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How should I tell you?

(Saku x Ino)
von

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Prolog

Der Schnee knirscht ,bei jedem Schritt den ich mache, leise unter meinen Schuhen. Ein paar der weißen Flocken fallen immer noch auf die Erde hinab. Ich senke den Blick und durchsuche meine rechte Jackentasche nach dem Schlüsselbund, an dem sich der Haustürschlüssel befindet.

Recht schnell habe ich diesen auch gefunden, schließe die Tür auf und trete auf der Fußmatte so gut es geht den Schnee ab, bevor ich in die gut geheizte Wohnung verschwinde.

Obwohl ich eine dicke Jacke, einen Schal, Handschuhe und Winterschuhe trage, bin ich heil froh wieder daheim zu sein. Schnell schlüpfe ich aus den Schuhen, schäle mich aus der Jacke und befreie mich zu guter Letzt auch noch von Schal und Handschuhen.

„Ich bin wieder Zuhause!“, rufe ich und blicke kurz ins Wohnzimmer. Dort sitzt meine Mutter und sieht, wie so oft, fern. Als ich ins Wohnzimmer luge, wendet sie den Blick zu mir und setzt ein Lächeln auf. „Ah, da bist du ja wieder Schätzchen. Und, wie war dein Tag?Was hast du neues in der Schule gelernt?“ Kaum hörbar seufze ich auf. Kaum wieder Zuhause, überschüttet sie mich auch gleich schon mit Fragen. Das ist wieder mal typisch Mom. „Wie immer.“, gebe ich Auskunft. „An neuen Themen in der Schule hatten wir heute bloß das Gesundheitsmodell der Salutogenese von Antonovsky.“ Bevor sie noch alles ausführlich erklärt bekommen will, verschwinde ich lieber erst einmal in der Küche. Ich habe ziemlichen Hunger. Nach der Schule hatte ich noch Judotraining und habe seit heute morgen nichts mehr gegessen. Inzwischen ist es 18 Uhr Abends.

Rasch habe ich ein Brötchen belegt und nehme es mit in mein Zimmer. Um dieses zu erreichen, muss ich eine 7 stufige Treppe hinaufsteigen. Unsere kleine Wohnung besteht aus zwei Etagen.

Bis auf mein Zimmer befinden sich alle Räume im Erdgeschoss. Es ist ziemlich praktisch, das sich nur ein Raum hier oben befindet. Meistens habe ich hier meine Ruhe und höre durch das Knarzen der alten Holztreppen gleich, wenn meine Mutter sich auf dem Weg zu mir befindet.

In meinem Reich angekommen, stelle ich die Schultasche in die Ecke, schalte erstmal das Radio an und riskiere einen Blick in den Spiegel. Die Mundwinkel leicht missbilligend verzogen, zupfe ich an einer der rosanen Strähnen. Wieso haben Haare noch gleich die dumme Angewohnheit aufzuplüschen, wenn man Schnee oder Regen abbekommt?

Ich lasse mich auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch fallen, schnappe mir den Teller und esse erstmal das Brötchen, welches ich aus der Küche hier hin mitgeschleppt habe. Na hoffentlich bekommt meine Mutter das nicht mit. Sie ist meist nicht sehr erfreut darüber, Brötchenkrümel auf dem Teppichboden zu finden. Nach dem Essen werden erstmal die Hausaufgaben erledigt.

Doch so richtig darauf konzentrieren kann ich mich heute nicht. Um genau zu sein, geht das nicht erst seit heute so. Seit einer ganzen Zeit schon fällt es mir nicht mehr so leicht mich auf irgendwas zu konzentrieren. Natürlich fragten meine Freunde mich schon mehrfach, was in letzter Zeit bloß mit mir los seie, und auch meine Mutter blickt die letzten Wochen schon recht besorgt drein.

Doch was soll ich ihnen schon sagen? Ich weiß nur all zu gut was los ist, doch mit anderen darüber sprechen kann ich nicht. Ich bin 16 und in meinem Alter ist es ganz normal verliebt zu sein. Viele würden jetzt vielleicht sagen 'Mensch Sakura, freu dich doch!' , aber meiner Meinung nach ist die ganze Sache mehr ein Desaster als ein Grund zur Freude. Vielleicht wäre es halb so wild, wenn es eine andere Person wäre, aber nein – ich musste mich ja ausgerechnet in die Person verlieben, der ich es nie sagen kann. Meine beste Freundin!

Vermutlich würde sie mich ansehen wie ein Wesen von einem anderen Stern und nichts mehr mit mir zu tun haben wollen.

Im Gegensatz zu mir ist sie in der Schule und auch sonst überall verdammt beliebt. Vermutlich liegt das an ihrem selbstbewussten Auftreten und ihrem Aussehen. Im ersten Moment könnte man sie für verdammt arrogant halten, aber ihre Freunde lernen sie von einer viel fürsorglicheren Seite kennen.

Schon als wir noch Kinder waren, hat Ino mich vor den anderen in Schutz genommen und mir immer wieder gepredigt, das ich mich wehren muss und das mir Schüchternheit nichts bringt.

Selbstvertrauen habe ich jetzt zwar, aber das bedeutet noch lange nicht, das ich es ihr sagen könnte.

Wir haben viele gemeinsame Bekannte und Freunde, gehen in die selbe Klasse und sind noch dazu beste Freundinnen.

Ich sehe zum Fenster hinaus und seufze leise. Mein Blick fixiert nichts Bestimmtes an – einfach nur die Dunkelheit, die von einer Straßenlaterne etwas erhellt wird und durch die immer noch tausende von Schneeflocken tanzen.

Ich weiß das es feige ist, ihr nichts von meinen Gefühlen zu erzählen, doch es ist einfach besserer so. Ich will unsere Freundschaft daran nicht zerbrechen lassen. Wenn sie etwas davon wüsste, dann würde nichts mehr so sein wie früher. Vielleicht würde sie es sogar noch mit Fassung tragen und mich wieder mit irgendeinem frechen Spruch ärgern, doch die coole Fassade wäre dann vermutlich nur oberflächlich.

Anfangs hoffte ich noch, ich bilde mir meine Gefühle nur ein und das sie wieder verschwinden würden, wenn ich sie einfach nur lange genug ignoriere. Aber dem ist nicht so. Ganz im Gegenteil.

Manchmal umspielt ein ironisches Lächeln meine Lippen, wenn ich mir mal wieder denke, das mein Leben das reinste Versteckspiel geworden ist.

Wieso hatte ich mich nicht einfach in einen ganz normalen Typen verlieben können?! Meinetwegen auch der Schulschwarm, wenn es schon unbedingt hoffnungslos sein muss. Aber ausgerechnet meine beste Freundin?!

Als ich kurz die Augen schließe, taucht natürlich mal wieder das Bild der hübschen Blondine vor meinem inneren Auge auf. Auf ihren Lippen liegt mal wieder ein selbstsicheres Lächeln, in ihren hellblauen Augen könnte ich versinken und die hüftlangen, weißblonden Haare glänzen gesund und gepflegt.

//>Warum musste das ausgerechnet mir passieren?!<//, regt sich mein inneres Ich auf. Aus den Gedanken gerissen werde ich von dem nervtötenden Klingeln meines Handys. Am anderen Ende der Leitung ist Tenten, die mich fragt ob ich nicht Lust hätte, morgen nach der Schule mit den anderen und ihr shoppen zu gehen. „Ja klar.“, stimme ich direkt zu. Etwas Ablenkung schadet ja bekanntlich nicht.

Ein normaler Schultag?

Ob ich nun will oder nicht, wie fast jeden Tag steht auch heute wieder Schule auf dem Programm. Um genau zu sein besteht der Stundenplan heute aus 7 Stunden. Mathe, Sport und Deutsch als Doppelstunden, Physik einzeln.

Wieder sehr zeitig erreiche ich das Schultor und passiere es. Um diese Uhrzeit befinden sich zwar schon einige Schüler vor Ort, doch noch ist es hier verhältnismäßig leer. Nur zu gut weiß ich, das sich dies in etwa zehn Minuten geändert haben wird.

Routinemäßig schlage ich den Weg zur Pausenhalle ein, die den Schülern auch vor Schulbeginn offen steht. In einer Ecke, links der Halle, sehe ich Hinata und Tenten stehen. Letzt Genannte winkt freudig in meine Richtung, als sie mich sieht. So geselle ich mich also zu meinen Freundinnen und begrüße beide mit einer kurzen Umarmung.

„Hat einer von euch die Hausaufgaben in Mathe gemacht?“ Tenten grinst leicht verlegen und blickt uns fragend an. „Ach..., du willst mir doch jetzt nicht erzählen, das du die schon wieder vergessen hast?“, grinse ich die Braunhaarige an und poke sie leicht in die Seite. Angesprochene kratzt sich kurz am Kopf um leichte Verlegenheit vorzutäuschen. Nach einer kurzen Diskussion erklärt sich die schüchterne Hyuuga schließlich dazu bereit Tenten die Matheaufgaben bei sich abschreiben zu lassen.

Als ich Hinata dabei beobachte, wie sie ihr Heft aus ihrer Tasche sucht, legen sich plötzlich zwei Hände von hinten auf meine Augen. „Wer bin ich?“, will die vermeintlich Unbekannte mit verstellter Stimme wissen.

Natürlich muss ich nicht lange raten um zu wissen, wer hinter mir steht. Das Parfum 'Forbidden Rose' von Avril Lavigne sagt mir eigentlich schon alles. Und wie könnte es auch anders sein – ich vermute das mein Herz mir bald zum Hals heraus springen wird, so sehr hämmert es. Ich fühle wie wieder diese Hitze in meinem Körper aufsteigt und ahne, das meine Wangen sich rötlich verfärbt haben. Hoffentlich haben Hinata und Tenten das jetzt nicht bemerkt. Und hoffentlich sieht SIE es nicht gleich. Das wäre wirklich zu peinlich.

„Morgen Ino.“, begrüße ich meine beste Freundin und drehe mich zu ihr um, während sie ihre Hände wieder aus meinem Gesicht entfernt.

Für einen kurzen Augenblick treffen unsere Blicke sich. Ich werde das dumme Gefühl nicht los, das ihr meine Gesichtsfarbe sehr wohl aufgefallen ist. In ihren Augen liegt erst etwas leicht überraschtes, dann etwas resignierendes, leicht trauriges. Auf die geschminkten Lippen der Yamanaka stiehlt sich ein typisches Lächeln, dann sehe ich in ihrem Blick wieder die pure Lebensfreude. Irgendwie hoffe ich, das ich mir den Blick zuvor nur eingebildet habe. Immerhin habe ich ein ganz gutes Pokerface. ...Nun ja, das glaube ich zumindest. Aber die Blondine ist auch nicht dumm. Es ist wirklich eine hoffnungslose Lage. Wieso ausgerechnet sie?!

Meine beste Freundin zieht mich in eine Umarmung, dann geht sie rüber zu Hinata und Tenten um auch die beiden zu begrüßen.

Die Schulglocke unterbricht uns, und wir wollen uns gerade auf den Weg zum Klassenraum machen, als ich ein lautes und gehetztes :“Halloooo! Wartet doch mal Leute!“ ertönt.

Im nächsten Moment erreicht auch eine Rothaarige unsere Gruppe. Karin wirkt ziemlich außer Atem und rückt erstmal ihre Brille zurecht. Vom Rennen sind ihre Haare leicht zerzaust. Nun – mit ihr ist unsere Clique nun vollzählig. „Spät wie immer.“, neckt Tenten sie. Die Brillenträgerin zieht ein Gesicht. „Der Idiot hat meine Hausaufgaben verschlampt und wir mussten sein ganzes Zimmer auf den Kopf stellen.“

Ich kann mir gerade lebhaft vorstellen, wie die Szene heute morgen ausgesehen haben muss. In meinen Gedanken sehe ich eine hektische Karin, die in aller Eile das Zimmer ihres Freundes auf den Kopf stellt um die verschollenen Hausaufgaben wieder zu finden. Ich kann mir ebenfalls lebhaft vorstellen, wie Suigetsu angenervt in der Tür steht und sich die ganze Aktion einfach nur ansieht, aber nicht mithilft, was dann garantiert wieder Streit bedeutet.

Wir haben die Klasse erreicht und nehmen unsere Plätze ein. Keine zwei Minuten später steht auch schon die Mathelehrerin im Raum.

Der Unterricht ist für viele die reinste Hölle, doch ich komme noch ganz gut mit. Ein Glück eigentlich. Zum Ende der Doppelstunde hin bekommen wir noch eine Menge Hausaufgaben, dann geht es ab in Richtung Pausenhof.

Etwas wirklich weltbewegendes passiert hier allerdings nicht – wie üblich stehen wir auf dem Pausenhof und versuchen uns zu unterhalten. Dies ist allerdings gar nicht so einfach, da sich in der Pause immer gern Möchtegerntussis und eine ganze Reihe von Typen zu uns gesellen. Mir selbst ist dieser Trubel eigentlich immer ein wenig zu viel. Ich bin nur mittelmäßig beliebt und stehe nicht gern im Mittelpunkt. Ganz anders ist dies allerdings bei der Platinblonden. Sie genießt die Aufmerksamkeit sichtlich, spielt sich immer wieder gezielt in den Mittelpunkt und hat einen riesen Spaß daran den Typen den Kopf zu verdrehen.

Allein beim Zusehen köchel ich jedes Mal aufs Neue. Und immer wieder stellt sich mir die Frage, warum ausgerechnet SIE die Person sein muss, die ich liebe. Immer wenn ich durch die ganzen anderen Schüler wieder schmerzlich daran erinnert werde, wie beliebt und unerreichbar die Blonde doch eigentlich ist. Außerdem hat sie schon x Verehrer und flirtet immer und immer wieder gern mit Jungs. Da wird sie mit Sicherheit kein Interesse an MIR haben! Wie komme ich überhaupt auf so eine bescheuerte Idee? Ich meine.. Ino ist meine beste Freundin, und das schon seit dem Kindergarten! Wir erzählen uns alles und stehen einander bei, wenn es einer von uns dreckig geht. Nun ja..das mit dem 'alles erzählen' trifft nun leider nicht mehr ganz zu. Seit so langer Zeit spiele ich jetzt schon dieses elende Versteckspiel. Langsam zerreißt es mich wirklich, doch ich weiß, das ich vermutlich auch ihr weh tun würde, wenn ich ihr endlich reinen Wein einschenken würde.

Nachdem es endlich geschellt hat, begeben wir uns zur Sporthalle. Gute zehn Minuten dauert es, bis unser Lehrer sich endlich mal blicken lässt. Die Schüler und Schülerinnen strömen in die Umkleiden und versuchen sich die besten Plätze zu sichern.

Der heutige Sportunterricht entpuppt sich als Volleyballspiel. Schnell sind Teams gebildet und die Klasse veranstaltet ein kleines Turnier. Zwar werde ich die Doppelstunde über ziemlich auf Trab gehalten, aber es macht Spaß. Sport wird bei mir so oder so groß geschrieben. Hobbymäßig mache ich Judo und trainiere derzeit auf den braunen Gürtel hin.

Als die Stunde endet, sind wir alle ziemlich verschwitzt und erledigt. Ein wahrer Menschenpulk strömt nun zurück in die Umkleiden und dann zu den Duschen.

Der Duschraum ist recht groß, weiß gekachelt und beinhaltet ca. 30 Duschen. Duschkabinen gibt es zwar keine, aber wirklich etwas ausmachen tut dies den meisten Schülerinnen nicht.

Als ich den Raum betrete und beginne meine Klamotten bei Seite zu legen, ertappe ich mich dabei, wie mein Blick zu meiner besten Freundin wandert, die gerade das gleiche tut. Wieder diese Hitze, die plötzlich in mir aufsteigt. Einerseits will ich weg sehen, da mir die ganze Situation peinlich ist... andererseits merke ich, das ich den Blick nicht abwenden kann. Meine Wangen fühlen sich wieder so an, als würden sie brennen. Dann treffen sich plötzlich die Blicke von eisblauen und smaragdgrünen Augen. Sie hat es bemerkt! Arg! Ich möchte lieber nicht wissen, was sie sich jetzt wohl denken muss. Am liebsten würde ich im Erdboden versinken. Speziell als ich merke, das ihr Blick für einen Moment wieder so bedrückt wird. //Sie weiß es//, schießt es mir durch den Kopf. Diesen Gedanken verwerfe ich allerdings schnell wieder. Schließlich lasse ich mir doch sonst auch nichts anmerken!

„Hey, nicht einschlafen sondern duschen, Breitstirn!“, grinst Ino mich dann an und schnippt mir leicht gegen die Stirn. Ich merke, das sie sich bemüht wie immer zu wirken, doch etwas an ihrem Lächeln wirkt nicht echt...so verkrampft.

