chromatic flicker
Tut mir Leid, dass es diesmal etwas länger gedauert hat, aber hier ist endlich Kapitel 5!
Vielen Dank für die Reviews zum letzten Kapitel, die bauen mich echt total auf <333333333
Jedenfalls wünsche ich euch jetzt viel Spaß beim Lesen, liebe Leute ;)
Social Breakdown
Kapitel 5
chromatic flicker
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Es war nun schon 24 Stunden her, dass ich ihn zum letzten Mal besucht hatte. Nachdem ich fast den ganzen Tag damit verbracht hatte, im Krankenhaus das verletzte ANBU Team zu versorgen, war ich komplett erschöpft ins Bett gefallen und holte den Schlaf nach, den ich bitter nötig hatte.
Jetzt, mitten in der Nacht befand ich mich wieder auf dem Weg zu Itachi, in der Hoffnung, dass er in der Zeit, in der er alleine war, nicht aufgewacht war. Meine Schritte wurden zunehmend langsamer, je näher ich der Hütte kam, was wohl daran lag, dass ich immer noch mit der Nervosität kämpfte, wann immer es um den Ex-Akatsuki ging. Er konnte mir in seinem derzeitigen Zustand theoretisch nichts anhaben, dafür war er bei weitem zu geschwächt, aber man konnte nie vorsichtig genug sein, wenn es um Uchiha Itachi ging.
Als ich direkt vor der Tür stand, führte ich eine schnelle Serie von Handzeichen durch, die das Genjutsu für einen kurzen Moment lösten, damit ich eintreten konnte. Was ich vorfand, war ein immer noch bewusstloser Itachi, der ruhig und anscheinend schmerzlos atmete. Ich war erleichtert, als ich ihn im Bett liegen sah und wusste nicht warum. Was hatte ich erwartet vorzufinden? Dass sein Bett leer wäre und er selbst auf und davon war? Unwahrscheinlich.
Ich lächelte über meine eigene Sorge und schritt leise ans Bett. Eine schnelle Routine-Untersuchung war angesagt. Ich machte mich bereit und sammelte mein Chakra, als ich ihm sachte meine Fingerspitzen auf die Brust legte. Doch kaum hatten sie den Kontakt zu seiner Haut hergestellt, sah ich aus dem Augenwinkel, wie er seine Augen aufriss und das Sharingan blutrot und ohne Vorwarnung aufleuchtete, ein Vorbote auf etwas, was mir nicht gefallen würde. Nahezu zeitgleich spürte ich, wie sich seine Hand fest um mein Handgelenk schloss und er zudrückte.
Es tat weh, aber was mich mehr aus der Bahn warf, war die eiskalte Präzision, mit der er zugegriffen hatte und welche sich jetzt in seinen Augen widerspiegelte. Er sah mich an und diesmal bohrte sich sein Blick regelrecht durch mich hindurch. Es fühlte sich so anders an, als das letzte Mal. Es war, als würde er mich anschauen, mich tatsächlich sehen. Wie war das möglich?
Ich wollte meinen Arm instinktiv seinem Griff entreissen, doch er verstärkte ihn umso mehr, sodass ich langsam in Panik ausbrach. Er hielt mein Gelenk fest und drückte zu. Ich wusste nicht, ob es die Angst war, oder Training, aber ich packte ohne nachzudenken sein Handgelenk und drückte mit chakraverstärktem Griff zu, bis ich es knacken hörte und er letztendlich losließ. Nur seine aufzuckenden Augenbrauen verriet, dass er es sehr wohl gespürt hatte. Gott, ich hatte ihm sein Handgelenk gebrochen. Das würde er mir bestimmt übel nehmen.
Allerdings hatte er es auch verdient, das war es jedenfalls was ich dachte, als ich auf meinen Arm runtersah, wo sich schon die leisen Anzeichen eines Blutergusses bemerkbar machten.
Okay, das war nun wirklich kein sehr guter Start...
Ich versuchte, mir die Wut über meinen eigenen Fehler nicht anmerken zu lassen. Es war dumm gewesen meine Vorsicht in seiner Gegenwart auch nur für eine Sekunde fallen zu lassen, auch wenn ich wusste, dass er nicht der kaltherzige Killer war, den er vorgab zu sein. Er konnte schließlich noch nicht ahnen, dass ich es wusste, also nahm er wahrscheinlich an, dass ich ihm etwas antun wollte.
