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Love will find a way

Yuffie x Vincent
von

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Prolog

Prolog
 

Wisst ihr eigentlich wie das ist Prinzessin zu sein?

So viele träumen davon und wissen gar nicht,was damit eigentlich verbunden ist.

Tja, ich bin eine Prinzessin,

doch wenn ich eine Wahl hätte,

dann würde ich dieses Dasein jederzeit für ein Leben als normales „freies“ Mädchen aufgeben.

Ihr haltet mich sicher für verrückt und das ist sogar verständlich,

denn ihr wisst gar nichts.

Eine Prinzessin hat Verpflichtungen gegenüber ihrem Land.

Sie muss stets lächeln und so tun als wäre sie der glücklichste Mensch auf Erden,

obwohl sie doch in Wirklichkeit lieber weinen würde.

Sie wird in einem goldenen Käfig gehalten um sicherzugehen,

dass sie sich auf keinen Fall weh tut oder wegläuft.

Sie darf sich nicht frei bewegen, denn sie könnte ja entführt werden

oder das Ziel eines Anschlags sein.

Naja, das ist das normale Leben einer Prinzessin,

dann bin ich wohl nicht normal, denn ich hab mich nie darauf eingelassen.

Ich hab immer gemacht was ich wollte und es ist mir ganz und gar nicht schlecht ergangen.

Trotz meines Eigensinns war ich immer Vaters kleiner Liebling und mein Leben war einfach perfekt.

Bis ich 18 wurde, dann änderte sich plötzlich mein ganzes Leben.

Da habe ich erfahren, dass es einer Prinzessin nicht frei steht zu lieben wen sie will.

Abgesehen davon das mir alles völlig gegen den Strich ging gab es da noch ein weiteres,

viel größeres Problem.

Tja, wenn ihr jetzt neugierig geworden seid, hört meiner Geschichte zu.

Kapitel 01

Die Sonne war gerade aufgegangen und hüllte das Land, mein Land, noch in ein warmes und zärtliches Orangerot.

Wutai in der Morgenröte war ein wundervoller Anblick.

Dennoch stand mein Entschluss fest heute noch zu verreisen.

Wohin mich mein Weg führen würde wusste ich noch nicht,

aber ich war mir sicher ein wenig Abwechslung würde mir gut tun.

Sicher war mein Vater gar nicht begeistert davon,

dass ich schon wieder weg ging,aber das interessiert mich nur geringfügig.

Der Alte schlief sicherlich noch friedlich und wenn er den Brief den ich ihm hinterlassen hatte finden würde, würde ich bereits über alle Berge sein.

So lief es immer und immer wenn ich zurückkam hielt er mir dieselbe Moralpredigt.

Naja, manche Dinge konnte man eben nicht ändern.
 

Mittlerweile stand die Sonne an ihrem Höchsten Punkt und ich hatte Wutai schon lange hinter mir gelassen.

Mittlerweile wusste ich wohin ich gehen würde.

Ich war auf den Weg nach Kalm und von da aus würde ich wahrscheinlich Edge besuchen.

Kalm war eine hübsche Stadt, nicht sonderlich groß aber sehr lebensfroh.

Kaum zu glauben das Vincent hier lebte, immerhin war er...nicht wie die Stadt.

Anscheinend hatte ich mir den perfekten Tag ausgesucht,

denn an den Straßen standen Stände die ihre Verkäufe tätigten und einige Leute tanzten vergnügt zu der im Hintergrund spielenden Musik.

Eines war mir klar,

Vincent würde ich unter den Anwesenden nicht finden,

aber das war kein Grund mir das Schauspiel entgehen zu lassen.

Ich drängelte mich durch die Menschenmassen, bis ich mich wohl etwas überschätzte und gegen jemanden lief der locker zwei Köpfe größer als ich war.

Doch ehe ich zu Boden stürzen konnte hielt mich ein starker Arm fest.

Langsam hob ich den Blick und hielt die Luft einen kurzen Moment an,

dann lächelte ich verlegen und wünschte mir ein Erdloch herbei.

„Nabend Vincent“

Wie war das? Ihn würde ich hier nicht treffen?

Er blickte emotionslos auf mich herab, als könnte er meine Gedanken lesen.

Bei dem Gedanken daran das er wissen könnte was ich dachte wurde ich rot,

was ihn zu verwirren schien, doch natürlich ließ er es sich nicht anmerken.

„Was machst du hier?“

„Mich von dir anrempeln lassen?“

„Du hast mich angerempelt.“

„Oh, stimmt..“

„Also?“

Hm, ich wusste nicht genau was ich ihm auf die Frage antworten sollte,

denn eigentlich wollte ich ja gar nichts, oder vielleicht doch?

„Eigentlich, wurde es mir in Wutai nur zu langweilig.“

„Langweilig? Dir ist klar das du von deiner Heimat sprichst, oder?“

„Sicher ist mir das klar.

Aber ich kann nichts daran ändern, dass es so ist.“

Ein leichtes Nicken darauf war die Antwort.

Er war halt kein Mann der großen Worte.

Umso mehr wunderte es mich, dass er gleich wieder das Wort an mich richtete.

„Wie lange planst du zu bleiben?“

„Ich weiß nicht, mal sehen. Wieso?“

Keine Antwort.

Ich blickte ihn noch eine Weile an und ich bin sicher er wusste das ich eine Antwort erwartete,

doch statt sie mir zu geben drehte er sich um und ging.

Perplex schaute ich ihm nach und wollte gerade was sagen, als er sich umdrehte.

„Wartest du auf eine Sondereinladung? Es ist schon spät und Kalm bei Nacht ist nicht so festlich wie es aussieht.“

Ein leichtes Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus.

„Du willst also, dass ich bei dir übernachte?“

„Wenn du jetzt losgehst und ich bezweifle, dass du dieses Fest hier schon verlassen willst, würdest du frühestens heute Nacht in Edge ankommen.“

„Du machst dir also Sorgen, wie süß!“

„Ich will nur vermeiden, dass du dir wieder weh tust, wenn man es verhindern kann.“

Mein Grinsen verblasste schlagartig und das Blut stieg mir in den Kopf.

„Blödmann“, murmelte ich und folgte ihm,

„Vincent, Wieso lässt du mich bei dir bleiben?“

Er schwieg eine Weile, dann setzte er an.

„Es gehen zur Zeit viele Gestalten umher.

Es ist sicherer wenn du heute Nacht nicht unterwegs bist.“

Ich blickte zu ihm auf, lächelte und beließ es dabei.

Es dauerte nicht lange und wir hatten seine Wohnung erreicht.

