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Blood Painted

von

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6. Victim: Poison

Er hatte gewusst, dass er es tun würde.

Schon als er ihn zum ersten Mal gesehen hatte, hatte er es gewusst, weil er so sehr ein Lügner war wie all die anderen. Und es schickte sich für einen Anführer nicht, wie alle anderen zu sein.

Seine Lüge war der Glaube daran, dass er seine Dunkelheit bezwungen hätte. Aber das konnte man nicht; Michelangelo hatte es versucht. Er hatte versucht, seinen Hass zu ertränken in der Zeit, in der Liebe, im Körper eines anderen Menschen und doch war er jetzt hier, vor den Toren des großen, fast leeren Gebäudes, das nächtlich klar vor dem Frühlingshimmel zu erkennen war. Und wie sollte es ein anderer schaffen, wenn er, der Herr der Stadt und ihr wahrer Richter, es nicht schaffte?

Er wusste, dass viele Wachen in der Nähe waren, und eigentlich hätte er es nicht mal hierher, an die Mauern des Anwesens, schaffen sollen. Das er es doch getan hatte, war ein Zeichen von Inkompetenz, das ihn fast schon beleidigte - Immerhin versuchten sie, Michelangelos heutige Beute ganz gezielt vor ihm zu schützen. Mit einem Sprung war er auf der Mauer, mit einem zweiten im Garten und dann waren sie da. Sie waren zu viert und er lächelte, als sie ihm befahlen, stehen zu bleiben.
 

Seine Kleidung war in das Blut von einem halben Dutzend Wachen getränkt, als er den langen, dunklen Flur entlang ging. Sein Herz pulsierte die Kraft seines Körpers, sein Geist war geschärft vom Jagdtrieb seines Monsters und jeder Schritt federte von selbstbewusster Wachsamkeit; Er wusste, dass jeder Zeit noch mehr Wächter kommen könnten, aber er hatte keine Angst vor dieser Möglichkeit. Michelangelo spürte in seinem ganzen Körper, dass ER hier irgendwo war und er wünschte, er könne aufhören mit dieser Jagd, sich in SEIN Bett legen und so tun, als wären die Leichen in der Eingangshalle und im Garten nicht seine Schuld. Aber das Monster in seiner Brust rebellierte; Er hatte es lange nicht gefüttert und jetzt war es hungrig. Er hatte keine einzige Nacht in der Anstalt verbracht, in die sie ihn gesteckt hatten, denn sonst hätte sein großer Dämon die ganzen kleinen, die dort hausten, verschlungen.

Knurrend schüttelte er den Kopf; Jetzt war nicht die Zeit, über dumme Jungen nachzudenken, die ihr Leben weggeworfen hatten.

Vor der Tür des Opfers selbst waren keine Wachen; Vermutlich hatte man sie nach der Blamage des Abends zu gehen gebeten. Die Erinnerung entlockte ihm ein leises Glucksen, denn diese Rufschädigung war nur ein winziger Teil der Zerstörung, die heute noch angerichtet werden würde.

Das Türschloss war kein Problem; Er hatte den Schlüssel einem jetzt toten Bediensteten abgenommen. Der würde ihn nicht mehr brauchen.

Er ignorierte die protzig-moderne Einrichtung des Vorzimmers, durchschritt es zielstrebig bis zur Schlafzimmertür. Man hatte ihm genau beschrieben, welche es war, weshalb er jetzt die Klinke herunter drückte und die Decke betrachtete, unter der sein Opfer schlummerte. Noch vor ein paar Jahren hätte man ihn nicht in so einem erbärmlich hilflosen Zustand vorgefunden.

Michelangelo schnaubte geringschätzig und kletterte vom Fußende in das große Bett, riss die Decke weg - Und starrte auf ein leeres Kissen. Ruckartig drehte er den Kopf um, sodass er den rothaarigen Mann in der Tür lehnen sah, die Arme verschränkt, vereinzelte Sandkörner um seinen Körper verteilt, den Blick beherrscht, als wäre es normal, dass jemand mitten in der Nacht in sein Schlafzimmer eindrang.