„Warum bin ich am Leben?“
Ich könnte schwören, mein Herz setzte für eine Sekunde aus, als ich seine Stimme hörte. Sie war leise, trotzdem eindringlich und fest. Sein Tonfall war distanziert und kalt und sofort wusste ich, dass er mein Eingreifen nicht zu schätzen wusste. Ich wollte es mir nicht eingestehen, aber tief in mir drin machte mich das auf eine seltsame Weise traurig und sogar etwas wütend auf mich selbst.
Sein Blick wirkte durchdringend und scharf, sodass ich einen Moment lang erwog, ihn zu fragen, ob er mich sehen konnte, entschied mich aber doch dagegen. Ich wollte ihn nicht wütender machen, als er es schon war, also beließ ich es dabei, ihm einfach nur zu antworten.
„Du warst fast tot, als ich dich gefunden habe. Ich musste etwas tun. Als Medic konnte ich nicht anders, als dich zu heilen.“
Ich wollte ihn nicht sofort mit meinen wahren Beweggründen konfrontieren, da das wahrscheinlich zu viel auf einmal gewesen wäre, also beließ ich es vorerst bei dieser knappen Erklärung.
Itachi kniff lediglich die immer noch blutroten Augen zusammen und bedachte mich mit einem abwertenden Blick. Den Anflug von Ungläubigkeit konnte er jedoch nicht so einfach verbergen.
„Diese Heilung ist nur temporär. Du hättest mich gleich sterben lassen sollen, törichte Kunoichi. Das wäre besser für dich gewesen.“
Jetzt fing er an, mir zu drohen, was bestimmt kein gutes Zeichen war.
Er schien nicht zu begreifen, was ich ihm soeben erzählt hatte, aber das konnte ihm wohl auch keiner übel nehmen. Mit einem Mal war seine komplette Welt auf den Kopf gestellt und er befand sich in einer Lage, in welcher er nicht einmal sein wollte. Kein Wunder, dass er mich hassen würde.
Ich hatte gewusst, er würde ein sehr undankbarer Patient sein, meiner aufwallenden Enttäuschung war dies egal.
Itachi hüstelte etwas und als ich aufsah, sah ich kurz eine Regung in seinem Gesicht, welche aber so schnell verschwand, wie sie gekommen war, sodass ich mich fragte, ob ich sie mir nur eingebildet hatte. Sein geschulter Blick fand wieder den meinen.
„Wer bist du, Kunoichi?“
~~~~~~~~PERSPEKTIVWECHSEL~~~~~~~~~~
Das erste das mir auffiel, nachdem ich aufwachte, waren die nicht vorhandenen Schmerzen wenn ich atmete. Nach so vielen Jahren, in denen mir jeder Atemzug schwer zusetzte, genoss ich das angenehme Gefühl einfach mal nichts zu fühlen. Trotzdem war ich mir bewusst, dass es nur für kurze Zeit anhalten würde, ich wusste es besser, als dass ich mich von dieser kurzen Erholung
irre leiten ließe. Die Hoffnung geheilt zu werden, hatte ich vor langer Zeit aufgegeben, und den Umständen entsprechend war ich längst bereit gewesen zu sterben. Jetzt sah es aus, als würde sich mein Tod noch etwas länger hinauszögern. Wer immer mich gefunden und hierher gebracht hatte, war sich nicht im Klaren, dass die ganze Arbeit umsonst war.
Ich ließ die Augen geschlossen und horchte auf meine ebenmäßige Atmung, während mir auffiel, dass das ganze Blut aus meinen Lungen verschwunden war.
Wenig später wurde die Tür geöffnet und jemand kam herein. Den leichten Schritten nach zu urteilen, war es die Frau, der ich meine jetzige Lage verdankte. Sie näherte sich zielstrebig meinem Bett, während ich auf einen geeigneten Moment wartete. Und der kam, als sie sich über mich beugte und ich einen warmen Luftzug spürte, während der leichte Geruch von frischem Gras, der von ihr ausging sich in meinen Verstand brannte. Gerade als ich den feinen Stich von Desinfektionsmittel an ihr wahrnahm, spürte ich kühle Fingerspitzen auf meiner Brust und handelte unmittelbar und ohne nachzudenken. Meine Hand griff gezielt nach einem ihrer Handgelenke, um ihre Berührung zu unterbrechen. Ich saß halb aufrecht und merkte, wie mir schwindelig wurde, woraufhin ich sofort mein Sharingan aktivierte. Meine Vermutung, dass ich gänzlich erblindet war, widerlegte sich mit einem Schlag, als ich, sobald mein Kekkei Genkai aktiviert war, schwache Schemen und Umrisse erkennen konnte. Das war mehr, als ich erwarten konnte.
