen und immer mehr Bilder, die gar nicht aus seinen Erinnerungen stammten, vor seinem geistigen Auge erschienen. Seine Beine knickten weg und das letzte, was er realisierte, war der Aufprall seines Körpers auf dem harten Holzboden, ehe er sich der Vision, die ihn übermannte, hingab.
 


 

„Du hast mich belogen, Severus.“, ertönte die kalte Stimme laut. Sie hallte von weit entfernten Steinwänden wieder, die den großen Saal, in dem sie sich befanden, einmauerten. Fackeln beleuchteten den großen Raum spärlich und ließen die ganze Situation unwirklich erscheinen. Ihr Licht verstrahlte, nicht, wie in Hogwarts, Wärme und Geborgenheit, sondern ließ alles nur noch kühler und abweisender erscheinen.
 

Außer einer langen Tafel, an der die Todesser saßen, den Blick starr nach vorn zu ihrem Herren gerichtet, und ein paar Regalen, die mit wenigen Büchern bestückt waren, stand nichts in dem Saal. Kein Wunder also, warum es so trist und kühl wirkte. Genau richtig für den dunklen Lord. „Wie lange dienst du IHM schon?“, fragte Voldemort weiter und umkreiste den Tränkemeister, der ganz vorn auf dem Boden kniete, dabei wie ein Tier seine Beute fixierte. Nagini, die treue Schlange des Unnennbaren, beobachtete dies aus einer Ecke heraus.
 

„Ich diene nur euch, Herr.“, kam es leise aus Severus‘ Mund. Der Tränkemeister hatte den Blick gesenkt, seine Hände versuchte er unter seinem Umhang zu verstecken, denn sie zitterten stark. „Ich habe meine Rolle in den letzten Jahren nur perfekt gespielt.“ „Ach halt den Mund!“

Das nächste, was Harry sah, dieses Mal schien er ein stiller Betrachter zu sein, als würde er sich diese Erinnerungen in einem Denkarium ansehen, war ein Lichtblitz und sein Professor, wie er sich vor Schmerzen am Boden wand.
 

Harry wollte eingreifen, wollte etwas tun und dem Lord am Liebsten die Kehle durchschneiden, doch schienen Beine, wie Arme ihren Dienst quittiert zu haben. Es war grausam mit anzusehen, wie der Tränkemeister litt und Harry merkte mit jeder Sekunde, die der Cruciatus anhielt, dass er sich nichts sehnlicher wünschte, als an dessen Stelle zu sein, nur damit der Snape keine Schmerzen mehr hatte.
 

Es dauerte noch einige Momente, bis Voldemort den Fluch schließlich unterbrach und auf den halb bewusstlosen Mann herunter blickte. „Belüg niemals deinen Herren, Severus.“, schnurrte er leise und trat mit dem Fuß nach dem Mann. „Ich gebe dir…zwei Sekunden, um zu verschwinden. Aus Dankbarkeit für deine Treue schaffst du es nicht, zu verschwinden, wirst du heute wohl als Abendessen für Naginni enden.“ Die Ironie, am Anfang Voldemorts Worte, war kaum zu überhören und von vielen Seiten war Kichern zu hören. Keiner glaubte daran, dass Severus nach einer solchen Tortur noch die Kraft aufbrachte zu verschwinden, am wenigsten Tom Riddle.
 

Das schrille Lachen des Glatzköpfigen ertönte, Harrys Kopf schien dabei beinahe zu platzen. Es klang heiser und ging dem Jugendlichen dabei durch Mark und Bein, bescherte ihm mehrere Schauer auf dem ganzen Körper. Die Gefühle, die dabei mitschwangen, ließen Harrys anfangs nur Harrys Narbe schmerzen, dann bald den ganzen Kopf. Dennoch versuchte er, sich auf die Szene zu konzentrieren, und er drückte die Daumen, dass Severus noch seine letzten Kräfte mobilisieren konnte. „Eins…“ Voldemorts Stimme klang amüsiert und immer wieder unterbrach sein hysterisches Kichern die Stille im Saal. „Zwei… Nagini…fressen.“
 

Harry riss die Augen auf, sein eigener Schrei sorgte dafür, dass er aus dieser qualvollen Vision erwachte. Starr war sein Blick auf Dumbledore gerichtet, dessen sorgenvolles Gesicht über ihm gebeugt war…


 

Waterloo - I was defeated, you won the war

Waterloo - promise to love you for ever more

Waterloo - couldn’t escape if I wanted to

Waterloo - knowing my fate is to be with you

Waterloo - finally facing my waterloo

Vom Pflegen eines verletzten Tränkemeisters

Hallo ihr lieben...

es ist vollbracht.

Lange genug hats ja gedauert. Hier ist das neue Kap, das erste Mal ohne Tanzstunde ^^

Es tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet, aber die Arbeit verlangt momentan vollen EInsatz und zudem hatte ich vor einigen Wochen Zwischenprüfung, für dich ich hart zu lernen hatte...

Zwischendruch hat mich die MUse verlassen, doch nun ist sie zu mir zurück gekehrt :)

Genug geredet ;)
 

Viel Spaß mit diesem kleinen Kapitel :)
 

Der Atem des Schülers ging viel zu schnell. Suchend sah er sich um. Seine Augen wanderten in der Halle umher um vielleicht doch die Person auszumachen, die in seiner Vision wohl gerade zum Futter einer Riesenschlange geworden war. Harry betete dafür, dass es sich nur um einen Traum gehandelt hatte, dass Voldemort ihm erneut falsche Visionen gesandt hatte, um ihn zu brechen. Die Frage, warum ihm der dunkle Lord dann ausgerechnet Bilder über Snape schicken sollte, kam dem Gryffindor dabei nicht.
 

In diesem Moment war sein Helferinstinkt geweckt. Seine Sorge um den verschlossenen Mann, der so viele Geheimnisse hatte und an den er sich in den Tanzstunden irgendwie gewöhnt hatte, wuchs mit jeder Sekunde. „Snape.“, stieß der Löwe endlich aus und blickte hilfesuchend zu Dumbledore, während er von Markus und Ron auf die Beine gehievt wurde.

Der Schulleiter schien besorgt. Sein Gesicht wikrte ernst, die blauen Augen huschten zu den Schülern, die alle mehr oder weniger fragend zu ihnen blickten.
 

Viele von ihnen hatten scheinbar gar nicht mitbekommen, dass der Junge der Lebte zusammengebrochen auf dem Boden lag. Erst, als Harrys Schrei durch die Halle geklungen war, waren die Tanzenden darauf aufmerksam darauf geworden und bekamen mit, wie er sich scheinbar vor Schmerzen am Boden wand. Nachdem waren Albus, McGonagell, Hermine und Ron zu dem am Boden liegenden geeilt und dann hatte dieser auch schon die Augen aufgerissen.
 

„Harry! Du musst mir genau erzählen, was du gesehen hast.“, bat Albus so ruhig, wie immer. Doch sah man ihm an, dass er angespannt war, sich um seinen Angestellten sorgte. Während sich Markus, Fiona und Minerva um die Schüler kümmerten, riss Dumbledore seinen Lieblingsschüler so sanft, wie möglich, mit sich Richtung Ausgang. „Wir müssen in mein Büro. Von dort aus kann ich besser Arbeiten, sollten wir schnell Hilfe benötigen.“, erklärte der Mann dabei leise.
 

Der Grünäugige beeilte sich nun, mit dem Älteren Schritt zu halten, ohne, dass dieser ihn mit sich zog. Im Laufschritt eilte er neben dem Schulleiter her, schilderte dabei keuchend, was er gesehen, was er gespürt hatte. Dem Schüler entging nicht, dass der Andere immer besorgter wurde. Harry, der sich auf seine Erinnerungen konzentrierte, um sie fehlerfrei zu erzählen, bekam kaum mit, wie sie das edle Büro Dumbledores erreichten und dieser sich dort unruhig auf und ab bewegte.
 

Erst als der junge Mann geendet hatte, erkannte er seine Umgebung, realisierte, wo sie sich befanden. Die Portraits der früheren Schulleiter blickten interessiert auf sie hinab. Einige sprachen miteinander, hatten sich in einem Bild versammelt und tranken sogar Tee zusammen. Andere taten so, als würden sie schlafen, nur um dann besser mitzubekommen, was gesprochen wurde.
 

Harrys Herz schlug ihm bis zum Hals. Seine Hände fühlten sich schwitzig an, egal, wie oft er sie an seiner Jeans abwischte. Auch standen Schweißperlen auf seiner Stirn, die er mit seinem Umhang abtupfte. Wieso nur, war er so besorgt. Warum spielten seine Gefühle verrückt und warum wollte er nichts anderes, als nochmal in Voldemorts Gedanken einzutauchen, um zu sehen, wie es Snape ging?
 

Unruhig huschte sein Blick umher, immer wieder von Dumbledore zu dessen Fenster, um ja nichts zu übersehen. Vielleicht hatte sich der Tränkemeister ja retten können und lag nun vielleicht im verbotenen Wald oder hatte es geschafft, verletzt an einen anderen Ort zu gelangen. Der Schulleiter währenddessen redete immer wieder auf gewisse Personen in den einzelnen Gemälden ein, die nach und nach verschwanden. Nur unterbewusst bekam Harry mit, dass wohl einzelne Ordensmitglieder benachrichtigt werden sollten.
 

„Professor.“, hauchte Harry leise und stellte sich vor diesen, so dass der Angesprochene stehen bleiben musste. Der Blick der blauen Augen lag ruhig auf dem Schüler, doch merkte man Albus an, dass er unruhig war und unter Spannung stand, war seine Statur steif und sein Gesicht angespannt. Auch der Grauhaarige machte sich Sorgen um seinen Tränkemeister und wollte nur, dass dieser gefunden wurde.

„Harry. Du musst mir genau schildern, was du gesehen hast. Was ist dir aufgefallen? Vielleicht können wir so den Aufenthaltsort des Lord herausfinden.“
 

So schilderte der Gryffindor erneut, was er gesehen hatte, ging dieses Mal bewusst auf die Hintergründe ein, die er gesehen hatte. Die dunklen Steinwände, die wenigen Fackeln. Auch von ein paar Anwesenden berichtete der Löwe, von einer großen Halle, in der die Todesser alle versammelt gewesen waren.

Immer wieder nickte der Schulleiter, machte sich sogar ein paar Notizen. Waren es Namen, von denen er vermutete, dass sie ein Haus besaßen, in dem es einen solchen Raum, eine Halle, gab? Oder doch nur Notizen zu seinen Erzählungen?
 

Doch kam der Löwe gar nicht dazu, zu fragen, was Dumbledore sich aufschrieb. Die Insassen der Bilder kamen zurück und einer nach dem Anderen erklärte, was er gesehen hatte oder berichten sollte. Kaum einer achtete auf Harry, der sich nun ziemlich verloren fühlte.

Unbedingt wollte der Jugendliche helfen, wollte aktiv werden, nur um sich nicht so schlecht zu fühlen, was Snape betraf. Er hatte sich nie die Mühe gemacht, den Lehrer kennen zu lernen, hatte diese Fledermaus von Mann verspottet und verachtet.
 

Und nun? Harry bereute dies, nun, wo er mit Snape so viele Stunden, wenn auch meist schweigend, verbracht hatte. Severus hatte seine Neugier geweckt und jetzt war es vielleicht zu spät, eine andere Seite an diesem verschlossenen Tränkemeister zu entdecken. Der Jugendliche wusste nicht, woher dieser plötzliche Stimmungswechsel kam, doch sein Herz zog sich jedes Mal, wenn er an den toten Snape dachte, schmerzlich zusammen. Im Moment aber, wollte Harry nicht an dieses Gefühl denken.
 

All diese Gedanken verleiteten Harry zu einer unüberlegten Handlung. Der Junge wandte sich von dem Schulleiter ab, der noch immer mit den portraitierten Personen diskutierte und rannte fast fluchtartig aus dessen Büro. Sein Weg führte ihn nach draußen.

Der Gedanke, dass sich Snape doch bis zum Wald hatte retten können, ließ ihn nicht los, schien sich in sein Gehirn eingebrannt zu haben.
 

Während Harry rannte, schaltete sich sein Denken ab. In diesem Moment war nur die Person Severus Snape wichtig, die viel für den Krieg, viel für Harry getan hatte. Er wollte diesem Mann helfen, hoffte dabei, dass er nicht zu spät kam.

Es stellten sich ihm keine Fragen. Nicht einmal dachte der Schüler daran, dass sein Professor (tot und bereits von Nagini verspeist sein könnte.
 

Er hatte Hoffnung, den Mann lebendig zu finden und wenn er diesen bei dem dunkeln Lord persönlich suchen musste. Dieser amüsierte sich wahrscheinlich gerade köstlich darüber, dass er Severus getötet hatte. Einen Verräter weniger. So etwas musste Voldemort doch durch den Kopf spuken, war es dem Mann garantiert egal, ob er damit ganze Familien auseinander riss.
 

Sein wildes Atmen riss Harry aus seiner Trance, in die er wohl gefallen war, als er die Schlosstreppen hinab und aufs Gelände hinaus gelaufen war. Immer weiter zum Wald führten ihn seine Beine. Ein Stechen in seiner Seite erinnerte den Jungen daran, dass er wohl doch des Öfteren Ausdauertraining absolvieren sollte. Bereits jetzt schien seine Kraft verbraucht, doch dachte der Grünäugige gar nicht daran, stehen zu bleiben und richtig Luft zu holen.
 

Erst, als er die ersten Bäume und die dichten Sträucher erkannte, wurde der Junge langsamer. Was sollte er nun tun? Wo sollte er beginnen zu suchen und was wäre, wenn Severus gar nicht hier, sondern tatsächlich noch in der Nähe des Lords oder ganz woanders lag?

Nun wurde dem Jugendlichen bewusst, dass sein überstürztes Handeln kaum etwas nützte und auch so konnte er dem Hauslehrer Slytherins kaum helfen. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, hätte er Dumbledore machen lassen, einfach geholfen, wenn dieser ihn benötigt hätte.
 

Doch nun umzukehren kam dem Gryffindor nicht in den Sinn. Immer langsamer wurde er und schritt dabei den Rand des Waldes ab. Hektisch suchte er die Gebüsche ab, versuchte, Auffälligkeiten zu entdecken, die auf den Tränkemeister hindeuten könnten.

Allerdings fand er nichts weiter, als ein schüchternes Eichhörnchen, welches bei seinem Anblick die Flucht ergriff.
 

Die Zeit verging und mit jeder Minute, die Harry am Waldesrand entlang schritt und nichts entdeckte, seinen Zauberstab hielt er fest umklammert, schwand auch die Hoffnung in dem Schüler. Er war fast an Hogwarts‘ Grenzen angekommen und spielte bereits mit dem Gedanken, umzudrehen und herauszufinden, ob nicht doch etwas bei Dumbledore herausgekommen war, da ließ ihn ein Stöhnen herumfahren.
 


 

Hoch erhoben hielt der Jugendliche seinen Zauberstab, leuchtete dabei in die Nacht hinein und versuchte, jemanden auszumachen. Bildete er sich nun auch schon Geräusche ein, die gar nicht existierten? Nein…Hinter einem Baum, das Licht des Zauberstabes reichte kaum aus, um diese Stelle zu beleuchten, lag eine Gestalt.
 

Harry stockte der Atem. Ob er doch Recht gehabt hatte und Snape sich hatte retten können?

Vorsichtig, dennoch mit eiligen Schritten kam er der kleinen Lichtung näher. Erneut hörte er ein Stöhnen, als das Licht des Lumos-Zaubers direkt auf das Gesicht der Person schien.
 