„Hier wohne ich.

Komm einfach hierher wenn du genug gesehen hast.“

„Geht klar!“
 

Der Himmel färbte sich langsam schwarz und ich machte mich auf den Weg zurück zu Vincent.

Doch ich blieb stehen als ich mein Handy klingeln spürte.

Kurzerhand zog ich es aus meiner Hosentasche und sah auf den Display.

„Na super, jetzt gibt’s Ärger.“

Ich wusste das mein Vater eine Weile meckern würde, aber dann würde er eh aufgeben, wie immer, also ging ich ran.

„Was ist los, Vater?“

„Was los ist?! Du kannst doch nicht einfach abhauen!“

„Ich hab dir eine Nachricht hinterlassen“ zwitscherte ich, was ihn nur noch mehr aufzuregen schien.

„Yuffie, du bist Erbin Wutais denkst du etwa du kannst einfach gehen?!“

„Ich konnte es bisher ganz gut!“

„Komm zurück nach Wutai.

Ich will dich nicht holen lassen.“

„Was ist denn plötzlich in dich gefahren?“

„Ich erwarte, dass du morgen früh wieder in Wutai bist.“

„Aber...“

Doch ehe ich noch etwas einwenden konnte hatte er bereits aufgelegt.

Ich senkte den Blick und ging schnellen Schrittes weiter.

„Mit mir machst du so etwas nicht“ murmelte ich, ehe ich die Wohnung von Vincent betrat.

Dieser war nicht zu erkennen also öffnete ich vorsichtig einiger der Türen

und fand ihn schließlich in seinem Schlafzimmer auf seinem Bett sitzend.

Kapitel 02

Kapitel 02
 

Um ehrlich zu sein wusste ich nicht wie ich reagieren sollte.

Sollte ich mich jetzt zu ihm setzen und schweigen um ihn nicht zu nerven,

oder sollte ich ihm mein Herz ausschütten?

Ich entschied mich für ersteres und setzte mich still neben ihn.

Ich merkte, dass er mich ansah, aber ich sagte nichts dazu.

Es vergingen einige Minuten ehe er das Wort an mich richtete.

„Was ist passiert?“

Langsam hob ich den Blick und sah ihm in die Augen.

„Wie?“

„Halte mich nicht für blöd. Was ist passiert?“

Ich seufzte nur und senkte den Blick.

Umso mehr zuckte ich zusammen als ich plötzlich eine kalte Klaue auf meiner Schulter fühlte.

Mein Herz begann schneller zu schlagen, doch ich konnte es mir nicht erklären.

Ehe ich mich versah lehnte ich an ihm und sah zu ihm auf.

„Sag schon“

Ich konnte seinem eisernem Blick nicht lange stand halten

und begann schließlich zu erzählen.
 

„Dein Vater will, dass du zurück nach Hause kommst, was ist daran so ungewöhnlich?“

„Es ist die Tatsache wie er es gesagt hat. Er war einfach so anders, als ob er was vor hätte.“

„Was vorhätte?“

„Hätte er mir sonst angedroht mich holen zu lassen?“

Er schüttelte stumm den Kopf.

„Ich weiß nicht wirklich was ich machen soll, Vincent.“

„Du solltest mit ihm reden und ihm sagen, dass du dich morgen früh auf den Weg nach Wutai machst.“

Ich seufzte leise, beließ es aber dabei, immerhin hatte er recht, auch wenn es mir nicht passte.

Er nahm den Arm von meiner Schulter und eine merkwürdige Kälte erfüllte mich.

Mechanisch stand ich auf, kramte mein Handy aus der Tasche und wählte die bekannte Nummer.

Es dauerte nicht lange bis er abhob.

„Dad?“

„Was ist los, Yuffie?“

Ich seufzte ehe ich weitersprach.

„Ich mache mich morgen früh auf den Weg zurück.“

„Das will ich schwer für dich hoffen.“

Ich ballte eine Hand zur Faust aufgrund der Wut die mich erfüllte.

„Wieso willst du, dass ich so schnell nach Hause komme?“

„Das erfährst du morgen.“

Ehe ich etwas erwidern konnte hatte er bereits aufgelegt.

Ich legte das Handy weg und drehte mich zu Vincent.

Wie so oft konnte ich seinen Blick nicht deuten aber dieses Mal war es anders.

Ich hatte das Gefühl eine Art Bedauern in seinen Augen zu sehen.

Auch wenn es mich eine Menge Überwindung kostete fragte ich ihn was mich schon so lange interessierte.

„Vincent, bist du einsam?“

Ich sah ihn genau an, um auch nur die kleinste Gefühlsregung mitzuerleben.

Und es lohnte sich denn ich konnte deutlich erkennen, wie seine Augen sich weiteten,

was schon Antwort genug war, dennoch schwieg er.

„Du bist einsam“, ich ging langsamen Schrittes auf ihn zu, “Aber du willst nicht mehr einsam sein, richtig?“

Er sah zu mir auf, immer noch in derselben Sitzhaltung.

Er sah mich an und ich sah ihn an, aber keiner von uns Beiden sagte auch nur ein Wort.

So ging das etwa fünf Minuten, dann hielt ich es nicht mehr aus.

„Komm schon, sag etwas!“

Doch anstatt etwas zu sagen zog er mich zu sich aufs Bett und küsste mich.

Anstatt darüber nachzudenken was gerade passierte schloss ich die Augen und erwiderte seinen Kuss.

Ich wusste nicht wie lange wir einfach nur ineinander verschlungen dasaßen und uns mit Küssen und Berührungen liebkosten bis mir die Tränen in die Augen stiegen.

Ich wusste, dass ich ihn morgen für unbestimmte Zeit verlassen musste und diese Gewissheit machte mich trauriger als alles andere was mir durch den Kopf ging.

Er musste gefühlt haben wie ich weinte denn er drückte mich fest an seine Brust und legte die Lippen an mein Ohr.

„Ich werde warten, egal wie lange es dauert.“

Auch wenn er nur flüsterte war seine Stimme kraftvoll und sanft, was mir eine Gänsehaut auf die Haut zauberte.

„Danke, vielen Dank Vincent.“

Ich schmiegte mich an seine starke Brust und schloss die Augen um ihn besser spüren zu können.

Seine Hand strich zärtlich über meinen Rücken und seine Lippen liebkosten meinen Hals.

Ein leises und wohliges Seufzen entfuhr mir und ich presste mich an ihn.

Sein heißer Atem auf meiner Haut fühlte sich so gut an und nun wurde mir eines klar.

Ich hatte mich seit ich ihn kannte, nur für ihn aufgehoben.

