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Vampires H&M

von

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Instinkte

Als Michiru erwachte fühlte sie sich seltsam benommen. Ihr Bewußtsein schien sich zu weigern, die Realtität anzunehmen, obwohl sie gleich wußte wo sie sich befand. Kurz sah sie sich um und vergewisserte sich, daß Haruka wirklich nicht neben ihr lag. Wie erwartet war die schon unterwegs zur Jagd. Ein kurzes, seltsames Lächeln huschte über Michirus Lippen und sie sprang aus dem Bett.

Mittlerweile kannte sie sich gut genug aus in Harukas zu Hause und so fand sie schnell, was sie suchte. Wie die Blondine es angestellt hatte das sämtliches was an Kleidung vorzufinden war auch Michirus Größe hatte, fragte sie sich schon lange nicht mehr. Harukas Macht war enorm und ein wenig davon spürte Michiru nun auch in sich. Irgendetwas war letzte Nacht auf sie über gegangen und es fühlte sich gut an...

Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel. Ihr gefiel was sie sah und ein kleines Grinsen umspielte ihre blutrot geschminkten Lippen. Nach einem bestätigendem Nicken verließ sie ohne weiteres Zögern das Haus.

Beinahe wie im Schlaf fand Michiru ihr Ziel.

Obwohl sie nie hier gewesen war übersah sie den versteckten Eingang zur Bar nicht. Eine kleine Treppe nach unten zu einer unscheinbaren Tür, dahinter jedoch tobte die Hölle. Es war brechenvoll, die Musik wahnsinnig laut und ausnahmslos jeder war in Partylaune.

Auf Michirus Gesicht stahl sich ein Grinsen wie es zuvor nie da gewesen war. Beinahe wölfisch und genau so fand sie auch ihr Ziel. Sie "roch" es...

Es traf einen Typen mit hellbraunen Haaren und stahlblauen Augen. Mit einem verführerischem Lächeln auf den rot geschminkten Lippen steuerte sie genau auf ihn zu.

Schon bevor sie ihn erreichte fiel sie ihm ins Auge und sein Gesicht zeigte mehr als nur Begeisterung.

"Na wen haben wir denn da...?" schnurrte er herausfordernd als Michiru vor ihm stehen blieb.

Diese lehnte sich ganz dicht zu ihm und hauchte genauso herausfordernd:

"Die Frau die heute Nacht deine kühnsten Träume wahr werden lässt..."

"Meine kühnsten Träume kosten dich deinen Verstand Babe", grinste er hochmütig und zog sie an sich.

Er sah ihr tief in die Augen und sie erwiederte seinen Blick genauso tief.

"Dich werden sie weitmehr kosten als nur deinen Verstand...", wisperte sie verheissungsvoll.

Ihre blutroten Lippen lächelten ihn einladend an und er nahm sofort an.

Seine Lippen trafen ihre und beinahe gierig schob seine Zunge sich in ihren Mund.

Nicht der willige Seufzer war es, welcher zuletzt sämtliche Aufmerksamkeit im Umfeld den Beiden zukommen ließ. Bereits vom Betreten der Bar an hatte Michiru sämtliche Blicke auf sich gezogen. Die der Männer lüstern, beinahe sabbernd, die der Frauen voller Mißgunst und Neid, einige wenige auch bewundernd. Nun aber sahen zumindest die Frauen angewiedert weg.

Die rechte Hand des Kerls schob sich zielstrebig unter Michirus viel zu kurzen Rock und griff besitzergreifend in ihre Pobacke. Wieder seufzte Michiru wohlig, warf den Kopf in den Nacken und kicherte.

"Du gefällst mir wirklich", schnurrte sie,

"Du weisst was du willst."

Ihre Lippen fanden wieder die seinen zu einem heissblütigem Kuss.

"Baby das weiss ich allerdings..."

Seine Stimme klang wie ein Knurren, unheimlich fast schon ein wenig gefährlich, doch genau das heizte Michiru noch mehr an.

"Du bist ein ganz Scharfer...", wisperte sie lockend,

"Ich kann es kaum erwarten heraus zu finden ob alles an dir so scharf ist..."

"Das ist es", grinste er sie an und griff ihr mir der anderen Hand ebenfalls an den Hintern.

