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Kaffee und Vanille

von

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Seifenoper

„Sie mögen dich,“ versichere ich ihm nochmals, während wir an der Theke des kleinen Bäckers stehen. Dieser befindet sich gleich neben dem Park, nahe dem Ausgang. „Das ist gut,“ nickt Valentin daraufhin nachdenklich und bezahlt bei der jungen Frau, die uns neugierig mustert und dabei fast Valentins liebstes Gut umschüttet. Hastig nimmt er den Kaffeebecher entgegen, ehe noch ein Unheil passiert, und wir verlassen den Bäcker. Ich spüre den Blick des Mädchens in unserem Rücken, als wir zurück zu den Anderen laufen. Ich könnte mir darauf was einbilden, aber irgendwie interessiert es mich nicht sonderlich. „Weißt du… es gibt noch freie Therapieplätze bei den Anonymen Kaffeeholikern,“ kläre ich Valentin dann Augenzwinkernd auf.

„Idiot,“ murrt der daraufhin nur und genießt den ersten Schluck seines Lieblingsgetränkes.

„Morgen bringe ich dir spielen bei,“ beschließe ich und zerwühle seine Frisur. „Dann fühlst du dich nicht mehr all zu fehl am Platz, wenn wir darüber reden.“

„Weißt du… ich bin wirklich nicht so talentiert in sportlichen Aktivitäten,“ murmelt er. Ich grinse und er verdreht die Augen. „Das meine ich damit nicht,“ faucht er.

„Sorry, klang so schön zweideutig. Aber das wird schon, vertrau mir.“

Ob er mir vertraut oder nicht, erfahre ich aber nicht mehr, denn wir kommen wieder bei den anderen an. Inzwischen dämmert es.

„Wir sind wieder dahaaa,“ verkünde ich unnötiger Weise und Jona springt sofort auf: „Super, dann kannst du ja jetzt was spielen!“

Er springt auf, um Lukas’ Gitarre zu holen, die an einem Baum lehnt, und sie Valentin zu überreichen.

Jetzt, wo er seinen Kaffee hat, steht einer musikalischen Untermalung des Abends ja nichts mehr im Wege.

Und so lassen wir uns wieder auf eine der Decken sinken, die auf der Wiese verteilt sind und Valentin nimmt ganz vorsichtig – als wäre es etwas Heiliges – die Gitarre an sich. Den Kaffeebecher sicher neben sich im Gras platziert, beginnt er, ein paar Akkorde zu spielen und murmelt was davon, dass sie einen schönen Klang hätte.

„Irgendwelche Wünsche?“, fragt er dann in die Runde.

„Jaaaaaa!“, brüllt Jona daraufhin so laut, dass wir alle zusammenzucken. „Was von ‚My chemical romance’.“ Er klatscht begeistert in die Hände, während alle anderen ein Raunen von sich geben.

„Nicht schon wieder diese Krachband,“ finde ich den Mut, zu protestieren. Ich weiß noch genau, was letztes Mal geschehen ist, als wir die Band gehört haben. Danach sah ich aus, wie ein Zebra, voller schwarzer Streifen.

„Die haben auch ruhige Songs,“ klärt Valentin mich auf und beginnt, einen Song zu spielen, der tatsächlich sehr ruhig ist. ‚Cancer’ heißt er, glaube ich.

Aber eigentlich ist es mir egal, was er spielt. Ich sehe ihm einfach gerne dabei zu. Er sieht so selig aus, wenn er singt. Und so mitreißend. Und seine Stimme, mit der er alle in den Bann zieht…

Ich beobachte ihn, wie er den Blick über die Anderen schweifen lässt. Er tut zwar immer so, aber ich sehe ihm an, dass er diese Art von Aufmerksamkeit genießt. Ich finde wirklich, er gehört auf eine Bühne. Egal auf welche, aber jemanden sein Auftreten vorzuenthalten kommt mir schon fast unfair vor.

