Zum Inhalt der Seite

Encouragement

Draco x Cormac
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Encouragement

Das Quidditchspiel war seit einer guten Stunde vorbei und Draco saß immer noch hier am Spielfeldrand. Allein. Gryffindor hatte gewonnen und Slytherin mit einem großen Vorsprung geschlagen. Dabei hatte er sich dieses Mal so sehr angestrengt! Er war so nahe am Schnatz dran gewesen, seine Finger hatten die flatternden Flügel schon beinahe berührt, da kam Potter vorbei geflogen und hatte ihm den goldenen Ball vor der Nase weggeschnappt.
 

Schon wieder.
 

Es war frustrierend, jedes Jahr spielte es sich so ab. Das Stadion brach in Jubel aus und der Sucher, der den Schnatz gefangen hatte, wurde von seinen Mannschaftskameraden umringt, umarmt und gefeiert. Draco konnte dabei nur zusehen und sich lediglich ausmalen, wie es sich wohl anfühlte, so geehrt zu werden.
 

Mittlerweile machten ihm seine Mannschaftskameraden nicht mal mehr einen Vorwurf, so wie sie es noch zu Beginn seiner Sucherkarriere getan hatten. Nach jedem gescheiterten Sieg hatte Draco sich Schimpftiraden, Sticheleien und Beleidigungen anhören müssen, aber jetzt schenkten sie ihm nicht einmal mehr die kleinste Aufmerksamkeit. Sie kehrten ihm den Rücken, verließen das Spielfeld, resigniert. Draco glaubte mittlerweile, sie hätten sich von Anfang an keinerlei Hoffnung gemacht, am Ende des Spiels als Sieger hervorzugehen, als würden sie schon erwarten, dass Malfoy wieder einmal gegen Potter versagte.
 

Draco war, nachdem der Pfiff von Madam Hooch das Spiel für beendet erklärt hatte, einfach am Spielfeld stehen geblieben, mit seinem Nimbus Zweitausendeins in der Hand, der wie immer auf Hochglanz poliert war und sah der jubelnden Menge, die gänzlich in rot gekleidet war und dem Rest seiner Mannschaft hinterher, wie sie in Richtung Schulgebäude verschwanden.
 

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis die Jubelgesänge der Gryffindors nicht mehr zu hören waren.
 

An einem der Torpfosten gelehnt saß Draco inmitten des Spielfeldes, den Blick auf den See gerichtet, das Schloss lag weit entfernt hinter ihm. Er würde sich Zeit lassen, in die Kerker und in den Gemeinschaftsraum zurückzukehren, denn auf die enttäuschten Gesichter der Slytherins konnte er gut und gerne verzichten.
 

Draco seufzte. Es würde nicht lange dauern, bis sein Vater erfuhr, dass er den Quidditchpokal wieder nicht gewonnen hatte und dann würde er ihm eine Eule mit einem wütenden Brief schicken – so wie jedes Jahr. Draco wartete schon darauf, dass sein Vater eines Tages so außer sich sein würde, dass er sogar einen Heuler bekäme. Dann würde Draco in Grund und Boden versinken. Dabei wollte er doch nur, dass ihn einmal jemand lobte und sagte, dass er gut gespielt hätte.
 

„Hier bist du ja.“
 

Die Stimme riss Draco aus seinen Gedanken und erschreckte ihn so sehr, dass er zusammenzuckte. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er nicht mehr allein war. Er schaute zu der Person hinauf, die links neben ihm stand und auf ihn herabsah.
 

Das erste, das Draco auffiel, war der widerliche rote Schal, den die Person trug. Ein Gryffindor. Das hatte ihm noch gefehlt ...
 

„Hab mir schon gedacht, dass ich dich hier finde“, sagte der Typ im unbekümmerten Plauderton. Draco musterte den Jungen und musste sich erst einmal in Erinnerung rufen, wer ihn da gerade anquatschte. Cormac McLaggen war ihm nicht unbekannt, schon einige Male hatte er ihn im Schloss gesehen und sein Ruf war selbst bis in die Kerker vorgedrungen. In Hogwarts erzählte man sich, McLaggen wäre ein Aufreißer und sei bei den Mädchen sehr beliebt. Der Gryffindor müsste ein Jahrgang über ihm sein. Draco kannte alle Gryffindors aus seinem Jahrgang und da Cormac definitiv älter als er war, musste er ein Siebtklässler sein.
 

„Was willst du, McLaggen?“, fragte Draco.
 

„Ich habe dich gesucht“, grinste der Gryffindor und setzte sich einfach neben Draco, als wäre es etwas ganz normales, dass ein Gryffindor und ein Slytherin nebeneinander im Gras saßen und ein Pläuschchen hielten.
 

„Wieso?“, hakte der Slytherin misstrauisch nach. Irgendetwas musste doch dahinter stecken. Vorsichtig sah er sich um und erwartete schon, dass jeden Moment weitere Gryffindoofs hinter den Tribünen hervorgesprungen kämen, mit dem Finger auf ihn zeigten und lauthals lachten.
 