Kapitel 03

Kapitel 03
 


 

Die Morgensonne kitzelte mich wach und ließ mich langsam die Augen öffnen.
 

Langsam richtete ich mich auf und blickte mich in dem Raum um.
 

Vincent war nicht mehr da,
 

also stand ich langsam auf und tapste zunächst ins Bad.
 

Als ich unter der Dusche stand,
 

vermischte sich das warme Wasser mit meinen Tränen.
 

Mein Gott was war bloß los mit mir?
 

Es war Jahre her, dass ich geweint hatte und jetzt?
 

Jetzt heulte ich wie ein kleines Mädchen das ein Spielzeug nicht bekommt.
 

Und wieso das Ganze?
 

Weil mein Vater alles kaputt machen musste...
 

Ich stellte das Wasser aus und trat aus der Kabine,
 

trocknete mich ab und zog mich um und verließ das Bad.
 

Ich hätte nie gedacht,
 

dass eine Nacht alles verändern würde.
 

Auch wenn nichts passiert war, ich hatte mich verliebt, unsterblich verliebt.
 

Ich packte meine sieben Sachen zusammen und zog die Tasche zu.
 

Hinter mir hörte ich wie die Schlafzimmertür ins Schloss viel.
 

Als ich mich umdrehte,
 

stand er bereits vor mir und ich blickte zu ihm auf.
 

„Guten Morgen“, murmelte ich sehr leise und er nickte nur leicht.
 

„Du wirst wiederkommen, richtig?“
 

„Natürlich, sobald ich weiß was ihn so aufregt. Danke für alles Vincent.“
 

Wieder nickte er nur und küsste mich flüchtig, aber ebenso zärtlich auf die Stirn.
 

Ich lächelte leicht zu ihm auf und verließ dann das Haus.
 


 

Die Sonne ging gerade unter als ich Wutai betrat und ich wurde immer nervöser.
 

Was auch immer er wollte, es war besser wichtig, ansonsten würde ich meinem Vater eigenhändig den Kopf abreißen.
 

Der Palast kam schon in Sicht und ich beschleunigte meinen Schritt.
 

Ich passierte die Wachen und noch einige meiner Meinung nach unnötige Räume,
 

ehe ich vor dem Arbeitszimmer meines Vaters stand und an den Rahmen der Schiebetür klopfte.
 

Als er das Zeichen gab einzutreten schob ich die Tür beiseite und ging hinein.
 

Sein Blick verriet nichts Gutes, doch ich ließ mich nicht einschüchtern und setzte mich in den Sessel im Zimmer sinken.
 

„Worum geht’s?“
 

„Du bist jetzt achtzehn, Yuffie.“
 

„Schön, dass dir das klar ist, dann sollte ich ja wohl auch in der Lage sein, zu verreisen.“
 

„Jetzt nicht mehr“
 

„Wie meinst du das?“
 

„Yuffie, du bist die Erbin Wutais, es ist an der Zeit, dass du heiratest.“
 

„HEIRTATEN?!“
 

Ich sprang auf und hoffte sehnsüchtig,
 

dass er anfangen würde zu lachen und sagen würde,
 

dass er mich hereingelegt hatte,
 

aber nichts dergleichen geschah.
 

„Du willst ernsthaft, dass ich heirate?! I...ich kann nicht heiraten!!“
 

„Natürlich kannst du und du wirst. Das ist mein letztes Wort, Yuffie.“
 

„Aber..“
 

„Mein letztes Wort!“
 

Es war das erste Mal seit Jahren,dass ich mir nicht zu helfen wusste,
 

doch ehe ich lange überlegte stürmte ich aus dem Raum und lief in mein Zimmer.
 

Ich schloss die Tür ab und verstärkte dies noch indem ich einen Stuhl unter die Klinke stellte.
 

Nun wusste ich wieder,warum es mir so wichtig gewesen war,
 

dass ich eine „normale“ Zimmertür hatte.
 

Diese Schiebetüren waren viel zu leicht aufzubrechen.
 

Als nächstes Griff ich eine Tasche aus dem Schrank,
 

öffnete sie und packte meine Sachen.
 

Auch wenn ich nicht wusste wo ich nun hin sollte ich musste hier weg und zwar schnell.

Kapitel 04

Kapitel 04
 


 

Der nächste Schock ereilte mich, als ich das Fenster öffnen wollte.
 

Auch wenn ich inständig hoffte,
 

dass es nur klemmte wurde ich enttäuscht.
 

Es war abgeschlossen.
 

„Verdammt“, murmelte ich und sank erneut auf mein Bett.
 

„Das kann doch nicht wahr sein...“
 

Ich starrte zu Boden und mir wurde mehr denn je klar,
 

dass eine Prinzessin in einem goldenen Käfig gehalten wurde.
 

Ich war verzweifelt, verzweifelter denn je.
 

Nachdem ich den Schock überwunden hatte schlich ich zur Tür,
 

entfernte den Stuhl und schloss sie auf.
 

Als ich sie öffnete starrte ich auf die breite Brust eines Wachmannes.
 

Langsam hob ich den Blick um ihn ansehen zu können.
 

„Euer Vater und euer Verlobter wünschen euch zu sehen, Prinzessin.“
 

„Ich bin nicht verlobt“ ,murmelte ich nur leise in mich hinein.
 

Den Wachmann schien meine verkrampfte Haltung nicht zu interessieren,
 

er packte mich und schleifte mich durch die Gänge und Säle bis er vor einer der vielen Schiebetüren stehen blieb und klopfte.
 

Ein leises „Ja“ Drang durch das dünne Material und die Tür wurde aufgeschoben.
 

Ohne eine Vorwarnung wurde ich hinein geschubst und die Tür hinter mir schloss sich erneut.
 

Ich hob den Blick und sah meinen Vater und noch jemanden,
 

den ich in meinem Leben noch nie zuvor gesehen hatte.
 

„Yuffie, komm näher!“
 

Ich senkte den Blick und gehorchte, was blieb mir auch schon anderes übrig.
 

„Das ist dein zukünftiger Mann, sein Name ist Nobu.“
 

„Es freut mich euch kennen zu lernen, meine Prinzessin.“
 

Das blanke Entsetzen stand mir ins Gesicht geschrieben.
 

Ich hatte bereits von diesem Mann gehört,
 

er war ein erfolgreicher Geschäftsmann in Wutai.
 

Und er war alt, zumindest aus meiner Sicht.
 

Soweit ich wusste war er vor einigen Monaten vierzig geworden.
 

Er grinste auf mich herab,
 

ein perverses, wollendes Grinsen und mein Blick verhärtete sich.
 

