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Elefantenballet

von Enten, Waschbären und keinen Einhörnern
von

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Ententanz

Es surrt, poltert und kawummst in meinem Kopf wie eine Bande poppender Metallesel- nein, wie eine Truppe schlecht polkatanzender Elefanten, die einige Kilos zu viel auf der Waage haben. Es sind definitiv Elefanten, ja. Mit Trillerpfeifen. Und rosa sind sie auch noch – das kann absolut nichts Gutes bedeuten.
 

„Ey“, zischt es leise neben mir und ich weigere mich einfach mal die Augen zu öffnen. Auch jedes weitere Anzeichen, dass ich bei Bewusstsein bin, kommt mir wie eine fette Unterschrift unter meinen Nerventodesvertrag vor und ich versuche mich einfach auf das Atmen zu konzentrieren.
 

Ein. Aus. Ein. Aus. Ist schon schwer genug mit diesem Elefantenballet da oben in meiner Birne. Ein. Aus. Ein. A-…
 

„Alter.“ Ein Schnaufen und ich öffne die Augen, um sie zum wohl siebenundsiebzigsten Mal in den letzten gefühlten zwei, drei Stunden Bekanntschaft mit der weißen Zimmerdecke über mir machen zu lassen.
 

„Was?“
 

„Mein Hintern juckt.“
 

Langsam drehe ich meinen Kopf in Richtung des geschätzte zwei Meter großen Flohzirkus’ neben mir und runzle die Stirn.
 

„Und wie genau kann ich dir dabei jetzt behilflich sein?“
 

„Ich wollte nur Konversation machen“, kommt es zurück und er rutscht unruhig auf seinem Stuhl herum, während sein Blick durch den Warteraum und von Patient zu Patient zuckt.
 

„Fail.“
 

Er grummelt nicht ganz einverstanden, lässt das aber auf sich beruhen. Leider hört er nicht auf ruhelos auf seinem Platz rumzuzappeln und ich frage mich, ob der Kerl eigentlich auch nur eine Sekunde still sitzen bleiben kann. Wenn ich noch ein paar weitere Stunden neben dem sitzen muss, dann platzt mir irgendwann der Kragen. Schlimmer als ein Kleinkind, ey.
 

„Scheiße, dann kratz dich doch einfach.“
 

„Das geht nicht. Die gucken doch alle. Ich kratz mir doch nicht vor versammelter Mannschaft am Arsch“, wispert es wieder leise in meine Richtung und ich glaube das soll einen Versuch darstellen, dass niemand von ihm ungewollt diesem Gespräch beiwohnen kann. Da es hier in diesem Raum aber ungefähr so laut ist wie in der Sahara bei Windstärke 0, sollte er sich vielleicht darüber im Klaren sein, dass man ihn nicht mal überhören könnte, wenn man es wollte. Und ich weiß wovon ich rede, ich habe es schließlich versucht.
 

„Wenn du es vorher nicht groß angekündigt hättest, wär das gar keinem aufgefallen.“
 

„Psschhht“, zischelt es sofort wieder, als hätte ich ein Staatsgeheimnis verkündet und wenn es nicht zu sehr wehtun würde, würde ich jetzt die Augen verdrehen. Stattdessen schließe ich sie schnaubend wieder und kneife sie gegen das grelle Neonlicht zusammen, das sich so schön praktisch von den klinisch weißen Wänden und den überdimensionalen Bilderrahmen an ebenjenen widerspiegelt.
 

Ich will jetzt gar nicht erst anfangen eine groß angelegte Tirade darüber zu starten, wie sehr ich Krankenhäuser und Notaufnahmen im Besonderen hasse, aber wer auch immer hier bei der Einrichtung das Zepter in der Hand hatte; man sollte ihn verklagen. Ich weiß nicht, wem genau die hier heile Welt und eine ungezwungene Atmosphäre vorspielen wollen, aber ich glaube den Dickhäutern unter meiner Schädeldecke und dem hartnäckigen Piepen in meinem Ohr sind die blumigen Kunstdrucke von Wilhelm Bäuchert und Hanspeter Hokuspokus an der Wand ziemlich einerlei. Vielleicht könnten mich die farbenprächtigen Plastikgeranien auf den futuristischen Glastischen noch irgendwie aufmuntern, wären sie nicht ebenfalls so neongrell und potthässlich, so dass ich sie am liebsten aus den beschissenen Panoramafenstern befördern würde.
 

Wenigstens knallt mir dahinter nicht noch der strahlend blaue Dezemberhimmel entgegen, sondern augen- und kopfschmerzschonend pechschwarze Nacht. Obwohl, es ist eigentlich schon Januar, oder? 2011 und so. Neujahrsmorgen und all das Trallala. Wann habe ich eigentlich das letzte Mal auf die Uhr geguckt?
 

Ich spare es mir die Mühe zu machen, mein Handy aus der Tasche zu fummeln. Ich könnte darauf jetzt eh nichts erkennen. Wozu hab ich denn den Zappelheini neben mir? Der kann ja auch mal was Sinnvolles machen, anstatt nur neben mir zu sitzen, versuchen zwanghaft gute Laune zu verbreiten oder mir zum bald zehnten Mal einen Automatenkaffee anzubieten.
 

Ein paar Augenblicke brauche ich, um mich darauf vorzubereiten und die Gedanken zu sammeln, dann rolle ich meinen Kopf aber doch wieder langsam auf der harten Stuhllehne nach rechts und öffne eines meiner zusammengekniffenen Augen. Ich werde auch schon wieder groß- und reuäugig angeglubscht und ich mache es lieber gleich wieder zu. Den Blick kann ich auch langsam nicht mehr sehen.
 

„Wie spät ist es eigentlich?“
 

„Weiß nicht. Bestimmt schon 3 durch oder so.“
 

„Großartig“, fluche ich und lege mir einen Arm über die Augen. „Einen besseren Start ins neue Jahr hätte ich mir gar nicht wünschen können.“
 

„Tut mir echt Leid“, kommt es zerknirscht von ihm und ich schnaube.
 

„Drauf geschissen.“
 

Eine Weile ist es still neben mir, er hat sogar aufgehört rumzuhampeln und außer ein paar geraunten Worten hier und da von den anderen Silverstergeschädigten im Zimmer, hält mich auch nichts weiter davon ab, mich selbst zu bemitleiden. Und vielleicht ein kleines schlechtes Gewissen zu kriegen, weil ich ihn nicht gerade nett behandle, seit wir hier angekommen sind. Aber das wird schnell wieder verdrängt. Ihm habe ich es zu verdanken, dass gerade eine ganze Menagerie äußerst schmerzend durch meinen Schädel scheppert, trötet und clownt und ich werde bestimmt nicht so tun, als würde ich ihm nicht die Schuld daran geben.
 

Nicht dass ich überhaupt die Konzentration hätte, mich wirklich über ihn aufzuregen oder sauer zu sein. Mein Hirn hämmert unablässig gegen meine Schädeldecke und das Klingeln in meinen Ohren verwandelt sich langsam aber deutlich spürbar in ein hartes Pfeifen. Als hätte ich einen Konzertabend zu lange direkt neben den Boxen gestanden und würde am nächsten Morgen mit einem krassen Hangover aufwachen. Schwindelig ist mir nämlich auch irgendwie. Die Übelkeit ist zum Glück verschwunden, als ich mich vor einer geschätzten Ewigkeit auf dieser unglaublich bequemen Konstruktion aus Plastik und Metall niedergelassen habe.
 

