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Kennenlernen

Draco x Harry
von

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Treffen

Draco hatte keinen sehr guten Tag. Nicht nur, dass ihm irgendjemand noch vor seiner ersten Unterrichtsstunde einen Juckzauber auf den Hals gejagt hatte und er daraufhin ins Krankenzimmer hatte gehen müssen (das 3. Mal schon diese Woche. Und es war gerade mal Dienstag) und dass er schon wieder fünf 'Verhex Mich!' Zettel auf dem Rücken hatte kleben gehabt, nein, zu allem Übel war heute auch noch das von McGonagall allwöchentlich angesetzte Treffen aller Achtklässler, zur Verbesserung der zwischenhäuslichen Beziehungen. Draco fand, dass es verschwendete Zeit war, McGonagall fand, dass es eine hervorragende Gelegenheit war, sich untereinander besser kennenzulernen und Differenzen aus dem Weg zu räumen. Jeder Jahrgang hatte einmal pro Woche eine Stunde lang eines dieser Treffen und heute waren die Achtklässler mal wieder dran.
 

Er bog um eine Ecke und eine Gruppe Ravenclaws kam ihm entgegen. Vermutlich Fünftklässler. Sie rempelten ihn an und einer sagte: „Todesser Abschaum!“
 

Draco verdrehte nur die Augen und ging an ihnen vorbei. Als er dumpfe Geräusche, gefolgt von leisen Flüchen hinter sich hörte, wandte er sich um und sah die vier Ravenclaws in einem Durcheinander aus Armen und Beinen auf dem Boden liegen.
 

„Ich bitte vielmals um Entschuldigung meine Herren. Mein Zauberstab muss sich wohl verselbstständigt haben.“ Blaise setzte seinen besten reuevollen Blick auf, den er auch immer bei den Lehrern anwendete, wenn er einer Strafarbeit entgegen sah. Der Effekt wurde allerdings durch sein breites Grinsen zunichte gemacht.
 

Draco konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen und drehte sich wieder um, um weiter zu gehen. Er hörte Schritte hinter sich und im nächsten Moment legte sich auch schon ein Arm um seine Schultern. „Gern geschehen, mein liebster Draco.“ Aus den Augenwinkeln sah er Blaises breites Grinsen. Draco erlaubte Blaise noch einen Augenblick, seinen Arm um ihn gelegt zu lassen, bevor er ihn von sich schob und die Augen verdrehte. „Ich brauch deine Hilfe nicht, Zabini. Ich bin keine Jungfrau in Nöten, die gerettet werden muss.“
 

Blaise grinste daraufhin nur. „Das glaubst du!“ Sie bogen um die nächste Ecke und sahen am Ende des Flures eine Gruppe Achtklässler, die schon vor dem Verwandlungsklassenzimmer versammelt war und auf Professor McGonagall wartete. Draco seufzte und stellte mit einem Blick über die Menge fest, dass Potter und Weasley noch nicht da waren, Granger aber schon. Sie sah nicht besonders glücklich aus und warf immer wieder einen Blick über ihre Schulter, während Longbottom ihr irgendetwas erzählte. Ein zweiter Blick zeigte, dass Thomas und Finnigan auch fehlten.
 

„Es scheint, die Gryffindors freuen sich über diese wöchentlichen Treffen genauso sehr wie du, mein lieber Draco.“ Blaise rempelte ihn leicht von der Seite an und grinste. Draco verpasste ihm einen eher unsanften Stoß, der ihn in Parvarti stolpern ließ. Sie warf ihnen einen bitterbösen Blick zu. Blaise antwortete mit einem gewinnenden Lächeln und einem Augenzwinkern.

Zu Dracos Entsetzen und Ekel, errötete sie daraufhin und wandte sich wieder ihrer nun kichernden Zwillingsschwester und Lavender Brown zu. Diese musterte Blaise anerkennend von Kopf bis Fuß und warf ihm dann einen anzüglichen Blick zu. Draco wandte sich angewidert ab. „Ich glaub, mir wird schlecht.“, sagte er zu Blaise, der immer noch ein überragendes Grinsen im Gesicht hatte.
 

