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Hakuouki - Shinwo no Oni

Myth of the Yokai
von

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Colorful Forest

Kapitel 1:
 


 

„Und schon wieder verloren.“ erklang die Stimme eines Rothaarigen, der gerade den Angriff eines kleineren Brünetten ausgewichen war und diesen zu Boden stürzen ließ.

Etwas weiter weg vom Trainingsplatz saß ein größerer braunhaariger Mann, der sich ein wenig mit Sake begnügte und lachte laut auf.

„Komm schon, Kleiner! Das kannst du besser!“ feuerte er den Brünetten an, welcher schnaubend wieder aufstand und sich den Dreck von den Klamotten klopfte.

„Wartet nur!“ fauchte er und holte wieder mit dem Schwert aus, doch der Rotschopf war um einiges erfahrener als er und wich gekonnt aus. Er stieß ihn erneut zu Boden und schüttelte grinsend den Kopf.

„Was ist los, Heisuke? Als wir dich gefunden haben, warst du doch ziemlich gut im Umgang mit dem Schwert.“ gab er von sich und stemmte die Hände in die Hüften. Heisuke blieb sitzen und seufzte.

Es war kein Monat her, seit er der Shinsengumi beigetreten war. Er war auf der Flucht und musste seine Familie zurücklassen. Er irrte herum, bis er letztendlich in ein Dorf nahe Kyoto ankam und zugleich von irgendwelchen Leuten angegriffen wurde. Er hatte sich gut verteidigen können, die Shinsengumi hatte ihn aufgenommen. Er könnte eines Tages ein großer Krieger sein…

Doch aller Anfang war schwer:

Heisuke verlor in diesen Moment schon zum zwanzigsten Male gegen Sanosuke Harada, der ihm die Hand entgegen hielt.

„Komm, ich helfe dir auf.“ meinte dieser, worauf der Brünette die Hand ergriff.

Die beiden näherten sich dem Trinkenden und der Größere grinste breit.

„Hey, Shinpat! Man sieht dich nie nicht trinken!“ scherzte Sanosuke und stieß dem Größeren mit dem Ellbogen gegen die Schulter. Shinpachi Nagakura brummte ein wenig, doch sofort fing er wieder an zu lachen. Heisuke rollte mit den Augen. So waren sie also wirklich, die Krieger der Shinsengumi.

Shinpachi und Sanosuke waren seine ersten Freunde hier, die anderen schienen kein Interesse an ihn zu hegen.

Gerade wollte er sich hinsetzen, als eine laute und strenge Stimme im Inneren des Quartiers ertönte.

„TODOU!“

Der Brünette zuckte stark zusammen, Sanosuke seufzte.

„Oje, der Dämonenkommandant lässt rufen…“ murmelte er und sah den Kleinen bemitleidend an. Shinpachi klopfte ihm auf die Schulter.

„Viel Glück!“

Heisuke schluckte und ging zu Hijikata, dem Vizekommandanten der Shinsengumi. Er saß neben Isami Kondou, dem Kommandanten in eines der Zimmer und Ersterer blickte ziemlich wütend auf den Neuling.

„J-Ja, Taichou?“ fragte er leise. Hijikata war wirklich furchteinflößend, dachte sich Heisuke. Er war seit seinem Eintritt ziemlich misstrauisch ihm gegenüber, als würde er daran zweifeln, dass Heisuke gut in die Shinsengumi passte.

„Du bist zwar der Jüngste von uns, Todou, aber das heißt nicht, dass du dich gehen lassen kannst!“ brummte der Langhaarige und sein Blick wurde immer düsterer.

Heisuke schluckte und wagte es nicht, sich zu bewegen.

„Harada meinte, du hast gut gekämpft! Also beweise es auch! Sonst warst du die längste Zeit ein Mitglied der Shinsengumi gewesen!“

„J-Ja…“ murmelte der Brünette und senkte den Kopf. Kondou seufzte.

„Ach, Toshizou. Jetzt sei nicht so streng mit den Kleinen.“ sagte er lächelnd, doch Heisuke fand dies nicht witzig.

„Ich bin nicht klein!“ knurrte er und sah direkt zur Seite. Hijikata hob eine Augenbraue.

„Er will wie alle anderen behandelt werden. Nur weil er der Jüngste ist, bekommt er von mir keine Extrabehandlung! Du kannst gehen!“ sagte er zu Heisuke und machte eine abfällige Handbewegung. Heisuke nickte, verbeugte sich leicht und verschwand aus dem Zimmer.

Doch anstatt zurück zu seinen Freunden zu gehen, ging er in die Richtung seines Zimmers. Ihm war nicht mehr nach trainieren. Er war stark. Auf einer Weise, die er nicht mit den anderen vergleichen konnte. Doch er fragte sich, warum er der Shinsengumi beigetreten war…

Einen richtigen Grund wusste er nicht. In seinem Zimmer saß er auf seinem Futon und starrte auf sein Schwert, welches er vor sich hingelegt hatte. Er zog es aus der Scheide und musterte es. Einige Male wendete er es und spiegelte sich in der glänzenden Klinge.

„Wieso traut man mir so wenig zu?“ fragte er sich seufzend und legte das Schwert beiseite. Er dachte zurück an seine Familie. Wie es ihnen wohl ging?

Er hatte sie seit einer Weile nicht mehr gesehen und auch nichts mehr von ihnen gehört.

Ob sie überhaupt noch lebten?

Wie sehr sehnte er sich danach, zurückzukehren und sie wiederzusehen.

Doch so leicht war es nicht. Er konnte schließlich nicht einfach gehen. Er war kein freier Mann mehr.

Er ließ sich auf den Rücken fallen und starrte auf die Decke, die Arme hinter seinen Kopf verschränkend. Kurz schloss er die Augen und atmete tief ein. Irgendwie war der Tag richtig blöd gelaufen. Natürlich hatte er sich beim ersten Treffen mit der Shinsengumi gut geschlagen, als diese Banditen aufgetaucht waren. Aber Sanosuke war eben stärker, das musste er zugeben. Heisuke wollte ihn jedoch übertreffen, ebenso wie Hijikata…

Ja, er wollte stärker als Hijikata werden. Dieser würde noch erfahren, wie stark Heisuke wirklich war. Als er dazu entschlossen die Augen öffnete, schrie er erschrocken auf.

An der Decke seines Zimmers schwebte etwas.

Es sah aus wie eine kleine Flamme, nur dass sie weißlich war. Sie schien auch nicht etwas anzubrennen, sondern schwebte einfach nur über den Brünetten, der sie misstrauisch musterte.

„Was ist das denn?“ fragte er sich, während er sich aufsetzte, da näherte sich die Flamme und Heisuke fiel erschrocken nach hinten.

Die kleine Flamme huschte von hier nach dort, als wäre sie verärgert. Heisuke verstand nicht, was sie wollte oder überhaupt was sie war.

Er nahm die Schritte von außen nicht wahr, doch als die Tür sich öffnete, verschwand die Flamme.

„Alles in Ordnung?“ Sanosukes Kopf lugte ins Zimmer und als er den Brünetten am Boden liegen sah, seufzte er.

„Mach dir nichts daraus, hab gehört, dass Hijikata heute extreme schlechte Laune hat…“ murmelte der Rotschopf und setzte sich neben den Brünetten. Dieser wollte gerade etwas über diese komische Flamme sagen, doch er verstummte. Sanosuke sah ihn mit erhobener Augenbraue an.

„Was ist los? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen, Heisuke.“ meinte er und grinste daraufhin. Wenn der wüsste…

Heisuke schüttelte den Kopf und setzte sich auf, die Arme auf seine Knie abgestützt.

„Wieso hat der denn extreme schlechte Laune?“ fragte Heisuke mit einem leicht gehässigen Unterton, worauf der Ältere noch breiter grinsen musste.

„Nun, morgen soll ja eine Feier hier im Dorf stattfinden. Das Setsubun-Festival, um Oni zu vertreiben.“

„Oni?“ wiederholte Heisuke interessiert und horchte auf. Sanosuke hob eine Augenbraue.

„Sagtest du nicht, du kommst aus Edo? Dort soll es auch viele Mythen über Oni geben.“ murmelte der Rothaarige, Heisuke verdrehte die Augen.

„Ja schon~! Aber ich habe mich dafür nie interessiert…“ murrte er und sah weg. Sanosuke lächelte und stützte sich an den Armen vom Boden ab, während er sich nach hinten lehnte.

„Oni sind Dämonen, Yokai. Sie können harmlos oder richtig böse sein, dass kommt darauf an, an was die Leute eher glauben. Manche denken an komische Wesen mit grimmigen Gesichtern, Tiger-Lendenshorts und mit einer Eisenkeule bewaffnet, andere können menschliche Gestalten annehmen. Früher waren Oni Wächter der Hölle, verjagten und bestraften Geister und andere böse Kreaturen, doch einige Zeit später wurden sie selbst als böse angesehen…“ erklärte er und starrte an die Decke. Heisuke hörte aufmerksam zu, er wusste nicht so recht, warum er sich auf einmal dafür interessierte. Er zog die Brauen zusammen.

„Aber… Oni gibt es doch gar nicht… oder?“

„Nun, das ist dir überlassen, ob du an sie glaubst oder nicht!“ lachte der Ältere. Der Brünette schnaubte.

„Solange ich keinen sehe, glaube ich nicht daran.“ Sanosuke erhob sich und streckte sich kurz, ehe er zur Tür ging.

„Nun, ich müsste dann mal zur Patrouille. Wir reden später, okay?“

Der Kleine nickte und starrte noch immer auf die Stelle, in der Sanosuke nach draußen verschwunden war. Er seufzte. Oni. So ein Kindermärchen.

Irgendwie dachte Heisuke, Sanosuke hatte dies ihm nur erzählt, um ihm Angst einzujagen. Schnaubend drehte er sich auf den Bauch und stützte seinen Kopf auf seine Arme ab.

„Als würde ich mir jetzt darüber Gedanken machen…“ knurrte er und schloss die Augen.
 

Später am Abend, nachdem Heisuke von seiner Schicht zurückkam, ließ er sich auf seinen Futon fallen und schlief sofort ein. Er musste zusammen mit Saitou die Stadt bekunden. Dieser Abend verlief ruhig und er hatte sich mit Saitou ganz normal unterhalten, auch wenn dieser nicht viel gesagt hatte. Heisuke fand den Violetten sympathisch, vor allem weil er nicht wie Hijikata so gehässig und abfällig sprach, sondern eher ruhig und zurückhaltend. Saitou gab ihm nicht das Gefühl, Fehl am Platze zu sein, was man von Okita nicht behaupten konnte.

Okita Souji, Hijikatas bester Freund, wie es schien. Wenn er mit Heisuke sprach, kam nur Sarkasmus raus, was den Brünetten zur Weißglut trieb. Wenn Shinpachi nicht gewesen wäre, hätte er sich heute mit Souji auseinandersetzen müssen und im Endeffekt würde er wieder eine Predigt von Hijikata bekommen, dass er sich zu leicht provozieren ließ.

Doch in diesen Moment war es eh egal. Er schlief, wollte nicht mehr daran denken.

Aber irgendwie schien er zu träumen.

Er sah einen Wald, der ein wenig geheimnisvoll wirkte. So einen Wald hatte er nie gesehen. Er lief durch die Bäume mit den schwarzen Stämmen. Die Blätter waren je nach Baum bunt. Einer hatte blaue Blätter, der andere rote. Ein wenig komisch kam es dem Kleinen schon vor. Welch Fantasie…

Doch da, die kleine Flamme erschien über einem Busch. Heisuke wollte sich ihr nähern und die Hand danach ausstrecken, doch hinter dem Busch tauchte eine Gestalt hervor. Es sah aus wie ein Kind, aber es hatte einen Schnabel und auf seinem Kopf war eine kleine runde Glatze, inmitten von seinen schwarzen Haaren. Zwischen den Fingern waren Schwimmhäute. Was war das für ein Wesen?

„Mensch…“ begann es. Es hatte eine kindliche Stimme, als wäre es tatsächlich ein Kind, aber Heisuke wusste, so sah niemals ein Kind aus… Vielleicht ein Mutant?

Das Wesen blickte zu der Flamme.

„Du hast Hinotama verärgert…“ murmelte es und die Flamme zuckte. Der Brünette schluckte.

„W-Was habe ich denn getan?“

„Du hast sie verletzt…“ Das Wesen blickte traurig. Heisuke verstand kein Wort.

„Ich? Sie verletzt?“ Er dachte nach. Er hatte eigentlich nur wissen wollen, was es war, doch das kleine Wesen schüttelte den Kopf.

„Du weißt es nicht mehr. Du weißt nichts mehr.“ sagte es immer wieder und langsam tauchten Geister auf, andere Wesen, darunter auch Oni, so wie Sanosuke sie beschrieben hatte, mal in grimmiger Gestalt, mal in Menschengestalt. Heisuke wich zurück.

„Was… wollt ihr von mir?“ fragte er und legte seine Hände auf seine Ohren. Immer wieder murmelten die Wesen etwas vor sich hin, er verstand sie nicht.

„Nein… lasst das…“ sagte er und wich immer weiter zurück, bis er auf einmal den Boden unter den Füßen nicht mehr spürte und fiel.
 

Mit einem Aufschrei zuckte er stark zusammen und wachte schweißgebadet auf. Sein Herz pochte schmerzhaft gegen seine Brust, er atmete schnell und hustete dabei.

„Was…?“ Er blickte um sich. Sein Zimmer. Keine Geister.

Erleichtert atmete er tief ein und ließ sich nach hinten fallen, als die Tür aufgerissen wurde.

„Heisuke???“ Shinpachi hatte seinen Schrei gehört, da er nebenan war und stockte, als er den Kleinen so fertig im Futon liegen sah.

„Heisuke! Kleiner!“ rief er und lief zu ihm. Der Brünette seufzte.

„Ich bin nicht klein…“ nuschelte er, jedoch wurde er von Shinpachi durchgeschüttelt.

„Nicht sterben!!“

„Verdammt, ich sterbe doch nicht!“ fauchte Heisuke und sah Shinpachi böse an, welcher inne hielt und erleichtert aufatmete.

