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Das Leben geht ungeahnte Wege

Die Präsidententochter und der Soldat
von

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Entführt

Die Sonne begann am bereits am Himmel zu versinken und die Grillen stimmten ihr Lied an. Ein leichter Wind fuhr durch die Gräser der Wiesen, die die Landstraße säumten über die Ashley vorsichtig ihren Wagen lenkte. Obgleich sie ihren Führerschein schon ein Jahr hatte, so fuhr sie doch immer sehr vorsichtig. Sie wollte in gar keinem Fall einen Unfall riskieren und somit ihren Führerschein. Eines der wenigen Dinge der Freiheit, die ihr Vater ihr gewährte. Aber wahrscheinlich auch nur, damit sie auf das von ihm ausgesuchte College gehen konnte. Obgleich sie sich dort nicht wohl fühlte, wäre sie doch lieber dort geblieben, als nach Hause zu ihren Eltern nach Washington zu fahren. Dort würde es ätzend langweilig werden. Nicht aus dem Haus zu können, ohne Begleitschutz, keine noch so kleine Party und auch keine wirklichen Freunde. Wie sollte man die auch haben, wenn man nie wirklich aus dem Haus kam? Das war auch schon vor der Ernennung ihres Vaters, Henry Graham, zum Präsidenten so gewesen. Sie war immer nur sein kleines Prinzesschen gewesen, war immer bewacht und behütet worden. Und das viel zu viel. Ashley war nun weiß Gott nicht sehr abenteuerlustig, aber etwas mehr Aufregung hätte sie sich schon gewünscht. Und vor allem einen Freund. Ashley war nun wirklich nicht hässlich, ganz im Gegenteil. Sie war durchschnittlich groß, von Natur aus sehr schlank und hatte blonde, halblange Haare und hellbraune Augen. Und auch ihre Oberweite war zwar nicht überdimensioniert, aber doch recht üppig. Nein, über mangelnde männliche Aufmerksamkeit hatte sie sich noch nie beschweren können. Doch egal mit wem sie je nach Hause gekommen war, ihr Vater hatte ihn niemals akzeptiert. So war sie noch immer unbefleckt und das mit siebzehn! Wahrscheinlich würde sich das erst ändern, wenn sie endlich achtzehn geworden war, erwachsen vor dem Gesetzt und ihr eigenes Leben leben konnte.

Als sie in den Wald kam, bemerkte sie plötzlich ein blinkendes Licht mitten auf der Fahrbahn. Sie drosselte sofort die Geschwindigkeit und fuhr langsam darauf zu. Erst, als das Licht ihrer Autoscheinwerfer die rot-weißen Balken berührte, erkannte sie, dass es eine Straßensperre war. Aber wieso? Es gab hier keine Brücken, keine Abhänge und die Straße war vor einigen Monaten noch völlig in Ordnung gewesen. Außerdem war es eine Hauptstraße. Also wieso war sie abgesperrt. Ashley schaltete den Motor ab und stieg aus dem Auto aus. Irgendetwas stimmte da doch nicht. Sie sah sich um, konnte aber nirgends etwas entdecken.

Plötzlich legte sich von hinten ein Arm um ihren Hals und sie wurde an einen sehr kräftigen Körper gepresst, während eine Hand ihr einen Lappen vor Mund und Nase drückte, der mit irgendetwas sehr stark riechendem getränkt war.

Chlorophorm! Ashley versuchte sofort den Atem anzuhalten, aber durch den Schreck japste sie weiter nach Luft und ehe sie sich versah, wurde ihr schwarz vor Augen.
 

Das nächste, was Ashley wahr nahm, war das Brummen eines Motors und dumpfe Stimmen. Und schreckliche Kopfschmerzen. Wohl eine Nachwirkung des Chlorophorm. Wo war sie? Sie schlug vorsichtig die Augen auf, konnte aber dennoch nichts als Schwärze erkennen. Sie lag auf der Seite und spürte jetzt, da sie versuchte sich zu bewegen, dass sie an Händen und Füßen gefesselt war. Erst allmählich begann ihr Verstand diese Informationen zu verarbeiten und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Sie wurde entführt! Nackte Panik begann sich ihrer zu bemächtigen und sie versuchte sich aufzurichten. Doch sie konnte sich so gut wie gar nicht rühren. Nicht nur durch die Fesseln, sondern auch da sie in einem sehr engen Raum zu liegen schien, der so gut wie gar keine Bewegungen zuließ. Das Brummen eines Motors war zu hören und erst jetzt bemerkte sie das leichte Schaukeln. Sie war offensichtlich in einem Kofferraum gefangen. Verzweifelt versuchte sie ihre Panik nieder zu kämpfen. Sie lauschte auf ihre Umgebung und auf die Männerstimmen, die aus dem Wageninneren drangen. Zwei, oder mehr Männer. Doch sie waren zu gedämpft, als dass Ashley verstehen konnte, was sie sagten. Wer waren die Typen? Und was wollten sie von ihr? Wieder stieg nackte Angst in ihr auf, als sie sich ausmalte, was diese Typen alles mit ihr vorhaben könnten.

