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Idaina Ai No Omoide - Teil 1

Juliettes Geschichte
von

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Vom Vergessen

Mit einem Seufzer ließ ich mich auf mein Bett fallen. Ich sah die Poster an meiner Wand an und dachte nach. Darüber, was wohl aus der Klassenfahrt geworden wäre, wenn ich ihn nicht getroffen hätte. Oder was passiert wäre, wenn ich unserer Beziehung eine Chance gegeben hätte. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.

Meine Augen bleiben auf einem Gackt-Poster haften und ich berührte unwillkürlich meine Lippen. Wie gerne wäre ich doch bei ihm. Was hätte nur alles passieren können. Warum um alles in der Welt bin ich nur so realistisch?

Mit einem Mal sprang ich auf und kramte in meinem Bücherregal. Ich zog das kleine japanisch Wörterbuch, mein Lehrbuch und mein Sprachtraining hervor. Ja, das nahm ich mir vor. Ich werde japanisch lernen wie noch nie. Vor 2 Jahren hatte ich bereits damit begonnen, aber leider habe ich sehr selten Zeit zu üben. Doch jetzt muss sich was ändern. Ich werde fließend japanisch Sprechen lernen, um Gackt irgendwann wieder zu sehen. Was das eine mit dem anderen zu tun hatte, wusste ich selber nicht. Aber ich war fest davon überzeugt, ihn irgendwann wieder zu sehen.

Entschlossen setzte ich mich an meinen Schreibtisch und schlug das Lehrbuch auf. Sorgfältig schreib ich die neuen Vokabeln der nächsten Lektion in mein Heft und sprach sie mehrmals vor mich hin. Eines der Wörter war "Vergessen". Als wäre es Schicksal. Aber ich will ihn nicht vergessen. Und er wird mich auch vergessen.

"Juliette, Essen kommen!"

Widerwillig stand ich auf und sagte mir die neuen Wörter immer wieder im Kopf vor. Während des Essens dachte ich an nichts anderes, als daran, dass ich unbedingt japanisch lernen musste. Mir war bereits im Vorfeld klar, dass sich meine Mutter gar nicht darüber freuen wird, wenn ich neben Englisch, Französisch und Spanisch in der Schule auch noch japanisch zu Hause lernen will. Schließlich hatte ich bald alle Hände voll zu tun, wenn ich jetzt nach den Sommerferien in die Sekundarstufe 2 komme. Und dann noch das Abi.

Ganz ruhig, redete ich mir ein, das wirst du schaffen.
 

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Inzwischen ist fast ein Jahr vergangen. Die gesamte 11. Klasse lang habe ich ihn nie vergessen. An meinem 17. Geburtstag saß ich vor dem Laptop und habe vergeblich auf eine Twitter-Nachricht von ihm gewartet. An Weihnachten schreib ich ihm bei Twitter und bekam keine Antwort. In wichtigen Klausuren habe ich an ihn gedacht und gehofft, er würde mir Glück bringen. Jeden Abend vor dem Einschlafen dachte ich an ihn und wünschte mir so sehr, ihn wieder zu sehen. Und wenn es das letzte ist, was ich in meinem Leben tun werde.

In einer Woche begannen wieder die Sommerferien. Ich saß an meinem Laptop und surfte etwas im Internet, als ich auf eine Seite stieß, die mich sehr interessierte. Gackt gab ein Konzert in Berlin. Da musste ich unbedingt hin. Ich hatte es nämlich tatsächlich geschafft, japanisch zu lernen. Jede freie Minute habe ich mich hingesetzt und Kanjis geübt, mir Grammatik und Zeitformen eingeprägt und japanische Zeichen gelesen. Das war möglicherweise meine letzte Chance ihn wieder zu sehen.

Leichtsinnig bestellte ich eine Karte... für 65 Euro. Schließlich wusste ich noch nicht einmal, wie ich nach Berlin kommen sollte. Aber das Konzert war eh in den Sommerferien, von daher war es nicht schwer, eine Freundin zu fragen, ob ich bei ihr schlafen dürfte. Obwohl das Konzert schon lange fest stand, ohne dass ich es wusste, bekam ich noch eine Karte. Die Allerletzte.

Danach schnappte ich mir das Telefon und rief meine Freundin Lisa an, welche in Berlin wohnte. Sie wusste auch nichts von dem Konzert und wollte am liebsten mit mir dahin gehen. Aber es gab ja keine Tikets mehr. Sie ließ mich bei sich übernachten und freute sich, dass wir uns endlich mal wieder sehen.

Leider war meine Mutter ganz und gar nicht davon begeistert. Sie hatte panische Angst, dass ich bei dem Konzert umkippen könnte; vor Freude oder vor Müdigkeit. Aber ich versicherte ihr, dass ich auf mich aufpassen kann, denn ich wurde dieses Jahr auch schon Volljährig. Sie ließ sich nach einer schier endlosen Diskussion breitschlagen und lies mich in der 2. Sommerferienwoche nach Berlin.

Voller Freunde kaufte ich mir ein Zugticket und bekam sogar noch einen Frühbucherrabatt. Nur noch 3 Wochen, dachte ich mir, dann siehst du ihn wieder.

Die letzte Schulwoche schien unendlich lang zu sein. Den anderen erzählte ich kaum von dem Konzert. Sie hielten mich ohnehin schon für bescheuert. Niemand aus meiner Klasse konnte etwas mit meiner Japan-Sucht anfangen. Wenn ich in der Pause Manga lese, werde ich nur gefragt, ob das wieder so ein Porno-Manga wäre. Langsam habe ich keine Lust mehr, den anderen zu erklären was es mit meinem Hobby auf sich hatte.

Am Tag der Zeugnisausgabe war ich schon so aufgeregt, dass meine Lehrerin fragte: "Hast du heute deine Tabletten vergessen, oder warum bist du heute so unaufmerksam?" Ich räusperte mich und grinste. Stimmt ja, die wissen alle nichts von dem Konzert. Aber nun konnte ich meine Emotionen nicht mehr im Zaum halten und kreischte: "In zwei Wochen geh ich zu einem Gackt-Konzert. Waah~ Das wird so geil." Ich grinste wie ein Honigkuchenpferd und meine Lehrerin schüttelte den Kopf. Meine Mitschüler begannen zu tuscheln, aber das war mir egal.

Nur noch 2 Wochen... 2 lange Wochen.

Ich malte mir viele verschiedene Möglichkeiten aus, was passieren könnte, aber ich wusste nicht, dass es ganz anders kommen sollte. Ich wusste auch nicht, dass es Menschen gibt, die im Gegensatz zu mir, vergessen können.
 

~ Ende - Idaina Ai No Omoide - Teil 1 - Vom Vergessen ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Uragirimono
2011-04-22T18:04:44+00:00 22.04.2011 20:04
muaaahhhhhhhhh ich will weiter lesen
ich qüal dich wenn du nciht bald hochlädst , und glaub mir meine foltermethoden sind richtig fies ~__________~
nein er darf nicht vergesssen >....< und wenn muss er sich eben wieder erinnern... oder hat sie was vergessen??
muahhh weiter lesen , los schnell machen >____>
lg nana
Von:  Asmodina
2011-04-17T09:24:47+00:00 17.04.2011 11:24
Ja, vergessen ist in dem Fall wohl unmöglich..schreib weiter!


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