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Immaculate

von

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Sind halbe Wahrheiten nicht auch Lügen?

Nachdem ich mich aus geheult hatte ging auch ich in mein Zimmer. Glücklicherweise war es im Untergeschoss , denn sonst hatte ich Angst meine Mutter zu wecken, da sie für gewöhnlich einen sehr leichten Schlaf hatte.
 

Leise schloss ich die Tür hinter mir und schaltete das Licht an.

Mein Zimmer war nicht sehr groß. Es hatte lediglich Platz für mein Bett, meinen Kleiderschrank und einem Bücherregal, wo meine heißgeliebte Sammlung von Büchern meiner Lieblingsdramaten wie Büchner und Goethe ihren Platz hatten.

Warum ich sie Romanen wie „Twilight“ oder „Harry Potter“ vorzog?

Ich wusste es selber nicht so genau aber immer wenn ich eines der Bücher mal wieder in den Händen hielt, dann ließ es mich nicht mehr los.

Vielleicht war es etwas Magisches. Oder ich hatte einfach keine Hobbys.
 

Langsam trottete ich Richtung Bett und zog dabei mein Oberteil und den Rock aus, die beide entsetzlich nach Rauch und Alkohol rochen.

Leider kam ich an meinem Spiegel vorbei und ich schaute flüchtig in mein Spiegelbild.

Mir stockte der Atem und ich blieb genau vor dem Spiegel stehen.

Mir gegenüber stand eine Fremde.

Ihr Make-Up war total verschmiert, ihre Haare zerzaust und ihre Oberarme wiesen blaue Flecken auf.

Aber am schlimmsten sahen ihre Augen aus. Sie starrten mich glasig und verhetzt an. Wer hatte sie nur so zugerichtet?

Mir wurde bewusst, dass ich diese Person war.

Ich kniff die Augen zusammen und schüttelte willkürlich den Kopf. „Jetzt bloß nicht sentimental werden!“ sagte ich mir und drehte mich langsam vom Spiegel weg, ging zu meinem Bett und ließ mich mit einem lauten Seufzer hineinfallen.

Schon nach wenigen Sekunden war ich erschöpft eingeschlafen.
 

Klonk.
 

Von einem lauten Geräusch wurde ich wieder wach. Es war immer noch dunkel also konnte ich nicht wirklich lange geschlafen haben.
 

Klonk.
 

Schon wieder. Irgendjemand schmiss Steine gegen mein Fenster!

Mühsam rappelte ich mich auf, schnappte mir meinen Badmintonschläger , der nun schon seit über einem Jahr unbenutzt in meinem Zimmer lag, und schlich mich zum Fenster. Ich presste mich gegen die Wand und lugte vorsichtig durch das Fenster.

Zwei Meter vor ihm stand Dave, der komische Typ , der mich vor den Typen gerettet hatte.

„Hey Syd,“ sagte er locker. „Könntest du mich bitte reinlassen? Es ist nämlich ziemlich frisch draußen!“ Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen doch ich war mir noch nicht sicher ob ich ihn wirklich öffnen sollte. Ich meine, er war immer noch ein Fremder.

„Was willst du hier? „ fragte ich schroff.

„Ich dachte ich sollte dir langsam mal erklären, wer ich bin. Ich möchte nicht, dass hier irgendwelche Missverständnisse auftreten. „

Diese Antwort reichte mir, denn ich war zu neugierig um nicht die Wahrheit erfahren zu wollen.

Ich schloss das Fenster auf , ging einige Schritte zurück und ließ Dave in mein Zimmer.

„Danke.“ sagte er und ließ sich dreist auf meinem Bett nieder.

„Nettes Zimmer.“ witzelte er mit einem Blick auf meine Bettwäsche.