Die Blonde schnappt sich ihre Sachen, redet irgendwas von :“Ich muss noch was mit Tayuya besprechen:“ und gesellt sich überraschend eilig in die andere Ecke des Raums. Ich sehe wie sie anfängt mit der Anderen zu reden, sich erst jetzt ganz auszieht und anfängt zu duschen.

Ich wende meinen Blick ab und wasche mich nun selbst erstmal. Dabei bin ich ganz in Gedanken.

//Sie weiß es! Sie weiß es! Sie weiß es!//, kreischt mein inneres Ich mich an. //Sie wird dich für eine gottverdammte Perverse halten. Hast du ihren Blick eben nicht bemerkt?//, stichelt diese innere Stimme weiter. Es schmerzt. Ich habe das Gefühl, als würde ich innerlich zerreißen. War's das jetzt? Hält sie mich nun wirklich für pervers? Weiß sie, was ich für sie empfinde?

Tausend Fragen schießen mir gleichzeitig durch den Kopf. Und dann auch noch tausende Vorwürfe. //Hast du eigentlich mal darüber nachgedacht, wie SIE sich bei der ganzen Aktion fühlt? Wie mag es wohl sein, wenn die beste Freundin einem die ganze Zeit etwas vorspielt?//, bohrt mein inneres Ich weiter. Am liebsten würde ich mir die Haare raufen und laut schreien – aber dann würden meine Mitschülerinnen mich für verrückt halten.

In meinem Hals wächst wieder dieser Klos. Ich balle die Hände zu Fäusten, schlucke und kämpfe gegen die aufsteigenden Tränen an. //Garantiert hasst sie mich! Ich wette sie will nichts mehr mit mir zu tun haben//

Ich stelle die Dusche aus, trockne mich eilig ab und schlüpfe in meine Schuluniform.

In der Umkleide wartet schon Tenten. „Du siehst so...gestresst aus. Geht’s dir gut?“, will sie wissen.

„Richte dem Physiklehrer bitte aus, das es mir nicht gut geht.“, murre ich nur. Jetzt bloß die Fassung behalten. Die Braunhaarige blickt mich zweifelnd an. „Ähm..ist gut.“, meint sie schließlich.

„Tschuldige bitte. Wir gehen dann einen anderen Tag shoppen, ja?“ Mit den Worten verabschiede ich mich und verlasse das Schulgelände. Bloß weg von hier! Zumindest erst mal. Meine Gedanken rasen und ich frage mich, wie viel die Yamanaka nun wirklich weiß und wie es weitergehen wird.

Das Projekt

Kapitel 2
 

Am nächsten Morgen fühle ich mich auch nicht unbedingt besser. Zwar ist mir jetzt nicht mehr zum Heulen zu Mute, aber ich habe ein komisches Gefühl dabei zur Schule zu gehen. Immerhin werde ich SIE dort wieder sehen und ich bin mir nicht sicher, was sie seit dem Zwischenfall im Duschraum von mir hält.

Da ich allerdings auch schlecht die Schule schwänzen kann, quäle ich mich also aus dem Haus.

Ohne es wirklich zu merken, trödle ich den halben Schulweg über herum, sodass die Zeit verdammt knapp wird. Gerade bin ich dabei eine Kreuzung zu überqueren, da reißt mich eine Stimme aus den Gedanken. „Sakura! Was trödelst du so?! Wir sind spät dran!“

Kaum wende ich den Kopf um mich umzusehen, entdecke ich auch schon Ino, die ziemlich gehetzt wirkt. Das sie meistens erst kurz vor dem Klingeln das Schulgelände erreicht ist mir klar, aber ich bin meist überpünktlich. Mit einem unguten Gefühl blicke ich auf mein Handy und stelle fest, dass wir tatsächlich nur noch fünf Minuten Zeit haben.

„Das darf doch nicht wahr sein!“, ärgere ich mich und laufe los. „Dir auch einen guten Morgen.“, murrt die Blondine zu mir rüber und hat mich mit nur zwei Schritten eingeholt.

Gemeinsam laufen wir nun den restlichen Weg bis zur Schule, hetzten die Treppen hoch, rennen einen Gang entlang und wollen zeitgleich in die Klasse stürmen. Keine besonders kluge Idee, da die Tür nicht breit genug für zwei Schülerinnen ist, die mit Schultaschen bewaffnet sind.

So bleiben wir also einen Moment lang in der Tür stecken, quetschen uns dann doch irgendwie durch den Türrahmen und bleiben nach einem weiteren Schritt in der Klasse stehen.

Die restlichen Schüler blicken uns irritiert an, die Lehrerin hat ein ungutes Funkeln in den Augen.

„Haruno Sakura und Yamanaka Ino! Ihr seid fünf Minuten zu spät!“, regt sich die alte Schreckschraube direkt auf.

Meine beste Freundin zieht ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter und ich blicke vermutlich auch nicht gerade intelligenter drein.

„Setzt euch.“, fordert die Techniklehrerin uns auf und wir begeben und zu unseren Plätzen.

„Was für ne Hexe.“, flüstert Ino mir angenervt zu, während sie einen Block und etwas zu Schreiben aus ihrer Tasche kramt. Leicht nicke ich ihr zu.

Ein zusammengerolltes Stückchen Papier trifft mich am Hinterkopf und ich drehe mich leicht irritiert um. „Da bin ich ein mal pünktlich und jetzt kommt ihr zu spät. Verrückte Welt.“, grinst Karin mich an. Tenten, die neben der Rothaarigen sitzt, wirft mir ein Lächeln zu und fuchtelt mit einigen Papieren vor meiner Nase rum. „Hast du dir schon Gedanken gemacht, mit wem du für das Projekt ein Team bilden willst?“, will sie wissen.

Projekt? Ach ja, richtig! Für einen Moment hatte ich das ganz vergessen. Heute bekommen wir die Materealien um in den Winterferien einen Roboter zu bauen. Und genau dafür müssen wir uns zu Zweierteams zusammenfinden.

Die Blonde piekt mich mit dem Finger in die Seite um meine Aufmerksamkeit zu erlangen. „Sakura, du bist doch gut in sowas, ne?“

Ich muss nicht lange überlegen um zu wissen was sie eigentlich fragen will. Obwohl ich eigentlich absolut keine Ahnung habe, wie man Roboter baut, nicke ich und höre mich dann auch schon selbst sagen :“Klar bin ich das. Ist doch ganz einfach.“

Mein inneres Ich regt sich über diese Antwort direkt tierisch auf. Wieso rede ich so einen Schrott?!

Die Yamanaka legt mir kurz einen Arm um und meint dann :“Na dann sind wir in einem Team.“ Das die Blondine in Technik keine Leuchte ist, ist kein großes Geheimnis.

Meine Wangen verfärben sich schlagartig rosa. Und das mitten im Unterricht! Wie peinlich.

Zwar stelle ich fest, das Ino die Duschaktion gestern als dummen Zwischenfall abgestempelt hat, doch nun stehe ich vor dem nächsten Problem. Ich meine...klar habe ich nichts dagegen mit ihr in einem Team zu arbeiten, aber wenn sich herausstellt, das ich genau so wenig Ahnung vom Roboter bauen habe wie sie...oje.

„Ruhe da hinten!“, holt das Gekeife der Lehrerin mich zurück in die Realität.
 

Der restliche Schultag geht ohne weitere Zwischenfälle zuende. Bewaffnet mit einem großen Paket, in dem die Teile für den Roboter sind, verlassen wir nun also das Schulgebäude.

Während Tenten direkt nach Hause geht, hat es Karin geschafft Hinata zu überreden mit ihr shoppen zu gehen. Ino und ich sind immer noch von einem großen Pulk von Mitschülern umringt. Ich bin mir ziemlich sicher das diese Tatsache nicht an mir liegt.

Und wieder beginne ich zu köcheln, obwohl ich genau weiß, wie hoffnungslos und schwachsinnig die ganze Situation doch ist. Ich werde es ihr so oder so nie sagen können. Und spätestens nächste Woche hat die Platinblonde schon den nächsten Freund und alles wird für mich nur noch schwerer.

Ohne es zu merken, werfe ich einem der Typen einen Todesblick zu, was ihn erschrocken ein wenig Abstand halten lässt. Nach und nach werden wir die ganzen Idioten los.

Da wir eh fast den gleichen Heimweg haben, laufen wir also gemeinsam weiter und reden über Gott und die Welt.

Ganz in Gedanken latsche ich der Yamanaka in den Blumenladen hinterher, in dem sie von Zeit zu Zeit aushelfen muss. Ino geht hinter die Theke, fischt aus einem der Schränkchen eine Schürze und bindet sie sich um. Dann wirft sie mir einen etwas irritierten, dann eher amüsierten Blick zu.

„Ach, willst du mir helfen, Stirnie? Ich meine, ist ja nett von dir, aber...“

Einen Moment blicke ich verwirrt drein, dann versuche ich meine geistige Abwesenheit zu überspielen. „Als wenn ich in Blumenerde rumwühlen würde.“ erwidere ich und werfe der Theke einen vielsagenden Blick zu, da ich dort einige Erdereste entdeckt habe.

Ino folgt meinem Blick und pustet die Erde vom Tisch. „Wann sollen wir uns eigentlich wegen dem Roboter treffen?“, wechsle ich das Thema. Mein inneres Ich kreischt mich derweil an, das ich immer noch keine Ahnung habe wie ich das Teil eigentlich zusammenbauen soll.

Angesprochene zuckt leicht mit den Schultern. „Keine Ahnung. Morgen Mittag vielleicht?“

Ich nicke. Wieso eigentlich nicht. „Klingt gut. Meine Mutter ist morgen nicht da, dann haben wir das Haus für uns allein.“ Und das ist vielleicht auch besser so. Wenn Mom sehen würde, wie ich planlos versuche Roboterteile zusammen zu schrauben, würde sie sich sicherlich über mich lustig machen.

So verabreden wir uns also für Morgen und verabschieden uns dann.

Auf dem restlichen Nachhauseweg denke ich über die Gesamtsituation nach. Einerseits freue ich mich auf die Weihnachtsferien. Ausschlafen, keine Schule, tun und lassen was ich will und mit Freunden abhängen. Andererseits...dieses Roboterprojekt wird vermutlich noch so manche Panne bereit halten. Wie soll ich meine Gefühle zu meiner besten Freundin geheim halten, wenn wir uns in den Ferien fast jeden Tag sehen?

Nicht das wir uns sonst nicht so häufig sehen, aber meist ist noch der Rest der Clique dabei. In den Herbstferien hatte ich mein Pokerface die ganze Zeit über halten können, doch ich merke ja, das es mir in letzter Zeit immer schwerer fällt. Ich kann langsam einfach nicht mehr.

Aber eine Aussprache würde alles nur noch schlimmer machen. Ich weiß nicht warum, aber ich bin überzeugt davon, das ein Geständnis unsere Freundschaft zerstören würde.

Endlich erreiche ich mein Haus, schließe die Tür auf und stelle meine Schultasche ab.

Die Weihnachtsferien können beginnen!

Weihnachtsferien und andere Katastrophen

Kapitel 3
 

Der erste Tag der Winterferien beginnt 'ruhig und entspannt'. Zwar wache ich um 8:30 Uhr auf, doch bei den arktischen Temperaturen, welche in meinem Zimmer herrschen, stehe ich erst um 9 Uhr auf. Das darf doch nicht wahr sein! Ist die Heizung kaputt oder so? Das Fenster habe ich zumindest nicht offen gelassen.

Schnell schlüpfe ich in meinen Morgenmantel und verlasse mein Zimmer. Irgendwie habe ich die Hoffnung das es im Erdgeschoss wärmer ist. Doch wie könnte es anders, auch hier ist es eisekalt.

Ich werfe einen kritischen Blick zur Heizung. Diese steht auf fünf, doch als ich sie anfasse merke ich, das sie das genaue Gegenteil von warm ist.

„Mom! Ich glaube die Heizung ist hinüber!“, rufe ich recht übel gelaunt nach meiner Mutter, erhalte jedoch keine Antwort. Einen Moment später fällt mir dann auch ein, das sie heute doch schon sehr früh aus dem Haus musste.

So muss ich wohl mit der kalten Bude leben und begebe mich erstmal in die Küche. Eine heiße Tasse Tee kann nicht schaden.

//So kalt wie's hier ist, wird sie nachher bestimmt nicht lange bleiben.//, reibt meine innere Stimme mir auch schon das nächste Problem unter die Nase. Meine Laune bessert sich dadurch nicht unbedingt.

Nachdem ich gefrühstückt und mich so weit für den Tag fertig gemacht habe, kralle ich mir das Telefon um den Hausmeister anzurufen. Irgendwer muss diese bescheuerte Heizung doch reparieren! Das sowas ausgerechnet immer im Winter passieren muss!

//Das Klima versucht nur zu verhindern, das du dich vor deiner besten Freundin noch lächerlicher machst, als du es in letzter Zeit eh schon getan hast.//, quält die innere Stimme mich weiter.

Nachdem ich den Hausmeister endlich angerufen habe weiß ich, das dieser erst in zwei Tagen vorbeischauen kann. Na ganz toll!

In einem dicken Pulli und einer Strickjacke lässt sich die Kälte wenigstens einigermaßen aushalten. Je mehr es auf den Mittag zugeht, desto öfter ertappe ich mich dabei wie ich zur Uhr schiele. Das Haus ist tip top aufgeräumt und der Roboterkram steht oben in meinem Zimmer.

Auch wenn ich es nur ungern zugebe, ich bin verdammt aufgeregt. Einerseits freue ich mich die Blondine gleich wieder zu sehen und sie ein mal für mich allein zu haben, andererseits habe ich Angst mich zu verquatschen oder mir irgendwas anmerken zu lassen. Es ist doch zum Mäuse melken! Zum X-ten mal frage ich mich, warum ausgerechnet ICH nicht auf Jungs stehen kann. Das würde die Sache um einiges einfacher machen. Stattdessen vergöttere ich nun schon seit etwa 6 Monaten meine beste Freundin, die von all dem nichts weiß und mir vertraut. //Was macht dich so sicher, das sie wirklich nichts gemerkt hat? Glaubst du Ino ist dumm?//, meldet meine innere Stimme sich wieder zu Wort. //Hast du nicht bemerkt wie sie dich manchmal ansieht?//, bohrt sie weiter.

„Arg! Sei doch still!“ Wenn jetzt noch jemand im Haus wäre, er würde mich sicherlich für verrückt erklären, das ich jemanden anmotze, der augenscheinlich gar nicht im Raum steht.

Um die Restzeit zu überbrücken, schiebe ich eine Pizza in den Ofen. Zwar bin ich mir bewusst das mein Mittagessen eine Kalorienbombe ist, aber mal darf man sich doch auch mal etwas gönnen, oder?

Erfreut stelle ich fest, das die Küche langsam aber sicher wärmer wird, weil der Ofen an ist. Ich Dummkopf! Wieso bin ich nicht gleich drauf gekommen?! Diese Art von Heizung mag vielleicht ungleich teurer sein, aber es ist wesentlich angenehmer im Warmen zu sitzen.

Da die Arktis nun wenigstens aus der Küche verbannt ist, beschließe ich den Bausatz des Roboters ganz einfach hier her zu tragen. Zwar ist der Raum nicht besonders groß, aber gemütlich ist es hier auf jeden Fall.

Als ich mir das Technikprojekt so ansehe, wird mir auch gleich wieder das nächste Problem bewusst. Ich habe immer noch nicht den Hauch einer Ahnung wie ich dieses bescheuerte Ding zusammenbauen soll. //Sie verlässt sich auf dich. Was glaubst du warum sie sonst mit dir im Team arbeiten wollte?//, meldet sich meine innere Stimme wieder zu Wort.

Ich habe keine Zeit mehr mir Gedanken darum zu machen, denn es klingelt an der Tür. Schnell springe ich auf und laufe in den Flur, um meinem Besuch die Tür zu öffnen.

Vor mir steht eine, in einen dicken Wintermantel gehüllte, Yamanaka, die trotz Schal und Handschuhen ziemlich eingefroren wirkt.

„Hey Saku.“, begrüßt sie mich und umarmt mich kurz. Wieder einmal habe ich das Gefühl, das mein Herzschlag sich mindestens verdoppelt hat. „H-Hey.“, stottere ich und würde mir dafür am liebsten selbst den Hals umdrehen. Wenigstens die Sprache verschlagen hatte es mir bisher noch nie. „Komm erstmal rein.“, meine ich dann und gehe ein Stück zur Seite. „Aber erwarte nicht das dich ein sonderlich großer Temperaturunterschied erwartet.“

Als Ino ihren Mantel an die Garderobe hängt, zieht sie ein Gesicht. „Hast du die Fenster offen stehen lassen? Hier ist es ja eiskalt!“, beschwert sie sich auch gleich. Typisch Ino, wenn ihr etwas nicht passt, dann sagt sie es meistens sofort.

„Die Heizung ist kaputt.“, erkläre ich und ziehe nun ebenfalls ein Gesicht. „Aber in der Küche ist es halbwegs erträglich.“, füge ich dann grinsend hinzu.