Plötzlich spürte sie, wie der Wagen langsamer wurde und schließlich ganz anhielt. Kurz darauf hörte sie, wie sich die Türen öffneten und sich schwere Schritte ihr näherten. Dann wurde der Kofferraum geöffnet. Ashley krümmte sich vor Angst zusammen und starrte panisch den kräftigen Mann an, der vor ihr stand. Er war mindestens noch einen Kopf größer als sie – und sie war nicht gerade klein - und unheimlich muskulös. Ein roter Militärbarett bedeckte sein Strohblondes Haar und auch sonst war seine Kleidung wie die eines Soldaten. Was Ashley aber noch viel mehr Angst machte, war sein Gesicht. Ein kalter, berechnender Ausdruck lag auf ihm und eisblaue Augen blickten unendlich kalt auf sie herab. Auf seiner linken Gesichthälfte zog sich eine markante Narbe von seinem Kinn an, über seinen Mund bis über sein linkes Auge, was ihm zusätzlich etwas sehr grimmiges verlieh.

Ashley versuchte sich noch tiefer in den Kofferraum zu drücken, doch der Mann packte sie einfach an den Seiten, hob sie mühelos aus dem Kofferraum und lud sie sich über die Schulter. Jetzt erkannte sie auch, wo sie gehalten hatten. An einer kleinen Hütte, die mitten im Wald zu liegen schien. Aus den Fenstern drang Licht und auch Stimmen. Außer dem Auto, in dem sie transportiert worden war – das so ganz nebenbei ihr eigenes war – standen noch drei große Militärgeländewagen an der Hütte. Dann drehte der Mann sich um und trug sie in die Hütte.

„Lief doch wie geschmiert!“ hörte sie einen Mann sagen.

„Das schwierigste wäre damit geschafft!“ sagte ein anderer.

Plötzlich blieb er stehen und ließ sie, nicht gerade sanft auf ein Sofa fallen. Ashley blickte sich vorsichtig um. Der Raum war nicht sehr groß und wohl auch nicht der einzige der Hütte. Mindestens vier weitere Männer hielten sich hier auf, die nun auf das Sofa zukamen und auf sie herab sahen.

„Miss Graham! Erfreut sie bei uns begrüßen zu können!“ sagte einer von ihnen. Genau wie der Mann, der sie in die Hütte getragen hatte, war auch er in Militärsachen gekleidet, hatte jedoch schwarze halblange Haare und einen spanischen Akzent.

„Wirklich hübsche Beute!“ sagte der neben ihm stehende. Er trug keine Tarnkleidung, sondern eine alte schmuddelige Jeans und ein Holzfällerhemd. Sein Gesicht wurde von einem dunkelbraunen Dreitagebart beherrscht und auch seine Haare waren nicht sehr gepflegt. Aber noch mehr machte ihr der Blick Angst, mit dem er sie maß, denn er war eindeutig sehr anzüglich.

„Und wie geht’s nun weiter, Chef?“ fragte er und sah den Mann an, der Ashley hereingetragen hatte.

Dieser schwieg einen Augenblick und sah Ashley dabei durchdringend an. Ashley krümmte sich vor Angst und versuchte sich jeden Laut zu verkneifen.

„Wir bleiben den Rest der Nacht hier und ruhen uns aus!“ sagte er schließlich. Seine Stimme war sehr tief und rau. Eher ein dunkles, heiseres Brummen, wie wirkliches Sprechen.

„Und morgen machen wir uns auf den Weg zum Versteck!“

Er wandte sich um und verließ die Hütte.

Die beiden Männer blieben stehen und starrten weiter auf Ashley herab.

„Hey, Carlos! Was meinst du? Ist unser Gast noch Jungfrau?“ sagte der schmierige Typ und nahm einen Schluck aus einem Flachmann. Der Geruch nach starkem Alkohol drang bis zu Ashley herab.

„Keine Ahnung, Buddy!“ grinste der andere. „Aber wenn sie es noch ist, dann nicht mehr lange!“ sagte er und grinste noch breiter.

Ashley begann vor Angst zu beben. Eine der Dinge, vor denen sie sich immer mehr als alles andere gefürchtet hatte, war vergewaltigt zu werden.

Plötzlich beugte sich der mit Buddy angesprochene zu ihr herab und begann mit seiner dreckigen Hand über ihr Gesicht zu streicheln. Ashley drehte ihren Kopf mit einem ängstlichen Wimmern weg, was bei den beiden nur ein Lachen auslöste.

„Och, wie süß! Sie schämt sich!“ rief der mit Carlos angesprochene aus.

„Das musst du doch nicht, Zuckerpüppchen! Das nennt man nicht umsonst die schönste Sache der Welt!“ lachte Budd und streckte wieder die Hand nach ihr aus.