Die langen, schwarzen Haare verdeckten das blutverschmierte, kantige Gesicht des Mannes, doch die Augen, die Harry in diesem Moment bittend, fast flehend ansahen, bestätigten dem Jugendlichen, dass es sich hier tatsächlich um seinen Tanzpartner handelte, der sich wohl gerade rechtzeitig hatte retten können. Für Harry war dies fast ein kleines Wunder, auch wenn er es nie zugeben würde. Immerhin hatte er Snape bisher nicht wirklich leiden können und sich nun einzugestehen, dass er diesen… wohl vermisst hätte… Dafür war der Gryffindor zu stolz, auch wenn ihm dennoch ein enormer Stein vom Herzen fiel.
 

Der Jugendliche brauchte einen Moment, bis er reagieren konnte. Er war wie erstarrt, als er das blasse Gesicht und den mit Wunden übersähten Körper erblickt hatte.

Scheinbar hatte sich der Tränkemeister nicht vor dem Angriff Naginis retten können, die ihr Opfer hart zugerichtet hatte. Bisse waren über den ganzen Körper verstreut, manche tiefer als andere. Wie Voldemort, schien die Schlange es zu mögen, mit ihren Opfern zu spielen, schließlich hätte sie den Snape auch mit einem einzigen Biss umbringen können, und das widerte Harry an.
 

Ein erneutes Stöhnen des Tränkemeisters war es, der Harry aus seiner Starre schrecken und zu dem Älteren eilen ließ. „Professor Snape…“ Die Stimme Harrys hatte einen piepsigen und einen, für einen mutigen Löwen, viel zu hohen Klang angenommen.
 

Der Jüngere begann, nachdem er kurz durchgeatmet hatte, seinen Umhang auszuziehen und zusammen zu falten. Das Bündel legte er, so vorsichtig er konnte, unter den Kopf des Lehrers, ehe er dessen blutverschmierte Roben nach etwas Brauchbarem durchsuchte. Durch ihren Okklumentikunterricht, in dem er weitaus mehr gesehen hatte, als Snapes Konflikte mit seinem Vater, wusste er, dass dieser immer ein paar Tränke mit sich trug und auch heute hoffte der Gryffindor, ein paar zu finden, die eventuell Schmerzen des Anderen lindern konnten.
 

Viele Phiolen fand Harry allerdings nicht. Stattdessen schnitt er sich an ein paar Scherben, von denen er vermutete, dass sich einige von ihnen in den Oberschenkel und den Rücken des Älteren gebohrt haben. Die Tränke

Harry war panisch, sein Kopf war wie leer gefegt und das fehlende Wissen aus den ersten Jahren Zaubertrankunterricht machte dies nicht leichter.
 

Immer wieder huschte der Blick, seiner aufgerissenen Augen, über die einzelnen, in verschiedenen Farben schillernden, Phiolen. Insgesamt hatte er 7 Stück finden können. Ein paar von ihnen hatten dieselbe Farbe, ein tiefes Rot, andere glänzten abwechselnd in giftgrün und sonnengelb. Und die letzte war silbern, fast durchsichtig. Keine von ihnen war beschriftet, typisch für Snape, wie Harry fand, doch so konnte er kaum helfen. Wählte er nämlich die falsche Phiole….
 

Ein Knurren überkam den jungen Mann. Er war wütend auf sich selbst, denn er merkte nun, wie wichtig es gewesen wäre, im Unterricht des Snapes aufzupassen, auch wenn er Differenzen mit mit diesem Mann gehabt hatte und teilweise noch immer hatte

Das Geräusch währenddessen, ließ seinen Lehrer, der der Schwäche wegen die Augen geschlossen gehalten hatte, aufschrecken. Der Professor hatte kaum geatmet, um das stechende Brennen in seiner Lunge nicht zu stark zu spüren.
 

Die schwarzen Augen schienen die Situation sofort versuchen zu analysieren. Dabei war Harrys hilfloser, verwirrter Blick am einfachsten zu deuten. Der Schmerz in Severus Gliedern hatte sich wie ein großer, dicker, dunkler Schleier über seinen Körper gelegt und schien dazu noch seinen ganzen Kopf auszufüllen, sodass der Mann kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Es fiel dem Hauslehrer schwer, den Mund zu öffnen und zu sprechen, doch zwang er sich, auch wenn es schmerzte, dazu. „Die…die..roten Tränke.“
 

Die Stimme des Schwarzhaarigen war nur ein Schatten seiner Selbst. Ein leises Hauchen, nicht zu vergleichen mit der sonst tiefen, meist angenehm klingenden Stimme des Mannes. Harry erschauderte. Wenn Snape nicht gerade schrie, oder seine Stimme vor Ironie triefte, dann war sie wirklich… anziehend.
 

Schnell schüttelte der Gryffindor den Gedanken ab, rieb sich fahrig über die grünen Seelenspiegel und griff nach den, mit roten Tränken gefüllten, Phiolen. Mit zittrigen Fingern entkorkte er die erste und warf den Korken achtlos zu boden. Dann ließ er eine Hand unter den Haarschopf des Liegenden wandern und half ihm, den Kopf ein wenig zu heben.
 

Snapes Lippen legten sich an die Phiole und fast gierig (gierig ist schnell und ich denke nicht, dass er unter den schmerzen schnell trinken kann)trank er den Inhalt, der sofort, nachdem er die Kehle des Älteren herab geronnen war, zu wirken begann. Dabei entspannten sich die harten Züge des Lehrers ein wenig, auch wenn der Schmerz in dessen Gliedern noch immer zu überwiegen schien. Harrys Herz schlug ein wenig langsamer, erleichterte es ihn doch, dass sich ein wenig Linderung einzustellen schien.
 

Während Harry dem Anderen half, auch die zweite Phiole zu schlucken, begannen bunte Funken über den Körper des Tränkemeisters zu tanzen. Dabei schlossen sich mehrere, kleinere Wunden, die zum Teil von den Scherben zerbrochener Phiolen her rührten. Sehr stark schienen die Tränke also nicht.
 

Harry ließ einen kleinen Seufzer hören. So würde er Snape niemals allein ins Schloss bekommen. Der Mann brauchte richtige, vor allem starke, Tränke und selbst dann müsste er wohl einige Nächte auf der Krankenstation verbringen. Erneut ließ er seinen Blick über den schwachen Körper, dann über das Gesicht des Tränkemeisters schweifen. Gut sah dieser nicht aus. Die Haut war bleich, fast ein wenig grau und der Atem des Älteren schwach. Würde er versuchen aufstehen, so war sich Harry sicher, würde die Ohnmacht seinen Lehrer ergreifen.
 

Schnell erhob sich der Jugendliche. Seine Glieder, vom nassen Boden ganz kalt geworden, knackten leicht, doch kümmerte ihn das kaum. Wichtig war nun, Hilfe für Snape zu holen. Dieser musste unbedingt versorgte werden… „Expecto Patronum…“, flüsterte der Schüler leise. Sein Zauberstab leuchtete, doch bildete sich kein stolzer Hirsch aus den glänzenden, silbernen Funken.
 

Er brauchte eine glückliche Erinnerung, doch wollte ihm, in dieser Situation, keine einfallen. Überlegend schloss der Löwe die Augen, durchforstete seine Gedanken, doch nicht einmal die Erinnerungen an seine Eltern lösten ein glückliches, zufriedenes Gefühl in ihm aus.

Der Traum an Snape, so lange war er noch nicht her, kam ihm in den Sinn. Ein Gedanke, der eigentlich nicht wirklich glücklich war, jedoch Gefühle in ihm auslöste, die er in diesem Moment nicht zu deuten wagte.
 

Als Harry dieses Mal jedoch die Formel sprach, erschien der Hirsch in voller Pracht. „Ich brauche Hilfe. Professor Snape liegt verletzt am Rande des Waldes, nahe der Grenze von Hogwarts. Schnell!“ Mit dieser Botschaft, die der junge Mann hektisch zu seinem Patronus geflüstert hatte, schickte er den Hirsch Richtung Schloss und hoffte, dass Dumbledore, dem Snape schließlich am meisten vertraute, die Nachricht empfing…
 

Harry starrte an die Decke seines Bettes, die mit dunkelroten, samtenen Schleiern verziert war. Der Blick seiner grünen Augen war leer, fast glasig, und mit den Gedanken schien der Schüler weit weg zu sein.
 

Die vergangene Woche, die wie im Fluge verstrichen war, ging ihm nicht aus dem Kopf. Erinnerungen von den letzten Tagen strömten dabei immer und immer wieder auf ihn ein. Es hatte seine Gründe, warum Harry kaum dazu gekommen war, mal nachzudenken oder sich seinen Gedanken hinzugeben.
 

Jeden Tag war er bei seinem Lehrer gewesen und hatte, auch wenn sich Snape anfangs stark dagegen gewehrt hatte, dessen Wunden versorgt. Immer wieder war er dabei vor die Tür gesetzt worden. Entweder durch Zauber oder, als Severus begonnen hatte, sich zu erholen, durch diesen persönlich. Meist natürlich verbal, wenn Snape auch einmal versucht hatte, ihn mit ein wenig Gewalt nach draußen zu befördern…
 

Anfangs war nicht einmal sicher gewesen, ob Severus die Nacht überstehen würde. Zwar war dieser bei seiner Heilung immerzu wach gewesen, was Harry wirklich fasziniert hatte. Einige Verletzungen waren tief gewesen, einige Bisse von Naginni hatten innere Blutungen ausgelöst. Ein schöner Anblick war der halbnackte Körper nicht gewesen…
 

Ungläubig hatte der Löwe eine Stunde nach der Erstversorgung beobachtet, wie sich der Ältere aufgerafft und wieder angekleidet hatte, nur um dann, ohne sich von Madam Pomfrey oder Professor Dumbledore aufhalten zu lassen, hinausgehumpelt war. „Ich bin Tränkemeister und zudem erwachsen genug, um mich selbst zu versorgen.“, hatte der Mann dabei geknurrt.
 


 

Danach hatte er sich in seinen Räumen verbarrikadiert und keinen Besuch empfangen. Nicht einmal seine eigenen Schüler, wie Harry durch Zufall erfuhr, als er einigen, tuschelnden Slytherinmädchen begegnet war. Und dennoch war der Jugendliche ihm gefolgt, hatte mehrmals geklopft, bis sein Professor erst genervt die Tür geöffnet und schließlich, nachdem der Gryffindor angeboten hatte, zu helfen, noch genervter, fast wütend, wieder zugeschlagen hatte.
 

Müde rieb sich der Jugendliche über die Augen. Die Erinnerungen an die vergangene Woche lösten viele, sehr stark gemischte Gefühl in ihm aus. Einige kannte er, andere wiederum verspürte er zum ersten Mal.

Da war Verwirrtheit, Sorge und Glück, die alle drei nicht unbekannt waren, ihn jedoch in dieser Zusammenstellung noch nie begegnet waren. Sie standen, jedenfalls zum Teil, im Widerspruch zu Severus Snape.
 

Sorge… Sorge und die Frage, was gewesen wäre, hätte sein Tanzpartner dieses ungewollte Abenteuer nicht überlebt. Dazu kam die Freude…Freude darüber, dass es dem Anderen von Tag zu Tag besser ging. Zwei Gefühle, die mit Snape bisher noch nie in Verbindung gestanden hatten. Nun…Sie waren da, man konnte sie nicht abstellen…
 

Doch war da noch mehr. Durch seinen Körper schienen jedes Mal, wenn er an Snape dachte Schwärme von Schmetterlingen zu fliegen, die seine Hände schwitzig werden und sein Herz einen wilden Tanz heftigen Klopfens aufführen ließen. Sammeln taten sich diese lästigen Tiere schließlich in seinem Bauch, sodass er, kaum war der Mann in seiner Nähe nicht mehr aus dem Lächeln herauskam.
 

Erneut fuhr sich der Schüler über die grünen Seelenspiegel, dachte an die Abende, die er seit Tagen bei seinem Professor verbracht hatte. Der Rückschlag, die Abfuhr, am Abend des Auffindens des Lehrers, hatte er sich nicht gefallen lassen, war, wie es zu einem Gryffindor passte, hartnäckig geblieben, auch wenn ihm schleierhaft war, wieso.
 

Hermine hatte nur dümmlich gegrinst, als er ihr, ohne Beisein von Ron, versucht hatte zu erklären, was ihn beschäftigte und was in ihm vorging. Sie schien genau zu wissen, was los war, doch hatte sie, auf seine Frage hin, was ihm nun fehlte, nur den Kopf geschüttelt. „Wenn es soweit ist, wirst du es wissen.“

Seine Gedanken glitten zum nächsten Morgen, nachdem er den Lehrer im Wald gefunden und gerettet hatte. Noch vor dem Frühstück war er wieder in den kühlen Kerkern gewesen und hatte unsicher auf die schwarz lackierte Tür gestarrt, die ihn von dem Anderen trennte. Ein silbernes Schild, mit einer gewundenen Schlange verziert, prangte auf Augenhöhe und in verschnörkelter Schrift, die irgendwie nicht zu dem Tränkemeister passte, stand „Privaträume Severus Snape“ darauf.
 

Mit zittrigen Fingern, der Gryffindormut, der ihm immer nachgesagt wurde, war auf einmal verschwunden, klopfte der Jugendliche schließlich mehrmals gegen das dunkle Holz. Es dauerte einige Momente, bis ein dumpfes „Herein“ erklang, mit dem der Schüler nicht mehr gerechnet hatte.
 

Sein Herz klopfte wild gegen seine Brust, sodass Harry vermutete, dass man es im ganzen Schloss hören konnte, als er die Klinke, ebenso silbern wie das Schild gefärbt, herunterdrückte und die ihm bekannten Räume betrat.

Im Wohnzimmer, in dem er sich nun befand, brannte keinerlei Licht. Erhellt wurde der Raum nur spärlich durch einen Lichtstrahl aus dem Nebenzimmer, aus dem wahrscheinlich auch die Stimme erklungen war. „Professor?“, rief Harry, erneut war seine Tonlage nur ein Piepsen, welches zeigte, wie aufgeregt er war. Statt einer Antwort bekam er allerdings nur ein Stöhnen, bestehend aus einer komischen Mischung. Einerseits hilfesuchend, andrerseits…genervt?
 

Das Herz des Jungen schien einen Takt seines schnellen Tanzes auszusetzen. Das klang alles andere als gut und sofort war wieder die Sorge geweckt, die Harry beinahe schon wieder verdrängt hatte.

Der Schüler stürmte zu der Tür, stieß sie auf und erblickte seine Tränkeprofessor am Boden liegend. Die Bettdecke war zerwühlt, das Bettlaken mit Blutflecken durchtränkt.
 

Und wieder erstarrte Harry, während ihm tausende Szenarien, die dieses „Schlachtfeld“ erklären könnten, durch den Kopf schossen. „Netter Anblick, was?“, fauchte Snape leise und versuchte, sich eine Strähne seines pechschwarzen Haares aus dem verschwitzten Gesicht zu streichen. Schnell schüttelte der Schüler seine Gedanken ab. „Nein..“, erklärte der Löwe schnell und eilte zu dem Anderen.
 

Mit beiden Händen griff er unter Snapes Arme und half ihm, sich auf sein Bett zu setzen. „Sagen Sie mir, was passiert ist?“, fragte der Junge nun schnaufend und musterte das müde Gesicht. Snape grummelte leise, doch schwieg er und das war dem Jüngeren Antwort genug. Dazu zeigten die kalten, harten Züge Snapes, wie viel er davon hielt, dass ausgerechnet Harry Potter neben ihm saß und ihm aus dieser…Situation geholfen hatte.
 