"Ich hab mich schon gefragt, wann du kommen würdest."

Ohne zu antworten stand Michelangelo auf, überquerte die Matratze leichtfüßig und landete wenige Meter vor dem Rotschopf. Seine Bestie fauchte und knurrte, noch angestachelt durch den persönlichen Hass, den Michelangelo seinem Gegenüber entgegen brachte. Er duckte sich, bereit zum Sprung.

Seine Beute seufzte und der Sand verdichtete sich um ihn. "Zwing mich nicht, dich zu töten."

"Versuch´s doch."

In einer blitzartigen Bewegung duckte Michelangelo sich unter den staubigen Fangarmen durch und riss den Fernseher von der Wand, der klirrend zersprang, als er gegen die Sandkuppel neben dem Kopf des Opfers gedonnert wurde. Er ließ den Gegenstand mit einer Hand los und zielte mit dieser gegen den Bauch seines Gegners, der jedoch mit einem Schritt zur Seite auswich und mit einem Schnippen der Finger dafür sorgte, dass der Sand sich um die Hand des Angreifers schloss und dort zu Glas gefror. Michelangelos starrte seine Erstarrten Glieder eine Sekunde an, dann musste er sich unter dem nächsten Angriff des Rothaarigen weg ducken. Bereits auf dem Boden, setzte er zu einer Beinsichel an, die seinen Gegner ins Wanken brachte, doch als er mit einem Schlag seiner gläsernen Hand nachsetzte, verfehlte er, sodass die Splitter sich in seine Haut bohrten. Zumindest war er jetzt wieder frei und er stand auf, um dem Blick des anderen auf Augenhöhe zu begegnen; Der Rothaarige hatte noch nicht mal seine verschränkten Arme gelöst.

"Ist das alles? Du hast dir bisher wohl keine Gegner gesucht, sondern nur Opfer."

Mit einer ruckartigen Bewegung warf er die Splitter von seiner Hand auf den Rothaarigen, dann stürzte er sich in einer fließenden Bewegung auf diesen. So schnell, dass nicht mal der Sand reagieren konnte, war Michelangelo hinter ihm und rammte das Knie in das Kreuz seines sichtlich erstaunten Gegners. Der Rothaarige ging in die Knie und sein Richter hob sein Kinn, sodass er nach hinten in rot glühende Augen sehen musste.

"Du bist da auch keine Ausnahme.", flüsterte er fast zärtlich, bevor er den anderen in eine Welt voller Qualen schickte. Sie existierte nur in seinem Kopf, nur hinter seinen nach innen gerollten Augen, trotzdem schrie er den Schmerz, den er zu empfinden meinte, heraus, und riss an seinem Haar, als würde er die Bilder so aus seinem Inneren zerren wollen. Michelangelo wusste nicht genau, was sein Opfer sah, aber er genoss den Anblick. Sicher, er würde dieses mickrige Subjekt töten. Aber davor sollte er leiden. Nicht zuletzt dafür, dass er IHN mit zu begehrlichen Blicken bedacht hatte. ER, Michelangelos Welt, die er mit niemandem teilen würde.

Michelangelo ließ den Kopf seines Opfers los, sodass dessen Körper zu Boden sackte, wo er sich in Pein wand. Dieser unwürdige Wurm würde heute noch sterben, so viel stand fest. Er würde ihn in seine Segmente zerteilen, erst seinen Geist, dann seinen Körper, der jetzt wimmernde Geräusche von sich gab und bettelte, man möge aufhören, mit was auch immer sein krankes Hirn sich ausgesponnen hatte. Angewidert von der fehlenden Contenance

hob er den Blick - Und sah in blaue Augen voller Ungläubigkeit und Entäuschung, aber ohne eine Spur von der zu erwartenden Angst. Über die Schreie des Opfers hinweg hatte man nicht gehört, wie ER, angelockt von den Schreien, das Zimmer betrat.

Die beiden jungen Männer gingen fast synchron in Verteidigungshaltung, aber ER war abgelenkt, ließ den Blick besorgt zu seinem Freund auf dem Boden huschen. Erneut glühten Michelangelos Augen rot auf und verschlangen die blauen Iriden förmlich, als diese wieder auf den Henker gerichtet waren.