Das macht sich jetzt auch bemerkbar, da mein Steiß langsam aber sicher anfängt zu schmerzen und mein Hintern irgendwie taub wird. Im Gegensatz zu der Tröte neben mir schreie ich das aber nicht laut in die Welt hinaus. Stattdessen überlege ich, ob es meinem Kopf zuzumuten ist, dass ich eine winzig kleine Änderung meiner Sitzposition vornehme. Vorhin ist er mir dabei fast vom Hals gesprungen.
 

Angestrengt atme ich ein und aus und versuche meine Gewicht ein bisschen auf die nicht ganz so gefühllose Seite meines Arsches zu verlagern. Ich habe mich nicht mal einen Millimeter bewegt, da lässt mir das anschwellende Klingeln in meinem rechten Ohr fast das Trommelfell platzten und ich lasse meinen Kopf ganz schnell wieder auf die Lehne sinken.
 

„Scheiße.“
 

Donald Duck neben mir ist sofort alarmiert und richtet sich auf. Er sieht wirklich aus wie Donald mit der albernen Waschbären-Pfadpfindermütze auf seinem Kopf. Oder waren es doch die Neffen, die diese Teile immer getragen haben? Ich weiß es gar nicht mehr und ich kann mich logischerweise jetzt auch nicht darauf konzentrieren, aber auf jeden Fall passt es. Intellektsmäßig scheint sich da auch nicht viel mehr unter der Mütze zu befinden, als bei Donald. Ich frage mich nur, ob ihm schon mal jemand gesagt hat, dass diese Dinger nicht modisch sind, auch wenn sie durch eine berühmte chronisch aggressive Ente mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom bekannt geworden sind.
 

„Alles okay?“, fragt er dummdämlich und da haben wir es doch; Donald.
 

„Aber natürlich“, knurre ich und presse meine Hände gegen die Schläfen. „Mir geht’s einwandfrei. In einer Sekunde spazier ich da vorne durch die Tür und beende meine Silvesternacht mit einem echten Kracher, wirste sehen. Vielleicht mach ich ja einen Handstand!“
 

„Man“, schnauft er und verschränkt die Arme vor der Brust, wie ein trotziges Kleinkind. Ich sag doch, über mehr als 6 Jahre dürfte der nicht hinausgekommen sein. Was bei seiner recht imposanten Körpergröße sowieso extrem unpassend wirkt. „Jetzt hör doch mal auf so hässlich aggressiv zu sein. Ich hab mich schon einemillionenmal bei dir entschuldigt, was soll ich denn noch machen?“
 

„Hässlich aggressiv?“, fahre ich auf und merke erst an dem dumpf pochenden Schmerz in meinem Kopf, dass ich mich tatsächlich etwas im Stuhl aufgerichtet habe. Okay, ich kann doch wütend auf ihn sein. Geht auch ganz einfach und tut nur halb so sehr weh, wie ich gedacht habe. „Hast du sie noch alle? Du hast mir einen verfickten Böller an den Schädel geworfen!“
 

„Ja, wie hätte ich denn sonst deine Aufmerksamkeit auf mich lenken sollen!?“
 

„Wie du-…?!“ Für einen Moment bin ich sprachlos und kann ihn nur anstarren, dann muss ich aber doch lachen. Nur dass es keineswegs fröhlich klingt, sondern eher als würde ich ihm demnächst einen dieser Plastiksitze über den Schädel ziehen. „Wie darf ich denn das jetzt verstehen?“
 

„Wie schon?“ Verschnupft zieht er die Nase kraus und wenn er jetzt noch anfängt zu schmollen, dann lach ich ihn wirklich aus. Alles in allem sieht er aus wie ein zu groß geratener, viel zu schlaksiger 16jähriger und irgendwie habe ich das Gefühl, dass er möglicherweise auch gar nicht so viel älter ist. Und diesen Eindruck macht die dämliche wuschlige Fellmütze auf seinem Kopf auch nicht unbedingt wett. Okay, 18 sollte er dann eigentlich mindestens sein, sonst wäre er gar nicht in den Club gekommen, vor dem er mich so hinterhältig angefallen hat. Mit einem Böller wohlgemerkt!
 

„Sprich deutlich mit mir, ich hab’s grad nicht so einfach mit dem Denken, weißt du. Da hat mir irgend so ein Idiot einen ziemlich ablenkenden Tinnitus verpasst.“
 

Er antwortet nicht sofort, sondern presst nur fest die Lippen zusammen und sein Blick durchkreuzt wieder durch Raum. Ich glaube aber, dass er es sich sparen kann jetzt noch auf heimlich und flüsternd zu machen, denn wer jetzt noch nicht mitbekommen hat, dass wir uns hier grad blöde anmachen, muss sich schon eine Rakete direkt in den Gehörgang gestopft haben. Als er aber leise weiter spricht, wird mir klar, warum er das dann doch nicht so einfach herausposaunen kann.
 

„Was hätte ich denn sonst machen sollen? Du hast dich doch den ganzen Abend nur mit diesen blöden Trusen beschäftigt und mich nicht ein einziges Mal angesehen.“
 

Ich lache kurz trocken auf und ich muss zugeben, dass ich unglaublicherweise aber dennoch ein wenig belustigt bin. Also so ein bisschen psycho ist der aber auch irgendwie, oder?
 

„Wie wär’s denn gewesen, wenn du es vielleicht mal mit Ansprechen versucht hättest? Du kennst ja noch nicht mal meinen Namen! Pfefferst du jedem, den du toll findest, gleich erst mal eine gefährliche Waffe an den Kopf?“
 

Jetzt kommen wir nämlich erst mal zum springenden Punkt hier. Ich kenn den Typen gar nicht! Zumindest kannte ich ihn nicht, bevor er mich so hinterhältig angegriffen und in der Folge dann darauf bestanden hat mich ins Krankenhaus zu fahren.
 

Sein Blick zuckt kurz zu mir rüber und er hebt die Schultern ein bisschen an.
 

„Ich bin schüchtern, okay? Und- und…gutaussehende Typen machen mich eben nervös.“
 

Jetzt möchte ich doch wirklich laut loslachen und die Attacke mit dem Plastestuhl starten. Der Typ hat sie doch nicht mehr alle!
 

„Geil“, knurre ich aber nur und lasse mich wieder zurück an die Lehne meines Stuhles sinken. „Jetzt hab ich mir auch noch eine Schwuchtel angelacht.“
 

Er zuckt wieder mit den Schultern und wendet den Blick ab. Ich ebenfalls und erst jetzt werde ich mir derer der uns gegenübersitzenden Frauen bewusst, die uns dezent fassungslos anstarren. Ob das jetzt von seiner gefährlichen Attacke gegen mich, seiner offensichtlichen Homosexualität oder meiner nicht gerade politisch korrekten Bezeichnung für ihn kommt, will ich grad gar nicht wissen. Das hier ist sowieso alles schon eine komplette Farce.
 

Falls ich ihn aber irgendwie beleidigt haben sollte, lässt er es sich auf jeden Fall nicht anmerken. Er schnüffelt nur eine Weile leise vor sich hin und lässt dann die ganze Anspannung unseres spontanen Angekeifes mit einem lauten, hohen Seufzer verpuffen.
 

„Okay“, startet er deutlich besonnener wieder und deutet ein Lächeln in meine Richtung an. „Wie heißt du denn nun eigentlich?“
 

Ich schnaube kurz, lasse mich dann aber doch dazu herab zu antworten. Gegen ein wenig ablenkende Konversation hab ich ja auch nichts, nur sollte sie sich in weniger reuevollen oder psychopatischen Bahnen abspielen.
 