Ich hatte nicht bemerkt, dass ich mehr Kraft eingesetzte, um ihre Hand von mir fernzuhalten, als ich vorhatte. Erst als sie wiederum begann mit ihrer Hand mein Gelenk zu quetschen, spürte ich ihre Kraft. Es war taktisch nicht sehr schlau, aber ich wollte sie testen. Testen wie weit sie gehen würde, um sich selbst zu schützen, denn dies sagte so einiges über den Charakter eines Shinobi aus. Ich ließ nicht los, bis sie mein Handgelenk brach. Sie hatte nicht einmal Chakra benutzt, was ich ihr hoch anrechnete.
„Warum bin ich am Leben?“
Es kam selten vor, dass ich einfach das aussprach, was mir gerade durch den Kopf ging, aber in dieser Situation war es erforderlich. Obwohl die Frage unvermittelt kam und sie zusammen zuckte, als ich sie aussprach, antwortete sie ohne Zögern.
„Du warst fast tot, als ich dich gefunden habe. Ich musste etwas tun. Als Medic
konnte ich nicht anders, als dich zu heilen.“
Wenn das die Wahrheit war, war sie nicht so schlau, wie sie den Anschein machte. Die Krankheit war nicht heilbar und dass sie behauptete, sie geheilt zu haben, trübte ihre Professionalität.
Es ging mir gut, ja, mein Körper hatte momentan nicht mehr mit den ständigen Schmerzen zu kämpfen und obwohl ich noch geschwächt im Bett lag, fühlte ich mich besser, als in den letzten zehn Jahren. Aber der Schein trog.
„Diese Heilung ist nur temporär. Du hättest mich gleich sterben lassen sollen, törichte Kunoichi. Das wäre besser für dich gewesen.“
Ich wollte sie wütend machen, damit sie aufhörte, mich zu belügen und Hoffnungen in mir zu wecken, die ich längst vergraben hatte. Das Leben hatte für mich keinerlei Bedeutung mehr, ich hätte den Tod durchaus vorgezogen, anstelle ihres Mitleids.
Ein Klumpen bildete sich in meiner Brust und ich machte mich auf eine erneute Hustenattacke gefasst, die ihr beweisen würde, dass diese Heilung hoffnungslos war, stockte jedoch in meinem Gendankengang, als ich nur ein leichtes Hüsteln meinem Rachen entfuhr. Der krampfartige Schmerz blieb aus. Das war überraschend. Ich sah sie wieder an und brachte mein Sharingan auf das nächste Level, um sie besser sehen zu können. Das einzige, was ich ausmachen konnte, waren verschwommene rosane Haare und zwei helle grüne Augen, die mich ansahen. Ich hatte weder damit gerechnet, dass sie so jung war, noch damit, dass ich sie kannte.
„Wer bist du, Kunoichi?“
~~~~~~~~PERSPEKTIVWECHSEL~~~~~~~~~~
Ich erwog es, ihn anzulügen, oder aber auch überhaupt nicht zu antworten, immerhin wusste ich nicht, was er mit der Information anfangen würde. Aber wenn er mich tatsächlich sehen konnte, hieß es auch, dass er wahrscheinlich schon wusste, wer ich war.
„Haruno Sakura, wenn dir mein Name etwas sagt.“
Ich erhielt keine Antwort, jedenfalls keine verbale, was mich bei Itachi nicht sonderlich überraschte.
Nur ein kaum merkliches Nicken seinerseits, verriet, dass er mich in seinem Gedächtnis zuordnen konnte. Ich wartete auf weitere Fragen, aber es kamen keine. Stattdessen zog er seine gebrochene Hand auf seinen Schoß und berührte mit der anderen die Bruchstelle, ohne sein Gesicht zu verziehen. Natürlich, was war schon ein kleiner Knochenbruch im Gegensatz zu den bisherigen Qualen, die der Uchiha erleiden musste. Es war mir schon fast unangenehm, ihm meine Hilfe anzubieten, aber gesund und unverletzt nützte er mir mehr.
Als ich mein Gewicht nach vorne verlagerte, um wieder näher ans Bett zu treten, schoss sein Kopf wieder hoch und er fixierte mich mit seinem scharlachroten Sharinganblick, sodass ich sofort innehielt. Ich wusste, dass seine Lage es ihm schwer machte, mich nicht zu verdächtigen, doch ich musste zugeben, ich nahm es ihm übel, dass er mich als Bedrohung sah. Nach allem, was ich geleistet hatte, nach allem, das ich durchmachen musste wegen ihm. Ich war mehrere Male am Ende meiner Kräfte gewesen und hätte mich zu dieser Zeit ein feindlicher Shinobi angegriffen, hätte ich es wahrscheinlich nicht überlebt.