„Du lebst!!“ rief er und knuddelte den Kleinen, dem es gar nicht gefiel.

„Lass los, Shinpat! Ich war noch nie tot!“

„Was ist denn hier los?“ wollte Sanosuke wissen, der von Shinpachis Gebrüll wach geworden war. Er blickte zu den beiden und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Tür.

„Aha? Wollt ihr beide mir etwas Bestimmtes sagen?“ fragte der Rotschopf, worauf Heisuke sich losreißen konnte.

„Nein!“ fauchte er und rutschte von den Älteren weg. Shinpachi seufzte.

„Er lag so verschweißt auf dem Futon, ich dachte er würde sterben!“

„Wie du nur auf so was kommst…“ murmelte Sanosuke und näherte sich dem Brünetten. Er stutzte, als er ebenfalls den ganzen Schweiß sah.

„Aber ehrlich jetzt, was ist los?“ wollte er wissen. Heisuke war nun sichtlich genervt.

„Ich hab nicht gut geschlafen, okay?“

Shinpachi grinste plötzlich.

„Hatte unser Kleiner einen Alptraum?“

„NEIN! Und jetzt RAUS!“ Der Brünette schob die Beiden aus dem Zimmer und knallte die Schiebetür zu. Er lehnte sich an diese und rutschte an ihr herunter. Den Kopf in den Nacken gelegt seufzte er und schloss die Augen.

Er wüsste selbst gerne, was los war, wenn er ehrlich war. Ein einfacher Traum war das doch nicht, oder?

Just a Dream?

Kapitel 2:
 

//Ein einfacher Traum war das doch nicht, oder?//
 

Irgendwie war Heisuke erneut eingeschlafen, denn als er aufwachte, lag er direkt vor der Tür seines Zimmers. Er blickte verschlafen umher, ehe er die Sonne bemerkte. Hastig machte er sich bereit für den Tag und eilte in den Gemeinschaftsraum, wo die anderen bereits saßen. Sanosuke grinste Heisuke breit an und reichte ihm eine Schüssel mit Reis. Hijikata reagierte nicht darauf, da er abgelenkt war.

„Also. Während heute dieses Fest stattfindet, werden wir uns in der Stadt verteilen und alles Verdächtige unter die Lupe nehmen. Im Endeffekt glaubt sonst einer, die Oni würden existieren…“

„Aber das tun sie nicht, oder?“ fragte Shinpachi, welcher zu Heisuke linste, in der Hoffnung, dieser würde Angst bekommen. Doch der Brünette aß in Ruhe seinen Reis und hatte die Augen geschlossen. Momentan hatte er einfach nur die Nase voll von so was.

„Kinderkram.“ nuschelte er leise vor sich hin. Der Schwarzhaarige blickte in die Runde.

„Jedenfalls…“ Shinpachis Frage ignorierend sagte er den anderen, was zu tun war. Heisuke und Sanosuke sollten in der Nähe des Festes bleiben, während die anderen außerhalb patrouillierten. Der Brünette hatte keine große Lust gehabt, aber es war Pflicht.

Nach dem Frühstück saß er erneut in seinem Zimmer und polierte sein Schwert, als sein rothaariger Freund das Zimmer betrat.

„Wir werden etwas später als die anderen gehen.“ meinte er und lehnte an der Tür. Heisuke nickte.

„Wegen dem Fest?“

„Genau. Der ist zwar schon im Gange, aber abends ist mehr los.“ meinte der Größere. Er beobachtete den Kleinen eine Weile, ehe dieser aufsah. Gerade wollte er etwas sagen, als er seine Augen weitete:

Hinter Sanosuke schwebte diese Hinotama. Doch der Rotschopf schien sie nicht zu sehen, als er auf einmal den Kopf zu ihr wandte, jedoch nur um zu sehen, wer am Gang war.

„Oh, Sannan-san!“ rief er und verschwand aus Heisukes Sicht. Die Hinotama-Seele jedoch blieb.

Der Brünette räusperte sich.

„Ähm… Bist du hier, um mir etwas zu sagen?“ fragte er und kam sich ein wenig bescheuert vor, doch die kleine Flamme huschte plötzlich zu einem Stück Papier, welches auf seinem Tisch lag und brannte einen Schriftzeichen hinein. Heisuke wusste nicht so recht, was sie wollte, doch als er auf dem Papier blickte, stockte er.

Oni.

Er sah die Flamme verwirrt an, doch sie verschwand, als Sanosuke wieder kam.

„Heisuke, ich werde mal kurz- Heisuke?“ Der Rotschopf blinzelte, als der Brünette ihm den Rücken gewandt hatte und auf ein Blatt starrte.

„Mensch, was ist denn?“ fragte er und kratzte sich am Kopf. Als er jedoch das Schriftzeichen für Oni sah, legte er die Stirn in Falten.

„Heisuke… Du nimmst das doch nicht zu ernst, oder?“

„Was?“ Der Brünette sah ihn leicht schockiert an, worauf Sanosuke sich Sorgen machte.

„Alles klar?“

„Ja…“ Heisuke blinzelte einige Male auf das Blatt und zerknüllte es schließlich.

„Weiß nicht, woher das kommt…“ murmelte er, erhob sich und dehnte sich ein wenig. Der Größere sagte nichts, doch machte er sich Gedanken. Hatte der Kleine jetzt Angst, nachdem er das mit den Oni erzählt hatte? Schweigend verließ er das Zimmer, hatte zuvor mit Heisuke ausgemacht in drei Stunden vor dem Haupteingang zu sein. Der Brünette sagte die restliche Zeit nichts mehr. War es also doch kein Traum?

Die drei Stunden vergingen wie nichts und der Brünette hätte beinah Sanosuke verpasst. Er eilte zum Haupteingang in seinem hellblauen Haori, das Kennzeichen für die Shinsengumi und als er den Rotschopf sah, seufzte er.

„Tut mir Leid!“ rief er. Sanosuke lächelte nur.

„Kein Problem. Solange du keine Stunde Verspätung hast.“

Die beiden gingen los, sie beeilten sich nicht. Es schien die ganze Zeit friedlich zu sein, sie hörten nichts von einem Kampf oder ähnliches.

Jedoch linste der Ältere immer wieder zu den Jüngeren und dachte sich seinen Teil, als dieser plötzlich auf die Menge deutete.

Das Fest war im vollen Gange, die Menschen warfen Sojabohnen aus ihren Fenstern, Affenstatuen standen in Abständen mit den Gesichtern zur Straße gewandt. Die Leute tanzten auf dem Marktplatz um eine Feuerstelle, andere sangen immer wieder ein Lied. Heisukes Augen leuchteten, als er das sah. Ihm gefiel die Stimmung, auch wenn er sie ein wenig unheimlich fand. Sanosuke blickte umher und blieb anschließend stehen.

„Gut. Ich würde vorschlagen, dass du die Straße dort entlang gehst und dort patrouillierst, ich werde mich hier aufhalten.“ sagte er und lächelte dabei. Heisuke nickte und verabschiedete sich. Sanosuke rief ihm noch hinterher, dass sie sich in zwei Stunden am Marktplatz wieder treffen sollten. Heisuke winkte ab und verschwand in der Menschenmenge. Begeistert sah er sich um. Dass er von der Shinsengumi war, interessierte die Bewohner nicht, sie waren ganz mit ihrem Ritual beschäftigt, die Oni von ihren Häusern fernzuhalten.

Heisuke hatte eine passende Stelle gefunden und setzte sich auf eine alte Kiste. Er blickte umher und als alles normal war, starrte er wieder zu den Feiernden. Er musste lächeln. Auch wenn das alles Unsinn wäre, so hatten die Leute jedenfalls Spaß.

Er sah kleine Kinder umher rennen. Sie bewarfen sich gegenseitig mit Sojabohnen und sangen das Lied, was auch die anderen sangen.

Heisuke schmunzelte.

Er hatte damals nicht so eine unbeschwerte Kindheit gehabt, sein Vater war streng und wollte, dass er die Schwertkunst beherrschte. Doch ab und zu durfte er auf Feste mit, durfte die Kulturen erfahren und auch andere Menschen kennen lernen. Edo war die Hauptstadt dieses Landes und daher auch sehr groß. Feste gab es überall und sie waren wirklich wundervoll.

Er mochte Feste. Sie lenkten von dem ab, was eigentlich war. Kriege, Kämpfe, Verluste.

Die Leute bangten täglich um Dinge, die sie betreffen konnten. Die Feste brachten Freude, wenn auch nur für einige Stunden.

Er träumte vor sich hin, als er auf einmal einen Schrei hörte. Er sprang auf und blickte umher.

War jemand in Not? Er hörte Stimme einer Frau und drehte sich um. Hinter ihm war ein kleiner Wald, an einem Baum war eine Frau, umzingelt von drei Männern. Die Frau war wirklich hübsch, dachte Heisuke, doch er riss sich zusammen. Als Krieger musste man schon auf einige Dinge verzichten, stellte er fest, während er auf das Geschehen zuging.

Die Frau versuchte, die Männer von sich zu stemmen, doch die waren stärker als sie. Einer hielt ihre Arme fest.

„Na komm schon. Hab dich nicht so, Süße.“ lachte einer von den Männern. Nüchtern waren sie auf jeden Fall nicht. Gerade als Heisuke eingreifen wollte, sah er etwas hinter der Frau. Er stutzte. Es sah aus, wie Haare. Das schwarze Haar der jungen Frau bewegte sich. Und sie waren nicht gerade kurz, im Gegenteil.

Auf einmal ergriffen die Haare einen der Typen und erwürgte ihn. Leblos fiel er zu Boden, die Augen der Frau leuchteten. Die Männer wichen zurück.

„Was… Was bist du?“ fragte einer, doch der Baum hinter der Frau verwandelte sich plötzlich in ein Monster, griff mit seinen Klauen den Zweiten an und riss ihn in Stücke. Heisuke wurde übel. Er wich zurück. Was waren das für Wesen?

Doch Weiterdenken konnte er nicht, da der andere Mann plötzlich floh. Weit kam er jedoch nicht, die Haare ergriffen seinen Fuß und er stolperte. Er sah Heisuke und winselte.

„H-Hilf mir!“ flehte er, doch das Monster hinter der Frau sprang auf ihn und riss seinen Kopf ab. Schmatzend fiel es über die Leiche her, Heisuke spürte, wie sein Frühstück versuchte, wieder hochzukommen.

„Oh… Da ist noch einer.“ murmelte die Frau und lächelte fies. Ihre Augen waren ganz schwarz, auf ihrer Stirn waren Muster. Das war kein Mensch. Heisuke rannte los.

Er war zwar klein, aber er war flink. Doch bezweifelte er, dass er die beiden loswurde. Er hatte gesehen, wozu sie fähig waren. Er musste es Sanosuke erzählen.

Doch er stockte. Er würde ihm niemals glauben und ihn tatsächlich wie ein Kind ansehen, das Angst hatte. Er schüttelte den Kopf und blickte abermals nach hinten. Das Monster raste auf ihn zu, er gab alles. Heisuke wollte die Menschen nicht in Gefahr bringen, also lief er in den Wald hinein.

„Du kannst nicht entkommen.“ trällerte die Frau und lachte. Ihre Stimme hallte im Wald, Heisukes Herz rannte mit ihm um die Wette. Langsam wurde ihm schwindelig, als er plötzlich das Ende des Waldes sah.

Er rannte noch mal mit voller Kraft, als er auf einmal den Wald verließ und vor einer Klippe stand.

Er hielt abrupt inne, stand am Rande der Klippe und versuchte, sein Gleichgewicht zu halten. Woher kam diese Klippe? Unten war ein Wald, aber es war recht tief. Würde er fallen, würde er dies nicht überleben.

Hinter ihm kam das Monster zum Stehen, die Frau tauchte neben ihm auf. Heisuke hatte sein Gleichgewicht gefunden und drehte sich um. Schluckend legte er seine Hand auf seinen Schwertgriff.

„Denkst du, du könntest gegen uns etwas ausrichten, kleiner Mensch?“ fragte die Frau kichernd und kam näher. Heisuke zog sein Schwert.

„Wer weiß das schon!“ gab er knirschend von sich. Er zitterte ein wenig, doch er versuchte, es zu unterdrücken. Er hatte Angst. Einem Monster war er noch nie begegnet. Bis eben hatte er auch geglaubt, sie existierten nicht.

Die Frau lachte.

„Du bist mutig, Mensch. Aber gib auf und lass dich fressen. Mein kleiner Freund hier hat einen riesigen Hunger.“

„Hast… Hast du deshalb diese Männer an dich heran gelassen? Die unschuldige gespielt, nur damit… sie in deine Falle tappen?“

„Ganz recht. Aber du hast die Wahl: Fallen oder gefressen werden.“

Heisuke blickte runter zum Wald. Er würde eher fallen, als gefressen zu werden. Er blickte wieder auf die beiden, doch das Monster war weg.

„Huh?“ Panisch sah er sich um. Die Frau lächelte böse.

„Über dir.“

Heisuke blickte auf. Das Monster flog auf ihn zu. Reflexartig wich er einen Schritt zurück, überschritt die Grenze und fiel rücklings die Klippe runter.

Sein Blick war noch immer auf das Vieh gerichtet, was ihm hinterher blickte.

Ist das das Ende? fragte er sich und schloss die Augen.

Er würde einen harten Aufprall spüren, doch es würde vorbei sein. Jedoch war sein einziger Gedanke:

Ich will nicht sterben…

Strange Forest

Kapitel 3:
 

// Jedoch war sein einziger Gedanke:

Ich will nicht sterben…//
 

Alles war schwarz. Heisuke sah nur die Schwärze um sich. Aber es lag daran, dass er die Augen geschlossen hatte. Er spürte Gras unter sich. Er lag auf dem Rücken, doch irgendwas stimmte nicht. Er war doch von dieser Klippe gefallen. Warum spürte er keinen Schmerz? Er dachte, Knochenbrüche könnte man sofort bemerken. Er seufzte. Er war tot, oder?

Er roch den Duft vom frischen Gras, eine sanfte Brise wehte ihm durchs Haar.

