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Music enlight our world

Lyras Weg zurück
von

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Klänge der goldenen Harfe


 

"Uff..." stöhnte Lyra aus und wischte sich die paar Blutstropfen von ihrem Kratzer über der rechten Wange weg. Vor ihr schwebten noch immer hunderte von diesen Drachendämonen und sie wurde langsam schwach. Wenn sie denn jemals stark gewesen war... Lyra sah keinen Ausweg mehr. Sie musste sich fügen...

"Schon müde "Auserwählte"?" kam die lachende Antwort von Asyra die zwischen ihren Dämonen auf einem Thron der in der Luft schwebte, saß und genüsslich den ausweglosen Kampf ihrer Rivalin mitverfolgte.

"Pff... wenn du nur ein bisschen Mut hättest, dann würdest du gegen mich persönlich antreten!" warf Lyra ihr vor, sie hatte schon alles verloren, darum war es ihr bereits egal, ob sie noch etwas riskierte.

Asyras Gesicht verdunkelte sich.

"Du meinst also ich bin schwach?" flüsterte die Göttin der Gewitter.

"Ja..." hauchte Lyra.

"ICH soll SCHWACH sein... ich die Herrin der Wolken, des Donners, des Blitzes, des Sturmes und des Hagels? ICH DIE GÖTTIN ASYRA?" flüsterte sie und ihre Stimme war beunruhigend kalt.

Lyra ließ sich auf die Knie fallen und atmete schwer ein und aus, dann sah sie auf: "Was hast du davon? Was hast du davon, das Königreich zu regieren? Wozu willst du die absolute Macht? Gefällt dir das Königreich nicht so wie es ist?"

"DU dummes Mädchen, du hast keine Ahnung wie kaputt diese Welt ist - ich will sie nur wiederaufbauen!"

"Aufbauen was du zerstörst? Das hat nicht wirklich Hand und Fuß!" meinte Lyra zynisch. Sie stand schwankend auf und verfestigte ihren Blick, da ihr bereits schwindlig wurde. Sie starrte Asyra fest an: "Wozu die ganze Gewalt? Hass und Zwang sind die schlechtesten Mittel um ein Königreich zu führen! Also wozu willst du eine Königin sein, wenn du doch das Volk verachtest!"

"Ich verachte das Volk nicht!" kam die Antwort.

Lyra sah verwundert auf.

Asyra war ernst und schüttelte den Kopf: "Ich hasse das Volk nicht!"

"Aber warum quälst du es dann? Warum, Asyra?" fragte Lyra.

"Ich...Ich... du- tötet sie! Ich will sie nicht länger sehen müssen!" schrie Asyra plötzlich.

Die Dämonen griffen augenblicklich an. Lyra sah wie in Zeitlupentempo die Dämonen auf sie zu kommen, sie sah wie sie das Maul öffneten um ihr endgültig den Gar aus zu machen. Lyra war viel zu schwach um sich zu wehren, daher schloss sie die Augen und wartete ergeben auf den Tod.

"Schade... ich wollte doch so gerne ein einziges Mal auf der Bühne stehen und singen... nur ein einziges Mal - Mama und Papa...ich werde euch ganz schön vermissen!" und ein schwacher Anflug von Melancholie mischte sich in ihr tieftrauriges Herz.

Doch sie spürte einen schwachen Windzug und als sie die Augen öffnete, erstarrte sie. Lucian stand vor und er trug ein gewaltiges Schwert, womit er den Dämonendrachen von Lyra fern hielt.

"Lucian!" rief sie verwundert.

"Lyra du darfst nicht aufgeben. Es gibt etwas was du nicht von Asyra weißt!" knurrte Lucian.

"Was denn?" Lyra war verblüfft.

"HALT DEN MUND!" schrie Asyra und schickte die nächsten Dämonen gegen Lucian.

Doch dieses Mal war Damian zur Stelle und Lyra verstand das erste Mal warum die Menschen Damian mit einem ängstlichen Blick ansahen. Damians Körper wurde schmäler, gewaltiger und größer - er wurde zu einem Wesen das Lyra noch nie gesehen hatte.

"Was ist denn mit Damian los?" rief sie ängstlich.