Aber sich zu diesen Themen Gedanken zu machen, half auch nichts. Itachi würde wohl kaum seine Meinung ändern, nur weil ich das wünschte. Ich entschied mich dafür, einfach zu handeln, trat ans Bett und ergriff seine Hand. Umso mehr perplex war ich, als ich auf keinerlei Widerstand stieß.
Darüber hinaus offenbarte mir ein Blick auf sein Gesicht, dass er sein Sharingan wieder ausgeschaltet hatte und jetzt aus leeren Augen zur gegenüberliegenden Wand sah.
Zu sagen, ich sei verwirrt, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts. Was wollte er damit bezwecken? Mich einfach zu ignorieren war nicht sehr taktvoll, aber ich begann nichteinmal den Grund zu hinterfragen. Ich hatte wenig Schlaf gehabt und fühlte mich nicht besonders, keine guten Voraussetzungen für zwischenmenschliche Interaktionen.
Laut seufzend begann ich, sein Handgelenk zu heilen. Er zuckte kaum vernehmlich zusammen, als mein Chakra in seine Haut drang, machte jedoch keine Anstalten, sie mir zu entziehen, wofür ich momentan ausgesprochen dankbar war. Dann, plötzlich und ohne Vorwarnung;
„Warum tust du das? Warum bist du gewillt, dein Dorf zu verraten, um mir zu helfen?“
Es kam als Flüstern und fand doch Gehör. Das war es also. Er selbst war verwirrt, wahrscheinlich sogar mehr als ich, das war der Grund für sein Widerwillen. Ich konnte nichts dafür, aber Itachi kam mir vor, wie ein Kind, das fragte, warum es überhaupt auf der Welt war.
Seine Stimme klang verloren und hilflos, sodass es fast wehtat, sie zu hören. Ich ohrfeigte mich innerlich dafür, dass ich nicht taktvoller gewesen war. Ich hätte ihm sagen sollen, was meine Beweggründe waren, oder wenigstens, dass ich ihm nichts anhaben wollte.
„Weil sich wenigstens eine Person auf der Welt für dich einsetzen sollte, wenn es schon dein kleiner Bruder nicht kann.“
Ohne es beabsichtigt zu haben, legte ich mehr Wahrheit in meine Antwort, als ich wollte und senkte den Kopf, um ihn nicht anschauen zu müssen. Dennoch konnte ich aus dem Augenwinkel erkennen,
dass Itachi sich mir zuwand und seine Augen wieder rot aufflammten. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, als ich wieder aufsah. Er war so intensiv, dass ich sofort wieder wegschauen musste, bevor es mir eiskalt den Rücken runterlief. Er war nicht dumm, er würde Eins und Eins zusammenzählen können...
„Du kennst sie also. Die Wahrheit.“
Natürlich war es keine Frage, sondern eine schlichte Feststellung, trotzdem nickte ich zögernd.
Was würde er jetzt denken? Was würde er tun?
„Es tut mir Leid, dass ich es dir nicht vorher gesagt habe. Das hätte uns vielleicht einige Unanehmlichkeiten erspart.“
Ich hatte das Bedürfnis, mich bei ihm zu entschuldigen, auch wenn es keinen trifftigen Grund gab.
Aber zu denken, dass er alleine an der misslichen Situation Schuld war, wäre dreist.
„Ich weiß...wir hatten keinen sehr guten Start, und ich denke, du hast viele Fragen, was deinen gesundheitlichen Zustand betrifft. Ich werde dir alles erklären, jedoch habe ich eine Bedingung.“
Ich sah ihn mit einer festen Entschlossenheit an und registrierte, dass er darauf wartete, diese Bedingung zu hören. Ich nahm all meinen Mut zusammen und sprach es aus.
„Ich möchte alles darüber wissen, was in der Nacht des Massakers passiert ist. Ich will es aus deiner Sicht erfahren, Itachi.“
~~~~~~~~PERSPEKTIVWECHSEL~~~~~~~~~~
Ich wusste, wer sie war. Diese Kombination aus rosa Haaren und grünen Augen hatte ich erst einmal in meinem Leben gesehen. Sie war die Teamkameradin von Sasuke und Uzumaki Naruto. Ein Mädchen, über welches ich nicht sehr viel wusste, nur, dass ihr Kampfstil größtenteils aus Taijutsu bestand und sie die Schülerin der Hokage war. Unwichtige Informationen, die ich über alle Shinobi, die mir begegneten, sammelte. Ich hatte nicht gedacht, dass ich sie nochmal treffen würde, vor allem nicht unter solchen Umständen.