Moment… Seine Augenlider zuckten, bevor er die Augen öffnete. Es war hell. Er sah durch die Blätter hindurch die Klippe, von der er gefallen war. War er wirklich tot und weilte nun als wandelnder Geist umher? Als er sich aufrichtete, spürte er keinerlei Schmerzen.

Doch er hielt inne.

Vor ihm erstreckte sich ein Wald. Aber es war kein einfacher Wald, als er von oben herabgesehen hatte. Dieser Wald hatte vorhin normale grüne Blätter gehabt, jetzt waren die Blätter je nach Baum andersfarbig.

Wie in seinem Traum.

Verwundert blickte er umher und irgendwie glaubte er, dass er einmal hier gewesen war.

„Wo… bin ich?“ fragte er sich, als er ein Knacksen hörte. Er wollte nach seinem Schwert greifen, doch es war nicht da.

„Was?“ Er blickte an sich herab. Wo war seine Waffe? Als er sich umdrehte, erblickte er das kleine Wesen, was er im Traum gesehen hatte. Seine Augen wurden groß. Das Wesen hatte sein Schwert. Es kam auf ihn zu, legte das Schwert vor ihm hin und wich zurück.

„Hallo, Mensch.“ sagte es und schien zu lächeln, was man durch den Schnabel nicht richtig sehen konnte. Heisuke verneigte sich, vorauf das Wesen sich ebenfalls verneigte.

„Hallo…?“ Er wusste nun nichts mehr. Wo war er? War er im Traum oder war es Realität?

Als würde das Wesen seine Gedanken lesen, sprach es:

„Du bist im Oni no Mori, im Oniwald also.“

Heisuke hob eine Augenbraue.

„Oniwald?“ wiederholte er und das Wesen nickte.

„Der Wald hier hat viele Namen. Er wird auch Yokai no Mori genannt oder Zauberwald, Wald des Todes, Geisterwald... Such es dir aus.“

Heisuke nickte zögerlich und beließ es beim ersten.

„Was bist du?“ wollte er wissen.

„Ich bin ein Kappa, ich lebe in einem See dieses Waldes.“ erklärte es ruhig.

„Mein Name ist Taro. Zumindest nannte mich einst ein Menschenkind so…“

Heisuke schwieg. Dieser Kappa war also schon anderen Menschen begegnet. Also war er harmlos? Taro blickte umher und tapste näher zu den Brünetten, der sich nichts dabei dachte.

„Wir haben dich von der Klippe fallen sehen. Es ist wirklich ein Wunder, dass du überlebt hast.“ meinte er und legte leicht den Kopf schief. Heisuke fiel dies wieder ein, worauf er stockte.

„Aber… Das kann doch nicht sein…“ murmelte er und blickte wieder zu der Klippe hoch.

„Doch. Wir denken, unser Meister hat etwas damit zu tun.“

„Euer Meister?“ wiederholte Heisuke neugierig und seine Aufmerksamkeit galt wieder dem kleinen Wesen.

„Ja, unser Meister. Unser Meister ist der Herr dieses Waldes… Zumindest seit er hier versiegelt wurde.“ meinte Taro und nickte sich selbst zu. Der Brünette blinzelte verdutzt.

„Du meinst… Euer Meister hat mich gerettet?“ fragte er ungläubig klingend.

„Sehr wahrscheinlich. Er muss dich mit seinen Kräften aufgefangen haben. Weißt du, unser Meister beschützt uns alle hier im Wald. Jedoch kann er nicht hier raus.“

„Warum?“

„Er wurde vor langer Zeit von Menschen versiegelt, weil er als Gefahr galt… Aber unser Meister ist stark, er weiß immer, wer oder was diesen Wald betritt und tut etwas, entweder um es zu verjagen oder, in deinem Falle, zu retten.“ erklärte der Kleine und lächelte wieder, was man schwer erkannte. Heisuke blickte um sich.

„Und wo genau… ist euer Meister jetzt?“ Er wusste nicht so recht, ob er diesen aufsuchen und sich bei ihm bedanken sollte, ein Oni war in seinen Augen irgendwie bösartig. Aber nachdem er von einem gerettet wurde, war er einfach nur verwirrt. Er erinnerte sich an Sanosukes Erklärung, dass die Oni damals gut waren. Vielleicht war dieser Oni ein guter Yokai… Vielleicht sogar der letzte seiner „Art“.

„Nun, wir selbst wissen nur, dass unser Meister in einem Schrein versiegelt wurde. Nur ein Mensch kann ihn wieder erwecken.“

Heisuke nickte und dachte nach. Plötzlich zuckte er zusammen, brach seine Gedankengänge abrupt ab.

„Du sagst immer „wir“… Gibt es mehrere von dir?“

Als hätten sie auf diese Frage gewartet, tauchten hinter Taro und auch hinter Heisuke Gestalten auf: Füchse, menschenähnliche Gestalten, grimmige Kobolde, Dachse, Katzen und viele andere. Der Brünette sah sich leicht panisch um, sie waren umzingelt. Doch Taro lachte nur.

„Keine Sorge. Wir alle sind ganz nett. Zumindest zu dir, weil unser Meister scheinbar Interesse an dir hat. Er würde ja nicht einfach so einen Fremden retten und schon gar nicht einen Menschen.“ Dies beruhigte Heisuke nur wenig. Sein Herz pochte wie verrückt, aber er hatte keine Angst. War es einfach nur die Aufregung? Wenn ja, warum war er aufgeregt?

Ein Fuchs näherte sich den beiden und setzte sich neben Taro hin.

„Ein Mensch…“ stellte er fest und verengte die bereits schmalen Augen.

„Ich verstehe nicht wirklich, warum unser Meister ihn gerettet hat. Er ist ein Krieger…“

Taro blickte zur Seite und seufzte.

„Du musst akzeptieren, dass sich unser Meister für ihn interessiert, Kitsune!“ murrte er leicht genervt. Der Fuchs drehte seinen Kopf eingeschnappt weg. Heisukes Augenbraue wanderte langsam in die Höhe.

„Also…“ begann er, doch verstummte direkt, als die Blicke der Anwesenden auf ihn gerichtet waren. Taro blickte ihn mit großen Augen an.

„Sag, Mensch… Könntest du nicht unseren Meister befreien?“ fragte er auf einmal, sodass Heisuke erst eine Weile brauchte, um zu verstehen, was er gefragt hatte. Er weitete die Augen.

„Ich… soll einen Oni befreien?“ fragte er leicht entsetzt. Auf einmal fingen die anderen an, zu tuscheln. Kitsune lachte abfällig.

„Sieh nur, Taro. Unser Meister hat Interesse an ein undankbares Wesen. Er wird niemals frei kommen!“

„Nein…“ Heisuke schüttelte den Kopf, sein Blick war auf dem Boden gerichtet.

„Ich bin eurem Meister wirklich sehr dankbar. Aber… ich bin nur ein normaler Junge. Mir wurde nur der Umgang mit dem Schwert beigebracht und keine… Sprüche oder ähnliches. Ich bezweifle, dass ich ihn befreien könnte.“ Dies entsprach der Wahrheit. Aber andererseits wollte er einen Oni nicht einfach so die Freiheit schenken, was wäre denn, wenn dieser Rache an den Menschen nehmen würde? Er würde die Schuld tragen, dass viele wegen ihm getötet wurden oder wie auch immer die Rache eines Oni aussah.

Es wurde still. Taro senkte den Kopf.

„Er scheint Recht zu haben. Die Menschen, die unseren Meister versiegelt haben, waren ausgebildete Priester…“ murmelte er und seufzte erneut. Kitsune wandte sich zu den anderen.

„Also Leute… Lasst uns gehen.“ Er lief zum Gebüsch, in der auch andere Füchse saßen, ehe Taro den Kopf hob und Heisuke ansah. Dieser sah ihn entschuldigend an, doch Taro winkte ab.

„Ist schon gut. Ich denke… ich bringe dich aus dem Wald.“ meinte er. Der Brünette nickte leicht, da fiel ihm etwas ein.

„Uhm, diese zwei…“ begann er. Die anderen blickten ihn an.

„Die mich verfolgt haben… gehören die zu euch?“ fragte er vorsichtig. Kitsune verengte erneut die Augen.

„Was denn? Du meinst wohl Yamauba mit ihrer Chimäre? Nein, die gehört bestimmt nicht zu uns.“ Mit diesen Worten verschwand der Fuchs im Gestrüpp und auch die anderen verschwanden langsam. Nur Taro blieb als Letzter bei Heisuke und lief hüpfend in eine Richtung.

„Folge mir!“ rief er und lief weiter.

Heisuke sah ihm nach. Wieso passierte ihm das? Was hatte das alles zu bedeuten? Und warum hatte ihn der Meister dieses Waldes gerettet?

Er schluckte, sein Herz schlug zwar nicht mehr so schnell, aber ruhig war es immer noch nicht.

Er ergriff sein Schwert, band es an seinen Gurt und folgte Taro.

Sie durchquerten den Wald, bis Heisuke den Waldrand entdeckte. Taro blieb stehen.

„Ich kann leider nicht weiter gehen, sonst bin ich nicht mehr unter dem Schutz meines Meisters.“ erklärte er, während er Heisuke ansah. Dieser nickte und lächelte.

„Danke, Taro.“ murmelte er und blickte nach vorn.

„Und richte deinem Meister ebenfalls meinen Dank aus. Es tut mir Leid, dass ich nichts tun kann.“

„Unser Meister hört dich.“ meinte das kleine Wesen nur, ehe er auf einmal verschwand. Heisuke war verwundert, doch er lief auf das Ende des Waldes zu, was ein grelles Licht ausstrahlte.

Doch kaum hatte er den Wald verlassen, wurde alles in ein Licht gehüllt… dann wurde alles schwarz.
 

„Heisuke? Heisuke!“

Die Stimme seines rothaarigen Freundes dröhnte ihm in die Ohren, als er langsam zu sich kam. Das besorgte Gesicht des Älteren ließ sein Herz kurz stoppen, ehe er begriff, dass er auf dem Boden eingeschlafen war.

„Mensch, was machst du für Sachen? Wir wollten uns doch nach zwei Stunden auf dem Marktplatz treffen, aber als du nicht gekommen bist, hab ich dich gesucht. Und du schläfst hier ungeniert mitten in der Menge…“ murrte der Größere und half dem Brünetten auf. Dieser blickte verwirrt um sich. Er befand sich auf der gleichen Stelle, auf der er hier patrouilliert hatte. Hinter ihm war die Kiste und dahinter war der Wald. Doch keine Spur von den Yokai. Hatte er das etwa geträumt?

Er starrte vor sich hin, als Sanosuke mit seiner Hand vor seinem Gesicht wedelte.

„Mensch, Heisuke, was ist los?“ fauchte er nun verärgert. Der Kleine sah seufzend zu ihm.

„Tut mir Leid, Sano…“ murmelte er traurig und senkte den Blick. Der Rotschopf seufzte ebenfalls und strich ihm durch das braune Haar.

„Schon gut. Jage mir aber demnächst keine Angst ein, ja?“

Nickend folgte er dem Großen und beide machten sich auf den Rückweg. Das Fest neigte sich langsam dem Ende zu und bisher waren keine feindlichen Soldaten gesichtet worden. Das Fest verlief friedlich. Doch Heisuke dachte nur an den Wald. Er war doch da gewesen oder nicht? Oder war er wirklich eingeschlafen und hatte es wieder geträumt? Waren diese böse Yokai nicht hinter ihm her gewesen? Als sie an einer Kneipe vorbei gingen, bekam er seine Antwort:

„Aber wenn ich es dir doch sage!! Ein Monster hat drei unserer Bauer gefressen! Ich habe es gesehen!“ rief ein Mann aufgeregt einem Wirten zu, welcher nur verständnislos den Kopf schüttelte.

„Alter, du bist dicht! Du kannst nicht mehr klar sehen!“ knurrte er. Doch Heisuke starrte entsetzt zu ihnen. Sanosuke zog ihn genervt hinter sich her, ohne darauf zu achten, wie der Kleine dreinblickte.

Drei Tote… Ein Monster.

Er hatte nicht geträumt. Scheinbar sollte es so aussehen, als wäre er eingeschlafen. Oder er war eingeschlafen, nachdem er den Wald verlassen hatte.

Er hatte so viele Fragen, jedoch keine einzige Antwort.

Was passierte mit ihm?

Calling

Kapitel 4:
 

// Er hatte so viele Fragen, jedoch keine einzige Antwort.

Was passierte mit ihm?//
 


 

Die nächsten zwei Tage verliefen regelrecht ‚normal’.

Doch selbst Shinpachi, der mehr Sake trank als sein Schwert nutzte, bemerkte Heisukes Verhalten. Dieser aß weniger, sprach weniger mit ihnen und wenn sie auf Patrouille waren, schien er in Gedanken versunken zu sein. Wenn er sich auf seine Umgebung konzentrierte, dann zuckte er bei jedem Geräusch stark zusammen, sodass man denken würde, er bräche gleich zusammen.

Sanosuke machte sich große Sorgen, Hijikata war nicht sehr begeistert, aber auch er merkte, dass den Kleinen etwas beschäftigte.

Als er ihn jedoch zur Rede stellte, schwieg Heisuke.

Das Ergebnis:

Er durfte zur Strafe den Boden putzen.
 

Es dämmerte, als Heisuke gerade mit dem Putzen fertig war. Er saß an der Wand und wischte sich über die schweißnasse Stirn, ehe er den Lappen in den Eimer schmiss.

Seinen Kopf legte er in den Nacken und seine Augen schlossen sich. Endlich war er fertig. Ihm kam es wie eine Ewigkeit vor, besonders weil er sehr selten den Boden schrubben musste. Er nahm Schritte nur gering war, die immer lauter wurden und schließlich die Tür aufgerissen wurde.

„Heisuke?“ Sanosuke lugte herein und entdeckte den Kleinen, der ihn müde ansah.

„Mensch, was machst du nur für Sachen?“ fragte der Rotschopf, stemmte seine Hände in die Hüften und begutachtete den nassen Boden. Der Brünette zuckte nur mit den Schultern und schloss erneut die Augen, dabei drehte er seinen Kopf ein wenig zur Seite.

„Ich bin fertig…“ murmelte er leise. Sanosuke seufzte.