Während er spielt, wirkt er sehr sicher. Bestimmt hat er den Song auch schon einige Male gespielt. Er muss nicht groß nachdenken, er spielt einfach. Und das merkt man. Und er merkt es auch. Er strahlt aus, dass er weiß, dass er gut ist. Ich denke, dass ist vergleichbar mit dem Selbstbewusstsein, dass uns durchströmt, wenn wir einen Korb werfen.

Ich blicke auf seine Finger, die förmlich über die Saiten fliegen und mein Blick schweift über ihn. Ich kann einfach nicht umhin, ihn anzusehen. Wenn er spielt, sieht er so wahnsinnig gut aus. Fast, als wäre er nicht von dieser Welt. Vielleicht ist das auch nur mein persönliches empfinden, aber es ist so.

Weil ich nicht möchte, dass zu sehr auffällt, wie ich ihn mustere, bleibt mein Blick an seinen Lippen hängen und fast ist es, als würde ich jedes Wort spüren, wenn ich nur lange genug auf seine Lippen blicke. Wie es wohl wäre, tatsächlich die Worte zu spüren? Wie es wohl wäre…

Der letzten Ton klingt aus, Valentin blickt in die Runde und sieht dann mich erwartungsvoll an. Ich nicke ihm zu.

„Du hast nicht gesagt, dass er so gut ist,“ tadelt mich Benni in dem Moment und ich zucke mit den Schultern. „Dachte, das wäre klar,“ grinse ich.

Aus irgendeinem Grund mustert Benni mich seltsam, ehe er sich lächelnd Valentin zuwendet und ihm noch einmal direkt sagt, wie gut er doch ist.

Jona fordert noch ein paar Songs, während Victor feststellt, dass er noch Hunger hat und in der Kühlbox kramt, nach der letzten Packung Würstchen.

„Sonst noch wer?“, will er wissen und Lukas reißt ihm die Packung aus der Hand. „Lass mal lieber mich machen,“ bestimmt er und geht zum Feuer. „Bei dir verbrennen sie nur.“

Und während sich die Jungs streiten, wer denn nun die Würstchen grillt, beginnt Valentin endlich wieder zu spielen und wir hören zu, bis das Essen fertig ist.

Danach knabbern wir alle unsere Würstchen. Mittlerweile ist es dunkel und somit können wir nicht mehr wirklich Basketball spielen. Genau deshalb schlägt Jona vor, doch am nächsten Tag ein paar Matches auszutragen und so verabreden wir uns alle für Morgen.

Dann sitzen wir noch ein herum und quatschen. Ich beobachte Jona und Benni, die miteiannder tuscheln und ab und an zu mir blicken und mir damit offenbaren, dass sie über mich reden. Was hecken die Zwei aus?

Während ich mich mit Valentin unterhalte, schiele ich immer wieder zu den Beiden. Jona hat sich an Bennis Brust gelehnt und gähnt ständig. Sie haben mit Tuscheln aufgehört und Benni fummelt seine Freund an den Haaren herum. Die Zwei sind schon niedlich.

„Ich geh pinkeln,“ eröffnet mir Valentin in dem Moment und ich bin ein wenig perplex, als er im nächsten Moment verschwunden ist. Meine Gedanken sind einfach nicht mehr klar. Seufzend wende ich mich Chris zu und schwärme ihm noch ein wenig von meiner Schule vor, bis ich finde, dass Valentin nun doch schon ziemlich lange weg ist, dafür, dass er nur pinkeln wollte. Also stehe ich auf und suche ihn. Ich muss nur ein Stück den Weg entlang laufen, ehe ich ihn entdecke. Er sitzt im Gras, nahe einem kleinen Teich und blickt auf das schwarze Wasser.

„Ist dir nicht kalt?“, will ich wissen, weil es entfernt vom Feuer doch ein wenig kühl ist. Und wo er doch nur ein T-Shirt trägt…

Ohne auf eine Antwort zu warten, werfe ich ihm meine Sweatshirtjacke über. Ich bin noch aufgewärmt vom Feuer, mich stört das nicht so.