„Ehe ich ihn heirate werfe ich mich den Wölfen zum Fraß vor.“
 

Ich konnte das blanke Entsetzen in den Augen meines Vaters sehen,
 

doch dies war mir im Moment vollkommen egal.
 

„Ich bin bereits in jemand anderen verliebt, Vater.
 

Und ich lasse mir mein Leben von niemanden, erst recht nicht von dir, kaputt machen!!“
 

Es herrschte eine Weile Stille, ehe mein angeblicher Verlobter laut anfing zu lachen.
 

„Wer hätte gedacht, dass so viel Temperament in so einem kleinen Körper stecken kann?“
 

Von dem harten, fast drohendem Blick den ich aufgesetzt hatte war nicht mehr als totale Verwirrung übrig geblieben.
 

„Ich freue mich schon sehr auf die Hochzeit, mein lieber Godo“
 

Dann verließ er lachend den Raum.
 

In meiner Verwirrung hatte ich nicht bemerkt wie mein Vater sich mir genährt hatte und ausholte.
 

Es war eher das Geräusch und nicht der Schmerz seiner Ohrfeige der mich aufschrecken ließ.
 

Der Schmerz ereilte mich erst später und ich legte mechanisch die Hand an meine Wange.
 

Es war das erste Mal das er mich geschlagen hatte und ich wusste, dass sich jetzt alles ändern würde, wenn ich nicht schnell etwas unternehmen würde.
 

Ich blickte in das vor Zorn rot angelaufene Gesicht meines Vaters, der die Hand noch immer hoch erhoben hatte.
 

„Geh jetzt in dein Zimmer und bleib dort.“
 

Seine Stimme war leise und beherrscht,
 

doch ich konnte spüren, wie wütend er war.
 

Ohne groß nachzudenken lief ich hoch und verrammelte mich in meinem Zimmer.
 

„Vincent“, hauchte ich während Tränen über meine Wangen liefen.
 

Ich versenkte den Kopf in meinem Kissen und schlief irgendwann aus Erschöpfung ein.

Kapitel 05

Kapitel 05
 

Die Sonne war noch lange nicht aufgegangen,

doch ich hatte keinen Schlaf mehr gefunden.

Es hatte eine Weile gedauert bis ich meine Gedanken endlich geordnet beisammen hatte.

Aber jetzt war ich ruhig, ruhig genug um einen Fluchtweg zu finden.

Meine Fenster waren verriegelt,

die Eingänge bis aufs kleinste Detail bewacht und selbst die Geheimgänge waren verschlossen worden.

Kein Ausweg, keine Chance zur Flucht.

Zumindest schien es so.

Drastische Situationen erforderten drastische Maßnahmen und so nahm ich die Tasche,

welche noch immer gepackt unter meinem Bett stand und schleuderte sie mit aller Kraft durchs Fenster.

Die Tasche blieb in einem Baum hängen und ich kletterte auf die Fensterbank.

Es waren etwa zehn Meter, zu gefährlich zum springen, aber hatte ich denn eine andere Wahl?

Ich sah zu meiner Tasche, die im Baum hing.

Mit Sicherheit war sie nicht so schwer wie ich, aber ich musste es einfach probieren.

Ich atmete tief ein, aus und sprang ohne weiter darüber nachzudenken.

Der Schmerz fuhr mir durch die Glieder als ich auf einem der Äste landete.

Eigentlich sollte ich darin geübt sein so etwas schmerzfrei durchzuführen,

tja ich war wohl etwas aus der Übung.

Ich warf mir die Tasche über die Schulter und kletterte den Baum hinab,

dann schaute ich erneut zum Palast.

Es war noch immer alles still und dunkel.

„Du solltest wissen, dass du so etwas nicht mit mir machst, Vater.“

Und so rannte ich los, ohne auch nur nachzudenken wusste ich, wo mein Weg mich hinführen würde.

Und ich war mir sicher, dass ich schon bei Sonnenaufgang dort sein würde.
 

Und ich sollte Recht behalten.

Die Sonne war gerade aufgegangen und ich konnte schon die Stadtmauer sehen.

Ab dort war mir klar, dass ich in Sicherheit war, denn bald würde ich jemanden wiedersehen, der mich beschützen würde egal was auch passierte.

Das hatte er schließlich versprochen.

Ich begann zu laufen und dann zu rennen, um einfach wieder bei ihm zu sein.

Auch wenn ich nicht lange weg gewesen war, wollte ich einfach nur noch zu ihm um mich geborgen und behütet zu fühlen, um endlich wieder glücklich zu sein und um mein Leben wieder leben zu können.
 

Es dauerte nicht lange bis ich die Stadt erreicht und das Haus Vincents gefunden hatte.

Langsamen Schrittes ging ich zur Tür und seit ich Wutai heute Nacht verlassen hatte kamen mir nun erstmals Zweifel.

Was wenn er vielleicht nur mit mir gespielt hatte?

Wir waren eine Nacht zusammen gewesen.

Konnte ein Mann, der so lange niemanden an sich ran gelassen hatte, sich in einer Nacht verlieben?

Ich war schon lange in ihn verliebt gewesen, schon damals während Meteor drohte die Welt zu zerstören.

Ich versuchte die Zweifel einfach wegzuwischen und klingelte.

Es dauerte eine Weile, doch dann öffnete er die Tür und blickte auf mich herab.

Die Überraschung war förmlich in seinen Augen abzulesen und ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen.

„Du hättest wohl nicht so früh mit mir gerechnet, hm?“

Er schüttelte den Kopf leicht und ließ mich eintreten.

„Was wollte dein Vater?“

Mir war klar, dass er ein Recht darauf hatte es zu erfahren, dennoch viel es mir sehr schwer darüber zu reden.

Und ich wusste, dass er dies merkte.

Also nahm er meine Tasche, führte er mich ins Wohnzimmer und setzte sich neben mich auf die Couch.

Er schwieg und wartete geduldig, bis ich meine Stimme endlich wiederfand und anfing zu erzählen.

Kapitel 06

Kapitel 06
 

Noch nie war es mir so schwer gefallen über etwas zu reden.

Immer wieder musste ich innehalten, weil ich es selbst kaum glauben konnte.

Immerhin war es mein Vater, der beinahe mein Leben vollkommen zerstört hätte.

Endlich hatte ich die ganze Geschichte zu Ende erzählt und sah zu Vincent auf.

Seine Mimik war ruhig wie immer, doch in seinem Inneren schien er nicht so ruhig zu sein.

Das vermutete ich zumindest, denn in seinem Blick lag etwas, was ich bisher noch nie gesehen hatte.

