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Kinder ihrer Zeit

von

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Weißes Rauschen

Soo, es geht weiter und dieses Mal sogar verhältnismäßig schnell. Vielleicht liegt es daran, dass ich jetzt an einer Stelle der Geschichte angekommen bin, die meine Motivation anfacht.

Danke nochmal an Kaataya dafür dass sie meine Sachen korrigiert :)
 

Das Fenster bot einen makellosen Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel, der sich zu seinem ehrlichen Erstaunen in keinster Weise verändert hatte. Harry hatte wenigstens Regen erwartet; schwarze Gewitterwolken, die mit Blitz und Donner seinen Verrat an Ginny in die Welt hinausschrien, schienen ihm angebracht.

Aber die Welt war ruhig und still, so wie sie um diese Uhrzeit zu sein hatte. Ein leichter Wind rauschte durch die Bäume und ein paar Insekten zirpten in den Büschen. Nichts außer seinem eigenen Leben war aus den Fugen geraten.

Er drehte sich auf den weichen, weißen Laken um und betrachtete die Gestalt neben sich, die ebenso in Gedanken versunken zu sein schien wie er. Dracos Brustkorb hob und senkte sich in einem regelmäßigen, langsamen Rhythmus, aber Harry konnte spüren, dass in dem blonden Mann derselbe Sturm tobte, der auch in Harry wütete und den er ebenfalls in der Welt außerhalb dieses Zimmers erwartet hatte.

In den letzten paar Minuten hatte keiner von ihnen ein Wort geredet. Harry hatte Angst vor dem, was es zu sagen gab, denn das war eine ganze Menge. Sie konnten nicht einfach so weiter machen wie zuvor, genauso wenig kam es für Harry infrage in Zukunft getrennte Wege zu gehen und einfach zu verdrängen was soeben geschehen war.

Plötzlich hatte Harry das Gefühl, die Dunkelheit, die ihm vorher noch mystisch, behaglich und sicher vorgekommen war, würde sich aufbäumen zu einem riesigen, bedrohlichen Ungetüm. Eine schwarze, zähe Masse, die ihn überrollte, ihm die Luft abdrückte.

Was hatten sie nur getan? Hatte er sich nicht noch beim Abendessen eingeredet, dass nie etwas zwischen ihnen passieren würde? Plötzlich war alles so schnell gegangen. Die ganze Zeit waren sie umeinander herum getänzelt, hatten nicht begriffen, was da zwischen ihnen passiert war und kaum war bei Harry der Groschen gefallen, hatte er eine ganze Lawine ausgelöst.

Als er Dracos Lippen auf seinen gespürt hatte, hatte sich sein Gehirn einfach ausgeklinkt. Sie waren in seinem Schlafzimmer, in seinem Bett, gelandet.

Sicher, wenn man seiner Frau schon fremd küsste, konnte man es auch gleich ganz durchziehen, dachte er. Der Hohn seiner Gedanken bescherte ihm einen pelzigen Geschmack auf der Zunge. Sein Magen fühlte sich an, als hätte jemand drei Stunden unermüdlich und pflichtbewusst darauf eingetreten.

Zu allem Übel musste er sich noch zusätzlich eingestehen, dass er sich über die Schuldgefühle, die sich in ihm wie Geschwüre ausbreiteten, ärgerte, weil sie etwas zerstörten, das wunderschön gewesen war und das er nie aus vollem Herzen würde bereuen können.

Mit Draco zu schlafen war eine gänzlich andere Erfahrung gewesen. Nichts ähnelte dem, was er kannte. Zugegeben, er hatte nicht die meisten Erfahrungen gesammelt, dennoch konnte er sich nicht vorstellen, dass es mit irgendwem sonst auf der Welt so intensiv hätte sein können. Es war als wäre alles um sie herum verblasst, hätte sich aufgelöst und sie in eine komplett andere Dimension versetzt, in der die bekannten Gesetze keine Gültigkeit mehr besaßen.

Der Körper neben ihm bewegte sich, drehte sich ebenfalls zur Seite. Dracos graue Augen wirkten traurig.