Ein wohliges Seufzen entwich Michirus Kehle und für den Bruchteil einer Sekunde blitzten zwei spitze Zähne unter ihrer Oberlippe hervor.

"Komm...", grinste der Typ noch breiter und griff nach Michirus Hand,

"Ich kenne das ideale Plätzchen für..."

Weiter kam er nicht.

"Nimm deine dreckigen Finger von ihr!"

Die Worte klangen wie ein Zischen und der Kerl wurde unsanft von Michiru fortgerissen.

Hart knallte er gegen die Wand und noch bevor er wusste wie ihm geschah, hatte Haruka ihn am Kragen. Ihre gelbgrünen Pupillen durchbohrten ihn förmlich und ihr Raubtiergebiss nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht unterstrich ihre drohenden Worte:

"Sie ist keine von uns also haltet euch fern von ihr! Wenn nicht...", sie schleuderte ihn fast durch die halbe Bar,

"Finde ich einen nach dem anderen!"

Die Menschen stoben schreiend auseinander.

Einige weil sie dem fliegendem Körper ausweichen wollten, andere weil sie Haruka sahen.

In der nächsten Sekunde jedoch wurde die Panik noch grösser.

Mitten in der Menge, ungefähr dort wo der braunhaarige Kerl gelandet war, sprang ein riesiges, graues Monstrum hervor. Mit einem markerschütterndem Heulen landetete es an der Stelle, wo gerade noch Michiru gestanden hatte. Wütend knurrend sah der Wolf sich nach seinem Opfer um.

Haruka jedoch hatte Michiru längst nach draussen gezerrt, wo der Wind ihre Spur forttrug, noch bevor der Werwolf auf die Idee kam ihnen zu folgen.

"Warum tust du das?" maulte Michiru,

"Du tust mir weh!"

Haruka blieb stehen und lockerte den Griff um Michirus Unterarm.

"Ich tu dir weh?" fuhr sie Michiru an,

"Was glaubst du wohl was dieser Kerl mit dir gemacht hätte? Hast du denn gar nichts mitbekommen?"

Sie machte eine energische Handbewegung und sie waren bei Haruka zu Hause.

Ihre Hand ließ Michiru vollends frei, doch freundlicher wirkte sie nicht.

"Was denn mitbekommen?" fuhr Michiru sie an,

"Das du nicht ertragen konntest das jemand anderes ausser dir an mir rumfingert? Ich bin nicht dein Eigentum! Er hat mir gefallen und ich ihm noch viel mehr!"

In der nächsten Sekunde fühlte Michiru sich an die Wand genagelt.

Haruka hielt sie ganz fest und fixiete sie mit ihren emotionslosen Augen. Nur das sie nicht emotionslos waren. In ihnen loderte ein Feuer, das Michiru so noch nicht gesehen hatte. Ein Feuer, das unglaubliche Hitze in Michirus Körper brachte.

Haruka lehnte sich das letzte Stück vor zu Michirus Hals und die schloss ergeben die Augen.

"Er hätte dich getötet", wisperte es jedoch statt des erwarteten Schmerzes,

"Wie ihm der Sinn gestanden hätte so hätte er dich benutzt. Dich gequält und geschändet, wäre wie ein Tier über dich hergefallen und hätte dich irgendwann getötet wenn du lange genug darum gebettelst hast..."

Michiru schluckte hörbar.

Haruka zog sich ein wenig zurück und verharrte dicht vor ihrem Gesicht.

"Ich weiss nicht was dieser Biss letzte Nacht mit dir gemacht hat, aber er hat ganz offensichtlich sehr viel mehr Macht über dich als es zu erwarten war", flüsterte sie,

"Er ist ein Werwolf und er dachte du wärst ein Vampir!"

Sie sog deutlich Michirus Duft ein und schnurrte wohlig.

"Du riechst auch fast wie einer..."

Ihr Blick traf wieder Michirus.

"Und auch deine Erregung kann ich riechen..."

Michiru schien einen Moment irritiert, dann jedoch grinste sie herausfordernd.

"Du hast mich also zum zweiten Mal vor einem Werwolf gerettet...", wisperte sie lockend,

"Dann verdienst du eine Belohnung..."

