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Immaculate

von

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Entfesslung

Zu Tode erschöpft ließ ich mich auf das harte Bett fallen. Es hatte die Bezeichnung eigentlich gar nicht verdient, denn eigentlich war das „Bett“ nur eine glatt gemeißelte Felsanhebung auf der eine alte, dünne Matraze lag.

Ich war viel zu müde um die Situation richtig einzuschätzten. Gedankenleer schloss ich die Augen und war sofort eingeschlafen.
 

Ein leises Knacken ließ mich die Augen aufreißen. Es war dunkel. Die Öllampe war wohl in der Zeit in der ich geschlafen hatte ausgegangen. Die Tür meiner Zelle war offen und das Licht des Ganges erhellte den Raum.Benommen versuchte ich meine Augen mit der Hand zu schützen, um etwas zu erkennen. Eine Person stand im Rahmen.

Sofort sprang ich auf und drückte mich wie ein verängstigtes Tier gegen die hinterste Wand. Harter Fels schnitt schmerzhaft in meinen Rücken doch ich biss die Zähne zusammen.
 

„Komm mit!“ befahl eine eiserne, weibliche Stimme zu mir.

Langsam gewöhnten sich meine Augen an die halbe Dunkelheit.

Vor mir stand C.K., mit einer Pistole auf mich gerichtet.

„Im Gegensatz zu Noah denke ich sehr wohl, dass du auf die dumme Idee kommen könntest abhauen zu wollen.“ sagte sie mit einem befriedigenden Ton.

„Also mach zu, dass du dich bewegst! Oder willst du eine Kugel im Bein haben?“ zischte sie.

Was für eine Tusse, dachte ich erbost. Mir entgang nicht, wie viel Freude es ihr wohl bereitete, mich in ihren Händen halten zu können.

C.K. War definitiv ein dominanter, machtbesessener Mensch.

Sie ließ mich vorgehen.

„In den dritten Raum von links!“ befahl sie.

Es war der einzige Raum, der offen stand. Aus ihm schien stark fluroszierendes Licht in den Gang und erhellte unheilvoll die Wände.

In den Raum schienen sich zwei Menschen zu streiten.

Als ich mich den Raum näherte, konnte ich Noahs Stimme identifizieren.

„Nein Doc, ich lasse das nicht zu! Gibt es keine andere Möglichkeit ihre Kräfte zu entfesseln?“

„Es tut mir leid Noah,“ hörte ich Doc ruhig aber bestimmt sprechen. „Aber anders geht es nicht.“

„Es tut ihnen überhaupt nicht leid verdammt!“ brüllte Noah und irgendein Gegenstand schepperte laut zu Boden.

„Nur zwei von neun Menschen haben diese Prozedur überlebt...zwei!“ zischte Noah

„Du bist zu emotional Noah...nur weil sie ein Mädchen ist.“

Ich hörte nur noch eine Art Grummeln, dann Schritte.

Noah rannte fast aus dem Raum und stieß beinah mit mir zusammen.

Kurz blieb er stehen, starrte mich an, dann C.K., die nun neben mir stand.

Er öffnete kurz den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder und ging schnellen Schrittes an uns vorbei.

Ich hatte Angst. Was hatten diese Menschen mit mir vor?

Ich würde sterben, durchschoss es mich.

Sie würden irgendwas mit mir anstellen und hoffen, dass ich die dritte von 10 Menschen bin, die es überlebte.

Ich fröstelte.Ich musste unbedingt etwas unternehmen.

„Geh endlich in den Raum rein!“ raunzte mich C.K. an.

Widerwilligen Schrittes betrat ich den Raum. Das gleißende Licht blendete mich vorerst, doch meine Augen gewöhnten sich schnell an die Veränderung.

Der Raum war fast zehn mal so groß wie meine Zelle, und auch die Wände waren sorgfältig, glatt ausgemeißelt worden.

An der Decke hingen viele, grelle Lampen, die mehrere Feldbetten beleuchteten. An der rechten Wand waren viele Schränke, deren Inhalt man nur erahnen konnte.

In der Mitte stand eine Liege aus Metall an der einige mir unbekannte Maschinen oder Geräte standen.

Alles in allem wirkte der Raum wie eine Arztpraxis. Neben der Metallliege stand Doc Moe J, der uns beide mit seinem typischen Lächeln, dass niemals seine Augen erreichte, begrüßte.

„Na da seid ihr ja endlich!“ rief Doc erfreut aus.

„Würdest du dich dann bitte auf diese Liege dort legen Sydney?“

Er lächelte weiterhin.Ein grausames Lächeln.

„Nein!“ rief ich entsetzt, drehte mich um und wollte aus den Raum stürzen. Doch C.K. War blitzschnell, griff mich an den Haaren, und hielt mich so fest.

„Ah!“ schrie ich auf. Es tat höllisch weh.

„Du bleibst schön hier kleine.“ zischte C.K. Und ich spürte das kalte Metall der Pistole an meiner Schläfe. Sie schob mich in den Raum und schmiss mich auf die Liege. Für eine Frau war sie erstaunlich stark. Ich wand und trat um mich doch nun half auch der Doc mit und sie fesselten mich grob an die Liege.

„Störrisches Miststück.“ fauchte C.K.

Ich stemmte mich mit aller Kraft gegen die Fesseln, doch es war zwecklos. Nun konnte ich außer meinem Kopf nichts mehr bewegen.

Ich schaute mich panisch im Raum um. Nun, da ich festgenagelt war, verzichtete auch der Doc auf seine offensichtlich falsche Freundlichkeit. „ C.K., geh jetzt. Ich werde direkt mit der Entfesslung anfangen.“ Sie nickte kurz unmerklich und verschwand aus der Felsöffnung.

„Hören sie auf!“ flüsterte ich verzweifelt. Der Doc blickte mich nicht einmal an. Er ging zu einen Amaturenbrett in der hintersten Ecke des Raumes, setzte eine Brille auf, deren Zweck mir nicht klar war, und begann damit einige Knöpfe und Schalter zu betätigen.

Er blickte mich durchdringen an.

Und schon ging es los.

Die Entfesselung.

Ich keuchte auf.

Gleißende Blitze durchzuckten meinen kompletten Körper.

Schmerzen.

Ich schreite, ich brüllte, bäumte mich auf.

Alles ist hell, so gräßlich hell.Und diese Schmerzen.

Sie wurden stärker, mein Körper fühlte sich an als würde er in tausende von Stücke zerissen.

„Noah verschwinde!“ hörte ich eine Stimme undeutlich rufen.

Schmerzen. Unendlich, gleißende Schmerzen.

Plötzlich veränderte sich etwas. Das Licht scheint meinen Körper auszufüllen, erstrahlen zu lassen.

Ist das mein Ende? Ist das der Tod? Ich schwebe. Ich fliege.

Dann Dunkelheit, nichts als Dunkelheit.



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