„Und jetzt?“, fragte er in einem Ton, als würde er erwarten, dass er, Harry, auf der Stelle aufspringen und ihn verfluchen würde.

„Ich weiß es nicht…“, gestand Harry wahrheitsgemäß.

Er wollte den anderen Mann anfassen, berühren. Schon wieder. Aber war das in dieser Situation angemessen?

War es überhaupt wichtig, angemessen zu handeln?

Keiner wusste, wie lange diese Nacht dauern würde. Jetzt kam sie ihm ewig vor, aber bald würde es hell werden und die Welt, wie sie eigentlich war, wäre wieder hergestellt. Es fühlte sich an, als würde ihm etwas die Luft abdrücken.

Dracos Finger, die denen eines Pianisten glichen, reckten sich vor und spielten mit einer von Harrys zerzausten Strähnen.

„Bereust du es?“, fragte er.

„Nein. Du?“

Er schüttelte den Kopf.

„Wir können das nicht einfach ignorieren“, stellte Draco nach einer kleinen Pause fest.

„Ja… ich weiß. Aber… ich will nicht, dass es zu Ende ist.“

Das Gefühl zu ersticken wurde schlimmer. Panik, den Blonden nie wieder zu sehen, stieg in ihm auf. Es gab immer Möglichkeiten sich aus dem Weg zu gehen. Was, wenn Draco ihn verlassen würde, wenn er so einfach wieder aus seinem Leben verschwand, wie er gekommen war?

„Ich auch nicht. Aber, ganz ehrlich, Harry. Kannst du das? Ginny und deine Kinder anlügen? Du bist verdammt nochmal verheiratet und hast eine Verantwortung. Ich kann das verstehen.“

„Ich will nicht, dass du aus meinem Leben verschwindest“, beharrte Harry und griff mit seiner Hand nach Dracos. Weiteratmen. Keine Panik.

„Aber was sollen wir denn machen? Jedes Mal, wenn wir uns sehen, werden wir uns an heute Nacht erinnern. Wie soll man denn da normal befreundet bleiben?“

„Wir können es doch versuchen. Lass uns diese Nacht einfach in guter Erinnerung behalten. Das muss sich ja nicht wiederholen. Wir akzeptieren, dass es passiert ist und gehen damit um wie erwachsene Menschen.“

Harry wusste selbst wie lächerlich und verzweifelt seine Worte klangen. Auch wusste er, dass er log. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass Draco geneigt war ihm zuzustimmen. Vielleicht, wagte Harry zu hoffen, konnte er den Gedanken ebenso wenig ertragen, das, was sie teilten, einfach fortzuwerfen.

„Das ist absolut wahnsinnig.“

Er seufzte und Harry fürchtete bereits, dass Draco nun einen Schlussstrich ziehen würde

„Sag mir rechtzeitig Bescheid, wenn du es nicht mehr aushältst…“, murmelte er dann nach einer, wie es Harry schien, ewigen Pause.

Harry deutete diesen Satz als Zustimmung.

„Das wird nicht passieren.“, erwiderte Harry und glaubte einen kurzen Moment lang sogar selbst daran. Er würde jetzt alles sagen, wenn es nur dafür sorgte, dass Draco blieb.

„Heute Nacht ist eine Ausnahme. Das ganze passiert nicht wieder.“, sagte Draco ernst, als wäre dieser Satz ein Zauberspruch, der alles wieder ins Lot bringen würde.

„Genau.“

Draco zog Harry in eine innige Umarmung und lehnte seine Stirn gegen Harrys. Das Gefühl der Atemnot ließ nur langsam und widerwillig von ihm ab, musste sich aber schließlich der Wärme und Geborgenheit beugen, die Dracos Körper verströmte. Wohlbehagen breitete sich in Harrys Gliedern aus, das sich in Hitze verwandelte, als ihre Lippen sich erneut trafen.

Die Nacht war noch nicht vorbei, wer sollte ihnen da verbieten, die letzten Stunden zu genießen?
 

Auch am Morgen, als Harry alleine, nach nicht mehr als drei Stunden Schlaf, im Gästezimmer erwacht war, hatte sich die Welt nicht verändert. Die einzigen, die einen Wandel durchgemacht hatten, waren er und Draco. Er sollte wirklich aufhören sich einzubilden, das Universum könnte nur im Geringsten daran interessiert sein, was in der Nacht geschehen war.

