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Zwischenblut

von

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Wind of Change (Teil 1)

Wind of Change (Teil 1)
 

Die nächste Woche brach an und so begann für Cloud und Léon das Praktikum. Sie absolvierten ihr Praktikum in einer jeweils anderen Filiale.

Die Filiale, in der Cloud war, war genau am Alexanderplatz und lag somit an einem guten Verkehrsknotenpunkt.

Er wurde von Beate, einer älteren Dame, die die Filialleitung inne hatte, eingearbeitet und hatte auch sofort guten Kontakt zu den anderen Kolleginnen geschlossen. Es war ihm sofort aufgefallen, dass er in der Filiale der einzige Mann war, was ihn ungemein freute.

Beate war eine ältere, etwas pummelige Dame mit einem gutmütigen Gesicht und einer Engelsgeduld. Sie wies Cloud mit allem an und dieser machte es so gut er nur konnte.

Er bestrich und belegte die Brötchen, räumte die Waren ein und fing bereits an die Kunden zu bedienen. Wenn er mal einen Preis von einem Brötchen oder einem Stück Kuchen nicht wusste, legte er es auf das Schneidebrett, dass mit auf der Arbeitsfläche lag und Beate nannte ihm dann den Preis.

Nach nur einem Tag wollte Beate ihn als Lehrling haben und als dann Clouds Vater in die Filiale kam, bat Beate ihn mit in den hinteren Teil des Ladens, wo die Kunden keinen Zutritt hatten und bat ihn darum, dass Cloud hier unter ihr in die Lehre ging.

„Der Junge ist erst 14 und geht noch zur Schule. Mal sehen, wie es mit ihm aussieht, wenn er mit der Schule fertig ist.“, erwiderte Thomas auf Beates Bitte.

Diese kam nach dem Gespräch etwas geknickt wieder nach vorne und bediente die Kunden.

Cloud fegte in der Zwischenzeit kurz hinter der Theke mit dem Besen aus und kehrte dann den Schmutz in den Mülleimer.

Danach bediente er weiter und kam an eine Gruppe von drei Damen, die sich begierig die belegten Brötchen ansahen.

„Guten Tag, was darf es sein?“, fragte er die Damen und eröffnete so das Verkaufsgespräch.

Die Damen schienen sich nicht einigen zu können, was sie denn nehmen sollten.

„Ich hätte gerne was mit Tomate und Mozzerella, aber das haben sie ja nicht mehr!“, sagte die Größte der drei Frauen.

Cloud sah sich kurz die Bötchen an und erwiderte dann:

„Na dann mach ich ihnen noch ein Brötchen damit. Tomate und Mozzerella hab ich erst frisch geschnitten und wenn sie mir noch sagen, was sie für ein Brötchen damit haben wollen, fertige ich es ihnen an!“

Die Dame stutzte, sah sich dann aber die Auswahl an Brötchen an, die noch da lagen und zeigte dann auf ein Baguettebrötchen. Cloud zog sich Einmalhandschuhe an und nahm sich das Brötchen, dass sich die Kundin ausgesucht hatte und belegte es frisch vor ihren Augen. Er fragte die Kundin noch dazu, ob sie Salz, Pfeffer, Oregano oder Balsamico auf das Brötchen haben wollte, was sie alles bejahte.

Als er mit den Brötchen fertig war, legte er es ihr auf einen Teller, da sie es in der Filiale essen wollte und erkundigte sich, ob noch etwas dazu kommen würde. Die Kundin verneinte, meinte dann aber, dass ihre beiden Freundinnen noch etwas bekommen würde und sie dann alles zusammen bezahlen würde.

Dann trat sie beiseite und die zweite Frau, eine mit braun gebrannter Haut und intensiv olivgrünen Augen, trat vor Cloud.

„Hi, ich hätte bitte ein Sandwich mit Salat, Pute, Käse, Tomate und dieser Hähnchen - Curry Creme. Könntest du mir das machen?“, fragte sie und setzte ein unschuldiges Lächeln auf.

Cloud nickte und lächelte zurück.

Beate hatte ihm erklärt, dass ein guter Verkäufer dem Kunden nicht nur seine Waren erklären können muss, sondern auch dafür sorgen muss, dass der Kunde das Geschäft mit einem Lächeln verlässt und deshalb man selbst den Kunden während des Verkaufsgespräch anzulächeln hat.

Cloud belegte der Dame das Sandwich und erkundigte sich wieder nach Salz und Pfeffer. Dann bot er der Dame an, das Sandwich zu toasten, da es so viel besser schmecken würde, was sie auch erfreut annahm. Cloud legte es danach in den Paninitoaster und schloss diesen wieder.

Dann erkundigte er sich weiter nach weiteren Wünschen und machte nach der Bitte der Dame ihr einen Kaffee, in dem er in die Kaffeemaschine eine Tasse stellte und auf den entsprechenden Knopf drückte.

Als der Kaffee durchgelaufen war, stellte er die Tasse auf eine Untertasse und so zusammen auf den Tresen.

Dann rückte die dritte Dame vor und bestellte sich einfach eine kalte Cola. Cloud stellte ihr die Flasche hin und fragte, ob noch etwas dazu kommen würde, was von allen drei Damen verneint wurde. Er ging zur Kasse und wollte schon die Preise eintippen, als der Paninitoaster klingelte. Cloud wandte sich von der Kasse ab und nahm das Sandwich mit einer Zange heraus und legte es auf einen Teller. Diesen reichte er dann einer der Damen. Dann ging er zur Kasse und gab dann die Preise ein. Jedoch wusste er nicht den Preis für das Sandwich und er fragte Sandra, die Auszubildende im dritten Lehrjahr, aber die schüttelte nur den Kopf und sagte, dass sie es nicht wüsste.

Clouds Blick ging sofort zu Beate, die den Blick bemerkte und zu ihm herüber kam. Sie erkundigte sich, was los sei und Cloud erklärte ihr, dass er den Preis für das Sandwich auf dem Tresen nicht wüsste.

Beate sah sich das Sandwich an und sagte dann:

„Nimm 3 € dafür! Da ist ja eine ganze Menge drauf!“

Cloud nickte und gab dann die restlichen Preise ein.

