Aufgewacht, angezogen und ab zur Schule. Die sieben Stunden vergingen an diesem Tag beunruhigend schnell, doch das interessierte mich nicht weiter. Wie immer wartete ich vor der Schule auf den Bus und sah mich ein bisschen um, damit die Zeit vielleicht etwas schneller verging.
Gegenüber von den Parkplätzen sah ich, wie drei Jungen, sie waren nicht älter als zehn, ein kleines Mädchen ärgerten. Sie klauten ihre Federtasche und warfen sie über ihrem Kopf jeweils dem anderen zu. Ich ging zu ihnen hinüber, doch es war zu spät um einzugreifen. Das kleine Mädchen fing an zu weinen und rannte auf die Straße. Nur noch diese trennte uns.
Woher kannte ich diese Situation? Woher?
Plötzlich wurde ich von einem lauten Hupen aus meinen Gedanken gerissen. Ein großer Wagen fuhr genau auf das Mädchen zu.
Die Jungen riefen aufgeregt: "Renn! Renn doch weg!!"
Doch das Mädchen rührte sich nicht.
Dann ertönte nur noch das Quietschen der Autoreifen und ein Schrei. Mir wurde schwarz vor Augen, aber ich spürte keine Schmerzen. Ich sah noch einmal auf. Sie stand da. Das Mädchen stand und heulte.
Sie lebte.
Ein leichtes Lächeln zierte meinen Mund und ich schloss meine Augen. Ich wusste, dass mein Leben vorbei war. Ich hatte nur noch zu warten. Ich dachte daran, dass ich nun keinen meiner Liebsten wiedersehen werde.
Diese Gedanken konnte ich jedoch nie mehr zu Ende führen.
Es war vorbei.
Ihr fragt euch wie diese Geschichte entstehen konnte, wenn ich nicht mehr bin?
Nun … der Tod ist nicht das Ende.
Vor allem nicht für die Sünder, die ihr Leben leben, wie sie es für richtig halten.
Doch ist genau das der richtige Weg.