„Vic.“
 

„Angenehm. Ich bin Christof.“ Wieder ein Lächeln und ich ziehe die Augenbrauen zusammen, deute aber ein Nicken an.
 

„Ich weiß.“
 

„Ehrlich?“
 

„Ja, du hast es schon ein paar Mal erwähnt.“
 

„Oh.“
 

„Hm.“
 

„Vicky“, murmelt er und grinst mich an. Als ich ihn mit zusammengekniffenen Augen fixiere, lacht er leise und dreht sich ein wenig in meine Richtung. Ein Bein zieht er unter seinen Schoß und ich knurre ihn an.
 

„Willst du sterben?“
 

„Vic!“, ruft er sofort und plötzlich wirkt er gar nicht mehr so kindisch. Und nervös, oder was auch immer er meinte zu sein, auch nicht. Ich sag doch er ist psycho. Gespaltene Persönlichkeit oder so. „Echt schöner Name. Ist das ’ne Abkürzung?“
 

„Ja.“
 

Wortlos glubscht er mich an und scheint auf etwas zu warten. Seufzend verdrehe ich die Augen, wünsche mir aber im selben Moment es nicht getan zu haben. Es hämmert sofort wieder los. Das Pfeifen steigt auch wieder an.
 

„Victor.“
 

„Oh.“ Pause. „Nicht mehr so schön.“
 

„Herzlichen Dank.“
 

Er grinst vor sich hin und ich schließe wieder die Augen. Genug Konversation. Mein Kopf fühlt sich mittlerweile so an, als wäre er auf das dreifache angeschwollen und pocht konstant und wattig vor sich hin. Er scheint das zum Glück auch zu kapieren, denn er hält die Klappe und raunt mir nach ein paar Minuten nur zu, dass er sich selber mal eine Cola holen geht. Ich nicke nur kurz langsam mit dem Kopf, als Zeichen, dass ich ihn verstanden habe und seine Schritte entfernen sich.
 

Ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich so eine riesengroße Birne dran habe. Der Böller war nicht besonders groß und ist auch nicht direkt neben meinem Ohr explodiert. Zu meinem Glück wahrscheinlich, sonst hätte ich nicht nur ein Piepen im Ohr, sondern gleich gar keins mehr. Laut Christof ist mein Kopf auch in Ordnung, meine Schläfe, wo ich das Ding hinbekommen habe, nur ein bisschen rot und – das schlimmste, wenn ich das an dieser Stelle hier mal anmerken darf! – meine Haare sind ein wenig angekokelt. Wenn ich wieder normal sehen und gehen kann, ohne dabei auszusehen wie ein Seemann auf Landgang, muss ich die Bescherung selber erst mal unter Augenschein nehmen.
 

Ein paar Minuten vergehen, in denen Christof nicht zurück kommt und irgendwann beschließe ich die Augen zu öffnen, um mal nach ihm Ausschau zu halten. Nicht weil ich plötzlich großartige Sehnsucht nach ihm hätte, aber man muss ja auf Nummer sicher gehen. Nicht dass er sich am Ende auf dem Weg zum Getränkeautomaten noch verlaufen hat und ich mich auf die Suche nach der verlorenen Hohlbirne mach muss. Das einzige, was ich heute Abend – oder besser gesagt heute Morgen – noch finden will, ist eine Ladung Paracetamol und mein Bett. Und er ist derjenige mit dem Auto.
 

Verlaufen hat er sich offenbar aber nicht, stattdessen scheint er in einen ernstzunehmenden Disput mit dem Dosenautomaten verwickelt zu sein, der sich am Ende des Flures, den sie hier Warteraum nennen, befindet. Mit angepisster Miene redet er auf ihn ein und versetzt ihm letztendlich sogar einen nicht sehr sanften Stoß mit der flachen Hand. Ich grinse und schließe abermals die Augen. Idiot.
 


 

Ein paar Minuten später öffnet sich wieder die große Schwingtür, die zu den Behandlungsräumen führt. Ein älterer Mann mit verbundener Hand, der von einer auf ihn einschimpfenden Frau mit modischer Dauerwelle verfolgt wird, schlurft heraus und natürlich heben sich sofort hoffnungsvoll unzählige Köpfe.
 

„Victor Kremenskiy?“, fordert die sichtlich müde Schwester den nächsten Patienten auf und meine stumme Bitte gen Zimmerdecke wird erfüllt. Erleichtert atme ich aus und richte mich schnell auf.
 

Leider etwas zu schnell, wie mir in dem Moment, in dem mich wieder der Schwindel erfasst, klar wird und ich halte mich lieber am Stuhl fest. Mein Magen hebt sich und ich bete nur, dass ich es vermeiden kann den Boden zu knutschen. Es muss ja nun auch nicht absolut alles schief gehen, was schief gehen kann.
 

Ein paar Augenblicke braucht es, bis die Übelkeit sich wieder gelegt hat und ich atme langsam ein und aus. Eine Sekunde später schiebt sich auch schon eine verlauste Waschbärenmütze in mein momentan begrenztes Sichtfeld und Christof packt meinen rechten Arm. Seine Coke hat er dem Automaten dann wohl noch abschwatzen können, denn er hält sie in der anderen Hand und stellt sie etwas ungeschickt auf den Stuhl, auf dem er gesessen hat, um mich mit beiden Händen zu stützen.
 

„Alles klar?“, fragt er und sieht mich offen besorgt an. Ich nicke nur knapp und richte mich mit seiner Hilfe doch noch auf, werde dann auch schon von der Schwester am anderen Arm gestützt.
 

„Können Sie laufen?“, erkundigt sie sich und ich nicke wieder kurz, kralle meine Hand in Christofs Jacke, der sofort noch einen Schritt näher tritt. Woah. Also vorhin war das doch aber noch nicht so schlimm, oder?!
 

„Wir können einen Rollstuhl holen, wenn Sie sich nicht in der Lage fühlen.“
 

Nun schüttle ich den Kopf und wünschte, dass sie endlich aufhören würde Fragen zu stellen. Das einzige was mir Probleme bereitet ist die Achterbahnfahrt, die ich meinem Kopf mit jeder Antwort antun muss. Hör auf zu quatschen und beweg dich endlich, Mutti.
 

„Vic, vielleicht solltest du wirklich-“
 

„Klappe. Ich kann laufen. Ich würde das nur jetzt langsam gerne mal tun, bevor ich hier noch festwachse.“
 

Das sollte eigentlich kein Affront gegen die Schwester sein, dennoch verdreht sie die Augen und zerrt mich nicht gerade sanft in Richtung der Schwingtür. Christof stützt mich auf der anderen Seite und während er noch einen unglücklich Blick zu seiner Coladose wirft, komme ich mir einfach mal ein bisschen bescheuert vor. Da kriege ich einen Miniminiböller an den Kopf geballert und schon kann ich nicht mehr geradeaus laufen. Erniedrigender geht’s doch gar nicht mehr.
 

„Gut, von hier aus schaffen wir es auch ohne Ihre Hilfe.“ Die Schwester richtet sich an Christof, der sofort ein Gesicht zieht, als hätte man einem kleinen Kind gerade den Zugang zur Achterbahn verwehrt. Einen kurzen Blick verschwendet er in meine Richtung und sieht dann wieder zu ihr. Fast warte ich darauf, dass er sich jetzt auf den Boden schmeißt und mit den Fäusten den Boden hämmernd in Tränen ausbricht, aber er kann sich wohl gerade noch so zurückhalten.
 

