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America is not enough ... XD

von

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Seventh Step ^^°

Die Treppe führte sie in einem Strom von Menschen hinab in die Kellergewölbe, die nur von wenigen gedimmten Lampen ausgeleuchtet wurden. Ryo fiel das Atmen immer schwerer, so stickig wurde es in dem engen Gang.

"Hier riecht es nach Tod und Verderben, findest du nicht auch?", flüsterte Dee ehrfürchtig rechts neben ihm. Ryo nickte leicht und rümpfte die Nase. Konnte es sein, dass das Personal hier wirklich irgend ein Spray versprühte, um die ganze Atmosphäre noch authentischer wirken zu lassen?

"Stimmt, ich krieg fast keine Luft! Und heiß ist es auch.", raunte er zurück. Links neben ihnen tauchte einen finster aussehende Gestalt aus dem Dunkel auf, die, den Oberkörper leicht vorgebeugt, die eintreffenden Besucher mit zusammengezogenen Augenbrauen anstarrte. Ryo lief ein leichter Schauer den Rücken hinunter beim Anblick dieses Hünen. Dem kleinen Schild konnte er entnehmen, dass es sich hierbei um Vlad Tepesch, auch bekannt als 'Der Pfäler' oder 'Dracul', handelte. Der Fürst hielt einen abgeschlagenen Kopf in der Hand, bei dessen schreckensbleichem und doch sehr real wirkendem Gesichtsausdruck Ryo leicht übel wurde.

Plötzlich wurde Ryo von hinten angerempelt und er stolperte haltlos gegen die Wachsfigur mit ihrer grausigen Beute. Sein Gesicht befand sich auf einmal direkt vor dem totem Kopf. Erschrocken rappelte er sich wieder auf, konnte seinen Blick allerdings nicht von dem körperlosen Gesicht abwenden. Was war das? Erstaunt kniff Ryo die Augen zusammen. Ein schwaches, kaum erkennbares Blinken war unter den hellbraunen, künstlichen Haarsträhnen zu sehen. Ryo überwandt seinen Ekel und nahm den Kopf nun näher in Augenschein. Unter der Perücke hatte die Wachsschicht einen kleinen Riss, aus dem ein rötliches Licht hervortrat. Sein Blick wanderte hinunter über den zu einem verzweifelten Hilfeschrei geöffneten Mund bis zum durchtrennten Hals. Ryos Augenbrauen rutschen überrascht ein Stück nach oben als er das dünne Kabel erblickte, das aus der klaffenden Wunde hervorlugte. Fast ohne sein Zutun hob sich seine Hand und griff in die hohle Attrappe. Seine Finger stießen auf kaltes, glattes Metall, umschlossen es und zogen den kleinen Kasten langsam aus der Halsöffnung.

Ryo nahm die unzähligen Besucher, die sich an ihm vorbeischoben, während er vor der Wachsfigur hockte, nicht mehr wahr. Entsetzt starrte er auf die rote Digitalanzeige auf der Oberfläche des Kästchens in seinen Händen, deren erste zwei Ziffern eine 56 darstellten. Die anderen beiden Zahlen zeigten gerade 34 an, in der nächsten Sekunde 33, dann 32, ... . Eine Bombe!! Ryo hatte es in seiner Zeit bei der New Yorker Polizei zwar noch nicht sehr häufig mit Bomben zu tun gehabt, doch er wusste, dass sich in dem unscheinbaren Stück Metall Plastiksprengstoff befand und das dieser in einer knappen Stunde unweigerlich explodieren würde, wenn er nichts unternahm. Kleine Schweißtröpfchen bildeten sich auf seiner Stirn, während er die beiden Drähte fixierte, deren Enden mit Stöpseln an einer Stelle aus dem Kästchen und an einer anderen wieder hineinführten. Einer von beiden würde den Stromkreis unterbrechen ...