Die Blonde schlüpft in ein Paar Ersatzhausschuhe und geht schon mal ins Wohnzimmer vor.

„Ich glaube ich möchte lieber nicht wissen was du heute versucht hast zu kochen. Hier stinkt's nach Steinkohle.“, stellt sie dann fest.

Nun rieche ich es auch. Verdammt die Pizza! Mit einem unschönen Fluch laufe ich in die Küche, schalte den Ofen aus und rette was an der Pizza noch zu retten ist. Mein Mittagessen ist so hart, das ich überzeugt davon bin, das ich damit Nägel in die Wand schlagen könnte, wenn ich es denn wollte.

„Tollpatsch.“, neckt Ino mich und sieht sich das Unglück an. Dann tue ich das, was man mit der Pizza noch machen kann, nämlich sie in den Mülleimer zu befördern.

Inzwischen hat die Blonde die Kiste mit den Roboterteilen entdeckt. Sie hebt den Deckel von der Kiste, wirft den ganzen Einzelteilen einen mehr als skeptischen Blick zu und findet dann so etwas wie eine Bauanleitung. Nun wirkt der Blick der Yamanaka allerdings nur noch verwirrter.

„Was ist?“, will ich wissen. Ino dreht das Blatt, sodass ich auch einen Blick darauf werfen kann. „Das ist keine Bauanleitung, das ist die Hölle!“, jammert sie los.

Nun beginnt auch mein Auge nervös zu zucken. Mist. Auf dem Blatt stehen bloß einige Hilfestellungen und Formeln, die kombiniert mit einigen wirren Zeichnungen nur an ein mathematisches Destaster erinnern. „Toll. Und das soll unsere Hilfe sein?“, murre ich nicht gerade erfreut.

Auch meine beste Freundin sieht sich das Blatt noch einmal genauer an. „Die Zeile da unten sieht aus wie ne lineare Gleichung.“, stellt sie dann fest. „Dann rechne.“

„Wieso?!“, jetzt wirft sie mir eher einen vorwurfsvollen Blick zu. Leise seufze ich und sehe ein, das das so nicht weitergehen kann.

„Befragen wir doch einfach mal das Internet.“, schlage ich dann vor. Etwas besseres fällt mir auf die Schnelle auch nicht ein. „Ich dachte du wüsstest wie das geht?“, hakt Ino nach.

„Ich ääh..will nur keine Fehler einbauen.“, rede ich mich gerade so noch einmal raus. Wenn sie jetzt mitbekommt, das ich in Sachen Roboterbauen nicht unbedingt viel klüger bin als sie, habe ich ein großes Problem.

So begeben wir uns also erstmal hoch in mein Zimmer um meinen Laptop zu befragen. Das restliche Haus ist eine einzige Eishölle. Wie blöd das der Hausmeister erst in zwei Tagen nach dem Rechten sehen kann. Da gehen die Weihnachtsferien ja 'gut' los.

In meinem Zimmer steht noch der Staubsauger, von der Putzaktion eben. Wie selbstverständlich steige ich über das Staubsaugerkabel, welches immer noch eingesteckt ist. Doch kaum habe ich den nächsten Schritt gemacht, da höre ich plötzlich ein erschrockenes Aufkreischen und schon klatscht die Blonde mir ins Kreuz. Scheinbar hat sie das Kabel übersehen und ist darüber gestolpert.

Beide finden wir uns im nächsten Moment auf dem Boden wieder. Während die Bruchlandung für mich eher unangenehm war, werde ich das Gefühl nicht los das Ino recht weich gelandet ist. Die Yamanaka ist genau auf mich gefallen. „Uff. Alles okay mit dir, Breitstirn?“, will sie wissen und geht wieder von mir runter. Mein Gesicht hat starke Ähnlichkeit mit einer Tomate und das mein Herzschlag sich nicht mindestens verdreifacht hat, ist ein Wunder.

Wie kann ein so dummer Zwischenfall mich dermaßen aus der Bahn werfen? Jetzt erst merke ich, das mein Ellbogen weh tut, doch merkwürdiger Weise stört mich dies nicht sonderlich.

„Ja, ich denke schon.“, antworte ich dann und stehe ebenfalls wieder auf.

Ich wünschte meine Gesichtsfarbe schnellst möglich wieder verändern zu können, doch meine Wangen wollen so schnell nicht wieder blasser werden.

An dem Blick der Platinblonden kann ich sehen, das sie es bemerkt hat. Sie wirkt wieder so bedrückt. //Hab ich dir nicht gesagt das sie es schon längst weiß?!//, meldet sich meine innere Stimme wieder zu Wort. Wieso ausgerechnet immer in den ungünstigsten Momenten?

„Lass uns noch mal versuchen die komische Bauanleitung zu entziffern.“, schlägt Ino vor. Ihre Mimik hat sich wieder merklich aufgehellt.

Schon wieder ertappe ich mich dabei, das ich mich frage wie viel sie weiß. Das Gefühl es ihr nie sagen zu können und das Wissen, dass ich ihr mit einem Geständnis vermutlich sehr weh tun würde versetzen mir jedes Mal wieder aufs Neue ein Stich ins Herz.

Wir sind beste Freundinnen und das schon seit dem Kindergarten. Wir erzählen uns wirklich alles. Und...seit guten 6 Monaten spiele ich ihr nun schon etwas vor. Ich weiß, das ich früher oder später daran zerbrechen werde, aber besser ich als sie.

„Hey, Erde an Sakura!“, reißt mich Inos Stimme aus den Gedanken. „Ich rede mit dir.“

„Hm?“, äußere ich nicht sehr geistreich. „Ich hab jetzt schon mindestens drei Mal gesagt, das du mir endlich helfen sollst diese blöde Anleitung zu entziffern.“

Ah ja richtig, die Anleitung. Ich kralle mir also den Laptop, nehme diesen mit zum Bett und setze mich neben die Blondine, welche wegen der kaputten Heizung halb unter der Bettdecke verschwunden ist. Auch ich erobere ein Stück der Decke und gemeinsam brüten wir über der Bauanleitung des Roboters.

Nach geschlagenen zwei Stunden haben wir nur die Erkenntnis gewonnen, dass das Internet uns auch keine große Hilfe ist. Ansonsten sind wir noch genau so schlau wie vorher.

Auch wenn wir die ganzen Winterferien Zeit haben, so bin ich mir sicher, das das Projekt in einem Desaster enden wird. Und die Tatsache das meine Gefühle verrückt spielen, macht die Sache nicht besser.

Mädchen VS Werkzeugkasten

Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist es nicht unbedingt wärmer im Haus. Wie schade das der Hausmeister erst morgen mal nach der Heizung sehen kann. Unbedingt miese Laune habe ich deshalb aber trotzdem nicht.

Nachdem es uns gestern nicht gelungen ist Informationen über den Roboterbausatz zu finden, wollen wir es heute einfach so versuchen. Dabei freue ich mich natürlich nicht auf das Werken selbst, sondern eher darauf die Blonde wieder zu sehen.

Doch so froh ich auch darüber bin sie heute nicht wieder mit zig Verehrern teilen zu müssen, so nervös bin ich auch. Zum einen, weil mein Pokerface in ihrer Nähe mittlerweile zu bröckeln beginnt, zum anderen weil sich heute wohl herausstellen wird, das ich keine Ahnung von dem Roboterprojekt habe.

Da ich recht früh aufgestanden bin, bin ich auch schon sehr früh angezogen und ausgehfertig.

Kaum will ich mich für einen Moment ins Wohnzimmer setzten, da hat meine Mutter mich auch schon entdeckt. „Sakura!“, ruft sie mich.

Kurz streiche ich mir eine Strähne aus dem Gesicht, dann begebe ich mich zur Küchentür und spähe in den Raum. „Was ist denn?“

Sie reicht mir mit einem herzlichen Lächeln einen Zettel und 50€ „Sei doch so nett und geh eben einkaufen. Der Kühlschrank ist fast leer. Was wir brauchen steht auf dem Zettel.“

Genervt verdrehe ich die Augen. So war das jetzt eigentlich nicht geplant. Eigentlich wollte ich noch ein wenig chillen. Außerdem kommt Ino in etwa eineinhalb Stunden und ich wollte mein Zimmer noch aufgeräumt haben. Aber daraus wird wohl nichts mehr.

Da ich weiß wie schnell meine Mutter beleidigt ist, widerspreche ich nicht und mache mich lieber direkt auf den Weg zum Supermarkt.

Draußen hat es schon wieder geschneit. Diesmal liegen bestimmt 30 oder 40 Zentimeter Schnee. Wie sehr ich den Winter doch hasse. Als wenn es nicht schon reichen würde das es Zuhause derzeit eisekalt ist!

Ich beeile mich also den Supermarkt zu erreichen. Zu meinem Erstaunen stehen vor dem Laden kaum noch Einkaufswagen. Das Glück ist heute jedoch auf meiner Seite und so kann ich mir den viert letzten Wagen schnappen.

Der Supermarkt ist wirklich restlos überfüllt. Was ist denn hier los? Weihnachten ist doch noch gar nicht. Trotzdem sieht es fast so aus, als würde die Bevölkerung gerade mal wieder mit Hamsterkäufen beginnen.

Zuerst wird mal die Obstabteilung besucht. Einige Äpfel und Kiwis landen im Einkaufswagen. Dann zupft plötzlich eine alte Oma am Ärmel meiner Jacke. Ich blicke sie fragend an. „Entschuldigen Sie Fräulein, aber könnten Sie mir mal bitte die Birnen wiegen. Ich hab so schlechte Augen.“ Sie kratzt sich verlegen am Hinterkopf und reicht mir eine Plastiktüte mit Birnen darin. Dann deutet sie auf die Wage, auf der viele Tasten mit kleinen Zahlen und den dazugehörigen Obst und Gemüsesorten abgebildet sind. „Aber natürlich.“, antworte ich freundlich und tue ihr den kleinen Gefallen.

Irgendwann habe auch ich alles gefunden was wir brauchen, stehe eine gefühlte Ewigkeit an der Kasse an und mache mich dann auf den Heimweg.

//Gleich wird sie merken, das du sie in der Schule angelogen hast.//, macht meine innere Stimme mir plötzlich wieder ein schlechtes Gewissen. Ich hoffe nur das der Zufall mir hilft diesen dämlichen Roboter zusammen zu schrauben.

Kaum sind alle Einkäufe eingeräumt, da schellt es auch schon an der Tür. Die Zeit ist verdammt schnell vergangen.

Schon auf dem Weg zur Tür beginnt mein Herz wieder zu rasen. Diesmal nehme ich mir aber fest vor nicht schon wieder zu stottern.

Als ich die Tür geöffnet habe, umarme ich meine beste Freundin zur Begrüßung kurz und lasse sie dann ins Haus. Die Blonde hängt ihren Mantel an die Garderobe und ich stelle fest, das sie diesmal kein Shirt sondern einen Pulli trägt. „Na bei dir ist es ja nicht unbedingt wärmer geworden.“, grinste die Yamanaka mich an. Und schon ist sie auf dem Weg ins Wohnzimmer um auch meine Mutter zu begrüßen.

Mom ist gerade mit dem Kochen fertig geworden. Perfektes Timing also. Heute gibt es statt einer Steinkohlepizza Spaghetti Carbonara. Eine wesentlich bessere Alternative, wenn ich da an gestern denke.

Nach dem Essen begeben wir uns hoch in mein Zimmer. Den Bausatz des Roboters habe ich schon hochgetragen.

„Wir müssen die Werkzeuge noch holen.“, fällt mir ein, als wir gerade mein Zimmer erreicht haben. „Nicht schon wieder Treppen rennen.“, beschwert Ino sich, folgt mir dann jedoch.

So gehen wir nun also in den Keller und durchsuchen die Schränke nach Werkzeugen. „Ich glaube hier sollte ich auch mal wieder Staubwischen.“, stelle ich murrend fest.

Ino blickt mich einen Moment an, dann bricht sie in schallendes Gelächter aus. „Du hast ne Staubflocke auf der Stirn!“ War ja klar das sie sich wieder über meine Stirn amüsieren würde. Jedem anderen hätte ich das jetzt vermutlich übel genommen, doch bei der Yamanaka weiß ich, das sie es nicht böse meint. Meinen Spitznamen habe ich schon seit dem Kindergarten weg.

Die Blonde pflückt den Staub von mir, pustet einige weitere Staubflocken von meinem Kopf und scheint sich immer noch köstlich zu amüsieren.

Einerseits ist es wieder so eine Situation in der wir uns beide halb tot lachen, doch wieder ist da dieser bittere Beigeschmack. Ihre Nähe bedeutet für meine Wangen wieder so viel wie einen leicht rötlichen Ton anzunehmen. Das Wissen wie hoffnungslos das alles doch ist, macht es nicht viel besser. Ob die Blondine es nun bemerkt hat oder nicht, sie geht nicht weiter darauf ein.

Manchmal glaube ich, das sie sehr wohl weiß was los ist. In ihren Augen spiegeln sich die meisten Gefühle wieder und manchmal meine ich so etwas wissendes, Trauriges darin zu sehen. Ein anderes Mal gibt sie sich allerdings so fröhlich und sorglos, das ich mich wieder frage ob sie sich meinem Problem wirklich bewusst ist. Entweder ist sie eine verdammt gute Schauspielerin, oder sie ist wirklich so gutgläubig und naiv.

ENDLICH öffne ich dann den richtigen Schrank und finde einen Werkzeugkasten vor. Da das Teil ziemlich schwer ist, krallen wir uns je einen Henkel und schleppen den Kasten dann hoch in mein Zimmer. Dort angekommen öffnen wir ihn gespannt und mustern dann den Inhalt.

Das erste, was mir ins Auge springt sind Dutzende Nägel und Schrauben. Da diese allerdings auch in unserem Bausatz enthalten sind, schenke ich ihnen keine weitere Beachtung.

Ich vermute einfach mal das wir wohl auch keinen Hammer brauchen werden und lasse ihn an Ort und Stelle. „Wie hat die Säge da bloß reingepasst?“ Die Yamanaka fuchtelt mir mit einer Handsäge vor der Nase herum und sieht sich das leicht rostige Sägeblatt an.

Schnell weiche ich ein wenig zurück. „Pass auf damit!“ Ich streiche mir eine der rosanen Strähnen aus dem Gesicht, bevor ich weiterspreche. „Ich glaub kaum das wir die Säge brauchen. Leg die wieder zurück.“ „Spielverderberin.“ Ino verdreht gespielt beleidigt die Augen und quetscht die Handsäge wieder in den Kasten zurück.

Als nächstes bemerke ich zwei Schraubenzieher. Die könnten schon eher von Nutzen sein.

Wir krallen uns also die Schraubenzieher und den Bausatz, verzichten auf die Bauanleitung und fangen willkürlich an irgendwelche Sachen zusammen zu schrauben. Nicht jede Schraube passt zu jedem Teil und so können wir ein wenig nach Ausschlussverfahren arbeiten.

„Du hast doch gesagt du wüsstest wie das geht.“, reißt mich ihre Stimme aus den Gedanken. Ich erstarre kurzzeitig. //Erwischt!//, kräht meine innere Stimme mich an.

„Ich äh...ich hatte es mir irgendwie einfacher vorgestellt.“, gebe ich dann zu. Eigentlich erwarte ich das die Blondine sauer reagiert, aber dem ist nicht so. Überraschenderweise lächelt sie mich sogar leicht schräg an. „Ist ja auch egal.“ Sie legt die Arbeit kurz nieder um ihr Handy zu zücken.

„Wenn wir's in einer Woche noch nicht geschafft haben ruf ich halt Shikamaru an und sag ihm, das er das Teil zusammenbauen soll. Der wird uns schon retten.“

Vor meinem inneren Auge stelle ich mir gerade vor, wie der ewig genervte Nara den Roboter vermutlich in weniger als einer halben Stunde zusammengebaut hätte. Eigentlich ist das Projekt ja Partnerarbeit, aber Ino und Shikamaru sind gut befreundet. Daher würde sie es notfalls schon schaffen ihn zu überreden uns zu helfen.

Trotz dem Wissen das die beide nur Freunde sind, beginne ich schon wieder zu köcheln. ICH will diesen elenden Roboter zusammenschrauben. Ich will beweisen das ich für sowas keine Hilfe brauche und sie sich auf mich verlassen kann.

„Ähm, alles in Ordnung mit dir, Stirnie?“ Ino blickt mich leicht fragend an. Scheinbar habe ich gerade nicht all zu freundlich aus der Wäsche geguckt.

„Klar.“, antworte ich etwas zu schnell und werfe ihr ein leicht verlegenes Lächeln zu. Dann widme ich mich wieder dem Roboterarm, den ich garantiert falsch zusammengebaut habe. Egal, erstmal weiter arbeiten.

Das nächste Teil welches ich festschrauben will, hat wesentlich kleinere Löcher. Somit greife ich auch nach den kleineren Schrauben. Und da ist auch schon das nächste Problem. Die Schrauben sind zu klein für den Schraubenzieher.