„Aber- aber ich muss mit reinkommen!“
 

„Es tut mir Leid, aber-“
 

„Nein, ich muss wirklich, weil- weil ich mach mir voll Sorgen um ihn und ehm- ehm-…“ Ein wirklich triftiger Grund scheint ihm nicht einzufallen und er sieht mich hilfesuchend an, aber ich ziehe nur die Augenbrauen in die Höhe. Tja, warum muss er denn mit rein? „Ich bin sein Freund!“
 

Jetzt schnipsen meine Augenbrauen fast über den Haaransatz und er fängt fast augenblicklich an zu strahlen. Selbstüberzeugt wackelt er mit dem Kopf auf und ab und tritt gleich noch einen Schritt näher an mich heran. Sein Arm schlingt sich um meine Hüfte und wäre ich nicht vorübergehend außer Gefecht gesetzt, würde ich ihn jetzt treten.
 

„Genau! Ich bin sein fester Freund. Lebensabschnittsgefährte sozusagen. Und seine Eltern leben in eh, der Antarktis und die sind jetzt nicht so schnell hier. Also muss ich mit rein!“
 

Einen Moment bin ich fast versucht resigniert meine Augen zu verschließen. In der Antarktis? Der hat sie doch nicht mehr alle. Ohne diesen Mist wäre es vielleicht zumindest noch irgendwie glaubhaft gewesen.
 

Der dezent genervte und müde Blick der Schwester trifft mich und ich lächle einfach mal ein wenig hilflos. Vielleicht bringt’s ja was. Scheint es eventuell sogar auch zu tun oder sie musste sich für heute nur einfach schon genug Schwachsinn anhören, denn gleich darauf zuckt sie mit den Schultern und zieht mich weiter.
 

„Fein. Dann setzen Sie sich bitte in Behandlungsraum 2. Der Doktor wird gleich bei Ihnen sein.“
 

Behandlungsraum 2 ist, wie sich herausstellt, gleich der erste rechts neben der großen weißen Flügeltür und mit Christofs Hilfe schaffe ich es sogar unfallfrei bis zu der Liege. Auf die lasse ich mich auch gleich mal sinken und atme gepresst aus. Fuck. Mein Kopf ballert sich schon wieder dem endgültigen Druckmaximum entgegen und gleich können sie hier den Rest der Nacht damit verbringen glibberige rosa-graue Gehirnmasse von den Wänden und meinem treudoofen Begleiter zu kratzen.
 

Der sieht sich einen Moment unschlüssig im Raum um, bevor er sich einfach auf das Fußende meiner Liege setzt. Bei seinen langen Beinen braucht er einen Moment die ausgestreckt vor sich zu sortieren, ohne einen Knoten reinzubasteln. Den Flohfänger auf seinem Kopf zurecht schiebend, schießt sich sein Blick wieder auf mich ein. Sichtlich nervöser als eben noch und ich schließe lieber die Augen. Wenn er jetzt noch mal anfängt sich zu entschuldigen, trete ich ihn wirklich. Egal wie laut mein Ohr danach wieder klingelt.
 

„Jaaa, also…“
 

„Mhm.“
 

„Denkste das dauert noch lange?“
 

„Wieso?“, brumme ich und hieve wieder einen Arm über meine Augen. „Stehst du im Parkverbot?“
 

Er seufzt und ich muss ein bisschen schmunzeln, ich fand den nämlich gut. Auch wenn ich nicht zugeben würde, dass ich über meine eigenen Witze lache.
 

„Nein. Aber ich dachte das Angezicke hätten wir jetzt hinter uns gebracht.“
 

Ich linse unter meinem Arm hervor und nun grinst er mich wieder an, stützt sich ein Stück nach hinten auf der Liege ab und streckt seine langen Gräten nur noch weiter von sich. Ich schnaube und tauche lieber wieder ab.
 

„Wenn du gehen willst, kannst du gehen. Dann nehm ich mir nachher ’n Taxi oder ruf meine Eltern an. Falls sie es so schnell aus der Antarktis hier her schaffen…“
 

Ich kann ihn lachen hören und schmunzle auch ein bisschen. Mein Kopf hat sich wieder etwas entspannt und wummert leicht und schwer zugleich vor sich hin. Außerdem spüre ich auch langsam meine eigene Müdigkeit und kann verstehen, dass er keinen großen Bock hat, noch sehr viel länger hier rumzuhocken.
 

„Nein, nein, ich muss doch aufpassen, dass dir nichts passiert.“
 

Er tätschelt mein Bein, nimmt seine Hand aber nicht wieder weg und nun ziehe ich doch lieber den Arm von meinen Augen. Wenn er weiter so dümmlich grinst, bleibt das noch so.
 

„Machst du mich jetzt an?“
 

„Was?“, seufzt er und zieht ein enttäuschtes Gesicht. „Ich dachte das hättest du schon längst gemerkt. Stelle ich mich so blöd an?“
 

„Wenn du wollen würdest, dass mir nichts passiert“, ignoriere ich das einfach und er legt den Kopf leicht schief, „hättest du mich von Anfang an nicht zum Invaliden machen dürfen. Was kommt als nächstes? Rammst du mir ein Skalpell ins Bein, um deine Zuneigung auszudrücken?“
 

Nun lacht er richtig und zieht auch seine Hand wieder zurück. Kurz mustert er mich amüsiert, dann wandert sein Blick aber doch wieder im Zimmer umher und ich glaube jetzt sollte ich Angst haben, dass er sich wirklich noch auf die Suche nach spitzen Gegenständen macht.
 

Ich selber hatte noch gar nicht die Zeit mich hier großartig umzugucken. Den Elan schon gleich dreimal nicht und so kann ich auch nicht sagen, ob die hier überhaupt so was liegen haben. Ich weiß nur, dass der Raum mal wieder viel zu weiß und zu hell ist und ich gar nicht wissen will, ob sie noch vorhaben diesen riesengroßen zahnarztähnlichen Strahler über dem Bett anzumachen. Wenn sie mir das antun wollen, brodelt die Hirnsuppe aber dann sofort über.
 

„Du stehst eher auf so Schicksen wie Tina, oder?“
 

Okay, also will er das Skalpellthema doch unkommentiert lassen. Besser für mich, lässt mich noch ein wenig länger an meinem Leben festhalten. Trotzdem komme ich bei seinem plötzlichen Gedankensprung nicht mit und lasse meinen Kopf, den ich ein wenig von der Liege gehoben hatte, wieder nach hinten sinken.
 

„Wer’s jetzt wieder Tina?“
 

„Eh, die Truse, mit der du auf der Fete warst? Ich glaub die studiert auf Lehramt oder so. “
 

Ich runzle die Stirn und versuche in meinem momentanen zur Grütze gekochtem Hirn nach Informationen zu fischen. Eine Tina ist da aber nicht zu finden. Und was sie studiert, hab ich sie schon gar nicht gefragt.
 

„Ich denk die hieß Annika?“
 

„Was weiß ich denn, du musst doch wissen, wie dein Date heißt.“
 

Ich sehe ihn wieder an und er scheint von meiner vorübergehenden Planlosigkeit belustigt zu sein. Oh, wie schön, dass ich zu seiner Erheiterung beitragen kann. Bin doch immer wieder gern zu Diensten.
 