„Gut.. dann eben nicht.“ Harry zuckte mit den Schultern und erhob sich. „Brauchen Sie sonst irgendetwas?“, fragte er dann und versuchte, den Ton seiner Stimm neutral zu halten. Auch wollte er nicht, dass Snape sah, wie sehr er sich wirklich sorgte und er war froh, dass der Tränkemeister noch nicht gefragt hatte, warum er in seinen Räumen auftauchte.
 

„Was willst du, Potter?“ Der Ton, den der Tränkemeister anstimmte, missfiel Harry, schließlich hätte er den Lehrer auch liegen lassen können. Man sah ihm deutlich an, er hatte seine Lippen aufeinander gepresst und die Augen verengt, dass er kurz davor war, wie ein Vulkan auszubrechen. Doch um des Friedens Willen, den sie schon vor einiger Zeit still geschlossen hatten, hielt er seine Wut im Zaum.

Angesprochener stöhnte also nur leise und strich sich genervt durch die Haare. Was sollte er nun antworten? Sollte er ehrlich sein und sich die Blöße geben? Snape sagen, dass er ihn nicht verletzt sehen wollte? Oder doch lieber Lügen und eine Ausrede erfinden?

Harry entschied sich für Zweites. „Ich wollte ihnen nur mitteilen, dass ich die Tanzstunden bis zur ihrer Genesung erst einmal abgesagt habe.“ Und das war nicht einmal gelogen.

.
 

Snape schnaubte leise. Nicht einmal provozieren ließ sich der Bengel noch. Warum war er hier? Denn Severus glaubte nicht wirklich daran, dass der Gryffindor nur wegen des Tanzes so früh aufgestanden und hier herunter gekommen war. „Geh.“, verlangte er dennoch, ohne weiter nachzuhaken.
 

Harry kam sich in den Moment, wo das Wort seine Ohren erreichte, unheimlich dumm vor. Dumm und naiv. Wie hatte er auch glauben können, dass er mit offenen Armen empfangen wurde, dass sein Professor Dankbarkeit empfand?

Er wollte sich schon dem Gehen zuwenden, doch eine kleine Stimme in seinem Inneren wollte, dass er blieb. „Ich gehe nicht, bevor ich nicht überzeugt bin, dass sie gut versorgt sind.“, erklärte er also mit fester Stimme. Oder eben dem, was davon übrig war.
 

Wenn Blicke töten könnten, so würde Harry jetzt wohl mehr als nur einen Tod sterben, so finster war der Blick des Slytherinhauslehrers. Ob er wohl zu dreist geantwortet hatte?
 

„Harry…“

Es war die Stimme seines besten Freundes, die den jungen Mann aus seinen Erinnerungen und wilden Gedanken riss. Der Rotschopf hatte die Vorhänge des Himmelbettes zur Seite geschoben und den Kopf hindurch gesteckt. „Komm schon, Alter. In einer halben Stunde beginnt der Kurs und Fiona und Markus wollen nochmal gemeinsam mit uns die letzte Stunde wiederholen. Hermine will ein wenig eher hin, damit sie nichts verpasst.“
 

Die Tanzstunde… Harry schüttelte innerlich den Kopf. Mit wem sollte er tanzen? Zwar war Severus Snape wieder auf den Beinen, doch bezweifelte der Gryffindor, das dieser bereits wieder in der Lage war, zu tanzen.

Und ehrlich gesagt…ohne den Anderen wollte Harry nicht zum Unterricht und erneut schweiften seine Gedanken zu den vergangenen Tagen.
 

Fortsetzung folgt…
 


 

Und?

Gibts ein nettes Kommi???

Samba

Hallo meine Lieben...

Ich konnte einfach nicht mehr warten mit dem Hochladen...

Zwar ist meine Beta noch verhindert (das INternet ist noch immer nicht in der neuen WOhnung angekommen), doch ich will euch nicht länger warten lassen

Sobald Miss-JRiddle wieder betan kann, werde ich die überarbeitete Version online stellen, solange hier die "Roh"fassung.
 

Eure Miss-JDox :)
 

Update 11.02.12
 

Es ist vollbracht, die fertige Version ist da :) Viel Spaß :)
 

Der Weg zur großen Halle schien länger als sonst. Nicht nur, weil Harry enorm trödelte, auch so kam es ihm vor, als würde er stundenlang die langen Treppen hinunter schreiten. Mit seinen Gedanken war er noch immer weit weg und so bemerkte er auch gar nicht, dass seine Freunde bereits viel weiter unten waren, als der Löwe selbst.
 

Seine Gedanken kreisten um Snape und um die letzten Tage, die er mit diesem verbracht hatte. Wirklich geschafft, normal mit dem Tränkemeister umzugehen, hatte er es erst am vierten Tag, nach dessen Auffinden…
 

An diesem Nachmittag war das Wetter trist und grau gewesen. Kalter Regen hatte gegen die Scheiben geklopft, frostiger Wind die Äste der Bäume anfrosten lassen. Direkt nach dem Unterricht hatte es Harry zu den Räumen des Tränkemeisters gezogen. Noch immer machte sich der Jugendliche Sorgen, dachte immer wieder darüber nach, was passiert wäre, hätte er Severus Snape nicht im Wald gefunden, wäre dieser nicht aus den Fängen Voldemorts entkommen.
 

Der Ältere hatte sich bisher weder in der großen Halle, noch im Unterricht blicken lassen, der, solange sich der Hauslehrer nicht erholt hatte, von Professor Dumbledore geführt wurde. Bei dem Schulleiter war der Unterricht zwar entspannend, immerhin übte der Grauhaarige keinen Druck auf die Schüler aus und behandelte sie alle mehr als zuvorkommend, dennoch wünschte sich Harry Snape zurück.
 

Allein dies war ein erschreckender Gedanke für den Gryffindor. Der Lehrer und er waren bisher nie Freunde gewesen, auch ein normales Schüler-Lehrer Verhältnis hatten sie nie gehabt. Und nun…nun machte sich Harry Gedanken um das Wohlergehen eines Mannes, der ihn bisher verspottet und nieder gemacht hatte, sorgte sich um jemanden, der ihn selbst nach all dem, was sie gemeinsam erlebt hatten nicht anders behandelte.
 

Die Tür des Snapes lud nicht ein, um ihn zu besuchen. Sie wirkte in diesem Moment genauso Trist, wie der Rest des Schlosses, welches durch den Regen grau und kalt wirkte. Wie immer zitterten Harrys Hände ein wenig, als er eine davon hob, um zu klopfen…
 

Nun… Bisher hatte ihn der Tränkemeister jedes Mal recht früh hinaus geworfen, hatte ihn dabei angeschrien und sich wie immer, wie ein Ekel verhalten. Sie waren nie wirklich über ihre Streitereien hinaus gekommen und selbst ein „Danke“ hatte Harry noch nicht zu hören bekommen. Doch eigentlich störte ihn das nicht wirklich. Er wollte einfach nur sehen, dass es dem Hauslehrer der Schlangen besser ging, dass sich die Wunden schlossen und dieser bald wieder unterrichten, sowie tanzen konnte…
 

Ja, Harry vermisste das Tanzen. Noch etwas, dass ihn verblüffte. Es machte ihm, wenn er ehrlich war, Spaß, sich auch ohne Quidditsch körperlich zu betätigen, auch wenn es Severus Snape war, der dabei sein Partner ist.
 

Der Gryffindor schrak auf, als er ein lautes Knurren vernahm. Sein, vom Nachdenken getrübter, Blick klärte sich sofort und glitt zur silbernen Klinke. Die verschwitzten Finger des Jungen umschlossen das kühle Metall, drückten es hinunter und schließlich trat der Jugendliche in die Räume seines Tanzpartners.
 

Dieser saß, ein Buch im Schoß und mit mehreren Decken um den schlanken Körper geschlungen, auf seinem dunklen Sofa. Wirklich erfreut schien der Snape aber auch heute nicht über den Besuch zu sein. Tatsächlich war es sogar so, dass Severus genervt stöhnte, dabei die schwarzen Augen, die Harry seit Wochen verfolgten, verdrehte und schließlich wütend zu dem Schüler funkelte.
 

„Ich freue mich auch, Sie wohlauf zu sehen, Professor!“, knurrte der 17-Jährige und verdrehte die Augen ebenso, wie es sein Gegenüber gerade getan hatte. Ohne eine Aufforderung abzuwarten, setzte sich Harry auf den Ledersessel, der ihm 90 Grad Winkel zur Couch stand und musterte den Älteren. Dieses Mal würde er sich nicht einfach so hinaus werfen lassen, das nahm sich der Schüler vor.
 

„Ich zweifle langsam an deinem Verstand, Potter!“, erklärte der Tränkemeister nun schnaubend, seine schwarzen Augen funkelten dabei leicht sarkastisch. „In den letzten Tagen, dachte ich, hätte ich dir bereits oft genug zu verstehen gegeben, dass ich auf die Hilfe des großen Harry Potter verzichte!“
 

Die Worte trafen Harry, auch wenn er es nicht gern zugab. Wie ein Welpe, der für sein Verhalten gerügt worden war, blickte er zu seinem Professor, die Augen glänzten ein wenig verletzt. Verstand der Mann denn nicht, dass sich Harry sorgte? Wahrscheinlich nicht…Wie denn auch, wenn Harry kein Wort darüber verlor und stattdessen auf die immer wiederkehrenden Angriffe des Anderen einging.
 

„Ich weiß nicht, warum Sie so wütend sind, Sir.“, bemerkte Harry nun einfach nur und versuchte, gar nicht weiter auf die Worte des Älteren einzugehen. „Sie sollten sich freuen, dass wenigstens einer nach einem Eisklotz wie Ihnen sieht.“ Vielleicht nicht der beste Schachzug, doch diesen Konter hatte sich der Löwe nun einfach nicht verkneifen können.
 

Snape schien mit einer solchen Antwort nicht gerechnet zu haben, schließlich hatte sich sein Schüler in den letzten Tagen mit solchen Aussagen zurückgehalten. Der Tränkemeister verengte nun ebenfalls die schwarzen Seelenspiegel zu fiesen Schlitzen und musterte seinen Gegenüber. „Du solltest aufpassen, was du sagst, Potter. Ich unterrichte zwar momentan nicht, dennoch habe ich noch immer die Befugnis, dir Punkte abzuziehen!“
 

Harry musste lächeln. Etwas anderes fiel dem Lehrer nicht ein? Ihn mit Punktabzügen zu bestrafen? „Nun, Sir. Tun Sie, was Sie nicht lassen können.“ Harry setzte seinen Plan, sich nicht unterkriegen zu lassen, doch ganz gut um. Immerhin war er an den Vortagen bereits wieder aus den Räumen des Anderen hinausgeflogen, nachdem er sie betreten hatte und nun verbrachte er schon einige Minuten bei dem älteren Mann.
 

Als Snape ihn nun anblickte, es war eine Mischung aus Verblüffung und Neugierde, kam Harry sein Traum wieder in den Sinn. Der Jugendliche musste seufzen, als er an die Bilder dachte, die nun durch seinen Kopf strömten.
 

Der Lehrer runzelte im selben Augenblick die Stirn und Harry musste sofort an dessen Okklumentikkünste denken. Doch…brauchte der Mann dafür nicht einen Zauberstab? Schnell versuchte er, die Bilder zu verdrängen und an etwas zu denken, was dem Alltag entsprach. Durch seinen Kopf strömten nun Bilder vom vergangenen Unterricht mit Dumbledore, so konnte der Gryffindor auch die Erregung, die mit den Traumbildern aufgekommen war, wieder etwas abkühlen lassen…
 

„Sir…“, begann Harry nun, um das Schweigen zu durchbrechen. „Geh Potter.“ Severus wollte Harry erneut nicht aussprechen lassen und man merkte dem Mann an, dass er am Liebsten seine Ruhe haben wollte. Doch der Schüler musste endlich loswerden, was ihn all die Tage schon beschäftigt hatte. „Ich bin froh, dass Sie noch leben. Und…ich freue mich wirklich darauf, wieder mit ihnen zu tanzen.“
 


 

„Komm schon, Harry. Du bummelst!“ Es war Hermine, die ihn aus seinen Erinnerungen riss und ihn zurück in die Gegenwart holte. Verwirrt blickte Harry zu seiner besten Freundin, runzelte die Stirn, als er bemerkte, dass sie bereits kurz vor der großen Halle standen.
 

Seine grünen Augen huschten für einen Moment umher, wollte er doch unbedingt seinen Tanzpartner erblicken. Doch von diesem fehlte jede Spur. Nun, vielleicht wartete er auch einfach in der Halle, wartete auf ihn. Der Gryffindor musste innerlich schnauben. Ein wenig bezweifeln tat er dies schon. Nachdem er vor ein paar Tagen diese Worte zu Snape gesprochen hatte, war er vor diesem geflüchtet, denn dessen Augen hatten sich so komisch verengt….Als würde der Tränkemeister jeden Moment einen Fluch auf ihn abschießen…Seine Lippen hatten gebebt, doch eine genaue Reaktion hatte der Löwe nicht mehr mitbekommen. Zu schnell war er aus den Räumen geflüchtet.
 

„Harry!“ Wieder rief die Gryffindor nach ihm und deutete auf die Halle, aus der nun schnelle Musik drang. Der Grünäugige folgte seinen Freunden die restlichen Stufen, der Treppe nach unten, sah sich dabei immer wieder um, ob er nicht doch den schwarzen Umhang seines Professors entdeckte. Sein Kopf war voll von den verschiedensten Gedanken. Ob Snape überhaupt auftauchen würde? Warum fragte er sich das überhaupt, sollte es ihn schließlich gar nicht stören, wenn der Lehrer, der ihn am meisten verabscheute auftauchte oder nicht, und warum empfand er bei dem Gedanken, mit jemand anderem tanzen zu müssen eine gewisse…Traurigkeit?
 

You are my sunshine

tell me what to do

so you would always be mine

no more rainy days
 

Die laute Musik drang in seine Ohren. Es war ein angenehmer Rhythmus, der ihn sofort einzunehmen schien, doch wirklich Spaß hatte Harry noch nicht. Auch in der Halle hatte er seinen Professor noch nicht entdecken können, dafür aber seine beiden Tanzlehrer.
 

Sobald sich sein Blick mit dem Fionas kreuzte, kam die junge Frau auf ihn zu, lächelte dabei charmant, wie immer. Ihr dunkles, langes Haar war zu einem festen Knoten gebunden, nur einzelne Strähnen umrahmten das schlanke Gesicht.
 

„Harry.“, sprach sie erfreut, ihre Augen funkelten fröhlich. „Gut, dass du da bist. Euer Schulleiter hat uns gebeten, dir heute einen anderen Tanzpartner an die Seite zu stellen, da Professor Snape noch nicht ganz gesund zu sein scheint.“ Nun war die Tanzlehrerin ernster geworden, winkte dann aber einem Schüler zu, den Harry nur ein paar Mal in der großen Halle gesehen hatte.

Ein Ravenclaw, ebenfalls aus dem siebten Jahr, dessen Name der Löwe nicht einmal kannte.
 