„Oh, Draco, mein Liebling, du musst doch nicht eifersüchtig sein! Du weißt doch, du bist der Einzige für mich!“ Er beugte sich zu Draco hinüber und blickte ihn mit großen, treuherzigen Augen an. „Ich hab mich geirrt. Jetzt ist mir schlecht. Ich glaub, ich hab mich gerade in meinen Mund übergeben!“ Blaise brach daraufhin in lautes Lachen aus. Granger blickte zu ihnen herüber. Als ihr Blick den von Blaise traf, lächelte sie leicht und nickte ihm zu. Blaise hob die Hand und winkte ihr grinsend. Draco verdrehte nur erneut die Augen. Blaise hatte wirklich überhaupt kein Schamgefühl.
 

In diesem Moment öffnete McGonagall die Tür zum Klassenzimmer. „Guten Abend, meine Herrschaften.“, begrüßte sie sie, während sie die Tür noch weiter öffnete. „Kommen Sie herein!“ Die Schüler betraten, einer nach dem anderen, das Klassenzimmer und als Draco hinter Terry Boot an Professor McGonagall vorbeiging, murmelte Blaise ihm zu: „Unser Auserwählter und seine treuen Gefährten sind heute wohl mal wieder damit beschäftigt, die Welt zu retten und haben keine Zeit sich dem gemeinen Fußvolk anzuschließen.“
 

**
 

Harry, Ron, Dean und Seamus rannten um die letzte Ecke und bogen nun in den Korridor ein, in dem das Verwandlungsklassenzimmer lag. „Warum kommen wir eigentlich ständig bei McGonagall zu spät?“, keuchte Ron. „Lieber McGonagall als Snape.“, erwiderte Dean, ebenfalls keuchend. Harry war sich nicht so sicher, ob McGonagall so viel besser war als Snape (und warum zogen sie Snape selbst nach seinem Tod noch als Vergleich heran? Snape wäre mit Sicherheit stolz, wenn er wüsste, dass er so einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte). Sie blieben außer Atem vor dem Verwandlungsklassenzimmer stehen.
 

„Bereit?“, fragte Seamus und legte die Hand auf die Türklinke. Die anderen nickten. „So bereit, wie wir eben sein können, Alter.“, antwortete Ron. Seamus atmete einmal tief ein und mit einem Blick, als würde er gleich zu seiner eigenen Hinrichtung marschieren, drückte er die Türklinke hinunter und öffnete die Tür.
 

Als sie das Klassenzimmer betraten, saßen ihre Klassenkameraden in einem Stuhlkreis und spielten das Spiel, welches sie immer zu Beginn der Stunde spielten. Dabei bekam einer der Schüler einen Ball und musste dann etwas zu einem vorher von McGonagall bekannt gegeben Thema erzählen. Wenn man fertig war, musste man den Ball einem anderen Schüler zuwerfen und dieser musste dann etwas dazu sagen. Das ganze nahm etwa eine halbe Stunde in Anspruch und führte meistens zu a) Streit oder b) Tränen (in manchen Fällen auch zu beidem).
 

Im Moment hatte Ernie McMillan den Ball in der Hand. McGonagall blickte auf, als sie eintraten. „Wie nett von Ihnen, dass Sie uns auch noch mit Ihrer Anwesenheit beehren, meine Herren.“ Sie musterte die vier Gryffindors mit einem missbilligenden Blick. Harry sah aus den Augenwinkeln, dass Hermine die Lippen aufeinander gepresst hatte und ihnen einen mindestens ebenso strengen Blick zuwarf. Sie wurde McGonagall immer ähnlicher. Es machte Harry ein bisschen Angst.
 

„Nun, worauf warten Sie noch? Stehen Sie da nicht so herum, sondern setzen Sie sich! Sie halten die ganze Stunde auf.“ Sie schnaubte ungeduldig und Harry, Dean, Seamus und Ron beeilten sich unter gemurmelten Entschuldigungen, ihre Plätze einzunehmen. Harry spürte Hermines strafenden Blick auf sich, als er sich rechts neben sie setzte. Er versuchte, sie zu ignorieren und blickte stattdessen zu Ernie hinüber, der leicht sauer zu sein schien, weil er in seiner, mit Sicherheit, hochwichtigen Rede, unterbrochen worden war. Harry versuchte interessiert auszusehen.
 