„Scheiße, verwirr mich nicht!“
 

Da ich außer einem breiten Grinsen daraufhin keine Antwort erhalte, herrscht für einen Moment Stille, die es aber nicht ganz schafft auch das laute Piepen in meinem Ohr zu übertönen. Scheiße, so kann man sich doch auch nicht konzentrieren! Und erinnern kann ich mich schon gleich dreimal nicht an ihren Namen. Ich glaub den hatte sie mir so direkt auch nie gesagt.
 

„Ehrlich? Tina? Verdammt, das könnte erklären, warum sie mich immer so komisch angeguckt hat, wenn ich sie angesprochen hab.“
 

Nun habe ich es doch endgültig geschafft. Er lacht mich aus. Und wie. Dafür kassiert er aber auch den Tritt, der schon lange überfällig ist und er hält sich feixend den Bauch.
 

„Du bist so ein richtiger Weiberheld, wa? Eine nach der anderen aufreißen und am Ende kommst du gar nicht mehr mit den Namen hinterher. Ist das nicht eine traurige Angelegenheit?“
 

„Ich bin kein Weiberheld!“, fauche ich, als wäre ich selber ein ganz besonders zickiges Exemplar der Art des weiblichen Homo Sapiens und versuche ihm wieder eine zu latschen. Da er allerdings meinen Fuß festhält, funktioniert das nicht so ganz und ich strample nur ein bisschen verloren in der Luft rum. Auf Wiedersehen Würde, war schön dich gekannt zu haben.
 

„Sie stand irgendwann vor mir und hat mich gefragt, ob ich auch zu der Studentenfeier ins Dark Flower gehe! Woher sollte ich denn wissen, dass ich damit einen bekloppten Vertrag unterzeichne, dass wir zusammen da hin gehen. Ich hab ja nicht mal eine Ahnung, wo sie meine Handynummer her hat, verdammt.“
 

Er lacht nur noch mehr und wenn es eines gibt, was ich nicht leiden kann, dann ist es, wenn Leute mich auslachen. Ich glaub nicht, dass ich da der einzige bin und deswegen wird man wohl nachvollziehen können, dass ich unvernünftig reagiere und ihn nun meinerseits zu beleidigen versuche.
 

„Wo hast du eigentlich diese dämliche Mütze her? Musste dafür ein unschuldiges Tier aus dem Wildpark sterben?“
 

Ha! Mit so einem Mopp auf dem Kopf hat er gar nicht das Recht dazu mich auszulachen. Das geht einfach nicht. Man kann nicht so eine Mütze tragen und sich dann allen ernstes herausnehmen mich hochnehmen zu wollen.
 

„Ach, du bist doch nur neidisch, weil du nicht auch so ein schniekes Teil hast“, kontert er ungerührt, nun wie ein kleines Mädchen kichernd.
 

„Jetzt hast du mich aber erwischt“, sarkastige ich, ziehe aber verärgert die Augenbrauen zusammen. Nicht mal richtig beleidigen lässt sich der Kerl. Verdammt.
 

„Du kannst sie dir gerne mal ausleihen, wenn du so drauf stehst“, schnurrt er, bevor er wieder anfängt zu lachen und-… Augenblick, er schnurrt? Flirtet er jetzt wieder mit mir? Man, der Kerl kann sich ja auch gar nicht entscheiden!
 

Der soll mal seine multiplen Persönlichkeiten im Zaum halten oder wenigstens anfangen ihnen soziale Umgangsformen beizubringen. Man kann andere nicht in einem Atemzug auslachen und im nächsten versuchen ihnen schon verbal die Zunge in den Hals zu stecken. Wobei die Betonung wohl eindeutig auf ‚versuchen’ liegt, denn das eben ging ja wohl voll daneben.
 

Ich will ihm schon wieder etwas ganz und gar nicht nettes an den Kopf werfen, als sich in diesem Moment die Tür öffnet und zwei Weißkittel, von denen eine die freundliche Schwester ist, den Raum betreten. Das ist wahrscheinlich sogar meine Rettung, denn das ‚ganz und gar nicht nette’ hätte ich mir erst mal einfallen müssen. Vermutlich hätte ich ihn einfach nur unkontrolliert ungefaucht und diese Blöße will ich mir ja schon gleich gar nicht geben!
 

Der Blick der Ärztin zuckt irritiert von Christof zu mir und wieder zurück, bevor sie lächelt und sich auf einen rollbaren Hocker neben der Tür setzt. Darauf kommt sie zu uns geschliddert und der Merkelabklatsch schlurft hinterher.
 

„Da haben Sie aber dem falschen Patienten das Lachgas verabreicht, Marianne“, scherzt sie mit der Schwester und schüttelt dann erst mal kräftig meine Hand. Dass das den Vollhorst neben mir erst recht wieder zum Losbrüllen bringt, muss ich gar nicht erst extra erwähnen, oder?
 

„Welchen Fall von Silvesterinvaliden haben wir denn diesmal?“
 


 

Ich kann mich nicht erinnern in letzter Zeit irgendwann mal so derbe erniedrigt worden sein. Natürlich könnte ich da jetzt mit ein paar klasse Geschichten aus meiner Jugend aufwarten, aber das hier; das hat dem Fass den Boden ausgeschlagen.
 

Nicht nur, dass ich die ganze Story mit dem Knallerangriff noch mal groß ausbreiten und den Grund dessen erörtern durfte. Nein, ich durfte mich auch noch zusätzlich von der Ärztin, die sich sowieso für eine mindestens doppelt so große Witzkanone wie mein behämmerter Beschützer gehalten hat, auslachen und mir von der Schwester erzählen lassen, dass ich unbedingt mal wieder meine Ohren putzen müsste. Ganz abgesehen von der Untersuchung a.k.a Folterstunde unter Verwendung des Zahnarztlichtes, die ich über mich ergehen lassen musste.
 

Außerdem durfte mir auch noch eine Viertelstunde lang anhören, was genau Christof denn eigentlich dazu gebracht hatte mich dermaßen anzufallen. Ich weiß jetzt, auf wie viele Arten ich meinen Mund verziehen kann, wenn mir etwas missfällt und wie oft ich mir an diesem Abend über die Lippen geleckt habe. Zusätzlich wurde mein Klamottenstil – ich muss zugeben, ich wusste nicht mal, dass ich überhaupt einen habe! – diskutiert und die offenbare und angeblich sofort ersichtliche Weichheit meiner Haare. Die wurden natürlich auch gleich ausreichend begriffelt.
 

Nachdem ich mich geweigert habe ihnen meine Shampoosorte zu verraten und wo ich meine Jeans kaufe, wurde mir dann endlich verraten, dass ich absolut keine Panik vor einem bleibendem Tinnitusschaden oder gar einer Taubheit haben muss. Der laute Knall hat das Trommelfell und meinen Gleichgewichtssinn nur ‚etwas durcheinander gebracht’ und das Ganze sollte sich mit ein paar Tagen Schonung und Meidung lauter Lärm- und Musikquellen wieder in Ordnung bringen lassen. Die Übelkeit soll dann doch übrigens nicht ausschließlich von dem Knall herrühren. Zwinker, zwinker, übermäßiger Alkoholkonsum, zwinker, zwinker. Bitch.
 

Nach nicht zu gründlicher Reinigung meines Ohres, weil blabblahblah und blubbblubbblubb – nach zu viel Ärztegeschwafel hab ich dann einfach abgestellt – wurde mir irgendein nicht zu tiefer Pfropfen ins Ohr gestopft und ein viel zu überdimensionales Wattepflaster drauf gepappt. Natürlich nicht bevor mir noch ein paar Haare abgeschnippelt wurden, um die ‚Wunde’ besser verbinden zu können. Ich denke ich erwähnte das bereits, aber; Aaahh!
 