Als er alles eingegeben hatte, sagte er dann:

„Das macht dann 8,85€, bitte!“

Die Frau nickte und legte ihm dann 12 € hin.

„Das stimmt so!“, sagte sie und nickte ihm lächelnd zu.

Cloud war vollkommen verblüfft, dankte ihr und rechnete dann ab. Er nahm sich das Trinkgeld und packte es in seine Spardose, die unter der Kasse stand.

Beate hatte ihm erklärt, dass sie es nicht wollte, dass die Spardose auf dem Tresen stehe, da sonst auch mal schnell das Trinkgeld von den anderen rein fliegen würde.

Danach machte Cloud den Platz, wo er das Brötchen gemacht hatte, wieder sauber.

Es machte ihm auf der einen Seite Spaß, die Kunden zu bedienen und zu sehen, wie sie sich freuten, aber er wusste auch jetzt schon, dass er diesen Beruf niemals wirklich ausüben wollen würde, weil man sich auch mit den Leuten herumschlagen müsste, die die schlechte Laune an den Verkäuferinnen und Verkäufern ausließen. Dass das auch in anderen Berufen so war, würde er erst noch herausfinden müssen.

Cloud absolvierte die Woche so gut es ging und immer wenn er zusammen mit seinem Bruder nach hause kam, wartete ihre Mutter bereits mit dem Essen auf sie.

Nach dem Essen hatten sie eine Stunde Freizeit und mussten danach zum Training, dass wieder von Wiki und Nurarihyon abgehalten wurde.

Von seinem Vater hatte Cloud erfahren, dass Siegfried am Morgen nach dem zusammentreffen mit ihm ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Es wurde nichts an ihm festgestellt, nur dass er vollkommen übermüdet war und einen verrenkten Hals hatte.

Cloud hatte es mit grimmiger Freude aufgenommen, behielt einen Kommentar für sich. Ihm tat Matt nur Leid, dass sie so ausgenutzt wurde.

Die beiden Brüder hatten sich auch schon an Wiki gewandt, um ihre Kleidung heraus zu suchen, die sie bei der Animecon anziehen wollten.

Für Cloud war es leicht gewesen und auch Léon hatte schnell gefunden, was er anziehen wollte.

So brach der Freitag an und Cloud machte sich zu seinem letzten Tag seines Praktikums auf den Weg in die Bäckerei.

Seine Schicht hatte er wieder zusammen mit Beate und sie begrüßte ihn wieder überschwänglich, als er umgezogen hinter die Theke trat.

Er machte zusammen mit Beate alles fertig und bediente dann die ersten Kunden. Als seine Schicht dann um 16. 00 Uhr zuende war, winkte ihn Beate nach hinten in die Umkleide. Dort zog sie einen Geschenkkorb aus ihrem Spind und reichte ihn Cloud.

„Dieser ist von uns allen für dich! Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, dich hier zu haben! Du hast dich sehr gut gemacht!“, sagte sie und lächelte ihn an.

Cloud dankte ihr und Beate sagte:

„Deine Eltern können wirklich stolz darauf sein, so einen guten Sohn wie dich zu haben. Du hast aber nie gesagt, wie du mit Nachnamen heißt.“

Cloud band sich die Schürze vom Körper und erwiderte:

„Tschuldige, hab ich vollkommen vergessen. Ich heiße zu Wallenstein mit Nachnamen!“

Beate staunte nicht schlecht, lachte dann aber plötzlich.

„Dann hat unser Chef also seinen Sohn hier einquartiert und ich hab es noch nicht einmal mitbekommen! So ein Ding!“, sagte sie lachend und ging dann in einen Nebenraum, um sich umzuziehen.

Cloud zog sich das Hemd vom Körper und zog sich dann wieder sein kurzärmeliges Shirt an. Seine kurze Hose hatte er bereits die ganze Zeit angehabt.

Er faltete die Schürze und das Hemd, dass er während der Arbeit getragen hatte, zusammen und reichte es Beate, als sie gerade wieder zu ihm trat.

„Ich würde mich freuen, wenn du uns mal besuchen kommst!“, sagte sie und gemeinsam verließen sie die Umkleide und traten durch den Verkaufsraum. Cloud hob die Hand zum Abschied und dankte noch den beiden anderen Verkäuferinnen, die sich am Geschenkkorb beteiligt hatten und verabschiedete sich von ihnen. Dann verließ er zusammen mit Beate die Filiale und verabschiedete sich vor dem Bahnhofseingang von ihr, da sie die Straßenbahn nehmen musste und Cloud die S-Bahn.

Nachdem er sich verabschiedet hatte, betrat Cloud das Bahnhofsgebäude und ging einen Treppe hoch zu den Bahnsteigen. Er sah hinauf zur Anzeige, um zu schauen, wann sein Zug kommen würde und schaute erstaunt auf, als er sah, dass es eine Umleitung wegen Bauarbeiten gab und der Zug deshalb nach Wittenau umgeleitet wurde. Deshalb sollte die Fahrt 15 Minuten länger dauern. Da kam ihm die Idee, dass er Matt besuchen konnte und so zückte er sein Handy und wählte im Speicher die Nummer seiner Mutter. Es tutete nur wenige Male, dann ging sie ran und Cloud berichtete ihr von seiner Idee.

Seine Mutter stimmte zu und so beendete Cloud das Gespräch wieder. Dann fuhr auch seine Bahn schon ein und er betrat den Zug und setzte sich auf einen freien Platz. Die Fahrt nach Wittenau dauerte insgesamt durch die Umleitung 25 Minuten und Cloud war froh, als er endlich die Bahn verlassen konnte, da es im Wagon ziemlich heiß geworden war.

Er stieg die Treppen des Bahnhofs Wittenau hinunter und ging die Straße, zum Restaurant von Matts Eltern, entlang.