ER gab ein erstauntes Keuchen von sich, bevor seine Lieder zuklappten und seine Muskeln die Kraft verloren. Bevor ER zu Boden gehen konnte, fing Michelangelo IHN auf. SEIN Körper war angenehm fest und sehnig und er schnurrte leise, als er IHN ins Bett legte. Er wusste, dass diese Zärtlichkeit unangebracht war, aber er konnte nicht anders, als das seidige dicke Haar zu berühren, das unordentlich in die Stirn fiel, hinter der keinerlei Erinnerungen an diesen Zwischenfall mehr zurückgeblieben sein dürften. Er hatte sie gelöscht.

Mit einem bedauernden Blick auf den immer noch schreienden Rothaarigen wandte Michelangelo sich dem Fenster zu. Zu gerne hätte er ihn der gerechten Strafe zugeführt, aber SEIN Auftauchen hatte den Henker zu viel Zeit gekostet. Die Geschwister würden sicher bald auf dem Plan stehen, und mit ihnen der Rest der Hausbewohner.

Ein Satz, und er war aus dem Fenster, ließ sich von der Nacht verschlucken, in der er zum ersten Mal gescheitert war.
 

~♥~
 

Hallo, Leute! :D

Weil das Kapitel so kurz ist, hab ich es schon eine Weile fertig, aber ich dachte, ich arbeite etwas am nächsten Kapitel vor, damit die Wartezeit nicht so lang ist! Mal sehen, ob es mir gelingt! *lach*
 

So, und jetzt mal Hand auf´s Herz; Wer hat mit dem Verlauf dieses Kapitels gerechnet? ID° Ich fand es eigentlich, wenn man sich die Situation des letzten Teilabschnitts ansieht, recht offensichtlich, aber na ja, ich wusste ja auch, was passiert.

Im Folgenden wird es auch zum ersten Mal weiterhin um die Personen aus dem ´Poker`-Abschnitt gehen, aber dazu später mehr.
 

Insgesamt war das hier die vorletzte ´Missetat` von Michelangelo - Dessen Künstlernamen ich irgendwie vermissen werde, weil er mir genauso gut gefällt wie ihm selbst xD° - Also macht euch auf neun weitere Kapitel gefasst. Ich hoffe, ich schaffe das noch dieses Jahr... Welch ehrgeiziges Ziel. Für mich leider tatsächlich. *lach*
 

So, damit ich nicht mehr labere, als das Kapitel lang ist, hier noch eine Preview:

Im nächsten Kapitel wacht Naruto im Krankenhaus auf, kann sich jedoch nicht mehr erinnern, wie er dort hin gekommen ist und was passiert war. Seine Freunde, die ihn natürlich besuchen, wissen scheinbar mehr als er, aber kann er sich wirklich auf die Geschehnisse in der Botschaft konzentrieren, wenn Sasuke dabei ist und Naruto sich an das, was zwischen ihnen gelaufen ist, noch mehr als deutlich erinnern kann?
 

Das und mehr im nächsten Kapitel! :D Se ya soon - Hopefully xD°

SaSeme



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  solty004
2013-07-15T07:30:43+00:00 15.07.2013 09:30

Hey,
das Kapitel war genial. So verschleier geschrieben und doch so ofensichtlich um welche Personen es sich handelt! Was das innere Monster aus einen machen kann sieht man zu gut, aber was auch liebe aus einem machen kann und so noch schlimmeres zu verhindern. Das es nicht noch mehr Tote gibt, da für sorgten die blauen Kristalle des neuen gegen über. dass er sich nur noch auf ihn Konzentriert und alles anders nach hinten verlagert weil nur die Person wichtig ist vor ihn!

Ach das Kapitel war genau richtig von der Lenge, wen es länger gewesen wäre es nach meiner Meinung nicht so gut rüber gekommen. Nämlich dann wäre das Geheimnis volle wer verloren gegangen!!!!!

Freu mich schon auf das nächste Kapitel für mein Kopf Kino.
LG Solty






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