Mit einem letzten missbilligenden Blick an die vier Gryffindors, räusperte McGonagall sich. „Wie ich bereits gesagt hatte, bevor wir so rüde unterbrochen wurden.“ Sie blickte Seamus böse an, der bei dem Wort „rüde“ angefangen hatte zu kichern. Dean rammte ihm den Ellenbogen in die Rippen und er verstummte. „Unser heutiges Thema sind die Weihnachtsferien.“, fuhr McGonagall fort. Harry hörte jemanden aufstöhnen. Vermutlich Seamus. McGonagall ignorierte ihn dieses Mal einfach. „Mister McMillan war gerade dabei, uns von seinen Plänen zu berichten.“ Sie blickte Ernie an. „Bitte fahren Sie fort, Mister McMillan.“
 

Und während Ernie davon zu erzählen begann, dass er zusammen mit seinem Vater, der den Manager von Puddlemere United persönlich kannte, zu einem Quidditchspiel gehen wollte, dachte Harry, dass dieses Thema zwar überaus langweilig, aber wenigstens eines der weniger ernsten war (vor zwei Wochen hatten sie über Professor Snape geredet, was zu einem riesigen Streit zwischen den 'Snape war ein bösartiger Schleimbeutel' und den 'Professor Snape war ein gerechter und großartiger Lehrer' Parteien geführt hatte. Geendet hatte das ganze mit dem wütenden Davonstürmen von Draco Malfoy, dicht gefolgt von Blaise Zabini, Theodor Nott und seltsamerweise auch Justin Finch-Flechtley. Harry hatte bis heute keine Ahnung was Justin damit zu tun hatte).
 

Ernie erzählte nun von den Plätzen, die sein Vater ihnen durch seine Kontakte hatte besorgen können und von den wichtigen Persönlichkeiten, die in ihrer Nähe sitzen würden. Harry lies seinen Blick durch die Reihen wandern, von einem gelangweilten Gesicht zum nächsten. Schließlich blieb sein Blick an Draco Malfoy hängen, der mit mürrischem Blick vor sich auf den Boden starrte und die Arme verschränkt hatte.
 

Es war seltsam, aber irgendwie waren sie in ihrer Stufe stumm zu dem Einverständnis gekommen, die letzten zwei Jahre mehr oder weniger zu ignorieren und so weiter zu machen wie zuvor. Vielleicht lag es daran, dass Harry es mehr als deutlich gemacht hatte, dass er keinen Groll gegen Malfoy oder irgendeinen der anderen Slytherins hegte oder vielleicht lag es daran, dass sie alle zusammen aufgewachsen waren und jeder von ihnen wusste, wie schwierig die letzten Jahren gewesen waren. Was auch immer es war, Harry war froh, dass die Dinge in Hogwarts wieder mehr oder weniger beim Alten waren. Er lächelte leicht.
 

Malfoy blickte auf. Als er sah, dass Harry ihn anlächelte, verengten sich seine grauen Augen misstrauisch und er warf Harry einen abschätzigen Blick zu, bevor er sich abwandte. Harrys Lächeln wurde daraufhin noch etwas breiter. Ja, manche Dinge konnten selbst ein Krieg und Voldemort nicht ändern.
 

Als Ernie nun davon erzählte, dass sein Vater sogar den Zaubereiminister höchstpersönlich kannte (was nun wirklich nichts so besonderes war. Harry kannte ihn auch. Und Ron. Und Hermine.) und man förmlich spüren konnte, wie die gesamte Gruppe in eine Art Wachschlaf verfiel, rief Blaise: „Langweilig!“ Harry sah McGonagall leicht zusammenzucken und konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Malfoy verpasste Zabini einen kurzen Tritt gegen das Schienbein. Ernie blickte entrüstet und nach Hilfe suchend zu McGonagall. Diese ignorierte ihn (Harry vermutete, dass sie Blaise innerlich dankbar war. So wie der Rest von ihnen auch) und er wandte sich wütend Blaise zu, welcher ihm nur ein strahlendes Lächeln zuwarf.
 

