Im letzten Licht des Tages
Im letzten Licht des Tages packen die Pärchen und Familien ihre Handtücher, Badehosen und Taucherbrillen ein und verlassen den langen Sandstrand. Zurück bleibt nur ein junger Mann, der nahe dem Ufer im flachen Wasser sitzt und sanft auf und ab dümpelt. Er streicht sich die Haare aus dem Gesicht, die in den Augen einiger anderer das einzige sind, was ihn von seinem Bruder Alfred unterscheidet. Dabei könnten sie beide nicht unterschiedlicher sein, denkt er. Wie dumm die anderen doch manchmal sind. Es bleibt nur zu hoffen, dass sie jetzt aufhören werden, die beiden zu verwechseln.
Jetzt, da Alfred fort ist.
Der junge Mann seufzt und betrachtet nachdenklich die Sonne, die am Horizont untergeht, bis er plötzlich zusammen zuckt. Etwas hat seinen Rücken berührt. Überrascht dreht er sich um, um ein kleines Kind zu sehen, das hinter ihm im Wasser paddelt. Es ist, wie er mangels Badehose eindeutig feststellen kann, ein kleiner Junge.
„Nanu? Was machst du denn hier, eh?“
Weit und breit ist niemand am Strand zu sehen bis auf den Jungen, der über das ganze Gesicht grinst – kein Grinsen aus grundloser Freude, sondern eines aus Selbstbewusstsein und Zuversicht, Emotionen, die für ein so kleines Kind doch eigentlich zu kompliziert sein sollten. Langsam steckt das Grinsen den Mann an, der lächelt, dann leise lacht und den Kopf schüttelt.
„Alfred. Da bist du also wieder.“
(Ich... kann's eh nicht in Worte fassen. Danke fürs dranbleiben und alles. Ich zähle im Stillen die Favoriteneinträge und freue mir einen Keks, so einen leckeren mit Marmelade in der Mitte. Vielleicht liest man sich ja nochmal, liebe Leser in schwarz, weiß, grau und allen Farben, die es gibt.
Ich verbeuge mich. Vorhang, bitte.)