Ich werfe einen Blick zu der Blonden, welche genau neben dem Werkzeugkasten sitzt und derzeit ein wenig planlos versucht ein Zahnrad in den Torso des Roboters zu schrauben.

„Fisch doch mal eben nen ganz dünnen Schraubenzieher aus dem Kasten.“, bitte ich sie.

Da sie weiß in welcher Ecke des Werkzeugkastens die Schraubenzieher liegen, sieht sie nicht extra hin, sondern fischt einfach so in dem Kasten herum. Plötzlich zuckt die Platinblonde merklich zusammen und zieht blitzschnell die Hand zurück. Sie wirft einen Blick auf ihre Hand und wird von einer Sekunde zur Anderen kreidebleich. „Oh fuck, die Säge!“, flucht sie dann leise.

Ich habe nicht genau mitbekommen was passiert ist, doch schlussfolgere ich, das sie bei der blinden Suchaktion mit der Hand wohl genau die Säge im Werkzeugkasten geschrammt hat.

Schnell bin ich aufgesprungen, bahne mir einen Weg durch das ganze Chaos und knie mich neben sie. „Lass mal sehen.“

Ohne auf eine Antwort zu warten greife ich nach Inos Handgelenk und ziehe es leicht zu mir rüber.

Sie scheint wirklich nicht den Schraubenzieher sondern die Säge gefunden zu haben. Es ist nichts lebensbedrohliches, aber eine große, blutige Kitsche zieht sich nun vom Mittelfinger bis zum kleinen Finger. Die ganze Angelegenheit blutet auch noch wie sau, was es nicht gerade einfacher macht festzustellen was genau passiert ist.

„Bist du gegen Tetanus geimpft?“, will ich wissen, da das Sägeblatt verrostet ist. Sie nickt verstört und wirkt irgendwie geistesabwesend.

Ich kenne die Blonde lange genug um zu wissen, das sie kein Blut sehen kann. Somit ist mir auch klar, das sie gerade scheinbar leicht unter Schock steht. „Ich verbind das mal.“

Zusammen begeben wir uns also ins Badezimmer, wo der Verbandskasten aufbewart wird. Dort angekommen hält sie erstmal die Hand unters kalte Wasser und beschwert sich darüber, das dies brennen würde.

In der Zwischenzeit habe ich mir einen Verband gekrallt. Ino setzt sich zu mir auf den Badewannenrand und ich beginne damit ihre Hand zu verbinden. „Meinst du nicht du übertreibst, Sakura?“, will sie dann wissen. „Das ist nur n Schnitt. Meine Finger sind noch dran.“

„So n fettes Pflaster hab ich leider nicht im Angebot.“ Ich stecke den Verband vorsichtig fest und werfe ich ein aufmunterndes Lächeln zu. Täusche ich mich, oder ist das da ein leichter Rotschimmer auf ihren Wangen? Ich stemple die Entdeckung als total unmöglich ab. Ich bin schließlich merkwürdig drauf, nicht sie.

„Du solltest damit morgen vielleicht mal zum Arzt.“, schlage ich vor.

Zur Antwort poked die Blonde mir erst leicht gegen die Stirn und meint dann :“Ach quatsch. Das ist nur ein Kratzer. Außerdem hab ich doch morgen ne Woche lang sturmfrei. Hast du unseren Mädelsabend vergessen?“

„Natürlich hab ich das nicht.“ Nun grinse auch ich wieder. Scheinbar scheint wirklich alles halb so wild zu sein. Der Schock über den kleinen Unfall schien wohl größer zu sein als das Übel selbst.

Trotz allem lassen wir es mit dem Roboterbauen für heute gut sein und beginnen damit den ganzen Kram aufzuräumen. Der Bausatz und der Werkzeugkasten bleiben erstmal in meinem Zimmer.

Auch am Abend kreisen meine Gedanken noch um den Vorfall im Bad. Ich bin mir ziemlich sicher das ich mir den Rotschimmer auf ihren Wangen nicht eingebildet habe, aber ich weiß, das sie sich eigentlich nur für Jungs interessiert. //Mach dir keine Hoffnungen. Ihr war die Situation ganz einfach peinlich//, holt meine innere Stimme mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich sollte mir besser wirklich nicht all zu viele Hoffnungen machen. Im Prinzip weiß ich doch, das meine beste Freundin ein unnahbarer Stern für mich ist.

Dann muss ich wieder an den Roboter denken. Wenn das so weitergeht, brauchen wir am Ende wirklich noch Hilfe. Etwas, was ich nach Möglichkeit nicht will.

Leise seufze ich und lasse mich aufs Bett fallen. Was für ein chaotischer Tag!

Sturmfrei!

Als um 9 Uhr morgens endlich der Hausmeister schellt, bin ich heil froh. Endlich wird die Heizung repariert! Zum Glück ist meine Mutter heute auch Zuhause, sodass ich in aller Ruhe meine Sporttasche packen kann.

Heute ist wieder Judotraining und ich freue mich schon ziemlich darauf. Ich bin ganz generell sportbegeistert, aber Kampfsport ist mein absoluter Favorit. Damit ich in zwei Monaten fit genug bin um den braunen Gürtel zu schaffen, muss ich noch fleißig trainieren.

Als meine Tasche gepackt ist, begebe ich mich ins Erdgeschoss und höre gerade noch, wie meine Mutter den Hausmeister verabschiedet. Dieser hat es geschafft die Heizung zu reparieren und somit ist die Eiszeit zumindest im Haus überstanden.

„Ich bin dann mal weg!“,rufe ich ihr zu und winke mit der Sporttasche um die Ecke. „Okay. Und sei vorsichtig Schätzchen.“, antwortet meine Mutter und wirft mir wieder einen dieser Blicke zu. Seit ich mir vor zwei Jahren beim Training mal den Finger gebrochen habe, macht sie sich tierische Sorgen um mich.

Ich verlasse das Haus also und stelle erstmal fest, das der Schnee anfängt zu tauen. Sehr schön! Der Meinung bin ich zumindest, bis ein Auto ein wenig zu nah am Bürgersteig vorbei fährt und mir die ganze Schneepampe um die Ohren fliegt. //So eine Unverschämtheit!//, wettert meine innere Stimme direkt los.

Endlich erreiche ich die Bushaltestelle, warte dort noch gute fünf Minuten auf den Bus und friere mir fast den Arsch ab. Ein weiterer Grund warum ich den Winter hasse. Als der Bus, der in Richtung Hauptbahnhof fährt, endlich die Halte erreicht, stelle ich erfreut fest, dass kaum Menschen darin sitzen. So bekomme ich also noch einen Sitzplatz und kann fast bis vor die Tür der Sporthalle fahren.

Die Tür der Halle steht bereits offen und ich betrete das Gebäude. Wenn man gerade von draußen kommt und die Umkleiden betritt, so bemerkt man sofort den Temperaturunterschied von gefühlten 20°.

Ich stelle meine Tasche auf einer Bank ab und hänge meinen Mantel an den Haken darüber. Etwa eine halbe Minute nach mir betritt schon die Nächste die Umkleide. Karui, meine Trainingspartnerin. „Hey!“, begrüßt sie mich und stellt ihre Tasche ab. „Du bist ja ziemlich früh dran.“

Ich werfe ihr ein Lächeln zu, bevor ich antworte. „Du weißt doch, das der Bus am Wochenende immer etwas ungünstig fährt.“

So ziehen wir uns erstmal um und begeben uns dann in die Sporthalle. Hier warten auch schon einige andere Schüler darauf, das das Training beginnt.

Während Karui erstmal zur Bank läuft um die anderen zu begrüßen, eile ich zu den Fenstern um diese zu schließen. Welcher Idiot lässt im Winter die Fenster offen, sodass die Halle auskühlt?! Ein eiskaltes Zuhause hat mir da schon mehr als gereicht.

Gerade bin ich dabei das letzte Fenster zu schließen, da höre ich Schritte hinter mir. „Na, hast du dich mittlerweile endlich mal getraut dieser kleinen Schlampe reinen Wein einzuschenken?“ Die Stimme kenne ich. Meine Laune sinkt auf den Tiefpunkt. Allerdings habe ich das Gefühl, das mein Herz für einen Moment still steht. Reinen Wein eingeschenkt...? Ich drehe mich zu der Blonden um und bemühe mich ihr meine besten Todesblicke zuzuwerfen. „Was redest du da bitte für einen Schwachsinn, Temari?“ Angesprochene grinst mich an und wirft mir dabei auch einen bösen Blick zu. „Na das solltest du doch am besten wissen. Aber um es für dich ein wenig verständlicher auszudrücken : hast du dem Prinzesschen endlich mal gesagt, das du in sie verschossen bist?“

Für einen Augenblick lang starre ich sie perplex an. Woher weiß sie das?! Ist es denn so offensichtlich? Ich glaubte bisher eigentlich immer, das man es mir nicht anmerken würde.

Die Sabakuno hat meinen Blick scheinbar ganz richtig interpretiert. „Jetzt guck nicht so verblüfft. Das sieht doch sogar ein Blinder mit nem Krückstock.“

„Du spinnst doch!“, funkle ich sie an und bemühe mich darum meine Fassung wieder zu gewinnen. „Und hör verdammt noch mal auf schlecht über Ino zu reden!“ Das Temari und Ino sich nicht leiden können ist absolut nichts Neues. Aber das man mir meine Gefühle so deutlich anmerkt, das ist mir in der Tat neu. Und das ausgerechnet von einer Person gesagt zu bekommen, mit der ich kaum etwas zu tun habe.

Bevor wir uns noch wirklich streiten können, reißt uns plötzlich Sensei Gais Stimme zurück in die Realität. „Was macht ihr denn da Mädels? Komm rüber, das Training beginnt!“, ruft er uns zu und sein Zahn blinkt auf. Wie der Typ das immer schafft, ist mir ein Rätsel.

So werfen wir uns noch mal einen bösen Blick zu und begeben uns dann wieder zum Rest der Gruppe. Erstmal werden wir zum Aufwärmen zehn Minuten lang durch die Halle gescheucht. Während ich laufe, denke ich immer noch darüber nach, was Temari gerade gesagt hat.

Dann beginnt das eigentliche Judotraining. Doch dank des Gesprächs eben, bin ich ziemlich unkonzentriert. So lege ich viel zu viel Kraft in die Angriffe oder blocke nicht richtig ab.

„Sag mal willst du mir den Kiefer brechen, Sakura?!“, motzt Karui mich an, die gerade noch den Arm hat hochreißen können. Die temperamentvolle Rothaarige wirft mich über die Schulter und ich rolle mich geschickt ab um nicht auf dem Kreuz zu landen. „Oh, tschuldige.“ Ich werfe ihr ein leicht verlegenes Lächeln zu und kratze mich am Kopf. „Sag mal was ist heute eigentlich los mit dir? Du bist so unkonzentriert.“, will Karui dann wissen. Ich verdrehe nur die Augen und murre :“Hatte eben Stress mit Temari.“ Dies ist ein Teil der Wahrheit, aber alles werde ich jetzt bestimmt nicht erzählen.

Nach dem Training begebe ich mich wieder nachhause. Heute Abend trifft meine ganze Clique sich doch bei Ino und ich muss noch meinen Koffer packen. Ein Mädchen geht schließlich niemals aus dem Haus, ohne den halben Kleiderschrank mitzunehmen.

Die Zeit vergeht wirklich wie im Flug. Um 18 Uhr habe ich es geschafft mit meinem Koffer irgendwie durch die Schneepampe zu wandern. Wie gut das meine beste Freundin nicht unbedingt weit weg wohnt. Ich werfe einen Blick zur Klingel und atme einmal tief durch.

Schon wieder muss ich an das Gespräch von heute Vormittag denken. Wie offensichtlich sind meine Gefühle wirklich? Wer weiß noch alles bescheid?

//Hast du echt geglaubt das du so ein gutes Pokerface besitzt? Die halbe Schule...nein die halbe Stadt weiß es. Und SIE vermutlich auch, bloß das sie zu freundlich ist um was zu sagen.//, terrorisiert meine innere Stimme mich wieder. „Ach sei doch ruhig.“, murre ich leise und hoffe, das das jetzt niemand gehört hat.

Dann ringe ich mich endlich dazu durch meinen Finger auf der Klingel zu platzieren. Ich kann schließlich nicht ewig vor der Tür stehen bleiben.

Etwa eine Minute später erbarmt sich dann auch endlich mal jemand mir die Tür zu öffnen. Hinata steht im Flur und begrüßt mich freundlich.

„Grüß dich.“, lächelt sie mich an. Kurz umarmen wir uns, dann trete ich ebenfalls in den Hausflur. „Alle anderen sind schon da.“, erklärt die schüchterne Hyuuga.

So gehen wir also ins Wohnzimmer, wo die anderen Mädels schon auf dem Sofa sitzen. Auf dem Wohnzimmertisch steht eine Schüssel mit flüssiger Schokolade darin. Einige Holzspachtel stecken darin. Der Rest der Schokolade findet sich in den Gesichern meiner Freundinnen wieder.

Ich muss ziemlich grinsen, als ich sie so sehe. Die Gurkenscheiben auf den Augen machen den Anblick perfekt. Jetzt verstehe ich auch, warum Hinata die Tür geöffnet hat und nicht die Hausbesitzerin selbst. Ich begrüße Tenten, Karin und Ino also, setzte mich mit aufs Sofa und gönne mir dann auch eine Schokomaske.

Später am Abend sehen unsere Gesichter wieder normal aus. Das Chaos ist behoben und alle Koffer in einem anderen Raum verstaut. Zimmer sind hier wirklich genug. Das Haus der Yamanakas ist ziemlich groß. Schon von außen sieht man, das die Eltern der Blondine Geld haben. Die Inneneinrichtung des Hauses ist ebenfalls sau teuer. Allerdings finde ich es hier immer ein wenig ungemütlich. Dies liegt vielleicht daran, das ich keine Designermöbel mag und hier absolut kein Staubkorn zu finden ist. Selbst die Alltagsgegenstände werden in den Schränken verstaut, sobald sie nicht mehr gebraucht werden. Ein klein wenig erinnert mich das Haus immer an ein Möbelhaus, denn dort sind die Zimmer genau so aufgeräumt wie hier.

„Wie weit seid ihr eigentlich mit den Robotern?“, werfe ich dann mal in die Runde. Die DVD, die im Hintergrund läuft, haben wir wohl alle schon tausend mal gesehen. Somit verfolgen wir den Film nur noch so halbwegs.

Tenten verdreht die Augen. „Musst du das jetzt erwähnen?“, fragt sie dann. „Wir haben gerade mal einen Arm richtig zusammenbauen können.“, erklärt Hinata. Das die beiden schon etwas bauen konnten, was dann auch noch funktioniert, überrascht mich nicht wirklich. Im Gegensatz zu den anderen sind Tenten und Hinata nämlich gut in Technik.

„Also mein Roboter ist fertig und funktioniert.“, erklärt Karin und grinst dabei übers ganze Gesicht.

„Wie?!“ Ino sieht sie dabei ziemlich irritiert an und hebt ihre bandagierte Hand. „Das Projekt ist reiner Selbstmord wie man vielleicht sieht, und du hast das Teil schon fertig?!“

Angesprochene rückt ihre Brille zurecht, bevor sie antwortet. „Sasuke und Suigetsu haben das Ding zusammengeschraubt. Ich hab absolut keinen Schimmer wie das gehen soll.“ Das die Rothaarige eine Niete in Technik ist, ist kein Geheimnis.

„Hey! Das nennt man auch Schummeln!“, beschwert sich Tenten und stürzt sich auf die Brillenträgerin um ihr die Haare zu zerwuscheln. Das Gekreische ist natürlich groß und Hinata und ich brechen in schallendes Gelächter aus, während die Blonde begeistert zu ihren beiden Freundinnen stürzt um mitzumachen. Wirklich lange halte ich es auch nicht mehr aus einfach nur daneben zu stehen. Einzig Hinata will bei unserer Schlacht nicht so recht mitspielen.

Ein wenig später sehen wir alle so aus, als wären wir in einen schweren Orkan geraten.

Während Karin ins Bad läuft um einen Kamm zu holen, öffnet Tenten ihre beiden Zöpfe und versucht das Chaos auf ihrem Kopf schon mal provisorisch zu beheben. Eine komplett zerstruppte Ino lässt sich einfach rückwärts aufs Sofa fallen, sodass sie meine Beine als Kopfkissen umfunktionieren kann. Ich bin auch gerade dabei meine Haare zu ordnen. Kaum ist es im Wohnzimmer wieder etwas ruhiger, da muss ich schon wieder daran denken, was Temari vorhin gesagt hat. Ich sehe zu meiner besten Freundin runter und bemerke, dass sie mich gut gelaunt anlächelt. „Was ist los Stirnie? Du wirkst so abwesend?“, will sie dann wissen, streckt einen Arm hoch und streicht mir einige Strähnen aus dem Gesicht.