Ernie murmelte ein paar unverständliche Worte (zweifelsohne ein paar nicht sehr schmeichelhafte Dinge über Zabini). „Dann mach du es doch besser, Zabini.“, sagte er schließlich laut und warf den Ball, mit etwas mehr Kraft als vermutlich nötig gewesen wäre, zu Blaise hinüber. Dieser fing ihn mit einer lässigen Handbewegung aus der Luft. „Aber mit Vergnügen, lieber Ernie.“ Parvarti, Padma und Lavender kicherten.
 

Harry sah, wie Malfoy ihm einen angewiderten Blick zuwarf und Blaise dann erneut einen Tritt verpasste. Ernie verschränkte beleidigt die Arme. „Meine Pläne für die Weihnachtsferien?“, begann Zabini nachdenklich und warf den Ball dabei vor sich in die Luft. „Nun, ich werd vermutlich erst mal meine Mutter besuchen, die gerade in Tokio ist.“ Blaise grinste. „Tokio?“, fragte Lisa Turpin beeindruckt. „Angeber!“, murmelte Ron mürrisch.
 

Die Mädchen blickten Zabini fasziniert an. Er nickte. „Neujahr werd ich bei meinem Vater in Barcelona verbringen.“, fuhr er fort. „Nimm mich mit!“, hörte Harry Hannah Abbott rufen, was ihr einen wütenden Blick von Ernie einbrachte. Sie zuckte nur schuldbewusst mit den Schultern, als sie seinem Blick begegnete. „Nein, nimm mich mit!“, rief Lavender Brown und hüpfte leicht auf ihrem Stuhl auf und ab. Blaise zwinkerte ihnen zu.
 

„Der lügt doch!“, flüsterte Seamus und beugte sich zu Harry hinüber. „Der muss doch lügen, oder Harry?“ Seamus klang leicht verzweifelt. Harry war sich ehrlich gesagt nicht ganz sicher und zuckte nur mit den Schultern, während er beobachtete, wie Zabini ein strahlendes Lächeln nach dem anderen an die weiblichen Schülerinnen verteilte, die ihn anflehten, sie mitzunehmen.
 

„Ich mach alles was du willst!“, rief Padma Patil und Harry warf einen Blick zu McGonagall, die das ganze mit einer leicht skeptischen Mine beobachtete. Harry hatte früh festgestellt, dass sie sich aus diesen Situationen heraushielt und erst dann eingriff, wenn es gar nicht mehr anders ging.
 

„Meine Damen,“, begann Blaise lächelnd und Harry hörte Ron ein paar wüste Beschimpfungen murmeln. Hermine warf ihm einen alarmierten Blick zu. „Streitet euch bitte nicht. Ich bin sicher, wir finden eine Lösung, mit der alle einverstanden sind.“ Harry hörte ein paar verzückte Seufzer und sah Ron, Terry und Justin wütende Blicke in Blaises Richtung werfen. „Er ist so cool“, hörte er Parvarti, Lavender zuflüstern und scheinbar war das mehr, als Draco Malfoy ertragen konnte.
 

„Oh, in Salazars Namen!“ Mit diesen Worten riss Malfoy Blaise den Ball aus der Hand und warf ihn, ohne hinzusehen, von sich. Er traf einen nichtsahnenden Micheal Corner am Kopf.
 

**
 

Draco hasste die Stuhlkreisrunde. Er hatte nicht das geringste Bedürfnis, sich den anderen mitzuteilen, noch wollte er sich deren belangloses Gerede anhören. Blaise dagegen liebte die Aufmerksamkeit und hatte es doch tatsächlich geschafft, sich mit Leuten aus den anderen Häusern anzufreunden. Sogar mit Gryffindors. Nein, Blaise hatte wirklich kein Schamgefühl.
 

„Den Zauberstab etwas höher.“, sagte Potter und besaß sogar die Frechheit ihn anzufassen, um seinen Arm etwas anzuheben. Draco warf ihm den vernichtendsten Blick zu, den er in seinem Repertoire hatte. Potter bemerkte es nicht einmal. Blaise hingegen schon. Er grinste Draco zu und wandte sich dann wieder Weasley zu, der ihm gerade etwas erklärte.
 