„Sag mal… Warum sagst du uns nicht einfach, was dich bedrückt? Auch wenn sich der Taichou manchmal wirklich wie ein Dämon verhält, er würde von einer Strafe dann absehen…“

„Nein. Würde er nicht.“ Heisuke sah ihn nicht an, seine Lider waren schwer, als wären sie aus Blei.

„Wieso denn nicht?“ Er hörte, dass der Rotschopf näher kam.

„Weil er es nicht verstehen würde, genau wie ihr alle…“ Die Stimme wurde heiserer und es dauerte keine zwei Sekunden, da war der Brünette auch schon eingeschlafen. Sanosuke wunderte sich über diese Aussage, beschloss jedoch, den Jüngeren ein anderes Mal darauf anzusprechen. Er hob den Kleinen auf seine Arme und transportierte ihn in dessen Zimmer. Behutsam legte er ihn auf dem Futon und seufzte erneut, als er dessen schlafendes Gesicht sah. Jedoch war es kein friedlicher Ausdruck, sondern eher ein gequältes.

„Ach, Heisuke, wieso sagst du mir nicht, was los ist…“ Sanosuke erhob sich und betrachtete noch eine Weile den Schlafenden, ehe er das Zimmer verließ.
 

Niemand würde es verstehen.

Diese Tatsache war Heisuke bewusst geworden, nachdem er wieder aufgewacht war. Niemand hatte seine Abwesenheit bemerkt und selbst wenn er es Sanosuke erzählen würde, dieser würde sich nur noch mehr über seinen Verstand sorgen.

Also wäre es besser, einfach nur den Mund zu halten, doch es war schwer, die Gedanken nicht an diesen Wald zu verschwenden. Immer wieder dachte er an all diese Wesen, an ihre Worte und an ihren Meister, der ihm das Leben gerettet hatte. Er überlegte, ob er diesen befreien sollte, aber er befürchtete, dass dieser sich an den Menschen rächen würde.

Was sollte er tun? Was wäre der richtige Weg?

In seinem Kopf spielten sich alle Szenen ab, die er in dem Oniwald erlebt hatte.

Der Fuchs, Taro…

Sogar die beiden bösen Gestalten, die hinter ihm her waren. Ob sie noch immer nach seinem Leben trachteten?

Sollte er sich darüber Sorgen machen oder war der Spuk vorbei, nachdem die Yokai nun wussten, dass er keine Siegel lösen konnte?

Sein Kopf drohte bei all diesen Fragen zu explodieren, er fand keine logischen Antworten, geschweige denn kannte er niemanden, der ihm diese Fragen beantworten konnte.

Vielleicht… war es besser, wenn er all das einfach vergessen würde.

Ja, das wäre das Beste. Das Beste für die Shinsengumi, da sie niemanden gebrauchen konnten, der sie behinderte und es wäre vor allem für ihn selbst das Beste, einfach nicht mehr daran zu denken und sich darüber den Kopf zu zerbrechen.

Er würde sonst wirklich verrückt werden.
 

Am späten Abend wurde Heisuke wach. Er hatte einen traumlosen Schlaf, was ein wenig komisch war. Sonst träumte er immer etwas, sei es merkwürdige Träume von irgendwelchen Kreaturen oder den Tagesablauf zuvor.

Er richtete sich auf und stellte fest, dass er in seinem Zimmer war. Verschlafen blickte er sich um, wie kam er bloß hierher? Er stand auf und öffnete die Tür.

Weiter im Gang erkannte er eine Gestalt, doch er konnte nicht erkennen, wer es war. Erst als diese Person ihn bemerkte und auf ihn zuging, erkannte er ihn:

„Saitou?“ fragte Heisuke und blinzelte einige Male. Der Violette musterte ihn.

„Alles okay? Harada meinte, dich beschäftigt etwas und weil du nicht verraten wolltest, was es ist, hat dich Hijikata zum Putzen verdonnert.“

Na wenigstens das hatte sich rumgesprochen, dachte sich Heisuke genervt. Langsam fing er an, daran zu zweifeln, dass er hierher gehörte.

Er bemerkte nicht, dass Saitou einen Kommentar erwartete. Erst als sich dieser umwandte, blickte er auf.

„Uhm…?“

„Wenn du es nicht sagen willst, ist es in Ordnung, aber bedenke, dass Hijikata dir weitere Strafen aufdrücken wird, solltest du noch immer von deiner Aufgabe abgelenkt sein.“

Mit diesen Worten verschwand der Stratege. Heisuke seufzte nur abermals auf, ehe er sich wieder in sein Zimmer zurückzog und die Tür schloss.

Das Ganze machte ihn fertig. Er hatte zwar den ganzen Nachmittag geschlafen, aber er wirkte noch immer sehr müde. Er beschloss, die Gelegenheit zu nutzen, in der er keine Aufgabe bekam und legte sich wieder in seinen Futon. Das Einschlafen ging wieder schnell und wieder hatte er einen traumlosen Schlaf…
 

Er schlief bis spät in den Morgenstunden, als er plötzlich unsanft gerüttelt wurde. Er gab genervte Laute von sich und wollte die Hand weg schlagen, doch der Rüttelnde ließ nicht locker.

„HEISUKE, WACH AUF!“ brüllte Sanosuke und als der Brünette wach wurde, ergriff der Rotschopf dessen Schwert.

„Los komm! Wir werden angegriffen!“

„Was…? Von wem?“ fragte Heisuke entsetzt, trotz verschlafener Miene.

„Irgendwelche Bergräuber haben das Dorf überfallen, wir müssen ihnen helfen! Los, komm schon!“ Sanosuke rannte aus dem Zimmer, nachdem er Heisuke auf den Beinen geholfen hatte. Dieser gähnte ungewollt, schnappte sich sein Schwert, den der Rothaarige neben seinen Futon gelegt hatte und lief diesem hinterher. Er brauchte sich nicht umzuziehen, da er letzte Nacht nicht die Gelegenheit dazu hatte.

Als sie aus ihrem Hauptquartier kamen, sahen sie schon einige Menschen kämpfen. Hijikata war unter ihnen, man hörte seine Angriffsschreie, als er den Feind aufschlitzte.

Heisuke schluckte. Auf dem Weg lagen einige Leichen herum, auch Kinder waren darunter.

Die Wut wuchs in ihm und er vergaß seine Trainingsstunden, die er gegen Sanosuke verloren hatte. Er stürzte sich in den Kampf, schnitt einem die Kehle durch und wehrte den Angriff eines anderen ab.

Saitou rannte an ihnen vorbei, scheinbar gab es noch mehr von den Banditen.

Heisuke folgte ihm, als er seinen Gegner niedergestreckt hatte und musste entsetzt feststellen, dass es in der Tat viele waren. Sie waren praktisch in der Überzahl. Schreie waren zu hören, Frauen wurden rücksichtslos getötet, hilflose Kinder weinten bitterlich, ehe sie von den Männern zum Schweigen gebracht wurden.

„Das…“

„Heisuke! HINTER DIR!“ brüllte Sanosuke, der gerade seine Lanze in den Rumpf eines Feindes durchbohrte. Der Brünette, der von der Grausamkeit abgelenkt war, rollte sich weg, bevor sich eine Axt tief in den Boden grub. Noch etwas schockiert wich Heisuke zurück, da hörte er direkt hinter sich einen schmerzhaften Schrei, ehe ein Mann blutend zu Boden fiel. Hijikata sah Heisuke leicht verärgert an, aber keiner der Beiden sagte etwas. In den Augen des Vizekommandanten sah der Kleine Verachtung. Das war es wohl mit dem Respekt. Es würde wohl lange dauern, bis Hijikata ihn akzeptierte.

Heisuke blickte zu dem Axtkämpfer, holte mit seinem Schwert aus und tötete diesen, ehe er weiter in das Dorf lief.

Überall Blut, Leichen… Hier und da verteidigten sich die Bauern, doch lange konnten sie die Kraft der Feinde nicht standhalten. Heisuke half einem und befahl ihm, sich und seine Familie in Sicherheit zu bringen. Er ließ seine Klinge tanzen und erledigte dabei einen weiteren, ehe er plötzlich alleine war. Von Hijikata und Sanosuke war keine Spur, dabei hatte er sie doch vorhin gesehen. In der Ferne sah er drei kräftige Banditen auf sich zu kommen. Heisuke schluckte. Gegen drei hätte er nicht die Chance. Er lief zurück zu den anderen, die jedoch verschwunden waren.

„Sano?“ rief Heisuke leicht verängstigt. Das Dorf war wie ausgestorben, niemand war da, er hörte auch keine Schreie mehr, geschweige denn aufeinander prallende Klingen. Was war los? Er sah sich panisch um, ehe die drei ihn bald erreichten. Er lief weg.

Er lief so schnell er konnte. Er durfte keine Schwäche zeigen, aber alleine konnte er nichts ausrichten.

Auf seinem Weg kam ihm niemand entgegen. Die Banditen waren ihm dicht auf den Fersen. Der Brünette rannte schneller, nahm seine ganze Kraft und rannte…

Er lief den Weg entlang, auf dem gestern das Fest stattgefunden hatte. Bald hatte er den Marktplatz erreicht. Aber auch hier war niemand, außer den ganzen Leichen.

Zwei weitere Feinde wurden auf ihn aufmerksam.

„Verdammt!“ Heisuke rannte in die Richtung des Waldes, wo er gestern von den Dämonen verfolgt wurde. Doch die hatte er in diesen Moment vergessen. Er lief einfach weiter, jedoch schlug er nicht den Weg zur Klippe ein, er rannte in die andere Richtung. Die Männer verfolgten ihn noch immer. Sie kamen zwar aus den Bergen, aber scheinbar schien der Wald kein großes Problem für sie darzustellen. Heisukes Atem ging rasend, er stolperte einige Male, doch er behielt das Gleichgewicht. Die Angst hatte ihn übermannt, er wollte nur noch weg.

Innerlich flehte er um Hilfe, da stolperte er nun wirklich. Schmerzhaft machte er mit der Erde Bekanntschaft. Sein Ellbogen streifte einen spitzen aus dem Boden herausragenden Stein und kniff die Augen zu, als er den Schmerz spürte. Er stand sofort auf, taumelte tiefer in den Wald hinein. Er hörte die Schritte, die näher kamen. Scheinbar würde er hier sowieso verenden, dachte er sich. Er nahm sein Schwert und drehte sich um. Sie waren keine Zehn Meter von ihm entfernt. Langsam trat er nach hinten, die fünf Männer im Visier.

Heisuke…

Dieser zuckte zusammen. Hatte ihn Jemand gerufen? Vielleicht waren es die anderen?

Er sah sich um, doch er sah niemanden. Die Männer schienen nichts gehört zu haben, denn sie kamen immer näher.

Befreie mich, Heisuke… Komm zu mir… flüsterte die Stimme immer wieder. Heisuke atmete unregelmäßig. Wer rief nach ihm?

Hilf mir, dachte er sich und starrte verzweifelt auf die Feinde, die nun kaum fünf Meter von ihm entfernt waren.

Komm näher zu mir…

Heisuke wich immer weiter von ihnen zurück, ehe er auf einmal das Schwert fallen ließ und davon lief. Wieder. Er konnte es nicht. Er war zwar einen Monat bei der Shinsengumi, aber bisher hatten sie noch nie so einen Überfall gehabt.

Besonders nicht mit solch einer Überzahl… Und sie waren kräftig gebaut… Riesig. Beinahe wie Shinpachi, wahrscheinlich noch heftiger.

Heisuke kniff die Augen zu. Es war eine Schande. Er konnte es nicht alleine schaffen.

Er lief weiter in den Wald, als er erneut stolperte. Er drehte sich auf den Rücken, als er wieder schmerzhaft zu Boden gefallen war und kroch immer weiter nach hinten. Die Typen rannten auf ihn zu.

Kurz als einer ihn beinah erreichte, schossen Baumwurzeln aus dem Boden und fesselten den Angreifer. Die anderen vier hielten sofort an und sahen zu, wie ihr Kollege von Wurzeln in Stücke zerrissen wurde. Ein schmerzhafter Schrei und Blutspritzen erfolgte. Die anderen schluckten, aber auch Heisuke hatte Angst. Was war das nun wieder?

Die Wurzeln schnappten nun nach dem Nächsten. Heisuke sah seine Chance, stand auf und rannte weg. Die anderen drei konnten den Wurzeln entkommen und folgten ihm, ihren Freund zurücklassend.

Während er um sein Leben rannte, erschien Hinotama vor dem Brünetten, der ihm scheinbar den Weg zeigen wollte. War er im Oniwald?

Er vertraute dem Geist blind, er wollte einfach nur weg.

Hinotama führte ihn durch den dunklen Wald, doch die Banditen gaben nicht auf. Ihre Lust fürs Töten trieb sie weiter an. Heisuke sah immer wieder zurück, bis sie schließlich auf eine Lichtung kamen. Hinotama verschwand auf einmal.

„H-Hey! Warte!“ rief Heisuke panisch, da entdeckte er einen riesigen Stein vor einem kleinen Schrein. Eine Siegelkette war um den Stein befestigt worden. Der Kleine betrachtete den Schrein, ehe er die lauten Schritte hinter sich wahrnahm. Er drehte sich um. Gegenüber standen nun die Drei.

Hinter dem Schrein kam plötzlich Taro, der Kappa hervor.

„Mensch!“ rief er, Heisuke sah zu ihm. In diesem Moment griffen andere Geister die Banditen an. Der Brünette atmete erleichtert auf. Taro tapste zu ihm.

„Unser Meister hat nicht alle Banditen fassen können, weil du in der Nähe warst. Er hätte dich auch treffen können. Ihm tut es Leid.“ sagte er seufzend. Heisukes Beine verloren an Kraft und er fiel zu Boden. Er sah Taro schwer atmend an.

„…Er braucht sich nicht zu entschuldigen…“ hauchte er und achtete dabei nicht auf einen Banditen, der sich davonstehlen konnte. Er raste auf ihn zu. Heisuke weitete die Augen und rollte sich zur Seite und stand auf. Er sah das zweite Schwert des Mannes nicht und wurde von dessen Klinge getroffen. Es schnitt ihm tief ins Fleisch, eine längliche Wunde zierte nun von seiner Schulter bis zu den Rippen. Heisuke schrie auf.