„Danke,“ meint er nur abwesend und kuschelt sich in meine Jacke. Ich warte darauf, dass er mir sagt, dass sie nach Vanille riecht, aber er sagt nichts. Ich lasse mich neben ihn ins Gras fallen und mustere ihn besorgt.

„Was ist los? Warum sitzt du hier so alleine?“, will ich wissen.

„Ich hab nur fünf Minuten gebraucht,“ winkt er ab und seufzt.

„Magst du reden?“, frage ich ein wenig unbeholfen. Ich habe noch nie erlebt, dass Valentin eine andere Emotion gezeigt hat, außer Freude oder Wut.

„Es ist nichts weiter,“ erklärt er mir. „Ich musste nur an meine Schwester denken. Wegen dem Song vorhin.“

Ich runzle die Stirn. „Was ist mit ihr?“

Bisher wusste ich nicht mal, dass Valentin eine Schwester hat. Er hat nie von ihr gesprochen. Nicht, dass er sonst viel von zu Hause erzählt hätte, aber das ich nicht mal weiß, dass er Geschwister hat… Irgendwie zieht mich das runter, aber ich sag nichts dazu.

„Sie ist tot,“ erwidert er dann knapp und schlucke schwer.

„Oh. Das… wusste ich nicht. Tut mir Leid.“ Was soll ich jetzt tun? Ihn umarmen?

„Natürlich wusstest du das nicht. Ich hab es ja auch nicht erzählt.“

Er seufzt und lässt sich nach hinten ins Gras fallen. Unsicher sehe ich zu ihm hinab und traue mich nicht, zu fragen, was passiert ist, obwohl ich neugierig bin, es zu erfahren.

„Wie..“, fange ich also kläglich an und er seufzt. „Sie hatte Krebs.“

Stille. Ich weiß nicht, ob er mehr erzählen will, aber als ich gerade nachfragen will, beginnt er, zu erzählen: „Sie ist gestorben, als ich Vierzehn war. Sie war Sieben und der kleine Engel meiner Eltern.“ Er verzieht das Gesicht. „Ich glaube, sie hätten es besser gefunden, wenn ihr missratener Sohn gestorben wäre. Nicht ihre Prinzessin…“

Ich ziehe scharf die Luft ein. „Das darfst du nicht denken.“

Er richtet sich wieder auf. „Es ist aber so, Josh. Ich bin die totale Enttäuschung. Schau mich doch an. Ihnen passt nicht, wie ich rumlaufe, was ich für Zukunftsvorstellungen habe… Und so war es schon immer. Ich habe immer versucht, sie zu beeindrucken. Aber es war ihnen sogar egal, dass ich eine Klasse übersprungen habe. Immer war Katarina – so hieß sie – der Mittelpunkt ihrer Welt. Nicht nur, weil sie krank war. Sondern auch schon davor. Und als sie krank wurde und ich ‚komisch’, da war es eh vorbei.“

Er malt mit dem Finger im Dreck herum. „Sie hassen mich dafür, dass ich gesund bin und sie so leiden musste. Und manchmal denke ich, sie hätten es lieber gehabt, ich wäre gestorben, nicht sie.“

„Das glaube ich nicht,“ meine ich aufgebracht und packe seine Schultern. „Das darfst du nicht denken.“

„Aber es ist so. Und manchmal denke ich, das sie Recht haben. Mich hätte keiner vermisst, weil mich keiner braucht…“

„Aber das stimmt nicht. Du hast Freunde,“ meine ich. Er schnaubt abfällig. „Die nur mit mir reden, weil ich der Kerl bin, dessen Schwester gestorben ist.“

„Und du hast mich,“ füge ich hinzu und lächle ihn an. „Und ich bin so froh, dich als Freund zu haben.“ Das klingt kitschig, aber es ist ja so. Was hätte ich die letzten Wochen nur ohne ihn gemacht?

Er lächelt schwach. „Ich hab dich auch lieb, Josh.“

Nun muss ich auch grinsen und ziehe ihn in meine Arme. „Denk so was nicht mehr,“ bitte ich ihn. Er vergräbt seine Nase an meiner Schulter. „Ich vermisse sie so,“ flüstert er.

