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Die Reise des Strohhutes

Wie Shanks auf Ben, Yasopp und den Rest seiner Crew traf
von

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Der Tag der Hinrichtung

Die Kirchturmglocken der Stadt schallten laut über die ganze Insel und kündigten damit das große Ereignis an. Auf dem Marktplatz von Loguetown tummelte sich bereits eine riesige Menschenmasse, die gekommen war um die Hinrichtung des Piratenkönigs mit zu erleben.

Beinahe alle Menschen auf der ganzen Welt und natürlich auch hier in Loguetown fieberten diesem Ereignis mit vollster Freude entgegen. Nun endlich würde die letzte Stunden dieses Mannes schlagen, der die Welt all die vergangenen Jahre in Atem gehalten hatte. Der sie in Angst und Schrecken versetzt hatte. Der Mann, der der Marine all die Zeit entkommen war, war der blau-weißen Macht dann letztendlich doch ins Netz gegangen.
 

Jedenfalls glaubten die Menschen das. Nur ein paar wussten, was in Wirklichkeit geschehen war. Darunter auch der Vizeadmiral, der als Held der Marine galt, weil er diesen gefürchteten Piraten hatte einfangen können, kannte die Wahrheit. Aber ausgerechnet dieser Held, Vizeadmiral Monkey D. Garp, war nirgendswo auf dem Marktplatz zu finden. Er war unterwegs um ein Versprechen einzulösen, das er seinem Feind gegeben hatte.
 

Doch auch so waren einige Leute vor dem Schafott anwesend, die zwar die genaue Geschichte rund um die Verhaftung des Piratenkönigs nicht kannten, aber trotzdem ahnten, das es sich anders abgespielt haben musste, als die Zeitungen es verkündeten. Einer von ihnen stand relativ nah am Ort der immer näher rückenden Hinrichtung.

Es war ein Mann oder besser ein Junge im Alter von fünfzehn Jahren, der dort stand und gedankenverloren in den Himmel schaute. Dabei wurden seine tiefroten Haare von einem gelbem Strohhut verdeckt. Der Hut war schon ziemlich alt und auf seiner ganzen langen Reise hatte er schon einiges abbekommen, doch egal wie lädiert oder abgetragen der Hut jemals sein würde, der rothaarige Junge namens Shanks würde ihn nie – niemals – abnehmen.

Zu viele freudige Erinnerungen hingen an diesem unscheinbaren Modestück. Zu viele Abenteuer hatte die beiden gemeinsam erlebt. Und außerdem würde ihn dieser Hut immer an seinen Kapitän erinnern. Vor Jahren, kurz nachdem er auf dem Piratenschiff gelandet war, hatte der Käpt’n ihm diesen Hut vermacht. Und Shanks hatte ihm das Versprechen gegeben irgendwann einmal ein berühmter Pirat zu sein, der frei über die Meere der Welt streifte.
 

Eine Träne hatte sich, bei dem Gedanken an die vergangenen Tage auf der Oro Jackson, in einem von Shanks‘ Augenwinkeln gebildet und suchte sich nun ihren Weg über seine Wange hinunter auf das Pflaster des Platzes.
 

Plötzlich verstummte das Gemurmel auf dem Platz und ließ Shanks aufmerken. Er wandte seine Augen vom Himmel ab und folgte den Blicken der anderen Menschen. Alle Köpfe hatte sich vom Schafott weggedreht, hin zu einer Gasse die zu dem Marktplatz führte. Dort waren die ersten der zahlreichen Marinesoldaten erschienen, die den Piratenkönig auf dem Weg zum Schafott bewachen sollten. So bitter wie dieser ganze Augenblick für Shanks auch gewesen war, so musste er doch trotzdem lächeln.

Würde der Käpt’n wirklich seiner Hinrichtung entsagen wollen, so würden ihn so ein paar lächerliche Marinesoldaten ganz bestimmt nicht aufhalten. Aber da er gar keine Anstalten machte um einen der Marineidioten eine zu verpassen, war sich Shanks nun hundertprozentig sicher, dass sein Käpt’n sich freiwillig der Marine gestellt hatte.
 

Eine weitere Träne trat in seinen Augenwinkeln hervor, als sein ehemaliger Kapitän nur noch wenige Meter von ihm und vor allem vom Schafott entfernt war. Er zog sich den vermachten Strohhut etwas tiefer ins Gesicht, damit, falls der Kapitän ihn erblicken würde, nicht seine Tränen sehen konnte.
 