„Du hast nach dem Spiel so traurig ausgesehen. Ich wollte dich ein wenig trösten.“
 

Draco dachte, er hörte nicht richtig. Der Typ hatte sie ja nicht mehr alle! „Verschwinde gefälligst!“, fuhr Draco Cormac an. Er ließ sich doch nicht verarschen! „Falls es dir nicht aufgefallen ist, ich will allein sein.“ Na toll, das klang ja jetzt überhaupt nicht erbärmlich.
 

„Sei nicht so streng mit dir selbst“, überging Cormac seinen kläglichen Versuch ihn loszuwerden. „Du kannst nichts dafür, dass ihr verloren habt. Potter ist nun einmal der Beste.“ Na super, jetzt streute er auch noch Salz in Dracos Wunde.
 

„Dann geh doch zu deinem Potter, wenn du ihn so toll findest und feiert euren Sieg. Ist doch langweilig, immer zu gewinnen“, fügte Draco kleinlaut hinzu.
 

„Nein, ist es nicht“, entgegnete Cormac sofort. Wenn es stimmte, was er sagte, und er gekommen war um Draco zu trösten, dann machte er es ganz falsch. Er sorgte nur dafür, dass Draco sich noch mieser in seiner Haut fühlte. „Aber ich habe keine Lust im Gemeinschaftsraum zu sitzen und auf diesen Idioten anzustoßen.“
 

Fragend hob Draco eine Augenbraue in die Höhe und sah Cormac von der Seite neugierig an. Meinte er mit Idioten etwa ...?
 

„Ich kann Potter einfach nicht ausstehen!“ Der Gryffindor spuckte den Namen förmlich aus, wie Weasley damals die Schnecken, als dessen Fluch, der eigentlich Draco treffen sollte, sich gegen ihn selbst gerichtet hatte.
 

Aha, jetzt wurde es für Draco doch noch interessant. Diese Konversation nahm ja eine ganz neue Richtung. Cormac hatte sein Interesse geweckt und das war eine beachtliche Leistung, da Draco Malfoy sich bekannterweise nur für sich selbst interessierte. „Seit wann wird Potter denn von Seinesgleichen mal nicht verehrt?“
 

„Er hat mich nicht in die Mannschaft aufgenommen“, empörte sich Cormac beleidigt und plusterte die Wangen auf. Dabei wirkte er wie ein eingeschnapptes Kind, das man ins Bett schickte, obwohl es noch länger aufbleiben wollte. „Er weiß ja nicht, was ihm für ein Talent entgeht.“
 

„Das wette ich“, sagte Draco und seine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus. „Welche Position?“, fragte Draco und versuchte so desinteressiert zu klingen, wie es ihm möglich war. Vielleicht Jäger? Oder Treiber?
 

„Hüter“, verkündete Cormac mit einer Stimme, als wäre Hüter die beste Spielerposition beim Quidditch – aber das war die des Suchers, war ja klar.
 

Der Typ spielte also Quidditch? Und er konnte Potter nicht leiden? Das waren gleich zwei Dinge, die Draco wertschätzte. Irgendwie gefiel ihm dieser Kerl. Aus den Augenwinkeln musterte er den Jungen, der neben ihm saß. Sein Haar war ebenfalls blond, aber nicht so strahlend hell, wie das des Slytherins. Nein, es war eher mittelblond, beinahe schon braun und leicht gelockt. Draco verspürte das Bedürfnis, in das Haar zu fassen und sich eine Locke um den Finger zu wickeln.
 

„Aber hören wir auf, über mich zu reden. Ich bin wegen dir hier.“
 

Draco, der nicht wusste, was er daraufhin sagen sollte, riss nur die Augen weit auf und rutschte ein Stück zur Seite, als Cormac sich zu ihm rüber beugte.
 

Hatte dieser Kerl nichts Besseres zu tun, als ihn anzubaggern? Draco wusste ja, dass er unglaublich gut aussah, aber dass er jetzt schon auf das männliche Geschlecht so anziehend wirkte, war völlig neu für ihn. Warum musste er ausgerechnet ihn belästigen? Draco wollte doch nur seine Ruhe haben. Wenn McLaggen etwas zum Aufreißen brauchte, konnte er sich doch irgendein Mädchen – oder von ihm aus auch irgendeinen Jungen – suchen, willige Schüler gab es in dieser Schule doch genügend. Und genau das schlug Draco ihm auch gleich vor.
 

„Ich suche aber nach einer größeren Herausforderung“, hauchte Cormac und wackelte mit den Augenbrauen. „Außerdem siehst du so aus, als könntest du mal eine kleine Aufmunterung gebrauchen. Du hast so traurig gewirkt, als Potter den Schnatz gefangen hat.“ Cormac seufzte und knuffte Draco in die Wange.
 

„Rück mir nicht auf die Pelle, McLaggen!“ Der Gryffindor war ihm nun so nah, dass Draco die Farbe seiner Augen erkennen konnte. Die Iris war blaugrün und hatte braune Flecken.
 