Derzeit macht der Kamm die Runde. Karin sieht schon wieder ganz normal aus und Tenten hat ihre Frisur fast wieder ganz hergestellt. Als nächste springt die Blonde auf um ihre Mähne zu retten.

Wieder eine halbe Stunde später haben wir die neueste Playstation an den Fernseher angeschlossen und Singstar eingelegt.

Ein sturmfreier Abend ist echt was tolles. Speziell wenn man ihn mit der ganzen Clique verbringen kann. Nun, was ich eigentlich sagen will... ein sturmfreier Abend mit der Clique könnte so schön sein, wenn meine Gefühle nicht so verrückt spielen würden.

Der Vorfall heute hat mich erst recht aus dem Konzept gebracht. Wenn sogar Außenstehende es wissen, dann müssen meine Freunde und vor allem SIE es doch auch mitbekommen haben. Aber warum scheut sie dann meine Nähe nicht? Ein wenig verwirrt mich das ganze ja schon. Dann muss ich an neulich im Badezimmer denken. Nach wie vor bin ich der festen Überzeugung, das die Blonde einen Rotschimmer auf den Wangen hatte, als ich ihre Hand verbunden habe.

//Bild dir da bloß nicht zu viel drauf ein.//, macht meine innere Stimme wieder auf sich aufmerksam. Wie sehr ich mein schwarzweißes Ich doch hasse. //Natürlich weiß sie es, sie hat bloß Mitleid mit dem Dummen//, textet die Stimme mich weiter zu. //Ino spielt in einer ganz anderen Liga. Sie wird sich nie für dich interessieren.//

Ich raufe mir die Haare. „Ruhe.“, zische ich leise. Meine innere Stimme soll endlich still sein.

Nun gucken mich die Mädels allerdings alle verwirrt an. „Was denn?“, will Tenten mit hochgezogener Augenbraue wissen. Innerlich verfluche ich mich gerade dafür, vor den anderen mit meinem inneren Ich geredet zu haben. Die halten mich am Ende noch für komplett bescheuert.

„Ach ääh, gar nichts.“ Mehr als verlegen winke ich ab. Im nächsten Moment drückt Hinata mir das Mikrophon in die Hand und deutet auf den Fernseher. „Du bist.“ Oh stimmt ja, Singstar läuft ja noch. So ist der peinliche Zwischenfall schnell vergessen und der chaotische Abend kann weitergehen.

Wirklich nur dumme Zufälle?

Wie viele andere auch habe ich die dumme Angewohnheit im Winter besonders lange zu schlafen. Dies liegt zum einen daran, dass es draußen noch dunkel und kalt ist und das Bett so schön warm, zum anderen habe ich die Nacht nicht wirklich viel geschlafen. Wir sind erst gegen vier Uhr morgens schlafen gegangen und nun ist es halb neun.

Langsam wache ich jedoch auf, öffne aber nicht direkt die Augen. Hier unter der Decke ist es so schön warm. Ganz im Gegensatz zu draußen. Wenn ich daran denke, dann würde ich am liebsten gar nicht erst aufstehen.

Immer noch mit geschlossenen Augen und im Halbschlaf stelle ich fest, das mein Kissen angenehm nach Parfum riecht. Was ich dann aber bemerke...es atmet! Mehr als verstört über diese Erkenntnis öffne ich blitzartig die Augen und starre genau vor die Stirn meiner besten Freundin.

//Was zum?!//, schießt es mir durch den Kopf. Mein Gesicht hat vermutlich von einem Moment auf den anderen die Farbe einer überreifen Tomate angenommen.

Langsam hebe ich den Kopf um die Situation ein wenig genauer zu überblicken.

Ich habe auf der Wandseite des Bettes übernachtet und mich nachts wohl immer mehr in Richtung Mitte gerollt. Das der Blondine da wohl kein Platz mehr zum Ausweichen geblieben ist, wird mir nun auch klar. Ein Blick zu Ino genügt um zu wissen, das sie immer noch tief und fest schläft.

Bevor sie noch merkt das ich im Schlaf mehr als die Hälfte des Bettes für mich beansprucht habe, will ich wieder abrücken, doch irgendwie will das nicht so recht klappen.

Sei es aus Platzmangel oder im Schlaf, die Blondine hat einen Arm um mich gelegt. Ich spüre ihr Bein in meiner Kniekehle und mir wird klar, das sie mich scheinbar wirklich im Griff hat.

Irgendwie habe ich das Gefühl das meine Gesichtsfarbe noch eine Spur röter geworden ist, falls dies überhaupt noch geht. Mein Herzschlag hat sich zumindest fast aufs Vierfache beschleunigt.

Spontan stelle ich mir die Frage ob sie das mit Absicht oder unbewusst gemacht hat. Erst Genanntes wäre mir lieber, letzt Genanntes wahrscheinlicher.

Von direkt neben dem Bett ertönt plötzlich ein Kichern. Nun wirklich hellwach sehe ich in die Richtung und bemerke das Tenten mittlerweile wach ist, sich neben unser Bett gesetzt hat und die ganze Szene genauestes studiert. „Wie süüüß!“, quiekt sie amüsiert. „Ihr gebt echt ein putziges Pärchen ab.“ Die Braunhaarige hat das natürlich nicht ernst gemerkt und will mich nur ärgern, allerdings starre ich sie mehr als hektisch an. „Was redest du da?!“, will ich ein wenig zu schnell wissen. Plötzlich wirkt Tenten gar nicht mehr so amüsiert. „Oh.“, meint sie nur und blickt erst ein wenig verwirrt, dann ernster drein. Mir ist es, als wäre mein Herz stehen geblieben.

//Du Idiot! Und sowas nennst du Pokerface?! Häng dir doch gleich ein Schild um den Hals!//, beschimpft meine innere Stimme mich. Für einen Moment hat es mir die Sprache verschlagen.

Plötzlich wird der Blick der Braunhaarigen um einiges neugieriger. Auf ihren Lippen macht sich wieder ein Lächeln breit. „Sakura, seit wann bist du denn...-?“ „Können wir das BITTE irgendwo anders bereden?!“, schneide ich ihr das Wort ab und nicke hektisch in Inos Richtung. Viel Sinn Tenten noch etwas vorzuspielen macht es wohl nicht, da meine Reaktion eben dummerweise mehr als eindeutig war. Am liebsten würde ich für meine Blödheit im Erdboden versinken, auch wenn die Braunhaarige die ganze Situation eher cool zu finden scheint.

Kaum sind wir einen Moment still, da wacht auch die Yamanaka auf. Einen Moment lang schaut sie genau so verwirrt drein wie ich eben, dann hat sie sich wieder gefangen, lässt mich los und dreht sich auf den Rücken. „Morgen Leute.“, begrüßt sie Tenten und mich, als wenn nichts gewesen wäre. Zwar wirkt sie total ruhig und gelassen, doch ich kenne sie lange genug um zu wissen das ihre selbstsichere Art teilweise nur eine Art Schutz ist um zu verstecken, das auch sie teilweise durchaus aus der Bahn geworfen werden kann.

Ich weiß nicht genau wie viel Ino von dem Gespräch eben mitbekommen hat und bin daher reichlich nervös. Doch bei der munteren Art, die sie nun wieder an den Tag legt, hoffe ich darauf das sie alles Wichtige verpennt hat.

Es ist Vormittag als wir endlich alle wach sind, gefrühstückt haben und uns für den Tag fertig gemacht haben. Karin, Hinata und Tenten verabschieden sich wieder. Nur ich bleibe noch etwas, da das Projekt Roboter irgendwie weitergehen muss.

Bevor die Braunhaarige das Haus verlässt, flüstert sie mir noch ein :“Viel Glück.“, ins Ohr. Ein wenig erstaunt es mich ja schon, das Tenten das so locker genommen hat.

Als wir wieder allein sind, helfe ich Ino erstmal dabei das ganze Chaos zu beseitigen, bevor ihre Eltern wiederkommen und einen Ausraster kriegen.

Unsere Aufräumaktion dauert gute zwei Stunden, dann ist von der Party gestern nichts mehr zu sehen.

Zum Mittag gibt es heute einen Salat mit Hähnchenstreifen darin. Zwar nicht unbedingt das perfekte Essen für einen kalten Wintertag, aber kalorienarm und lecker.

Nachdem auch die leeren Teller in der Spülmaschine verstaut sind, ziehen wir unsere Mäntel und Winterschuhe an und begeben uns zu mir nachhause, weil dort die Kiste mit den Roboterteilen steht.

„Wir reisen auch echt nur noch hin und her.“, stelle ich grinsend fest. „Stimmt irgendwie.“, stimmt Ino mir zu. „Aber wo wir schon mal beim Thema sind, du hast nicht zufällig Lust dich die Woche über bei mir einzuquartieren? Ich hasse es in dem riesen Haus allein zu sein.“ Sie verzieht das Gesicht. Da Ferien sind habe ich eigentlich nichts dagegen einzuwenden.

Dennoch frage ich mich, ob das so eine gute Idee ist. Tenten weiß es, selbst Temari weiß mehr als mir lieb ist. Ich habe wirklich Angst mich zu verquatschen.

//Lange hälst du das Versteckspiel eh nicht mehr durch//, nervt mein inneres Ich mich. Nun, diesmal muss ich der Stimme allerdings recht geben. Es fällt mir immer schwerer das Pokerface zu wahren.

Vor allem, weil sich in letzter Zeit die merkwürdigen Vorfälle nur so häufen und die Hoffnung wohl irgendwie gekeimt sein muss, so idiotisch das nun vielleicht auch klingen mag.

„Ja klar. Dann muss ich von Zuhause nur noch ein paar Sachen holen.“, antworte ich dann endlich.

Etwa zwei Minuten später erreichen wir mein Haus auch und können das Roboterprojekt wieder in Angriff nehmen. Wirklich viel weiter kommen wir allerdings nicht. Es hilft wohl alles nichts. Am Abend sehen wir dann ein, das wir gegen Ende der Ferien wohl doch Shikamaru bitten müssen uns zu helfen.

Kurz laufe ich ins Wohnzimmer und erkläre meiner Mutter, das ich die Woche über bei Ino bleibe und sie sich keine Sorgen machen muss. Da Ferien sind hat Mom nichts dagegen. Außerdem ist das Haus der Yamanakas fast um die Ecke.

Ich packe also noch Kleidung ein und die Wanderung beginnt von neuem. Wir sind wieder nur gute fünf Minuten unterwegs, legen die ganzen Klamotten erstmal auf dem Bett der Blondine ab und überlegen dann, was wir heute Abend noch machen könnten.

„Wie wäre es, wenn wir mal wieder in die Disco gehen würden?“, schlägt Ino vor und sieht mich erwartungsvoll an. Die laute Musik, die vielen Leute und die Tanzfläche sind ihre Welt, das ist mir durchaus bewusst. Ich bin da allerdings etwas anders. Wenn ich schon an die ganzen komischen Typen denke, die sich vermutlich dort herumtreiben fange ich an zu köcheln. Um genau zu sein, wenn ich an die ganzen Typen denke, die sich gleich wieder um die Blonde scharen werden, ihr Drinks spendieren und versuchen sie mit auf die Tanzfläche oder sonst wo hin zu schleifen spüre ich diese rasende Wut. Ich selbst werde zwar auch oft angesprochen, aber nicht SO oft.

Ich bin nicht wirklich eifersüchtig deswegen. Es ist ja nicht so das ich mit ihr den Platz tauschen möchte. Es ist eher die Tatsache, das ich die Typen als Konkurrenz ansehe.

//Immerhin trauen die sich wenigstens mal was zu sagen.//, mischt meine innere Stimme sich wieder ein. War ja klar das mein Schwarzweißes Ich bei solchen Gedanken nicht einfach still bleiben kann.

Eigentlich habe ich absolut keine Lust auf einen Discobesuch, und meine beste Freundin weiß das auch. Doch scheinbar weiß sie auch, das ich einem Dackelblick nicht lange wiederstehen kann.

„Da fein.“, gebe ich also seufzend nach. „Supi!“, freut sie sich und fällt mir um den Hals. Schon wieder habe ich das Gefühl das mein Herzschlag ungesund schnell geht.

„Dann lass uns mal sehen was wir anziehen.“ Ino lässt mich wieder los und widmet sich stattdessen ihrem Kleiderschrank. Ich werfe einen Blick hinein und stelle fest, das fast kein Platz mehr im Schrank ist, so viele Klamotten hängen darin. Es dauert lange bis sie sich endlich mal für ein Outfit entschieden hat. Als hätte ich geahnt, das ich heute noch in die Disco geschleift werde, habe ich passende Klamotten mitgenommen. Wir ziehen uns also um, schminken uns und überlegen dann was wir am besten mit unseren Haaren anstellen könnten.

Meine Frisur bleibt so wie sie ist, da meine Haare ziemlich widerspenstig sind und ich mit der Haarlänge eh nicht besonders viele ausgefallene Frisuren hinbekommen würde.

Mit der platinblonden Mähne meiner besten Freundin lässt sich da wesentlich mehr anfangen. Da ich es eh liebe neue Frisuren auszuprobieren, versuche ich sie zu überreden mich einfach mal machen zu lassen. So schnappe ich mir also die Bürste, kämme das seidig weiche Haar und frage mich mal wieder wie sie es schafft, das ihre Haare so gesund glänzen. Total in Gedanken beuge ich mich nach vorn, vergrabe das Gesicht in den platinblonden Haaren meiner besten Freundin und atme ihren Duft ein. Irgendeine Mischung von einer Haarkur und Parfum.

„Sakura!“, reißt mich ihre Stimme aus den Gedanken. Erst jetzt werde ich mir bewusst was ich da eigentlich gerade tue, zucke zusammen und gehe wieder etwas auf Abstand. Da wir beide vor dem großen Badezimmerspiegel stehen, muss ich nur einen Blick hinein riskieren um zu sehen was für ein Gesicht Ino gerade zieht. Zu meiner großen Überraschung ist sie es diesmal, die an eine Tomate erinnert. „Was zum Henker machst du da eigentlich?“, will sie dann wissen. Bilde ich mir das ein, oder höre ich da etwas Nervöses in ihrer Stimme. Es ist selten das jemand es schafft die Yamanaka so aus der Bahn zu werfen. „Ach äh...gar nichts.“, antworte ich eben so verlegen. Mir ist die Aktion verdammt peinlich. Ino scheint das zu merken, denn im Spiegel sehe ich wie sie wieder so ein typisches Grinsen aufsetzt. Dann dreht sie sich zu mir um und poked mich vor die Stirn. „Falls du mein Parfum magst Breitstirn, es steht da oben im Regal.“

Mehr als ein verlegenes Kichern kriege ich nicht raus. Stattdessen begebe ich mich wieder an die Arbeit um die Hochsteckfrisur endlich fertig zu kriegen.

Als wir dann endlich fertig sind, schälen wir uns wieder in unsere Mäntel, stecken etwas Geld ein und verlassen das Haus dann.

Schon vor der Disco ist es recht voll. Ich kann mir schon denken wie viele Leute dann erst IN dem Gebäude sein werden. Das kann ja wieder was werden...

Der Türsteher lässt uns ohne zu Murren passieren und so finden wir uns wenig später in einem total überfüllten Raum wieder. Die Tanzfläche ist gerade restlos überfüllt, sodass wir beschließen uns erstmal an die Bar zu setzen und etwas zu trinken.

Der Barkeeper ist heute scheinbar ziemlich gut drauf, denn er fragt gar nicht nach wie alt wir eigentlich sind und kippt ziemlich viel Alkohol in die Drinks.

Kaum sitzen wir da und trinken etwas, da haben uns auch schon die ersten paar Bekannten entdeckt. Sie labern uns mal wieder munter zu. Oder sollte ich besser sagen, sie plappern munter auf die Blondine ein und ich bin nur das lästige Anhängsel? Die beste Freundin, die eben irgendwie immer dabei ist. Normalerweise spielt Ino sich gern in den Mittelpunkt, doch heute versucht sie mich auch immer wieder dazu zu bewegen doch mit zu quatschen.

//Sie hat Mitleid mit den Dummen//, raunt meine innere Stimme mir zu. Ich bin stark gewillt meinem inneren Ich diese Aussage abzukaufen.

Ein Typ aus unserer Parallelklasse schlägt dann schließlich vor rüber zur Tanzfläche zu wandern. Niemand hat etwas dagegen, und so setzt sich die Gruppe in Bewegung.

Auf dem Weg in die andere Ecke des Raums mustere ich die anderen Jugendlichen. Wen von denen kenne ich eigentlich? Der eine Kerl geht in die Nachbarklasse okay, aber ich kenne seinen Namen nicht. Zwei Weitere kann ich überhaupt nicht einordnen und einen meine ich wenigstens vom Sehen her zu kennen. So ist das eben. Wenn du mit einer sehr beliebten Person befreundet bist, dann lernst du jeden Tag neue Leute kennen. Und zwar wirklich JEDEN Tag.