Sie wollte Haruka küssen, doch die wich zurück.

Michiru konnte ihr nicht weit genug folgen, da die Vampirin sie immernoch gegen die Wand drückte.

"Bitte...", flüsterte Michiru,

"Ich begehre dich doch so Haruka..."

Der Gesichtsausdruck der Blondine veränderte sich.

Ihr Lächeln wirkte ehrlich und nichts an ihr schien auch nur annährend gefährlich.

"Nein meine Schöne", hauchte sie und strich Michiru eine Strähne zurück,

"Nicht du! Es ist mein Biss und die dunkle Saat die in dir wirkt."

Sie ließ Michiru los und trat einige Schritte zurück.

Je mehr sie sich entfernte, desto klarer wurde Michirus Verstand. In ihre blauen Augen schlich die Erkenntnis.

"Dann war das...in der Bar...", sie brach ab, denn Haruka nickte.

"Ich muss allerdings sagen eine Reaktion wie bei dir habe ich noch nie erlebt", gab sie zu,

"Deswegen werde ich dich nicht mehr aus den Augen lassen bevor dein Körper es überwunden hat!"

Sie trat einen weiteren Schritt zurück.

"Was nicht unproblematisch wird da du auch für mich jetzt wesentlich verlockender duftest..."

Ihre Stimme war fest, kratzte oder schwächelte nicht und doch klang etwas in ihr, daß Michiru bei sich selbst schlichtweg als Angst bezeichnet hätte.

Bei Haruka jedoch konnte es alles bedeuten - Angst war wohl am unwahrscheinlichsten.

"Zusammen schaffen wir das ganz sicher", lächelte sie zuversichtlich,

"Du sagtest doch bei dir bin ich immer sicher und bisher hast du Wort gehalten. Du hast mich mehr als einmal gerettet. Sogar vor einem Werwolf."

"Vor mir selbst kann ich dich jedoch nicht beschützen", sagte Haruka wieder mit dieser seltsamen Stimme,

"Und du duftest so verführerisch..."

Sie machte einen kleinen Schritt in Michirus Richtung und sog hörbar Luft durch die Nase,

"Du riechst nach Blut und so willig..."

Michiru schluckte.

Sie spürte deutlich Harukas Anziehung ohne das die etwas tat und sie wußte, daß diese Recht hatte. Sie war mehr als willig, sie wollte Haruka unbedingt. Sie wollte sie in diesem Augenblick so sehr, daß sie fast bereit war ihr Blut zu riskieren für etwas womit sie sonst gezahlt hatte um ihr Blut zu behalten.

"Komm bitte nicht näher", hauchte sie fast flehendlich,

"Bitte Haruka. Sonst..."

Sie brach ab und schluckte wieder.

"Sonst...was...?" flüsterte die Blondine halblaut,

"Gibst du deinen Trieben dann nach? Allen...Trieben...?"

Die Pausen zwischen ihren Worten waren genau gewählt und bedeutungsschwanger.

"Ich...", begann Michiru, brauchte aber etwas um weiter zu reden.

>Was antworte ich ihr? Sie kennt die Wahrheit sowieso.<

Nach einem erneutem Schlucken sprach sie leise weiter:

"Ja. Ich würde dem Drängen in mir nachgeben. Am liebsten würde ich es jetzt schon tun. Ich will dich ganz nah spüren, will deine Lippen kosten und dein Blut..."

"Kein weiteres Wort!", fiel Haruka ihr barsch in das Geständnis.

Allein die Vorstellung trieb ihren Blutdurst auf ein gefährliches Level.

Ihre Stimme klang warnend und lockend zugleich.

"Sag soetwas nicht, denn ich habe dein Blut bereits gekostet und ich hätte es jetzt gerade so gern..."

Michiru schwieg.

Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Sie wollte Haruka. Aber sie wollte nicht ihr Opfer sein, wollte kein Vampir werden. Andererseits war der Drang nach Blut in ihr erwacht und die Neugier, wie es wohl war alles mit vollem Bewußtsein zu erleben. Den Biss und den Sex im Rausch des Blutes...