Als er an dem Privateingang gerade vorbei ging, öffnete sich die Tür und Cloud sprang einen Schritt zurück und trat hinter einen Zaun, durch den er nicht mehr zu sehen war. Er beobachtete den Eingang und sah, dass niemand anderes als Siegfried hinaus trat. Er verabschiedete sich von Matt und verließ dann das Grundstück. Die Tür wurde geschlossen und sobald Siegfried sich unbeobachtet fühlte, grummelte er:

„Verdammtes Miststück! Dich krieg` ich noch!“

Cloud trat hinter dem Zaun hervor, so dass Siegfried ihn nun sehen musste. Er erstarrte, als er Cloud sah, dann aber spielte ein widerwärtiges Grinsen auf seinen Zügen.

„Na, da kommt ja unser kleiner Bonze! Willst es dir wohl mit Geld erkaufen! Mir kannste auch gleich ein paar Scheine rüber wachsen lassen, denn schließlich hast du mein kleines Spielzeug zerstört!“, knirschte Siegfried und reckte die Faust.

Cloud sah ihn unbeeindruckt an und erwiderte:

„Dein kleines Spielzeug war so oder so nichts anderes als Altmetall. Du wirst nie mit Matt schlafen, denn sie wird erkennen, was für ein Arsch du geworden bist!“

Siegfried lachte leise.

„Sie wird es tun und wenn sie es erkennt, ist es bereits zu spät. Ich werde sie als größte Schlampe der Stadt hinstellen und sie wird nur noch Spießruten laufen!“, schnarrte er.

Cloud schüttelte angewidert den Kopf.

„Du wirst Matt nie anrühren. Ich werde alle Hebel in Bewegung setzen, damit du nicht so weit kommst! Sie steht unter meinem Schutz!“, sagte Cloud ruhig, doch er hatte seine Hände zu Fäusten geballt und der Geschenkkorb in seiner Hand zitterte erheblich.

Siegfried schnaubte verächtlich.

„Dann will ich mal sehen, was ihr Beschützer so auf dem Kasten hat!“, sagte er und hob die Faust.

Er holte aus und schlug nach Cloud. Dieser wich dem Schlag aus und sah Siegfried weiter nur an.

Wieder schlug Siegfried nach ihm und diesmal wich Cloud ein paar Schritte zurück. Dies machte er immer wieder, bis sie auf dem Bürgersteig am Rand der Hauptstraße standen und jeder sie sehen konnte. Siegfried hatte davon nichts bemerkt und versuchte Cloud immer weiter zu treffen.

Da Cloud nur eine Hand frei hatte, war sein Spielraum begrenzt und so schnappte er sich Siegfrieds Arm, als dieser wieder einmal nach ihm schlug, drehte den Arm auf Siegfrieds Rücken, verlagerte dessen Gleichgewicht auf das rechte Bein und zog es dann mit seinem eigenen weg, sodass Siegfried das Gleichgewicht verlor und langsam, von Cloud gehalten, zu Boden stürzte.

Cloud kniete mit einem Bein auf Siegfried, während dieser wütend schrie und ihn beleidigte.

„Hey, was macht ihr da?“, rief eine Männerstimme und Cloud sah sich um.

Er sah, dass ein Mann auf ihn zugerannt kam und nach einem Moment wusste er auch wieder, wer es war.

Es war Markus, der auf sie zurannte und als er bei ihnen angekommen war, aus seiner hinteren Hosentasche einen Polizeiausweis heraus holte und ihn Cloud zeigte.

„Geh bitte von ihm runter!“, sagte Markus freundlich, aber bestimmt.

Cloud erhob sich sofort und ging von Siegfried runter. Dieser nutzte dies sofort aus und wollte sich auf Cloud stürzen, doch Markus hielt ihn zurück.

„Jetzt ist aber genug! Was ist hier eigentlich los?“, herrschte Markus Siegfried an.

Siegfried versuchte sich immer wieder aus Markus` Griff zu befreien und schrie dann:

„Einem Bullenschwein wie dir sag ich nichts!“

Damit war er offensichtlich zu weit gegangen, denn Markus presste ihn gegen eine Steinmauer, holte aus seiner hinteren Hosentaschen ein paar Handschellen und befestigte dieser an Siegfrieds Händen, sobald diese hinter dessen Rücken verschränkt waren. Siegfried keifte, fluchte und beleidigte Markus weiter.

„Kleiner, du kommst jetzt erst einmal mit zur Wache. Beamtenbeleidigung und Körperverletzung sind keine Kleinigkeiten mehr! Und du kommst auch mit!“, sagte Markus und warf einen Blick zu Cloud herüber, der nickte.

Dann folgte er Markus, der den nun festgenommenen Siegfried vor sich her laufen ließ.

Sie mussten die Straße nur bis zur Kreuzung laufen, dann waren sie schon an der Polizeiwache angekommen und betraten diese. Sie gingen einen langen, hell beleuchtenden Gang entlang und Markus öffnete eine Tür, ohne an diese zu klopfen.

Er sprach ein paar Worte mit dem Beamten, der sich in dem Raum befand und wies dann Cloud an, sich auf einen der Stühle vor dem Büro zu setzen.

Dann nahm er zuerst Siegfried in das Büro und schloss die Tür.

Cloud sah sich vorsichtig um. Schon einmal war er auf einer Polizeiwache gewesen und damals hatte er in ziemlichen Schwierigkeiten gesteckt. Damals war er zum Klauen angestiftet worden. Aber wer hatte ihm damals zum Klauen angestiftet? Wenn er sich noch richtig erinnerte, dann war es Siegfried gewesen. Erst dadurch waren sie Freunde geworden.

Cloud zog sein Handy aus seiner Hosentasche, denn er hätte jetzt nicht die Konzentration aufgebracht, sich auf seine Mutter zu konzentrieren und mit ihr ein geistiges Gespräch zu führen.

Er wählte die Nummer seiner Mutter und als es nach wenigen tuten abgenommen wurde, sagte er:

„Mama, ich steck in Schwierigkeiten!“

„Ich komm sofort!“, erwiderte Béatrice und legte auf.

Die Bürotür öffnete sich und Markus trat heraus und hielt Siegfried am Ellenbogen fest. Das dieser jetzt keine Handschellen mehr trug, war Cloud gleich aufgefallen.