Er blieb still und sah mich an, als würde er darauf warten, dass ich weitererzähle.

Aber mir war klar, dass er wusste, dass ich fertig war.

Es waren nur Sekunden die wir Beide schwiegen, aber es kam mir vor wie Stunden.

Endlich begann er zu sprechen.

„Sie werden dich suchen.“

Ich senkte den Blick und nickte.

„Ja, das werden sie wahrscheinlich.“

Er drückte mich an sich und ich sah zu ihm auf.

Sein Blick war in die Ferne gerichtet und ich hätte zu gern gewusst, woran er dachte.

Jedenfalls schien es wichtig zu sein, denn seine Miene hatte sich verhärtet.

Ich beschloss die Augen etwas zu schließen und ihn denken zu lassen.

Doch ehe ich mich versah, war ich bereits eingeschlafen.

Das einzige was ich noch mitkriegte, war wie er mich hochnahm und ins Bett brachte.
 

Am Nächsten Morgen wurde ich von lauten Geräuschen aus dem Wohnzimmer geweckt.

Ich richtete mich langsam auf und sah mich schlaftrunken im Zimmer um.

Vincent war nicht da, weshalb ich folgerte, dass die Geräusche von ihm stammen,

wohl doch nicht immer so leise und leichtfüßig wie ich dachte.

Langsam schlich ich die Treppe hinunter und sah, was das Geräusch verursacht hatte.

Meine Augen weiteten sich und ich wich zurück.

„Shit“ , murmelte ich.

Vincent stand von Soldaten aus Wutai umringt an der Wand.

Einige von ihnen drehten sich zu mir um und kamen näher.

Vincent bedeutete mir wegzulaufen, obwohl er ziemlich in Schwierigkeiten steckte.

Ich blieb wo ich war und rührte mich nicht.

Auch wenn ich wusste, dass Vincent allein klar kam wollte ich nicht weglaufen.

Einer der Soldaten blieb vor mir stehen und verneigte sich flüchtig.

„Wir sind hier um euch zurück nach Wutai zu bringen, Prinzessin.“

„Zu schade, dass ich daran nicht interessiert bin. Das könnt ihr meinem Vater gern ausrichten.“

Er starrte mich verständnislos an, sicher hatte er noch nie jemanden rebellieren sehen.

Dann packte er mich beim Arm und versuchte mich Richtung Ausgang zu zerren,

doch so einfach würde ich es ihm nicht machen.

Ich entzog ihm meine Hand und wich zurück.

Mir war klar, dass ich keine Angst haben brauchte, dennoch fühlte ich mich ein unwohl.

Vincent schien verändert, er versuchte nicht einmal sich zu wehren.

Plötzlich wurde mir klar, was er vorhatte.

„Dummkopf“, dachte ich.

„Was auch immer man euch erzählt hat, es ist nicht war. Ich bin aus freien Willen hier!“

Allerdings schienen sie mir gar nicht zuzuhören.

„Es tut uns wirklich leid, Prinzessin, aber anscheinend seid ihr nicht bei Sinnen.“

Ich sah ihn überrascht an und das letzte was ich spürte,

war ein Schlag auf den Hinterkopf, ehe ich besinnungslos zu Boden fiel.
 

Was danach geschah wusste ich nicht, allerdings wachte ich in einem großen Tatamibett auf.

Ich richtete mich auf und sah mich in dem Zimmer um.

Vielleicht lag es an dem Schlag auf den Kopf aber ich brauchte einige Zeit um zu verstehen, dass ich mich in meinem eigenen Zimmer befand.

Der erste Gedanke der mir durch den Kopf ging, war Vincent.

Was hatten sie mit ihm gemacht als ich bewusstlos war?

Er hätte sich ohne weiteres wehren können,

aber irgendetwas sagte mir, dass er es nicht getan hatte.

Denn hätte er es getan, wäre sein Spiel aufgeflogen und sie hätten ihn nicht nach Wutai gebracht.

„Vincent, du Idiot.“ murmelte ich.

Wieso war mir nur so spät klar geworden was er vorhatte?

Vielleicht hätte ich ihn davon abhalten können.

Hätte ich vorher bemerkt, dass er eine Entführung vorspielte, um mit nach Wutai zu kommen, hätte ich verhindern können, dass er mit hineingezogen wird.

Nicht er war der Idiot, ich war die Idiotin.

Ich hatte einfach nicht schnell genug reagiert.

Langsam und mit Kopfschmerzen stand ich auf und ging zur Tür.

„Verschlossen, verdammt“

Langsam aber sicher gingen wir die Ideen aus, wie ich entkommen konnte.

Das Fenster, durch das ich zuvor getürmt war, war repariert und vergittert worden.

Für gewöhnlich war ich ein optimistischer Mensch,

aber nun musste ich mir eingestehen, dass ich ganz schön in der Klemme saß.

Egal wie sehr ich mich auch umsah, es gab keinen Ausweg, das einzige was ich tun konnte, war warten und hoffen, dass ich jemanden überlisten konnte um zu fliehen.

Kapitel 07

Kapitel 07
 

Die Stunden vergingen und meine Angst wuchs.

Angst um Vincent,

Angst vor dem, was man nun mit ihm machen würde,

Angst um sein Leben...

Doch am meisten hatte ich wohl Angst, vor der Angst.

Unruhig schlich ich in diesem verdammten Zimmer herum,

in dem ich mich noch vor gar nicht langer Zeit sehr wohl gefühlt hatte.

Als ich jedoch Schritte hörte, verharrte ich in meiner Bewegung.

Die Schritte wurden lauter und in dem Moment sah ich meine Chance.

Ich versteckte mich hinter der Tür und hoffte inständig,

dass der oder diejenige die Tür nicht so aufreißen würde,

denn das könnte Schmerzhaft werden.

Das Schloss wurde herumgedreht und die Klinge herunter,

langsam wurde die Tür geöffnet und schon fast vorsichtig trat eines der Dienstmädchen herein.

„Jackpot“, dachte ich und ehe die Arme sich versah,

war ich auch schon durch die Tür verschwunden.

Als sie sich wieder gefasst hatte, konnte ich noch hören,

wie sie nach den Wachen rief und kurz darauf laute und donnernde Schritte.

Ich wusste nicht wie, aber in diesem Moment begann ich noch schneller zu rennen,

als ich es schon tat.

Der Ausgang des Palastes rückte immer näher und näher,

doch als ich schon fast das Tor erreicht hatte wurde mir der Weg versperrt.

„Vater“, hauchte ich kaum hörbar und wich instinktiv einen Schritt zurück,

als er nach mir greifen wollte.