Wirklich Lust zu tanzen habe ich eigentlich nicht. Vermutlich werde ich gleich wieder irgendwo in der Menge verloren gehen, während die Blonde sich hier amüsiert.

Ein Lied endet und der DJ legt den nächsten Song auf. Wie nicht anders zu erwarten sehe ich, wie einer der Typen nach Inos Hand greift um sie mit sich zu ziehen, doch sie befreit sich aus dem Griff, wirft ihm einen Blick zu als habe sie gerade einen ekeligen Käfer entdeckt und meint dann :“Sorry, aber ich tanze schon mit ihr.“ Mit den Worten greift sie sich wiederrum meine Hand und lässt die Typen einfach stehen. Mehr als verwirrt lasse ich mich mitschleifen. Nach einfach nur Mitleid mit den Dummen sieht das nicht wirklich aus. Und genau das macht mich ja so stutzig.

Einige irritierte Blicke treffen uns, doch die ignoriere ich gekonnt.

Wenn ich nun genau darüber nachdenke, so bin ich mir nicht mehr ganz sicher ob die merkwürdigen Zufälle in letzter Zeit wirklich nur Zufälle waren. Versucht meine beste Freundin mir in den letzten Tagen einfach nur irgendwie mitzuteilen, das sie mir eine Chance einräumt?

So recht fassen kann ich das noch nicht. Ich habe ganz einfach Angst die Situation falsch gedeutet zu haben.

//Du hast eine Woche Zeit um das rauszufinden. Aber stell dich nicht schon wieder so seltendämlich an//, mischt sich meine innere Stimme ein. Zur Abwechslung habe ich diesmal nichts dagegen einzuwenden. In einer Woche schreiben wir das Jahr 2011 und bis Neujahr ist außer uns niemand im Haus. Das ist meine Chance! Und die sollte ich besser nicht versemmeln.

Für's erste genieße ich jedoch den Abend. Auch wenn meine Gefühle mal wieder verrückt spielen und mein Herz rast, so fühlt es sich diesmal positiv an.

Silvester

Wie ich es mir in der Disco vorgenommen habe, versuche ich die Woche über herauszufinden, ob es sich bei den ganzen 'Zufällen' wirklich nur um Zufälle handelt. Ich muss einfach wissen ob ich zu viel in die Situation interpretiere oder ob sie mir wirklich eine Chance gibt.

Doch wie stellt man sowas am besten fest, ohne das Thema direkt anzusprechen?

Erstmal versuche ich es so unauffällig wie möglich. Im Fernsehn läuft gerade das RTL Morgenmagazin, welches die Blonde mit mittelmäßigem Interesse verfolgt. Parallel dazu feilt sie gerade ihre Nägel. Ein Fläschchen lilaner Nagellack steht auf dem Tisch schon bereit.

Ein Schmunzeln macht sich auf meinen Lippen breit. Das ist so typisch für sie.

Ich setzte mich mit aufs Sofa. Allerdings so nah, wie man es eigentlich nicht tut. Unsere Beine berühren sich zumindest. „Und das nennen die Politik? Ich sag's dir, die Alte treibt unser Land noch in den Ruin, wenn sie so weiter macht.“ Mit einem Nicken deute ich in Richtung Fernseher. Irgendwie muss ich ja verstecken, das ich verdammt aufgeregt bin, wie sie wohl reagiert. Normalerweise neige ich nämlich nicht dazu Leuten auf die Pelle zu rücken.

Zu meiner Überraschung reagiert Ino in dem sie...einfach gar nicht reagiert. Sie hätte noch genug Platz um seitlich abzurücken, aber sie tut es nicht. „Du weißt doch, das ich mich für Politik nicht sonderlich interessiere, Sakura.“, antwortet sie dann. „Aber ich bin überzeugt davon das es dem Land wesentlich besser gehen würde, wenn man mal einen ganz normalen Bürger regieren lassen würde.“ Die Blonde legt die Nagelfeile beiseite und greift zum Nagellack.
 

Der nächste dieser Zwischenfälle passiert am nächsten Tag. Wir stehen in der riesigen Küche der Yamanakas und sind gerade dabei Pfannekuchen zu machen. Während Ino gerade dabei ist die Äpfel zu schälen und in Stücke zu schneiden, habe ich mir den Mixer und die Rührschüssel gekrallt und mische schon mal den Teig an. Als der Teig gleichmäßig und glatt ist, streiche ich mit dem Finger etwas davon vom Rand der Schüssel ab um festzustellen, ob ich genug Zucker hineingekippt habe. Bevor ich den Teig allerdings probieren kann, spüre ich, wie meine beste Freundin nach meinem Handgelenk greift. Etwas irritiert sehe ich auf. Die Blonde zieht meine Hand zu sich rüber und mampft den Teig von meinem Finger.

Okay, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Mit hochrotem Kopf blicke ich in ihre Richtung. Als Antwort bekomme ich ein fettes Grinsen. Sie lässt meine Hand wieder los und meint dann :“Wenn du da noch mehr Zucker rein schüttest, dann können wir gleich nen Kuchen backen.“

Merkwürdigerweise meldet sich meine innere Stimme diesmal nur zu Wort um ein triumphierendes //YATTAAA!// zu kreischen.
 

So geht das die ganzen nächsten Tage weiter. Die Woche vergeht fast wie im Flug. Mit den anderen treffen wir uns die Zeit über eigentlich gar nicht. Bloß die 'Zufälle' häufen sich so enorm, das ich sie vermutlich gar nicht mehr auflisten kann. Mittlerweile bin ich der festen Überzeugung, das es auf beiden Seiten eher gewollte Zufälle sind.

Zum einen kann ich mein Glück natürlich kaum fassen, zum anderen gibt es nun ein neues Problem : irgendwie traue ich mich nicht sie ganz direkt darauf anzusprechen. Ich meine die Antwort mittlerweile zu kennen, doch kein Wort bezüglich dieses Themas geht mir über die Lippen. Ich weiß nicht genau warum, aber ich hoffe das Ino mich von ganz allein drauf anspricht. Normalerweise spricht sie doch eh immer aus, was ihr gerade in den Sinn kommt. Doch es ist wie verflucht, denn auch sie verliert kein Sterbenswörtchen bezüglich der derzeitigen Situation.

Manchmal treffen mich erwartungsvolle Blicke, doch ich bekomme es einfach nicht auf die Kette den nächsten Schritt zu machen, endlich mal Klartext zu sprechen.

//Was stellst du dich eigentlich so an? Ewig kann das so nicht weitergehen.//,textet meine innere Stimme mich wieder zu. //Wenn du nicht endlich mal was sagst, seid ihr irgendwann beide alt und grau// Ich raufe mir entnervt die Haare. „Das weiß ich selber.“, zische ich leise. Nur gut das meine beste Freundin gerade in einem anderen Zimmer ist und das nicht mitbekommen hat. Wenn sie hören würde, das ich mit meinem inneren Ich rede, sie würde vermutlich das Telefon packen und in der Irrenanstalt anrufen.

//Sie WARTET drauf, das du endlich mal den Mund aufmachst.//, terrorisiert die Stimme mich weiter. Ist ja nicht so, als wenn ich das nicht schon längst gemerkt hätte. Die teils abwartenden Blicke der Blondine sprechen für sich.

„Sakura!“, reißt mich Inos Stimme aus den Gedanken. Ich stehe vom Sofa auf und tappe in den Flur. Die Yamanaka ist gerade dabei ihren Mantel anzuziehen. Zwei große Einkaufstüten stehen auf dem Fußboden. „Zieh dir was an und komm mit. Wir müssen für heute Abend noch was einkaufen.“ Stimmt ja! Heute Abend verabschiedet sich das alte Jahr. 2011 steht unmittelbar vor der Tür. Und für die Silvesterparty heute, müssen noch einige Lebensmittel eingekauft werden.

Gegen 18 Uhr kommt die ganze Clique mit Freunden und Bekannten zu Besuch.

Ich schlüpfe also in meinen Mantel und meine Winterstiefel, wickle mir einen Schal um den Hals und kralle mir zu guter Letzt die beiden Einkaufstüten.

Wir verlassen das Haus und Ino schließt noch eben die Tür ab.

„Sag mal, was brauchen wir eigentlich alles?“, will ich dann wissen. Mit der freien Hand, greife ich nach ihrer Hand. Vor einer guten Woche hätte ich mich das vermutlich noch nicht getraut. Auch jetzt frage ich mich oft genug was genau sie wohl an mir reizt. Die Blonde zieht nichtmal ein verwundertes Gesicht. Ich spüre, wie sie mir mit dem Daumen leicht über den Handrücken streicht. Unweigerlich stiehlt sich ein Lächeln auf mein Gesicht.

„Lass mal überlegen...“, fängt Ino dann an. „Also Alkohol steht noch genug im Keller.“ Das ist vielleicht auch besser so, da man uns im Laden wohl noch nichts dergleichen verkauft hätte. „Auf jeden Fall Knabberzeug, Zutaten für's Fondue, Baguettes, verschiedene Soßen und noch irgendwelche Salate?“, zählt sie dann auf. Also fein, der Megaeinkauf kann beginnen.

Auf der Straße ernten wir mal wieder einige merkwürdige Blicke, doch wir stören uns nicht daran.

Der Supermarkt ist direkt um die Ecke und fast restlos überfüllt. Wir betreten den Laden, räumen zig Sachen in den Einkaufswagen und stehen fast zwanzig Minuten an der Kasse an.

Als wir ENDLICH bezahlt haben begeben wir uns auf direktem Wege nachhause. Für den Abend müssen noch einige Vorbereitungen getroffen werden.

Der Blonden ist deutlich anzumerken, das sie froh ist ,das nicht alles allein machen zu müssen. Zu zweit schaffen wir es allerdings in sage und schreibe drei Stunden das Haus aufzuräumen, das Essen so gut es geht vorzubereiten und das riesige Wohnzimmer noch ein wenig zu dekorieren. Nach der Aktion ziehen wir uns um und schminken uns noch mal.

Total erledigt lassen wir uns aufs Sofa fallen. „Was ne Arbeit.“, murre ich und starre die Zimmerdecke an. „Ich bin total erledigt.“, stimmt Ino in mein Gejammer ein und lässt sich seitlich einfach gegen mich kippen.

Und schon wieder wird mir klar, das das wieder eine Chance wäre endlich mal etwas zu sagen. Ich öffne den Mund, bekomme jedoch schon wieder keinen Ton heraus. Es fühlt sich fast an, als wenn mir etwas die Kehle zuschnürt. Allein bei dem Gedanken daran endlich die drei Worte, diesen einfachen Satz auszusprechen, beschleunigt sich mein Herzschlag schon wieder ungesund.

Warum kann etwas so einfaches nur so schwer sein? Ich verstehe es nicht! Dabei weiß ich doch ganz genau, das sie nur darauf wartet das ich mich endlich traue es auszusprechen. Ein Geheimnis ist die ganze Sache inzwischen wohl nicht mehr.

„Ich..-“, schaffe ich es endlich zu sagen, doch just in dem Moment klingelt es an der Tür. Die Hausbesitzerin seufzt merklich auf, erhebt sich vom Sofa und begibt sich in die Diele um die Tür zu öffnen. Die ersten Gäste sind angekommen. Vom Wohnzimmer aus höre ich, wie sie den Besuch freundlich begrüßt. Ich erhebe mich um auch mal Hallo sagen zu gehen.

In der Diele stehen Tenten, Neji, Karin und Suigetsu. Letzt Genannten werfen sich Todesblicke zu, als wenn sie sich eben mal wieder furchtbar gestritten hätten. Diese Chaosbeziehung werde ich wohl nie verstehen. Die beiden können weder mit- noch ohne einander.

Der Besuch begibt sich zu uns in Wohnzimmer und schon fangen wir an zu quatschen. Um ein Haar wäre die Klingel, ca 15 Minuten später, überhört worden.

Mit einem Glas in der Hand begibt sich dann schließlich Neji zur Tür, der die Klingel als Einzigster

gehört hat. Gleich mit einem ganzen Pulk neuer Gäste kommt er zurück zu den anderen.

Hinata, Naruto, Kiba, Shikamaru, Chouji, Sasuke und ein paar andere haben den Weg zu uns gefunden.

So vergeht die Zeit. Irgendwann später am Abend gilt das Buffet als eröffnet und Ino und mir kommen die ersten Zweifel, ob wir auch wirklich genug eingekauft haben.

Nachdem auch die ersten Flaschen Alkohol gekillt worden sind, kommt Kiba schließlich auf die Idee, das wir doch eine Runde Flaschendrehen spielen könnten. Einigen ist das zu blöd, wieder andere sind direkt begeistert.

Ich begebe mich also zu der Gruppe, die spielen will und das Duell der Peinlichkeiten nimmt seinen Lauf. Die Aufgaben gehen von einer Runde in Unterwäsche ums Haus laufen bis zu diversen Grabbelaktionen. Irgendwann wird mir das Spiel eindeutig zu blöd und ich beschließe mich aufs Sofa zu Hinata, Neji und Sasuke zu retten.

„Sagt mal, hat einer von euch eigentlich meinen idiotischen Freund gesehen?“ Karin wirft einen fragenden Blick zu den Leuten auf dem Sofa. „Öh, musste der nicht eben noch 30 Liegestützen im Garten machen?“, antwortet Naruto. Plötzlich wirkt Hinata etwas nervös.

„Ich hab gerade die Terassentür zugemacht, weil's hier drinnen so kalt wurde.“, gibt sie dann zu.

Einen Moment lang herrscht Stille, dann brechen alle in schallendes Gelächter aus.

Im Winter ausgesperrt zu werden ist echt gemein. Sasuke erbarmt sich schließlich die Tür wieder zu öffnen um einen total verfrorenen Suigetsu zurück ins Wohnzimmer zu lassen.

Gegen halb zwölf ziehen wir uns dann alle einen Mantel oder eine Jacke über und begeben uns wieder nach draußen. Wie jedes Jahr beginnen die Jungs wieder damit Unmengen an Silvesterkrachern zu zünden. Einige Raketen sind wirklich wunderschön.

Für die gute Stimmung geht auch schon die nächste Runde Alkohol rum. Ich muss zugeben, das ich mittlerweile leicht angetrunken bin.

„Noch 27 Minuten!“, verkündet Tenten mit einem Blick auf ihr Handy. Hinata sagt auch irgendwas, der Inhalt des Gesagten geht jedoch im Lärm eines Chinaböllers unter.

„Meinst du nicht das du langsam genug getrunken hast? Denk dran das wir um Punkt 12 noch den Sekt killen.“, höre ich Shikamaru sagen und blicke in seine Richtung. „Ach wo, isch bin do noch völlisch nüschtern.“ So wirklich Glauben schenken kann ich Kiba allerdings nicht.

„Lass erstmal gut sein. Ich hab keine Lust gleich noch den Krankenwagen rufen zu müssen.“, mischt sich nun auch Ino ein. Dann gesellt sie sich wieder rüber zu mir und wirft dem Haus einen skeptischen Blick zu. „Mir graut's schon vor Morgen. Das ganze Chaos wieder zu beseitigen wird noch mehr Arbeit als die Aktion heute.“

„Ach, wir müssen das nur schaffen bevor deine Eltern wieder zurück sind.“, grinse ich.

Doch etwas gibt es da schon noch, was mich enorm stört. Das Jahr neigt sich dem Ende zu – es sind um genau zu sein nur noch 5 Minuten – und ich habe es immer noch nicht geschafft, ihr endlich zu sagen, was ich fühle. Und dabei hatte ich es mir fest vorgenommen.

//Fünf Minuten hast du noch. So lange dauert das nicht. Jetzt reiß dich endlich zusammen//, stichelt meine innere Stimme wieder drauf los.

Plötzlich habe ich eine Idee. Stellt sich nur noch die Frage, ob ich gleich auch wirklich den Mut habe den Plan in die Tat umzusetzen.

In der Zwischenzeit hat Suigetsu sich ein Tablett mit Sektgläsern gekrallt und verteilt diese an die Gäste. Karin folgt ihm mit zwei Flaschen Sekt und schenkt jedem ein. Irgendwer musste sich ja mal ein Herz fassen.

Nachdem alle ihr Sektglas in der Hand halten, bleiben noch genau zwei Minuten.

Die Spannung steigt merklich. Tenten reicht eine Schachtel Wunderkerzen in der Menge herum.

Wer will zieht eine der Kerzen aus der Schachtel um sie gleich anzünden zu können. Noch eine Minute.

Mein Herzschlag steigt mit jeder Sekunde die vergeht. Unauffällig stelle ich mich schon mal neben meine beste Freundin um zu verhindern, das diese gleich vielleicht zu irgend wem anders läuft.

Noch dreißig Sekunden. Mittlerweile bin ich erstaunt das die anderen mein Herz nicht klopfen hören. Ich zumindest spüre das Pochen bis hinauf in die Ohren.