Erst als der Zug der Soldaten und des zum Tode Verurteilten an ihm vorbei marschiert war, blickte er wieder auf. Nun zum Schafott. Der König der Piraten kniete auf diesem, während neben ihm zwei Soldaten mit langen Exekutionsschwertern standen und nur darauf warteten das Urteil endlich vollstrecken zu dürfen. Die Stimmung auf dem Marktplatz war bis zum Anschlag gespannt. Niemand gab auch nur ein Geräusch von sich. Selbst die Vögel hatten ihr Zwitschern beendet und warteten scheinbar genauso interessiert auf das bevorstehende Ereignis wie die Menschen unter ihnen.
 

Dann, in mitten dieser bedeuteten Augenblickes des Schweigens, schallte ein lautes Rufen über den ganzen Platz hinauf bis zum Schafott.

„Hey Piratenkönig, wo ist dein Schatz? Wo ist das ONE PIECE?“

Sofort war die Stille auf dem Marktplatz verschwunden. Stattdessen ertönten nun immer mehr Rufe und Fragen nach dem One Piece und ließen die zwei Urteilvollstrecker völlig überfordert dastehen, während sich nun auf dem Gesicht des Piratenkönigs eine breites Grinsen gebildet hatte. Ein Grinsen, das Shanks schon seit über einem Jahr nicht mehr gesehen hatte und von dem er befürchtete, dass er es nach diesem Tag auch nie wieder sehen würde.

„Ihr wollt also meinen Schatz!“ Die Stimme von Gol D. Roger hallte laut, viel lauter als die Rufe der Masse, über den Platz und ließ sofort wieder alles und jeden verstummen. „Den könnt ihr haben. Sucht ihn doch. Irgendwo hab ich den größten Schatz der Welt versteckt.“
 

Das waren die letzten Worte, die der Piratenkönigs gesprochen hatte. Denn kurz darauf vollstreckten die beiden Soldaten das Urteil und richteten ihn hin. Und der König der Piraten starb, während immer noch sein breites Grinsen triumphierend auf seinem Gesicht klebte.

Jetzt konnte Shanks keinen einzige seiner Tränen mehr zurückhalten.

Unterdessen die Leute um ihn herum in lauten Jubel ausbrachen, weinte der rothaarige Junge hemmungslos. Die Tränen rannen ihm wie kleine Bäche die Wangen hinunter und er zog seinen Strohhut wieder tief ins Gesicht. Noch ein letztes Mal blickte er auf zum Schafott, da er hoffte, es sei nur ein Alptraum gewesen. Doch leider war es keiner gewesen.

Und so wandte er dem Ort der Hinrichtung dem Rücken zu und verschwand in einer der vielen Gassen um zum Hafen der Stadt zurückzukehren.
 

Dort angekommen, blickte er auf das blaue Meer und registrierte gar nicht, wie sich ihm jemand näherte.

„Du bist vielleicht eine Heulsuse, Shanks.“

Erschrocken fuhr der Strohhutträger herum und blickte in ein paar gelbe, falkenähnliche Augen. Seine Stimme war nur ein leises Flüstern, als er den Namen seines Gegenübers nannte.

„Mihawk. Du bist auch hier?“

„Natürlich. Ich wollte es mit meinen eigenen Augen sehen. Genauso wie du, nehme ich an?“

Shanks antwortete ihm zwar nicht, doch Mihawk wusste, dass er recht hatte. Und das trieb ihm eines seiner seltenen Lächeln aufs Gesicht. Eine Weile verharrten die beiden im Schweigen, bis der schwarzhaarige Mann wieder das Wort ergriff.

„Und was wirst du jetzt machen?“ Der Rothaarige schaute den anderen überrascht an, doch dann grinste er, trotzdem er immer noch weinte.

„Na was wohl. Ich habe bei dem Strohhut auf meinem Kopf geschworen ein erfolgreicher Pirat zu sein. Und ich werde mir als Kapitän meiner eigenen Bande einen Namen machen.“

„So eine Heulsuse wie du will ein erfolgreicher Pirat werden? Das ich nicht lache. Aber schön, ich wünsche dir viel Glück dabei. Du wirst es nämlich brauchen.“

„Pah. Darauf kann ich verzichten.“

Spöttisch fauchte Shanks den Älteren an, was diesen aber nur wenig kümmerte.

„Na wie du meinst.“ Mihawk zuckte nur mit den Schultern, drehte sich von Shanks weg und ließ den Rothaarigen letztendlich beinahe alleine am Hafen zurück.

Nur hinter ein paar Fässer versteckt saß noch jemand und starrte den Strohhutträger mit einer Mischung aus Zorn und Trauer an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Bananenmonster
2011-04-05T08:28:12+00:00 05.04.2011 10:28
Eine tolle Geschichte, zumindest das was ich bisher gelesen habe ^^
mach weiter so ^^
Von:  Nicky-xD
2011-02-01T19:58:59+00:00 01.02.2011 20:58
uii der prolog macht lust auf mehr! =D
ich liebe geschichten über shanks! *_*

bin schon gespannt aufs 1. kapitel. ^^

lg nicky


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