"Lyra kennst du das mystische Wesen Amarok? Amarok ist der Name eines riesigen Wolfes aus der Mythologie des Volkes was in deiner Welt als Inuit bekannt ist. Es heißt, er jage und fresse jeden, der töricht genug sei, bei Nacht alleine auf die Jagd zu gehen. Anders als die echten Wölfe, die in Rudeln jagen, ziehe er es vor, alleine zu jagen! Damian ist die Verkörperung dieses uralten Wesens - in eurer Welt war zunächst in der Eiswüste zuhause und fühlte sich dort wohl - bis in das Volk der Inuit störte und verärgerte. Darum wurde Amarok auch als böser Dämon bezeichnet - aber ursprünglich war er der Schutzgeist dieses Landes!"

"Aha!" sagte Lyra schwach auf Lucians Erklärung.

"SO stehen wir einander wieder gegenüber alter Freund und Widersacher!" lächelte Asyra ihr kaltes Lächeln. Damian knurrte nur und griff an - Asyra ließ ihre Drachen gegen Damian antreten, doch Damian attackierte auch immer wieder sie selbst, so dass sie Lucian nicht mehr erreichen konnte um ihm den Mund zu verbieten.
 

"Was ist nun mit Asyra?" fragte Lyra, während sie mit Lucian gegen die Drachen kämpfte.

"Asyra war nicht immer böse!" rief Lucian und durchbohrte den Hals eines Drachens, der qualvoll zu seinen Vorgängern ging und starb.

"Wie jetzt? Ich dachte sie ist das "Böse in seiner reinen Urform"!" meinte Lyra und schlug die Harfe an.

Der Ton zerstörte die Drachen die sie angriffen und sie sah Lucian an.

"Asyra war einst die Prinzessin unseres Landes - doch die böse Schwester der Göttin die Halthor zur Retterin auserkoren hatte, legte einen schweren Fluch auf Asyra. Sie wurde Prinzessin von der bösen Göttin getötet und als Dämonin in das Leben zurückgeholt. Die Göttin gab Asyra die Kräfte der Göttin der Gewitter und gab ihr genügend Kraft um alles zu vernichten was es gab. Asyra tötete die Göttin und erschuf somit ein Ungleichgewicht. Seit diesem Tag entbrannte der Kampf um das Königreich Soleia, das Land das in purer Harmonie lebte. Die Königin und der König waren entsetzt als sie ihre Tochter wiedersahen und schickten ihren Sohn, Asyras Bruder in den Kampf gegen sie. Er konnte sie zwar zurückschlagen, doch Asyra kam zurück und der Bruder starb. Seit diesem Tag versucht Asyra das Königreich was sie im Stich gelassen hatte, zu zerstören! Als Rache!" erzählte Lucian.

"Aber ihr konntet nichts dafür, dass Asyra getötet wurde!" rief Lyra.

"In Asyras Augen ist es aber unsere Schuld und alle Nachkommen ihrer Familie sind ihre größten Feinde. Sie will alles tot und zerstört sehen!" kam die Antwort.

"Wie schrecklich!" rief Lyra. Dann fasste sie einen Entschluss als sie Asyras große traurigen und hasserfüllten Augen sah.

"Ich werde ihr helfen!" sagte sie.

Lucian sah sie nur stumm an und sagte: "Versuch dein Glück, Damian und ich halten dir den Rücken frei!"

"Okay... Damian!" rief sie.

Sofort kam der große Wolf aus der Luft auf sie zu gejagt und sie stieg auf seinen Rücken. Gemeinsam flogen sie hoch in den Himmel. Dort wartete Asyra und bebte vor Zorn.

"Dummes, kleines Geschöpf - du hattest jetzt die einmalige Gelegenheit zu fliehen - dennoch rennst du in deinen Tod! Aber gut, es ist ja dein kümmerliches Leben, das du wegwirfst!" zischte die Göttin.

"Ich will dir helfen Asyra. Lös dich von deinem Zorn und von deiner Rache!" rief Lyra und schlug die Harfe an. Die Saiten vibrierten ganz leicht und der Ton ertönte strahlend rein und schön.

Asyra schrie gepeinigt auf: "HÖR AUF!!!!!"

Die Drachendämonen flogen vor ihre Herrin und fingen den Ton ab, sie zerfielen zu Sternenstaub und kehrten zu ihren Brüdern in den Himmel zurück.

"Du überlebst den heutigen Tag nicht!" flüsterte Asyra.

Damit hob sie ihre Arme und die Wolken wurden schwarz, gelber Nebel legte sich über das Land und die Menschen stöhnten vor Pein. Sie röchelten und bekamen schwer Luft.

"Verfluchte Hexe - sie will uns alle ersticken lassen!" keuchte Lucian und griff sich an den Hals, seine Sicht verschwamm.