„Ich dachte mir nur, ich sage dir, dass du heute gut geflogen bist, tut ja vermutlich sonst keiner.“ Damit hatte er den Nagel ziemlich genau auf den Kopf getroffen. Aber Draco wusste, dass er gut war, das musste man ihm nicht sagen, vor allem nicht ein Gryffindor!
 

„Du bist ein guter Sucher. Du spielst besser, als Chang und Summerby zusammen. Dass Potter unser Sucher ist, ist halt Pech. Niemand gewinnt gegen ihn. Nimm es also nicht persönlich.“ Cormac klopfte ihm auf die Schulter. Diese Geste sollte ihn vermutlich aufmuntern. Tat sie aber nicht.
 

Mittlerweile knirschte Draco bereits vor unterdrückter Wut mit den Zähnen. Seinen Nimbus hielt er schon bereit. Wenn Cormac weiter so einen Schwachsinn laberte, würde er ihm mit seinem Besen das Maul stopfen müssen. Er hatte es noch nie erlebt, dass jemand so mit ihm redete.
 

„Schau doch nicht so böse“, sagte Cormac, dem Dracos angespannte Miene nicht entgangen war und verzog das Gesicht. „Ich würde dich viel lieber mal lächeln sehen.“
 

Draco schnaubte. Falls das ein Versuch sein sollte, romantisch zu sein, dann war er gescheitert. „Du schaffst es nicht, mich zum lächeln zu bringen.“
 

„Wollen wir wetten? Ich kriege immer, was ich will.“ Arrogant grinste Cormac und Draco konnte nicht anders als seine Lippen anzustarren, die leicht geöffnet waren und unglaublich einladend wirkten.
 

„Und wie willst du das anstellen?“ Kaum hatte Draco diese Frage ausgesprochen, da spürte er auch schon Cormacs Lippen auf seinen. Warum er ihn nicht sofort wegschubste, wusste Draco nicht, stattdessen schloss er die Augen, gab sich diesem neuen Gefühl, dass durch seinen Körper jagte, einfach hin. Cormacs Lippen waren tatsächlich so weich, wie Draco sie sich vorgestellt hatte. Als er die fremde Zunge spürte, die in seinen Mund eindrang, seine eigene massierte und mit ihr spielte, schaltete sich sein Verstand aus und er ignorierte die Gewissheit, dass es ein Junge war, der ihn da gerade küsste.
 

Die Küsse wurden immer schneller, fordernder. Draco verspürte das Verlangen, seiner Arme um ihn zu legen, ihn noch näher an sich zu ziehen, doch bevor er dies tun konnte, löste Cormac sich von ihm. Draco war erstaunlich heiß geworden und seine Atmung ging mittlerweile stoßweise. Cormac hatte ihm buchstäblich den Atem geraubt. Der Siebtklässler schmunzelte süffisant, aber auch er hatte gerötete Wangen. Draco musste zugegeben, dass ihm das gerade gefallen hatte. Sehr sogar.
 

Und er wollte mehr davon.
 

„Siehst du, jetzt lächelst du doch.“ Cormac reckte sein Kinn und grinste ihn arrogant an. Draco hatte nicht einmal bemerkt, dass er lächelte, aber das kümmerte ihn kaum. Er griff nach dem roten Schal, den Cormac um seinen Hals trug und zog ihn zu sich heran um ihn erneut zu küssen.
 

Wenn Draco in Zukunft immer so getröstet werden würde, dann würde es für ihn gar nicht mehr so schlimm sein, zu verlieren.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Akisoldstuff
2011-12-30T00:16:46+00:00 30.12.2011 01:16
Hihi... ein anderes Pairing..Nein: Ein anderer Partner für den lieben Draco.
Für Harry findet man viele Verschiedene Partner, aber für den guten Draco...hach ja.

Ich muss sagen, ich war am Anfang ziemlich skeptisch, als ich gesehen habe, dass es mal was neues gibt mit Draco. und Ich wusste am Anfang nicht einmal mehr genau wer McLaggen ist..^^``
Aber ich las deine FF trotzdem und ich muss ehrlich sagen, dass sie mir ziemlich gut gefällt :)

Dein Stil ist angenehm zu lesen und der Oneshot ist schön aufgebaut, und vorallem das Ende gefällt mir gut. WEiter so! :)

Und ich habe im vorherigen Kommi gelesen, dass du noch eine Story mit dem Pairing hast... Also du entschuldigst mich? Ich muss gleich mal weiterlesen :)


Gruß AKl
Von:  Scifiarchaeologist
2011-08-08T23:13:02+00:00 09.08.2011 01:13
So nachdem mich deine andere CormacXDraco Story so angelacht hat hab ich mich mal in siner Galerie umgesehen XDD
Und hab dieses kleien Werk entdeckte...
Es ist definitiv eine Schande das es noch niemand kommentiert hat. Es ist einfach nur bezaubernd ^^

Ich bin wirklich ein Fan von seltenen Parings... ich mein wer will schon DracoXHarry lesen... das ist ja sowas von ausgelutscht XDD
Mit anderen Worten du hast mich total angesteckt mit CormacXDraco *Fähnchen schwenk*


Zurück