„Mit dir spreche ich gleich noch! Ich muss nur noch etwas mit meinem Kollegen besprechen. Ich hoffe, ihr könnt euch benehmen!“, sagte Markus und seine letzten Worte richtete er vor allem an Siegfried.

Markus verfrachtete Siegfried auf einen der Stühle gegenüber von Cloud und ging dann wieder in das Büro. Sofort fing Siegfried an Cloud Beleidigungen an den Kopf zu werfen, aber Cloud ignorierten ihn diesmal und sah sich lieber einen der Wasserspender an, die im ganzen Gang verteilt waren.

Cloud hörte von weitem eine Tür knarrend aufgehen und wie sich Schuhe mit Absätzen in angemessenen Tempo näherten.

Das Siegfried noch immer von Cloud ignoriert wurde, gefiel diesem überhaupt nicht und er sprang auf und hob die Faust zum Schlag.

„Wag es ja nicht!“, hallte eine Stimme wie eine Peitsche durch das Polizeirevier.

Cloud sah auf und sah nur ein paar Meter von sich entfernt seine Mutter und seinen Vater stehen.

Offenbar hatte seine Mutter gesprochen, denn sie hatte den Zeigefinger drohend erhoben.

Siegfried fasste sich schnell und höhnte:

„Und was wenn doch?!“

Thomas trat vor und seine Augen blitzen kalt auf.

„Dann werde ich dafür sorgen, dass du nie wieder gegen jemanden die Hand erheben kannst!“, sagte Thomas und seine Stimme war so kalt, dass sich einige Polizisten zu ihnen umdrehten.

Die Bürotür wurde aufgerissen und Markus trat eiligst heraus. Als er Thomas und Béatrice erblickte, hielt er abrupt inne und fragte dann formell:

„Von wem sind Sie die Eltern?“

Thomas ging zu Cloud herüber und legte ihm die Hand auf die Schulter.

„Der junge Mann hier gehört zu uns!“, sagte Thomas und sah mit einem lächeln hinunter zu Cloud.

„Gut, dann würde ich sie bitte ins Büro bitten, dann kann uns ihr Sohn seine Sicht der Dinge schildern.“, sagte Markus und zeigte aus das Büro.

Thomas nickte und ging gefolgt von Béatrice und Cloud in das Büro.

In diesen waren zwei Schreibtische gestellt worden und hinter einem der Schreibtische saß eine Frau Mitte 30 in einer Polizeiuniform. Markus verließ das Büro wieder und ließ Cloud zusammen mit seinen Eltern allein bei der Polizistin. Diese sah von ihrer Tastatur auf und bat die Familie sich zu setzen. Dann fing sie an, Cloud über das gerade Geschehene zu befragen. Cloud erklärte ihr, wie er von der Bäckerei die Bahn zu Matt genommen hatte und dann auf Siegfried gestoßen war. Nach einem kurzen Wortwechsel hatte Siegfried ihn dann angegriffen. Die Polizistin fragte ihn, ob Siegfried ihn verletzt hatte, was Cloud aber verneinte. Dann fragte die Polizistin Béatrice und Thomas, ob sie gegen Siegfried Anzeige erstatten wollen. Beide sahen hinab zu Cloud, der aber leicht den Kopf schüttelte, worauf auch sie eine Anzeige verneinten.

Dann war die Befragung auch schon beendet und sie verließen das Büro. Draußen im Gang saß noch immer Siegfried und als er Cloud erblickte, spie er aus:

„Na, haste da drin Lügen über mich verbreitet? Das wirst du noch bereuen, du kleine Ratte!“

Cloud wollte gerade zu einem verbalen Gegenschlag ansetzen, als sein Vater die Hand auf seine Schulter legte und erwiderte:

„Cloud hat nur gesagt, wie es war. Du vergisst, dass es einen Zeugen für diese Tat gibt und dieser Zeuge ist auch noch Polizist! Du solltest dich auch ein wenig in deiner Ausdrucksweise ändern!“

Siegfried schnaubte verächtlich und sagte:

„Leck mich, Alter!“

Darauf drehte sich Thomas einfach um und führte seine Familie aus der Polizeiwache.

Als sie wieder an der frischen Luft waren, sagte Cloud:

„Entschuldigt, dass ich euch immer nur Ärger mache!“

Thomas legte seinen Arm um Clouds Schulter und sagte:

„Ach Kleiner, dass ist doch kein Ärger! Führe mal eine Menschenmenge im 17. Jahrhundert gegen einen tyrannischen Monarchen an. Das ist Ärger, aber doch nicht eine solche Kleinigkeit, wie sie hier gerade passiert ist. Aber jetzt sag doch mal! Woher hast du den Geschenkkorb?“

Cloud sah zu seiner Hand hinunter zu dem Geschenkkorb und lächelte.

„Den habe ich von den Anderen aus der Bäckerei bekommen!“, erwiderte Cloud und inspizierte nun genau den Geschenkkorb.

Sie hielten erst an, als sie vor dem schwarzen BMW angekommen waren und in diesen dann einstiegen.

Thomas startete den Motor und lenkte den Wagen aus der Parklücke in den Verkehr.

Sie fuhren auf die Autobahn und unterhielten sich darüber, wie es zu dem ganzen Vorfall gekommen war. Thomas seufzte und sagte:

„Cloud, ich mache so etwas zwar nicht gerne, aber jetzt muss es sein. Ich möchte nicht, dass du noch weiter Kontakt zu diesem Siegfried hast, denn er hat einen schlechten Einfluss auf dich!“

Cloud nickte und erwiderte:

„Ich möchte mich auch nicht mehr mit ihm treffen, aber wie mache ich es Matt klar, dass Siegfried nur ihren Körper will und nicht sie direkt?“

Béatrice drehte sich zu ihrem Sohn nach hinten und sagte:

„Da wird uns schon etwas einfallen, Schatz! Aber jetzt denk nicht weiter dran, denn schließlich fährst du morgen mit Léon, Wiki, Nurarihyon und Matt zu dieser Veranstaltung!“

Cloud nickte und verfiel den Rest der Fahrt in Schweigen.

Als Thomas das Auto in die Garage fuhr, stiegen sie aus und betraten das Haus durch eine Seitentür.