„Yuffie Kisaragi, ich denke es ist besser für alle, wenn du zurück auf dein Zimmer gehst.“

Seine Miene war kalt und hart und ich denke dieser Anblick machte mich wütend,

schließlich war ich es die litt, seine eigene Tochter.

Ich war es, die er leiden ließ und das absichtlich.

„Geh mir aus dem Weg!“

Anscheinend überrascht über meinen Ton veränderte sich sein Blick in vollkommene Verwirrtheit.

Leider hielt dieser Zustand nicht lange an und er versuchte erneut nach mir zu greifen.

Ich wich wieder zurück und hörte die Schritte hinter mir lauter werden.

Nicht mehr lange und die Wachen würden ebenfalls hier auftauchen und dann wäre meine Chance vertan.

„Fahr doch zur Hölle, Godo.“

Innerlich war ich am feiern über diesen gelungen dramatischen Auftritt,

doch viel Zeit blieb mir wie gesagt nicht, also ließ ich den geschockten alten Mann dort stehen und rannte zum Tor.

Wenn dieses verschlossen war, würde ich das Tageslicht wohl wirklich nur noch durch die vergitterten Fenster meines Zimmers sehen.

Aber ich hatte Glück, das Tor war offen und ließ sich mit etwas Kraftaufwand ohne weitere Probleme aufstoßen.

Die Sonne blendete mich zunächst, doch Zeit mich an das grelle Licht zu gewöhnen hatte ich nicht.

Also rannte ich blind weiter, in der Hoffnung nirgendwo gegen zu laufen.

Anscheinend war heute mein Glückstag, denn bis sich meine Augen endlich erholt hatten,

war ich ohne Verletzung davon gekommen und das will bei Yuffie Kisaragi was heißen.

Leider wurde ich noch immer verfolgt, also rannte ich in den Wald,

in der Hoffnung, dass sie mich in zwischen den Bäumen irgendwo verlieren würden.

Immerhin war ich eine Ninja, es konnte also nicht so schwierig sein,

eine Horde Wachen loszuwerden, die den ganzen Tag nichts anderes taten,

als Karten spielen und zu trinken.

Als ich einen Ast sah, der ungefähr in meiner Höhe war,

zögerte ich nicht lange und sprang auf diesen.

Von dort aus kletterte ich höher und sprang in den Baumkronen von Baum zu Baum.

Ich wusste zwar, dass ich mich wahrscheinlich wieder verletzen würde,

aber in diesem Moment dachte ich an nichts anderes als Vincent.

Nach gefühlten Stunden hielt ich inne und setzte mich auf einen der Äste.

Ich wusste nicht wie lange ich gerannt war, aber ich war schrecklich außer Atem.

Um mich herum war alles still, endlich hatte ich sie abgehängt.

Nun musste ich nur noch heraus finden, wo sie Vincent gefangen hielten.

Ich ging stark von der Tamblin Festung aus, allerdings war es schon eine Meisterleistung dort hinein zu kommen.

Geschweige denn sich dort zurecht zu finden.

Früher hatte ich viel Zeit dort verbracht, also war letzteres das geringere Problem.

Die große Frage war nur, wie kam ich dort herein, ohne vermutlich auch eingesperrt zu werden, weil ich weggelaufen war?

Kapitel 08

Kapitel 8
 

Gefühlt saß ich länger als eine Stunde in dieser Baumkrone,

in Wirklichkeit waren es aber nur einige Minuten.

Ich beobachtete wie die Wachen vor der Tür patrouillierten und sich skeptisch umsahen.

Eine Möglichkeit wäre es, von oben hinein zu steigen, aber dafür hätte ich nur einen Versuch und wenn dieser missglückte, wäre ich dran.

Aber hatte ich überhaupt eine andere Wahl?

Ehe ich mich versah hatte ich auch schon zum Sprung angesetzt und stieß mich von einem der Äste ab.

Ich betete, dass die Wachen mich nicht gesehen hatten,

aber das war mir in dem Moment egal, als ich auf der anderen Seite der Mauer aufkam.

Ein stechender Schmerz durchzuckte mich, welchen ich aber gekonnt ignorierte und loslief.

Vincent war unglaublich stark, sicher würden sie ihn tief im Inneren der Festung halten.

Also schlich ich immer weiter, versteckte mich in den Schatten, schlich von Wand zu Wand und tastete mich in der Dunkelheit vor.

Ständig hörte ich Schritte und Geräusche von Waffen, welche an Wänden und dem Boden schabten.

Auch wenn diese Geräusche mich nervös machten, war ich zu aufgeregt, um inne zu halten.

Auch wenn es sich nur um einige Tage gehandelt hatte, war Vincent mittlerweile das wichtigste in meinem Leben.

Ich konnte ihn unmöglich im Stich lassen und so trieb es mich weiter zu den Zellentrakten.

Alles hier war still, abgesehen von den Tropfen die sich ihren Weg von der Decke zum Boden suchten und dort mit einem leisen, schallenden Ton zerschellten.

Zum ersten Mal seit ich in diese Festung eingedrungen war, kamen mir Worte über die Lippen.

„Vincent??“, Ich sprach nicht laut, dennoch hörte es sich an, als würde ich schreien.

Sofort schloss ich meinen Mund wieder, aus Angst die Wachen hätten mich gehört.

Doch dann vernahm ich ein leises und gequältes Stöhnen von weit hinten.

„Vincent!“, fuhr es mir durch den Kopf und ehe ich nachdachte, begann ich zu rennen.

Ich blieb vor der besagten Zelle stehen und konnte meinen Augen nicht trauen.

Der große, starke Vincent Valentine saß angekettet in einer Ecke des Steingebildes.

Blut rann ihm übers Gesicht und färbte seine ohnehin rote Kleidung noch dunkler.

Soweit ich seinen Blick sehen und deuten konnte, war er leer und trüb und seine Haut schien noch blasser als sonst zu sein.

„V...Vincent“, ich taumelte einen Schritt zurück, ehe ich mich förmlich auf die Gittertür stürzte.

„Vincent!“

Ganz langsam hob er den Blick und sah mich mit leerem und geschwächtem Blick an.

Ich sah wie seine Lippen sich bewegten, doch kein Ton kam heraus.

War er wirklich so geschwächt worden?

Was hatten diese Mistkerle ihm nur angetan?

„Keine Sorge, ich hol dich schon hier heraus...“

Wieder formten seine Lippen etwas, doch leider hatte ich zu spät bemerkt, dass es ein „Vorsicht“ war.