Draco hasste den zweiten Teil der Stunde fast so sehr, wie den Stuhlkreis. Seit zwei Wochen versuchten sie den Patronus Zauber zu erlernen. McGonagall dachte, es würde die Schüler einander näher bringen, wenn sie zusammen Zaubersprüche übten, die sie nicht im Unterricht behandeln würden. Diejenigen, die den Zauberspruch bereits gemeistert hatten, sollten den anderen Schülern helfen. Natürlich kannte Potter fast alle Verteidigungs Zaubersprüche und so musste Draco sich Woche für Woche sein vorlautes Gerede anhören.
 

„Versuch es nochmal.“ Potter blickte ihn auffordernd an und lächelte leicht. Vermutlich dachte er, es sei ermutigend. In Wahrheit war es brechreizerregend. Draco hätte Potter liebend gern seinen besten Zauberspruch gezeigt, dann wäre das dämliche Grinsen im Handumdrehen verschwunden.
 

„Expecto Patronum“, presste Draco zwischen den Lippen hervor. Mehr als ein silberner Faden war nicht zu sehen. Er hörte Blaise lachen und zeigte ihm den Mittelfinger, ohne hinzusehen. Das Lachen wurde noch lauter und war das Weasley? Draco verstand immer noch nicht, wie die beiden sich hatten anfreunden können. Wobei anfreunden vermutlich etwas zu viel gesagt war. Sie spielten regelmäßig Schach miteinander.
 

„Deine Erinnerung muss fröhlicher sein.“, sagte Potter und Draco hatte genug. Er fuhr herum und wollte Potter gerade sagen, wohin genau er sich seine fröhlichen Erinnerungen stecken konnte, als Justin Finch-Fletchleys Stimme hinter Draco ertönte. „Harry?“ Potter blickte an Draco vorbei zu Justin. „Kannst du uns kurz helfen?“ Potter lächelte. „Klar, ich bin sofort bei euch.“ Natürlich war Potter das. Draco verschränkte die Arme. Potter war zwar noch nicht damit fertig, ihm zu helfen, aber sollte er doch abhauen. Draco war das vollkommen egal.
 

„Du kommst auch ohne mich klar, oder?“, fragte Potter und lächelte. Nein! „Natürlich komme ich ohne dich klar, Potter. Geh schon und hilf deinen kleinen Fans.“ Draco blickte Potter finster an. „Alles klar“ Und mit einem weiteren Lächeln für Draco, verschwand Potter. Wieder hatte er Dracos Blick vollkommen ignoriert. Es machte keinen Spaß, wenn die Mühe nicht belohnt wurde. Missmutig blickte er Potter hinterher.
 

„Schon wieder eifersüchtig?“ Ein Kopf legte sich auf seine Schulter. „Du musst wirklich endlich lernen, dein Spielzeug mit den anderen Kindern zu teilen.“ Draco schnaubte. „Potter kann spielen, mit wem er will. Mir ist das vollkommen egal.“ Blaise lachte. „Aber sicher doch.“ Er blies Draco ins Ohr und lachte noch mehr, als dieser zusammenzuckte. Blaise trat einen Schritt zurück. „Draco, mein Liebling, ich dachte du hättest endlich gelernt, dass du ehrlich zu dir selbst sein musst.“ Draco zeigte ihm erneut den Mittelfinger. Blaise streckte ihm die Zunge raus. „Hab ich dir heute schon gesagt, dass ich dich hasse?“, fragte Draco und warf Longbottom einen bösen Blick zu, der verwundert zu ihnen herüber schaute. „Nein“, antwortete Blaise. „Aber hab ich dir heute schon gesagt, dass ich es einfach hinreißend finde, wie sehr du dich nach der Aufmerksamkeit unseres Auserwählten sehnst?“ Blaise war klug genug, einen Schritt zurück zu gehen, um so körperlicher Gewalt zu entgehen.
 

Draco wollte Blaise gerade ein paar seiner neuesten und kreativeren Beleidigungen an den Kopf werfen, als auf der anderen Seite des Raumes laute Rufe und Applaus zu hören waren. Draco und Blaise blickten hinüber und sahen Potter mit Finch-Fletchley, Hannah Abbott und Ernie McMillan in einem Halbkreis stehen und einen glänzenden, silbernen Bären anstarren.
 