Nur mit viel Willenskraft hatte er sich von dem Blonden gelöst und war in sein Zimmer umgezogen. Sie waren schließlich nicht alleine und er konnte sich kaum etwas Schlimmeres vorstellen als James, der mit vor Schock geweiteten Augen seinen Vater im Bett mit Draco Malfoy vorfand. Nackt. Selbst wenn dieses Szenario recht unwahrscheinlich war, wollte er genauso wenig riskieren, dass einer der beiden Jungs mitbekam, wie er und Draco aus demselben Schlafzimmer kamen.

Abgesehen davon sollte er sich nicht an das Gefühl von Dracos Körper neben seinem gewöhnen, auch nicht an seine Lippen oder seine Hände, seine Haut, seinen Geruch. All das war ein Traum, den er letzte Nacht gelebt hatte und der sich nicht wiederholen sollte. Die wenigen Stunden Schlaf alleine zu verbringen, war die einzig akzeptable Lösung gewesen.

Trotzdem zog sein Herz sich schmerzlich bei dem Gedanken zusammen, dass es für sie beide keine Zukunft gab, weil er, Harry, schon eine hatte. Eine Zukunft mit Ginny und den Kindern, die er nicht aufzugeben bereit war. Was genau war es denn, was ihn mit dem Blonden verband? Eine gemeinsame Vergangenheit bestehend aus Hass und Gewalt, ein grausamer Krieg und jetzt eine verzehrende Leidenschaft, die sich keiner von beiden erklären konnte, konnte wohl kaum das aufwiegen oder ersetzen, was er mit Ginny teilte.

Er mochte sein spießiges Leben mit Frau und Kind, schätzte die Sicherheit.

Aber warum passierte dann sowas? Warum fühlte er sich jetzt derart hin und her gerissen zwischen zwei vollkommen unterschiedlichen Menschen?

Harry haderte in diesem Moment mit dem Schicksal und wäre am liebsten für immer im Bett liegen geblieben, bis er irgendwann eingeschlafen wäre und woanders wieder als jemand anderes aufwachte.

„Als wenn andere Menschen keine Probleme hätten. So was passiert alle Nase lang“, ermahnte er sich selbst.

An dem, was passiert war konnte er nichts mehr ändern. Es gab nur eins, was er jetzt tun konnte: Sich überlegen, wie es weiter gehen sollte.
 

Draco starrte seit einer Dreiviertelstunde auf die leere Betthälfte, die mittlerweile auch das letzte bisschen der fremden Körperwärme an die Umgebung abgegeben hatte. Er konnte nicht glauben, dass das alles tatsächlich passiert war, aber Harrys Geruch haftete immer noch in der Bettwäsche. Das, und der Geruch nach Sex.

„Verdammt!“, fluchte er und bedeckte sein Gesicht mit den Händen.

Wie konnte er denn nur so blöd sein und sich dieser Laune hingeben? Er tat sich selbst damit keinen Gefallen. Harry war verheiratet. Verheiratet!

Sicher, Draco hatte schon das ein oder andere Mal mit einer Frau geschlafen, die vergeben war, aber da war es flüchtiger, bedeutungsloser Sex gewesen.

Mit Harry standen die Dinge anders. Der Schwarzhaarige machte ihn geradezu wahnsinnig und bestimmte viel zu oft seine Gedanken. Es machte ihn rasend zu wissen, dass Harry in einer glücklichen Familie lebte. Nicht, weil er ihm diese nicht gönnte, sondern weil er wusste, dass dort kein Platz für ihn war. Früher oder später würde das auch Harry bemerken.

Das Bild wie er mit Ginny das Bett teilte, sie küsste, abends mit ihr auf dem Sofa kuschelte, verfolgte Draco schon seit einiger Zeit und bescherte ihm einen Gefühlscocktail aus Eifersucht, Enttäuschung Neid, Schuldgefühlen und Verzweiflung, mit dem er nicht umzugehen wusste.