Ich wurde gepackt und an die kalte, feuchte Wand gepresst.

Die Wachen starrten mich eine Weile an, ehe sie wohl erkannt hatten wer ich war.

„Gebt dem König Bescheid, dass wir seine Tochter gefunden haben.“

Kapitel 09

Kapitel 9
 

Ich versuchte alles, um mich zu wehren, aber ich war einfach nicht stark genug.

Erbarmungslos und grob zogen sie mich wieder ins Freie und von dort aus, hinaus aus der Festung. Ich hatte schon wieder versagt, wieso konnte ich nicht einmal etwas richtig machen? Ich konnte Vincent nicht helfen und was alles noch schlimmer machte,

ich wusste, dass er verletzt war. Und er musste stark verletzt sein, denn sonst hätte er nicht so auf mich gewirkt. Was passierte, nachdem man mich hinausgeschleppt hatte wusste ich nicht mehr genau, viel zu sehr waren meine Gedanken bei ihm.

Ich fasste erst wieder einen klaren Gedanken, als ich sehr liebevoll auf die Knie geworfen wurde. Ich hob den Blick und starrte direkt in die dunklen und zornigen Augen meines Vaters. Auf der einen Seite war ich ebenfalls voller Zorn und hätte ihn am liebsten angegriffen, aber auf der anderen hatte ich auch Angst, mich zu rühren.

„Vater..“

„Sei still!!“, ich zuckte zusammen und sah wieder still zu ihm auf.

Dann öffnete sich eine Tür und unsere beiden Blicke richteten sich dorthin.

Ein Dienstmädchen kam herein, dicht gefolgt von einem weiterem.

„Wir sind soweit, Majestät.“ Beide sprachen im Chor, so etwas hab ich schon immer gehasst. Aber noch mehr hasste ich, in diesem Moment, dass ich nicht wusste, wovon sie redeten. Mein Vater war keine große Hilfe, er nickte nur und verließ den Raum.

Die beiden Frauen kamen auf mich zu und halfen mir auf die Beine.

Die eine begab sich zu einem großen Schrank und öffnete diesen.

Als ich dessen Inhalt sah, stand ich kurz davor umzukippen.

Ein langes, weißes Kleid hing fein säuberlich darin. Mal abgesehen davon, dass ich es hasste Kleider zu tragen, kam mir dieses, wie mein persönlicher Albtraum vor.

„My Lady, es wird Zeit sich fertig zu machen, immerhin ist doch heute Euer großer Tag.“

Nachdem sie diesen Satz beendet hatte, reagierte mein Körper ehe ich nachdachte.

Ich sprang auf und riss das Kleid vom Bügel, schmiss es zu Boden und fing an zu schreien.“Großer Tag?! Das ist kein großer Tag!! Das ist das Ende meines Lebens!!“

Die Beiden Frauen sahen mich mit riesigen Augen an.

Ich versuchte ihre Blicke zu deuten, zum einem empfanden sie Mitleid, zum anderen wohl auch Erstaunen, über mein Reagieren. Langsam aber sicher fassten sie sich wieder und versuchten ebenfalls mich zu beruhigen, was ihnen nicht wirklich gelang.

Letztlich sahen sie nur noch eine Möglichkeit und gaben mir Beruhigungsmittel.

Natürlich hatte man mich vorher nicht gefragt, aber das war ich in letzter Zeit ja gewohnt.

Ist ja nicht so als hätte man mich gefragt, ob ich diesen Kerl heiraten wollte

oder als hätte man mich gefragt, ob ich damit einverstanden war, das Vincent eingesperrt und wie ein Tier behandelt wurde.

Ich ließ mich einfach auf einen Stuhl setzen und zurechtmachen. Danach wurde ich in Ruhe gelassen, allerdings nur, um mich wieder zu sammeln und vor diesen gottverdammten Altar zu treten. In der Zeit, in der ich allein war, dachte ich viel nach, war es vielleicht nicht doch besser so? Würden sie Vincent dann frei lassen, wenn ich Nobu heiratete? Nein, das würden sie ganz sicher nicht, schließlich könnte er ja etwas weitererzählen, von wegen friedliches, emanzipiertes Urlaubsparadies Wutai.

Aber was blieb mir anderes übrig? Ich war eingesperrt, schon wieder.

Noch dazu war ich wortwörtlich ruhig gestellt, ich fühlte kaum etwas und eben so viel nahm ich noch wahr. Ich wollte meine Niederlage einfach nicht eingestehen, aber, wenn ich es nicht tat, würde ich wohl alles verlieren. Langsam hob ich den Blick und sah mich im Zimmer um. Bunte Geschenke standen auf einem Tisch, sicherlich Hochzeitsgeschenke.

Nur leider, hielt sich meine Freude in Grenzen. Mit großer Mühe stand ich auf und torkelte wortwörtlich zum Fenster. Draußen war ein Riesen Trubel, die Straßen von Wutai waren vollkommen überfüllt und ein jeder starrte gebannt zum Tor des Palastes.

Das Tor, aus dem ich in höchstens einigen Stunden schreiten würde, um einen Mann zu heiraten, den ich weder kannte noch liebte.

Kapitel10

Kapitel 10
 

Die Sonne ging unter und ich hatte das Gefühl, dass mein Leben ihr folgte, wie sie langsam hinter den Bergen von Wutai verschwand.

Als sich die Tür hinter mir öffnete reagierte ich erst, als man mich an der Schulter fasste.

„Mein kleines Mädchen, endlich ist es soweit, jetzt wirst du zur Frau.“

„Plötzlich bin ich wieder dein kleines Mädchen?“

Er schwieg und für einen Moment dachte ich, dass sein Gewissen sich endlich meldete. Doch leider lag ich falsch, er wusste einfach nicht, was er sagen wollte und schob mich stattdessen zur Tür. Ich wehrte mich zwar nicht, aber ich schwor Rache.

Rache für das, was man Vincent angetan hatte, Rache dafür, dass sie mein Leben ruiniert hatten und Rache dafür, dass sie mein Volk, ganz Wutai belogen und ihnen vormachten, ich sei die glücklichste Prinzessin der Welt. Als ich, dicht gefolgt von meinem Vater den Palast verließ, fühlte ich einen Gewissensschlag. All die Leute sahen so glücklich aus, so voller Hoffnung, dass die Thronerbin schon bald vielleicht ein Kind gebären würde.

Automatisch senkte ich den Blick und begann das erste Mal an mir zu zweifeln.