„Ich weiß doch,“ meine ich leise und streiche über seinen Rücken.
 

Spät am Abend fallen wir todmüde ins Bett. Keine Ahnung, wie viel Uhr es ist. Vielleicht ist es auch schon wieder früher morgen. Ich weiß nur, dass ich einschlafe und dann ewig lange penne. Es ist schon nach Mittag, als ich erwache.

Zu meinem Entsetzen habe ich wieder Valentin im Arm, den das nicht stört. Er schläft selig und hat meinen alten Teddy in der Mangel. Süß…

Leise stehe ich auf und schleiche mich aus dem Zimmer. In der Küche finde ich einen Zettel vor, dass meine Eltern bei Bekannten zum Essen eingeladen sind. Dann haben wir wenigstens unsere Ruhe, denke ich und koche Kaffee.

Gerade wühle ich in den Schränken nach einem geeigneten Frühstück, als es an der Türe klingelt. Ich runzle die Stirn und frage mich, wer uns jetzt bitte besuchen kommt. Unangemeldet vor allem noch. Doch als ich öffne, habe ich meine Antwort. Benni. Wer auch sonst?

„Auch endlich wach?“, fragt er lachend, weil ich noch immer in meinem Schlafklamotten bin. „Wo ist dein Emo?“

„Valentin schläft noch. Und er ist nicht mein Emo.“

„Natürlich nicht,“ meint er mit übertriebener, abwehrender Geste und tritt in die Küche. „Ui, Frühstück,“ freut er sich dann.

„Was willst du?“, murre ich unfreundlich. Er taucht hier niemals grundlos auf und ich fürchte, es hat etwas damit zu tun, dass er gestern mit Jona getuschelt hat. Und – was auch immer es ist – darauf habe ich keinen Bock.

„Die Wahrheit wissen,“ antwortet er in dem Moment. Er lässt sich an den Küchentisch fallen und schnappt sich ein Brötchen, bestreicht es dick mit Marmelade.

„Sag mir endlich, was da zwischen euch läuft.“

„Nichts!“, fauche ich genervt und tue es ihm gleich, weil ich das Bedürfnis habe, etwas tun zu müssen.

„Ich bitte dich. Du bringst ihn mit hier her, du kümmerst dich um ihn… ich hab doch gesehen, wie du ihn gestern angesehen hast. Oder wie du dich gesorgt hast, als er verschwunden war…“

„Ich mag ihn einfach gerne.“ Ich sehe ihn an und meine ein wenig unbedacht: „Ich bin nicht so wie du.“

Er verzieht den Mund, sagt aber nichts zu meinem Ton. Er weiß, dass ich ihn nicht dafür verurteile, dass er auf Kerle steht.

„Ich habe auch gedacht, ich wäre hetero, bis ich Jona getroffen habe.“

„Aber du hast immer gesagt, dir würde etwas fehlen, in deiner Beziehung mit Amelie. Ich hatte nie solche Gefühle, als ich noch mit Teresa zusammen war…“

„Dann bist du eben bi, ist doch egal,“ wehr er ab.

„Benni!“, meine ich scharf und sehe ihn wütend an.

„Schon gut,“ winkt er ab. „Es sieht eben so aus.“ Er seufzt. Wahrscheinlich denkt er, es hat keinen Sinn, ich bin ein hoffnungsloser Fall. So ein Idiot.

„Geht ihr mit in den Park?“

Ich nicke und bin froh, dass er das Thema endlich gut sein lässt.

„Kaffee?“, biete ich ihm dann an.

„Da komm ich ja genau richtig,“ ertönt es an der Tür und Valentin tritt ein. Seine Augen kleben förmlich an der Kaffeekanne.

Er scheint schon geduscht zu haben. Seine Haare sind nass und er trägt nur Shorts.