„Das ist Tom Davies.“, stellte Fiona vor und verabschiedete sich dann, denn Markus hatte nach ihr gerufen. Der Potter blickte ein wenig enttäuscht zu dem etwas Größeren, zwang sich dann aber zu einem Lächeln. „Hey.“, hauchte er so nur. Tom nickte ihm zu und lächelte ebenfalls. „Mein Tanzpartner ist krank und dann meinten Markus und Fiona, das wir ja einfach zusammen tanzen könnten.“, erklärte Harrys Gegenüber und zuckte die Schultern ein wenig hilflos.
 

glasses up let’s say a toast

I want the night to last forever

just synchronize your sexy wind,

bring that thang to me

till the sun comes up,

just dance and touch

can't you feel the heat all over

it's gettin' hot,

don't wanna stop till the morning comes
 

Harry nickte nur und lächelte erneut ein wenig hilflos. Erwidern konnte der Gryffindor nichts mehr, denn Markus stellte die Musik ein wenig leiser und räusperte sich. „Meine Lieben. Unsere vorletzte Tanzstunde beginnt und heute möchte ich euch die Samba zeigen. Fiona…“

Der Mann bat seine Freundin auf die Tanzfläche, nahm die übliche Haltung an und mit einer kurzen Bewegung seiner Hand wurde die Musik wieder etwas lauter.
 

Schnell bewegte sich das Paar über die Tanzfläche, zeigte wundervolle Figuren, hüpfte sogar einmal durch den gesamten Saal. Harry verfolgte dies mit glänzenden Augen, stellte sich dabei vor, wie er mit seinem Tanzpartner diese Figuren vollführte, eng an diesen gepresst, den Duft des Tränkemeisters in seiner Nase.
 

Schließlich drehte Markus erneut die Musik runter, stellte sich mit Fiona dabei mitten auf die Tanzfläche und sah in die Runde. „Meine Lieben…in eurer vorletzten Stunde möchte ich euch die Samba zeigen. Ein Tanz, der meiner Meinung nach, viel Spaß bereitet.“
 

Der Mann deutete auf die Tanzfläche und lächelte. „Ich zeige euch noch einmal die Grundschritte…“ Harry stellte sich, während Markus mit seiner Partnerin die Schritte noch einmal langsam zeigte und ihnen den Rhythmus vorzählte, gegenüber von Tom, der dessen Hand an seine Hüfte legte und ihn an sich zog. Harry schluckte. Er wollte das nicht wirklich, wollte, auch wenn es selbst für ihn noch komisch war, bei Snape stehen, mit eben jenem tanzen.
 

Die grünen Augen des jungen Mannes blickten sich nochmals um. Der Löwe erstarrte, als er auf der anderen Seite der Halle, auf einem Stuhl sitzend, seinen Lehrer erblickte. Der Blick des Professors, der eben noch auf den Lehrern gelegen hatte, traf nun den Seinen und sie tauschten einen langen, gefühlsmäßig undefinierbaren Blick.
 

I know I did some things thet seemed to make

you think thet I could be untrue

but even in a blink,

I'd never make that I could front on you
 

Die Musik setzte wieder ein und Harry versuchte, die Schritte, die er nur halbwegs mitbekommen hatte, mit dem Ravenclaw an seiner Seite im richtigen Takt zu tanzen. Mit seinen Gedanken war er jedoch viel zu weit weg, als dass er sich wirklich auf die Musik und den richtigen Rhythmus konzentrieren konnte. Tom, der nicht allzu begeistert davon war, knurrte immer wieder genervt auf, wenn sein Partner es vermasselte, die Schritte vergaß oder im falschen Takt ansetzte.
 

Severus Snape beobachtete das Treiben von seinem Platz aus mit gerunzelter Stirn. Dass Harry so unkonzentriert war, war ihm neu, denn seit sie gemeinsam diese Sonderstunden erhielten, war der Potter regelrecht aufgegangen, hatte sich, auch wenn der Mann es ungern zugab, zum Positiven verändert.
 

Der Hauslehrer schnaubte innerlich. Ja… er war tatsächlich überrascht von Potter… Dass dieser so hartnäckig geblieben war, während er, Severus, sich erholt hatte immer wieder in seinen Räumen aufgetaucht war… Es hatte den Tränkemeister positiv überrascht und so hatte er ein anderes Bild von dem Schüler bekommen, den er doch vor dem Beginn des Kurses noch so verachtet hatte. Nun…zugeben würde er das allerdings nicht!
 

Der Blick der schwarzen Augen huschte über die tanzende Menge, blieb besonders an dem Potter und dessen Tanzpartner hängen. Ein junger Mann aus Ravenclaw, der beim Tanzen genauso wenig Begabung zeigte, wie beim Brauen, nämlich keine, die Schuld jedoch auf den Gryffindor abzuwälzen versuchte. Er hatte den Schüler beobachtet und sah, wie dieser immer wieder auf seinen Tanzpartner einredete…

You are my sunshine

tell me what to do

so you would always be mine

no more rainy days
 

Der Slytherin schüttelte nur den Kopf, merkte dabei, dass ihn eigentlich nicht störte, WIE die beiden tanzten, sondern allein der Gedanke, dass er es nicht war, der mit dem Grünäugigen tanzte. Severus war durch die Stunden ausgeglichener geworden. Zwar benahm er sich im Unterricht nicht anders, doch spürte er innerlich, dass es ihm besser ging, dass ihm das Tanzen gut tat und…irgendwie auch der Junge.
 

Umso länger Severus die Menge beobachtete, desto mehr spürte er ein Gefühl, dass ihn nachdenklich werden ließ. Er war sauer auf die Tanzlehrer, die Harry so einen inkompetenten Tanzpartner an die Seite stellten, sauer auf Dumbledore, der ihm all das erst eingebrockt hatte und sauer auf sich selbst. Immerhin hatte er sich in den letzten Tagen nicht gerade wie ein Gentleman verhalten.
 

Der Snape strich sich durch die schulterlangen Haare. Warum machte er sich überhaupt solche Gedanken, empfand solche Gefühle? Mit seinen schwarzen Augen stierte er auf den dunkelhaarigen Jungen, der sich am heutigen Abend so ungeschickt wie ein Troll benahm, nicht wie ein Tänzer.
 

I'll bring you things like diamonds rings,

just to show how much I love you

don't hesist,

no time to waste so what you wanna do
 

I know I did some things thet seemed to make

you think thet I could be untrue

but even in a blink,

I'd never make that I could front on you
 

Harry Potter. Ein Schüler, der in ihm Gefühle auslöste, die er…sehr lange, vielleicht sogar noch nie, verspürt hatte. Ein Schüler… Der Hauslehrer knurrte leise. So etwas ging nicht, so etwas durfte er sich nicht erlauben. Er fühlte nichts für diesen Jungen, so redete sich der Slytherin nun kopfschüttelnd ein, erhob sich dabei und ging mit schnellen Schritten auf den Lehrerausgang zu.
 

Ein letztes Mal blickte er auf den Löwen, der gerade mit hochrotem Kopf Markus zu erklären versuchte, was heute los war. Severus Augen funkelten amüsiert, denn so verschämt sah der Junge sogar recht…annehmbar aus… Schnell schüttelte der Tränkemeister den Kopf. Solche Gedanken würde er sich ab jetzt verbieten, sie einfach nicht mehr zulassen. Damit verschwand er durch die Tür, machte sich auf den Weg zu seinen Räumen.
 

„Es tut mir leid. Ich weiß auch nicht, was los mit mir ist.", versuchte Harry seine heutige, tänzerische Leistung zu erklären. „Ich bin in Gedanken versunken.“, fügte der junge Mann noch hinzu, doch die Ausrede schien keine Wirkung zu zeigen. Weder bei Markus, der ihn nur besorgt musterte, noch bei Tom, der ein wenig sauer zu sein schien. „Ich dachte du hättest Talent.“, zischte der Ravenclaw.
 

You are my sunshine

tell me what to do

so you would always be mine

no more rainy days x2
 

Ain't nobody gonna love your body like a champion baby like me

Come on and twist that thing to the right, let me see ya ring my bill tonight

Here comes the man coming through the door, excite your nation what I'm here for

Get crazy, nasty, freaking to the beat, that's the real way to feel the music, yes-ah
 


 

Der Ravenclaw verschwand in Richtung einer kleinen gruppe Mitschüler. Ein wenig traurig und genervt starrte Harry ihm hinterher. Der Jugendliche selbst blickte zu Markus, an dessen Seite nun auch seine Partnerin getreten war, und zuckte die Schultern. „Bei der nächsten Stunde bin ich wieder konzentrierter…“, hauchte er leise und lächelte entschuldigend. Sein Tanzlehrer nickte langsam. „am Wochenende findet wieder eine Sonderstunde für dich und deinen Professor statt. Er sagte, dass er bis dahin wieder gesund sei.“
 

Der Potter nickte und blickte dem Paar hinterher. Er setzte sich nun auf den Stuhl, auf dem vor wenigen Momenten noch sein Lehrer gesessen hatte und starrte vor sich hin. Ja, er war höchst unkonzentriert gewesen. Zudem konnte Harry nicht bestreiten, dass er ziemlich in Gedanken versunken gewesen war. Nur hatte er schlecht zugeben können, bei WEM er mit seinen Gedanken gewesen war. Die ganze Zeit, während der junge Mann mit Tom getanzt hatte, war sein Blick zu Severus geschwiffen, der ihn immerzu so… interessiert gemustert hatte.
 

Auch sein Lehrer schien dabei nachgedacht zu haben. Um was es wohl ging? Harry seufzte leise. Er wusste es nicht und so schnell würde er es nicht herausfinden. Dennoch schwirrte ihm die Frage die ganze Zeit durch den Kopf. Seine Gefühle fuhren dabei Achterbahn.
 

Cause are my sunshine

tell me what to do

so you would always be mine

no more rainy days
 

Die Stunde endete bald darauf. Harry hatte für die restliche Zeit zugesehen, beziehungsweise mehr oder weniger seinen Gedanken nachgehangen. Erst, als Ron und Hermine zu ihm traten und zum Gehen aufforderten, schien der Gryffindor in die Wirklichkeit zurückzukommen. „Tut mir leid, Harry. Irgendwie scheinst du kein Glück mit den Tanzpartnern zu haben. Dieser Tom Davies hat dich ja nur herumgezerrt.“ Wieder war es Hermine die sprach, doch Ron, der neben ihr stand, nickte bekräftigend. „Da war ja sogar Snape besser, Alter.“, fügte der Rotschopf nun hinzu.
 

Harry musste lächeln. Dass seine Freunde, trotz seiner zurückhaltenden Art in letzter Zeit, noch immer zu ihm standen, half ihm sehr. Vor allem mit Hermine hatte er in den vergangenen Tagen reden können, sein Herz ausschütten können. Doch im Gegensatz zu ihm selbst, schien die Granger zu wissen, was in ihm vorging. Jedenfalls glaubte der Potter dies, wenn er ihren wissenden Blick sah.
 

„Kopf hoch, Harry. Nur noch eine Stunde..“, sprach Ron nun. Harrys Augen funkelten ein wenig traurig, ehe er sich zu einem Lächeln durchrang. „Ja, Ron. Noch eine Stunde…“

Paso Doble

Hier ist es :)

Das vorletzte Kapitel von Shall we Dance ist gebetat.

Vielen dank an dieser Stelle an MissJRiddle.
 

Außerdem Danke, danke, danke an euch, für die vielen Kommentare.

Ich freue mich wirklich sehr :)
 

Und jetzt viel Spaß:
 

Es verging etwa eine halbe Woche, bis zur nächsten Stunde. Dieses Mal handelte es sich jedoch um keine, die für alle Schüler stattfand, sondern um die letzte Privatstunde, die Harry und Severus erhalten würden. Sie hatten in den vergangenen Wochen viel gelernt, waren sich selbst und ihrem Tanzpartner näher gekommen, wenn auch nur im Geiste.
 

Harry konnte kaum noch einen Gedanken fassen, ohne dabei Snape vorkommen zu lassen. In seinem Kopf kreiste es lediglich um den Lehrer, der ihn, wie er merkte, immer mehr faszinierte, zu dem er sich mehr und mehr hingezogen fühlte. Erneut hatte der Löwe es in der Sambastunde bemerkt, hatte es gefühlt, als er Snape an den Abenden zuvor besucht hatte, doch nun gestand es sich der Gryffindor, wenn dieser ehrlich war, sogar ein.
 

Der Potter seufzte, als er seine Tanzschuhe, von denen Markus verlangt hatte, dass er sie kaufte, in seine Umhängetasche stopfte. Dazu weite Hosen und ein Schlabbershirt. Die Stunde, so hatte Fiona dem Löwen mitgeteilt, würde nach dem Abendessen in einem der Klassenzimmer stattfinden. So, wie auch schon die vielen Zusatzstunden zuvor, in denen der Jugendliche und sein Professor meist neue Figuren zu den Tänzen erlernt hatten.
 

Doch heute, so hatte der junge Mann erfahren, würden sie einen komplett neuen Tanz erlernen. Zudem einige Figuren, denn die Grundschritte, so war es Markus Meinung, waren viel zu langweilig auf Dauer.
 

Der Potter musste lächeln, als er an das kurze Gespräch mit den Tanzlehrern dachte. Sie schienen aufgeregt gewesen zu sein. Ob es an dem Stolz lag, den sie wohl zu empfinden schienen, wenn sie an ihn und den Slytherin dachten oder daran, dass der Kurs bald endete, wusste der 17-Jährige allerdings nicht.
 

„Du musst nicht zu der Stunde gehen, wenn du nicht willst, Harry.“, bemerkte Ron nun. Damit wiederholte er sich, denn bisher hatte es der Rotschopf vor jeder Zusatzstunde, zu der sein bester Freund gegangen war, zu ihm gesagt. „Ich weiß, Ron.“, wiederholte nun auch der Löwe seine Antwort, die er bisher immer zurückgegeben hatte. „Aber es ist die letzte Zusatzstunde und auch wenn Snape und ich wohl nie Freunde werden,“, auch wenn er es insgeheim hoffte,“ macht es mir viel Spaß und ich werde auch nicht vor dieser Stunden den Schwanz einziehen.“
 

Harry lächelte sanft in die Richtung seines rothaarigen Freundes, ehe er seine Tasche schulterte. Immerhin wusste es dieser nicht besser. Ron hatte nie erlebt, wie Severus war, wenn sie sich allein mit den Tanzlehrern trafen. So unglaublich konzentriert, meist sogar relativ freundlich… Nein Ron wusste auch nicht, was Harry fühlte und dies war besser so, befand der Gryffindor. Sein bester Freund würde diese Liebe wohl noch nicht verstehen, so wie dieser momentan über Snape dachte. „Du weißt doch am Besten, wenn Professor Snape etwas mehr hasst, als Gryffindors, dann ist es Schwäche. Und jetzt komm, wir gehen zum Abendessen.“
 

Damit war das Thema auch schon beendet. Erwähnte man bei dem Weasley das Essen, so war dieser gleich Feuer und Flamme. Der Löwe lächelte, als sich sein bester Freund in Windeseile von seinem Bett erhob und aus dem Schlafsaal stürmte. Der Potter folgte dabei, jedoch ein wenig gemächlicher.
 

Dabei schweiften die Gedanken des Jugendlichen wieder in Richtung Tanzstunde. Er freute sich darauf, besonders, weil der Potter nun endlich wieder mit dem Snape als Partner rechnen durfte. Zudem würden sie wieder etwas Neues lernen und darauf freute sich Harry ebenso, wie auf den Hauslehrer der Schlangen. Eigentlich komisch… Vor wenigen Wochen hätte der Held der Zauberwelt Snape verflucht, wäre dieser ihm auch nur zu nahe gekommen. Nun konnte er sich diesen als Tanzpartner kaum noch weg denken, wünschte sich sogar, dass mehr daraus wurde und das nur, weil er diesem Mann näher gekommen war, ihn besser kennen gelernt hatte…
 

„Da seid ihr ja.“ Hermines fröhliche Stimme hallte durch den hohen Gemeinschaftsraum, während sie schon auf das Bild der fetten Dame zuging. Ron folgte ihr flott, ergriff dabei die Hand des Mädchens und auch Harry verließ gleich darauf den komplett rot gestrichenen Raum. Die drei Freunde spazierten schwatzend die Treppen hinab, dabei vergaß Harry sogar einen Moment die Gedanken an seinen Tränkelehrer und die kommende Tanzstunde.
 