„Sehr gut, Mister Finch-Flechtley“, lobte McGonagall und Potter klopfte Justin grinsend auf die Schulter. Finch-Fletchley wurde leicht rot und lächelte verlegen. „Danke!“ Draco blickte ihn mit wütend verengten Augen an. „Eingebildeter Angeber!“, murmelte Draco. Blaise lachte. „Wer? Potter oder Justin?“, fragte Blaise und grinste wissend. „Finch-Flechtley natürlich.“, antwortete Draco mürrisch. „Sieh dir seine selbstgefällige Visage doch an!“ Justin rieb sich mit einer Hand den Nacken und sah verlegen zu Boden. „Ja, ich sehe genau, was du meinst.“, sagte Blaise trocken. Draco schnaubte und fixierte Justin immer noch mit finsterem Blick.
 

„Als wäre es so was besonderes, diesen dummen Patronus Zauber zu meistern.“ Blaise lächelte leicht. „Dann hilf meinem Gedächtnis doch bitte auf die Sprünge, liebster Draco. Wie weit bist du nochmal mit dem Zauber?“ Draco verschränkte die Arme und blickte Blaise beleidigt an. „Du musst gerade reden! Wie weit bist du denn?“, entgegnete Draco und wusste genau, dass er klang wie ein eingeschnapptes Kleinkind.
 

Blaise grinste nur und hob seinen Zauberstab. Er schloss kurz die Augen und sein Gesicht nahm einen konzentrierten Ausdruck an. „Expecto Patronum!“ Aus der Spitze seines Zauberstabs brach etwas großes, silbernes hervor. Erstaunt beobachtete Draco, wie einen Augenblick später ein Adler anmutig über ihre Köpfe hinweg schwebte. „Was...“, begann Draco verwirrt und wurde von einem enthusiastischen Freudenschrei unterbrochen. „Du hast es geschafft!“ Ron Weasley kam zu ihnen herüber gerannt, das breiteste Grinsen im Gesicht, das Draco sich nur vorstellen konnte. Es war unheimlich. „Blaise, du hast es tatsächlich geschafft!“, sagte Weasley und klopfte Blaise freudig auf die Schulter.
 

Blaise folgte dem Adler mit großen Augen. „Ich habs geschafft.“, sagte er erstaunt, so, als könnte er es selbst nicht glauben. „Gratulation!“, sagte Potter lächelnd, der nun mit seiner Schar Hufflepuffs ebenfalls zu ihnen herüber kam. Draco beobachtete, wie der Adler sich langsam auflöste und schließlich komplett verschwand. Er konnte nicht glauben, was hier gerade passierte. Granger und Longbottom hatten sich nun auch der Gruppe angeschlossen und beglückwünschten Blaise ebenfalls. Dieser schien nun auch langsam begriffen zu haben, dass er tatsächlich einen Patronus zustande gebracht hatte und das Grinsen kehrte in sein Gesicht zurück.
 

Blaise sah aus, als hätte man ihm soeben das beste Weihnachtsgeschenk aller Zeiten überreicht und für einen Moment vergaß Draco, dass er eigentlich wütend war (nicht wirklich auf Blaise, mehr auf sich selbst, weil er den Zauber nach zwei Wochen immer noch nicht konnte und auf Finch-Fletchley, weil selbst der als Hufflepuff es vor ihm geschafft hatte. Ja, vor allem auf Finch-Flechtley!) und lächelte leicht. Die meiste Zeit über war Blaise ein Idiot und Draco würde ihm mehrmals am Tag liebend gern etwas hartes und spitzes gegen den Kopf werfen, aber er war ein liebenswerter Idiot und Dracos bester (und vielleicht auch einziger) Freund und deswegen war es in Ordnung, dass er den Zauber vor Draco gemeistert hatte.
 