„Finger weg!“ donnerte eine raue Stimme plötzlich durch die Hütte.

Budd und Carlos fuhren erschrocken herum und Budd schaffte es noch gerade eben sich aufzurichten, bevor eine Faust zielsicher in seinem Gesicht landete. Budd grunzte und stolperte ein paar Schritte zurück, bevor er unsanft auf dem Hosenboden landete. Der Mann, der Ashley hereingetragen hatte und den Budd Chef genannt hatte, baute sich vor ihr auf.

„Damit eines klar ist: Sollte ich irgendeinen von euch dabei erwischen, wie er seine Bedürfnisse an ihr befriedigt, ist derjenige tot! Sie wird weder von irgendeinem von euch zu hart angefasst, noch wird sie euch als Lustobjekt dienen! Sie ist unsere Geisel und wir brauchen sie noch. Das heißt, das jeder von euch dafür verantwortlich ist, dass sie unversehrt bleibt!“

„Mann, Krauser! Wir wollten doch nur lieb zu ihr sein!“ sagte Budd und hielt sich eine Hand vor die blutende Nase.

Plötzlich schoss der Mann – Krauser? - vor, packte Budd an der Kehle und hob ihn spielerisch mit einer Hand hoch.

„Ich habe gesagt, sie wird nicht angefasst! Ist das klar?“ grollte er.

„Jaja...schon...gut!“ krächzte Budd und Krauser ließ ihn fallen.

„Und jetzt geht jeder an die Arbeit! Für morgen muss alles abreisebereit sein. Wir können keine einzige Minute vergeuden!“ sagte Krauser.

Die anderen hatten die Szene entweder teilnahmslos oder belustigt beobachtet, schienen aber dennoch ziemlichen Respekt vor dieser menschlichen Kampfmaschine zu haben, denn sie gehorchten sofort.

Krauser wandte sich wieder um und starrte auf Ashley herab. Diese begann zu zittern. Der grimmige Ausdruck in seinen Augen machte ihr beinahe noch mehr Angst, als dieser perverse Budd. Krauser musterte sie allerdings nur ein paar Sekunden, ehe er sie wieder an den Seiten packte und sie sich über die Schulter lud. Dann trug er sie aus dem Zimmer raus in einen Nebenraum. Nicht gerade sanft lies er sie dann in einer Ecke auf ein provisorisches Lager fallen. Der Raum war wohl mehr eine Besenkammer, denn er war sehr klein, sie konnte sich nicht mal komplett ausstrecken und es gab keine Fenster. Er blickte noch ein paar Sekunden wortlos auf sie herab und verließ dann die Kammer. Ashley hörte, wie er die Tür abschloss. Dann wurde es still. Sie hörte zwar noch sehr gedämpft die Stimmen der Männer, aber sie konnte nicht verstehen, was sie sagten. Ashley kauerte sich auf dem provisorischen Lager, dass aus ein paar Decken bestand und nicht gerade bequem war, zusammen. Dann zog sie, so gut es ging eine der Decken über sich. Sie würde zwar keinen Schlaf finden, aber es war schrecklich kalt in der Kammer. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Was wollten die Männer von ihr? Lösegeld von ihrem Vater? Irgendwelche kranken Forderungen durchsetzen?

Schließlich löste sich ihre Anspannung doch etwas, aber nur mit dem Ergebnis, dass sie leise anfing zu weinen. Sie hatte schreckliche Angst. Dieser widerliche Budd, der hundertprozentig wieder versuchen würde, ihr wieder an die Wäsche zu gehen. Und ihr Anführer, dieser Krauser. Er hatte sie zwar vor Budd beschützt, aber sie hatte das Gefühl, dass er keinen Moment zögern würde sie zu töten, sollte sie versuchen zu fliehen, oder sonst irgendwelchen Ärger zu machen.

Erst langsam versiegten ihre Tränen und sie glitt trotz allem hinüber in einen leichten Dämmerschlaf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mismar
2011-05-19T20:10:50+00:00 19.05.2011 22:10
>Die Sonne begann am bereits am Himmel zu versinken und die Grillen stimmten ihr Lied an. < Das erste „am“ muss weg.

>der mit irgendetwas sehr stark riechendem getränkt war. < „Riechendem“ muss groß~

Das Gleiche auch hier >was ihm zusätzlich etwas sehr grimmiges verlieh. < Grimmiges groß

>lies er sie dann in einer Ecke auf ein provisorisches Lager fallen. < ließ ;D

Na, waren noch Kleinigkeiten, aber nicht der Rede wert, weil der Stil allgemein richtig toll ist, es lässt sich einfach und flüssig lesen, ich mag deine Sätze sehr
Und der Anfang ist sehr vielversprechend und spannend, ich glaube, ich werde die anderen Kapitel auch lesen, auch wenn ich raus aus der Resident Evil-Phase bin, aber das erste Kapitel hat mich wirklich überzeugt.


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