Sie gingen zur Garderobe und zogen sich dort ihre Schuhe aus. Léon kam angestürmt und wollte Cloud mit Fragen löchern, was denn passiert war, doch Béatrice hob die Hand und brachte Léon so dazu, seine Fragen nicht zu stellen.

„Da bist du ja! Komm, wir müssen deine Sachen fertig machen!“, sagte eine Stimme und Cloud sah auf.

Im Eingang zum Wohnzimmer stand Wiki und wartete scheinbar auf ihn.

Cloud ging zu ihr und gemeinsam gingen sie in sein Zimmer. Dort lag auf der Couch bereits ein weißes Hemd, eine blaue Hose und die lila Schlinge, die Sasuke immer trug, während er bei Orochimaru trainierte.

„Los, zieh dich um, dann kann ich schauen, ob es dir steht!“, sagte Wiki.

Cloud schnappte sich die Sachen und verschwand ins Badezimmer. Dort zog er sich um und betrachtete sich im Spiegel.

Er musste grinsen. Er sah wirklich fast aus wie Sasuke, nur bei seinen Augen fehlten ein paar Kleinigkeiten, so dass es wirklich ein Sharingan war und er hatte kein Mal auf der Schulter. Seine Frisur musste er nicht ändern, denn er trug genau die selbe Frisur wie Sasuke. So verließ er das Badezimmer und zeigte sich Wiki. Diese stieß einen anerkennenden Pfiff aus und umkreiste Cloud einmal.

„Mir gefällts ziemlich gut, aber ein paar Sachen müssen noch geändert werden.“, sagte Cloud und sah dabei Wiki an.

Diese nickte und zupfte ein wenig an dem Hemd herum, so dass der Ausschnitt v-förmig nach unten verlief.

„Und was wäre das?“, fragte Wiki und sah ihren Neffen genau an.

Cloud schluckte und erwiderte:

„Nun, Sasuke kann eine Technik einsetzen, die man Sharingan nennt und dadurch verändern sich seine Augen. Dazu hat er noch ein Mal auf dem Rücken, das sich dann in kleinen, schwarzen Flammen über seinen Körper zieht“

Wiki nickte und grinste. Sie genoss es richtig, Cloud sprechen zu hören, denn dadurch bekam sie mit, wie sich ihr Neffe mit dem Charakter Sasuke identifizierte.

„Gut, dann werd ich mal schauen, was ich da machen kann! Halt jetzt einfach mal still!“, sagte sie und legte eine Hand über Clouds Augen, so dass dieser nichts mehr sehen konnte.

Cloud verspürte einen kurzen Druck auf seinen Augen, dann nahm Wiki bereits ihre Hand wieder weg und führte sie bis zu Clouds Rücken und ein wenig unter das Hemd, zog sie dann aber schnell wieder weg.

„So, fertig! Jetzt binde dir noch dieses Teil hier um und dann schau dich mal in dem großen Spiegel im Zimmer deiner Eltern an!“, sagte Wiki und zeigte auf die lila Binde, die auch Sasuke trug.

Cloud band sich die Binde um und folgte dann Wiki aus dem Zimmer. Sie gingen den Gang bis zur Treppe entlang, doch Wiki ging einfach gerade aus an der Treppe vorbei. Sie gingen den Gang weiter und Wiki öffnete eine Tür auf der linken Seite. Cloud folgte ihr und fand sich in einem großen Zimmer mit angrenzenden Räumen wieder. Cloud sah sich weiter um und bemerkte, dass es in diesem Zimmer genau wie in seinem Zimmer aussah.

Wiki holte einen riesigen Spiegel aus dem Schlafzimmer und stellte diesen vor Cloud.

Als dieser in den Spiegel sah, stieß er einen Freudenruf aus. Sie hatte es nicht nur geschafft, dass er wie Sasuke aussah, man könnte sogar meinen, er wäre Sasuke, so ähnlich wie er ihm sah.

„Na gefällts dir?“, fragte sie und sah ihn grinsend an.

Cloud drehte sich zu ihr um und sprang ihr um den Hals.

„Danke, ich seh so geil aus! Wenn Matt mich morgen so sieht, werden ihr die Augen ausfallen!“, sagte Cloud begeisterte und besah sich noch einmal grinsend sein Spiegelbild an.

Er trat näher an den Spiegel heran und sah, dass die Iris seines Auges nun wie das Sharingan der dritten Stufe aussah. Auch die Male des Fluches gingen ihm nun bis zum Gesichtsansatz und sahen einfach klasse aus. Er drehte sich nun einmal um sich selbst und sah dann wieder Wiki an. Er grinste über beide Ohren und ein tiefes Glücksgefühl durchströmte ihn.

„Komm, lass uns runter gehen und dich den anderen präsentieren!“, sagte Wiki und Cloud nickte begeistert.

Gemeinsam verließen sie Thomas` und Béatrices Zimmer und gingen hinunter ins Wohnzimmer. Als er das Wohnzimmer betrat, blickten seine Eltern, Nurarihyon und auch Léon auf.

„Sieht gut aus! Die Mädels morgen werden umfallen vor Hitze!“, sagte Léon und kam zu ihm herüber.

Auch er hatte sich seine Sachen angezogen und er hatte nun ein hautenges, schwarzes, ärmelloses Shirt und eine blaue Weste, mit Schnallen daran, übergezogen. Dazu trug er eine schwarze Hose und schwarze Schuhe. Um seine Ober- und Unterarme hatte er Bänder befestigt und Cloud fiel sofort auf, wenn Léon darstellen wollte.

„Siehst gut aus. Ist doch Jesse, als er von Yubel kontrolliert wurde, wenn ich mich nicht irre.“, sagte Cloud und sah grinsend seinen Bruder an.

Léon nickte und grinste ebenfalls.

Thomas und Béatrice sahen ihre Söhne wohlwollend an und schmunzelten, weil sich ihre Söhne so über ihre Kostüme freuten.