War es wirklich richtig, was ich tat? War ich es meinem Volk nicht schuldig, einen gebürtigen Wutaianer zu heiraten? Hatte ich als Prinzessin Wutais überhaupt das Recht zu lieben? Selbst wenn ich irgendwann Vincent heiraten würde, dann wäre unser Kind, sollten wir denn eines bekommen nicht reinblütig wie mein Vater es immer nannte.

„Stolz auf sein Land zu sein, heißt auch sein Blut nicht mit dem anderer Länder zu vermischen.“ Ich dachte immer es sei Quatsch was er da erzählte, aber nun begann ich ernsthaft zu zweifeln, ob ich es nicht die war, die alles ruinierte und kaputt machte.

Geplagt von diesen Zweifeln ließ ich mich einfach zum Tempel fahren, in dem ich in wenigen Sekunden getraut werden sollte. Gemeinsam betraten wir diesen und als ich meinen tollen Verlobten am Altar stehen sah, fielen mir die Worte wieder ein, die ich schon so oft von Tifa gehört hatte und an die ich immer fest geglaubt hatte. Gib niemals auf, auch wenn es aussichtslos erscheint.

Leise murmelte ich diese Worte vor mir hin, während man mich zum Altar schob. Mein Vater vollzog die Trauung höchstpersönlich, wahrscheinlich um sicherzugehen, dass ich auch brav Ja sage, aber da hatte er sich gewaltig geschnitten.

Ich ballte die Hände zu Fäusten während er sprach, dann drehte er sich zu mir und stellte die Frage, die mein Leben hätte verändern können und die es höchstwahrscheinlich auch getan hätte, wären mir diese Worte nicht wieder eingefallen.

Ich lächelte ihn zuckersüß an und konnte sehen, wie sich auch ein Lächeln in seinem Gesicht abzeichnete. „Eher sterbe ich, als ihn zu heiraten.“ Seit langem hatte ich mich nicht mehr so zufrieden gefühlt, als sein Lächeln ruckartig verschwand und sein Blick sich verfinsterte. „Wie bitte?!“ Und gerade als ich eine weitere patzige Antwort geben wollte ließ ein lauter Knall von Richtung Decke mich aufschrecken und mein Blick blieb sofort an besagter Decke hängen.

Wie ein Kartenhaus im Wind fiel sie ins ich zusammen und ein bekanntes Gesicht tauchte aus dem entstandenen Rauch auf. Mein Blick hellte sich auf, auch wenn ich meinen Augen zunächst nicht trauen konnte. „Vincent!“

Er war am Leben und schien dazu noch völlig unverletzt zu sein. Auch wenn ich die Welt in diesem Augenblick nicht mehr verstand, war ich einfach nur glücklich.

Ich wollte zu ihm laufen, doch eine starke Hand hielt mich fest und presste mich fast zeitlich an den dazu passenden Körper. Von Größe und Statur aus gesehen konnte es kein anderer als Nobu sein. Allerdings war es für mich in diesem Moment eher nervig, als beängstigend. Letzteres wurde es erst, als er mir ein Messer an die Kehle hielt, was ich allerdings auch erst realisierte, als sich Vincents Blick verfinsterte und er nach seiner Waffe griff. „Überlege dir was du tust, Valentine.“ Auch Mein Vater schaltete sich nun ein.

“Nobu! Lass sie sofort los!“, doch anstatt auf den ach so großen König von Wutai zu hören, lachte er nur und setzte mir das Messer noch näher an den Hals.

„Ich bitte vielmals um Verzeihung, eure Majestät, aber jetzt gehört sie mir. Wie ihr schon sagtet, ihr Wort ist heute irrelevant.“ Geschockt sah ich zu meinem Vater, er hatte mich sogar meiner Stimme beraubt, nur für dieses verdammte Land, welches ich auch hätte allein regieren können! Zum ersten Mal zeichnete sich sein Gewissen auf seinem Gesicht ab. Er schien zu realisieren, was er angestellt hatte, super, nützte mir nun auch nichts mehr. Vincent knurrte wütend und ließ die Waffe wieder sinken, allerdings konnte ich in seinen Augen sehen, dass er nach einem anderen Weg suchte, um mich zu retten.

Dies schien allerdings schwieriger zu werden, als ich es mir erhofft hatte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (12)
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Von:  fahnm
2011-06-26T18:21:56+00:00 26.06.2011 20:21
Hammer Kapi^^
Freue mich schon aufs nächste.^^
Von:  fahnm
2011-06-18T19:44:32+00:00 18.06.2011 21:44
Oh Mann.
Ich hoffe Vincent kommt rechtzeitig zur Hilfe.
Von:  fahnm
2011-06-18T19:43:10+00:00 18.06.2011 21:43
Super Kapi^^
Von: abgemeldet
2011-06-03T13:22:15+00:00 03.06.2011 15:22
Wieder ein Klasse Kappi, ich hoffe du machst schnell weiter, bin schon gespannt was als nächstes Passiert.

LG
Von:  Mythika
2011-03-30T22:18:04+00:00 31.03.2011 00:18
ich habe ja erst damit gerechnet, dass vin-vin nicht da ist, dafür aber iwelche ninja aus wutai :x
so like falle ^^
Von:  Mythika
2011-03-30T22:13:38+00:00 31.03.2011 00:13
O___O
40!?
40!!? O_O

...hat godo gesoffen als er diese entscheidung gefällt hat? T.T
also iwie ist es in vielen yuffentines die ich bisher gelesen habe so, dass godo die role des arscheloches übernommen hat x3
hachja. armer godo :o (bei mir ist es nicht anders xD nur zur info :p ~)
Von:  Mythika
2011-03-30T22:07:28+00:00 31.03.2011 00:07
ja was soll man sonst machen? :O
ich glaub ich würd n aufstand bis zum geht nicht mehr machen! :x
Von: abgemeldet
2011-03-08T14:43:13+00:00 08.03.2011 15:43
Einfach Geil, hoffe das es bald weiter geht. Ich Liebe dieses Pair.

LG SilverWolf15
Von:  Mythika
2011-01-29T22:32:29+00:00 29.01.2011 23:32
also wenn ich ehrlich sein soll...
(sollte man zwar immer aber egal!)
dann find ich das zu schnell xD
naja aber wenn die dann noch ärsche treten müssn isses okay x3
bin gespannt~<3

(bei mir kommen se auf ca seite 80 zusammen, marmelade_x3 xD ...)
Von:  Bernsteinseele
2011-01-24T16:39:39+00:00 24.01.2011 17:39
was heißt hier warten? o.ô
Vincent hat mit zu gehen .... so wie Yuffies Vater klang, soll Yuffie zwangsverheiratet werden. dann kann vincent yuffie gleich entführen XD


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