"Ich werde gehen und und sehen was der Wolf jetzt macht", ergriff Haruka schließlich wieder das Wort,

"Außerdem brauch ich nach alledem heut Abend nochmal Blut. Das macht es wohl leichter. Du solltest dich auch ablenken. Geh schwimmen oder tu etwas anderes was dich entspannt."

Sie ging zur Tür und achtete dabei darauf, Michiru nicht zu nahe zu kommen.

In der Tür blieb sie nochmal stehen und sah zurück.

"Lenk dich ab, aber egal was du tust - verlass auf keinen Fall nochmal ohne mich das Haus!"

Die Worte waren deutlich und Michiru verstand sie, wie sie auch gemeint waren.

Sie nickte als Zustimmung und Haruka verließ das Zimmer.

Michiru stand da wie bestellt und nicht abgeholt und wußte eine ganze Weile nicht, was sie jetzt machen sollte. In ihrem Kopf machten sich Bilder breit, wie ein junges Mädchen Harukas Charme verfiel und diese das ausnutzte, um nicht nur an deren Blut zu kommen.

Eine nie gekannte Eifersucht stieg in ihr auf. Haruka gehörte ihr!

Sie bekam eine Gänsehaut und schüttelte sich. Was dachte sie denn da?

Haruka war ein Vampir und sie ihr hilfloses Opfer. So und nicht anders hatte alles begonnen und irgendwann würde auch alles so enden. Wahrscheinlich...

Auch wenn Michiru letzte Nacht alles freiwillig getan und Haruka mehr oder weniger sogar noch hatte drängen müssen. Eine solch enorme Wirkung machte doch deutlich, wie viel Macht die Vampirin nun über sie hatte und zeigte somit auch, wie viel ihres Blutes sie Michiru bereits geraubt haben mußte. Sie beide hatten einen höllischen Vertrag geschlossen und waren kein Liebespaar, das hatte Michiru mittlerweile fast aus den Augen verloren.

>Sie muss weit genug weg sein<, durchbrach es kurz ihren Kopf,

>Ich kann wieder frei denken...<

Ob das aber ein Grund zur Freude sein sollte, bezweifelte sie.

Die klaren Gedanken brachten im Grunde nämlich nur neue Fragen auf. Fragen, auf die sie die Antworten nicht bekommen, sondern irgendwann erfahren würde. Sie brachten Unsicherheit und Angst.

Was, wenn Haruka oder sie sich mal nicht beherrschen würden können? So, wie sie es gerade beide getan hatten? Was, wenn dieser Zustand länger so blieb? Oder schlimmer noch - er sogar vielleicht schon zu weit fortgeschritten für ein zurück war?

>Wäre es wirklich so schrecklich? Gestern Nacht noch war ich mir meiner Liebe zu ihr doch sicher.<

Michiru kniff die Augen zusammen und schüttelte sich.

Liebe war die eine Sache - zum Vampir zu werden eine Andere. Selbst wenn sie Haruka wirklich liebte, sie wollte nicht sterben. Kein Vampir sein, der niemals mehr die Sonne sah und jede Nacht aufs Neue Menschen tötete.

Haruka hatte Recht. Sie mußte etwas tun. Sich irgendwie ablenken, nur wie?

Ob schwimmen dieses Mal eine gute Lösung war? Normalerweise half das Wasser ihr immer sich zu entspannen. Aber normalerweise hatte sie auch nicht den Drang nach dem Blut eines Vampirs, der sie jede Vernunft vergessen ließ oder die Frage aufbrachte, ob sie einen blutsaugenden Dämon liebte.

"Wenn Wasser nicht hilft, hilft gar nichts mehr", seufzte sie leise.

Sie atmete tief durch um sich wenigstens etwas zu sammeln und ging dann runter ins Schwimmbad.
 

Haruka hetzte durch die Nacht. Sie folgte der Spur des Wolfes aus der Bar. Er war ihr nicht unbekannt und sie mußte sicher gehen, daß er ihre Botschaft verstanden hatte. Seine Spur zu finden war kein Problem für sie. Dieser zu folgen genauso wenig, da er sich keine Mühe gegeben hatte, sie zu verbergen. Entweder war seine Angst groß genug gewesen das er einfach nur geflüchtet war oder aber er zeigte ihr so, daß er sich nicht drohen ließ. Sie blieb sehr wachsam und prüfte mit der Zunge ihre Zähne, denn letzteres hielt sie für am wahrscheinlichsten.