Und jetzt stehe ich hier, kriege von einer nicht minder mürrischen Schwester meine Papiere ausgehändigt und darf mich mit der Tatsache konfrontieren, dass mich die viel zu gut gelaunten laufenden zwei Meter neben mir noch nach Hause bringen müssen. Und dass ich mit dem weißen Verband sowie den verunstalteten Haaren aussehe wie ein absoluter Vollpfosten.
 

Seufzend wende ich mich Christof zu und finde es dabei gar nicht gut, dass ich tatsächlich die ganze Zeit zu ihm aufsehen muss. Ich mein, ich bin ja selber schon nicht der Kleinste. Wie kann der Kerl es schaffen mich trotzdem noch über gut einen Kopf zu überragen?
 

„Können wir dann?“
 

„Ja, aber warte noch kurz“, antwortet er und nachdem er sich versichert hat, dass ich ihm gleich nicht doch noch wegkippen kann, sprintet er die wenigen Meter zu den Sitzen, auf denen wir vorhin so viel kostbare Lebenszeit verschwendet haben.
 

Triumphierend grinsend kehrt er mit der Coladose, die er dort zurückgelassen hat, in der Hand wieder zurück. Natürlich kann er es nicht lassen diese auch sofort zu öffnen und richtig glücklich in meine Richtung zu spritzen.
 

„Alter, bin ich erledigt. Die brauch ich jetzt so dermaßen, sonst lenk ich uns noch in die nächste Straßenbegrenzung.“
 

Oh, großartig. Das baut mein Vertrauen darauf, dass ich heute noch heil zu Hause ankomme, ja um ein Hundertfaches auf.
 

Ich sage darauf einfach mal gar nichts und wehre mich auch nicht großartig dagegen, dass er darauf besteht mich bis zum Auto zu stützen. So viel besser geht es mir noch nicht wirklich und in dieser Hinsicht ist seine Größe dann doch etwas wert.
 

Bis wir beim Auto angekommen sind, hat er seine Coke weggezischt und als er seinen Fiat Punto geöffnet hat, landet sie einfach auf der Rückbank.
 

„Oder, warte“, scheint ihm dann allerdings etwas einzufallen und er glubscht bedröppelt auf die kleine private Müllhalde auf ebenjener. „Willst du dich vielleicht hinten rein legen oder so? Ich könnte den Kram einfach-…also ehm, ich könnte-…“
 

„Passt schon“, brumme ich ablehnend und öffne einfach die Tür, um mich auf dem Beifahrersitz zusammen zu falten. Da spiel ich doch lieber eine halbe Stunde lang Sardine als mir meinen Platz mit alten McDonaldstüten und Pizza-Hut-Kartons zu teilen.
 

Christof klemmt sich hinter das Lenkrad und braucht einen Moment, um seine Gliedmaßen zu organisieren. Meinen Kopf ruhe ich derweilen auf der Kopfstütze und kurble das Fenster ein bisschen runter. Die Frischluft bringt echt was, wie ich gemerkt habe.
 

„Wie kommt’s eigentlich, dass du noch fahren kannst?“, interessiere ich mich, während er den Schlüssel in den Zünder fummelt und das Auto anlässt. „Hast du so wenig getrunken?“
 

„Ich hab gar nichts getrunken. Ich bin Anti-Alkoholiker.“ Mit einem kurzen unsicheren Blick zu mir, löst er krachend die Handbremse und der Gang wird ebenso wenig sanft ins Getriebe geprügelt. Ich runzle konsterniert die Stirn und drehe den Kopf in seine Richtung.
 

„Ernsthaft? Dieses Straight-Edge-Gelumpe?“
 

„Blödsinn. Ich trink einfach nur nichts, das ist alles.“ Er tritt das Gaspedal durch und prescht vom Hospitalparkplatz.
 

„Cool“, murmle ich und richte meinen Blick auf die Fahrbahn. Keine Ahnung, ob ich das jetzt wirklich so meine, denn eigentlich hab ich dazu glaub ich gar keine Meinung. Mag man ja bewundernswert finden, dass andere das hinkriegen, aber ich trink selber lieber viel zu gerne mal einen hinter den Durst, als da selber abstinent leben zu können. Und versuch das mal, bei den ganzen Studentenfeiern, die hier regelmäßig veranstaltet werden, zu vermeiden. Hauptsache er ist nicht einer von diesen Futzis, die jedem versuchen ihre Philosophie von einem Leben ohne Alkohol, Zigaretten und Drogen aufzudrücken. Jedem das seine, wa?
 

„Augenblick“, fällt mir dann allerdings etwas ein. „Warst du derjenige, der den Aufstand im Club mit dem Silvestersekt gestartet hat? Hast du echt den ganzen Vorrat vernichtet?“
 

Ich kann es zwar im Dunklen nicht richtig sehen, aber trotzdem glaube ich, dass er ein bisschen rot wird. Als er sich auch noch verlegen räuspert, muss ich doch grinsen.
 

„Na ja. Das ist jetzt total übertrieben dargestellt. Ich hab nur die Flasche vernichtet, die mein Kumpel mit reingeschmuggelt hat. Und das fanden ein paar Weiber wohl so witzig, dass sie es nachgemacht haben. Konnte ja nicht wissen, dass er und ein paar andere Idioten deswegen gleich so austicken.“
 

Ich lache leise und er wirft ein unsicheres Lächeln zu mir rüber, bevor er sich wieder aufs Fahren konzentriert. Die Müdigkeit und die lange Nacht sitzen mir ziemlich in den Knochen, denn außer knappen Weganweisungen und meiner Bitte an ihn, dass er mal ein bisschen vorsichtiger fahren soll, wenn er nicht will, dass ich seinem Schrottplatz auf dem Rücksitz noch einen entsprechenden strengen Geruch dazufüge, reden wir nicht viel.
 

Ihm scheint das nicht wirklich zu behagen, denn je näher wir der Neubausiedlung kommen, in der sich meine WG befindet, desto unruhiger hibbelt er wieder auf seinem Autositz herum. Dem Autoradio geht es auch ziemlich an dem Kragen und nachdem ich ihn angefahren habe, dass er sich doch verdammt noch mal endlich für einen blöden Sender entscheiden soll, scheint er es nicht mehr auszuhalten.
 

„Du bist also nicht schwul, nein?“, platzt es mal wieder völlig zusammenhangslos aus ihm heraus und ich stöhne leise. „Also so ganz und gar nicht? Bist du dir da sicher?“
 

„Ja“, knurre ich und er murmelt etwas Unverständliches vor sich hin.
 

„Hä?“
 

Sich auf den Lippen rumbeißend zuckt sein Blick zu mir rüber und er stößt geräuschvoll die Luft aus. Schmunzelnd sieht wieder weg.
 

„Würdest du ’nem Kerl für Geld einen blasen?“
 

„Nein!“, blöke ich sofort. Warum habe ich eigentlich nachgehakt? Fest beiße ich die Zähne aufeinander und ignoriere den stechenden Schmerz hinter meiner Schläfe.
 

Hat der Kerl sie noch alle?! Blasen? Einem Kerl?! Nicht mal für alles Geld in der Welt, würde ich auch nur daran- obwohl, warte. Wenn man grad mal so drüber nachdenkt… Wie definiert sich ‚alles Geld der Welt’ jetzt so genau? Ich würde ja nicht behaupten, dass ich grundsätzlich blank bin, aber chronisch pleite trifft es irgendwie schon. Und jetzt einmal eine Runde Mitleid für den armen, armen Studenten.
 