Unsere Bekannten bilden inzwischen einen Kreis. Naruto hat sein Handy gezückt, starrt darauf und fängt an den Count down runter zu zählen. Als er bei zehn angekommen ist, stimmen alle mit ein.

„10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 – Neujahr!“, verkündet ein allgemeiner Stimmenchor.

Irgendwelche Nachbarn fangen schon wieder an wie blöde Silvesterkracher zu zünden. Der Himmel wird von Raketen beleuchtet. Irgendwo hier in der Nähe geht gerade eine Feuerwerksbatterie los.

„Frohes Neues.“ Ich werfe meiner besten Freundin ein Lächeln zu und trete einen Schritt auf sie zu.

Anstatt sie zu umarmen lege ich eine Hand unter ihr Kinn. Mein Herz rast. Ich höre wie die anderen auf's neue Jahr anstoßen, doch der Sekt ist mir gerade egal. //Gib dir endlich nen Ruck!//, kreischt meine innere Stimme mich an. Na fein, jetzt oder nie.

Mein Gesicht nähert sich langsam dem Ihren. Hinter der Blonden steht keiner, was bedeutet, das sie zurückweichen könnte, wenn sie etwas dagegen hätte. Doch ihrem Blick kann ich ein 'Und-ich-dachte-du-traust-dich-nie' entnehmen.

Mein Herz rast, die Umwelt ist für einen Moment ausgeblendet. Ich überwinde die letzte Distanz und lege meine Lippen sanft auf ihre. Fast ganz automatisch schließe ich die Augen.

Sie erwidert den Kuss und zieht mich zu sich.

Meine Gedanken rasen. Obwohl ich seit dieser Woche etwa zu wissen glaubte, das unsere Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhen, konnte ich es nie ganz glauben. Und jetzt das!

Ein angenehmes Kribbeln macht sich in meiner Magengegend breit. Die freie Hand lege ich in ihren Nacken, die andere hält weiterhin das Sektglas fest. Ich spüre wie Ino mir sanft über den Rücken streicht und glaube im siebten Himmel gelandet zu sein.

Langsam dringen auch wieder die Stimmen der anderen zu mir vor. Wir lösen uns wieder voneinander. Auf den Wangen der Blonden hat sich ebenfalls ein leichter Rotschimmer gebildet. Sie versteht ihre Verlegenheit allerdings wesentlich besser zu verstecken als ich.

„Dir auch ein frohes Neues.“, lächelt sie in meine Richtung. Wir stoßen nun ebenfalls auf das Neue Jahr an und riskieren dann mal einen vorsichtigen Blick in die Runde.

Die meisten Gesichter wirken einfach nur komplett verwirrt und fassungslos. Einzig Tenten grinst mich übers ganze Gesicht an.

Die allgemeine Verwirrung legt sich langsam wieder und wie auf ein unsichtbares Zeichen hin kommen auch die anderen auf uns zu um uns ein frohes Neues zu wünschen.

Das alles bekomme ich nur sehr am Rande mit. Meine Gedanken rasen, ich würde derzeit am liebsten den Nächstbesten niederknuddeln und ich bin seit Langem mal wieder der festen Überzeugung, das sich mein Leben endlich wieder zum Positiven gewendet hat.

Wahrheit

„Urg...mein Kopf!“ Mit einem gequälten Jammern öffne ich die Augen. Es ist ja ganz normal das man an Silvester trinkt, doch das gestern war wohl etwas zu viel Alkohol für mich. Ich habe zumindest tierische Kopfschmerzen. Wann ich heute Morgen überhaupt eingeschlafen bin, kann ich gar nicht so genau sagen. Lange geschlafen habe ich allerdings auf keinen Fall.

Fast in Zeitlupe setzte ich mich im Bett auf. An der gegenüberliegenden Wand hängt ein Spiegel. Ich riskiere mal einen Blick hinein und stelle fest, das ich genau so aussehe wie ich mich fühle. Mir ist deutlich anzusehen, das ich total verkatert bin. Meine Haare stehen in alle Richtungen ab.

Murrend streiche ich mir mit den Händen durchs Haar um wenigstens meine Frisur halbwegs wieder in Ordnung zu bringen.

„Glaubst du mir geht’s besser?“ Ich sehe neben mich, wo meine beste Freundin bis eben noch geschlafen hat. Verzeihung, nicht meine beste Freundin, sondern feste Freundin seit gestern natürlich. Allein der Gedanke lässt mich die Kopfschmerzen ein wenig vergessen.

„Morgen.“, begrüße ich sie und setze ein Lächeln auf. Überraschenderweise zieht die Blonde ein Schmollgesicht. „Wie geht das richtig?“, erkundigt sie sich gespielt vorwurfsvoll, ehe sie ein Grinsen aufsetzt und sich mit einem Finger über die Lippen streicht.

Ich habe den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden, beuge mich zu ihr runter und drücke ihr einen Kuss auf. Wieder spüre ich dieses Kribbeln in der Magengegend. Ein angenehmes Gefühl.

Sie erwidert, schlingt beide Arme um mich und zieht mich dann ganz zu sich runter. Mit einem Arm stütze ich mich auf der Matratze direkt neben ihrem Kopf ab. Ich würde die zierliche Blonde nur ungern planieren. Zumindest habe ich immer das Gefühl, das sie zerbrechen würde, wenn ich sie falsch anfasse.

Wir lösen und wieder voneinander und sie grinst mich gut gelaunt an. „So ist's doch gleich viel besser.“ Jetzt stiehlt sich auch auf meine Lippen ein Lächeln.

Es ist zwar noch ein reichlich ungewohntes Gefühl ihr plötzlich so nah sein zu dürfen und ganz fassen kann ich mein Glück immer noch nicht, doch ich bin überzeugt davon, das mein Leben sich nun endlich wieder zum Guten wendet. Endlich hat dieses elende Versteckspiel ein Ende!

Sanft lege ich meine Lippen erneut auf ihre, während eine Hand an ihrer Wange ruht.

Just in dem Moment fliegt die Tür auf und eine noch recht verschlafene Hinata steht im Türrahmen. Das schüchterne Mädchen läuft von einer Sekunde auf die andere tomatenrot an und macht schon Anstalten wieder rückwärts aus dem Raum zu stolpern. „Oh Gott, t-tut mir leid!“, stottert sie.

Im ersten Moment blicken Ino und ich uns nur verwirrt an. „Weißt du was die plötzlich hat, Sakura?“, will die Blonde dann wissen. Einen Moment brauche ich um darauf zu kommen – die Situation muss für Außenstehende gerade wohl mehr als zweideutig aussehen. Schnell stehe ich auf. „Hey, ich glaube du interpretierst da was falsch.“, bringe ich kichernd heraus, während ich zu der schüchternen Hyuuga sehe. Auch Ino beschließt, das sie keine Lust mehr hat im Bett zu liegen, folgt meinem Beispiel und steht auf. „Sag mal, sind die anderen eigentlich auch noch hier?“, will sie dann wissen. Angesprochene nickt leicht. „Ja, quer im Haus verteilt.“, antwortet sie dann.

„Ich wollte eigentlich bloß fragen, ob du hier irgendwo Kopfschmerztabletten hast?“

Das war das Stichwort. Beide zucken wir zusammen, ziehen im nächsten Moment ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter und halten uns den Kopf. Nun blickt Hinata uns eher verwirrt an. „Ihr habt jetzt nicht ernsthaft vergessen, das ihr nen Kater habt?“, will sie dann wissen.

Gemeinsam begeben wir uns ins Erdgeschoss des Hauses. Ino kramt zwei Schachteln Aspirin aus dem Medizinschrank und legt diese dann auf den Küchentisch. Gläser und Wasserflaschen stehen eh noch in der Küche herum.

Wie auf ein unsichtbares Zeichen hin versammeln sich alle, die schon wach sind, in der Küche um erstmal was gegen ihre Kopfschmerzen zu unternehmen.

Ich beginne schon mal damit Kaffee zu kochen.

Gegen elf Uhr verlassen die Gäste das Haus und nur wir bleiben zurück. Das Haus sieht aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen und im Garten liegen überall noch die Überreste der Silvesterkracher. Die Eltern der Yamanaka kommen heute gegen 16 Uhr zurück, was bedeutet das wir uns mit dem Aufräumen besser beeilen sollten. An dieser Stelle ist es vielleicht unnötig zu erwähnen, das ihre Eltern sehr stark auf Sauberkeit und Ordnung achten und einen Ausraster kriegen würden, wenn sie sehen würden, in was für einem Zustand sich das Haus gerade befindet.

„Ich glaube da sind wir bis heute Nachmittag gut beschäftigt.“, seufzt die Hausherrin genervt. Nun, wenigstens verschwinden unsere Kopfschmerzen langsam wieder.

Zuerst einmal gehen wir rüber ins Wohnzimmer. Ich habe mich schon vorsorglich mit einem großen, blauen Müllsack bewaffnet, in welchen wir den ganzen Abfall werfen können.

Gerade sammle ich einige leere Chipstüten und Kronkorken vom Wohnzimmertisch auf, da schlingen sich von hinten plötzlich zwei Arme um mich. Ich lasse mich in die Umarmung ziehen und höre für einen Moment auf Abfall in den riesen Müllsack zu stopfen.

Ich spüre ihren heißen Atem in meinem Nacken, dann einen Kuss auf Höhe des ersten Halswirbels.

Meine Wangen nehmen einen leicht rosigen Ton an und ein Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen.

Ich drehe mich in der Umarmung, sodass wir nun genau in Augenhöhe stehen. In dem türkisblau ihrer Augen könnte ich jedes Mal wieder versinken.

„Weißt du... ich glaube es gibt da etwas, was ich dir schon so lange sagen will.“, sage ich dann schließlich und nehme meinen ganzen Mut zusammen. Ich weiß nicht warum es mir immer noch so schwer fällt obwohl ich die Antwort doch eigentlich schon kenne, aber die Worte auszusprechen kostet dennoch Überwindung. Ein erwartungsvoller Blick trifft mich. Die Blonde ist nicht dumm, sie weiß was jetzt kommt. Dennoch liegt in ihren Augen ein neugieriges Funkeln. Ich beuge mich zu ihr rüber, sodass sich mein Mund in etwa auf Höhe ihres rechten Ohrs befindet. Ich spüre die weißblonde Mähne, die sich sanft an mein Gesicht schmiegt. „Ich liebe dich.“, flüstere ich ihr schließlich ins Ohr.

Die Arme meiner Freundin schlingen sich etwas enger um mich. „Ich wusste, das du irgendwann den Mut finden würdest, es mir zu sagen.“ Ihre Stimme klingt leise und ich muss ihr Gesicht nicht sehen um zu wissen, das sie lächelt.

Überrascht entferne ich mich ein paar Zentimeter von ihrem Ohr, um ihr ins Gesicht sehen zu können. „Du wusstest es? Aber..seit wann?“, will ich dann wissen. „Sakura, Sakura.“, Ino schüttelt lächelnd den Kopf und stupst meine Nase dann leicht mit ihrer an. „Wir kennen uns seit wir kleine Kinder sind. Denkst du da merke ich nicht, wenn etwas mit dir nicht stimmt?“

„Aber warum hast du dann nie was gesagt?“ Ich bin ihr nicht wirklich böse, allerdings schon ein wenig verwirrt. Normalerweise spricht die Blonde auch sonst immer recht direkt aus, was ihr in den Sinn kommt. Sie seufzt leise und lässt sich einen Moment Zeit, bevor sie dann schließlich antwortet. „Ich habe es fast die ganze Zeit über gewusst. Aber, ich habe gehofft das du mich von ganz allein darauf ansprechen würdest.“
 

Kurz muss ich an die Zeit denken, als wir noch die Grundschule besuchten. Ich war damals verdammt schüchtern und es brauchte nicht viel um mich zum weinen zu bringen. Schon damals hat die Yamanaka mich immer in Schutz genommen, mir aber auch des Öfteren gesagt, das sie nicht immer da sein könne, um mich zu beschützen.
 

Und schon ergibt das eben Gesagte Sinn. Sie wollte einfach, das ich endlich mal meinen Mut zusammennehme und einmal selbst die Initiative ergreife. Zwar bin ich, seit dem ich mit Judo angefangen habe, wesentlich selbstsicherer geworden, doch auch heute noch erwische ich mich oft dabei, das ich es eher der Blonden überlasse andere anzusprechen oder Probleme zu lösen, wenn wir gemeinsam unterwegs sind.
 

„Du willst also das ich die Initiative ergreife?“ Mit einem undefinierbaren Grinsen gebe ich ihr einen kleinen Schubs. Es ist mir durchaus bewusst, das sie die Sofalehne in den Kniekehlen hat. Mit einem überraschten Aufschrei fällt sie rücklings aufs Sofa und zieht mich gleich mit. Damit habe ich allerdings nicht gerechnet und verpeile es mich schnell seitlich abzustützen. Mit meinem gesamten Gewicht lande ich also erstmal auf dem Bauch der Blonden. Zwar bin ich nicht besonders schwer, aber es reicht um ihr einen Moment lang das Atmen schwer zu machen.

Ich stütze mich mit den Armen also links und rechts neben ihr ab und setze ein unschuldiges Gesicht auf. „Lebst du noch?“, erkundige ich mich dann. Angesprochene fängt an zu kichern und schafft es dann mit Mühe und Not :“Du bringst mich irgendwann noch um, Stirnie.“, zu sagen.

„Ach Quark, ich pass schon auf.“, muss ich nun ebenfalls lachen.

Dann fällt mir wieder ein, das ich ihr eben doch noch damit 'gedroht' habe die Initiative zu ergreifen. Immer noch grinsend beuge ich mich zu ihr runter und küsse sie. Die Blauäugige erwidert beinah sofort und ich werde langsam aber sicher etwas fordernder. Dennoch ist sie es mal wieder, die es schafft mich kurzzeitig aus dem Konzept zu bringen. Sie leckt mir leicht über die Lippen, bittet um Einlass. Ich öffne den Mund einen Spalt weit und lasse mich auf das kleine Spielchen ein. Wieder ein ganz neues Gefühl. Im ersten Moment vielleicht etwas merkwürdig, aber ich finde das es sich wahnsinnig gut anfühlt.

Meine Freundin hat es scheinbar satt rücklings auf dem Sofa zu liegen, denn ich merke wie sie versucht sich zu drehen um mich nach unten zu verfrachten. Durch mein Kampfsporttraining bin ich ihr kräftemäßig allerdings überlegen und gerade eigentlich der Meinung, das die derzeitige Position ganz gut so ist.

Aus Luftmangel lösen wir uns wieder voneinander und ich besitze die Gnade mich wieder normal aufs Sofa zu setzen. Die Blonde tut es mir gleich.

Ein Blick durchs Zimmer erinnert uns dann allerdings wieder daran, das wir das Haus noch aufräumen müssen. Somit stehen wir wieder auf, und machen uns an die Arbeit.

Zuerst wandern die restlichen Chipstüten und leeren Verpackungen in den Müll, dann suchen wir die Pappreste der Silvesterkracher aus dem Garten zusammen.

Während ich mir den Staubsauger kralle um das Wohnzimmer wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück zu verwandeln, beginnt Ino damit die Küche aufzuräumen.

Die beiden Zimmer hat es am schlimmsten erwischt. Der ersten Etage ist quasi nicht anzusehen, das hier eine Party stattgefunden hat. Nur das Badezimmer der zweiten Etage muss noch aufgeräumt und geputzt werden. Außerdem herrscht in dem Zimmer der Blonden noch das Chaos.

Um 15 Uhr haben wir es endlich geschafft. Das Haus ist wieder tip top aufgeräumt, alle Flaschen sind zusammengesammelt, die Silvesterdeko ist wieder im Keller verstaut und sämtliche Raketenstöcke und Kracherreste sind aus dem Garten entfernt.

Total erledigt lassen wir uns schließlich auf ihr Bett fallen. „Was würde ich bloß ohne dich machen, Sakura?“ Die Yamanaka lässt sich seitlich gegen meine Schulter kippen.

„Nun...vermutlich immer noch aufräumen.“, beantworte ich grinsend die eigentlich rhetorische Frage. Nun müssen wir beide lachen. Wie sehr ich das die letzten Monate vermisst habe. Endlich mal wieder richtig lachen zu können.

Dann werden wir wieder ernst. „Du sag mal..“, beginne ich und schweige kurz um mir sicher zu sein die volle Aufmerksamkeit der Blonden zu haben. „Hm?“ Sie blickt mich abwartend und fragend zugleich an. „Bald sind die Winterferien vorbei. Wie sollen wir uns in der Schule von nun an verhalten?“ Einerseits will ich unsere Beziehung nicht verstecken müssen, andererseits habe ich schon ein wenig Angst davor, wie die anderen Schüler wohl darauf reagieren werden.