„Oh nein!“ rief Taro und verzog sich, als der Mann ein zweites Mal ausholte.

Heisuke drehte ihm den Rücken zu und steuerte auf den Stein zu. Ein erneuter Treffer, sein ganzer Rücken wurde aufgeschnitten. Benebelt vom Schmerz taumelte Heisuke zum riesigen Stein, kippte vornüber und stieß gegen die Siegelkette, die daraufhin zerbrach.

Als er auf dem Boden lag, starrte er direkt auf den Schrein. Seine Sicht verschwamm.

Wahrscheinlich… ist es besser so, dachte er sich, ehe sich langsam seine Augen schlossen. Er nahm nicht wahr, wie der Stein vor ihm plötzlich anfing, zu leuchten…

Broken Seal

Kapitel 5:
 

» Er nahm nicht wahr, wie der Stein vor ihm plötzlich anfing, zu leuchten…«
 

Ein grelles Licht erstrahlte und erfüllte den ganzen Wald. Die Banditen wichen erschrocken zurück, die Dämonen und Geister sahen begeistert auf.

Der Stein spaltete sich in zwei Hälften, die daraufhin zu Staub zerfielen:

Das Siegel wurde gebrauchen.

Eine Gestalt schwebte nun über Heisuke, der in einer Blutlache lag und sich nicht rührte.

Die Banditen hatten ihre Arme vor ihre Gesichter geworfen, um sich vor dem blendenden Licht zu schützen. Das Licht nahm ab und als es verschwand, sahen die Banditen auf. Vor ihnen stand ein Junge. Das Haar war weiß, die Augen golden. Auf der Stirn ragten zwei Hörner aus der Haut. Der Junge leckte sich genüsslich über die Lippen.

„Ich bin frei…“ sagte er und blickte zum Himmel.

„Es ist wirklich lange her, seit ich die Welt gesehen habe…“ murmelte er.

„Wer bist du denn?“ raunte einer der Banditen und zog somit die Aufmerksamkeit des merkwürdigen Jungen auf sich.

„Aus welchem Loch bist du denn gekrochen?“ fragte ein anderer. Natürlich warteten sie nicht auf eine Antwort, sondern traten mit ihren Waffen vor. Der Junge rührte sich nicht, er sah nur gelangweilt zu den Männern.

„Menschen… welch eigenartige Kreaturen.“ murmelte er nur und grinste frech. Einer der Banditen griff an. Der Junge wartete, bis dieser direkt vor ihm war, trat zur Seite und rammte seine Hand in dessen Brust. Als er sie wieder herauszog, hielt er das Lebensorgan des Menschen in der Hand, worauf der Typ zu Boden fiel.

„Gegen mich… habt ihr keine Chance.“ sagte der Junge und zerquetschte das pochende Herz. Blut spritzte, die anderen beiden wichen zurück. Nun hatten sie Angst. Dieser Junge war keineswegs normal. Doch dieser kannte auch keine Gnade:

Er tauchte hinter den beiden auf und machte mit ihnen kurzen Prozess, ehe beide Körper leblos zu Boden fielen.

„Hier… Etwas zu essen.“ meinte der Weißhaarige und sofort stürzten sich einige Dämonen auf die Banditen.

Der Kappa Taro stand bei Heisuke, dessen Leben beinahe ausgehaucht war. Sein Atem ging flach, sein Herz schlug immer langsamer. Der Junge trat auf ihn zu und kniete sich neben ihn.

Er legte seine Hand an dessen Hauptschlagader und seufzte.

„Er wird bald sterben…“ murmelte er. Taro sah ihn traurig an.

„Meister…?“

„Schon gut… Ich kann ihn noch retten.“ Mit diesen Worten drehte er Heisuke auf den Rücken, biss sich auf die Unterlippe, sodass sie blutete. Er öffnete etwas Heisukes Mund und legte seine Lippen auf diesen, sodass das Blut in ihn hinein floss. Der Brünette schluckte einige Male, ehe er auf einmal stark hustete. Der Weißhaarige klopfte ihm behutsam auf den Rücken, als sich Heisuke aufgesetzt hatte. Tränen schossen ihm in die Augen, da das Husten wehtat. Sein Hals war irgendwie trocken, seine Gelenke schmerzten. Als er aufblickte und in die goldenen Augen des anderen sah, stutzte er.

„Huh?“ machte er, jedoch zuckte er stark zusammen, als er mit der Hand die Wunde an seiner Schulter streifte. Ratlos blickte er an sich herab und erinnerte sich, dass er von dem Banditen zweimal getroffen wurde. Doch müsste er nicht tot sein? Er sah erneut auf, da weitete er die Augen. Das Haar des anderen wurde Dunkelbraun, die Augen selbst wurden ebenfalls braun und die Hörner, die aus seiner Stirn herausragten, verschwanden. Der Fremde sah aus wie ein normaler Mensch, doch Heisuke wusste, dass dies täuschte.

„Wer… bist du?“ wollte er wissen. Der Junge sah ihn kühl an.

„Man nennt mich Kaoru. Ich bin ein Oni und so gesagt der Meister des Waldes.“ erklärte

er knapp, ehe er Heisukes Oberteil von der Schulter streifte, um sich die Wunde anzusehen. Taro sah ihn an.

„Meister, ihr seid endlich frei!“ rief er glücklich. Um sie herum tauchten die anderen Yokai und Yurei auf. Kaoru sah sich um und lächelte leicht.

„Ja… Ich bin da.“

Er wandte sich wieder zu Heisuke. Dieser wurde leicht rot, so wie Kaoru ihn ansah.

„N-Nun… I-Ich…“ stotterte er, doch plötzlich zuckte er stark zusammen, als der Oni sich runterbeugte und über seine Wunde leckte. Die Hitze stieg ihm in den Kopf, Heisukes Herz raste nun.

„W-Was machst du da?!“ fragte er schockiert. Taro legte den Kopf schief.

„Er versorgt deine Wunde.“ meinte er, als wäre dies selbstverständlich. Heisuke wollte gerade etwas erwidern, als Kaoru sich wieder aufsetzte. Der Brünette staunte nicht schlecht, als sich die Wunde schloss.

„Wie…?“ Weiter kam er nicht, da wurde er umgedreht. Kaoru leckte ihm über den Rücken, die längliche Wunde entlang. Heisuke kniff die Augen zu. Ihm war das total peinlich, vor allem weil jeder zusah. Die Menschen im Dorf würden sonst was denken, aber scheinbar war das für diese Wesen etwas Normales.

„So… Das wär’s.“ meinte Kaoru und erhob sich. Heisuke stützte erhob sich und stand nun auch auf den Beinen. Er war sichtlich überrascht, er spürte keinen Schmerz mehr. Leicht verlegen sah er zu Kaoru.

„Uhm… Danke…“ sagte er. Er war dem Oni wirklich dankbar, zumal dieser ihn schon dreimal gerettet hatte.

Kaoru nickte schweigend. Er wandte sich um und ging einige Schritte.

„Warte… Wohin… gehst du?“ wollte Heisuke wissen, ihm nachlaufend. Der Dunkelhaarige drehte sich zu ihm um.

„Ich vermute, dass du wieder zurück ins Dorf willst. Ich bringe dich dorthin.“ sagte er tonlos, worauf Heisuke die Augen weitete. Das Dorf! Er hatte es beinahe vergessen. Er wollte losrennen, da hielt Kaoru ihn auf.

„Ich kenne einen schnelleren Weg.“ murmelte er und auf einmal befanden sie sich auf dem Marktplatz. Heisuke war begeistert.

„Wie…?“

„Ich bin ein Oni… Unterschätze meine Kräfte nicht.“ meinte der Dunkelhaarige und zog den Brünetten hinter sich her. Heisuke sah sich derweil um. Überall lagen Leichen herum, die der Dorfbewohner und die der Banditen. Ob es den anderen gut ging?

Die Sorge packte ihn, sein Herzschlag beschleunigte sich.

Kaoru schien das zu spüren, er wurde schneller. Ein wenig weiter suchten Banditen nach Überlebenden, um diese anschließend zu töten. Kaoru verengte die Augen.

„Oh nein…“ gab Heisuke von sich, doch der Oni war unbeeindruckt.

„Kinderspiel…“ murmelte er, ehe er die Aufmerksamkeit der Feinde auf sich zog. Heisukes Hand ließ er los, warf seinen schwarzen Umhang zurück und zog sein Schwert aus der Scheide. Zu schnell für das menschliche Auge tauchte Kaoru hinter den Banditen auf und erledigte zwei von ihnen. Die anderen fielen einen nach dem anderen zu Boden. Als der Letzte fliehen wollte, stand Kaoru schon vor ihm und ließ seine Klinge sprechen.

Heisuke sah dies mit großen Augen zu, sein Mund stand offen. Das war also die Kraft eines Oni? Er bereute, dass er Kaoru nicht vorher befreit hatte. Wahrscheinlich wären dann noch alle am Leben. Kaoru blickte zur Seite.

„Ich höre noch welche.“ sagte er und deutete mit dem Kopf in die Richtung des Quartiers. Heisuke nickte und sie rannten los.

Vor dem Gebäude saß Shinpachi schwer verletzt an der Hauswand, während Keisuke ihn versorgte. Sanosuke stand vor ihm. Als er Schritte hörte, wandte er den Kopf zur Seite.

„Heisuke!“ rief er erleichtert und rannte ihnen entgegen. Sofort schloss er den Kleinen in die Arme, worauf Heisuke verdutzt blinzelte.

„Ich dachte, du wärst tot!“ sagte er und drückte ihn von sich, um ihm in die Augen zu sehen. Der Brünette jedoch wich seinem Blick aus. Er war ein Feigling, er war weggelaufen. Sein Schwert hatte er auch fallen gelassen. Er sah zu Shinpachi.

„Was ist mit ihm?“ fragte er. Der Rotschopf seufzte.

„Shinpat ist ein echter Tollpatsch… Wollte eine Frau retten und lief in die Klinge eines feindlichen Schwertes hinein…“ brummte er, ehe er Kaoru bemerkte. Dieser musterte den Verletzten nur.

„Wer ist das?“ wollte er wissen. Heisuke schluckte. Er konnte ihm nicht sagen, dass Kaoru ein Oni war.

„Er…“

„Ich bin auf der Durchreise gewesen und als ich gesehen habe, dass Todou-san gegen fünf Männern kämpfen musste, habe ich ihm dabei geholfen.“ erklärte Kaoru locker, als wäre dies die Wahrheit gewesen. Heisuke nickte stumm. Sanosuke verengte die Augen.

„Gegen fünf Banditen und ihr habt gewonnen?“

„Sie waren vielleicht schwächer als die, die ihr getroffen habt.“ murmelte der Oni und blickte umher.

„Was ist mit den anderen?“ fragte Heisuke weiter, um von Kaoru abzulenken. Sanosuke seufzte.

„Nun, Hijikata und Okita sind bei den Überlebenden. Die Banditen haben sich zurückgezogen, weil viele von ihnen gefallen sind, aber es können noch immer einige hier sein, deswegen sieht sich Saitou mit einigen Männern um.“ erklärte der Rotschopf und verschränkte die Arme.

Kaoru blickte in den Himmel. Er horchte auf, dann wandte er sich zu Heisuke.

„Scheint so, als wäre es vorbei.“ sagte er, worauf die anderen ihn leicht irritiert ansahen. Heisuke seufzte.
 

Nach einer Weile trafen Hijikata, Souji und Saitou ein. Shinpachi wurde von Matsumoto versorgt, dem Arzt der Stadt. Im Gesellschaftsraum saß die Shinsengumi beisammen, Hijikata musterte Kaoru skeptisch.

„Ich habe dich hier noch nie gesehen.“ sagte er knurrend. Kaoru nickte.

„Ich bin auch erst heute hier angekommen.“

„Und wieso bist du nicht direkt wieder verschwunden, als du gesehen hast, dass das Dorf überfallen wurde?“

„Ich habe Erfahrungen mit Kämpfen, deswegen wollte ich helfen.“

Der Schwarzhaarige glaubte ihm kein Wort. Heisuke schwieg nur. Helfen konnte er ihm auch nicht, Hijikata hatte ihn zuvor gefragt, wo sein Schwert war. Als er ihm gebeichtet hatte, dass er es verloren hatte, wurde er kräftig angeschnauzt. Scheinbar würde er heute die Shinsengumi verlassen müssen.

Kaorus Miene blieb ernst, sie veränderte sich kein bisschen, auch nicht als Hijikata nun brüllte.

„Wer kann uns garantieren, dass du kein Spion bist und zu den Banditen gehörst?!“

„Ihr könnt glauben, was ihr wollt. Ihr könnt glauben, ich sei ein Spion, der all eure Geheimnisse preisgeben wird, sobald ich mich hier rausgeschlichen habe… oder ihr könnt glauben, dass ich einfach nur mutig genug war, eurem Dorf Hilfe zu leisten.“

Souji pfiff beeindruckt.

„Du denkst also, du warst ‚mutig’?“ fragte er amüsiert.

„Wer sagt denn, dass du nicht lebensmüde warst und dich nach dem Tode sehnst? Du könntest ja nur hierher gekommen sein, damit du deinen Tod in Kämpfen findest.“

„Okita!“ zischte Hijikata und verschränkte die Arme vor der Brust. Isami Kondou neben ihm, legte eine Hand auf dessen Schulter.

„Toshi.“ begann er und blickte freundlich zu Kaoru.

„Dieser junge Mann hat uns geholfen. Wir sollten ihn nicht verdächtigen. Ich glaube nicht, dass er zu den Bergleuten gehört.“ meinte er und lächelte.

„Er sieht für mich eher aus wie ein Junge aus Edo.“ Kaoru neigte ein wenig den Kopf.

„Ich stamme tatsächlich von dort.“ gestand er und schien sich zu erinnern.

„Jedoch bin ich von dort weggegangen… Es ist sehr lange her, seit ich Edo gesehen hatte…“

Heisuke sah ihn aus den Augenwinkeln an.

Hijikata stützte seinen Kopf genervt auf seinen Arm.

„Nun gut… Wir danken dir, Fremder…“ knurrte er. Keisuke räusperte sich.