Béatrice erhob sich und sagte:

„Ich werde dann mal das Essen fertig machen!“

Mit diesen Worten ging sie in die Küche und fing an, das Essen vorzubereiten. Nach ein paar Minuten kam sie jedoch zurück und sagte:

„Wir brauchen noch Brötchen für das Essen. Könnte die bitte jemand holen?“

Sofort meldeten sich Cloud und Léon für diese Besorgung und Thomas sagte skeptisch:

„Ihr könnt ja die Brötchen holen, aber wäre es nicht besser, wenn ihr euch erst mal umzieht?“

Beide Brüder sahen sich an und grinsten. Dann erwiderten sie beide gleichzeitig wie aus einem Munde:

„Nö. Wir gehen so!“

Thomas seufzte auf und holte sein Portmonee hervor. Er gab Léon fünf Euro und die beiden Brüder zogen sich ihre Schuhe an. Sie verließen die Villa und machten sich auf dem Weg zum Tor, wo sie Markus und Christy trafen.

Als Christy Cloud sah, vielen ihr fast die Augen aus dem Kopf und ihr Mund stand einen Moment lang offen. Auf Clouds Gesicht zeigte sich wieder ein Grinsen, aber diesmal nahm es teuflische Züge an.

Christy wollte sich auf Cloud stürzen, doch dieser drückte sie gegen das Tor und sah ihr tief in die Augen.

Seine Hand fuhr rechts an ihrem Gesicht entlang und sie verlagerte ihren Kopf sofort so, dass dieser in Clouds Hand Platz fand, während Clouds Gesicht an ihrer linken Gesichtshälfte vorbei glitt und er ihr ins Ohr hauchte:

„Sag mir, dass du es auch willst!“

Sofort wurden ihre Beine schwach und sie hatte es nur Cloud zu verdanken, dass sie nicht auf den Boden sank, da dieser sie stützte. Ihre Hand krallte sich in seinem Hemd fest und sie flüsterte:

„Ja, ich will es!“

Es war nur ein Flüstern, zu mehr war sie nicht im stande.

Clouds Grinsen wurde eine Spur breiter und er biss zu. Von Christy kam ein erregtes Stöhnen. Cloud sog so viel von ihr, wie er konnte und ließ dann von ihr ab.

Seine Zunge schnellte über die Bisswunde, die sich sofort wieder verschloss. Er half Christy wieder aufrecht auf die Beine und erkundigte sich, wie es ihr ginge, doch sie war zu keiner Antwort in der Lage, denn sie hatte einen glasigen Ausdruck in den Augen.

Er wollte Christy zurück zur Villa bringen, doch Markus sagte ihm, dass er das erledigen würde.

So verabschiedeten sie sich von Christy und Markus und verließ das Familiengrundstück. Léon sah seinen kleinen Bruder an und hatte dabei ein schmutziges Grinsen aufgesetzt. Cloud fiel das auf und er fragte:

„Was ist jetzt schon wieder?“

Léons Grinsen wurde noch eine Spur breiter und er sagte:

„Hast du es nicht gemerkt? Du hast Christy gerade den Höhepunkt der Gefühle beschert!“

Cloud sah seinen Bruder einen Moment lang verdutzt an, doch dann begriff er und er fragte stotternd:

„M-meinst du damit, dass ich sie zu einem Or-Org...!“

Den Satz ließ er unausgesprochen in der Luft stehen und musste schlucken, als Léon mit einem schmutzigen Grinsen nickte.

Sie liefen die Hauptstraße hinunter und waren schon bald bei einem Supermarkt angekommen, der noch offen hatte.

Cloud versuchte nicht mehr daran zu denken und betrat zusammen mit Léon den Supermarkt. Sie gingen nach hinten zur Backstation, nahmen sich eine Tüte und eine Zange. Dann jedoch hielt Léon inne und fragte an Cloud gewandt:

„Hat Papa eigentlich gesagt, wie viele Brötchen wir mitbringen sollen?“

Cloud schüttelte den Kopf und zählte durch, wie viele Personen sie waren.

„Zählt man Markus und Christy mit, dann sind wir acht Personen. Wenn jede Person zwei Brötchen isst, brauchen wir insgesamt 16 Brötchen!“, sagte Cloud und gemeinsam machten sich die Brüder daran, die Brötchen aus den Behältern in die Tüten zu packen.

Als sie fertig waren, hatten sie drei große Tüten in den Händen und so machten sie sich mit ihrer Beute auf den Weg zur Kasse.

Vor den Kassen war ein Stand mit Zeitschriften aufgebaut worden und ein paar Jungen im Alter von 10 bis 11 schauten sich gerade ein paar Megahirozeitschriften durch. Léon ging zu den Zeitschriften und nahm sich ein Fußballmagazin daraus hervor. Die Jungen wurden auf die beiden Brüder aufmerksam und starrten sie mit großen Augen an.

Cloud warf den Jungen einen musternden Blick zu und sie machten sich lärmend aus den Staub.

Léon und Cloud gingen gemeinsam zur Kasse und stellten sich hinten in der Schlange an.

Die Leute im Laden hatten Cloud und Léon schon die ganze Zeit komische Blicke zugeworfen und auch jetzt an der Kasse ging es ihnen nicht anders. Sie gaben aber auch ein zu komisches Bild ab. Zwei Teenager mit blasser Hautfarbe und die noch dazu ziemlich seltsam gekleidet waren. Es schien jedoch niemanden zu stören, dass Cloud mit offenem Hemd herum lief. Wahrscheinlich nicht, wenn man bedachte, dass es draußen knapp 34°C im Schatten war.

Die Schlange rückte auf und vor Cloud und Léon waren die Kinder, die so lärmend vom Zeitungsstand weggerannt waren.

„Wozu die Zeitschrift? Ich wusste nicht, dass du dich für Fußball interessierst!“, sagte Cloud und warf einen Blick auf das Magazin auf dem Warenband.

„Ich interessiere mich nur für die Mannschaft von Bayern München. Bald beginnt doch die Bundesliga und da will ich mich wieder auf den neusten Stand bringen.“, erwiderte Léon und sah auf die Zeitschrift, auf deren Titelseite die Trainer Jürgen Klopp und Joachim Löw abgebildet waren.