"Dee ...", flüsterte Ryo zitternd. Plötzlich spürte er, wie sich etwas hartes in seinen Rücken bohrte und eine tiefe, rauhe Stimme murmelte: "Keinen Ton! Du richtest dich jetzt ganz langsam auf, versteck den Kasten unter deinem Pullover! Und mach bloß keinen Scheiß, sonst hast du gleich ein hübsches, rundes Loch im Rücken." Ryo war starr vor Schreck, doch als sich der Druck der Waffe verstärkte, ging er dem geflüsterten Befehl nach. "Gut so, du wirst jetzt unauffällig vor mir hergehen!" Mit diesen Worten lotste der Mann Ryo wieder in den Menschenstrom und dirigierte ihn, die Pistole - vor den Blicken der anderen Besucher verborgen - in Ryos Taille gepresst, den dunklen Gang entlang. Verzweifelt versuchte Ryo, über die vielen Köpfe hinwegzusehen, um seinen Partner zu finden. Kurz bevor der Unbekannte ihn um die nächste Ecke drängte, glaubte er, Dees Gesicht einige Meter hinter ihm in der Masse zu erkennen. Vorsichtig, damit der andere es nicht bemerkte, formte er mit den Lippen das Wort 'Help', doch im nächsten Moment waren sie um die Ecke gebogen und Dee verschwand aus seinem Blickfeld. Aus den Augenwinkeln registrierte Ryo ein paar verstümmelte Frauenkörper, die den Rand des Ganges zierten. Hinter den Leichen war die Silhouette des Mörders 'Jack the Ripper' mit schwarzer Farbe an die Wand gemalt. Ryos Haare klebten nass an seiner Stirn, das Kästchen unter dem Pullover schmiegte sich eiskalt an seinen Bauch und die Pistole bohrte sich nun schon fast schmerzhaft in seinen Rücken. Er keuchte leicht, denn der unwirkliche Gestank nach Fäulnis und die Hitze schienen immer intensiver zu werden. "Da rein!", hörte er die Stimme seines Peinigers wie aus weiter Ferne in sein Ohr dringen. Dieser öffnete eine Tür in der Wand, die Ryo gar nicht aufgefallen war, da sie in den selben Brauntönen wie die Mauer links und rechts von ihr gestrichen war. Unsanft wurde Ryo in den dahinterliegenden Raum gestoßen, dann spürte er nur noch einen stechenden Schmerz, der durch seinen Hinterkopf schoss und alles wurde schwarz.
 

Sein Schädel fühlte sich an, als hätte ihn jemand mit einem Hammer gründlich bearbeitet, während er vorsichtig die Augen öffnete und in das grelle Licht blinzelte. Das erste, was er erkennen konnte, waren zwei Gestalten, die eine saß wohl auf einem Tisch, die andere stand nur reglos in der Ecke. Dann merkte er, dass er sich nicht bewegen konnte. Als sich sein Blick wieder vollständig geklärt hatte, musste er feststellen, dass er an Händen und Füßen gefesselt sitzend an der Wand lehnte und unfähig war, sich aufzurichten.

"Na, schon wieder wach? Du bist ja ganz schön zäh, Randy McLane ..." Verwirrt sah Ryo hoch und erkannte nun zum ersten Mal das Gesicht seines Entführers, der ihn hinterhältig angrinste. Er hatte kurze hellblonde Haare, ein etwas kantiges Gesicht und wirkte auch ansonsten ziemlich muskulös. Ryo fiel auf, dass er eine Uniform des Sicherheitspersonals von Madame Tussaud's trug. Sein Blick wanderte nach rechts, wo die andere Person stand, doch es stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine Wachsfigur mit einer schwarzen Kapuze über dem Kopf handelte, die wohl einen Henker darstellte. Allerdings fehlte ihr ein Arm und das war wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass sie zur Zeit nicht draußen im Horrorkabinett stand, sondern in diesem Nebenzimmer bis zur Restauration verwahrt wurde.

"Soso, Polizist ... in New York!" Ryo wandte sich wieder dem echten Kerl zu, der sich Ryos Brieftasche unter den Nagel gerissen hatte und nun anscheinend sehr interessiert seinen Personalausweis studierte.

"W-wer sind sie? Was wollen sie von mir!?", brachte Ryo mühsam hervor. Seine Kehle war ausgetrocknet und er hatten einen ekligen Geschmack im Mund.

"Oh entschuldige bitte! Da schnüffel ich deinen Sachen rum und habe mich selbst noch gar nicht vorgestellt." Er klappte die Brieftasche zu, steckte sie beiläufig in die Tasche und trat einige Schritte auf Ryo zu. "Ich heiße Roger." Dabei tippte er mit dem Finger auf das kleine Ansteckschildchen an seiner Jacke, er war allerdings zu weit entfernt, als dass Ryo es hätte entziffern können. "Ich arbeite hier als Security Man ... aber nicht mehr lange!" Freundlich lächelnd ließ er sich vor Ryo in die Hocke sinken und schmetterte ihm dann seine Faust in den Bauch. Ryo schrie vor Überraschung und Schmerz auf und krümmte seinen Oberkörper nach vorne. Doch Roger ließ das nicht zu. Seine große Hand umschlang Ryo Hals und drückte seinen Kopf gewaltsam an die Wand. "Du verdammtes Schwein hast meinen Plan versaut!" Die Finger schlossen sich immer fester um Ryos Kehle.