Es drang bereits das Summen der Unterhaltungen durch die großen, dunklen Flügeltüren der Halle, als der Löwe und seine Freunde diese betreten wollten. Wie immer setzten sie sich an den Tisch der Löwen, der 17-Jährige dabei rechts von seinem rothaarigen Freund, Hermine an der linken Seite. Dabei glitt der Blick Harrys zum Lehrertisch, von Professor Trewlany ganz außen bis hin zu Dumbledores rechter Seite, an der Severus Snape seinen Platz hatte.
 

Es war der zweite Abend, an dem der Tränkemeister beim Abendessen teilnahm und Harry freute sich sehr darüber, auch wenn er es nicht zeigte. Keiner seiner Freunde würde schließlich verstehen, dass er den verhasstesten, aller Lehrer, plötzlich sympathisch, gar anziehend fand. Nun, keiner, außer Hermine, die bisher die Einzige all seiner Freunde war, die über alles Bescheid wusste. Über den Traum, die wachsenden Gefühle und die Freude, die Harry empfand, wenn er die Fledermaus von Hogwarts gesund beim Essen erblickte.
 

Der Blick des Gryffindors kreuzte sich mit dem seines Lehrers und lange sahen sie sich in die Augen. Wie immer, wenn sie sich ein solches Duell der Blicke leisteten, glaubte Harry, dass der Andere ihm tief in seine Seele blicken konnte, seine Gedanken lesen und so alles über ihn herausfinden konnte.
 

Schnell wandte der Jüngere seinen Blick ab, war dieses Blickduell doch irgendwie unangenehm, und griff, um sich abzulenken, nach dem Toast und etwas Pastete. Doch der Hunger war dem Schüler vergangen, denn sein Magen war erfüllt mit einer Schar Schmetterlingen, die nur darauf warteten, sich in seinem ganzen Körper auszubreiten, diesen zum Kribbeln zu bringen.
 

Der Jugendliche lächelte bei dem Gedanken, starrte jedoch immer noch auf seinen Teller, damit es niemand sehen konnte. Man würde ihn schließlich für ein klein wenig verrückt halten, wenn er mit einem Dauergrinsen durch die Halle gucken würde. Immerhin war es recht selten, dass Harry Potter breit lächelnd umher blickte. Und vor allem Draco, der wegen der Privatstunden, die der Malfoy selbst nicht erhielt, neidisch genug war, hätte dann wieder genug Stoff, um blöde Sprüche zu reißen, wie Harry glaubte. Der Malfoy nutzte schließlich JEDE Situation, um den Gryffindor bloß zu stellen.
 

Tatsächlich stellt sich der Blondschopf nicht gerade gut an, was die Schritte und den Takt betraf, was seine Partnerin ziemlich störte. Vor ein paar Tagen hatte Harry die Mädchen Slytherins über ihren Eisprinzen reden hören. Der Jugendliche musste immer noch lachen, wenn er an die Worte dachte, die die Schlangen benutzten: „Eisprinz mit verknoteten Beinen“ oder „Schlange mit Clownsfüßen“
 


 

Lächelnd widmete sich Harry weiterhin seinem Teller, lauschte dabei den Unterhaltungen zwischen Ron und Seamus, die lauthals über die aktuelle Quidditschsaison diskutierten, Hermine und Ginny sprachen über die aktuellsten Musikhits in der Zauberwelt und Neville und Dean sprachen über die Wirkung verschiedener Heilpflanzen. Sie alle würden sich nicht denken könne, über was oder besser WEN er sich den Kopf zerbrach…
 

Die Stunde rückte mit jeder Minute, die der junge Mann hier saß, näher und mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde der Löwe aufgeregter. Zudem machte er sich über Gespräche, die niemals stattfinden würden, seine Gedanken. Gespräche, in denen er dem Snape seine Liebe gestand, die dieser mit offenen Armen erwiderte. Ihr erster Kuss… Der Traum, den er vor wenigen Wochen gehabt hatte, der dann wahr werden würde…
 

Innerlich musste der Schüler schnauben. So etwas würde niemals wahr werden. Selbst wenn Severus Snape auch nur annähernd seine Gefühle, denen sich der Hogwartsstudent mittlerweile sicherer wurde, erwidern sollte, dann war eine Schüler-Lehrer Beziehung nicht gestattet. Zudem wären seine Freunde von einer solchen Liebschaft wohl auch nicht begeistert, immerhin hatte der Tränkemeister sie nie wirklich gut behandelt.
 

Wieder musste Harry ein Schnauben unterdrücken. „Nicht wirklich gut behandelt“ war ja sogar noch untertrieben, immerhin hatten sie allein durch den Hauslehrer der Schlangen in den letzten Jahren gut 500 Hauspunkte verloren, ca 50 mal Nachsitzen müssen und mehr als nur eine Nacht nur wenig geschlafen, weil sie ihre Aufsätze sonst nicht fertig bekommen hätten.
 

Kaum zu glauben, dass sich Harrys Bild über den Lehrer in so wenigen Wochen enorm stark verändert hatte. Der Grünäugige hatte seinen Professor neu kennen gelernt, besonders in den Zusatzstunden, die sie gemeinsam verbracht hatten. In diesen war der Snape mehr als kooperativ gewesen und manchmal hatte der Jüngere sogar geglaubt, dass es dem Älteren ebenso Spaß machte, wie ihm selbst.
 

„Harry, du kommst zu spät!“ Und wieder einmal riss ihn Hermine aus den Gedanken. Angesprochener blickte auf, direkt in die Augen seiner Freundin, dann auf die große Uhr, die über den Flügeltüren hing und immer wieder laut klickte, sobald eine Minute verstrichen war. Seine Augen weiteten sich. In wenigen Minuten würde der Unterricht beginnen und er war noch nicht einmal umgezogen. Ein Blick auf den Lehrertisch bestätigte: Auch Severus Snape war bereits verschwunden.
 

Der Potter sprang auf, verabschiedete sich schnell mit einem abgehetzten „Bis nachher!“ und verschwand aus der Halle. Schnell spurtete der Jugendliche durch die Gänge, fluchte dabei innerlich darüber, dass das Klassenzimmer am anderen Ende von Hogwarts wäre und kam schließlich, immerhin pünktlich, im richtigen Raum an.
 

Der Tränkemeister stand bereits, fertig umgezogen und mit Tanzschuhen an den Füßen, an einem Ende des Raumes und unterhielt sich ein wenig mit Markus, der ihm begeistert etwas zu schildern schien. Fiona, die sich ein wenig abseits aufhielt, schien gerade nach passender Musik zu suchen. Harry keuchte leicht, als er auf die Frau zutrat und sich ein Lächeln abrang. „Entschuldigung. Ich hab die Zeit beim Essen völlig vergessen. Ich zieh mich nur schnell um.“
 

Die junge Frau nickte, lächelte dabei ebenfalls. „Lass dir Zeit. Dein Lehrer ist noch mit Markus beschäftigt.“ Die Lehrerin zwinkerte und wandte sich dann wieder von dem Schüler ab, der nun wieder nach draußen trat und im nächsten Klassenzimmer verschwand. Dort lagen auch, fein säuberlich zusammengelegt, die Roben des Tränkemeisters.

Lange starrte Harry auf die Kleider. Wie gerne würde er sie einfach nehmen, seine Nase tief in die Roben vergraben und den Duft des Tränkemeisters in sich aufnehmen? Bei dem Gedanken begann sein Herz schneller zu schlagen, seine Gedanken fuhren Achterbahn, sodass er keinen klaren mehr fassen konnte. Die Hände des Löwen zitterten, als er sie langsam ausstreckte, um dem inneren Drang nachzugeben. Kurz schreckte er zurück. Was, wenn Snape ihn erwischte? Doch schnell war der Gedanke aus seinem Kopf verbannt. Es würde schnell gehen, redete sich der Schüler selbst gut zu. Wieder wollte Harry danach greifen, stoppte jedoch kurz bevor er den dunklen Stoff fühlen konnte.
 

Der junge Mann schüttelte den Kopf. Er sollte aufhören, über so etwas nachzudenken. Stattdessen begann der Grünäugige, seinen Pullover, sowie seine Hose auszuziehen, zog stattdessen Sportkleider und Tanzschuhe an und schritt dann wieder, mit zittrigen Händen in den Nebenraum und auf seinen Tanzpartner zu. Die Aufregung stand ihm ins Gesicht geschrieben, immerhin war er dem Älteren nicht mehr begegnet, seit er diesen vor ein paar Tagen besucht hatte.
 

We're leaving together

But still it's farewell

And maybe we'll come back

To earth, who can tell

I guess there is no one to blame

We're leaving ground
 

Grüne Augen trafen auf Schwarze und die beiden Männer schenkten sich einen langen, undefinierbaren Blick. Harrys Herz pochte laut, sodass er fast glaubte, der Andere könnte es hören. Seine Hände begannen zu schwitzen und mit jeder Sekunde, die sie so verharrten, wurde der Jugendliche unruhiger.
 

Schließlich wandte der Tränkemeister den Blick ab, was Harry einerseits schade fand, doch andererseits war er auch erleichtert, da Markus, breit lächelnd, auf sie zutrat. „Meine Lieben.“, begann der Lehrer und grinste immer breiter. „Fiona und ich haben lange überlegt und wir finden, dass ihr auf jeden Fall bereit seid, für einen Tanz, der, meiner Meinung nach, viel Leidenschaft besitzt. Ich rede vom Paso Doble.“
 

Der Mann klatschte in seine Hände und sah dabei aus, wie ein kleines Kind, welches auf die Bescherung an Weihnachten wartete. Fiona hielt sich dabei eher zurück, lächelte dennoch ebenso begeistert, wie ihr Partner. „Der Paso Doble kommt aus Spanien und stellt den Kampf zwischen Torero und Stier da. Das heißt hier muss Gefühl rein, die Bewegungen müssen anmutig und gleichzeitig kämpferisch sein. Die Dame, in eurem Fall Harry, stellt das rote Tuch des Toreros da, was nicht heißt, dass du weniger zu tun hast.“
 

Der Gryffindor lauschte den Worten des Älteren begeistert, blickte dabei immer wieder unauffällig zu Snape, der jedoch keine Miene verzog. Auch, wenn das Gesicht des Slytherinhauslehrers heute angenehm sanft wirkte, nicht so verkrampft, wie zu den Essenszeiten, und er auch sonst entspannter wirkte… Ob sich der Mann innerlich auch ein wenig hierauf freute? Harry hoffte es sehr.
 

„Nun…Wir sollten beginnen und euch zeigen,wovon ich sprach.“ Markus zwinkerte, hielt dann seiner Tanzpartnerin die Hand hin und führte sie in die Mitte des Saals. Mit einer Handbewegung setzte eine strenge Musik ein, die ein wenig an Marschmusik erinnerte. Der Takt war nicht schwer zu hören, nachdem der Tanzlehrer mehrmals vorgezählt hatte. Das Paar stampfte mit den Füßen auf und begann dann mit einigen Figuren, zeigte jedoch auch einfache Grundschritte.
 

Will things ever be the same again

It's the final countdown...

The final countdown

We're heading for Venus (Venus)

And still we stand tall

Cause maybe they've seen us

And welcome us all
 

Nach den letzten Tönen des eindrucksvollen Liedes und der dazugehörigen, mehr als eindrucksvollen Performance des Tanzpärchens, kamen diese auf Harry und seinen älteren Partner zu und lächelten wieder breit. „Nun, geht in Position. Eng beieinander, ähnlich wie beim Tango.“
 

Wieder klopfte das Herz des Löwen laut und viel zu schnell. Der Jüngere schritt auf seinen Tanzpartner zu und nun stellten auch sie sich in die Mitte des Raumes, eng beieinander in Tanzhaltung. Der Kräuter- und Aftershave-Geruch des Anderen stieg dem Jüngeren dabei sofort in die Nase, benebelte Geist und Seele. Wieder schlug das Herz des Jüngeren schneller, sein Magen zog sich zusammen und schien den Schmetterlingsschwarm, den er schon zum Essen gespürt hatte, frei lassen zu wollen. Seine Hände wurden schweißnass und schnell rieb er sie an seinen Kleidern trocken. Harrys grüne Augen waren nun leicht glasig, als er in die schwarzen Obsidiane seines Partners blickte.
 

Der Schüler konnte nicht anders als zu lächeln, während sie langsam, Schritt für Schritt nachtanzten, was ihre Lehrer ihnen zeigten. Immer wieder tanzten sie ein paar Schritte, mit und ohne Begleitung von Musik, ehe Fiona ihnen dann ein wenig zur Haltung erklärte. Bei diesem Tanz musste alles stimmen, jede Handbewegung und jede Drehung mussten würdevoll aussehen.
 

With so many light years to go

And things to be found (to be found)

I'm sure that we'll all miss her so

It's the final countdown...

The final countdown

The final countdown
 

Nach eineinhalb Stunden etwa hatten sie eine ganze Choreographie zu dem Tanz gelernt und auch, wenn hier und da noch einige Bewegungen nicht ganz so flüssig waren, sah ihr gemeinsamer Tanz wirklich gut aus. Das Pärchen strengte sich an, wollte jeden Schritt perfekt zeigen.
 

In diesen Minuten war der Kopf des Potters leer. Er hatte zwar nun kein Lächeln mehr auf den Lippen, war eher konzentriert und auf die Schritte bedacht, doch noch immer empfand er Spaß und zudem klopfte sein Herz nicht nur so schnell, weil der Tanz anstrengte. Severus schien immer näher zu kommen, den schlanken Körper des Gryffindors dichter an den Seinen zu drücken.
 

Das Lied endete und ihre letzte Figur endete mit einem tiefen Blick in die Augen des Anderen. Grün traf auf Schwarz und in diesem Moment schien die Zeit still zu stehen. Es war eines, der wenigen Male, in denen sie sich völlig ohne Vorurteile ansahen und während Harry wieder spürte, wie sein Magen sich zusammenzog. Die Knie wollten ihm nachgeben, doch die Arme des Tränkemeisters, die fest um seinen Körper geschlungen waren, hielten ihn auf den Beinen. Der Hals des Gryffindors war trocken und der Jugendliche hatte Mühen, zu schlucken. Was trieb dieser Mann nur mit ihm?
 

Nicht nur Harry schien gespürt zu haben, was zwischen ihnen war. Auch Severus hatte das Knistern gefühlt, hatte bemerkt, dass zwischen ihnen mehr war, als nur eine simple Schüler-Lehrer Beziehung. Zwischen ihnen war so viel Leidenschaft, so viel Emotion… Etwas, was den Mann innerlich verunsicherte. Der Tränkemeister musste sich ein Schlucken unterdrücken, bevor er wegsah und zu Markus blickte. „War das in Ordnung?“, fragte er, abwesend und kühl. Der Angesprochene nickte langsam, runzelte dabei aber die Stirn. „Ich hätte gern, dass ihr nochmal tanzt. Mehr Leidenschaft bitte. Technisch macht ihr es sehr gut, allerdings fehlen die Gefühle.“ Dabei glitt sein Blick zu Harry, der nnerlich mehr als aufgewühlt war. Mit so einer abweisenden Reaktion hatte der Löwe nicht gerechnet. Nun, gerechnet vielleicht schon, doch hatte sich Harry etwas anderes von dem Hauslehrer gewünscht. Ein Lächeln vielleicht oder auch nur eine kleine Emotion, die dem Schüler die Hoffnung gab, weiter an ein bisschen mehr zu glauben, als bisher war.
 