Ich hörte kaum hin, als sie mir ihren Namen verriet, denn ich kannte ihn schon.
Stattdessen veränderte ich meine Position, sodass ich mein gebrochenes Handgelenk auf meinen Schoß legen konnte, um es genauer zu inspizieren. Ich ließ Mittel und Zeigefinger über die geschwollene Stelle wandern. Es war ein glatter taktisch gut ausgeführter Bruch, der nicht so schnell von alleine heilen würde. Dieses Mädchen besaß offensichtlich eine gute Portion Geschick und Können und wusste genau, was sie tat.
Ich würde vorsichtig in ihrer Präsenz sein, bis ich erfuhr, was sie wollte. Als ich hörte, wie sie sich wieder in meine Richtung bewegte, fixierte ich jeden ihrer Bewegungen genau. Es schien nicht, als wollte sie mich angreifen, sie starrte nur auf meine Hand. Offensichtlich wollte sie sich um den Bruch kümmern. Das würde ich zulassen, denn ich konnte eine gebrochene Hand nicht gebrauchen.
Sie ließ nicht lange auf sich warten. Mein unverwandter Blick hatte sie wohl aus der Bahn gebracht, also entschied ich mich, mein Sharingan fürs erste abzuschalten. Die vertraute Schwärze war beruhigend, aber auch einengend. Sie stellte eine Behinderung dar, was für Shinobi häufig tödlich war. Ich versuchte nicht daran zu denken, wie warm sich ihr Chakra unter meiner Haut anfühlte oder wie die kleinen elektrischen Schläge, die die Zellen erneuerten, meine Konzentration schwächten.
Im Moment war ich ihr vollkommen ausgeliefert und es störte mich mehr, als ich zugeben würde.
So nutzlos hatte ich mich schon sehr lange nicht mehr gefühlt, geschweige denn so hilflos.
Ich fragte mich, warum sie das tat, was sie tat. Wie sie es rechtfertigen würde, einem Killer das Leben gerettet zu haben. Aber vielleicht machte sie es auch nicht meinetwegen. Vielleicht war etwas schier anderes der Grund. Sasuke. Es musste mein kleiner Bruder sein, oder dieser Uzumaki-Junge. Ich konnte keinen anderen Grund für ihre Taten sehen, dennoch musste ich es wissen.
„Warum tust du das? Warum bist du gewillt, dein Dorf zu verraten, um mir zu helfen?“
Was ich als Antwort bekam, war verblüffend, denn es war das, mit dem ich am wenigsten gerechnet hatte.
„Weil sich wenigstens eine Person auf der Welt für dich einsetzen sollte, wenn es schon dein kleiner Bruder nicht kann.“
Unbewusst wandte ich mich ihr zu, Sharingan wieder aktiviert. Ich musste ihr Gesicht sehen, ich musste wissen, ob sie log. Aber das tat sie nicht. In ihrer Stimme lag nichts als die Wahrheit, genauso in ihrem Blick, den sie mir verwehrte. Sie hatte keine Ahnung, welch eine Auswirkung diese Worte auf mich hatten. Jetzt machte es einen Sinn. Dass sie mich gesucht und gerettet hatte. Dass sie mich hierher brachte, um mich zu heilen. Es gab keine andere Erklärung, als dass sie es wusste. Dieses Mädchen kannte die Wahrheit. Das ließ die Frage offen, wer noch darüber Bescheid wusste. Dieses dunkle Geheimnis hätte niemals rauskommen dürfen, ich hatte vorgehabt, es mit ins Grab zu nehmen, damit wenigstens ein Stückchen Frieden bewahrt werden konnte.
Ihr Mund bewegte sich, aber ich nahm nur am Rande wahr, was sie sagte. Bis ein ganz bestimmter Satz viel.
„Ich möchte alles darüber wissen, was in der Nacht des Massakers passiert ist. Ich will es aus deiner Sicht erfahren, Itachi.“
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Kapitel 5 - end
Hoffe, es hat gefallen :)
Bis zum nächsten mal!
Ich freue mich über jegliche art feedback, sagt mir frei raus, was ihr davon haltet bitte :D