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Hope- eine Geschichte aus dem North Blue

Oder: Wie die Heart-Piraten ein neues Mitglied begrüßen durften.
von

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Sonntags

Hope kaute langsam ihre Scheibe Brot, während sie den Blick über das Dorf schweifen ließ. Die Morgensonne färbte Dächer und Straßen rot, als würden sie brennen, während ein paar Vögel träge im kühlen Wind segelten. Wie verzückend dieser Anblick auch morgen für morgen war, jagte er ihr doch immer einen Stich durchs Herz. Weiß der Teufel warum.

Heute war Sonntag, der beste Tag der Woche. Sie freute sich wie ein Kind darauf, denn sonntags war ein kurzer Schichtwechsel. Tagsüber durfte sie von ihrem Hügel in den Ort gehen, um über dem Markt zu schlendern, in Kasernen der Musik zu lauschen, oder, was zu ihrer liebsten Tätigkeit geworden war, sich an den Kai zu setzten und den Geschichten zuzuhören, denen ihr das Meer zu erzählen schien. Über versunkene Schiffe, versteckte Schätze und mutige Seefahrer. Manchmal, wenn das Glück ihr hold war, fand sie etwas im sandigen Schoß der Bucht. Nichts besonderes, wertlose Gegenstände, wie gebrochene Ruder oder alte Fässer.

Am Abend aber musste sie wieder zurück und weiter bei den Gefangenen ausharren. Ein trostloser Job, aber was sollte sie denn anderes tun.

Wie immer hockte sie auf einem Stein am obersten Rande des kleinen Pfades, der den Berg raufführte und wartete auf die Wache, die sie ablösen sollte. Der Kerl war heute spät dran, langsam wurde sie ungeduldig. Um ihre Langeweile zu überbrücken, zog sie ihr Schwert aus der Halterung auf ihrem Rücken und ließ es mit einem kräftigen Schub in die Erde sausen. Es blieb gerade stecken. Die Sonne spiegelte sich nun auf seiner Oberfläche, was ihm einen golden glänzenden Schimmer verlieh. Dieses Schwert war Hopes größter Stolz. Seine Klinge maß gut einen Meter Länge und dreißig Zentimeter Breite. Trotzdem kam es ihr leicht vor wie ein üblicher Degen. Man hätte meinen können, dass das Kämpfen durch diese scheinbar schwere Handhabung beeinträchtigt werden würde. Doch entgegen aller Erwartungen vermochte Hope diese Waffe wie ein Meister zu führen. Es war, als wäre dieses Schwert für die gemacht worden, maßgeschneidert und verknüpft mit ihren Gedanken. Ohne kam sie sich vor wie ein halber Mensch.

Schritte wurden hörbar. Hope hob den Kopf und sah ihre Vertretung den Weg entlang zu ihr herauf spurten. Endlich!

„Das hat gedauert! Schon wieder so ein Gemüsedieb?“, bemerkte sie spitz. Der Wachmann funkelte sie an. „Ich kann auch wieder gehen, wenn dir das lieber ist, du Rotzgöre.“

Hope richtete sich auf, zog ihr Schwert aus dem Boden und grinste ihn amüsiert an. „Versuchs doch.“ Sie hatte keinen sehr barmherzigen Ruf, daher beließ es der Mann bei einem weiteren bösem Blick und lief weiter, um anstatt ihrer vor den Zellen zu wachen. Mit einem vorfreudigen Schmunzeln auf dem Gesicht schwang Hope die Waffe auf den Rücken und machte sich auf den Weg ins Dorf.
 

Den Hügel hinunter zu laufen war wesentlich leichter als hoch. Diese Erkenntnis wollte sie nicht nur an den Auswirkungen der Schwerkraft fest machen. Vor sich hin pfeifend hüpfte sie den steinigen Weg entlang, ohne auch nur einen Gedanken an den Abend verschwenden zu wollen. Noch nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-04-04T10:53:46+00:00 04.04.2011 12:53
Mh, bei Animes würde man sagen: Filler!
Aber vielleicht irre ich mich auch. Dein Schreibstil gefällt mir, besonders, wie du die Beziehung zwischen Schwert und dem Mädchen beschrieben hast. Gehst du da noch näher drauf ein oder war der eher ein Ausflug?


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