„Hey, Benni,“ begrüßt er diesen und der grinst ihn an. Ich schenke den Kaffee ein, kann aber zu meinem Ärgernis nicht leugnen, dass ich nicht doch ein paar Blicke auf Valentin werfe, wie er da so halb nackt in der Küche steht. Das ist alles Bennis Schuld, weil er einen so irritiert.
 

„Es ist gar nicht so schwer,“ meine ich und erkläre ihm geduldig die Grundregeln, bis er sie wirklich verstanden hat. Wir sehen auf dem Basketballfeld im Park, vor einem Korb. Und ich versuche, ihm das Spiel beizubringen. Natürlich übertreibe ich es ein wenig. Hier, wo wir eh nicht fünf gegen fünf spielen können, ist es eigentlich egal, was jede Position zu tun hat. Aber je mehr er weiß, desto besser kann er mitreden.

„Ich bin wirklich nicht der sportlichste,“ erklärt er mir schon wieder und ich höre gar nicht mehr zu. Die anderen spielen am gegenüberliegenden Korb ein Macht. Ich höre Jona jubbeln. Scheint gut für sein Team zu stehen.

Ich werfe Valentin zu und fordere ihn auf, den Ball zu werfen. „Stell dich so hin,“ mache ich es ihm vor und korrigiere dann seine Haltung.

Er sieht unbeholfen aus und ruckelt hin und her, doch als er wirft, trifft er. Ich ziehe die Brauen hoch. „Oha,“ meinen wir gleichzeitig.

„Der Wurf war grauenvoll, aber immerhin hast du getroffen…“ Ich weiß, dass er weiß, dass ich ihm das nicht zugetraut habe. Er übt noch ein wenig, dann finde ich, können wir ein kleines Spiel spielen.

Er nickt und sammelt den Ball auf. Dann läuft er los und ehe ich reagieren kann, ist er schon an mir vorbei und rennt auf den Korb zu. „Hey,“ rufe ich und laufe ihm nach, aber er hat schon geworfen. „Das war unfair,“ murre ich und schnappe den Ball.

„Ich hatte noch gar nicht los gesagt.“

„Was kann ich dafür, wenn du so unsagbar langsam bist?“, entgegnet er nur frech. Ich muss lachen und es geht weiter. Er hat behalten, was ich ihm gesagt habe. Und er macht das ganz clever und stellt sich mir in den Weg, versucht, den Ball zu schnappen.

Aber ich habe immer noch den Vorteil, auch von weiterer Entfernung werfen zu können. Und so gleiche ich aus und er schnappt sich den Ball. Dafür, dass er so unsportlich ist und eigentlich kaum Ahnung hat, hält er sich ganz gut. Für ein paar Streetmatches hier im Park reicht es allemal.

Unser Spiel ufert ein wenig aus und so wirklich achten wir nicht mehr auf die Regeln. Ich umschlinge Valentins Hüften und schlage ihm den Ball aus der Hand.

„Das ist unfair,“ ruft er lachend und schlägt ebenfalls wieder nach dem Ball. „Ich muss mich doch rächen,“ grinse ich und halte ihn fest, als er den Ball nachrennen will, ziehe ihn zurück und laufe selbst zum Ball. Wurf und Treffer.

„Hey! Spielt ihr bei uns mit?“, ruft uns Benni in dem Moment zu und ich wechsle einen Blick mit Valentin, ehe wir zu ihnen joggen.

„Sehr gut, dann ich eine Pause machen,“ stöhnt Chris auf und mimt dafür den Schiedsrichter. Es wird ein Match Benni, Lukas und Vic gegen Jona, Valentin und mich.

Es fällt kaum auf, das Valentin noch kaum Spielerfahrung hat und das bisschen, dass er doch verhaut, kann Jona ausgleichen. Kurz gegen Ende, führen wir knapp.

Ich sehe zu, wie Valentin Jona anspielt und dieser den Ball versenkt. Schon jubbeln die Zwei und tanzen herum. Da haben sich auch Zwei gefunden, grinse ich vor mich hin.