Kurz schnaube ich, sehe dann aber doch wieder rüber, als er an einer Ampel hält.
 

„Über wie viel reden wir? Ne Millionen?“
 

„Ne Millionen?“, japst er und glubscht mich aus großen Augen an. „Woah, das könnte sich etwas schwierig gestalten, ich hab nur“ – seine Hand verschwindet in seiner Hosentasche, um einen zerknitterten Euroschein zu Tage zu befördern und den kurz zu begutachten – „20 Mücken. Was sagst du?“
 

Mir klappt der Mund auf und trotz meinem momentanen jede Anstrengung rächenden Zustand boxe ich ihm hart gegen den Oberarm, als er anfängt zu lachen. Das war rein hypothetisch gemeint!
 

„Sag mal hast du irgendwie Notstand oder was?! Warte, beantworte das nicht, ich will’s eigentlich gar nicht wissen!“
 

Die Ampel springt wieder auf grün und er legt glucksend den Gang ein. Ich dagegen drehe mich mit einem Ruck von ihm weg und dem Fenster zu, um das jetzt einfach mal anzutrotzen. Ich lass mich doch hier von dem nicht zum totalen Vollhonk machen.
 

Bis er in meine Straße einbiegt, sagt er zu seinem Glück nichts mehr, aber das bekloppte Grinsen kriegt er auch nicht mehr aus der Fresse. Auch als er vor meiner Haustür hält, braucht er kurz, um es sich aus dem Gesicht zu wischen, nur dass es, als er zu mir rüber sieht, sofort wieder auf seine Lippen schnippst.
 

„Fresse.“ Abwehrend hebt er die Hände und lacht.
 

„Hab doch gar nichts gesagt.“
 

Nicht wirklich einverstanden grummle ich, muss ihm das aber zugestehen und schnalle mich einfach ab. Da ich nicht viel mehr mithatte, als meine Jacke, mein Portmonee und mein Handy, klopfe ich nur schnell die Taschen ab, damit ich auch alles habe und-
 

„Kacke!“
 

„Was?“
 

„Mein Handy! Wo ist mein Handy?“ Hektisch fange ich an die Taschen meiner Jeans und Jacke durchzuwühlen. „Bitte sag mir nicht, dass ich das irgendwo verloren hab!“
 

„Vielleicht in der Jacke? Guck mal in die Taschen“, schlägt Christof vor und sieht selber ein bisschen alarmiert aus, als er sich schnell abschnallt. Jetzt hab ich auch noch die Waschbären scheu gemacht, hallelujah. Ich glaub der ist grundsätzlich eher einer von der Sorte, die im Weg rumsteht, als eine wirkliche Hilfe zu sein.
 

„Was denkst du denn, was ich mache?“
 

„Schon gut, keine Panik, man. Es wird ja nicht verschwunden sein. Wirf einen Pokeball! Oder nein, ich hab’s! Steck ein Stück Bonbon in deine Hosentasche und tu so, als würdest du es nicht beachten. Und wenn es dann ankommt und das Bonbon fressen will; BÄM!“
 

Einen Moment sehe ich ihn verdattert an, dann kann ich mir aber auch nicht helfen und lache kurz auf. Was sag ich? Absolut keine Hilfe.
 

„Würdest du mich bitte einfach anklingeln?“, schnaube ich grinsend und lächelnd zieht er sein eigenes Handy aus der Hosentasche.
 

„Dazu brauch ich aber deine Nummer.“
 

Seufzend diktiere ich meine Nummer und verdrehe die Augen, als sein Grinsen immer fetter wird. Bevor er die Nummer anwählt, fragt er mich aber noch, ob sich Vic mit c oder k schreibt und ich raunze ihn an endlich hinzumachen.
 

„Jaja, kein Stress.“
 

Noch ein bisschen mehr Knöpfchen drücken und dann lauschen wir beide angespannt in die Stille hinein. Leider hab ich absolut keine Ahnung mehr, ob ich mein Handy überhaupt auf Ton habe. Ich glaub ich hab es irgendwann nach Mitternacht einfach auf lautlos gestellt, weil mich die alle paar Sekunden einkommenden Neujahrs-SMS von Freunden und Familie einfach wahnsinnig gemacht haben. Scheiße und was dann?
 

Gott sei Dank zeigt sich aber mal wieder, dass ich doch mehr Glück als Verstand habe. Einen Augenblick später leuchtet es im Fußraum von Christofs Auto auf und dann setzt auch der Vibrationsalarm ein. Erleichtert fische ich es von der dreckigen Fußmatte und checke, ob alles in Ordnung ist.
 

Abgesehen von ein paar Millionen Textnachrichten, die ich jetzt ganz bestimmt nicht öffne und ein paar verpassten Anrufen von meiner wahrscheinlich panischen besten Freundin gibt es aber kein großes Desaster.
 

„Okay“, brummend lasse ich es dann seufzend in meiner Tasche verschwinden und drehe mich zu Christof. Kacke.
 

Jetzt muss ich so eine große Rede von wegen ‚Tausend Dank’ und ‚Ohne deine Hilfe wäre ich einsam und verlassen im Straßengraben verreckt’ loslassen, nicht wahr? Ich mein, ich bin ihm ja wirklich dankbar und so und wahrscheinlich kann ich froh sein, dass er sich um mich gekümmert hat, weil meine Freunde es bestimmt nicht gemacht hätten, aber-…verdammt, ich kann so was nicht!
 

Er scheint das aber zu verstehen, denn nach paarmaligem Luftholen und fischähnlicher Mund-auf-und-zu-Akrobatik meinerseits, grinst er mich einfach nur wieder treudoof an und winkt ab.
 

„Kein Ding. Reden wir nicht drüber.“
 

„Hm“, grummle ich und weiche seinem Blick aus. „Trotzdem danke und so. Auch wenn du ja eigentlich erst dran Schuld warst.“
 

„Wie gesagt; reden wir nicht drüber. Jetzt beantworte mir nur eine einzige Frage.“ Schon von seinem Tonfall und seinem blöden Grinsen das Schlimmste erwartend, sehe ich ihn misstrauisch an. „Sehen wir uns wieder?“
 

„Ey!“ Wie das schon wieder klingt! Von einer romantischen Nacht, die einer langen und hinausgezögerten Verabschiedung im Auto bedarf, war die heutige Katastrophe ja wohl weit entfernt. „Das war doch kein Date!“
 

„Nein, du hast recht. An einem einzigen Abend habe ich dein Leben in Gefahr gebracht, es gerettet, dir in langen Stunden der Qual beiseite gestanden, nur um dich am Ende in meinem weißen, dieselmotorbetriebenem Ross in dein Schloss zurück zu fahren. Das war schon ein ganzes Märchen. Eigentlich könnten wir gleich heiraten!“
 

Ganz knapp bin ich davor ihm schon wieder eine über zu ziehen, ohne Scheiß. Aber auch nur ganz knapp. Sein überbreites Grinsen und sein verarschendes Augenzwinkern, lassen mich dann aber doch wieder den Kopf schütteln und ich lache schnaubend.
 

„Du bist ’n Idiot, das ist dir schon klar, ne?“
 

„Nein, das erfahre ich heute zum ersten Mal. Du Schuft!“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht greift er sich an die Brust und ich seufze leise. Meine Hand greift schon zur Türverriegelung, während er immer noch Herzinfarkt spielt. Blödmann.
 