„Lass den Scheiß!“ rief ich erbost. „Sag mir erst mal was da letztens abging!“

Jetzt schaute er mich direkt an. Doch sein ernst gewordener Blick hielt nicht lange und sein Gesicht sah wieder so verschmitzt aus, wie ich es kannte. „Dann zieh doch erst mal etwas über.“ sagte er lachend. Verwirrt schaute ich auf mich runter.Sofort schoss mir die Schamröte ins Gesicht. Ich hatte ja nur meine Unterwäsche an. Verdammt. Schnell griff ich zu meinem Bademantel der an meinem Kleiderschrank hing und zog ihn an. „Perversling!“ knurrte ich.
 

„Setz dich.“ forderte Dave mich auf und ich ließ mich widerwillig neben ihm nieder.

„Also die Männer,“ begann er. „sie sind angeheurte , ehemalige Agenten des KGB. Deswegen konnten sie auch so gut kämpfen und...“

„Mooooment!“ unterbrach ich ihn. „Wer ist das KGB und warum haben sie es auf dich abgesehen?“

Er seufzte und sagte dann: „ Das KGB ist eine Organisation aus Russland. So etwas wie die CIA in den Staaten. Und ..sie haben es nicht direkt auf mich abgesehen. Und deswegen bin ich auch hier.“

Plötzlich wurde mir ganz flau im Magen, doch ich zwang mich ihn weiter zuzuhören und keine weiteren, störenden fragen zu stellen.

„Ich hätte nicht gedacht, dass sie wussten, dass du einen Schutzmann hast. Doch unglücklicherweise haben sie es doch irgendwie herausbekommen, wollten mich zuerst ausschalten und dich dann entführen. Sydney, die Typen haben es nicht auf mich sonder auf dich abgesehen!“

„A-aber..“ stotterte ich.

„Ich will es dir nur erzählen damit du weißt, dass du gesucht wirst. Und ich sage dir, die Typen, die dich haben wollen sind nicht nett! Ich werde dich also so gut es geht beschützen.“
 

Ich schluckte. Ein dicker Kloß war in meinem Hals.

„ Und was wollen die dann genau von mir? Und wer hat die Leute vom KGB angeheuert?“ fragte ich entsetzt.

„Mehr kann ich dir leider nicht sagen und du solltest dich auch zu deiner eigenen Sicherheit mit diesen Infos zufriedengeben.“ sagte er mit einer undurchsichtigen Miene.
 

„Na toll, „ dachte ich.“ Ich wurde von Männern beinahe entführt, hätte um ein Haar einen in die Fresse bekommen, wurde heute fast vergewaltigt ,meine Mutter hasst mich und nun will mir dieser Dave nicht mal die Wahrheit sagen?! Was für ein Leben!“

Ich linste zu Dave und merkte, dass er mich plötzlich wieder ganz anders ansah.

Hey, ist alles okay?“ fragte er mich erschrocken.

Erst jetzt merkte ich, dass mir Tränen die Wangen herunterliefen und ich vergrub schnell mein Gesicht in meinen Händen.

„E-Es ist nichts.“ stammelte ich obwohl ich wusste, dass diese Reaktion nur allzu dumm war.

Ich wollte gerade aufstehen, da packte mich plötzlich Dave und drückte mich an sich.

„Schh. Alles wird gut!“ flüsterte er und sein Atem wärmte mein Ohr.

Er roch sehr gut und ich schmiegte mich an ihn.

„Was tust du da?“ dachte ich.“bin ich wirklich noch immer betrunken?“

Ich seufzte und schob ihn von mir weg.

.„Es geht schon wieder.“ sagte ich.“Kannst du bitte jetzt gehen ich bin sehr müde.“

Er schaute mich verwundert an sagte dann aber : „Okay das werde ich machen. Aber denk daran, dass ich immer in deiner Nähe sein werde!“

Und damit sprang er auch schon aus dem Fenster und war verschwunden.

Diese Nacht konnte ich nicht mehr schlafen.

Mein Herz pochte und ich konnte nur an Dave denken. Wieso?



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