Wenig später pfeift Chris ab und wir haben gewonnen. Coole Sache.

„Revanche!“, brüllt Lukas.

Aber bis auf ihn hat keiner mehr so richtig Luft. Benni verschwindet, allen was zu trinken besorgen und Jona begleitet ihn. Wer weiß, wo die Zwei am Ende hinverschwinden…

Lukas zieht eine Schnute und Valentin und ich beschließen, noch eine Runde mitzuspielen. Vic wird dazu genötigt, auch noch mit zuspielen und so spielen wir letztlich Zwei gegen Zwei.

Wenig später führen die anderen knapp und Valentin trifft, so dass wir aufgeholt haben. „Yeah!“, jubble ich und stürme zu ihm, um ihn durch zu knuddeln.

Am Ende verlieren wir trotzdem, aber egal.

„Wir sind trotzdem ein gutes Team“, winke ich ab und lächle ihn an. „Absolut,“ grinst er zurück.
 

Am Wochenende sind wir mit Benni und den Anderen fürs Kino verabredet. Seit zwei Tagen regent es ununterbrochen und unsere Hauptbeschäftigung – Basketball – ist somit im Arsch. Aber davon lassen wir uns ja nicht entmutigen. Schon gar nicht, weil Jona und ich beschlossen haben, Valentin zu einem Profi zu machen, was der mit mäßiger Begeisterung auf sich nimmt. Heute aber erst Mal Kino.

„Bist du fertig?“, frage ich und klopfe am Badezimmer an, wo dieser herumwuselt.

Er schließt auf. „Du kannst ruhig mit rein,“ ertönt es drinnen. Als ich eintrete, zupf er an seinen Haaren herum.

„Du bist hübsch genug, keine Sorge,“ lache ich und packe seine Hand. „Komm, wir sind schon spät dran.“

„Ja, ist ja gut,“ gibt er sich geschlagen und fügt sich, in dem er mir aus dem Bad folgt. Wenig später stehen wir vor dem Kino, wo die Anderen schon warten.

„Also… könntet ihr euch dann mal entscheiden?“, will Vic wissen und stemmt die Hände in die Hüften. Die ganze Zeit diskutieren die anderen wohl schon, ob wir in einen Actionfilm oder in eine Komödie gehen werden.

„Ich will den Actionfilm sehen,“ wirft Lukas ein. „Die Komödie soll gar nicht witzig sein.“

„Actionfilme sind langweilig,“ mault Chris.

„Und hirnlos,“ fügt Benni hinzu.

„Komödien sind auch hirnlos,“ erwidert Vic.

„Wir könnten auch in einen anderen Film,“ wirft Jona ein.

„’Sex and the City’,“ macht sich Valentin daran, das Programm vorzulesen.

„Oh ja,“ lache ich. „Lasst uns doch in ‚Sex and the City’ gehen.“

Daraufhin lachen die Anderen und falle mit ein. Zwei Sekunden später vergeht mir mein Lachen abrupt, als hinter mir eine Stimme ertönt, dich ich nur zu gut kenne. „Josh?“

Ich drehe mich und sehe Teresa an, die mich erst irritiert mustert, dann nur noch überrascht drein blickt. „Ich wusste gar nicht, dass du wieder hier bist.“

Sie lächelt mich erfreut an und ich versuche mich auch an einem Lächeln. Die hat mir noch gefehlt… obwohl ich mich auch irgendwie freue, sie wieder zu sehen.

„Was seht ihr euch an?“, will sie wissen und ich bemerke ihre Freundinnen, die ein Stück hinter ihr stehen.

„’Sex and the city’*,“ kichert Vic los und Lukas fällt mit ein. Die Zwei sind auch unverbesserlich.

„Wir gehen auch in ‚Sex and the city’,“ lächelt Teresa und nimmt ihnen das somit auch noch ab. Na super. Sie lächelt wieder, dann erstirbt es ganz plötzlich.