„Okay, dann-“
 

„Nein, warte!“
 

„Was denn jetzt noch?“
 

„Hier.“ Er zieht sich seine verlauste Donald-Duck-Waschbären-Pfadpfinder-Mütze vom Kopf und ehe ich mich versehe, stülpt er sie mir über. Einen Augenblick sehe ich absolut gar nichts, dann schiebe ich sie mir aber aus den Augen und sehe ihn verblüfft an.
 

„Für deine ruinierte Frisur, weil ich ja sozusagen dran Schuld bin. Damit kannst du sie verstecken und ich hab einen Grund dir weiter auf die Nerven zu gehen. Ich hätte Bernd nämlich gerne zurück, der ist einzigartig.“
 

Ich bin einen Moment zu sprachlos, um irgendwas dazu zu sagen, was ihm die Zeit gibt mich kurz auszulachen und sie etwas auf meinem Kopf zurechtzurücken.
 

„Er steht dir.“
 

„Du hast sie nicht mehr alle.“
 

Mehr kann und will ich dazu aber auch gar nicht sagen, denn mal im Ernst; natürlich war ich eifersüchtig! Das ist die genialste Mütze, die ich jemals gesehen hab und bis mit meinen Haaren nicht wieder alles in Ordnung ist, kriegt er die auch ganz bestimmt nicht zurück.
 

„Ich weiß“, flötet er und ich öffne grinsend und kopfschüttelnd die Tür.
 

„Schaffst du es bis hoch?“, fragt er dann allerdings noch und macht fast Anstalten ebenfalls auszusteigen.
 

„Ja, bleib sitzen, ich pack das. Mir geht’s schon besser. Und danke und all der Rotz, ja?“
 

„Klar“, lächelt er und hält mich dann noch mal kurz am Arm fest, bevor ich endgültig aussteigen und die Tür hinter mir zuknallen kann.
 

„Wie sieht’s mit ’nem Abschiedskuss aus?“
 

„Willst du zurück ins Krankenhaus?“
 

„Ein Versuch war’s wert. Wir sehen uns, Vicky!“
 

Ja. Dass es da kein Drumherum gibt, befürchte ich allerdings auch.
 

ENTE!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  tamci
2011-10-24T19:58:41+00:00 24.10.2011 21:58
Hallöchen :'D

Ja. Ich hatte dir ja gesagt, dass ich dir noch einmal ein Kommentar schreiben werde, weil du sie ja total aufmunternd findest. Haha. Habe auch natürlich ja gesagt und keinesfalls vergessen. Hier siehst du es. Tada ~ Los freu dich :D Los, los, los ! Nun gut. Wollen wir mal anfangen.

Also, ich ich schon mal erwähnt habe. Ich liebe deinen Schreibstil. Und wenn ich das meine, dann ist es auch so. L i e b e ~ ♥ :Dund. Oh mein Gosh. Ich fand diese Idee sowas von orginell. Habe immer so überlegt, warum sind die Zwei im Krankenhaus. Und das Silvester! Und halt dann der Satz kam, du hast ihn mir doch an den Kopf geworfen, musste sich so los grinsen. Man ehrlich, wer wirft eine Person einen Böller an den Kopf, nur um seine Aufmerksamkeit zubekommen.
Also ich habe da noch keinen kennengelernt. Werde ich auch nie. Hoffentlich :'D Aber Christof war ja sooo lieb und hat Vic ins Krankenhaus gebracht. Mowah ♥ Mir hat Christof schon von anfang an gefallen. Seine Sätze und Gestiken. Hehe. Super süß. Und Vic. Ach ja, dieser Vollfosten. Natürlich ist er Schwul, er weiß es nur noch nicht. Hatte wahrscheinliche seine Selbstfindungsphase und gar nicht. Dies kann möglich sein, warum er so auf Christof reagiert ;) Oh yeah ~

Im Allen fand ich es ein sehr gelungender OS :'D Vielleicht lese ich heute noch etwas von deinen kleinen Meisterwerken. Bis dahin ~

deine

Awie … (oder Mutterscharf ;P)
Von:  Superhelden-Brooke
2011-02-12T23:16:43+00:00 13.02.2011 00:16
So, hier also das angekündigte Kommentar. Ich hoffe ich bekomme noch einigermaßen intelligente Aussagen zusammen, ist ja schon recht spät, und mein Kopf liegt auch relativ unbequem, wie mir gerade auffällt.

Das interessanteste gleich vorweg: Ich bin natürlich wieder hellauf begeistert von deiner Story :3. Sie ist einfach wieder purer Zucker ohne kitschig zu werden und man hat einfach Spaß daran, sie zu lesen.

Deine Charaktere sind klasse, ich weiß echt nicht, wie du das machst, aber deine Charaktere sind immer unglaublich originell Oo. Und ich mein jetzt nicht dieses normal originell, weil dass sind sie ja sowieso, wenn man sie erfindet, aber deine haben... wie sag ich das, bei deinen Charakteren spürt man einfach ihre Eigenschaften und ihre Art und, ach keine Ahnung, du schaffst es einfach, dass sie wahnsinnig lebendig rüberkommen.

Dann der Storyverlauf, der ist einfach wieder toll, weil man richtig eintauchen kann. Alle Handlungen die darin vorkommen geben einem die Möglichkeit sich richtig mit hinein zu versetzten, weil sie einfach nachvollziehbaer sind. Und vorallem kann das ja jedem passieren, also dass man an Sylvester ins Krankenhaus muss, wegen was auch immer :D. Ich persönlich kann Christofs Tat total nachvollziehen, mir wär dass garantiert auch unabsichtlich passiert. Ich würde mich sowieso total peinlich und lächerlich machen bei dem Versuch, die Aufmerksamkeit von jemanden auf mich zu lenken xD.

Dein Schreibstil ist wie immer einzigartig und perfekt, ich liebe es ihn zu lesen, weil ich dabei einfach gute Laune bekomme, vorallem hast du sowieso einen wunderbaren Humor. Wenn ichs ganz kitschig sagen möchte klingt das ungefähr so: Wenn man deine Geschichten liest, dann ist das so, als wenn einem die Sonne im Herzen aufgehen würde. :D
Ich bin auch immer wieder beeindruckt, dass du es schaffst, immer mit neuen orginellen Ideen anzukommen. Da ähnelt sich echt gar nichts.

Ohje, ich merks schon, langsam verlier ich den Fadne xD. Äh, ja, jedeenfalls finde ich die ganze Geschichte unheimlich toll und es freut mich riesig, dass ich wieder was neues von dir lesen konnte :3.
Ich finde die Story richtig gut, und deine Charaktere wachsen einem echt ans Herz. (Ich wär ja mal voll für ne Forstsetzung! :D.)

Du hast hier mal wieder was ganz, ganz tolles fabriziert! :3
Hab dich lieb, Brooke <3
Von:  Inan
2011-01-31T19:16:34+00:00 31.01.2011 20:16
Haha, wie geil xD
Nein wirklich, es ist echt witzig xD
Bloß was das mit Enten zutun hatte, raff ich nicht, aber das tut der Sache nun wirklich keinen Abbruch
Und eine Fortsetzung wäre echt toll xD
Von:  LichterSchrei
2011-01-30T20:29:30+00:00 30.01.2011 21:29
Hm..will mal hoffen das Waschbärviech ist im Endeffekt doch unecht ;)
Ich mag die Story, sie hat was Frisches.
Fortsetzung?


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