„Hijikata-san… Wie wäre es, wenn wir den Fremden bei uns aufnehmen? Er scheint ein guter Kämpfer zu sein und besitzt Fähigkeiten, die wir gut nutzen können.“

Die anderen verstummten, teilweise sahen sie entsetzt zu dem Brillenträger. Heisuke schluckte stark, er wusste nicht so recht, ob es gut wäre, wenn Kaoru bleiben würde. Früher oder Später würden sie erfahren, was er wirklich war und er wollte sich die Folgen nicht vorstellen. Der Schwarzhaarige verzog das Gesicht.

„San’nan-san… Wie kommst du nur auf diese Idee…“ murmelte er leise vor sich hin, doch als er zu Kondou rüberblickte und dieser ihn anlächelte, hob er eine Augenbraue.

„Naja... Wir könnten jeden guten Kämpfer gebrauchen…“

Sein Blick wanderte von Kaoru zu Heisuke. Dieser wich dem Blick aus. Er ahnte, dass Hijikata ihn rauswerfen und Kaoru einstellen würde.

„Ich denke, wenn er stark ist und Todou-san gerettet hat, könnte er ihn auch trainieren, findest du nicht, Hijikata-san?“ fragte Keisuke weiter und lächelte dabei. Der Brünette sah auf und weitete die Augen. Sanosuke schien nicht begeistert über diese Idee zu sein, er blickte Kaoru misstrauisch an. Dieser jedoch meinte nur:

„Nun, ich kenne einige Trainingsmethoden, die helfen können. Mein Lehrmeister hatte sie mir damals gezeigt…“

Seine braunen Augen starrten in die violetten des Vizekommandanten. Dieser zuckte auf einmal kurz zusammen, ehe er sich räusperte.

„Naja… vielleicht hilft das sogar… Aber zuerst suchst du dein Schwert, Todou!“ knurrte der Schwarzhaarige. Dieser war sprachlos. Hatte der Dämonenkommandant ihm etwa eine zweite Chance gegeben? Er nickte, zuerst langsam, dann immer heftiger.

Kaoru erhob sich.

„Ich werde ihm dabei helfen.“ meinte er und wandte sich zu den Brünetten, der ebenfalls aufsprang. Die beiden verließen den Raum und Souji wandte sich entsetzt zu Hijikata.

„Du lässt den Schwächling hier?!“ fragte er und schnaubte leicht verärgert. Sein Vorgesetzter starrte nachdenklich auf den Boden.

„…Ich frage mich auch, warum ich das getan habe…“ Die anderen schwiegen und sahen sich fragend an.

Heisuke blieb stehen und hielt Kaorus Arm fest.

„Sag mal… Hast du irgendwas gemacht, dass Hijikata mich behält?“ Dieser lächelte kühl.

„Ich habe ein wenig seinen Geist manipuliert.“

„So was kannst du auch?!“ Der Dunkelhaarige nickte und zog ihn mit sich.

„Komm schon, gehen wir zum Waldrand. Taro müsste dein Schwert gefunden haben.“

Begeistert folgte der Brünette dem Anderen und war regelrecht erleichtert, dass er doch noch die Chance bekommen hatte, zu bleiben. Er wüsste nicht, wohin er sonst gehen sollte. Er verdankte Kaoru wirklich alles, doch wie sollte er sich dafür revanchieren?

Ignore orders

(Anm: endlich! xD Nachdem die schriftlichen Prüfungen hinter mir sind und ich exakt noch 2 Wochen habe, kann ich endlich mit dem Weiterschreiben beginnen xDDD Nur grad is meine Konzentration nicht wirklich da, also kann es schon sein, dass manche Stellen komisch wirken *drop* Verzeiht ._.

Viel Spaß beim lesen! x3)
 

Kapitel 6:
 

» Er verdankte Kaoru wirklich alles, doch wie sollte er sich dafür revanchieren? «
 

Heisuke lag, alle vier Gliedmaßen von sich ausstreckend, auf seinem Futon und starrte auf die Decke.

Gerade eben hatte er seine Patrouille hinter sich und schien gegenüber den anderen wieder der Normale zu sein. Kaoru war schon ein Tag bei der Shinsengumi und er schlug sich recht gut. Im Training gegen Sanosuke hatte er einige Male gewonnen, die anderen Male hatte er den Rotschopf gewinnen lassen. Er wusste dies, Kaoru war schließlich viel stärker als ein Einzelner. Wahrscheinlich würden es Sanosuke und Shinpachi sogar zusammen nicht schaffen, gegen ihn anzukommen, wenn Kaoru es wollte. Aber dieser wollte nicht direkt auffallen, also tat er so, als hätte er nur Glück gehabt.

Er gähnte. Es war schon Nachmittag und er hatte Hunger. Am Liebsten würde er noch schnell in das Dorf gehen und etwas essen, aber alleine wollte er nicht und Hijikata würde wieder rummaulen, er sollte gefälligst auf das Abendessen warten.

Mürrisch setzte sich der Brünette auf und bemerkte, dass sich sein Haarband gelöst hatte. Die langen Haare hingen nun über seine Schulter.

Er seufzte, nahm das Band und wollte seine Frisur wieder richten, als Kaoru das Zimmer betrat. Glücklich sah er nicht aus.

„Was ist los, Kaoru?“ fragte Heisuke, während er sich das Haar zuband. Der Dunkelhaarige lehnte sich an die Wand.

„Es nervt mich, gegen diesen Rotschopf zu verlieren… Der scheint mich echt nicht leiden zu können…“

Heisuke hatte es auch bemerkt. Seit Kaoru da war, hatte Sanosuke ihn die ganze Zeit finster angestarrt. Besonders als der Langhaarige wieder der ‚Alte’ war, beobachtete er ihn die ganze Zeit. Scheinbar hatte der Rothaarige einen Verdacht.

Kaoru grinste keck.

„Meinst du, der ist eifersüchtig?“ fragte er direkt und verschränkte die Arme. Heisuke blinzelte verdutzt.

„Warum sollte er eifersüchtig sein?“ Fragend legte er den Kopf schief. Kaoru sah ihn mit erhobener Augenbraue an.

„Ah, du hattest nie eine Freundin, oder?“

„Huh? Nein… Du etwa? Aber was hat das mit Sano zu tun? Er ist doch kein Mädchen!“ knurrte Heisuke und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.

Sein Gegenüber schüttelte nur den Kopf.

„Ach… wirst du schon erfahren!“ Er stand auf und linste aus dem Zimmer, um Ausschau nach Sanosuke zu halten.

„Aber es nervt wirklich, so wie der mir ständig folgt…“ knurrte er, ehe die Luft rein war und er sich raus schlich. Die Tür wurde zugemacht und Heisuke war wieder alleine im Zimmer. Er kicherte leicht.
 

Beim Abendessen saß Sanosuke Heisuke gegenüber, doch glücklich sah er keinesfalls aus:

Kaoru saß neben den Brünetten und aß seelenruhig seinen Reis, während Heisuke sich mit Shinpachi um eine Sushirolle stritt.

„Nun…“ kam es von ihrem Vizekommandanten und alle Blicke richteten sich nach ihm.

„Ich habe Informationen!“

Seit dem Vorfall mit den Banditen hatten alle Dorfbewohner Angst. Zu viele waren umgekommen und einen weiteren Überfall würden sie nicht überleben.

„Ich schlage vor, wir kehren zurück nach Kyoto.“ sagte der Schwarzhaarige, worauf alle ihn schweigend ansahen. Kyoto. Dort war der ursprüngliche Sitz der Shinsengumi, aber sie wurden in das Dorf, welches in der Nähe der Stadt lag, geschickt.

„Aber, Hijikata-san… Sollten wir nicht darauf warten, bis der Shogun uns zurück befiehlt?“ fragte Keisuke und richtete sich seine Brille. Dieser schnaubte.

„Wir müssen zurück und es ihm berichten. Wir können nicht hier bleiben. Hier sind nur wir, mit einigen Männern, aber die Meisten sind im Kampf gefallen. Wir würden es nicht überleben, wenn sich die Überfälle häufen. Wir sollten zurückgehen.“

„Und was geschieht mit den Dorfbewohnern?“ wollte Kaoru wissen, den Kopf von der Reisschüssel hebend.

„Was soll mit ihnen sein?“ fragte Hijikata kühl zurück, worauf der Dunkelhaarige seinen finsteren Blick erwiderte.

„Nun, das sind alles unschuldige Menschen und ihr wollt sie zurücklassen?“

„Unser Befehl war, das Dorf zu verteidigen, da es für die Banditen leichter wäre, direkt nach Kyoto zu kommen. Das viele der Dorfbewohner tot sind, sollte nicht unser Problem sein!“

„Aber ich verstehe es nicht! Die Shinsengumi beschützt ein Dorf, nur damit niemand durchkommt und wenn die Leute hier sterben, ist das egal??“

Heisuke schluckte. Kaoru war leicht aufgebracht. Lag es an den unschuldigen Menschen oder allgemein an Menschen? Er fragte sich, ob Kaoru überhaupt die Menschen hasste oder nur diejenigen, die ihn versiegelt hatten.

Hijikata verengte die Augen.

„Also wenn wir, die Shinsengumi…“ betonte er extra und blickte in die Runde.

„Nach Kyoto zurückkehren, dann nehmen wir die Dorfbewohner sicher nicht mit!“ knurrte er. Kaorus Augen leuchteten kurz golden auf, was jedoch niemand gesehen hatte.

„Wenn die Shinsengumi nicht fähig ist, unschuldige Menschen vor dem Tode zu bewahren… dann ist sie auch nicht fähig, einen Herrscher zu beschützen.“ Klare Worte aus dem Munde eines Oni, dachte sich der Brünette und blickte vorsichtig zu Hijikata, der drohte, auszuflippen. Nur mit viel Beherrschung kam er über diese Bemerkung hinweg.

„Es steht fest: Morgen werden wir nach Kyoto umsiedeln!“ sagte er streng und blickte noch ein letztes Mal zu den Dunkelhaarigen.

„Wenn du damit ein Problem hast, kannst du gehen!“ knurrte er. Es wurde geschwiegen.

Niemand sagte ein Wort, ehe der Mond aufging und sich alle zu Bett begaben.

Heisuke ging langsam auf sein Zimmer zu. Er überlegte, dachte an Kaorus Worte nach. Er hatte so viele Fragen, aber ob er seine Antworten bekam?

Er entdeckte Kaoru vor seinem Zimmer hocken. Dieser wandte den Kopf zu ihm.

„Schönen Kommandanten habt ihr da. Es wundert mich wirklich, dass keiner von euch ihn loswerden will…“ Heisuke schwieg. Er sah Kaoru eine Weile an, ehe er sich neben ihn setzte.

„Weißt du… Ich… Ich bin ja auch dagegen, dass wir die Dorfbewohner hier lassen… Aber wir haben nun mal einen Befehl auszuführen… Wir sollten Kyoto beschützen… Und das Dorf dient als eine Art kleiner Stützpunkt, um Feinde ausfindig zu machen…“

„Ich hatte damals auch einen Befehl gehabt…“ begann Kaoru, ohne weiter auf Heisukes Geständnis einzugehen. Dieser blickte auf.

Der Dunkelhaarige starrte zum Mond.

„Hasse die Menschen…“ Der Brünette zuckte kurz zusammen.

„Ein Oni darf sich nie mit Menschen zusammen tun. Vernichte alle Menschen, die sich dir in den Weg stellen… Mein Vater war ein großer Herrscher im Onireich, aber er hasste die Menschen, da sie meine Mutter getötet hatten. Ich war kurz davor, die Menschen zu hassen, aber…“

Es wurde still. Heisuke schluckte erneut, ehe er fragte:

„Aber…?“

Kaoru senkte lächelnd den Blick, sah auf seine Hand.

„Ich hab einen Menschen getroffen… Er war zwar noch ein Kind, aber anders als die anderen, die mich gefürchtet hatten, hatte er mich akzeptiert… Er war… mein erster menschlicher Freund… Ich wollte ihn beschützen… aber die Menschen hatten mich versiegelt.“

Erneut wurde es still. Der Langhaarige wusste nicht, was er sagen sollte. Kaoru war damals also einen Menschen begegnet? Er legte die Hand auf sein schlagendes Herz. Irgendetwas fühlte er, doch was war es?

Kaoru blickte zu ihm.

„Ich habe den Befehl damals nicht befolgen können, weil ich erkannt habe, dass nicht alle Menschen böse sind!“ sagte er ernst, um wieder auf das Thema zurückzukommen. Heisuke nickte leicht.

„Ja… ich… verstehe dich.“

„Tust du das wirklich?“ hakte er nach. Der Brünette sah ihn leicht verletzt an.

„Weißt du, ich weiß nicht, was mit meiner Heimat ist! Ich habe keine Ahnung, ob meine Familie noch lebt, ob es ihnen gut geht! Deswegen…“

„Deswegen?“

„Ich will nicht, dass unschuldige Menschen sterben müssen…“

Kaorus Blick wurde weicher und er lächelte. Schweigend drehte er seinen Kopf wieder zum Mond und schloss die Augen. Heisuke beobachtete ihn, ehe seine Augen zufielen und er einschlief…
 

Wieder ein Traum:

Jedoch nicht vom Oniwald.

Er stand auf einer Wiese, viel mehr auf einen Feld.

Das saftige Grün der Pflanzen stach einem richtig ins Auge, der Himmel war klar, keine einzige Wolke war zu sehen.

Eine frische Brise wehte ihm durchs Haar.

Er atmete die frische Luft ein. Es war ein angenehmes Gefühl.

Doch er spürte eine Gegenwart. Als er sich umdrehte, erblickte er Kaoru, der ihm gegenüber stand.

„Kaoru?“ fragte er verwirrt. Dieser legte den Kopf schief.

„Wer bist du? Bist du ein Mensch?“ ertönte es aus ihm. Heisuke verstand nicht, Kaoru kannte ihn doch.

„Kaoru?“

„Ich hasse Menschen…“

Der Brünette weitete die Augen. Kaoru blickte wütend, zog sein Schwert heraus und griff auf einmal an.
 

„AH!“ Heisuke schreckte aus seinem Traum. Er blickte um sich und atmete erleichtert auf: Ein Traum.