„Das du in so einen Film gehst… freiwillig… Bist du mit einem Mädchen hier?“

Ich will sie gerade fragen, ob sie hier noch ein Mädchen sieht, als Benni mir dazwischen funkt. „Er ist mit uns hier.“ Dabei sieht er mich kaum an, sondern blickt zu Valentin und ich könnte ihn umbringen. Fängt er echt schon wieder damit an!

„Ach so... dann geht ihr wohl doch in einen anderen Film, was?“, fragt Teresa daraufhin enttäuscht und sieht Lukas und Vic böse an, die nur wieder kichern.

„Sehen wir uns wenigstens danach? Im ‚Blue star’?“, will sie dann wissen.

Ihre Augen schimmern hoffnungsvoll.

„Klar gehen wir danach noch da hin,“ mischt sich Vic wieder ein und Benni zupft mich am Arm und sieht mich eindringlich an.

„Was?“, will ich wissen, kann es mir aber schon denken. Tatsächlich deutet er echt wieder auf Valentin und mir reißt der Gedulsfaden mit ihm.

„Ich kann ja mit dir in ‚Sex and the City’. Und dann treffen wir uns alle wieder im ‚Blue Star’,“ schlage ich vor. Das ‚Blue Star’ ist übrigens eine kleine Bar, in der man super abends sitzen kann.

Ich sehe, wie Benni protestieren will, aber Chris willigt sofort ein. Klar, er hat ja keine Ahnung, um was es geht. Auch die anderen sagen nichts weiter dazu und so lächle ich Teresa n.

„Dann bis später,“ meine ich abwesend zu den Jungs und halte Teresa meinen Arm hin. „Wollen wir?“

Und schon schnappt sie nach mich, hakt sich ein und zerrt mich weg. Lustig…

Ich sehe noch einmal zu den anderen zurück. Benni sieht mir fassungslos nach und auch Valentin sieht aus, wie vor den Kopf geschlagen.

Jona ist es, der ihn am Arm zupft und ihn mit sich zerrt. Er wird sich schon um ihn kümmern, so einfühlsam, wie er ist…

Wir stehen gerade an der Kinokasse, als auch die Jungs eintreten.

„Das ist seine Ex,“ klärt Jona Valentin auf, während sie hinter uns stehen.

Ich höre ein dumpfes ‚Aha’ von Valentin und frage mich, was jetzt dem sein Problem ist? Und um den ganzen noch die Krönung aufzusetzen, hängt sich nun auch Benni in das Gespräch und stellt klar, dass ich ein absoluter Idiot bin.

Na danke! Ich bin froh, als Teresa mir meine Karte gibt und wir uns zu unserem Kinosaal aufmachen. Auf das ganze Theater habe ich keine Lust mehr. Ist ja schlimmer, als in jeder Seifenoper
 

Leider wird der Abend nicht wirklich besser. Der Film war eine absolut beschissene Idee. Nicht nur, dass er total langweilig und bescheuert ist, nein, Teresa kaut mir die ganze Zeit ein Ohr ab, was sie so gemacht hat und wie es ihr geht und Bla, Bla, Bla.

Ich denke daran zurück, wie wir uns getrennt haben. Damals habe ich sie sehr vermisst, aber dann kam der Stress mit dem Umzug und darüber hinaus hab ich sie einfach vergessen. So gut es eben ging. Und in der ganzen Zeit in Köln… habe ich eigentlich kaum an sie gedacht. Ich hatte ja auch kaum Zeit, ihr nach zu weinen.

Ich musste mich einleben, lernen, trainieren… und in meiner Freizeit hatte ich Valentin…

Das Schlimmste ist aber nicht, dass sie verdrängt habe, das Schlimmste ist, dass ich sie noch immer verdränge, als sie jetzt neben mir sitzt.