Harry schritt nun auf seine Ausgangsposition zu, sah dann wieder in die schwarzen Augen des Slytherins. Fiona fand es schöner, wenn er, sowie Snape, von verschiedenen Positionen aus begannen und während die ersten Takte des Liedes liefen, aufeinander zu schritten. Dabei sollten sie sich ernst und tief in die Augen blicken, alles um sich herum vergessen.
 

The final countdown

Ooh oh

I'ts the final countdown

The final countdown

The final countdown
 

Sie tanzten miteinander, umgarnten sich, wie Markus es sich gewünscht hat, voller Leidenschaft, und Harry spürte mit jeder Sekunde wie sehr er sich wirklich zu dem Mann hingezogen fühlte. Völlig neue Gefühle breiteten sich in ihm aus, erfüllten jede winzige Stelle in seinem Körper. Es war so neu, so unbekannt und doch wusste der Jugendliche, dass er verliebt war. Das erste Mal in seinem Leben. Der Gryffindor fühlte sich glücklich, fühlte sich erfüllt. IN seinen Gedanken stellte er sich vor, mit dem Professor zusammen zu sein, ihn nie wieder zu verlassen und er wünschte sich so sehr, dass es irgendwann eine Chance auf so ein Leben gab. Ja, am liebsten würde der Gryffindor nie wieder aufhören, zu tanzen, einfach, um seinem Professor nah zu sein…
 

Warum auch immer, sein Herz hatte Severus Snape erwählt und er musste es ihm sagen! Doch nun hatte der Gryffindor zu tanzen und ein Liebesgeständnis vor ihren Tanzlehrern machte sich wahrscheinlich auch nicht so gut. Severus würde sich wohl überfallen fühlen, vielleicht sogar ein wenig auf die Schippe genommen. Der Ältere würde ihn nicht ernst nehmen, ihn vielleicht sogar auslachen. All das ging dem Löwen durch den Kopf. All das waren Zweifel, die ihn abhielten, seine Gefühle preis zu geben…
 

Sie stampften auf den Fußboden, passend zum ersten Schlag des Taktes, liefen umeinander herum, gingen in Tanzhaltung und vollführten verschiedenste Figuren, bei denen es meist Harry war, der herumgewirbelt und gedreht wurde. Immer wieder trennten sie sich voneinander, nur damit Snape den Löwen an sich ziehen konnte, ihn weiter drehen und herumführen.
 

Es war zum Ende des Liedes hin. Beide Tanzpartner schwitzten und die Schweißtropfen hatten sich auf dem ganzen Boden verteilt. Severus leitete zur letzten Figur vor dem Abschluss ein, wieder mit einem Fußstampfen. Doch Harry rutschte dabei weg, der glatten Sohlen seiner Tanzschuhe wegen, glitt nach hinten und da der einzige, an dem er sich festhalten konnte, sein älterer Partner war, versuchte der Schüler, sich krampfhaft an diesen zu klammern.
 

Severus, der mit einer solchen Situation nicht gerechnet hatte, schaffte es nicht, den Gryffindor zu greifen. Der Tränkemeister hatte versucht, seinen jüngeren Tanzpartner an den Kleidungsstücken festzuhalten, doch glitten diese aus seinen schweißnassen Händen. Beide Männer fielen nach hinten. Der Jüngere stöhnte dabei laut auf, denn sein Lehrer landete genau auf ihm. In Kopf des Löwen rumorte es. Schmerzen machten sich in seinem Körper breit und auch wenn er sich immer gewünscht hatte, dem Mann über ihm mal so nahe zu sein, war dies doch ein ungeeigneter Zeitpunkt. Zudem noch mehr als schmerzhaft.
 

Erschrocken riss Harry die Augen auf, starrte in die Seelenspiegel seines Tanzpartners und keuchte leise. Wieder fuhren seine Gedanken Achterbahn. Einerseits hatte der Potter wirklich Schmerzen, vor allem sein Kopf brummte, andererseits konnte sich jedoch nicht von den schwarzen Augen weg reißen, die ein wenig verblüfft in die Seinen starrten. Das Herz des 17-Jährigen schien dabei so laut und stark gegen seine Brust zu klopfen, dass der Hogwartsstudent erneut befürchtete, sein Professor würde es spüren.
 

„Sir..“, hauchte der Jugendliche leise. „Ich…würde es begrüßen, wenn sie…aufstehen könnten.“ Während er die Worte leise aus seiner Kehle presste, seine Stimme klang dabei wie die eines kleines Mädchens, wurde er immer unruhiger unter dem Lehrer, wandte sich fast ein wenig unter diesem.
 

Nun schien auch endlich der Professor zu reagieren, nickte knapp und erhob sich mehr als elegant. Zudem wirkte der Mann äußerst gefasst und schien sich komplett im Griff zu haben. Harry folgte dem Beispiel seines Lehrers, wenn auch ein wenig tollpatschig. Seine grünen Augen huschten wild umher, in seinem Kopf ratterte es.
 

Schnell schüttelte der Dunkelhaarige den Kopf, um jeden der wilden Gedanken, die durch seinen Kopf schossen, abzuschütteln. Er sah dabei von dem Tränkemeister, zu Markus und Fiona, die beide ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatten. Markus begann schließlich zu klatschen, zwinkerte dabei seinen beiden Schülern zu. „Das war wirklich fantastisch. Ihr lernt sehr schnell und ich bin wirklich stolz. Nun an dem Ende sollten wir nochmal feilen.“ Dabei zwinkerte der Mann wieder schelmisch, „Gut, für heute genügt es. Wir machen Schluss.“
 

Harry nickte schnell und verschwand dann flott aus dem Raum. Er konnte seinem Lehrer kaum noch in die Augen blicken und wollte nur noch seine Sachen greifen. Doch ganz konnte er dem Professor nicht entkommen. Dieser kam nur wenige Sekunden nach ihm ebenfalls in das zweite Klassenzimmer und musterte seinen Schüler schweigend.
 

Der Potter ertrug diesen Blick kaum, konnte er ihn schließlich nicht deuten und ahnte eine Standpauke oder dergleichen. So stopfte er seine Schuluniform nur schnell in seine Tasche und eilte, ohne ein Wort zu sagen, an dem Tränkemeister vorbei und zum Gryffindorturm davon…
 


 

Und...? :)

Wiener Walzer

Meine lieben Leser, sollte es euch noch geben, hier ist es endlich.

Mein neues und vor allem, letztes Kapitel.

Ich möchte euch für die vielen Kommentare danken und hiermit Shall we dance abschließen.
 

Als letztes, bevor ich euch lesen lasse, möchte ich noch was zeigen.
 

Ich, also MissJDox, habe begonnen einen Blogg über den alltäglichen Arbeitswahnsinn zu schreiben.

Am Ende der Story befindet sich ein Link und es würde mich doch sehr freuen, den einen oder anderen von euch auch für so etwas begeistern zu können.
 

Was eine neue Story betrifft, so hoffe ich, bald mit einer eigenen aufwarten zu können.

Bis dahin...
 

Eure MissJDox
 


 

Es war so weit. Mit dem Ende des Kurses waren auch die Ferien näher und näher gerückt. Der kleine Kreis, den Harry in seinem Kalender auf seinem Nachttisch, um den letzten Schultag gemalt hatte, schien immer weiter voran zu schreiten, näher zu kommen. Und dann war da ja noch der Eintrag, der letzten Tanzstunde, der durch einen Zauber den Hermine gesprochen hatte, wild blinkte.
 

Harrys Augen waren auf die roten Vorhänge gerichtet, die ihn von den restlichen Jungs seines Jahrgangs abschirmten. Einige lagen auf ihrem Bett und blätterten in einem Buch, so wie Neville oder Dean, andere, wie Ron und Seamus, spielten Karten. Die Atmosphäre war entspannt und auch Harry fühlte sich körperlich wohl, doch ließen ihn seine Gedanken und Gefühle um Severus Snape kaum in Ruhe.
 

Jede Nacht, bevor der Potter einschlief, musste er an den Lehrer denken und sobald der Schüler aufwachte, rasten seine Gedanken auch schon wieder um den Professor. Nicht nur, dass Harry so die Realität vergas und in seinen eigenen Träumen abtauchte, sein Körper spielte dabei auch noch mehr als verrückt. Sein bestes Stück stand meist wie eine Eins, wenn er die Augen aufschlug, sein Herz pochte wie wild, wenn der junge Mann den Älteren auch nur irgendwo erahnte und dazu begann er auch noch, zu schwitzen.
 

Wenn der Gryffindor auf seinen Tanzpartner traf, konnte er diesem kaum in die Augen sehen. Seit der letzten Zusatzstunde hatte er weder ein Wort mit dem Tränkemeister gewechselt, noch mit ihm getanzt, denn dies war die letzte Stunde gewesen, vorerst.

Nun folgte nur noch der offizielle Abschluss in der großen Halle, zudem der Abschlussball der eine Woche vor dem Ende der Schulzeit stattfinden sollte.
 

Der Blick der grünen Augen Harrys glitt auf seine kleine Sanduhr, die man ihm vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte. Sie zeigte ihm nicht nur an, wie viel Sand bereits hindurch gerieselt war, sondern glücklicherweise auch, welche Uhrzeit sich dahinter versteckte.
 

In einer guten halben Stunde begann der Kurs. Das Herz des Löwen klopfte wie wild. Er musste und wollte ein letztes Mal mit Snape tanzen und zudem hatte er sich vorgenommen, endlich auszusprechen, was ihn bereits seit einigen Tagen klar war. Dass seine Gefühle nicht nur verrücktspielten, weil er den Tränkemeister aus einem komplett neuem Licht kennen gelernt hatte, sondern auch, weil er für diesen Gefühle entwickelt hatte, die über eine normale Schüler-Lehrer-Beziehung weit hinaus gingen.
 

Harry Potter hatte sich verliebt und es endlich eingestanden. Dazu hatte er sich in eine Person verliebt, von der er es am wenigsten erwartet hätte. Dennoch… Irgendwie schien es ihm kein Zufall zu sein. Er hatte doch schon immer einen Faible für das Ungewöhnliche gehabt. Wenn auch meist, was seine Abenteuer in den Schuljahren zuvor betraf, unfreiwillig. Harry musste bei dem Gedanken Lächeln. Gegensätze, so hieß es bekanntlich, zogen sich an und Harry Potter und Severus Snape konnten unterschiedlicher nicht sein.
 

Während er, Harry, mit dem Bewusstsein aufgewachsen war, irgendwann einen, der größten, bösen Zaubrer töten zu müssen und meistens recht angesehen und beliebt in der Welt der Zauberei gewesen war, hatte sich Severus all dies beschwerlich durch die Trankstudien aufbauen müssen und selbst, als er in der Schule der Beste war, hatte man ihn kaum beachtet.

Harry war von seinen engsten Freunden immer umringt und unterstützt worden. Ron, Hermine, Fred und George und so viele weitere, die ihm immer zur Seite standen. Severus dagegen hatte gerade mal zwei Freunde vorweisen können, von dem sich die eine, Lily, gegen ihn gewandt hat, nachdem sie sich einst gestritten hatten…
 

Doch gab es auch viele Punkte, in denen sie sich zu gleichen schienen, wie dem jungen Potter aufgefallen war. Ihre Kindheit war gleichermaßen erschwerend und grausam gewesen. Während Harry in die Missgunst seiner Verwandten gefallen war, hatte der Snape stark unter seinem Mugglevater gelitten. Dies bewiesen schließlich die Erinnerungen, die der Gryffindor vor ein paar Jahren gesehen hatte.
 

„Harry.“, rief Ron und der Angesprochene schreckte aus seinen Überlegungen. Seine Freunde hatten sich scheinbar aufgerafft, um nach unten zu gehen. Ein Paar, der Jungen waren bereits zur Tür raus, während Neville und Ron noch auf den Potter warteten. „In zehn Minuten geht der Kurs los. Kommst du, man?“ Auch dieses Mal war es der Rotschopf der sprach und sich nun durch die geschlossenen Vorhänge von Harrys Bett kämpfte, nur um diesen fragend anzusehen.
 

Harry nickte langsam und lächelte. Er schnappte seine Schuhe und schritt mit den beiden Jugendlichen nach unten, wo wo wie zu erwarten Hermine auf sie wartete. Der Grünäugige lächelte leicht und zu viert verließen sie erst den Gemeinschaftsraum und gingen dann die Treppen hinunter. Ron und Neville waren dabei in einer Diskussion über die besten Rennbesen verstrickt. Hermine dagegen musterte ihren besten Freund besorgt.
 

„Alles in Ordnung, Harry?“ , fragte sie sanft und legte eine Hand auf dessen Schulter. Der Brillenträger sah von den Stufen der Treppe auf und nickte langsam. „Ja…Ich bin nur…aufgeregt, weißt du.“ Er lächelte zurückhaltend und blickte zu den anderen Jungen. Diese waren jedoch in ihrer eigenen Welt und so entschied der Gryffindor, seiner besten Freundin seine Entscheidung zu erzählen.
 

„Ich…will Snape sagen, was ich…fühle.“, erklärte er also leise und seufzte. „Aber ich habe Angst, was seine Reaktion betrifft. Wir dürften überhaupt keine Beziehung haben und ich hab eigentlich auch wenig Hoffnung, dass er meine Gefühle überhaupt erwidert.“ Die Granger nickte mitfühlend und schien zu überlegen. Dabei hatte sie die Stirn gerunzelt. Sie wollte den Löwen aufbauen… „Harry. Mach dir keine Sorgen. Wenn du es ihm sagst, wird er gar nicht anders können, als deine Gefühle zu erwidern. Du bist so ein liebenswerter junger Mann.“
 

Der Dunkelhaarige nickte langsam, ehe er leicht lächelte. „Ich danke dir, Hermine.“, hauchte er und meinte es sehr ernst. Diese Worte taten gut und gaben ihm das nötige Selbstvertrauen um nun mit seinen Freunden gemeinsam, ein letztes Mal die Halle zu betreten. Zudem würde er sich mit seinem Tanzpartner auseinandersetzen. Und dieser Gedanke wiederum war es, der den Potter doch nervös werden ließ. Seine Hände schwitzten, die Stirn glänzte. Er musste sich zusammenreißen!
 

Sie waren eine, der letzten Gruppen, die die große Halle betraten. Die Professoren, samt Tränkemeister, waren bereits anwesend und unterhielten sich mit den Tanzlehrern. Harry atmete tief durch und verabschiedete sich schnell von dem Rest der Gruppe, ehe er auf Dumbledore und die Lehrkörper zutrat.
 

„Guten Abend.“ Ein Lächeln war auf Harrys Lippen zu erkennen, während er erst Fiona, dann Markus die Hand schüttelte und schließlich einen Blick mit Snape austauschte. Grün traf auf Schwarz und wieder einmal spürte der 17-Jährige, wie sein Herz anfing zu schlagen, seine Gedanken Achterbahn fuhren und seine Knie zu zittern begannen. Eine Welle von verschiedensten Gefühlen überrollte ihn und sein Blick schien dabei ein wenig abzudriften, denn Dumbledore erkundigte sich mit leicht besorgtem Unterton nach seinem Wohlbefinden.
 