Als die Schar von Gratulanten sich schließlich langsam auflöste, ging Blaise zu Draco hinüber und grinste breit. „Ich hab den coolsten Patronus überhaupt!“, sagte er und Draco lächelte. „Er ist nicht schlecht.“, gab er zu. Blaise blickte ihn schockiert an. „Nicht schlecht?“, fragte er entsetzt. „Nicht schlecht? Großartig, trifft es wohl eher!“ Draco zuckte nur mit den Schultern und Blaise warf ihm einen bösen Blick zu. Draco grinste. „Übrigens,“, sagte Blaise plötzlich und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Potter hat mich angefasst. Genau hier!“ Er deutete auf seine rechte Schulter. Als sich Dracos Mine daraufhin verfinsterte, lachte Blaise nur. „Ich hasse dich!“, sagte Draco und verschränkte beleidigt die Arme. „Ich weiß!“, antwortete Blaise und legte einen Arm um Dracos Schultern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-05-11T18:00:16+00:00 11.05.2011 20:00
Okay, wie fange ich am Besten an... Ich habe ziemlich hohe Ansprüche, gerade was Sprache und (vor allem HP-) Charaktere angeht, muss ich leider zugeben. :D
Aber ich muss sagen im Großen und Ganzen gefällt mir die Sache bis hier wirklich sehr gut! Ich finde du hast ein ziemlich gutes Sprachgefühl und triffst an vielen Stellen auch genau meinen Humor. Es liest sich alles sehr flüssig und an manchen Stellen musste ich sogar lachen. :D

Was mich nicht so ganz überzeugt hat, sind einige Charaktermerkmale (wie gesagt, ich hab da irgendwie hohe Ansprüche x.x), wie z.B. dass Ron und Harry „Scheiße“ sagen. Wieso auch immer, ich mag das stilistisch nicht so (auch wenn ich es früher selbst oft benutzt habe, muss ich zugeben) und weiche lieber auf Wörter wie „verdammt“ oder „mist“ aus.
Ich finde auch, dass Harry an manchen Stellen etwas zu viel lächelt und zu „fröhlich“ wirkt, als er z.B. mit Malfoy zusammenarbeiten muss. Anfangs könnten sie sich etwas mehr anfeinden, finde ich, aber das ist wohl Geschmackssache. :D Ich war auch etwas verblüfft, dass Ron sich anscheinend so gut mit Blaise versteht. Auch das fand ich etwas befremdlich, was aber vielleicht auch daran liegt, dass in den letzten FFs die ich gelesen habe Ron immer sehr, sehr Slytherinfeindlich war. xD Ich finde Rons Charakter ist immer sehr schwierig zu schreiben und er wird in den meisten Geschichten entweder total aufgedreht und kindlich dargestellt, oder total mürrisch. Beide Seiten passen nicht so ganz zu ihm, finde ich, – zumindest nicht nur. Irgendwie ein guter Mix aus beidem.

Okay, kommen wir zu meinen beiden Lieblingscharakteren: Blaise und Draco.
Beide hast du meinen Geschmack entsprechend wirklich recht gut getroffen. Was mir nur bei Draco nicht so ganz zusagt, ist das Schienbeintreten und der Mittelfinger, den er Blaise zeigt. Das sind beides Sachen die er in meiner Vorstellung nie machen würde, weil er sich immer eher elegant und kühl verhält. Aber auch das ist wohl Geschmackssache.
Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich selten FFs finde, in denen die beiden so charakterisiert sind, dass sie mir gefallen, und ich finde du hast das wirklich gut hinbekommen! :)
Was mir auch aufgefallen ist, dass du eine sehr gute Rechtschreibung hast (oder war das ein Beta-Leser? ;D), was ich auch eher selten antreffe. :D

Ah, und was mir noch aufgefallen ist – du schreibst irgendwo von „Achtklässlern“; Hogwarts hat aber nur sieben Klassenstufen. :) Ich weiß nicht ob das beabsichtigt war, wenn nicht kannst du es ja noch abändern.

So. Lange Rede, kurzer Sinn: Dein Plot gefällt mir (die Idee mit dem geheimen Brieffreund find ich echt originell :D), deine Sprache gefällt mir, dein Humor sagt mir zu und die Charaktere hast du auch recht gut hinbekommen. Ich habe es bis zum Ende gelesen (was selten vorkommt, oft höre ich nach einer Seite schon auf, weil mir die Charaktere gar nicht gefallen :D) und wünsche mir auf jeden Fall eine Fortsetzung!

Ich verstehe übrigens total was du mit dem Motivationsmangel meinst – mir geht’s ganz oft genauso, und ich neige deswegen auch zu One-Shots. :D
Ich hoffe trotzdem, dass du diese Sache hier nicht abbrichst, ich würde sie wirklich gern weiter lesen. :)

- Yaki



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