Es gab eine Zeit, in der ich sie geliebt habe, aber jetzt interessiere mich nicht mehr für Teresa. Es gibt jetzt andere Dinge, die mich interessieren…
 

*Die Filme, die im Moment laufen, passen mir nicht in den Kram. Also reisen die Jungs ein wenig in die Vergangenheit. xD“



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Last_Tear
2011-10-07T07:18:41+00:00 07.10.2011 09:18
Rawr x3
Wieso x.x Sind Gitarristen so scheiße sexy?
*fiep*
*an Gitarrenklängen häng*
Nh...bringt mich auch zu Heulen, genau wie Klavier XD"
*müp*
Ja, ein Musikverliebtes Sayu-chan

Och Gottchen x.x
*tränen wegwisch*
Vaallly ;___;
*tätschel*
Uh, mein armes emo-chan x.x
*fiep*
Doofe Eltern >o<

>der sportlichste,
der Sportlichste

>dann ich eine Pause
dann kann ich eine Pause machen

WTF X__X
*Josh mit Nudelholz verklopp*
Idiot Idiot Idiot X__X
Lass die Ische Ische sein verdammte Scheiße ey x.x
Von:  Taku_goes_Rawrr
2011-08-08T17:40:02+00:00 08.08.2011 19:40
Yes, I'm back & jetzt gehts weiter mit den nächsten Kapitel :3

Also der Cliffhänger war ja total harmlos xD Das hat meine Fantasie so schön in Schwung gebracht - echt fieß^^ Aber in dem Kapitel ist ja echt was los ... passiert ja so viel^^ Das Basektball match fand ich witzig - jetzt will ich grad auch spielen :D Nur blöd das es regnet ... Grrr^^

und zum rest des Kapitels ... Ich bin sprachlos. Josh ist so ein ... ein ... Idiot ej! Echt mal. Der checkt auch gar nix und dann macht er so ne Dummheit. Warum auch? Und diese Theresa ist ja echt nervig >.< Hoffentlich kommt sie nicht mehr all zu oft vor ...

Man, man und Valentin tut mir Leid >.< Der Arme ... aber wenigstens sind Benni und Jona nicht solche Vollpfosten - die beiden sind total kuhl x3 Bin ja mal gespannt was mich jetzt erwartet ...^^ *voller Vorfreude*
lg <3

Von:  Hustenbonbon
2011-07-31T18:00:15+00:00 31.07.2011 20:00
Wollte Josh nur beweise, dass er eine absolut Hete ist vor Benni? :D
Er und Jona sind aber auch gemein, sollen sie doch nicht so offensichtlich über Josh und Val reden ;D
Und ich glaube es dauert auch nicht mehr allzu lange, dann wird Josh merken, dass Val nicht nur "ein" Freund ist :) Da freue ich mich schon drauf.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Schreiben des nächsten Kapitels :)
Von:  NARUT0
2011-07-31T13:50:55+00:00 31.07.2011 15:50
Ja dich INteressiert Vanlentin Hahaha :D

Und omg sowas is der größte fehler den du machen konntest mit der ''netten'' Ex D:
Aww was muss der so ein Idiot sein xD?
Naja Kerle eben :x

Aber trotzdem tolles kapi x3
Von:  _haiiro_
2011-07-30T22:40:56+00:00 31.07.2011 00:40
was dümmeres hätte er kaum machen können :D das kerle sich aber auch immer beweisen müssen...
Von: abgemeldet
2011-07-30T20:30:47+00:00 30.07.2011 22:30
josh ist... grrrrrrrrrrrr, mit seiner dummen ex da ey. arrrgh !
aber mit den filmen hast du recht. xD
er hätte mit valentin in einen liebesfilm gehen sollen, die beiden auf einen pärchensitz oder wie diese komischen sitze heißen, und dann.. weiß auch nicht. :DDD
schnell das nächste ! :o ♥
liebe grüße und mir fällt ein, dass ich noch auf deinen gb-eintrag antworten muss. :D
Von:  -Black-Pearl-
2011-07-30T19:40:58+00:00 30.07.2011 21:40
Josh ist wirklich ein Idiot. Wer bitte geht mit seiner EX!!!!! in so einen Film?!
Bhoa, wehe der macht das im nächsten Kapitel nicht wieder wett ><
Also, hopp, du hast was gut zu machen :D
glG pearl



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