Wann war es denn dazu gekommen? Schleichend wie eine fiese Krankheit hatte Harry sich in seinem Herz eingenistet und er hatte es erst bemerkt, als es viel zu spät war. Jetzt auch noch mit ihm zu schlafen war in etwa so, als würde man mit Magenkrebs jede Woche in einem mexikanischen Chilirestaurant essen. Der Schmerz wurde dadurch nicht besser.

Auf der einen Seite fühlte er sich unheimlich schuldig; Ginny war freundlich zu ihm gewesen, obwohl sie es nicht hätte sein müssen. Sie war zu einer respektablen Frau herangewachsen und hatte es nicht verdient hintergangen zu werden. Auf der anderen Seite flüsterte ihm eine trotzige Stimme zu, dass er den Weasleys im Allgemeinen nichts schuldete und dass er es genauso verdient hatte glücklich zu sein.

Mit etwas Glück würden diese Gefühle einfach irgendwann verpuffen. Vielleicht war die Anziehungskraft zwischen ihnen nur deshalb so hoch, weil sie sich mit einem heftigen Schlag entlud und würden daher nicht lange anhalten. Wie ein Gewitter, das mit unaufhaltsamer Stärke über das Land zieht, aber auch schnell wieder verschwindet…

… und einen Haufen Verwüstung zurücklässt.

Allein diese eine Nacht könnte Harrys Leben zerstören.

Was dachten sie sich dabei? Glaubten sie wirklich, sie könnten es bei diesem einem Mal belassen? Draco war sich sicher, dass Harry alles gesagt hätte, um ihn davon abzuhalten, ihre Beziehung, wie auch immer die geartet war, zu beenden. Er musste zugeben, dass es ihn mit einer tiefen Befriedung und Beruhigung erfüllte, weil nicht nur er gefühlsmäßig vollkommen hinüber war.

Trotzdem konnten sie nicht einfach annehmen, die ganze Zeit so weiter machen zu können, ohne dass es Konsequenzen haben würde. Waren sie naiv oder arrogant? Wussten sie sich nicht anders zu helfen oder waren sie einfach nur rücksichtslos?

Beide waren sie riesige Arschlöcher.

Draco strich über das verlassene, zerknitterte Laken. Diese Nacht war perfekt gewesen. Er würde in Zukunft nicht darauf verzichten wollen. Sobald man ihn mit Harry allein ließe, würden ihm die Sicherungen raus knallen.

Wenn Harry glaubte, sie könnten „einfach nur so“ Zeit miteinander verbringen, lag er falsch.

Es gab nur zwei Möglichkeiten: Keinen Kontakt mehr oder die Scheiße richtig zum Kochen bringen, indem er sich auf eine Affäre mit seinem Ex-Feind einließ.

Draco wusste, dass ersteres die einzig richtige Lösung war, aber sein Selbsterhaltungstrieb siegte über die Selbstlosigkeit. Der Gedanke, das einzig Gute in seinem Leben, abgesehen von Scorpius, zu verbannen, erschien ihm derartig unerträglich, ja sogar lebensbedrohlich, dass er meinte, es verkraften zu können, die falsche Entscheidung zu treffen.

Mit Harry fühlte er sich so lebendig und ausgefüllt, dass er in seiner Abwesenheit das Gefühl hatte zu vertrocknen, zu verblassen.

Er versuchte nicht daran zu denken, ob er es verkraften könnte, nur die Nummer zwei zu sein, das Geheimnis. Ganz abgesehen von der moralischen Fragwürdigkeit seiner Entscheidung war er sich nicht sicher, ob er sich selbst damit einen Gefallen tat. Er verstrickte sich da in etwas, das durch und durch dumm war, aber auch ganz und gar wunderbar.

Vor allem aber war es eine Frage, die ihn nicht in Ruhe lassen wollte:

Warum ausgerechnet Harry?
 

Als Harry das Gästezimmer verließ um zu duschen, hörte er von unten das Klirren von Geschirr und das Knistern von erhitztem Öl. Er war sich nicht sicher, wie er sich Draco gegenüber beim Frühstück, in Anwesenheit der Jungs, verhalten sollte. Er würde improvisieren.

