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Weihnachten

Atemu x Yugi
von

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Cold cold Christmas

1. Cold Cold Christmas
 

According to the radio

warmer weathers in the wave

the chances are, we won't be getting snow

But even if the sun shines

from now to Christmasday

as far as I'm concerned, I know...
 

Heute war der erste Advent, doch Yugi wollte noch nicht so recht in Weihnachtsstimmung kommen. Es war ja auch erst Ende November, vier Wochen waren noch eine lange Zeit. Am Vortag war er einkaufen gewesen, unter anderem einen Adventskalender mit Schokolade, den er sich gerade an die Wand gehängt hatte. Er war recht bunt und mit einem recht kitschigen Weihnachtsbild versehen und eigentlich müsste sich Yugi mit seinen 16 Jahren zu alt für sowas fühlen, doch dem war nicht so. Es war ihm auch schlichtweg egal, was die anderen dazu sagen würden, doch er war sich sicher, dass er der Einzige in der Clique war, der einen zu Hause hatte. Aber er würde es ja auch nicht erwähnen müssen.
 

Im Radio war die Rede davon gewesen, dass es jetzt wieder wärmer werden würde und sich dies auch die nächsten Tage und Wochen nicht ändern würde. Er fand das sehr schade, denn eigentlich hatte er sich weiße Weihnacht erhofft. Überhaupt hatte er sich Weihnachten dieses Jahr ganz anders vorgestellt.
 

Normalerweise feierte er das Fest der Liebe immer mit seiner Mutter und seinem Großvater; sein Vater war bereits gestorben, als er noch ganz klein war, an ihn konnte er sich leider kaum noch erinnern. Doch für dieses Jahr hatte er sich erhofft, dass er genau das bekommen würde, wofür dieses Fest stand: ganz ganz viel Liebe. Doch sein Liebster würde leider nicht bei ihm sein können. Ein weiterer Grund, weshalb Yugi sich nicht so recht auf Weihnachten freuen konnte. Da auch fast alle in seiner Clique vergeben waren, war es für ihn noch schlimmer.
 

It's gonna be a cold cold Christmas without you

Dreaming of us warm warm lazy summerdays

It's gonna be a long and lonely Christmas without you

Missing you my darling in oh so many ways
 

Yugi seufzte, während er die vor Jahren selbst gebastelten roten und gelben Papiersterne an seine Fensterscheiben klebte und dann die bunte Lichterkette auspackte.

Er dachte an den wunderschönen Sommer zurück, den sie zusammen verbracht hatten. Die langen Abende, die sie draußen verbracht hatten, da es im Sommer abends ja auch noch recht warm war, im Gegensatz zu jetzt. Und er hasste es, wenn es bereits mitten am Tag dunkel wurde. Es machte ihn melancholisch und einfach nur müde.
 

Und jetzt, da er zum ersten Mal einen festen Freund hatte, vermisste er ihn nur umso mehr. Er sehnte sich nach ihm, nach seiner Wärme, nach seinen zärtlichen Blicken, nach seinem milden Lächeln und den sanften Küssen. Yugi atmete tief durch, doch es gelang ihm nicht, das Bild vor seinem geistigen Auge zu verdrängen. Er spukte ihm immer wieder durch seine Gedanken, doch das machte seine Sehnsucht nur noch schlimmer.
 

Yesterday I saw your mom and dad

we bought our cards together

I've put the presents on the Christmastree

and there's I write this letter

It's warm, inside, the lockvice burning right oh darling

If only you were here, to make it right
 

Als er gestern seine Einkäufe erledigt hatte, war er auch den Eltern seines Freundes über den Weg gelaufen. Sein Vater hatte sich umgedreht und war wortlos gegangen. Er kam noch immer nicht damit zurecht, dass sein Sohn homosexuell war, auch wenn dessen Outing bereits fünf Jahre her war. Die beiden redeten kaum miteinander, eigentlich fast gar nicht, daher hatte auch Yugi keine Gelegenheit gehabt, den Vater kennen zu lernen. Doch seine Mutter hatte glücklicherweise nichts gegen seine Neigungen.
 

Da sie beide vor den Weihnachtskarten gestanden hatten, hatten sie kurzen Small-Talk geführt, sich eher über Belanglosigkeiten unterhalten, wie es ihm ging, seit er fort war, wie er damit zurecht kam, immerhin war die Distanz doch sehr groß. Und dass es soweit gekommen war, war einzig und allein auf ein Missverständnis zurückzuführen.
 

Dann hatte er ein paar Weihnachtskarten ausgesucht und sie hatten sich schließlich verabschiedet. Aber seinem Schatz würde er keine Karte schicken, sondern einen Brief, den er nun schreiben würde. Klar, sie telefonierten regelmäßig und schrieben E-Mails, aber er wollte seine Gefühle gerne in Worte fassen und ein handschriftlich verfasster Brief war doch intimer, als die online erstellten, die in kalter Computerschrift geschrieben waren und somit nichts persönliches mehr enthielten.
 