"Hör auf!", würgte Ryo verzweifelt, er bekam kaum noch Luft. Roger zog seinen Kopf ein Stück von der Wand weg um ihn im nächsten Moment mit voller Wucht zurückzustoßen. Grelle Lichtblitze zuckten vor Ryos Augen und Rogers Gesichtszüge verschwammen vor seinen Augen. Ein gequältes Stöhnen drang über seine Lippen, denn für einen weiteren Schmerzensschrei reichte seine Kraft nicht mehr. Der grausame Griff um seinen Hals hatte sich kein bisschen gelockert.

"Nur gut, dass ich noch einmal zurückgekommen bin, um die Bombe noch einmal zu überprüfen!", presste der Verbrecher zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er hob die Hand und Ryo glaubte, dass er zu einem weiteren Schlag ausholen würde.

"Nein! Nicht!", keuchte er, doch Roger hatte nicht vor, ihn ein weiteres mal zu schlagen - jedenfalls im Moment nicht. Statt dessen griff er auf den Boden und brachte das metallene Kästchen in Ryos Blickfeld. Durch einen Tränenschleier konnte Ryo erkennen, dass die Anzeige bei 45:47 stehengeblieben war. Roger hatte sie also entschärft. Doch Ryo hatte keine Gelegenheit, erleichtert aufzuatmen, denn schon hatte Roger die Bombe wieder vorsichtig auf den Boden gelegt und starrte Ryo wütend an.

"Arme Melissa! Diese kleine Wunderkiste hätte sie rächen sollen ... ihren Tod!", sagte er auf einmal mit verändertem, beinahe traurigem Tonfall. Ryo hatte keine Ahnung, wovon dieser Verrückte sprach, im Moment war es ihm aber auch egal. Das einzige, woran er denken konnte, waren die stechenden Schmerzen in seinem Hinterkopf und der schraubstockähnliche Griff, in dem sich seine Kehle befand. Wahrscheinlich würde er sich gleich übergeben müssen. "Du hast alles ruiniert, du Mistkerl!!", flüsterte Roger mit gefährlich leiser Stimme. Ohne dass Ryo wusste woher, hatte er plötzlich ein großes Messer in der Hand. "Dafür wirst du büßen!" Teuflisch grinsend strich er mit der Schneide unterhalb von Ryos Kinn entlang und ritzte das empfindliche Fleisch auf. Ein dünner roter Strich entstand, aus dem winzig kleine Blutströpfchen quollen. Trotz des glühenden Schmerzes versuchte Ryo, sich nicht zu bewegen, damit Roger ihm nicht aus Versehen den ganzen Hals aufschlitzte. In seine Ohren drang das leise Geräusch von aufreißender Haut. Er konnte ein Wimmern nicht unterdrücken. Anscheinend schien Roger Gefallen daran zu finden, denn er lachte hässlich und löste endlich den Griff um Ryos Hals. Erleichtert sog Ryo gierig die Luft in seine Lungen, doch diese Wonne war ihm nicht lange vergönnt, denn im nächsten Augenblick hatte Roger das Messer an Ryos Hals gesetzt, wo sich die Hauptschlagader befand. "Lebe wohl, Randy McLane!"
 

--- Ende des siebten Kapitels ---



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Aluca
2003-05-05T15:31:21+00:00 05.05.2003 17:31
*lol* Hab euch alle ganz doll lieeeeeb!! *knuddel*
Das 8. Kapitel ist schon hochgeladen, allerdings dauert es in letzter Zeit über einen Tag, bis es freigeschaltet wird!! o.O

Eure ergebenste Aluca *verbeug* ^_____^
Von: abgemeldet
2003-05-05T14:12:47+00:00 05.05.2003 16:12
Hey, du schreibst ja ganz schön fix. Ich freu mich schon auf den nächsten Teil! *fieber*
Von: abgemeldet
2003-05-05T13:10:30+00:00 05.05.2003 15:10
Weiter!Weiter! Gefällt mir echt klasse, nur büdde die pause nich zu groß machen ^-^

MhG Rina
Von:  KeiraX
2003-05-05T11:49:10+00:00 05.05.2003 13:49
AAAAAHHHHHHHHHHH! Das kannst du uns doch nicht antun!!!!!!!
Schreibe BITTE ganz schnell weiter!!!!!!
Die Story ist wirklich schön und jetzt vor allem spannend!!!

Mata ne
lrn

(hast du auch mal meine FF gelesen?)


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