Langsam zog er sich aus und drehte das Wasser schon einmal auf, so dass es sich aufheizen konnte. Sonnenstrahlen von draußen fluteten das ganze Badezimmer mit dem goldenen Licht der Morgensonne. Draußen sangen die Vögel ihre ersten Lieder des Tages. Harry konnte vom Fenster aus einen kleinen Teil des Gartens sehen. Ob Draco wohl einen Gärtner hatte? Anders konnte es eigentlich gar nicht sein. Eine Vielzahl von Pflanzen blühte dort unten. Arrangiert nach ihren Farben bildeten sie ein wogendes Meer aus Purpur, Violett und Weiß. Eine kleine, helle Bank stand unter einer großen Trauerweide, deren herabhängende Blätter angenehm im leichten Wind rauschten. Harry war kein Bücherfreund, aber er stellte es sich angenehm vor da unten zu sitzen und in einer Welt aus Geschichten zu versinken. Ob Draco viel las?

Wenn er recht darüber nachdachte, gab es noch so viel, das er nicht über den Blonden wusste, aber gerne wissen würde. Er stieg unter den Strahl heißen Wassers und hoffte inständig, dass sich noch genug Gelegenheiten dafür ergeben würden.

Als er nach seinem Duschgel greifen wollte, fiel sein Blick auf die bereitgestellten Duschutensilien. Nacheinander roch er an den verschiedenen Fläschchen, bis er eines erwischte, dessen Duft dem von Draco am nächsten kam. Ihm war es selbst peinlich, aber er entschied sich dafür. Während er sich mit der öligen Flüssigkeit einrieb, fühlte er sich wie ein kleines Teenagermädchen, das heimlich das Duschgel ihres Freundes benutzte - wenn sie nicht gerade an dessen Kleidung roch oder in ihr Tagebuch schrieb, wie unglaublich wundervoll doch alles war.

Er stellte das Wasser ab und begann sich abzutrocknen. Seine Bewegungen waren mechanisch. Auch nach der Dusche fühlte sich sein Körper ermattet und etwas schwächlich an. Kein Wunder bei der Nacht. Er konnte nicht verhindern, dass sich bei diesem Gedanken ein dümmliches Grinsen auf sein Gesicht stahl.

Es war, als litt er unter Schizophrenie. Ein Teil von ihm fühlte sich miserabel, schuldig, panisch, in die Ecke gedrängt und konnte nicht aufhören über die Folgen seiner eigenen Dummheit nachzudenken. Dieser Teil war es auch, der ihm stetig einflüsterte, dass er drauf und dran war alles zu zerstören, was er sich aufgebaut hatte und dass er tunlichst zusehen sollte sich von diesem Haus und seinem Besitzer zu entfernen. Für immer.

Der andere Teil jubilierte darüber, dass Draco seine Gefühle erwiderte und konnte an nichts anderes denken, als mit ihm zusammen zu sein. Es freute ihn, was zwischen ihnen passiert war und er wünschte sich nichts sehnlicher, als solche Begegnungen immer und immer wieder zu erleben. Dieser Teil von ihm pflanzte Bilder und Ideen in Harrys Kopf, wie sie zusammen in der Südsee oder in Kanada und sämtlichen Flecken der Welt dazwischen Urlaub machten, weil sie frei waren und ungebunden.

Harry wünschte, er könnte sich zweiteilen. Harry A würde dann mit Ginny ein glückliches Familienleben führen und Harry B würde mit Draco durch die Welt jagen und allerhand verrückte Dinge unternehmen, die zu tun sich beide zuvor nicht getraut hatten.

Natürlich müsste es dafür auch einen Draco B geben, dachte Harry. Schließlich war er nicht der einzige, der Kinder hatte.

Warum hatten sie sich nicht in der Schule so kennen lernen können?

Dann wären sie entweder jetzt noch zusammen oder hätten früh genug die Gelegenheit bekommen, es zu versuchen und irgendwann zu realisieren dass es nicht funktionierte. Vielleicht wäre er anschließend trotzdem mit Ginny zusammengekommen und es wäre nie zu dieser Katastrophe gekommen.

Das ganze Wenn und Aber bereitete ihm Kopfschmerzen und zu seiner Überraschung auch Hunger.