Die Spur führte sie direkt in einen der vielen Parks. Ein kleinerer, nicht ganz so propagierter, doch ideal um einsamen Opfern aufzulauern. Genau deshalb gehörte er auch zu Harukas bevorzugten Jagdgebieten.

>Er will mich provozieren.<

Der Gedanke war klar und entsprach genauso klar den Tatsachen.

Keine 20 Meter vor ihr tauchte der Werwolf hinter einer kleinen Gruppe Bäume auf. Er sah genau in Harukas Richtung fast so, als hätte er auf sie gewartet.

Ohne weiteres Zögern ging die Vampirin auf ihn zu und blieb nur wenige Meter vor ihm stehen. Ihre Blicke waren sich längst begegnet und hatten sich seither nicht mehr losgelassen. Nun bäumte der Werwolf sich ein wenig auf, schüttelte seinen muskulösen Körper mit dem struppigen, dunklen Fell und warf seine Erscheinung so einfach ab. Kurz darauf stand der dunkelhaarige Kerl aus der Bar vor ihr und erwiederte nun statt des Wolfes ihren Blick.

Kurz darauf begann er auch zu sprechen:

"Was willst du Blutsaugerin? Ich nehme weder Befehle von dir entgegen, noch fürchte ich dich, also pass besser auf dein kleines Spielzeug auf, wenn du willst das sie dein bleibt!"

Seine Stimme war tief und wohlklingend, doch ebenso verächtlich.

"Du jagst in meinem Revier!" zischte Haruka ihm entgegen,

"Das nehme ich nicht hin."

"Die Reviergrenzen eines verdammten Vampirs interessieren mich nicht!", knurrte er ihr sie an,

"Und die deinen ganz besonders nicht!"

Die Blondine schüttelte leicht den Kopf.

"Wirst du das nicht langsam leid Kyosuke?" lachte sie beinahe mitleidig,

"Du hast als Mensch versagt und auch als Werwolf kannst du mir nicht die Stirn bieten. Sieh es endlich ein."

Ein gurgelndes Knurren entwich dem Angesprochenem und seine Pupillen leuchteten gelb auf.

"Ich lebe noch", raunte er,

"Du hast es bisher genauso wenig geschafft mich zu töten. Und solange das so bleibt werde ich dafür sorgen das du nicht eine ruhige Minute mehr hast in deiner ganzen, verdammten Existenz!"

"Sie war nur deine Schwester", kam es beinahe belustigt von Haruka,

"Du bist schlimmer als all jene die die Liebe ihres Lebens rächen wollten."

In der nächsten Sekunde standen sie dicht voreinander.

Yosuke war nach vorn gesprungen, dabei jedoch sehr viel schneller und wendiger als jeder Mensch es je gekonnt hätte. Selbst Haruka war ein wenig überrascht, obwohl sie die Bewegung gesehen hatte. Ihr Gegegner war ihr gut bekannt und seine Fähigkeiten hatten sich um einiges verbessert seit ihrer letzten Begegnung.

>Langsam wird es gefährlich. Das er tatsächlich bereit ist so weit zu gehen...<

Harukas Blick verfinsterte sich.

Beide standen sowieso in angespannter Haltung. Bereit, sowohl anzugreifen, alsauch angegeriffen zu werden.

"Sie war alles was mir geblieben ist!" fauchte er sie an,

"Sie war die Unschuld in Reinform bis du sie verdorben und dann eiskalt getötet hast!"

"Falsch!" zischte Haruka ihm zu,

"Ich bin es nicht gewesen die Kyoko getötet hat Wolf. Das warst du!"

"Ich habe sie erlöst von dem unseligen Dasein zu dem du sie verdammt hast", knurrte er und begann sich mitten im Satz wieder zu verwandeln,

"dafür stirbst du!"

Beinahe im selben Moment war seine Verwandlung vollzogen und er riss Haruka von den Beinen.

Die reagierte zwar blitzschnell, aber nicht schnell genug. Hart prallte sie auf den Rücken und wurde vom Gewicht des Werwolfes zu Boden gedrückt. Seine scharfen Zähne schwebten wenige Zentimeter über ihrer Kehle und sein zäher Geifer tropfte ihr ins Gesicht. In seinen gelben Raubtieraugen schrie regelrecht der Triumpf.