Er hörte Schritte und Sanosuke betrat den Raum.

„Heisuke, was-!“ Weiter kam er nicht. Er starrte schockiert auf den Brünetten. Heisuke blinzelte verdutzt.

„Sano?“ Als er dessen Blick folgte, bemerkte er Kaoru neben sich liegen.

Er lag nicht auf dem Futon, aber auf einen Teil der Decke. Sanosuke verengte die Augen, Heisuke sah ihn nervös an.

„E-Es ist nicht so, wie du denkst!“ rief er sich verteidigend. Kaoru wurde wach, grummelte vor sich hin und richtete sich auf. Er blickte zu den Langhaarigen.

„Morgen…“ knurrte er und rieb sich die Augen.

„Und wie ist es dann?“ brummte Sanosuke. Kaoru blickte ihn verschlafen an, Heisuke seufzte.

„Wir haben uns gestern noch unterhalten und sind eingeschlafen…“

„Wie die Kinder…“ Irgendwie konnte Sanosuke nicht böse auf Heisuke sein, dafür umso mehr auf Kaoru.

„Du! Hijikata ruft dich!“ knurrte er, ehe er verschwand.

Kaoru hob eine Augenbraue.

„Wow, der Boss persönlich. Mal sehen, was er mit mir vor hat!“

„Kaoru?“ Heisuke war ein wenig besorgt. Er wollte nicht, dass Kaoru die Shinsengumi verlassen musste, nur weil er nicht wollte, dass unschuldige Menschen sterben mussten.

Dieser grinste.

„Keine Sorge. Denk an meinen manipulierenden Blick!“ gab er an, bevor er durch die Tür ging.

More dreams

Ba ba ba~

Da bin ich tatsächlich wieder, nach so einer langen Zeit...

Da ich wieder im Hakuouki Fieber bin, hatte ich mal diese FF hier ausgegraben und festgestellt, dass ich noch einige Kapitel übrig hatte o.o

Natürlich will ich diese FF weiterschreiben, sie wird jedoch ab dem 14. Kapi etwas... naja ich weiß nicht, vielleicht merkt man auch meinen anderen Schreibstil nicht so. Zumindest habe ich ab dort heute weitergeschrieben, aber vorerst lad ich die anderen hier hoch.

Keine Ahnung warum ich damit gewartet hatte.

Da mein Laptop kaputt ist, kann sich das Weiterschreiben verzögern, am PC zu sitzen ist halt nicht dasselbe wie chillig aufm Bett liegen, mit dem Lappi vor sich... Naja.

Ich will nicht lange vorm Lesen abhalten, ich wünsch euch viel Spaß~ =D
 

_____________________
 

Kapitel 7:
 

»„Keine Sorge. Denk an meinen manipulierenden Blick!“ gab er an, bevor er durch die Tür ging. «
 

Am Mittag stand die Gruppe vor dem Dorf und warteten auf Hijikata, der mit einigen Soldaten sprach.

Die anderen, insbesondere Souji und Sanosuke hatten gehofft, dass der Vizekommandant Kaoru rausschmeißen würde, so wie dieser sich am gestrigen Tag verhalten hatte. Aber dem war nicht so. Niemand wusste, was im Gespräch vorhin zwischen ihnen passiert war, aber scheinbar hatte Hijikata Kaoru eine weitere Chance gegeben. Heisuke konnte sich vorstellen, was passiert war. Der Schwarzhaarige hatte beschlossen, einige Soldaten hierzulassen, damit sie weiterhin alles beobachten konnten. Kaoru hatte die Yokai im Wald gebeten, ein Auge auf das Dorf zu werfen. Nun sollten sie alle aufbrechen.

Während Heisuke hinter Kaoru herlief, dachte er an diesen Traum, den er zuvor hatte. Sollte er Kaoru fragen? Denn immerhin träumte er ja nur Dinge, die etwas mit dem Dunkelhaarigen zu tun hatte, wie zum Beispiel der Wald oder diese große Wiese.

Sanosuke, der wiederum hinter Heisuke herlief, funkelte Kaoru an. Er verstand nicht, warum er bleiben durfte und er spürte, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Er musste nur herausfinden, was es war. Kaoru spürte die Blicke auf sich und seufzte nur. Aber auch er hatte Sorgen. Im Oniwald konnte er seine ganzen Kräfte freisetzen. Aber je weiter er sich von diesem entfernte, desto mehr wurden seine Kräfte eingeschränkt. Zwar hatte er noch immer genug, um sich gegen andere zu wehren, aber Wunden heilen zum Beispiel konnte er nicht mehr so schnell, wie er es bei Heisuke getan hatte.
 

Ein etwas längerer Fußmarsch stand bevor und die Gruppe schleppte sich regelrecht nach Kyoto. Die Sonne stand hoch am Himmel und es war heiß.

Der Jüngste unter ihnen, Heisuke, rollte mit den Augen. Die Stadt war nicht weit entfernt, aber der Fußweg hatte es in sich. Er wurde langsamer, Kaoru drehte sich sofort um.

„Alles okay?“ fragte er und schien ein wenig besorgt zu sein, was Heisuke überraschte. Doch er nickte lächelnd.

„Ja… Keine Sorge!“ Der andere erwiderte sein Lächeln, was dem Rothaarigen hinter ihnen gar nicht gefiel.

„Wenn du magst, kann ich dich auch tragen!“ sagte dieser auf einmal, worauf der Brünette ihn entsetzt ansah.

„Was? Nein!“ Mit hochrotem Kopf marschierte er an die beiden vorbei. Kaoru hob eine Augenbraue und sah ihm nach, ehe er weiterging. Sanosuke schnaubte wütend. Shinpachi, der neben ihm herging, sah ihn verwirrt an.

Nach einer viertel Stunde erreichten sie Kyoto. Einige Stadtbewohner sahen sie mit finsteren Blicken an. Im Gegensatz zum Dorf galt die Shinsengumi nicht als Retter, sondern viel mehr als Störenfried. Die Leute konnten den Shogun nicht ausstehen, mit seinem egoistischen Verhalten und da die Shinsengumi Befehle von ihm befolgte, waren sie ebenfalls nicht beliebt.

Heisuke schluckte. Auch er konnte den Shogun nicht ausstehen. Kaoru sah sich die Leute an und manchmal lächelte er auch einigen zu, die ihn dann überrascht ansahen. Der Brünette war ein wenig beeindruckt, wie freundlich Kaoru zu den Menschen sein konnte.

Vor einem Palast in der Mitte der Stadt kamen sie zum Stehen. Hijikata wandte sich an die anderen.

„Saitou, San’nan-san und ich werden zum Shogun gehen und ihm berichten, was vorgefallen ist. Kehrt ihr zu unserem Stützpunkt zurück!“ befahl er und wandte sich mit den Genannten ab. Souji streckte sich.

„Na endlich… Ich denke, ich werde eine Kleinigkeit in der Stadt erledigen!“ sagte er und blickte kurz zu Kaoru, welcher ihn mit verengten Augen anfunkelte. Der Brünette verschwand in ein Geschäft. Sanosuke, Shinpachi und Heisuke sahen sich an.

„Und nun?“ fragte der Rothaarige und stemmte die Hände in die Hüfte.

„Sollen wir was trinken gehen?“

Shinpachi strahlte, als Sanosuke diese Frage stellte und musste nicht antworten. Heisuke linste zu Kaoru, welcher um sich blickte und schüttelte den Kopf.

„Geht nur, ich zeige Kaoru ein wenig die Stadt.“ murmelte er und lächelte matt. Shinpachi lachte.

„Okay, komm Sano!“ rief er und legte einen Arm um seinen Kumpel, welcher Heisuke ein wenig entsetzt ansah, ehe er weggezogen wurde.

Als sie außer Sichtweite waren, wandte sich Heisuke an Kaoru, der ihn leicht verwirrt ansah.

„Du musst nicht ständig bei mir sein.“

„Ich muss mit dir reden!“ sagte der Brünette und schluckte.
 

Im Shinsengumi-Anwesen setzten sich die beiden in den Garten.

„Also?“ fragte Kaoru, als er sich neben den Größeren gesetzt hatte. Heisuke holte tief Luft und starrte in den Himmel.

„Weißt du, in letzter Zeit habe ich immer wieder… Träume.“ begann er. Der Dunkelhaarige musterte ihn und nickte.

„Ja?“

„Also sie haben begonnen, bevor das Onifest war. Zuerst hatte ich von dem Wald geträumt…“ Der andere lächelte leicht und sah auf den Boden.

„Du hast eine Verbindung zu uns Oni.“

„Was?!“ Der Brünette sah erschrocken zu ihm, worauf dieser lachte.

„Keine Sorge, du bist kein Oni, wenn du das denkst.“ Eine kleine Erleichterung war in Heisukes Augen zu sehen. Kaoru fuhr fort.

„Bist du einmal Oni begegnet, bevor du den Wald gefunden hast?“

Heisuke schien zu überlegen, jedoch schüttelte er den Kopf.

„Nicht das ich wüsste.“ Er blickte auf sein Schwert, welches neben ihn lag. Er bemerkte nicht, wie Kaorus Ausdruck trauriger wurde, ehe dieser zum Himmel blickte.

„Hattest du schon vorher von Oni geträumt?“

Heisuke blickte zu ihm und schluckte.

„Nein… Also ich konnte mich vor diesen Träumen nie an meine Träume erinnern…“ Da musste der Oni schmunzeln.

„Also… ich kann dir zwar nicht sagen, warum du diese Träume hast, aber die sollten ja vorbei sein.“

„…Ich träume zwar nicht mehr vom Wald… Dafür träume ich von einer großen Wiese…“ Kaoru sah zu ihm, als er das hörte. Er schien sich zu erinnern, worauf Heisuke den Kopf schief legte.

„Was hast du genau geträumt?“ hakte der Yokai nach. Doch Heisuke schluckte. Sollte er es sagen?

Nach einer kurzen Stille lächelte er unsicher.

„Naja… Das ist das einzige, woran ich mich erinnern kann.“ log er, da er sich entschied, etwas zu warten. Kaoru schien enttäuscht zu sein, aber dann zuckte er mit den Schultern.

„Sag, du stammst aus Edo?“ wollte Heisuke wissen.

„Ja… Ich bin dort geboren, aber ich musste fort gehen… Knapp Zwanzig Jahre habe ich die Stadt nicht mehr gesehen… Ich weiß auch nicht, ob mein Vater noch lebt.“

Heisuke senkte den Kopf. Er erinnerte sich an das, was Kaoru ihm erzählt hatte, dass sein Vater ein mächtiger Oni war und ihm befohlen hatte, die Menschen zu hassen. Er bekam eine Gänsehaut, was wäre, wenn dieser Oni noch lebte und Kaoru doch anfing, die Menschen zu hassen? Schluckend schüttelte er den Kopf und hatte unbewusst nach Kaorus Hand gegriffen, welcher ihn überrascht ansah.

„Heisuke?“ fragte er, worauf dieser ihn verwirrt ansah, dann die Hand bemerkte und hastig losließ.

„Tut mir Leid!“ rief er und drehte sich um. Seine Wangen glühten.

„Ei ei ei…“ hörten sie eine Stimme und Kaorus Blick fiel auf Souji, der scheinbar mit seinen Rundgang in den Geschäften fertig war.

„Haben wir etwa ein kleines Geheimnis?“ fragte er amüsiert und grinste. Heisuke schluckte. Er hoffte, dass der Ältere nichts gesehen hatte, doch dem war nicht so. Souji hatte alles gesehen, aber gehört hatte er erst alles ab dem, wo sie über Edo sprachen. Lächelnd ging er an den beiden vorbei und summte ein Lied, was Kaoru seufzen ließ.

„Falls dir der Traum wieder in den Sinn kommt, sag mir Bescheid.“ meinte er und lächelte, ehe er aufstand und in das Gebäude rein ging. Heisuke sah ihm nach und seufzte. Er würde es ihm gerne sagen, aber diesen Traum hatte er bisher nur einmal.
 

Kaoru hatte sich vorgenommen, den Stützpunkt ein wenig zu untersuchen.

Er war sich nicht sicher, aber seit sie in Kyoto waren, spürte er eine Oni-Präsenz und dies machte ihn ein wenig nervös. Der Oniwald lag etwas weiter entfernt von Kyoto, als er dachte und das hatte Auswirkungen auf seine Kräfte.

Er ließ sich vor einem Zimmer nieder und seufzte. Er blickte auf seine Hand, ehe er diese zu einer Faust ballte. Mit den Zähnen knirschend dachte er an die Priester, die ihn versiegelt hatten. Und nicht nur das, sie hatten auch dafür gesorgt, dass die Quelle seiner Kraft im Oniwald versiegelt bleibt. Er müsste dorthin zurück, wenn er wieder seine vollständige Kraft haben würde oder…

Er hörte Schritte.

Als er aufsah, erblickte er erneut Souji, der zufällig in seine Richtung gelaufen war. Dieser musterte ihn schweigend, ehe er grinste.

„Na? Wenn man dich lange so betrachtet, könnte man meinen, du wärst ein Mädchen.“ spottete der Ältere, was den Oni jedoch nicht störte.

„Wenn du meinst…“

Gerade wollte Kaoru aufstehen, da wurde er gegen die Tür gedrückt, vor der er gesessen hatte. Erschrocken blickte er in Soujis Augen, der mit dem Gesicht ganz nah war.

„Ich weiß nicht, warum Hijikata-san dich noch weiter bei uns behält… Aber ich finde es heraus…“ knurrte er und Kaoru erkannte, dass der andere es ernst meinte. Schluckend erwiderte er den Blick, ehe erneut Schritte zu hören war und als Heisuke um die Ecke kam, ließ Souji den Jüngeren lächelnd los und wandte sich an den Angekommenen.

„Uh… Stör ich grad?“ wollte der kleine Brünette wissen, da schüttelte der andere den Kopf.

„Ich bin grad fertig.“ trällerte er und verschwand um die Ecke.

Es herrschte Stille.

Heisuke blickte zu Kaoru, dessen Kopf gesenkt war.

„Hat er dir etwas getan?“

„Hm?“ Kaoru sah auf und lächelte auf einmal.