Schnell erledigte er den Rest seiner morgendlichen Badezimmeraktivitäten und beeilte sich nach unten in die Küche zu gehen, um sich dort der ersten von vielen ihn erwartenden Feuerproben zu unterziehen.
 

Soo, das war es erst mal wieder



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  YuMorino
2012-11-12T09:22:23+00:00 12.11.2012 10:22
Hallo,
mir fielen im wahrsten Sinne des Wortes die Augen raus, als ich das gelesen habe...ich dachte es bleibt bei dem Kuss aber dann das <3
Ich fands großartig :)
Die Idee mit dem A und B finde ich super, wünschte ich mir manchmal auch...nur in anderen Sachen, dass ich dann mit den einen was unternehmen kann und der andere erledigt den Haushalt und so sachen...^^
Ich bin gespannt wie sie es schaffen

LG
Yu
Von:  Li-chi
2012-09-03T11:14:14+00:00 03.09.2012 13:14
Is das klasse~
Ich find das kapitel klasse~ wie du ihre gedanken niedergeschrieben hast~ und den inneren konflikt~
man is ganz hin und hergerissen~
Das Konzept "harry A & B" isklasse~
das is genau das, was man sich wünscht~
wennman eigentlich auf beiden seiten glücklich is aber keins davon missen möchte~
man das wird spannend bleiben bei dir <3
Von:  mimaja56
2012-09-02T20:47:51+00:00 02.09.2012 22:47

Was für ein Glück das heute Sonntag ist.

Bin auf deine Geschichte gestoßen und sie hat mich nicht mehr losgelassen.

Jetzt ist die Sache zwischen den Beiden ja wirklich hochexplosiv und ich hoffe
dass es nicht total ausser Kontrolle gerät.

Draco hat es ja eigentlich doch leichter - er ist in Kürze solo, wenn auch mit Sohn.
Aber Harry hängt ja nun wirklich in der Luft. Doch ich glaube das er Ginny liebt. Seine Familie ist sein Leben. Doch Draco ist spätestens seit letzter Nacht auch seine Familei und das macht alles ein bisschen komplizierter.

In Draco wird über kurz oder lang "der" Malfoy durchkommen, der "seins" haben möchte und nicht bereit ist zu teilen. Nun dann stellt sich die Frage, wird er knallhart auf Harry bestehen oder wird er sich für den Frieden von Harry zurückziehen. Sei es auf "Freundesebene" oder endgültig erst mal das Land verlassen.

Ich bin gespannt, was du vorhast und was du den Jungs noch alles antust.

bis bald
mimaja
Von: abgemeldet
2012-08-31T09:17:18+00:00 31.08.2012 11:17

Absolut nachvollziebare Gedankengänge. Und zwei wirklich unterschiedliche Seiten Harrys - aber es klingt schon ein wenig egoitisch alles zu wollen Ô_o (okay gerade einen Anruf bekommen, keine Zeit mehr, sonst gäbs ein längerers Kommi >__<)
Von:  Yamidee
2012-08-31T00:39:37+00:00 31.08.2012 02:39
Du zeigst mir mit jedem Kapitel aufs Neue, warum ich diese FF so liebe.

Sie haben tatsächlich ... hola. Dieses hilflose Gespräch zwischen ihnen, und auch die Gedankengänge auf beiden Seiten (und diesmal hat man von Draco ein bisschen mehr mitbekommen :3) gehen einem so nah und ich finde es toll, wie du sie umschreibst. Genau so stell ich mir die Situation vor. Kein künstliches "Wir haben das nie getan und wollten es auch nicht" und auch kein "Jetzt sind wir ein total happy Ehepaar", sondern genau das, was es ist: eine verdammt komplizierte Situation.

Ich bin gespannt, wie das alles weiter geht. Ich fände es schade, wenn "Ginny gewinnt" (wenn man es mal so nennen kann D8), weil da für mich das Feeling verloren gehen würde (und auch die Herausforderung), aber es ist auch nicht einfach, Draco und Harry als Paar in DER Situation glaubhaft durchzusetzen.

Deine Titel find ich auch immer total passend :3


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