»Was tust du nun Vampir?«

Riesige, klauenbewährte Pranken drückten diese an den Schultern fest auf den Boden.

Doch auch wenn Haruka unglaublich stark war - das Gewicht eines Werwolfs, der sie komplett unter sich begrub, drückte auch sie nicht mehr von sich weg.

"Glaubst du etwa das es so einfach ist, Wolf?" zischte sie ihn dennoch an,

"Wäre es das wären wir beide jetzt nicht hier!"

Zwar hatte Haruka weder die Chance das Untier weg zu stoßen, noch konnte sie ihm irgendwie entkommen, doch sie schien trotz dieser Tatsachen die Ruhe selbst zu sein.

"Vergiß nicht wer ich bin!" flüsterte sie warnend,

"Das Spiel läuft nach meinen Regeln!"

Sie begann sich zu verändern.

Ihre Gestalt blieb nach wie vor erhalten, doch schien sie kurz aufzuflimmern, dann durchscheinend zu werden und sich aufzulösen. Das alles geschah im Bruchteil einer Sekunde. Zu schnell fürs menschliche Auge und auch zu schnell für die des Werwolfes. Und trotzdem nicht schnell genug.

Wie der Griff in eine andere Dimension war es, als die mächtige Pranke losschlug, die Vampirin zu fassen bekam und so gewaltig zurück zerrte, das ihre Magie damit durchbrochen war. Härter als vorhin schlug sie erneut auf den Rücken und sofort hatte der Wolf sie wieder in der Mangel. Dieses Mal jedoch war Haruka deutlich angeschlagen. Ein kurzes Schnappen direkt vor ihrer Nase sollte ihr zeigen, wie sehr der Werwolf seinen Sieg genoss und das er sich kein weiteres Mal von ihr täuschen lassen würde. Sie sah ihm direkt in die Augen.

"Na mach schon", presste sie angestrengt hervor,

"Beiss doch endlich zu!"

Der Wolf jedoch wollte seinen Sieg geniessen und vollends auskosten.

Was sein Fehler war.

Harukas rechter Arm war frei. Wenn auch ihr kleiner Zeitsprung Trick ihr nichts mehr brachte, so konnte sie trotzdem noch Magie benutzen. In ihrer geöffneten Hand erschien etwas, das der Werwolf nicht wahrnahm. Er war zu beschäftigt damit Angst in Harukas Augen zu suchen und seinen Triumpf zu geniessen. Sein nächster Fehler.

In der nächsten Sekunde jagdte die Vampirin ihm einen etwa 15 Zentimeter langen Dolch bis zum Schaft in die linke Seite.

"Echte Silberklinge Struppi", fauchte sie ihn böse grinsend an,

"Tut weh nicht wahr?"

Sie gab seinem Körper der sich vor Schmerz aufbäumte einen weiteren Stoß und rollte sich unter ihm hinweg.

In der nächsten Sekunde war sie auf den Beinen, schwang herum und wollte angreifen, doch die Pranke des Wolfes erwischte sie bereits vorher und zerfetzte ihren Rücken. Die Wucht des Hiebes trieb sie vorwärts und ließ sie das Gleichgewicht verlieren. Dieses Mal landete sie auf dem Bauch. Doch bevor der Werwolf ein weiteres Mal über ihr sein konnte, löste sie sich auf und war verschwunden. Mit einem markerschütterndem Heulen ließ er seinem Hass freien Lauf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ant_Alf_Ein_Dinozzo
2012-01-20T00:34:34+00:00 20.01.2012 01:34
wow das letzte kapitel und auch die anderen davor einfach wow super gut geschrieben und vor allem so spannend
ich bin schon gespannt wie es weiter geht
Von:  Tora-Bushi
2012-01-19T23:29:18+00:00 20.01.2012 00:29
Wau, der letzte Biss scheint ja schon ganz schön viel einfluss auf Michiru genommen zu habe. Und dann noch das auftauchen dieses Werwolfes. Sehr interessant. Kann es kaum erwarten, die Fortsetzung zu lesen. ^^


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