Die Kinder drehten sich ständig zu Cloud und Léon um und Léon musste sich ein Lachen verkneifen. Als sie endlich an der Reihe waren, zog Léon sein Portmonee aus seiner Hosentasche und bezahlte das Magazin und die Brötchen. Die Kassiererin warf den beiden Brüdern nur einen kurzen, argwöhnischen Blick zu, bevor sie das Geld von Léon entgegen nahm.

Nachdem sie bezahlt hatten, verließen sie den Supermarkt und machten sich wieder zurück zur Villa.

Als sie diese betreten hatten, atmeten sie erleichtert auf, dass sie dieser sengenden Hitze entkommen waren und nun in der Kühle der Villa standen.

Sie gingen ins Wohnzimmer und fanden dort Thomas, Wiki, Nurarihyon, Christy und Markus vor.

Als sie eintraten, wandten sich ausnahmsweise alle Blicke auf sie und Wiki fing wieder an zu grinsen.

„Na, da sind ja unsere süßen, kleinen Verführer!“, sagte Wiki, erhob sich und ging zu den beiden Brüdern hinüber und nahm ihnen die Brötchen ab. Cloud lief sofort rot an und Léon verschlimmerte dies noch, indem er sagte:

„Ich hab doch gar nichts gemacht. Cloud ging Christy an die Wäsche!“

Cloud wollte gerade etwas harsches zu seinem Bruder sagen, als die Stimme seiner Mutter aus der Küche ins Wohnzimmer hallte.

„Lass es, Cloud. Deine Entwicklung macht weitere Fortschritte und das ist gut so. Jetzt kommt beide in die Küche und holt das Besteck!“, sagte Béatrice aus der Küche heraus.

Die beiden Brüder machten sich auf den Weg in die Küche, holten dort das Geschirr und deckten den Tisch.

Sie setzten noch die Untersetzer auf den Tisch und schon kam ihre Mutter mit zwei großen Pfannen voller Hähnchenschenkel und stellte diese auf die Untersetzer.

„Essen!“, verkündete sie.

Sofort kamen alle angetrabbt und setzen sich auf die Stühle.

„Wenns Essen gibt wird selbst der stärkste Dämon lammfromm!“, sagte Béatrice und musste schmunzeln, wie sich Nurarihyon brav an den Tisch setzte.

Dieser hatte es natürlich gehört und erwiderte:

„Wenn es etwas Gutes zu essen gibt, würde ich fast alles stehen und liegen lassen! Mit Ausnahme von Wiki vielleicht!“

Sofort schlich sich ein Grinsen auf Clouds Lippen, doch Markus kam ihm zuvor, denn er sagte:

„Für Wiki würdest du das Essen auch vom Tisch fegen und mit ihr gemeinsam den Nachtisch genießen!“

Das Essen begann und der Dämon erwiderte:

„Klar, der Nachtisch ist doch immer eine Verführung, vor allem, wenn er so süß ist wie Wiki!“

Darauf herrschte allgemeine Stille, bis Léon einwarf:

„Aber so einen Nachtisch kann man auch woanders vernaschen!“

„Wie zum Beispiel im Bett!“, sagte Christy.

„Oder gesittet am Tisch!“, fügte Béatrice hinzu.

„Oder unter der Dusche!“, fügte Cloud noch hinzu und spielte so auf die Situation an, wo er Nurarihyon und Wiki erwischt hatte.

Wiki hatte bei Clouds Worten einen Schluck von ihrer Selter genommen und aufgelacht, wodurch sie sich verschluckt hatte.

Dadurch prusteten alle los, weil Wiki ein ziemlich komisches Bild dabei abgab.

Als sie sich wieder beruhigt hatten, sagte Wiki:

„Na wart mal ab, wenn du deine erste Freundin hast und mit ihr schlafen willst. Das nehm ich mit einer Kamera auf und stell es bei Youtube rein!“

Cloud erstarrte mitten in seinem Bissen und sah seine Tante ungläubig an.

Christy warf dazu noch ein:

„Dann musst du mich aber erst fragen, ob du das Video dann ins Netz stellen darfst, denn ich werd da ja schließlich auch zu sehen sein.“

Cloud wurde immer röter um die Ohren. Seine Mutter bemerkte dies natürlich und sagte:

„Solange Cloud minderjährig ist, darf ihn keine erwachsene Frau anrühren!“

Cloud atmete erleichtert auf und hoffte so, dass seine Mutter dieses Thema beendet hatte, doch Christy erwiderte:

„Ist doch kein Problem. Solange kann ich warten und Cloud wird schon auf mich warten und kein anderes Mädchen anrühren!“

Thomas ließ ein Räuspern vernehmen und sagte:

„Darauf würde ich mich nicht verlassen. Du weißt doch, wie männliche Jungvampire in der Pubertät sind!“

Cloud warf seinem Vater einen fragenden Blick zu. Wiki bekam den fragenden Blick ihres Neffen mit und sagte darauf zu Cloud:

„Heißt auf deutsch, dass Jungvampire in der Pubertät alles nageln, was nicht bei drei auf den Bäumen ist!“

Cloud fiel die Gabel aus der Hand und diese fiel laut klappernd auf den Teller.

„Sehr geschmackvoll, Victoire. Wir versuchen Cloud ein normalen Umgang zum Thema Sex zu vermitteln und du kommst mit solchen Geschmacklosigkeiten!“

Das Béatrice mit diesen Worten das Thema nun abschloss, war jedem am Tisch klar und Thomas schnitt nun ein anderes Thema an.

„Jungs, ich möchte, dass ihr nach dem Essen hoch in eure Zimmer geht und eure Sachen packt, denn ihr werdet zusammen mit Wiki, Nurarihyon und Matt ein Wochenende in Leipzig verbringen!“, sagte Thomas zu seinen beiden Söhnen.

Diese nickten und als sie alle fertig waren, schickte Thomas die beiden Jungvampire sofort auf ihre Zimmer.

„Weißt du, wo wir dann übernachten werden?“, fragte Cloud seinen Bruder, als sie an ihren Zimmer angekommen waren.