„Was ist denn das für ne Frage?“ Mit hochgezogener Augenbraue blickt Ino mich an. „Machst du dir Gedanken was die anderen von dir denken könnten?“, will sie dann wissen. Sie streicht sich eine Strähne aus dem Gesicht, bevor sie weiterredet. „Also ich stehe zu dir, Sakura. Und ich bin der Meinung das wir ganz offen damit umgehen sollten. Wenn jemand ein Problem damit hat, dann hat er eben Pech gehabt.“ Das ist typisch Ino. Sie ist selbstbewusst genug um sich nichts aus den Meinungen anderer zu machen. Vermutlich ist dies auch einer der Gründe, warum sie so beliebt ist.

Leicht nicke ich. Vielleicht ist es wirklich das beste ganz offen dazu zu stehen. Bloß ist mir noch ein wenig schleierhaft, wie ich meiner Mutter das beibringen soll. Nun...das wird mit Sicherheit noch das geringste Übel. Ich vermute das Mom es recht gefasst aufnehmen wird.

Die letzte sturmfreie Stunde beginnt. Da wir beide kaum geschlafen haben, sind wir ziemlich erledigt und nutzen die Zeit zum chillen. Ich muss meinen Koffer noch packen, da ich mir vorstellen kann, das meine Mutter langsam mal wieder ein Lebenszeichen von mir hören möchte, aber das hat noch ein wenig Zeit. Zufrieden lehne ich den Kopf an die Schulter meiner Freundin. Noch vor zwei Wochen hätte ich nie gedacht, das ich mich je trauen würde es ihr zu sagen. Und noch viel weniger hätte ich mit einer positiven Reaktion gerechnet. Für einen Moment schließe ich die Augen und spüre, wie sie den Arm um mich legt.

Epilog

Etwa ein Monat ist nun vergangen. Die Winterferien sind zuende und der graue Schulalltag hat mich wieder.

Erledigt stelle ich meine Schultasche auf den Schreibtisch und lasse mich aufs Bett fallen. Was für ein Tag! Zuerst eine Matheklausur, dann Chemie und Physik, gefolgt von einer Doppelstunde Englisch und zu guter Letzt noch zwei Stunden Sport. Die letzten beiden Stunden waren mir da eindeutig die Liebsten.

Zum Glück haben wir heute nicht all zu viele Hausaufgaben aufs Auge gedrückt bekommen. In einer knappen Stunde muss ich auch schon wieder los, denn die ganze Clique hat sich spontan zum Shoppen verabredet.

Ich werfe einen Blick aus dem Fenster. Der Schnee ist glücklicherweise getaut. Eine wirkliche Garantie das dies auch so bleibt, besteht zwar noch nicht, doch es tut gut das die weißen Massen endlich verschwunden sind.

Ich erhebe mich wieder vom Bett und begebe mich auf den Weg zur Küche. Meine Mutter wirft gerade einen prüfenden Blick zum Ofen – allem Anschein nach ist der Auflauf gleich fertig.
 

Oh, und wo ich gerade meine Mutter erwähne, da wären wir wieder beim eigentlichen Thema.

Nachdem ich neulich von der Silvesterparty nachhause kam, hieß es ja erstmal meine Mutter von den neusten Ereignissen in Kenntnis zu setzen.

Überraschenderweise wirkte Mom neulich gar nicht überrascht. Im Gegenteil. Sie freute sich wirklich für mich und sagte, das sie so etwas in der Art schon geahnt habe.

Ich bin verdammt froh, das meine Mutter mit dem Thema so locker umgeht. Ihr ist es egal ob ich nun mit einem Jungen oder einem Mädchen zusammen bin. Hauptsache ich bin glücklich.

Die Eltern meiner Freundin haben es allerdings nicht so locker genommen, das ihr einziges Kind sich plötzlich für Frauen interessiert. Die Folge war, das ich zwei Wochen lang eine Mitbewohnerin hatte, da Inos Eltern geschlagene 14 Tage kein Wort mehr mit ihr gesprochen haben.
 

Nach dem Essen ziehe ich mich noch rasch um, werfe einen Blick zum Spiegel und nickte zufrieden. Okay, so kann ich mich vor die Tür wagen.

Gerade greife ich nach meiner Handtasche, da klingelt es an der Tür. Mit der Tasche unterm Arm eile ich also wieder nach unten.

Ich öffne meiner Freundin die Tür und begrüße sie mit einem Kuss. Obwohl wir uns vor zwei Stunden in der Schule das letzte Mal gesehen haben, kam mir die Zwischenzeit doch schon wieder wie eine kleine Ewigkeit vor.

„Hey, heute mal überpünktlich. Was ist denn mit dir los?“, will ich grinsend wissen. Ino zuckt nur leicht mit den Schultern und grinst dann ebenfalls. „Ach, mir war so danach.“

„Ist's Zuhause eigentlich wieder etwas erträglicher?“, will ich wissen, während ich nach meinen Schuhe greife. Auch wenn es eigentlich noch etwas früh ist, aber wir können gleich ja trotzdem schon mal in die Stadt fahren und dort auf die anderen warten.

Als Antwort bekomme ich erst ein Seufzen, dann einen angenervten Blick. „Denk dir nur, sie reden wieder mit mir.“, erklärt Ino dann. „Aber falls meine Eltern wirklich erwartet haben, das ich nach zwei Sekunden so tun würde, als seie nichts gewesen, dann haben sie sich geschnitten.“

Ich kann ihre Denkweise nur all zu gut verstehen. Von den eigenen Eltern behandelt zu werden, als seie man plötzlich ein Alien, bloß weil man eine Freundin hat, muss wirklich hart sein.

„Hast du was dagegen, wenn ich mich heute wieder bei dir einquartiere?“, will sie dann wissen. Zwar ist morgen wieder Schule und wir müssen verdammt früh aufstehen, da wir beide ziemlich lange im Bad brauchen, aber das ist halb so wild. „Ach quatsch. Ich helf dir nachher deine Sachen rüber zu tragen.“ Die Blonde wirft mir ein nun wieder um einiges besser gelauntes Lächeln zu. „Super.“, freut sie sich. „Ich bin echt um jede Minute froh, die ich nicht Zuhause sein muss.“

Ich habe mich in der Zwischenzeit wintertauglich angezogen und wir verlassen die Wohnung wieder.

Gemütlich gehen wir nebeneinander her. Ich greife nach ihrer Hand und spüre trotz unserer Handschuhe die Wärme ihrer Handinnenfläche.

Es dauert nicht lange und wir haben die Bushaltestelle erreicht. Laut Anzeigetafel dauert es noch 3 Minuten, bis der Bus in Richtung Stadtmitte fährt.

Es dauert wiederrum nicht lange, bis uns die ersten Mitschüler entdeckt haben. Schon kommt ein Menschenpulk über die Straße auf uns zugewandert.

Ich mustere die Typen, die sich da zu uns gesellt haben genau. Zwei gehen in unsere Klasse, okay. Einer geht meines Wissens in die Nachbarklasse, zwei sind mir vollkommen unbekannt. Die beiden Mädchen der Gruppe kenne ich vom Schulhof aus, habe aber keinen Schimmer wie sie denn nun heißen.

Nun, manche Dinge ändern sich eben nie. Wenn ich mit der Yamanaka unterwegs bin, lerne ich nach wie vor täglich neue Leute kennen. Ein wenig schmunzeln muss ich darüber ja schon.

Wenigstens die Schüler haben es ganz gelassen genommen. Einige wirkten zwar überrascht, als sie uns das erste mal als Paar auf dem Schulhof gesehen haben, doch die allgemeine Verwirrung verschwand auch schnell wieder.

„Hey Sakura, schlag da keine Wurzeln. Der Bus wartet nicht ewig!“, reißt Ino mich aus meinen Gedanken. Sie steht schon so halb im Bus um zu verhindern, das die Türen sich schließen.

Ich beeile mich besser und steige ebenfalls ein.
 

Der Shoppingausflug mit den anderen Mädels ist wie jedes Mal toll. Wir machen alle interessanten Läden unsicher und laufen durch die Stadt, bis es langsam dunkel wird.

Im Winter gibt es ja leider kaum einen Übergang von 'langsam dunkel werden' und 'stockdunkel'. Somit verabschieden wir uns Abends wieder und machen uns auf den Nachhauseweg.

Beladen mit zig Tüten schauen wir noch kurz beim Haus der Blonden vorbei, holen ihre Sachen und begeben uns dann wieder zu mir nachhause.
 

Kaum haben wir unsere Jacken an die Garderobe gehängt und sind noch im Begriff die Schuhe auszuziehen, da steht auch schon meine Mutter im Türrahmen.

„Na, hattet ihr einen schönen Tag?“, will sie wissen. Beide gleichzeitig beantworten wir die Frage mit einem Nicken und einem gut gelaunten „:Ja!“

Sie will noch wissen ob wir etwas essen wollen, doch dies verneinen wir. Dann begeben wir uns hoch in mein Zimmer.

Im Raum ist es stockdunkel, doch wir schalten nicht direkt das Licht an. Einen besonderen Grund dafür gibt es nicht.

Mit dem Fuß latsche ich gegen etwas. Ein Surren ertönt, dann kräht eine elektronische Stimme los :“Gib mal den rosa Nagellack!“

Einen Moment ist es still im Zimmer, dann brechen wir beide in schallendes Gelächter aus. Der Roboter!

Ino schaltet das Licht ein und ich fange den Roboter, der nun wie wild Kreise auf dem Teppich fährt.
 

Wie wir es schon damals geahnt hatten, haben wir es nicht ohne Hilfe geschafft das kleine Monster zusammen zu bauen. Nur gut das die Blonde es geschafft hat Shikamaru zu überreden uns den Roboter zusammen zu bauen. Der Nara meisterte diese Aufgabe am Ende der Ferien in nur 12 Minuten.

Was damals allerdings niemand von uns wissen konnte war, das sich das Teil den ersten Satz, den es nach dem ersten Einschalten 'hört' abspeichert. Und als Shikamaru den Roboter einschaltete, saßen wir Mädels gerade auf dem Bett und wollten uns die Nägel lackieren.

In der Schule war diese Panne natürlich ein Lacher.

„Ich hoffe nur mal das wir sowas NIE WIEDER bauen müssen.“, murrt Ino und geht zum Fenster.

„Wir? Wir haben den doch eigentlich gar nicht gebaut.“, widerspreche ich. Die Yamanaka verdreht die Augen. „Musst du immer alles so genau nehmen, Sakura?“, will sie dann wissen.

Und wieder müssen wir beide loslachen.

Ich schalte den Roboter aus und stelle ihn zurück in die Ecke. Dann schalte ich das Licht wieder aus.

„Guck mal.“ Leicht fragend sehe ich in die Richtung, aus der Inos Stimme eben kam. Im Zimmer ist es dunkel, dennoch kann ich ihre Silhouette am Fenster sehen. Mit einer Hand deutet sie nach draußen. Es hat wieder angefangen zu schneien.

Eigentlich mag ich keinen Schnee, doch den Flocken bei ihrem Flug zur Erde zuzusehen, ist wunderschön. Tausende von kleinen, weißen Punkten tanzen den Himmel entlang und landen dann irgendwann sacht auf der Erde, wo sie liegen bleiben. Langsam aber sicher wird der Asphalt der Straße weiß.

Leise tappse ich durch den Raum, stelle mich hinter meine Freundin und schlinge die Arme um sie. Kurzzeitig vergrabe ich mein Gesicht in der weichen, weißblonden Mähne, dann sehe ich durch einige Strähnen hindurch wieder zum Fenster.

Ich spüre wie sie sich an mich lehnt und mit der rechten Hand zärtlich über meinen Arm streichelt.

In diesem Moment bin ich einfach nur glücklich.

Alles hat so chaotisch angefangen und ist jetzt so perfekt. Wie lange habe ich versucht meine Gefühle zu verstecken, wie lange habe ich mich damit gequält und unsere Freundschaft belastet.

Und nun weiß ich, das es die richtige Entscheidung war, irgendwann mit diesem Versteckspiel aufzuhören. Mir ist klar geworden, das man manchmal eben seinen ganzen Mut zusammennehmen und alles auf eine Karte setzen muss.

Sie dreht sich in der Umarmung, sodass wir uns nun ansehen. Einen Moment lang stehen wir so da, dann überbrücke in den Abstand zwischen uns und hauche ihr einen sanften Kuss auf die Lippen.

Als wir uns wieder voneinander lösen, entdecke ich, das sich ein glückliches Lächeln auf Inos Lippen gestohlen hat. Sie streicht mir eine rosane Strähne aus dem Gesicht, beugt sich zu mir rüber und flüstert mir ein leises :“Ich liebe dich.“, ins Ohr.
 

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Kommentare zu dieser Fanfic (23)
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Von:  Wolkenkranich
2014-07-17T21:53:26+00:00 17.07.2014 23:53
Aaaaaaaaaww :3:3:3 gott wie niedlich <3 du hast nu tolle Schreibweise und kannst super erklären^^ find ich toll <3
Von:  Yuridevil
2012-11-12T18:54:38+00:00 12.11.2012 19:54
Man kennt es ja, wenn man eine Story liest, und sie dann nicht mehr los kommt. Das genau war hier der Fall. Echt eine schöne und sehr durchdachte Gesichte. Danke für dein Werk war eine Freude es zu lesen.

LG Yuridevil
Von:  sanxbrit
2012-01-23T23:21:26+00:00 24.01.2012 00:21
Ich fand die Story echt gut. Hab lange keine Fanfiction auf animexx gelesen, weil mich die meisten nur enttäuschen xD Entweder sind die sowas von langgezogen, dass man irgendwann keine Lust mehr hat weiter zu lesen. Oder sie sind dermaßen unrealistisch, dass man die Reaktionen der einzelnen Charas nicht nachvollziehen kann.

Wie auch immer, die Geschichte war Hammer. Ich tu sie in meine Favos^^
Von:  yukio-kun
2011-07-27T20:25:44+00:00 27.07.2011 22:25
eine süße story ^^
toll, dass da auch viele andere naru-charaktere mitgespielt haben und es nicht nur so eine zwei-personen-story mit depri ende war ^.^

see ya, yu-kun
Von:  fahnm
2011-04-23T01:29:27+00:00 23.04.2011 03:29
Super Ende^^
Von:  Sun-Skalli
2011-04-22T19:04:28+00:00 22.04.2011 21:04
Awwr das Ende ist einfach toll <33 Schade dass es jetzt zuende ist aber trotzdem Totte Story ! lg
Von:  Jamie-
2011-04-05T19:28:31+00:00 05.04.2011 21:28
Kyuu, wieder ein super Kappi <3
Freue mich schon aufs nächste^^
Von:  Jamie-
2011-04-05T19:28:31+00:00 05.04.2011 21:28
Kyuu, wieder ein super Kappi <3
Freue mich schon aufs nächste^^
Von:  fahnm
2011-04-04T23:30:53+00:00 05.04.2011 01:30
Super Kapi^^
Von:  Shuu_san
2011-04-04T18:12:19+00:00 04.04.2011 20:12
sooo ich muss auch endlich mal wieder meinen senf dazu geben ^^ *war krank Q_Q*
alsooo:ich finde dein FF immer noch genial, evtl sogar besser als am anfang.Der "schleier" von dem ich ma anfang mal gesprochen habe, scheint sich in luft aufgelöst zu haben. man hat jezt das gefühl als ob man viel näher am geschehen dran steht ^^ ich kann zwar nicht direkt sagen woran es liegt, aber es klingt einfach so.Das ganze strahlt eine art angenehme wärme aus ^^°°°° deine geschichte ist, ja herz erwärmend, wenn man es so ausdrücken will.einfach vom gesamt eindruck her.
Das ino schon länger was gemerkt hat, ist war mir irgentwie schon klar *weibliche intuition XD?* aber ich fand es süß, das sakura die initiative ergreifen musste.besonders die idee, direkt um 12 uhran silvester.evtl n bissele kitschig, aber das hat noch keinen umgebracht.:3 ich mag die szene sehr gerne ^^
nur die reaktionen der anderen hätte mich interessiert.Es küssen sich ja nun doch nicht jede silvester 2 meiner freundinen auf diese art...aber gut. dafür bin ich umso gespannter, was wohl in der schule kommt.DA müssen ja die mitschüler irwas dazu zusagen haben ^^.
gott die 2 tun mir lei...diese aufräumerrei klingt grauenhaft *persönlicher horror* auch sind die beiden richtig süß zusammen :3 ich mag das...nur die arme hinata XXD sie hat wol ein händchen für ungünstiges timing....
sooo verdammt, ich habe schon wieder unglaublich wenig geschrieben..aber gut Q__Q
alles in allem: sehr romantisch, witzig und ja, herzerwährmend, mal nicht überschwemmt von drama, missverständnissen und *was wird sie von mir denken ect* auch hat man, wie schon gesagt, jezt eher das gefühl, direkt dabei zusein ^^ ich freue mich, wenn es wieder weiter geht ^^

shuu



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