Harrys Tanzlehrer währenddessen schritten in die Mitte der Halle und sahen in die Runde. Die Aufmerksamkeit der schwatzenden Schüler richtete sich nun auf die beiden Erwachsenen und es wurde mit jeder Sekunde, die verstrich, ruhiger. Während Harry mit unsicheren Schritten ein wenig näher zu seinem Tanzpartner trat, begann Markus zu sprechen: „Einen wunderschönen guten Abend wünsche ich euch. Herzlich Willkommen zu eurer letzten Stunde. In einer Woche ist der große Ball und was wäre ein Ball, ohne den Wiener Walzer. Wie immer werden wir euch erst zeigen, was ihr lernt, bevor wir die Schritte gemeinsam durchgehen…“
 

Markus schnippte mit einem Finger und wunderschöne Musik war zu hören. Der Takt war, wie Harry wusste, ähnlich wie beim langsamen Walzer, ein drei-Viertel-Takt. Nur um einiges schneller. Es war schöne Musik, zu der das Pärchen wundervoll tanzte. Sie drehten sich unaufhörlich im Kreis, wiegten sich jedoch auch zwischendurch sanft zur Musik oder öffneten die Tanzhaltung für ein paar Schritte. Nachdem die beiden Tanzlehrer geendet hatten, sahen sie erneut in die Runde und nun ergriff die junge Frau das Wort. „Stellt euch in Tanzhaltung auf. In einem Kreis bitte.“
 

Der Blick der grünen Augen des Löwen glitt nun zu Severus, der ihn bisher scheinbar kaum beachtet hatte. Nun ergriff dieser seine Hand und zog ihn ein wenig enger an sich. Harry konnte den warmen Atem des Hauslehrers an seinem Hals spüren und bekam eine angenehme Gänsehaut davon. Wie gern wäre er jetzt allein mit dem Snape, würde ihm zeigen, was er fühlte, es ihm hunderte Male sagen wollen. In sich drinnen fühlte er die Sehnsucht nach Liebe, nach Zweisamkeit…Doch kurz bevor er die Halle betreten hatte, hatte sich der junge Mann entschieden, mit seinen Worten bis zum Ende der Stunde zu warten. Auch, wenn es schwer fiel.
 

Wenn es dich doch gibt

Ein Herz nur für mich schlägt

Wer sagt mir heut was Morgen noch zählt

Wird die Welt bald neu geboren

Der Weg ist mit Blumen und Sternen gesäht

Ich spür mein Held wird kommen

Siehst du was ich seh

auch Wunder können geschehen
 

Das Tanzpaar folgte den Erklärungen der Lehrer und führte sie, anfangs langsam, dann immer schneller aus. Für Harry war es recht schwierig. Er konnte sich kaum konzentrieren, denn der Duft, den sein Tanzpartner verströmte, benebelte jeden seiner Sinne. In den Ohren des Gryffindors rauschte das Blut, sein Blick war glasig. Der Takt war seiner Meinung nach viel zu schnell, dabei waren die Schritte anfangs noch recht einfach…
 

Nein, heute war der Gryffindor nicht konzentriert und das spürte auch sein Tanzpartner. Sie blieben mitten im Lied stehen, die schwarzen Augen des Älteren funkelten leicht wütend. „Konzentrier dich, Harry.“, zischte der Ältere leise und nahm dann wieder Haltung ein. Angesprochener sah auf und legte den Kopf leicht schief. „Entschuldigung.“
 

Langsam wiegten sich die beiden Männer wieder im Takt, ehe sie sich zu drehen begannen. Severus drückte den Jüngeren dabei eng an sich, damit sie den Halt nicht verloren. Harry keuchte leicht, denn allein die Hand, des Anderen, auf seinem Rücken zu spüren, löste ein gewaltiges Kribbeln in seinem Körper aus. Sein Kopf war wie leer gefegt und Harry sehnte sich danach, los zu werden, was ihn beschäftigte.
 

Dann wünsch ich mir Flüsse die Wasser noch führ´n

Dornen die weichen und Rosen die blüh‘n

Küss mich - Halt mich - lieb mich

für immer

Küss mich - Halt mich - lieb mich
 


 

Sie wirbelten herum und nach einer Weile fand Harry auch Gefallen an diesem Tanz. Der Potter musste zugeben, zu seinen Lieblingstänzen würde dieser schnelle Walzer nie gehören, doch Severus führte ihn wunderbar durch diesen Tanz und wenn er sich konzentrierte, wie der Andere es wollte, waren die Schritte nach ein paar Übungen auch kein Problem mehr.
 

Zur Mitte der Stunde etwa, ließ Markus die Musik stoppen und stellte sich mit seiner Partnerin erneut ins Zentrum der Tanzfläche. Er lächelte in die Runde und begann dann zu sprechen: „Wir haben euch jetzt eine Weile den Grundschritt tanzen lassen, aber da Fiona und ich der Meinung sind, dass dies auf Dauer ein wenig langweilig ist, wollen wir euch jetzt ein paar Schritte zeigen, die den Tanz noch etwas aufpeppen sollen.“
 

Der Mann zwinkerte, strich sich schnell durch das kurze Haar und ließ die Musik wieder spielen. Dann nahmen Fiona und er die richtige Tanzhaltung ein und vollführten einige, offene Schritte zum Takt. Sie wandten sich dabei voneinander ab, drehten sich einzeln, ehe sie wieder aufeinander zu tanzten und letztendlich wieder begannen, sich zu drehen.
 

Erneut begann Harry zu träumen, während er seinen Tanzlehrern zusah. Er stellte sich vor, wie er mit Snape an dieser Stelle wäre, träumte davon, wie sie sich tief in die Augen sahen, sehnsüchtige Blicke austauschten und den Tanz mit einem Kuss beendeten, so wie es in ihrem Übungslied besungen wurde. Ja, Snape war in diesem Fall sein Prinz, der nicht mal annähernd was von seinem Glück zu ahnen schien.
 

Hätte Harry gewusst, was im Kopf des Tränkemeisters vor sich ging, er hätte wohl nicht mehr damit gewartet, zu sagen was er fühlte. Denn die Gedanken des Schwarzhaarigen spielten in diesem Moment komplett verrückt. Seit der letzten Einzelstunde, seit dem Paso Doble, hatte der Slytherin keinen Gedanken mehr gehabt, der nicht mit seinem jüngeren Tanzpartner zu tun gehabt hatte. Harrys Nähe, sein Blick zogen ihn in diesen Momenten magisch an und hätte sich der Hauslehrer nicht so enorm im Griff gehabt, er hätte nicht sagen können, was passiert wäre.
 

Ein Prinz der sein Leben sein Herz für mich gibt

Ein Kuß der die Nacht und den Zauber besiegt

Küß mich - Halt mich - lieb mich

Küß mich - Halt mich - lieb mich
 

Severus Snape hatte gar nicht gemerkt, wie mit jeder Stunde, die er mit dem Gryffindor verbracht hatte, seine Abneigung gegen diesen abgeklungen und schließlich verschwunden war. Der Lehrer genoss die Nähe des Anderen sogar, auch wenn er es nie zugeben würde. Schließlich war er Harrys Professor und eine solche Beziehung würde niemals vom Ministerium geduldet werden. Alle würden denken, dass der Potter seine Noten im vergangenen Jahr erkauft hätte, durch Sex oder dergleichen. Der Ruf der Beiden würde zerstört werden.
 

Dennoch konnte der Snape nicht leugnen, dass er Gefühle für den Anderen hatte. Gefühle, die über vieles hinausgingen, was er bisher erlebt hatte. Sobald Harry ihm näher kam, musste sich Severus beherrschen, nicht zu zeigen, wie der Anblick des Schülers ihn erregte und Vorstellungen entlockte, die er sich die letzten Jahre verboten hatte. Liebe, Zuneigung und Erregung. So etwas zu fühlen war in den letzten Jahren nicht möglich gewesen. Zu Kriegszeiten hatte der Professor nur ein Ziel gehabt, überleben! Und damals war er mit diesem Ziel zufrieden, fast glücklich gewesen…
 

Doch nun… Ihn beflügelte der Gedanke an die Tanzstunden, an Nähe und an ein gewisses Gefühl von Geborgenheit… Ja, Harry weckte all dies in ihm und der Tränkemeister hasste sich für diese Gedanken, für diese Gefühle.
 

Markus klatschte in die Hände, als das Lied und ihre Performance geendet hatte und sah grinsend in die Runde. „Wie zuvor gehen wir jetzt erst die Schritte gemeinsam durch und dann könnt ihr mit Musik üben. Fiona und ich werden euch dabei helfen.“
 

Wenn es dich doch gibt

Ein Herz nur für mich schlägt

Dann wünsch ich mir Flüsse die Wasser noch führ´n

Dornen die weichen und Rosen die blüh´n

Küß mich - Halt mich - lieb mich

für immer

Küß mich - Halt mich - lieb mich
 

Und so verging der Rest der Stunde. Harry und Severus tanzten konzentriert zum Lied, wiegten sich im Takt und nach mehreren Hilfestellungen von Markus, schafften sie es sogar, die Figur, die sie eben gezeigt bekommen hatten, perfekt zum Takt zu tanzen. Nach mehreren Anläufen sah es auch technisch wirklich gut aus und der Tanzlehrer nickte zufrieden.
 

Ein letztes Mal wurde der Übungswalzer gespielt und langsam wiegte sich das Paar zum Takt. Harry lehnte dabei leicht an Severus, ihre Blicke trafen sich dabei und ihre jeweiligen Herzen schienen ein bisschen schneller zu schlagen. Während Harrys Knie zu zittern begannen und er so verpasste, den ersten Schritt zu setzen, versuchte der Snape seine Gefühle zu überspielen, in dem er den Anderen für seine Fehler zusammenstauchte.
 

Ein Prinz der sein Leben sein Herz für mich gibt

Ein Kuß der die Macht und den Zauber besiegt

Küß mich - Halt mich - lieb mich

für immer

Küß mich - Halt mich - lieb mich

Dann wünsch ich mir Flüsse die Wasser noch führ´n

Dornen die weichen und Rosen die blüh´n

Küß mich - Halt mich - lieb mich

Küß mich - Halt mich - lieb mich
 

Die letzten Takte des Liedes erklangen und ihr Tanz endete erneut mit einem tiefen Blick in die Augen, der vor allem Harry einen Schauer über den Rücken jagte. Der Atem beider Tanzpartner ging schnell und in Harrys Kopf arbeitete es. Jetzt oder nie, hallte es immer wieder in seinen Gedanken. Da war sie wieder. Die Nervosität, die seinen Körper beinahe zu lähmen drohte. Doch es musste raus. Die Worte schienen ihm aus seiner Kehle zu springen, während er sich unruhig auf seinem Platz bewegte. „Professor.“, hauchte der Gryffindor also leise und genoss dieses Beisammensein, diese Nähe des Anderen, auch, wenn sie nur durch den Tanz zu Stande gekommen ist, solange sie anhielt. „Ich…ich hab mich verliebt…in Sie.“
 

Diese Nachricht schlug bei dem Angesprochenen ein, wie eine Bombe. Entsetzt nahm der Ältere ein wenig Abstand zu dem Jüngeren ein und schüttelte den Kopf. Sein Gesicht schien aus Eis gemeißelt und die Augen verengten sich leicht. „Ich dich aber nicht.“, zischte der Mann, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Es war gelogen, das wusste der Slytherin, in dessen Kopf die Gedanken wild Achterbahn fuhren. Das Herz des Tränkemeisters schlug unglaublich schnell und eigentlich durchströmten Glücksgefühle jede Faser, seines Körpers. Doch hatte der Lehrer zu große Angst, auch wenn er es nicht zugeben würde, vor den Konsequenzen, die auf sie zukommen würden, wenn er seinen Gefühlen wirklich freien Lauf lassen würde.
 


 

Verletzt blickte Harry zu dem Größeren. Tränen sammelten sich in den grünen Augen und der ganze Körper des Jugendlichen begann zu zittern. Man hatte ihm soeben den Boden unter den Füßen weg gezogen, seine kleine, heile Welt zerstört und die Hoffnung, auf ein kleines bisschen Glück komplett begraben. Unaufhörlich liefen die Tränen seine Wangen hinab, doch der Potter schaffte es nicht, sich von der Stelle zu bewegen. Wie gern wäre er weg gerannt, hätte sich irgendwo eingeschlossen oder noch besser… Wäre er doch einfach im Boden versunken und nie wieder aufgetaucht. Hätte er nicht damit rechnen müssen? Dass er sich überhaupt eine Chance bei Snape ausgerechnet hatte…
 

Snape sah ihm unaufhörlich in die Augen und es schien ihn nicht einmal zu berühren, dass er Harrys Herz gebrochen hatte. Mit einem Mal wandte sich der Lehrer ab,(und) ging einfach davon, um nicht weiter ansehen zu müssen, wie sich der Schüler diese Blöße gab. Das schien Harry gebraucht zu haben. Denn nun wollten seine Beine reagieren. Er war wütend, wütend und verletzt und alles, was der Gryffindor nun wollte, war verschwinden. Noch immer rannen Tränen seine Wangen hinab, benetzten seine Kleider.
 

Die meisten Schüler hatten das, was eben passiert war, gar nicht richtig mitbekommen und wunderten sich darüber, dass der große Harry Potter, weinend wie ein kleines Kind, quer durch die Halle lief und diese schließlich verließ. Die Tür, der Halle, fiel dabei laut ins Schloss und zog nun auch die Aufmerksamkeit des Tränkemeisters wieder auf sich.
 

Severus fühlte sich schlecht, wegen dem, was er gesagt hatte. Auch weil er es in einem Ton gesagt hatte, der seinem Schüler nicht gerecht wurde. Wieso hatte der Snape nicht einfach ruhig reagiert, dem Potter erklärt, dass diese Beziehung keine Zukunft haben würde… Doch innerlich wusste der Professor auch, dass er schwach geworden wäre, hätte er so reagiert. So schwach, dass er seine Gefühle zugelassen hätte…
 

Sein Blick glitt nun zu Dumbledore und er hoffte doch wirklich, dass wenigstens dieser nicht mitbekommen hatte, was passiert war. Allerdings hatte sich der Snape getäuscht. Wie hätte er auch zweifeln können, dass dem Schulleiter eine solche Situation nicht entgehen würde?

Albus musterte ihn besorgt, doch dann schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. Ein gefährliches Lächeln, welches dem Snape aus Gründen, die er nicht ahnte, den Vertrag wieder ins Gedächtnis rief.
 

Warum er ausgerechnet jetzt wieder an die Klauseln denken musste, die er meist nur überflogen hatte? Wahrscheinlich, weil er wusste, was nun auf ihn zukommen würde. Weil Severus ahnte, dass sein Vorgesetzter etwas in diese Klauseln eingebaut haben musste, dass nun greifen würde…
 

Und der Hauslehrer täuschte sich bei diesen Gedanken nicht. Das Lachen der Schüler, welches immer lauter wurde, hatte ihn anfangs nicht erreicht, war nur ein bloßes Rauschen gewesen. Ein Rauschen welches ihm nun Kopfschmerzen bereitete und ihn letztendlich komplett aus seinen Gedanken riss. Die schwarzen Augen des Tränkeprofessors huschte über die Menge von lachender Schüler und ließ ihn sich immer mehr umsehen, bis er merkte, dass er der Grund war, weshalb alle lachten…
 

Severus ließ seinen Blick an sich hinunter gleiten und erschrak. Das waren nicht die Kleider, die er sich vor der Tanzstunde angezogen hatte. Statt seiner üblichen, schwarzen Roben, zierte nun ein buntes Federkleid seinen Körper. Statt seiner Hände hatte der Mann nun Flügel, die schlaff herab hingen. Und auch sonst schien sich sein Körper irgendwie verändert. Sein Gesicht fühlte sich komisch an und als er mit seinen neuen Errungenschaften versuchte, zu ertasten, ahnte der Mann auch, warum. Statt einer Nase, hatte Severus Snape einen Schnabel. Einen Hühnerschnabel, wie er erkannte.
 