Léon schüttelte den Kopf und erwiderte:

„Vielleicht haben Mama und Papa bereits etwas arrangiert! Werden wir ja morgen sehen! Ich pack jetzt erst einmal!“

Damit ging Léon in sein Zimmer.

Auch Cloud ging in sein Zimmer und fing an seine Sachen zu packen. Als er seinen Koffer gepackt hatte und diesen anhob, machte es knack und der Henkel löste sich vom restlichen Koffer. Dieser fiel auf den Boden, und klappte mit einem dumpfen Geräusch auf. Cloud fluchte und sah, dass der Koffer in zwei Hälften dalag.

Er zog seinen Zauberstab und reparierte den Koffer notdürftig.

Dann packte er seine Sachen wieder ordentlich rein und holte auch aus dem Badezimmer seinen Kulturbeutel und legte diesen in den Koffer.

Es klopfte an der Tür und Cloud öffnete diese.

Herein trat seine Mutter, die ihren jüngsten Sohn aufmerksam zusah, wie dieser seinen Koffer weiter packte.

„Na, schon aufgeregt?“, fragte Béatrice ihren Sohn.

Dieser nickte schmunzelnd.

„Bin gespannt, was Matt zu meinem Kostüm sagen wird!“, sagte Cloud und setzte sich auf die Couch.

Béatrice setzte sich zu ihm und erwiderte:

„Es wird ihr gefallen, da bin ich mir sicher.“

Cloud neigte den Kopf ein wenig nach unten und musste grinsen.

„Stimmt das eigentlich, was Wiki da vorhin gesagt hat?“, fragte er seine Mutter und schnitt damit genau das Thema an, das seine Mutter vorhin so brutal abgebügelt hatte.

Béatrice seufzte auf und sagte dann:

„Meine liebe Schwester hat so genau auf das Thema angespielt, worauf wir dich schonend vorbereiten wollten. Dein Vater und ich wollten, dass du einen natürlichen Umgang mit deinem Körper und dann auch mit dem Sex hast. Denn es ist nichts Ekliges oder verwerfliches, sondern etwas vollkommen normales. Jungvampire kommen mit 15 in die Phase, dass sie sich und ihre Jagdmethoden erkunden und ausfeilen wollen. So kommt es auch dazu, dass ihr euch stärker als sonst an Mädchen heran macht und mit diesen später auch schlaft. Das passiert so mit 16 oder 17. Denn dadurch könnt ihr während des Aktes auch Blut von dem Mädchen trinken. Und genau das ist der Punkt, warum ihr dann so verstärkt auf die Jagd geht. Einfach um euch zu profilieren und an mehr Blut zu kommen.“

Béatrice erhob sich und ging zu Clouds Koffer hinüber. Dort nahm sie diesen in Beschlag und hob ihn hoch. Sofort brach der Koffer wieder in zwei Teile auseinander und Clouds Kleidung landete auf dem Boden. Béatrice seufzte auf und sagte:

„Ich hol dir einen Koffer von deinem Vater!“

Mit diesen Worten verließ sie Clouds Zimmer und kam nach ein paar Minuten mit einem silbernen Koffer wieder. In diesen packten sie gemeinsam die Sachen und Cloud zog seine Kleidung, die er gerade trug, auf Anweisung seiner Mutter, aus und legte sie in den Koffer.

Nun stand er nur noch in Boxershorts da und betrachtete den fertig gepackten Koffer.

Béatrice erhob sich ebenfalls und sagte:

„So, jetzt aber ab ins Bett. Du musst morgen schließlich früh aufstehen.“

Cloud sah seine Mutter verwundert an und fragte:

„Wann muss ich morgen denn aufstehen?“

Béatrice seufzte auf und sagte:

„Morgen um fünf! Also gute Nacht!“

Cloud wünschte seiner Mutter ebenfalls eine gute Nacht und machte sich dann für sein Bett fertig.
 

Ende des 45. Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SakuraxChazz
2013-08-19T18:06:38+00:00 19.08.2013 20:06
Das Kapitel war so cool *.* Das ist anscheinend mein liebster Satz heute... Egal was ich kommentiere immer ist es cool.. Hmm.. Herausragend! Fantastisch! Ja das könnte man auch sagen^__^
Es hat mir sehr viel Freude bereitet dieses Kapitel zu betan. Zu Beginn war es etwas naja... nicht unbedingt langweilig, aber auch nicht wirklich interessant. Cloud hat eben Praktikum und bedient Kunden. Was man eben so macht wenn man in der Bäckerei ist. Aber schon cool, das Beate ihn direkt als Lehrling hatte haben wollen und nicht wusste, wen sie da eigentlich so beim Chef lobt. Da wird es Thomas sicher schwer gefallen sein nicht vor Vaterstolz zu platzen.
Das mit dem Präsentekorb war auch sehr nett. Es ist immer gut, wenn man mit einem guten Gefühl verabschiedet wird.
Das Cloud sich dann aufmacht zu Matt war wenig überraschend, als man erfuhr, das der Zug eine Umleitung fahren muss. Da musste ich direkt an den Mainzer HBF denken, wo kaum ein Zug fährt.. oder gefahren ist? Hat ja lange genug gedauert, bis sich da jemand berufen gefühlt hat was zu unternehmen. Und dann trifft Cloud auf dieses Arschloch. Tut mir Leid, aber ich glaube ich werde Siegfried nur noch so nennen. Einfach weil er es ist. So mit Matt umzuspringen. Wie der sich aufgespielt hat und das auch noch der Polizei gegenüber. Ich verabscheue solche Menschen. Ich denke auch nicht, das der sich jemals ändern wird. Der ist und bleibt ein Arschloch. Manche schaffen ja auch nochmal den Weg zurück, aber er wohl nie. Gut das thomas den Kontakt verbietet, auch wenn ich mir sicher bin, das Cloud den so oder so am liebsten nur noch von hinten sieht. Alleine schon wegen Matt xD Eifersucht ist in dem Fall schon was tolles. Hach und wie belanglos Beatrice da über Sex gesprochen hat. Einfach genial.
Ich freu mich auf die Animecon. Aber das muss noch einen Tag warten.
Oh der Titel des Kapitels ist sehr passend^^

LG Saku^^


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