"Majestät kommt zurück in die Burg!" rief der älteste Mönch bekam aber einen Hustanfall und sackte stöhnend zusammen.
 

"Hör auf damit - bitte verschone die Menschen!" rief Lyra.

"Niemals - sie haben mir damals auch nicht geholfen - ich wurde auch nicht verschont!" lachte Asyra schallend.

Blitze durchzuckten den Himmel, der Donner war Ohrenbetäubend. Die Blitze traten aus den Wolken heraus und überall wo sie auf dem Boden auftrafen hinterließen sie gewaltige Krater.

"NEIN!" schrie Lyra.

"HAHAHAHA!" lachte Asyra.

Blitze zuckten, Donner krachte, Hagelkörner prasselten vom Himmel und ein Orkan erhob sich aus den Wolken.

"AHHHH!" rief Lyra und klammerte sich an Damian fest der sich gegen den Sturm stemmte.

"Hör auf, bitte Asyra - lass mich dir helfen!" rief Lyra, sie hob die Harfe und spielte eine Melodie. Die Finger glitten wie von selbst über die Saiten und zupften und schlugen sie an.

"Bist du das Hathor, die mich lenkt?" fragte sich Lyra und als hörte sie eine leise Stimme, formten sich die Worte in ihrem Kopf: "Ja, vertrau mir, Lyra!"

"Ja..." flüsterte Lyra und als sie zu singen begann, hoffte sie sehnlichst Hathor mit diesem Lied zu erreichen.

"Kleines Mädchen zart und rein,

hör dies Wiegenlied von mir,

sei mein und bleib hier,

ich schütz dich vor der Menschen Gier!

Halt meine Hand und sei nicht traurig,

ich heil dich und hüt' dich gern!"

Asyra begann zu husten, sie schien keine Luft mehr zu bekommen, "hör auf... hör auf...“ flüsterte sie.

Doch Lyra dachte nicht daran.

"Kleines Mädchen zart und rein,

hör dies Wiegenlied von mir,

ich will dich halten sicher und warm,

gib mir die Hand und sei sicher

du bist behütet von der Gefahr!"

"AHHH!" schrie Asyra und hielt sich die Ohren zu.

"Kleines Mädchen zart und rein,

hör dies Wiegenlied von mir,

sei mein und wirst auch ewig hören,

ich hab dich lieb!"

Asyra griff sich an die Brust, krümmte sich zusammen und als sie dieses Mal schrie, schien es als würde schwarzer Rauch aus ihrem Mund strömen. Als es aufhörte, wurde Asyra ohnmächtig und sie begann zu fallen.

"DAMIAN!"

"Ja!" knurrte er und flog hinab, Lyra fing Asyra auf und blickte hinauf zum Himmel, der schwarze Rauch verformte sich immer wieder, bis er eine schwarze Silhouette von Asyra war und sich dich Ohren zuhielt.

"Das muss das böse Dämonische sein, dass Asyra die ganze Zeit beherrscht hat - wenn wir es zerstören, dann wird alles wie vorher!" rief Lyra.

"Dann nichts wie los!" rief Damian und flog mit ihr nach oben. Lyra schlug erneut die Saiten der Harfe an und der Klang war so stark wie noch zuvor, dann sang Lyra:

"Kleines Mädchen zart und rein,

hör dies Wiegenlied von mir,

sei mein und wirst auch ewig hören,

ich hab dich lieb!"

Der Schatten krümmte sich noch zusammen, einmal, zweimal und zerbarsten. Die Dämonendrachen lösten sich auf und wurden zu Sternenstaub, die Wolken wurden weiß und verschwanden, der Hagel wurde zu Lebenspendenden Regen und hüllte die Erde in sanftes Nass. Der Nebel wurde vom Regen weggespült und der Orkan wurde zu einem leichten, flüsternden Wind und strich sanft über die Gräser und Wiesen.

Lyra und Damian flogen langsam zurück zur Erde und Damian trug die ohnmächtige Asyra, die nun ganz normale Ohren hatte und keine Hörner mehr an der Seite hatte, während Lyra zu Lucian hechtete.

"Lucian! LUCIAN!" er lag ohnmächtig am Boden.

Lyra hob vorsichtig seinen Kopf auf ihren Schoss hoch und rief seinen Namen.

Er öffnete die Augen und er sagte lächelnd: "Danke Prinzessin Lyra!"

"Du bist und bleibst ein Idiot!" lachte Lyra nur.



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