„Nein, es war nichts.“ log er und atmete tief ein. Der andere legte den Kopf schief.

„… Du siehst blass aus.“

„Ein Oni hat eben eine blasse Hautfarbe…“ murmelte der andere und sein Lächeln wurde matter.

„Nein… Ich meine, du siehst viel blasser aus als sonst!“ Der Brünette stand nun direkt vor dem Dunkelhaarigen und strich ihm über die Wange, worauf dieser die Augen weitete.

„Uhm…“ machte er, doch er genoss diese Berührung. Er legte seine Hand auf die des anderen und schmiegte sich an dieser, worauf der Größere leicht errötete.

„K-Kaoru?“

Dieser öffnete die Augen und lächelte den anderen sanft an.

Ohne Worte zog er den anderen etwas näher zu sich, als sie durch einen Aufschrei unterbrochen wurden:

„WAS MACHST DU DA?!“ brüllte Sanosuke, der gerade von der Stadt kam und Heisuke gesucht hatte. Dieser sah ihn schockiert an.

„S-Sano…?!“

Kaoru schaute den Rothaarigen mit einem unbeeindruckten Ausdruck an, ehe dieser auf sie zulief und beide auseinanderriss.

„Fass ihn nie wieder an!“ fauchte der Ältere. Heisuke war erschrocken. So wütend hatte er Sanosuke nie gesehen, zumindest nie außerhalb des Kampfes.

„A-Aber das war doch nichts…“

„Das war nichts? Der Kerl wollte dich verführen, das sieht man doch!“

Dem Oni war dies zu doof. Er drehte sich um und ging einfach.

„Hey! Sieh mich an, wenn ich dich anbrülle!“ fauchte der andere und jagte dem Jüngeren hinterher. Heisuke machte sich Sorgen. Wenn Sanosuke Kaoru provozierte, könnte dieser seine Kräfte entfesseln.

Um die Ecke erwischte der Rotschopf den Oni und hielt ihn gewaltsam am Arm fest.

„Bleib jetzt sofort stehen!“

Kaoru stutzte und hielt tatsächlich an. Mit funkelnden Augen sah er zu Sanosuke, legte seine Hand auf dessen Arm und ehe sich der Größere versah, wurde er auch schon übergeworfen. Fassungslos lag er auf dem Rücken und blickte zu Kaoru auf.

„Wie… Was?“

„Wage es ja nicht, mich noch einmal anzufassen, Mensch…“ fauchte der Dunkelhaarige und Sanosuke weitete die Augen. Die Augen des anderen leuchteten Golden, was ihm etwas Angst einjagte. Heisuke kam angelaufen, packte Kaoru an der Schulter und lief mit ihm weiter, wobei er sich noch bei Sanosuke entschuldigte.
 

In einem Zimmer kamen beide zum Stehen und Heisuke musste erst einmal tief Luft holen.

„Was hast du dir dabei gedacht?!“

„Was meinst du?“

„Sano einfach umzuhauen…“

„Ich habe ihm nur deutlich gemacht, dass mit mir nicht zu spaßen ist.“ Die Stimme des Oni war ziemlich dunkel, was den Anderen eine Gänsehaut bereitete.

Doch die dunkle Aura, die Heisuke vorhin deutlich gespürt hatte, als Kaoru Sanosuke umgeworfen hatte, war nun verschwunden, worauf er etwas erleichtert aufatmete.

„Tut mir Leid… Ich wollte keine Schwierigkeiten verbreiten…“ sagte der Dunkelhaarige und setzte sich hin. Der Brünette wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Insgeheim fragte er sich, warum Kaoru eigentlich mitgegangen war, wenn er doch im Dorf bleiben wollte.

Nach einer Weile rief Hijikata alle zu sich. In einem größeren Raum saßen nun alle vor dem Vizekommandanten und manche blickten immer wieder zu Kaoru, der neben Heisuke saß.

„Nun gut, der Shogun hat unseren Bericht erhalten. Er lässt weitere Soldaten in das Dorf schicken, wir müssen hier bleiben.“ Erklärte er knapp. Das hatte Kaoru noch gefehlt, aber er hielt sich zurück. Er wollte Heisuke zu Liebe nicht mehr auffallen, auch wenn dies bedeutete, dass er seine Kräfte fürs Erste nicht vollständig zurück bekam.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  neko_
2011-06-01T14:57:08+00:00 01.06.2011 16:57
hach ja ich bins wieder die möchte gern kommi schreiberin XD
ich kann nur sagen das ich mich auf´s nächste kapitel freue *_*
kann es sein das da einer auf kaoru eifersüchtig ist XDDD
aww ich liebe die story x3
ich liebe ja diese yokai geschichten und mit shinsengumi zusammen ist das einfach nur geil *~*
mach weiter so x3!
Von:  neko_
2011-06-01T12:07:29+00:00 01.06.2011 14:07
XDDD nicht sterben XDDD oh man das war gut XD ic les weiter *_*
armer heisuke XDD
Von:  Mismar
2011-04-25T09:41:39+00:00 25.04.2011 11:41
Das Siegel wurde gebrauchen.

<- Fehler XD Ich glaube gebrochen, ne?

Boah Kaoru ist ja irgendwie ein richtiges Monster o.o richtig brutal und kaltherzig XD mal sehen, ob er noch seine zickige Seite entwickelt, aber hier hat er ja eine ganz andere Vorgeschichte als im Anime, oder?

Shinpachi fragt wirklich, ob sie 5 Banditen zusammen überwältigen können? o.o normalerweise dürfte das doch für so einen guten Schwertkämpfer kein Problem sein, aber scheinbar wissen sie ja noch nicht, wie gut Heisuke ist und zweifeln an seinen Fähigkeiten

XD Irgendwie hat Kaoru Gary-Stu-Qualitäten, aber was soll man auch anders erwarten? Ich finde nur Okita echt gemein ;_; aber irgendwie habe ich auch nicht mehr den Soji aus Hakuouki im Kopf, von daher XD

ansonsten bin ich froh, weitergelesen zu haben, besonders der Anfang war spannend und freu mich natürlich auf mehr
Von:  Mismar
2011-03-29T19:36:08+00:00 29.03.2011 21:36
er es Sanosuke erzählten würde <- XD das „t“ muss bei „erzählten“ weg ;D

dich beschäftigt etwas und weil du nicht verraten wolltest, was es war, hat dich Hijikata zum Putzen verdonnert. <- „was es ist“ weil das Problem noch besteht und wie evil ist das eigentlich? XD Hijikata ist sooo böse, darf man keine Geheimnise mehr haben? *lach* Naja, aber irgendwie zieht gerade Heisuke die Gruppenmotivation runter

Irgendwelche Bergräuber haben das Dorf überfallen <- XD Die heißen ja nicht umsonst Bergräuber, weil sie in den Bergen rauben (oder Berge rauben *lach*), aber an sich ist es ja richtig o.o

verteidigten sich die Bauern <- Also was mir auffällt. Das Dorf wird angegriffen, nicht die Stadt Kyoto, richtig? Normalerweise dürfte sich die Shinsengumi nicht einmischen, wenn es nicht um die Stadt selbst geht, daher bin ich etwas verwirrt, vielleicht musst du mir genauer erklären, welches Dorf du meinst XD

Irgendwie hast du ein Fetisch für leuchtende Steine >3 Ne, Scherz, also das Kapitel war sehr spannend, irgendwie hat mir Heisuke richtig leid getan und auch die ganzen Frauen und Kinder :( obwohl ich erst dachte, die Shinsengumi hätten diese getötet XD irgendwie habe ich erst verplant, dass ein Dorf angegriffen wurde, dachte von wegen: Wir werden angegriffen

Also Taro nervt mich irgendwie DX ich hasse diesen Yokai jetzt schon, aber ich freue mich auf Kaoru, der hoffentlich bald auftaucht >_< yeah~ ich mag die Geschichte, soviel Spannung~
Von:  Mismar
2011-03-24T20:37:45+00:00 24.03.2011 21:37
Augenlieder <- Wieso schreibt das jeder falsch? DX „Augenlid“ Immerhin heißt es auch „Lidschatten“ und nicht „Liedschatten“ XD obwohl mich interessieren würde, was das Zweite sein könnte

Seine Augenlieder zuckten, bevor er die Augen öffnete. <- und hier direkt kann man doch einfach schreiben „seine Lider zuckten, bevor er die Augen öffnete.“ Das klingt dann nicht wiederholt ^^

Endlich XD Kappa, ich habe mich schon gefragt, was das für ein Vieh ist. Aber als ich das bei Google eingegeben habe kamen da erst Sportschuhe :´D

So, ansonsten habe ich nichts zu sagen, das Kapitel war sehr interessant und hey, jetzt ist wieder Heisuke zurück :/ damn, ich will Kaoru sehen XD mal schaun, wann und wie sein Auftritt sein wird, ich bin schon soooo aufgeregt *_* ich kanns kaum erwarten, hoffentlich wird die Story fast genauso lang wie die letzte <3
Von:  Mismar
2011-03-24T09:58:34+00:00 24.03.2011 10:58
Sanosuke grinste Heisuke breit an und reichte ihm eine Schüssel mit Reis. Hijikata reagierte nicht darauf. <- XD Ist das irgendwas Ungewöhnliches, wenn gerade Sanosuke Heisuke eine Schüssel mit Reis reserviert? Weil mich der zweite Satz echt verwirrt hat.

„Oh, Keisuke!“ rief er <- ich meine mal gelesen zu haben, dass ihn wirklich jeder „Sannan“ nennt o.o

„Weiß nicht, woher das kommst…“ <- kleiner Fehler ;D das „s“ muss bei „kommst“ weg

„Kein Problem. Solange du keine Stunde Verspätung hast.“ <- Heisuke: „Aber 55 Minuten Verspätung wäre okay gewesen?“
Sorry *rofl* Das war nur mein erster Gedanke gewesen >D

Sie bewarfen sich gegenseitig mit Sojabohnen und sangen das Lied, was auch die anderen sangen. <- Ernstgemeinte Frage: Wer macht die Sauerei eigentlich weg? O.o Ich bin ja jetzt schon gespannt, wie die Oni eigentlich auf dieses Fest reagieren XD

Er hörte Stimmen einer Frau <- die Stimme einer Frau ^^“ Es sei denn, die Frau hat mehrere, dann sollte sie aber einen Doktor aufsuchen gehen.

Das mit dem Haar XD das hat mich voll an „Scary Movie“ erinnert, wo schwarze Haare der Frau noch beim Rasieren geholfen haben

Heisukes Herz rannte mit ihm um die Wette <- das ist echt ein schöner Satz! Der begeistert mich richtig >_< auch die Vorstellung ist passend.

She`s a maneater~ *sing* Nein, aber wie sagt man so schön? Das Auge isst mit XD Also wird Heisuke bestimmt ganz gut schmecken
*nod*
Ja, das Ende ist so toll vom Kapitel. Wie er das wohl überleben wird? Es sei denn, er hats wieder geträumt ö.ö ich kann mir echt gar nicht vorstellen, wies weitergeht, mit der Wende in der FF habe ich ehrlich gesagt auch nicht gerechnet, aber gerade das ist ja soooo cool und deswegen musste ich sie auch direkt heute morgen lesen, nachdem alle Pflichten erledigt waren.
Ich kann nur betonen, wie toll ich diese FF jetzt schon finde! Vor allem finde ich die Kombination sehr schön mit Mythologie und den Shinsengumi (ach die Kerle sind immer geil, egal was sie machen, obwohl mein erster Gedanke jetzt Pornodrehen war ô.o)
Egal <3 ich liebe es und ehrlich gesagt mit jedem Kapitel das ich lese, habe ich das Gefühl, Heisuke x Kaoru ist voll normal, also ich finde das Pairing so passend und das, was du gesagt hast, kann man ja auch super nachvollziehen.
Ich freu mich, wenn’s weitergeht *ungeduldig auf und ab hüpf*
Von:  Mismar
2011-03-22T15:43:14+00:00 22.03.2011 16:43
„Ich bin nicht Klein!“ <- klein wird kleingeschrieben XD

als diese Banditen auftauchten. <- Zeitfehler, aufgetaucht waren. (vergangene Vergangenheit, wie ich das so schön sage)

„Was ist das denn?“ fragte er sich, da näherte sich die Flamme und Heisuke fiel erschrocken nach hinten. <- hier ist mir aufgefallen, dass er sich hingelegt hat und bis dahin auch nicht mehr aufgestanden war, also kann er schlecht nach hinten fallen~

„Was ist los? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen, Heisuke.“ <- XD Das erinnert mich an meine Story, nur er wird nicht lange Gelegenheit haben, ein bleiches Gesicht zu haben

Das Setsubun-Festival, um Oni zu vertreiben. <- das habe ich meine Story nicht einbauen wollen XD Ich stelle mir gerade vor, wie die Menschen mit Bohnen werfen <_< Das Dämonen-Trio hält bereits ein Korb Steine bereit XD gesponsert bei Kazama.

Tiger-Lendenshorts und mit einer Eisenkeule bewaffnet <- *vor Lachen auf dem Boden lieg* XD Tiger-Lendenshorts? Boah verdammt, das lässt mich die Nacht nicht schlafen, weil ich plötzlich an Tiger-Strings denken muss und du weißt ja, Kazama halbnackt schockiert mich eher als anzutörnen XD

Okay, Story durch. Und ich weiß echt nicht, was ich sagen soll! Verdammt, ich bin echt so begeistert!! Ich liebe die Story jetzt schon! Ganz ehrlich, vom Stil her ist sie auch wesentlich besser als die vorige, du gehst vielmehr auf alles ein, auf die Gefühle, auf die Handlung und ich finde die Charaktere so gut dargestellt! Pua, wie geil ist das denn? Und die Idee ist so nice, ich habe gar keine Vorstellung, wie sie weitergehen soll, alles so spannend, obwohl das gerade erst der Anfang war. Und du hast das mit den Oni so schön erklärt, Wikipedia bildet~
Und das Cover ist sooooo schön, hehe, hast du eine schöne Collage gemacht, ich frage mich gerade, obs vom gleichen Zeichner ist.
Schön weiterschreiben, ich liebe diese Story ungemein, und danke für die Widmung <3


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