Doch, als wäre das nicht schon Blöße genug, erschien nun auch ein simples Holzschild über dem Lehrer. Bunt funkelnde Buchstaben waren darauf geschrieben. Doch Severus erkannte nicht, WAS genau da stand. Seine Schüler allerdings schienen nur noch mehr zu lachen, als sich das Schild, wie von Geisterhand, um seinen Hals hängte.

Und jetzt erkannte auch der Slytherin, was geschrieben stand. In großen Lettern blinkten die Wörter „Feiges Hühnchen“ auf dem Schild, welches scheinbar an seinem Federkleid festgeklebt war. Es ließ sich nicht abnehmen und machte die Schmach, dieses Streiches, der höchst wahrscheinlich dem Geiste Dumbledores entsprungen war, nur noch größer. Keiner der Schüler ahnte, warum all das geschehen war, doch alle fanden dieses Spektakel überaus witzig.
 

Severus knurrte leicht, schaffte es aber nicht, sich von der Stelle zu bewegen. Geschockt von all dem, was nun passierte, waren seine Beine, ebenfalls mit Federn geschmückt, fest wie Beton. Es war Albus, der ihn aus dieser Starre befreite. Mit einem breiten Lächeln kam der Schulleiter auf ihn zu und funkelte seinen Angestellten aus verschmitzten, blauen Augen an. „Mein lieber Severus, es scheint mir, du hast eine, meiner Vertragsbedingungen missachtet. Sollte es zwischen dir und Harry Gefühle geben, spezielle Gefühle und einer von euch hätte den Anderen dennoch zurückgewiesen, aus Gründen, die ich nicht akzeptiere, so…passiert das hier.“
 

Der Slytherin hörte die Worte, sie wiederholten sich immer und immer wieder in seinem Kopf, doch er konnte sie nicht verstehen. Hatte Albus all das hier geplant? Konnte dieser Mann wirklich so weit denken? Nein, nicht einmal der größte Schulleiter von Hogwarts aller Zeiten konnte wissen, dass sich Potter in ihn… verlieben würde und anders herum.
 

Seufzend strich sich der Mann mit seinen gefiederten Händen durch die ebenso fedrigen Haare und runzelte die Stirn. Eigentlich wusste er doch, was zu tun war? Sein Herz schrie förmlich danach, Harry zu folgen, ihn an seinen Körper zu ziehen und zu küssen. Immer und immer wieder zu küssen. Doch sein Kopf hielt dagegen, versuchte mit logischen Argumenten den Tränkemeister da zu halten, wo er sich befand.
 

„Severus.“ Wieder war es Dumbledores Stimme, die den schwarzhaarigen Mann aus seinen Gedanken riss und in die Wirklichkeit holte. „Harry ist wirklich verletzt und… vielleicht solltest du nach ihm sehen?“ Aus schwarzen Augen blickte Angesprochener nun zu dem Grauhaarigen und nickte langsam, wenn auch immer noch recht steif. Wie im Trance setzte sich der Hauslehrer in Bewegung und verließ, gefolgt von Gelächter und Geflüster die große Halle. Federn fielen dabei von seinem Körper.
 

Das nächste Problem folgte jedoch auf den Fuß. Wohin war Harry gelaufen? Hatte dieser sich womöglich in den Turm der Löwen zurückgezogen oder doch ganz wo anders hin?

Suchend sah sich Severus um und entschied sich letztendlich für den Weg zum Klassenzimmer, in dem sie immer trainiert hatten. Es zog ihn dahin, doch warum, konnte er nicht sagen.
 

Wenn sich die Schüler und Lehrer nicht gerade in der großen Halle aufhielten, waren sie wohl in ihren Gemeinschaftsräumen. Es war ein Segen für Severus. Noch mehr Lacher, noch mehr Sprüche zu dem schlechten Gewissen, welches sein Herz mehr und mehr erfüllte, konnte er nicht ertragen. Seine leicht zittrigen Hände umschlossen, ein paar Minuten später, den runden Griff der Tür zum Zimmer und drehten ihn. Ein leises Quietschen ertönte.
 

Zu seinem Bedauern, wie der Snape merkte, war das Klassenzimmer leer. Dennoch betrat er es, roch dabei noch immer den Schweiß, den sie hier beim Tanzen verloren hatten. Oder kam es ihm einfach nur so vor? Zudem lag da dieser einzigartige Geruch in der Luft, welcher das Herz des Lehrers ein wenig schneller schlagen ließ.
 

Trübselig blickte der Slytherin nun aus dem Fenster, zu dem er langsam geschritten war und ließ den Blick schweifen. Der helle Mond ließ das Gelände der Schule in einem zauberhaften Licht glänzen, der See lag dabei ruhig daneben, spiegelte das Bild des Sternenhimmels. Und da war noch etwas, oder besser, jemand.
 

Severus schluckte. Da war Harry. Ganz allein stand er am See, warf Steine ins Wasser. Der Snape konnte nicht erkennen, ob Harry weinte oder nicht, doch so oder so hatte er ein mehr als schlechtes Gewissen. Immerhin liebte er diesen Jungen doch, auch wenn er es wohl so schnell nicht öffentlich zugeben würde.
 

Hin und hergerissen blickte der Mann zu dem Jungen hinab. Er wusste nicht, ob er gehen sollte, sich entschuldigen oder dem Jüngeren erst einmal seine Ruhe gönnen sollte. Doch letztendlich schien die Situation eindeutig.

Severus eilte die Treppen hinab, so schnell wie seine Vogelfüße ihn trugen, lief nach draußen und kam schließlich, ein wenig außer Atem, etwa fünf Meter vor Harry zum stehen. Dieser hatte seine Schritte scheinbar nicht einmal gehört oder ignorierte sie einfach, denn der Potter drehte sich nicht um.
 

Als sich der Atem des Tränkemeisters beruhigt hatte, schritt er weiter nach vorn, hinterließ dabei eine Spure aus Federn. „Harry.“, hauchte er leise und bemerkte besorgt, wie der Jüngere zusammenzuckte und sich erschrocken umwandte. „Bitte geh nicht weg.“, fügte Severus noch hinzu. So bittend, wie er da stand, zudem das Federkleid, welches seinen Körper bedeckte, sah er einfach nur zum Lachen aus, selbst in einer solchen, ernsten Situation. Selbst Harry konnte nicht anders, als zu Grinsen.
 

Allerdings wurde er schnell wieder ernst, wischte sich dabei fahrig über das Gesicht. „Was wollen Sie?“, fragte er leise, böse zischend. Dieser Tonfall, dazu die Anrede… Severus blickte ein wenig entsetzt zu dem Anderen und merkte nun nochmal richtig, wie schwer er diesen verletzt zu haben schien. Die nächsten Worte, fielen dem Snape schwer. Sehr, sehr lange hatte er keine wirklichen Gefühle mehr zugelassen oder sich jemandem geöffnet. Es fiel ihm schwer und demensprechend steif wirkten die folgenden Worte auch.
 

„Es tut mir leid.“
 

So einfach und doch so schwer. Die Lippen des Tränkemeisters zitterten, sein Gesicht wirkte auf einmal verschlossen und er verschränkte. die Arme vor dem Oberkörper. Weitere Federn fielen zu Boden.
 

„Wie bitte?“ Entsetzt starrte Harry zu dem Größeren, hatte den Kopf schief gelegt und trat einige Schritte auf ihn zu, da er glaubte, sich verhört zu haben. „Es tut mir leid.“, wiederholte Severus, dieses Mal noch steifer, noch kühler. Der Gryffindor ließ seinen Blick nun über seinen Lehrer wandern, die Stirn gerunzelt. „Du glaubst nicht wirklich, dass dies ausreicht? Ein simples Tut mir leid und dann tun wir so, als wäre nichts gewesen?“
 

Sein Gegenüber starrte ihn an und schüttelte letztendlich den Kopf, unfähig, etwas zu sagen. Der Potter knurrte leise. „Natürlich.“, hauchte er leise, wandte sich dann wieder ab.

Sein Herz schmerzte, jedes Mal beim Anblick dieses Mannes, gefror ihm das Blut in den Adern und doch war da immer noch ein Kribbeln in seinem Magen, ein kleiner Hoffnungsschimmer.
 

„Warum bist du so still, Severus?“, fragte Harry, ohne den Mann anzusehen, sich wieder zu diesem umzudrehen. „Du bist ein Feigling, nicht wahr? Du schaffst es nicht, Gefühle zu zeigen und-“ Harrys Rede endete abrupt, als er herumgerissen wurde und sanfte Lippen sich auf die seinen legten.
 

Erst riss der Jugendliche die Augen auf, wusste gar nicht, wie ihm geschah, bis er merkte, dass er gerade geküsst wurde. Und wie! Die Lippen des Tränkemeisters waren unglaublich sanft, wie sie da auf seinen eigenen lagen und die Zunge, die um Einlass bat. Breitwillig gebot der Gryffindor dem Anderen Einlass, duellierte sich mit seinem Lehrer und verlor dabei fast seinen Stand.

Die Knie waren ihm weich geworden und hätten sich die leicht fedrigen Arme des Professors nicht um seine Taille geschlungen, so wäre er wohl halb ohnmächtig zu Boden gesunken. Seine Hände klammerten sich an den Körper des Tränkemeisters, sein Kopf war wie leer gefegt. Glückgefühle durchströmten Arme und Beine des Jugendlichen, erfüllten ihn vollkommen und ließen sein Herz so schnell schlagen, wie lange nicht mehr.
 

Natürlich ließ das auch den Snape nicht kalt, der sich bald darauf von Harry trennte, hätte er ihn andernfalls doch gleich zu Boden geworfen und böse Dinge mit diesem angestellt.

Stattdessen sah er nun zu Harry hinab. Sein Gesicht zeigte zwar keinerlei Regung, ob Freude oder Leid, doch der Blick seiner Augen sprach Bände. So waren die schwarzen Obsidiane unglaublich sanft auf den Potter gerichtet. „Ich sollte dir für jede Unverschämtheit Punkte abziehen, allerdings wüsste ich da etwas besseres…Nachsitzen bei mir.“, raunte er leise. Harry begann zu lachen. Er konnte nicht anders, fühlte es sich in ihm doch an, als wäre ein Feuerwerk geplatzt und hätte den Knoten, der sich in den letzten Tagen und Wochen gebildet hatte gelöst. Der Potter fühlte sich komplett, merkte, wie ihm endlich das gegeben wurde, wonach er sich doch solange gesehnt hatte.
 

Eine Weile standen sie so da, eng umschlungen, sich immer wieder küssend, ehe erneute Schritte beide herumfahren ließen. Es war niemand anderes, als Albus Dumbledore, der mit einem verschmitzten Lächeln auf sie zukam und ihnen dabei sogar freundlich zuzwinkerte.

„Nachdem ihr wohl endlich geschafft habt, was ihr euch wünscht.“, begann der Mann zu erzählen und klopfte beiden Schützlingen auf die Schulter, “kann ich euch eine weitere, gute Nachricht mitteilen.“
 

Die blauen Augen des Schulleiters funkelten im Mondlicht, während er eine kurze Pause einlegte, die die beiden Anderen fast umbrachte. Was meinte dieser Mann nur wieder?

„Man hat mir heute Vormittag einen Brief zugesandt. Eure Tanzlehrer haben euch zu einem Turnier angemeldet und ich kann euch mit Freuden mitteilen, dass ihr genommen wurdet.“
 

Endless End…
 


 


 

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Kommentare zu dieser Fanfic (55)
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Von:  Ponta
2012-09-01T22:39:41+00:00 02.09.2012 00:39
Eine richtig gute Fanfic. *-* Ich war von Anfang an gefesselt. <3
Schade, dass ich nich'mehr weiterlesen kann.. Wenn ich erwachsen bin, les' ich natürlich sofort zuende. xD Sind nurnoch ca' 4 Jahre. o.o
Von:  Legoory
2012-08-25T22:10:30+00:00 26.08.2012 00:10
ich glaub Harry hat sich noch nie so sehr auf Nachsitzen bei Snape gefreut xDD
ok, bei der Ansage, vorallem wie er es gesagt hat, würde ich auch gern Nachsitzen... *seufz*

Wirklich klasse FF, ich bin sehr froh, dass ich sie gefunden und gelesen habe.
Ich verbeuge mich respektvoll vor einer klasse Autorin.
Von:  Legoory
2012-08-25T21:45:08+00:00 25.08.2012 23:45
es ist soooooooooooo genial wie du schreibst
ich muss weiterlesen sonst platz ich vor neugierde xD
Von:  Legoory
2012-08-25T21:25:37+00:00 25.08.2012 23:25
tja, leider nur noch eine Stunde, aber das können wir ja nicht zugeben ^.-
aber das würde mich glaub auch nervös machen, wenn mein eigentlicher Partner zum Zuschauen da ist und mir Löcher in den Rücken starren würde
Irgendwie hatte ich ja noch gehofft, dass Snape aufsteht, Tom verscheucht und selber mit Harry tanzen würde *seufz* diese Wunschträume immer... xD
Von:  Legoory
2012-08-25T21:09:51+00:00 25.08.2012 23:09
Mensch, bei den Beiden weiß man einfach nicht, wer den stureren Dickschädel hat >.<
Snape stirbt fast aber er braucht keine Hilfe, er ist ja ein großer Junge... Argh und unser lieber Harry wird auch immer wieder vergrault.
Ich muss weiterlesen xD
Von:  Legoory
2012-08-25T20:17:58+00:00 25.08.2012 22:17
So, da ich gestern einfach nimmer in der Lage war ein Kommi zu schreiben, tu ich es jetzt
ich hab schon den ganzen Tag darauf gewartet, dass meine Schicht zu ende geht, nur dass ich endlich weiter lesen kann. Ich bin so gefesselt von deiner Fic, deiner Art zu schreiben und die Gefühle rüberzubringen. Die Tänze sind gut beschrieben und die Idee mit dem Vertrag war übelst geil xD
Lange Rede kurzer Sinn, ich muss weiter lesen xD
Von:  brandzess
2012-06-07T16:08:57+00:00 07.06.2012 18:08
Der Wiener Walzer^^
Und Harry hat Severus gesagt, dass er ihn liebt :3 *freu*
aber als Severus zu Harry sagte "Ich dich aber nicht" >.< Schrecklich! Er hat Hary so verletzt!
Aber zum Glück hat Dumbledore ihn zur Vernunft gebracht und Severus hat sich ber Harry entschuldigt :DDDDD
Und jetzt sind sie ein Paar *breit grins* Total süß <3
Und sie sind auch noch bei einem Tanztunier angemeldet *hehe* Ab jetzt kanns für die Beiden ja nur gut werden!
gvlg
Von:  Omama63
2012-06-06T19:42:22+00:00 06.06.2012 21:42
Ein super Kapitel und ein wunderschönes Ende.
Severus im Federkleid. Einfach genial.
Deine FF hat mir sehr gut gefallen.
Die ist richtig spitze.
Klasse geschrieben.
Von:  Omama63
2012-06-06T19:04:48+00:00 06.06.2012 21:04
Ein klasse Kapitel.
Bin schon gespannt wie es weiter geht.
Von:  Omama63
2012-06-06T18:27:54+00:00 06.06.2012 20:27
Ein klasse Kapitel.
Armer Harry. Da kann Severus noch nicht tanzen und dann bekommt er einen so doofen Partner. Aber wenigstens hat es Severus dazu bewogen, über Harry und seine Gefühle für ihn nachzudenken.


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