It's gonna be a cold cold Christmas without you

Dreaming of us warm warm lazy summerdays

It's gonna be a long and lonely Christmas without you

Missing you my darling in oh so many ways
 

Yugi tippte sich mit dem Stift ans Kinn, während er sich durchlas, was er seinem Liebsten geschrieben hatte. Im Endeffekt hatte er acht Din A 4 Seiten geschrieben, in denen er recht detailliert seine Gefühle und Sehnsüchte beschrieben hatte. Ihm war dabei aufgefallen, dass es ihm, abseits der gesprochenen Worte und kleinen liebevollen Geschenke, die er seinem Freund schickte, leichter gefallen war, seine Gefühle so auszudrücken, wie er es wollte. Natürlich, am Anfang war es ihm schwer gefallen, doch war es mit der Zeit leichter geworden und er hatte zum Schluss nur noch geschrieben, ohne nachzudenken und jetzt, beim Nachlesen, war er noch immer genauso zufrieden damit, wie zu dem Zeitpunkt, als er es geschrieben hatte.

Rasch schnappte er sich Umschlag und Briefmarke und adressierte ihn, damit er ihn bald würde wegschicken können.
 

Yugi seufzte. Er war jetzt einige Stunden abgelenkt gewesen, auch wenn er während des Schreibens nur an seinen Freund gedacht hatte, doch waren das angenehme Gedanken und Empfindungen gewesen, doch jetzt packte ihn erneut die Sehnsucht, die kalt nach seinem Herz griff und es sich zusammenziehen ließ. Er musste etwas finden, um sich abzulenken, was nicht so einfach war, schließlich hatte er seinen Liebsten nun schon sehr lange nicht mehr gesehen und das Verlangen nach ihm wurde von Tag zu Tag, von Woche zu Woche und von Monat zu Monat immer größer.
 

Er wollte ihn einfach wieder sehen und ihn berühren.
 

I didn't bought a wreath or mistletoe

You won't be here to kiss me

The only constellation that I've got

I'll know for sure you miss me

It won't be long until you're home again

and we can share this magic moments

But till then...
 

Mittlerweile war es nur noch eine Woche bis Weihnachten. Doch Yugis Stimmung hatte sich nicht gebessert, eher im Gegenteil. Er verging fast vor Sehnsucht, verzehrte sich nach der Wärme und Geborgenheit, die ihm nur sein Freund geben konnte. Und es gelang ihm bei weitem nicht mehr, seine Stimmung vor seiner Umgebung zu verbergen, geschweige denn seinem Freund bei ihren Telefonaten. Natürlich sagte er ihm, dass er ihn sehr vermisste, doch hatte er ihm nie gebeichtet, wie schlimm es wirklich war.
 

Sein Freund studierte nun im ersten Semester an einer Universität in Kyoto, fast sechs Autostunden von Domino entfernt. Da sein Vater nicht mit seiner Homosexualität klar kam – dass Yugi sein aktueller Freund war, wusste er nur durch Zufall – unterstützte er das Studium seines Sohnes nicht finanziell, was zur Folge hatte, dass dieser jobben musste und an allen Ecken und Enden sparen musste. Somit konnte er auch nicht an Weihnachten kommen. Er sparte das Benzingeld und arbeitete in den Weihnachtsferien.
 

Yugis einziger Trost war, dass sie sich Mitte Februar wieder sehen würden, wenn die Semesterferien beginnen würden. Und da das Missverständnis zwischen ihnen glücklicherweise ausgeräumt war, würde er an die Universität Domino wechseln und sie würden dann wieder zusammen sein können und sich gemeinsam an den vergangenen Sommer erinnern können.
 

Doch nun stand zunächst ein ausgiebiger Besuch auf dem Weihnachtsmarkt mit seinen Freunden an. Auch, um sich abzulenken. Sie trafen sich an dem Eingang, der von der Haupteinkaufsmeile auf den Platz, auf dem der Markt alljährlich stattfand, einmündete. Als Yugi ankam, waren bereits einige seiner Freunde da und er hätte sich am Liebsten umgedreht und wäre wieder gegangen. Es warteten nur glückliche Pärchen auf ihn, die sich unter den massig angebrachten Mistelzweigen küssten.
 

Er hatte ja gewusst, worauf er sich einließ, dennoch tat es so verdammt weh. Yugi sehnte sich ebenfalls nach den sanften Küssen seines Freundes; dass dieser ihn ebenfalls vermisste, war nur ein schwacher Trost. Der Junge legte ein falsches Lächeln auf sein Gesicht und hoffte, dass keiner seine miese Stimmung bemerkte. Und wenn doch, dass niemand ihn darauf ansprach. Schließlich wussten sie, was der Grund dafür war.
 

Für ihn würde es dieses Jahr jedenfalls ein einsames und kaltes Weihnachten werden.
 

It's gonna be a cold cold Christmas without you

Dreaming of us warm warm lazy summerdays

It's gonna be a long and lonely Christmas without you

Missing you my darling in oh so many ways



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